Beschreibung
Cermet und Verfahren zu seiner Herstellung
Die Erfindung betrifft ein Cermet mit einem Hartstoffanteil von 95 bis 75 assen-% und 5 bis 25 Massen-% Binder als Rest aus Cobalt und/oder Nickel, wobei die Hartstoff hase aus Carboni- triden mit kubischer Bl Kristallstruktur besteht und 30 bis 60 Massen-% Ti, 5 bis 25 Massen-% W, 5 bis 15 Massen-% Ta, wovon bis zu 70 Massen-% durch Nb ersetzt sein können, 0 bis 12 Massen-% Mo, 0 bis 5 Massen-% V, 0 bis 2 Massen-% Cr, 0 bis
1 Massen-% Hf und/oder Zr enthält, der (C+N)-Gehalt in der Car- bonitridphase >80 Mol% beträgt, der Stickstoffanteil N/(C+N) zwischen 0,15 und 0,7 liegt und in der Binderphase bis zu
2 % AI und/oder metallisches , Ti, Mo, V und/oder Cr gelöst sind. Die Hartstoffphasen besitzen im wesentlichen eine Kern- Rand-Struktur.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Cermets durch Mischen, Mahlen, Granulieren und Pressen einer entsprechende Bestandteile enthaltenden Aus- gangεmischung und anschließendem Sintern.
In der EP 0 344 421 AI wird ein Cermet vorgeschlagen, das ent¬ weder eine mittlere Korngröße der Hartstoffphase in der Ober¬ flächenschicht gegenüber einem Kern mit einer Eindringtiefe von 0,05 mm haben soll, die zwischen dem 0,8 bis l,2fachen der mittleren Korngröße der Hartstoffphaεe im Cermetkern liegt oder in derselben Eindringtiefe eine Binderphase betrifft, die 0,7 bis l,2mal dem mittleren Bindergehalt des Cermetkerns ent¬ spricht oder bei dem die Härte in der vorgenannten Eindring- tiefe zwischen dem 0,95 und l,lfachen der mittleren Härte des Cermetkerns liegt. Zur Herstellung dieses Cermets wird die Aus- gangsmischung nach dem Mahlen, Mischen und Vorpressen gesin¬ tert, wobei in einer ersten Stufe bis 1300°C oder darunter
unter Vakuum oder einer Inertgasatmosphäre gesintert wird, wäh¬ rend in einer zweiten stufe oberhalb 1300°C bei einem Stick¬ stoffdruck von 0,1 bis 20 Torr gesintert wird, und wobei der Stickstoffdruck mit steigender Temperatur ebenfalls steigen soll. Die Abkühlung wird ebenfalls in Anwesenheit von Stick¬ stoff vorgenommen.
Die EP 0 368 336 Bl beschreibt ein Cermet-Substrat mit einer harten Oberflächenschicht, in der die Region mit der maximalen Härte in einer Tiefe zwischen 5 μm und 50 μm von der Substrat¬ oberfläche vorliegt, und die Substratoberfläche eine Härte von 20 bis 90 % der maximalen Härte hat. Zur Herstellung dieses Cermets wird die vorgepreßte Mischung einer anfänglichen Tempe¬ raturerhöhung auf 1100°C im Vakuum, einer anschließenden Tempe¬ raturerhöhung von 1100°C auf einen Temperaturbereich zwischen 1400°C und 1500°C in einer Stickstoffatmosphäre und einem schließlichen Sintern im Vakuum unterzogen.
Die EP 0 374 358 Bl beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines Cermets mit 7 bis 20 Gew.-% Binderphase und einer Hart¬ phase aus Titancarbid, Titannitrid und/oder Titancarbonitrid mit 35 bis 59 Gew.-% Ti, 9 bis 29 Gew.-% , 0,4 bis 3,5 Gew.-% Mo, 4 bis 24 Gew.-% mindestens eines Metalles aus Ta, Nb, V und Zirkonium, 5,5 bis 9,5 Gew.-% N2 und 4,5 bis 12 Gew.-% C. Die formulierte gemischte, getrocknete und vorgepreßte Masse wird derart gesintert, daß die Temperatur auf 1350°C im Vakuum erhöht wird, wobei die Stickstoffatmosphäre zu 1 Torr bei 1350°C eingestellt wird, der Stickstoffpartialdruck zusammen mit der Temperaturerhöhung von 1350°C bis zur Sintertemperatur allmählich erhöht wird, wobei die Stickstoffatmosphäre zu 5 Torr bei Sintertemperatur eingestellt wird.
Die EP 0 492 059 A3 beschreibt einen Cermetkörper, dessen Härte in einer Eindringtiefe von nicht weniger als 1 mm höher ist als im Cermet-Inneren, wobei der Bindergehalt in einer Schichtdicke
von 0,5 bis 3 μm gegenüber dem Kernsubstrat minimiert sein kann. Das Cermet soll eine Hartstoffbeschichtung in einer Dicke von 0,5 bis 20 μm aus Carbiden, Nitriden, Oxiden und Boriden des Titans und AI2O3 aufweisen. Zur Herstellung dieses Körpers wird ein Grünling unter Vakuum zunächst auf eine Temperatur zwischen 1100°C und 1400°C erwärmt, anschließend Stickstoffgas eingelassen bis zu einem Druck, bei dem der Partialstickstoff- druck zwischen 5 und 10 Torr liegt, so daß die Substratoberflä¬ che entstickt wird. Die Sinterung und die abschließende Abküh¬ lung werden unter einer nichtoxidierenden Atmosphäre, wie dem Vakuum oder einer Inertgasatmosphäre durchgeführt. Abschließend wird der Körper mittels CVD oder PVD beschichtet.
Zur Herstellung eines hochzähen Cermets schlägt die EP 0 499 223 AI vor, die relative Konzentration des Binders in einer 10 μm dicken oberflächennahen Schicht auf 5 bis 50 % des durchschnittlichen mittleren Gehaltes an Binder im Cermetkern und in der darunterliegenden Schicht von 10 μm bis 100 μm Ein¬ dringtiefe den Bindergehalt auf 70 bis 100 % relativ zum Cer¬ metkern einzustellen, wobei Druckspannungen von 30 kgf/mm2 und mehr an der Oberfläche bestehen. Bei dem hierzu angewendeten Verfahren wird die Sinterung unter Stickstoffgas mit einem kon¬ stanten Druck von 5 bis 30 Torr und die Abkühlung unter Vakuum mit einer Kühlrate von 10 bis 20°C/min durchgeführt.
Die EP 0 515 340 A3 beschreibt hingegen ein Cermet mit einer an Binder angereicherten oberflächennahen Zone.
Die EP 0 519 895 AI offenbart ein Cermet mit einer dreischich¬ tigen Randzone, bei der die erste Schicht bis zu einer Tiefe von 50 μm TiN-reich, die nächste Schicht von 50 bis 150 μm Ein¬ dringtiefe mit einer Binderanreicherung und die nächste Schicht von 150 μm bis 400 μm mit einer Binderverarmung relativ zum Cermetkerninneren ausgebildet ist. Der Sinterkörper wird hierzu
in einer Atmospähre aus N2 und/oder NH3, ggf. in Kombination mit CH4, CO, C02 bei 1100°C bis 1350°C eine bis 25 Stunden unter Atmosphärendruck oder einem Druck oberhalb 1,1 bar behan¬ delt.
Die nach dem Stand der Technik bekannten Cermets besitzen an der Oberfläche entweder unterschiedliche Bindergehalte, was durch fleckiges Aussehen erkennbar ist, oder neigen zu Anhaf- tungen des Binders mit der Sinterunterlage, was wegen der damit verbundenen Reaktionen zu Änderungen der Zusammensetzung in der Kontaktzone führt. Weitere Nachteile der nach dem bisherigen Stand der Technik bekannten Cermets sind eine teilweise hohe Oberflächenrauhigkeit sowie bei erhöhten Bindemetallgehalten in der Oberfläche eine schlechte Haftung von dort aufgebrachten Verschleißschutzschichten. Sofern Nickelanteile in der Oberfläche erhöht auftreten, ist erst gar keine CVD-Beschich- tung möglich. Die genannten Nachteile sprechen insbesondere gegen die Verwendung des Cermets als Schneideinsatz zur spa¬ nenden Bearbeitung.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, das eingangs genannte Cer¬ met durch Beeinflussung der oberflächennahen Zone dahingehend zu verbessern, daß es für Zerspanungsoperationen besser geeig¬ net ist, gleichgültig, ob es unbeschichtet oder mit einer Ein- oder Viellagenbeschichtung eingesetzt werden soll.
Diese Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 genannte Cermet gelöst, das im Unterschied zu den bisher bekannten Cermets nur in einer durch eine Eindringtiefe von 0,01 bis 3 μm bestimmten Oberflächenschicht, meßbar durch eine energiediεpersive Mikro¬ analyse auf einer Meßfläche >(0,5 x 0,5)mm2, der Gehalt an Co- und/oder Ni-Binder in bezug auf die darunterliegenden Cermet- Kernbereiche <90 Massen-% beträgt, wobei jeweils im Cermet-Kern einerseits und in der Oberflächenschicht andererseits eine
gleichmäßige Bindemetallverteilung vorliegt. Abgesehen von der zuvor definierten, extrem dünnen Randzone liegt demnach das Cermet in einer homogenen Struktur vor, was das Vorliegen von Kern-Randstrukturen der Hartstoffphase nicht ausschließen soll.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 13 beschrieben.
So besitzt vorzugsweise die 0,01 bis 3 μm dicke Oberflächen¬ schicht relativ zu dem darunterliegenden Cermetkern einen Bin¬ dergehalt an Cobalt und/oder Nickel, der kleiner als 30 Massen-% ist, während der Titangehalt bei 110 bis 130 % liegt.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung liegt die Summe der Gehalte an Wolfram, Tantal sowie etwaige Anteile an Molyb¬ dän, Niob, Vanadium und/oder Chrom in der genannten Oberflä¬ chenschicht relativ zu den darunterliegenden Cermet-Kernberei- chen bei 70 bis 100 Massen-%.
Die unter der genannten Oberflächenschicht liegenden Kernberei¬ che besitzen zumindest im wesentlichen eine Hartstoffphase mit einer Kern-Randεtruktur. Demgegenüber kann die Hartstoffphase in der Oberflächenschicht ausschließlich homogen oder mit der für den Kern bestimmten Kernrandstruktur ggf. auch teilweise vorliegen.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besitzt das Cermet eine Zone unmittelbar unter der Oberflächenschicht bis zu einer Tiefe von mindestens 50 μm, maximal 600 μm, die eine Porosität nach ISO4505 von <A02 und <B02 und im darunterlie¬ genden Kern <A08 und <B04 aufweist.
Insbesondere für den Fall der Verwendung der Cermets zu Schneidoperationen wirken sich die weiterhin vorzugsweise geringen Rauhtiefen Rτ < 6 μm oder Rg < 5 μm aus. Vorzugsweise ist die Härte HV30 im Oberflächenbereich konstant.
Nach einer alternativen Ausführungsform besitzt das Cermet in der Oberflächenschicht mit einer Tiefe zwischen 0,01 und 3 μm einen Co- und/oder Ni-Bindergehalt <90 Massen-% bei einem Ti-Gehalt zwischen 100 % bis 120 % relativ zum Kernbereich und die Summe der Gehalte an W, Ta sowie ggf. Mo, Nb, V, Cr beträgt 80 bis 100 Massen-%.
Das Cermet kann eine oder mehrere Verschleißschutzschichten aufweisen, die aus Carbiden oder Nitriden des Titan und/oder aus AI2O3 bestehen, vorzugsweise aufgetragen nach dem CVD-Ver- fahren.
Das beschriebene Cermet wird vorzugsweise durch das im Anspruch 10 dargelegte Verfahren hergestellt. Hiernach wird eine die nach Anspruch 1 bestimmten Bestandteile enthaltende Mischung gemahlen, granuliert und vorgepreßt sowie anschließend gesintert, vorzugsweise in Sinteröfen mit Graphitheizleitern. Nach dem Pressen wird der Grünling zunächst bis zu der Schmelz¬ temperatur der Binderphase unter Vakuum mit einem Druck < 10-1 bar aufgeheizt, anschließend weiterhin aufgeheizt bis zur Sintertemperatur, die zwischen 1450 bis 1530°C liegt, wo die Temperatur 0,2 bis 2 Stunden gehalten und anschließend der Körper auf 1200°C abgekühlt wird. Das letzte Aufheizen, Halten und Abkühlen wird in einem Gasgemisch aus N2 und CO mit N2/(N2+CO)-Verhältnis zwischen 0,1 und 0,9 unter einem um einen mittleren Druck um 10 % bis 80 % des Mittelwertes alternierend in einer Periodendauer zwischen 40 und 240 sec, vorzugsweise 40 bis 180 sec, durchgeführt. Das N /(N2+C0)-Verhältnis wird bestimmt durch die Gleichung
16 - y = (—- x - 0,12) ± 10 %, wobei x = N/(C+N) in Massen-% im Cer¬ met und y = Massen-% des Verhältnisses des Stickstoffes zur Gesamtmenge an Stickstoff und Kohlenmonoxid im Gasgemisch und anschließend werden die fertig gesinterten Körper unter Inert¬ gas, wie Argon, Stickstoff oder Vakuumatmosphäre abgekühlt.
Der mittlere Druck bestimmt sich durch den linearen Zusammen-
7 hang y = (--■ x + 2,5) ± 10 %, wobei y der mittlere Druck (mbar) und x der Bindegehalt in Massen-% ist. Dies bedeutet für einen Bindergehalt von 5 Massen-% einen Druck von 6 mbar ± 0,6 mbar als Druckmittelwert und bei 25 Massen-% einen Druck von 20 mbar ± 2 mbar.
Die vorbeschriebene Verfahrensführung ist so zu verstehen, daß ein Druckmittelwert über den gesamten Ablauf des Aufheizens ab dem Schmelzpunkt der Bindephase, Sinterns und Abkühlenε bis 1200°C konstant bleibt, jedoch um diesen Druckmittelwert der Druck periodisch schwankt, insbesondere durch eine gleichför¬ mige Auslenkung zu höheren und niedrigeren Werten. Die Schwan¬ kungsamplitude kann sinusförmig oder sägezahnförmig sein oder hiervon abgeleitete Formen besitzen. Im Gegensatz zu den nach dem Stand der Technik bekannten Druckbehandlungen führen nur die geschilderten Druckschwankungen zu einer dünnen gleichmä¬ ßigen Oberflächenschichtbeeinfluεsung der vorbeschriebenen Art.
Nach einer Ausführungsvariante kann der gesinterte Körper nach dem Sintern einem heißisostatischen Presεen unter Argon bei Temperaturen nahe der Sintertemperatur und Drücken oberhalb von 30 bar unterzogen werden. Während der ohne das nachfolgende heißisostatische Pressen hergestellte Körper einen erheblich verminderten Bindergehalt von weniger als 30 Massen-% in der Oberflächenschicht bis zu einer Eindringtiefe von maximal 3 μm zeigt, hat der anschließend heißisostatisch gepreßte Körper zum Teil höhere Bindergehalte, die jedoch noch unter 90 % relativ zum Bindergehalt im Cermet-Kern liegen.
In einer ersten Ausführungsvariante werden Cermet-Körper nur einem Sintern unterzogen. Die Einstellung der Gasatmoεphäre beim Sintern ist aus Fig. 1 und 2 ersichtlich. Es zeigen
Fig. 1 den linearen Zusammenhang zwischen dem
Verhältnis N/(C+N) im Cermet und der Einstel¬ lung des Gehaltes N2/(N2+CO) im Gasgemisch und
Fig. 2 die Abhängigkeit der Einstellung des mittleren
Druckes vom Bindemetallgehalt in der Ausgangε- mischung bzw. im Cermet.
Wie aus Fig. 1 zu entnehmen, stellt der jeweilige Wert x den relativen Stickstoffgehalt im Cermet dar, nämlich das Verhält¬ nis N/(C+N) und der Wert y die Einstellung des Gasgemischeε N2/(N2+CO). Die Grenzwerte εind durch Cermet-Stickεtoffgehalte zwischen 0,15 und 0,7 vorgegeben, denen Einstellungen des Gas¬ gemischeε von 0,1 und 0,9 zugeordnet εind. Alle dazwischenlie¬ genden Werte können jeweils der graphischen Darstellung entnom¬ men werden, wobei Schwankungen nach oben oder unten von jeweils 10 % erlaubt sind. Entεprechendes gilt für die Darstellung nach Fig. 2, wo die Ordinate y den mittleren Druck in bar und die Absziεεe den Bindergehalt x in Massen-% darstellt. Bei einem Bindergehalt von 25 Masεen-% iεt der einzustellende mittlere Druck 20 mbar, bei einem Bindergehalt von 5 Massen-% 6 mbar, wobei auch hier Abweichungen vom Mittelwert von bis zu 10 % erlaubt sind. Um einen konεtanten Druckmittelwert schwanken dann die im Sinterofen eingestellten Drücke, und zwar um jeweils nach oben und nach unten alternierend mindeεtenε 10 %.
In einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist von fol¬ gender Ausgangεmiεchung auεgegangen worden (Angaben in Maε- sen-%) :
35,2 TiC 9,0 TaC
15.1 TiN 1,0 NbC
19.2 WC 4,8 Ni 7,1 Mθ2C 8,6 Co
Die Pulverteilchendurchmesser lagen zwischen 1 bis 2 μm. Hier¬ aus ergibt sich ein Stickstoffgehalt von 3,4 Massen-% und ein Kohlenstoffgehalt von 9,3 Maεεen-%, εo daß daε Verhältniε N/(N+C) = 0,27 ist. Der Gesamtbindergehalt liegt bei 13,4 Massen-%. Die Ausgangsmiεchung wurde, wie nach dem Stand der Technik bekannt, gemahlen, gemiεcht und vorgepreßt. Anschließend wurden folgende Verfahrensεchritte angewendet:
1. Entwachεen biε 500°c
2. Aufheizen von 500 biε 1300°C unter Vakuum mit einer Auf¬ heizgeschwindigkeit von 400°C/h
3. Aufheizen von 1300 bis 1480°C unter einem Gasgemisch aus N2 und CO, bei dem das Verhältnis N2/(N2+CO) = 0,27 betrug. Nach Erreichen der Sintertemperatur wurde die Tem¬ peratur und die nachfolgend noch beschriebene Druckbehand¬ lung eine Stunde gehalten, anschließend wurde der Sinter¬ körper von 1480°C auf 1200°C mit einer Abkühlgeschwindig¬ keit von 250°C/h abgekühlt. Das Aufheizen von 1300°C auf 1480° , das Halten der Temperatur sowie das anschließende Abkühlen εind bei einem mittleren Druck von 10 mbar durch¬ geführt worden, wobei der Druck periodiεch bei einer Peri¬ odendauer von 150 εec um 3 mbar zu höheren und zu niedri¬ geren Werten (13 mbar und 7 mbar) schwankte.
4. Als letzter Verfahrenεεchritt εchloß εich daε weitere Ab¬ kühlen unter Argon an.
Bei einem Vergleichεkörper wurden dieεelben Verfahrens¬ schritte 1, 2 und 4 durchgeführt, aber Schritt 3 mit der Ma߬ gabe, daß kein CO eingeblasen wurde und der eingestellte N2-Druck konstant bei 20 mbar lag.
Bei der Analyse der Oberflächenεchichten nach dem Sintern wur¬ den folgende Werte feεtgeεtellt:
Beiεpiel 1 : erfindungεςje- Ver- mäßer Cermet gleichε
Cermet
Ti-(Oberflächenεchicht) / Ti-(Kern): 1,3 1,4 Binder-(Oberflachenschicht) / Binder-(Kerrnn)) 00,,1122 0,6 Gesamtmenge (W,Mo,Ta,Nb) (Oberfläche) / Gesamtmenge (W,Mo,Ta,Nb) (Kern) 0,9 0,6 Dicke der Randschicht 0,5 μm 10 μ Zone unterhalb der Randεchicht mit einer Poroεität <A02 und <B02 200 μm 250 μm und einer Poroεität im Kern <A06 und <B02
Rauhtiefe der Oberfläche R- 5 μm 15 μm
Rz 3,8 μm 11 μm
Die entεprechenden Analyεen der Oberflachenschicht nach einem heißiεostatischen Preεεen ergaben folgende Werte:
Beiεpiel 2: erfindungεge- Ver¬ mäßer Cermet gleichε- Cermet
Ti-(Oberflächenεchicht) / Ti-(Kern) 1,23 1,00
Binder-(Oberflächenschicht) / Binder-(Kern) 0,15 1,20
Gesamtmenge (W,Mo,Ta,Nb) (Oberfläche) /
Geεamtmenge (W,Mo,Ta,Nb) (Kern) 0,98 0,8
Poroεität durchgehend <A02 und <B02 alle übrigen Werte wie im Beispiel 1.
In einem weiteren Beispiel der Erfindung ist von folgender Auε- gangsmischung auεgegangen worden (Angaben in Maεsen-%):
26,1 TiC 1,1 NbC
27,1 TiN 8,2 Ni
20,1 WC 8,7 Co 8,7 TaC
Die Pulverteilchendurch esεer lagen zwiεchen 1 biε 2 μm. Hier- auε ergibt εich ein Stickεtoffgehalt von 6,1 Massen-% und ein Kohlenstoffgehalt von 7,2 Masεen-%, εo daß daε Verhältniε N/(N+C) = 0,46 ist. Der Gesamtbindergehalt liegt bei 16,9 Masεen-%. Die Auεgangεmiεchung wurde, wie nach dem Stand der Technik bekannt, gemahlen, gemiεcht und vorgepreßt. Anschließend wurden folgende Verfahrenεεchritte angewendet:
1. Entwachεen bis 500°C
2. Aufheizen von 500 bis 1320°C unter Vakuum mit einer Auf¬ heizgeschwindigkeit von 400°C/h
3. Aufheizen von 1320 bis 1480°C unter einem Gasgemisch aus N2 und CO, bei dem das Verhältnis N /(N +CO) = 0,54 betrug. Nach Erreichen der Sintertemperatur wurde die Tem¬ peratur und die nachfolgend noch beschriebene Druckbehand¬ lung eine Stunde gehalten, anschließend wurde der Sinter¬ körper von 1480°C auf 1200°C mit einer Abkühlgeεchwindig- keit von 250°C/h abgekühlt. Daε Aufheizen von 1320°C auf 1480° , das Halten der Temperatur sowie daε anεchließende Abkühlen sind bei einem mittleren Druck von 15 mbar durch¬ geführt worden, wobei der Druck periodisch bei einer Peri¬ odendauer von 120 sec um 5mbar zu höheren und zu niedrige¬ ren Werten (20 mbar und 10 mbar) schwankte.
4. Als letzter Verfahrenεεchritt εchloß sich das weitere Ab¬ kühlen unter Argon an.
Ein Vergleichskörper wurde denselben Verfahrensεchritten l, 2 und 4, Verfahrenεεchritt 3 jedoch mit der Maßgabe unterzogen, daß kein CO eingeblaεen wurde und der N -Druck konεtant 20 mbar betrug.
Bei der Analyεe der Oberflächenεchichten nach dem Sintern wur¬ den folgende Werte feεtgeεtellt:
Beiεpiel 3 erfindungεge- Ver¬ mäßer Cermet gleichs
Cermet
Ti-(Oberflächenschicht) / Ti-(Kern) 1,32 1,00 Binder-(Oberflachenschicht) / Binder-(Keimrn)) 00,,2277 0,50 Gesamtmenge (W,Ta,Nb) (Oberfläche) / Gesamtmenge (W,Ta,Nb) (Kern) 0,82 1,5 Dicke der Randschicht 0,3 μm 5 μ: Zone unterhalb der Randschicht mit einer Poroεität <A02 und <B02 100 μm 120 μm
Poroεität im Kern <A08 und <B02
Rauhtiefe R- 3,5 μm 13 μm
Rz 2,8 μm 9 μm
Die entsprechenden Analysen der Oberflächenεchicht nach einem heißiεostatiεchen Preεεen ergaben folgende Werte:
Beispiel 4: erfindungsge¬ Ver¬ mäßer Cermet gleichs
Cermet
Ti-Oberflachenschicht / Ti-Kern 1,21 1,00
Binder-Oberflächenεchicht / Binder-Kern 0,69 1,60
Geεamtmenge (W,Ta,Nb) Oberfläche /
Geεamtmenge (W,Ta,Nb) Kern 0,78 0,4
Poroεität durchgehend <A02 und <B02 alle übrigen Werte wie in Beiεpiel 3.
Die nach obengenannten Beiεpielen hergestellten Cermets sind folgenden Zerspanungεunterεuchungen unterzogen worden:
Drehen im glatten Schnitt, trocken Werkεtückstoff: 42 CrMσ4V Wendeschneidplatten-Form: CnMG 120408-22 Schneidkantenverrundung: 30 - 50 μm
Schnittbedingungen: Schnittgeschwindigkeit Vc = 140 m/min Schnittiefe aπ = 2 mm
Vorschub f = 0,3 mm
Standzeit (min)
Beispiel erfindungεge- Vergleichε- mäßer Cermet Cermet
1 16 5 2 18 9 3 25 12
4 32 13
Schnittzeitkriterium: Plastische Deformation