"Vorrichtung und Verfahren zum Greifen eines Gießereikerns, insbesondere eines Sohlenkerns"
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Greifen eines Gießereikerns, insbesondere eines Sohlenkerns, mit einer Spannmittel aufweisenden Spanneinrichtung, wobei der Kern min¬ destens eine Ausnehmung, eine Öffnung, einen Durchgang oder dgl. aufweist, in die bzw. den die Spanneinrichtung mit den Spannmitteln eingreift. Des weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Greifen eines Gießereikerns, insbesondere eines Sohlenkerns, unter Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrich¬ tung.
Grundsätzlich bezieht sich die vorliegende Erfindung auf das Gebiet der Gießereitechnik. Zum Gießen von Formstücken, insbe¬ sondere von Motorblöcken, werden Gießereikerne oder -formen meist in getrennten Teilen hergestellt, zusammengeführt und miteinander zu einer Gußform bzw. einem Kernpaket verbunden. Dazu sind die einzelnen Kerne, beispielsweise Sohlenkerne und Wassermantelkerne zur Herstellung eines Motorblocks, relativ zueinander zu bewegen, ineinanderzustecken und ggf. mit weite¬ ren Bauteilen zu verbinden, bevor sie zur Herstellung eines bpsw. metallischen Werkstücks, bpsw. eines Motorblocks, mit ge¬ schmolzenem Metall gefüllt werden.
Aus der Praxis sind Vorrichtungen zum Greifen von Gießereiker¬ nen, insbesondere im Rahmen üblicher Transportvorrichtungen für Gießereikerne und -formen, bekannt. Zur Dokumentation dieses Standes der Technik wird lediglich beispielhaft auf die DE-OS 39 09 102 und DE-OS 41 02 568 verwiesen, wobei es sich hier um Veröffentlichungen der gleichen Anmelderin handelt.
Bei den bekannten Vorrichtungen der in Rede stehenden Art han¬ delt es sich um sogenannte Lochgreifer, die zum Eingriff in Ausnehmungen in Gießereikernen und -formen, insbesondere in
Sohlen- und Wassermantelkernen, dienen. Diese Lochgreifer wei¬ sen als Spannmittel eine Druckkammer mit elastischer Außenwan¬ dung auf, die hydraulisch oder pneumatisch "aufgeblasen" wird. Bei in die Ausnehmung eingetauchtem.Lochgreifer und im akti¬ vierten Zustand ist die Außenwandung des Lochgreifers allseitig an die Innenwandung der Ausnehmung des Kerns gepreßt, so daß der Kern aufgrund des dann vorliegenden Reibschlusses gehoben werden kann.
Die aus der Praxis bekannten Lochgreifer sind jedoch insoweit problematisch, als sie von innerhalb der Ausnehmung allseitig auf die Innenwandung des Kerns drücken, wodurch eine erhebliche Beschädigungsgefahr des Kerns, insbesondere eines dünnen Soh¬ lenkerns, gegeben ist. Des weiteren gibt es bei den bekannten Lochgreifern nur zwei Betriebszustände, nämlich den deaktivier¬ ten und aktivierten Zustand, so daß eine Anpassung auf unter¬ schiedliche Wanddicken bzw. Empfindlichkeiten des zu greifenden Kerns nicht möglich sind. Schließlich erfordern die hydraulisch oder pneumatisch beaufschlagbaren Lochgreifer ganz erhebliche Abdichtmaßnahmen, wobei die in Eingriff bringbaren Außenwandun¬ gen der Lochgreifer meist aus Gummi oder einem gummiähnlichen Material hergestellt sind. Dieses Material unterliegt einem ganz erheblichen Verschleiß.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Greifen bzw. zur Handhabung eines Gieße¬ reikerns, insbesondere eines Sohlenkerns, der in Rede stehenden Art derart auszugestalten und weiterzubilden, daß bei einfach¬ ster Konstruktion eine automatische Handhabung von Kernen mög¬ lich ist, wobei eine Beschädigung der Kerne und ein überhöhter Verschleiß an der Greifvorrichtung zumindest weitgehend vermie¬ den sein soll. Des weiteren soll ein Verfahren zum Greifen ei¬ nes Gießereikerns, insbesondere eines Sohlenkerns, unter Ver¬ wendung der erfindungsgeraäßen Vorrichtung angegeben werden, wo¬ bei im Rahmen dieses Verfahren insbesondere auch die Kombina¬ tion eines Sohlenkerns mit einem zu paketierenden Bauteil, ins-
besondere einer Zylinderlaufbüchse, und einem weiteren Kern, insbesondere einem Wassermantelkern, möglich ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung löst die voranstehende Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches 1. Danach ist die er¬ findungsgemäße Vorrichtung zum Greifen eines Gießereikerns der¬ art ausgebildet, daß die Spannmittel als gegen die Innenwandung des Kerns vorzugsweise formschlüssig drückbare Spannbacken aus¬ geführt sind.
Erfindungsgemäß ist zunächst erkannt worden, daß sich eine so¬ genannte Innengreifvorrichtung auf einfachste Weise dadurch konstruieren läßt, daß die Spannmittel in Form von Spannbacken ausgebildet sind. Bereits durch diese Maßnahme ist eine allsei¬ tige Kraftbeaufschlagung der Innenwandung des zu greifenden Kerns insoweit vermieden, als die Spannbacken lediglich in vor¬ gegebenen Bereichen gegen die Innenwandung des Kerns drücken. Keineswegs wird der Kern entlang des gesamten Umfangs - allsei¬ tig - auseinandergedrückt, wodurch die Gefahr der Beschädigung ganz erheblich vermindert ist. Des weiteren sind die Spann¬ backen vorzugsweise formschlüssig ausgebildet, d.h. an die Kon¬ tur der Innenwandung des Kerns bzw. des Sohlenkerns angepaßt. Geht man im Falle eines Sohlenkerns von einer zylindrischen Ausnehmung bzw. einem zylindrischen Durchgang aus, so sind die Spannbacken mit entsprechendem Radius als Kreissegmente ausge¬ bildet und beaufschlagen die Innenwandung des Kerns nur be¬ reichsweise.
Hinsichtlich eines besonders behutsamen und somit Beschädigun¬ gen vermeidenden Greifens von Kernen ist es von ganz besonderem Vorteil, wenn die Andrückkraft der Spannbacken vorgebbar bzw. einstellbar ist. Durch diese ganz besondere Maßnahme läßt sich eine Einstellung der Andrückkraft beispielsweise im Hinblick auf die Wandstärke des zu greifenden Kerns vornehmen. Dünnwan¬ dige und dabei leichte Kerne werden mit entsprechend geringen Andrückkräften gespannt bzw. ergriffen.
In konkreter konstruktiver Hinsicht ist es von Vorteil, wenn die Spanneinrichtung eine Zylinder-Kolben-Anordnung mit nach außen verschiebbarem Kolben bzw. nach außen verschiebbarer Kol¬ benstange und einem daran angelenkten, sich zwischen die Spann¬ backen erstreckenden Spannkeil umfaßt. Mit anderen Worten wer¬ den die Spannbacken durch einen zwischen die Spannbacken ein¬ schiebbaren Spannkeil betätigt bzw. auseinander und somit in Richtung der Innenwandung des Kerns bzw. an die Innenwandung des Kerns gedrückt. Dieser Spannkeil ist mit der Zylinder-Kol¬ ben-Anordnung wirkverbunden, so daß eine Bewegung des Spann¬ keils aufgrund der Bewegung des Kolbens erfolgt. Diese den Spannkeil bewegende Zylinder-Kolben-Anordnung kann hydraulisch oder pneumatisch arbeiten. Entsprechend der steuerbaren Beauf¬ schlagung der hier verwendeten Zylinder-Kolben-Anordnung läßt sich die Andrückkraft der Spannbacken durch unterschiedlich starkes Einschieben des Spannkeils in den Bereich zwischen die Spannbacken vorgeben bzw. steuern.
Die Zylinder-Kolben-Anordnung, der Spannkeil und die Spann¬ backen sind in weiter vorteilhafter Weise in einem in die Ausnehmung des Kerns einführbaren Gehäuse angeordnet, wobei dieses Gehäuse letztendlich die Spanneinrichtung definiert. Das Gehäuse muß hinsichtlich seiner Außenmaße derart dimensioniert sein, daß es in die Ausnehmung des Kerns gerade hineinpaßt. Folglich ist die Spanneinrichtung auf die Ausnehmung des jewei¬ ligen Kerns zumindest weitgehend angepaßt. Die auf die Innen¬ wandung des Kerns wirkenden Spannbacken lassen sich bei der hier gewählten Ausführungsform durch das Gehäuse hindurch vor¬ zugsweise orthogonal zu der Bewegungsrichtung des Spannkeils - durch Bewegen des Spannkeils - nach außerhalb, d.h. in Richtung der Innenwandung des Kerns, verschieben. Hierbei ist wesent¬ lich, daß einerseits die Kontaktflächen zwischen Spannkeil und Spannbacken und andererseits die Kontaktflächen zwischen Spann¬ backen und Innenwandung des Kerns derart aufeinander abgestimmt sind, daß keine Punktkontakte und dadurch hervorgerufene Ver-
Spannungen auftreten. Flächiges Anliegen der Kontaktflächen ist zur Vermeidung jedweder Beschädigung erforderlich.
Hinsichtlich einer konkreten Anordnung der Spannbacken ist es von Vorteil, wenn insgesamt zwei diametral gegenüberliegende, in einander entgegengesetzter Richtung aus dem Gehäuse in Rich¬ tung der Innenwandung des Kerns verschiebbare Spannbacken vor¬ gesehen sind. Mit dieser Anordnung wird der Kern auf gegenüber¬ liegenden Seiten kraft- bzw. druckbeaufschlagt, so daß eine allseitige Deformation des Kerns vermieden ist. Im Falle der gegenüberliegenden Spannbacken ist die sich bei Aktivierung der Spannbacken einstellende Verformung unidirektional bzw. in den Hauptkomponenten einaxial, so daß der Kern im Falle eines kreisringförmigen Querschnitts zumindest geringfügig zu einer elliptischen Querschnittsforra verformt wird. Es sei jedoch ganz besonders hervorgehoben, daß diese Verformung stets äußerst ge¬ ring ist, so daß der Kern keineswegs bricht.
Einen kreisrunden Querschnitt der Ausnehmung der Kerns voraus¬ gesetzt könnte die zur Anlage an die Innenwandung des Kerns dienende Kontaktfläche der Spannbacken kreissegmentförmig aus¬ gebildet sein. Sofern ein zumindest geringfügiges Kippen der Spannbacken möglich ist, könnten sich diese optimal an die In¬ nenwandung des Kerns anlegen, so daß auch insoweit eine punktu- elle Kraftbeaufschlagung vermieden ist.
Zur Vermeidung eines kompletten Herausfahrens der Spannbacken, insbesondere im Falle eines Bruches des zu ergreifenden Kerns, ist es von ganz besonderem Vorteil, wenn die Spannbacken mit¬ tels des Spannkeils gegen einen die Verschiebung der Spann¬ backen begrenzenden Anschlag drückbar sind. Dieser Anschlag könnte durch eine auf der der Kontaktfläche abgewandten Seite ausgebildete Erweiterung der Spannbacken und die Innenwandung des Gehäuses gebildet sein, so daß bei völlig ausgefahrenen Spannbacken die Erweiterung - von innen - an der Innenwandung des Gehäuses anliegt.
Hinsichtlich einer Rückstellung der Spannbacken ist es von wei¬ terem Vorteil, wenn die Spannbacken durch vorzugsweise elasti¬ sche Rückhaltemittel beim Zurückziehen des Spannkeils in das Gehäuse zurückbewegt werden. Ebenso wäre es beispielsweise denkbar, den Spannkeil oder die Spannbacken aus einem magneti- sierten Material bzw. ferromagnetischen Material herzustellen, so daß ein Einfahren der Spannbacken aufgrund einer magneti¬ schen Wirkung gegeben ist. Das völlige Einfahren der Spann¬ backen ist jedenfalls insoweit von ganz besonderem Vorteil, als das Eintauchen der Spanneinrichtung nicht durch herausstehende Spannbacken behindert ist.
Hinsichtlich des Zusammenwirkens von Spannkeil und Spannbacken ist es schließlich vorteilhaft, wenn der Spannkeil mit seinen Keilflächen formschlüssig und dabei verschiebbar an den Spann¬ backen auf deren der Kontaktfläche abgewandten Seite anliegt. Zur besseren Verschiebbarkeit könnten die Keilflächen und/oder die Kontaktflächen der Spannbacken mit einem Reibschluß verhin¬ dernden Material, einer sogenannte Gleithilfe, beschichtet sein. So könnten die Flächen beispielsweise eine Silikonbe- schichtung aufweisen.
Nun ist es von ganz besonderem Vorteil, wenn die in die Ausneh¬ mung des Kerns einzuführende Spanneinrichtung von vornherein in dem Durchgang zentrierbar ist, so daß auch insoweit eine un¬ gleiche Kraftbeaufschlagung der Innenwandung des Kerns vermie¬ den ist. Dazu könnte die Spanneinrichtung einen zur einführsei- tigen Anlage an den oberen Rand der Ausnehmung des Kerns und somit zur Zentrierung dienende bzw. die Eindringtiefe der Spanneinrichtung begrenzende, am oberen Ende der Spanneinrich¬ tung ausgebildete Schulter aufweisen. Mit dieser Schulter würde dann die Spanneinrichtung auf dem oberen Ende des Kerns auflie¬ gen und dabei die Spanneinrichtung auch gleichzeitig zentrie¬ ren. Eine besondere Positionierung wäre somit nicht mehr erfor¬ derlich. Die Schulter könnte zur ganz besonders genauen Zen-
trierung mindestens eine zum Eingriff in den oberen Rand der Ausnehmung des Kerns dienende und mit dem oberen Rand der Aus¬ nehmung korrespondierende Stufe aufweisen, so daß aufgrund der korrespondierenden Konturen von Schulter und oberem Ende des Kerns ein geradezu formschlüssiges Ineinandergreifen möglich ist. Damit der Eingriff aufgrund eines geringen Spiels nicht behindert wird, könnten die zum Eingriff dienenden Seitenflä¬ chen bzw. Flanken konisch ausgebildet sein, so daß ein Ein¬ stecken auch bei nicht exakter Positionierung der Spanneinrich¬ tung möglich ist.
Hinsichtlich des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die hier zu¬ grundeliegende Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches 14 gelöst. Danach ist das erfindungsgemäße Verfahren zum Grei¬ fen eines Gießereikerns, insbesondere eines Sohlenkerns, unter Verwendung der voranstehend erörterten Vorrichtung durch fol¬ gende Verfahrensschritte gekennzeichnet:
Zunächst einmal wird der Kern mit vorzugsweise nach oben ge¬ richteter bzw. nach oben offener Ausnehmung positioniert, so daß die erfindungsgemäße Vorrichtung mit der Spanneinrichtung in die Ausnehmung des Kerns eintauchen kann. Nach dem. Eintau¬ chen der Spanneinrichtung findet ein innenseitiges Greifen des Kerns durch Betätigen der Spanneinrichtung mit vorgebbarem An¬ preßdruck statt. Hinsichtlich der exakten Betätigung des Kerns wird auf die die Vorrichtung betreffenden, vorangegangenen Aus¬ führungen verwiesen. Bei aktivierter Spanneinrichtung läßt sich der Kern anheben und in ein der Form des Kerns im wesentlichen angepaßtes Bauteil, vorzugsweise in eine Zylinderlaufbüchse, einbringen, wobei zwischen der Außenwandung des Kerns und der Innenwandung des Bauteils bzw. der Zylinderlaufbüchse zumindest geringfügiges Spiel vorliegt. Damit nun auch eine kraftschlüs¬ sige Verbindung zwischen dem Kern und dem Bauteil bzw. der Zy¬ linderlaufbüchse gegeben ist, damit nämlich der Kern gemeinsam mit der Zylinderlaufbüchse gehoben bzw. gehandhabt werden kann, wird nun der bereits auf die Innenwandung des Kerns wirkende
Anpreßdruck in einem solchen Maße erhöht, bis der Kern aufgrund - zumindest gerinfügiger - elastischer Verformung gegen die In¬ nenwandung des Bauteils bzw. der Zylinderlaufbüchse drückt und zwischen der Außenwandung des Kerns und der Innenwandung des Bauteils Reibschluß auftritt. In einem nächsten Verfahrens¬ schritt ist nun das Anheben bzw. Bewegen oder Handhaben der ge¬ samten Anordnung und somit auch der Einbau dieser Anordnung in ein Kernpaket möglich.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist somit erreicht worden, daß mit Spiel ineinanderbringbare Bauteile ohne Ergreifen bei¬ der Bauteile hebbar, bewegbar bzw. handhabbar sind, nämlich da¬ durch, daß die Bauteile zumindest vorübergehend von innen her¬ aus miteinander - reversible - verpreßt bzw. aneinandergepreßt werden.
In verfahrensmäßiger Hinsicht ist es von weiterem Vorteil, wenn das Bauteil bzw. die Zylinderbüchse, in die der Sohlenkern ein¬ zuführen ist, auf einer Lehre positioniert bereitgestellt wird. Eine solche vorgegebene Positionierung begünstigt den automati¬ schen Betrieb bzw. hilft eine aufwendige Sensorik zu vermeiden.
Nun könnte der Kern bzw. Sohlenkern am oberen Rand eine Auskra¬ gung mit einer auf der Unterseite der Auskragung vorzugsweise kreisringförmigen oder partiellen Ausnehmung aufweisen. Im Rah¬ men eines weiteren Verfahrensschrittes könnte dann ein das Bau¬ teil bzw. die Zylinderbüchse umgebender, im Querschnitt vor¬ zugsweise kreisringförmiger Kern, insbesondere ein sogenannter Wassermantelkern, ebenfalls auf der Lehre bereitgestellt wer¬ den, auf den der Kern bzw. Sohlenkern mit seiner Auskragung während des Einschiebens in das Bauteil bzw. in die Zylinder¬ laufbüchse eingesteckt wird. Folglich wäre in einem Arbeitsgang einerseits der Sohlenkern in die Zylinderlaufbüchse eingebracht und andererseits der die Zylinderlaufbüchse umgebende Wasser¬ mantelkern fixiert. Das zum Eingriff in die kreisringförmige oder partielle Ausnehmung der Auskragung des Kerns bzw. Sohlen-
kerns dienende Ende des weiteren Kerns bzw. des Wassermantel¬ kerns könnte in Form vorzugsweise dreier umfangsmäßig angeord¬ neter Füße ausgebildet sein. Des weiteren könnte das zum Ein¬ griff in die Ausnehmung der Auskragung des Kerns bzw. Sohlen¬ kerns dienende Ende des weiteren Kerns bzw. des Wassermantel¬ kerns, insbesondere die zum Einstecken dienenden Füße, vor dem Einstecken zumindest endseitig mit einem Adhäsionsmittel verse¬ hen werden. Dieses Adhäsionsmittel dient zur Befestigung des Waεsermantelkerns an der Auskragung des Sohlenkerns, wobei der Wassermantelkern die den Sohlenkern umgebende Zylinderlauf¬ büchse mit Abstand umgibt.
Hinsichtlich der Anbringung des Adhäsionsmittels ist es von ganz besonderem Vorteil, wenn am freien Ende des weiteren Kerns bzw. des Wassermantelkerns, insbesondere am freien Ende der zum Einstecken dienenden Füße, Ausnehmungen bzw. Klebenischen zur Aufnahme einer hinreichenden Menge des Adhäsionsmittels vorge¬ sehen werden. Diese Vorkehrung vermeidet ein Herausquillen des Adhäsionsmittels bzw. des die Verbindung bewirkenden Klebstof¬ fes und bildet eine Art Klebstofflager bzw. eine Möglichkeit zur Verdrängung des Adhäsionsmittels bei eingedrücktem bzw. eingepreßtem Wassermantelkern. Hier sei ganz besonders darauf hingewiesen, daß der Wassermantelkern eben nicht zwingend kraftschlüssig in die Auskragung des Sohlenkerns eingepreßt werden muß, sondern bei allenfalls geringer mechanischer Ver¬ zahnung mit dem Sohlenkern verklebt wird. Eine Beschädigung der Kerne ist hier abermals wirksam vermieden.
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorlie¬ genden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und wei¬ terzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Ansprüche, andererseits auf die nachfolgende Er¬ läuterung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung des bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der
Zeichnung werden auch im allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 in einer schematischen Seitenansicht einen Sohlen¬ kern,
Fig. 2 in einer vergrößerten Darstellung den Gegenstand aus Fig. 1 im Schnitt entlang der Linie II-II, nämlich einen Sohlenkern im Querschnitt,
Fig. 3 in einer schematischen Darstellung den in den Fig. 1 und 2 gezeigten Sohlenkern in der in Fig. 1 gewählten Darstellungsform, jedoch mit eingetauchter Spannein¬ richtung und in Arbeitsstellung befindlichen Spann¬ backen,
Fig. 4 in einer schematischen Seitenansicht, geschnitten, eine eine Zylinderlaufbüchse und einen Wassermantel¬ kern tragende Lehre,
Fig. 5 in einer schematischen Draufsicht, verkleinert, den Gegenstand aus Fig. 4,
Fig. 6 in einem Querschnitt, schematisch, die Anordnung aus den Fig. 4 und 5, wobei der von der Spanneinrichtung getragene Sohlenkern gemäß Fig. 3 eingeschoben bzw. aufgesteckt ist und
Fig. 7 den Gegenstand aus Fig. 6, vergrößert, in einer sche¬ matischen Ansicht von unten.
Die Figuren 3, 6 und 7 zeigen eine im Einsatz befindliche Vor¬ richtung zum Greifen eines Gießereikerns, wobei es sich hier ganz speziell um einen Sohlenkern 1 handelt. Die Vorrichtung weist eine Spannmittel 2 aufweisende Spanneinrichtung 3 auf. Der Sohlenkern 1 weist wiederum eine Ausnehmung 4 auf, wobei es
sich hier ganz konkret um einen Durchgang handelt. In die Aus¬ nehmung 4 greif die Spanneinrichtung 3 mit den Spannmitteln 2 ein.
In erfindungsgemäßer Weise sind die Spannmittel als gegen die Innenwandung 9 des Kerns 1 formschlüssig drückbare Spannbacken 2 ausgeführt.
Bei dem hier gewählten Ausführungsbeispiel ist nun wesentlich, daß die Andrückkraft der Spannbacken 2 vorgebbar bzw. einstell¬ bar ist. Die Figuren 3 und 6 zeigen des weiteren deutlich, daß die Spanneinrichtung 3 eine Zylinder-Kolben-Anordnung 5 mit nach außen verschiebbarer Kolbenstange 6 und einen daran ange¬ lenkten, sich zwischen die Spannbacken 2 erstreckenden Spann¬ keil 7 umfaßt. Die Zylinder-Kolben-Anordnung 5 arbeitet dabei pneumatisch.
Die Figuren 3 und 6 zeigen des weiteren, daß die Zylinder-Kol¬ ben-Anordnung 5, der Spannkeil 7 und die Spannbacken 2 in einem in die Ausnehmung 4 des Sohlenkerns 1 einführbaren Gehäuse 8 angeordnet sind. Die Spannbacken 2 sind dabei durch das Gehäuse 8 hindurch orthogonal zu der Bewegungsrichtung des Spannkeils 7 nach außerhalb in Richtung der Innenwandung 9 des Sohlenkerns 2 verschiebbar. Dies erfolgt durch Bewegen des Spannkeils 7.
Die Figuren 6 und 7 zeigen gemeinsam, daß insgesamt zwei diame¬ tral gegenüberliegende, in einander entgegengesetzte Richtung aus dem Gehäuse 8 in Richtung der Innenwandung 9 des Sohlen¬ kerns 1 verschiebbare Spannbacken 2 vorgesehen sind. Fig. 7 läßt erkennen, daß die Ausnehmung 4 einen kreisrunden Quer¬ schnitt aufweist. Die zur Anlage an die Innenwandung 9 des Soh¬ lenkerns 1 dienende Kontaktfläche 10 der Spannbacken 2 ist ent¬ sprechend kreissegmentförmig ausgebildet. Mittels des Spann¬ keils 7 sind die Spannbacken 2 gegen einen die Verschiebung der Spannbacken 2 begrenzenden Anschlag 11 drückbar. Der Anschlag 11 ist durch eine auf der Kontaktfläche 10 abgewandten Seite
ausgebildete Erweiterung 12 und die Innenwandung 13 des Gehäu¬ ses 8 gebildet. In den Figuren ist nicht gezeigt, daß die Spannbacken 2 durch elastische Rückhaltemittel beim Zurückzie¬ hen des Spannkeils 7 in das Gehäuse 8 zurückbewegt werden. Die elastischen Mittel können auch im Sinne einer Gasbeaufεchlagung ausgeführt sein.
Hinsichtlich der Ausgestaltung der Spannbacken 2 zeigt Fig. 7 ganz besonders deutlich, daß der Spannkeil 7 mit seinen Keil¬ flächen 14 formschlüssig und dabei verschiebbar an den Spann¬ backen 2 auf deren der Kontaktfläche 10 abgewandten Seite an¬ liegt.
Die Figuren 3 und 6 lassen erkennen, daß die Spanneinrichtung 3 einen zur einführseitigen Anlage an den oberen Rand 15 der Aus¬ nehmung 4 des Sohlenkerns 1 und zur Zentrierung dienende und somit auch die Eindringtiefe der Spanneinrichtung 3 begren¬ zende, am oberen Ende 16 des Spanneinrichtung 3 ausgebildete Schulter 17 aufweist. Diese Schulter 17 weist des weiteren eine zum Eingriff in den oberen Rand 15 der Ausnehmung 4 dienende und mit dem oberen Rand 15 der Ausnehmung 4 korrespondierende Stufe 18 auf. Diese Stufe 18 verjüngt mit ihrer Seitenwandung den in den Sohlenkern 1 einzupassenden Bereich durch einen ko¬ nischen Querschnitt, so daß die Spanneinrichtung 3 mit ihrem hinteren, die Schulter 17 aufweisenden Bereich geradezu in den Sohlenkern 1 hineingeleitet wird.
Unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 7 wird nachfolgend das erfindungsgemäße Verfahren unter Verwendung der zuvor erörter¬ ten Vorrichtung kurz beschrieben.
Das erfindungsgemäße Verfahren bezieht sich auf das Ergreifen und somit auch auf die Handhabung eines Gießereikerns, wobei es sich im hier gewählten Ausführungsbeispiel um einen Sohlenkern 1 handelt. Die Handhabung erfolgt unter Verwendung der zuvor
erwähnten Vorrichtung. In erfindungsgemäßer Weise weist das beanspruchte Verfahren nun folgende Verfahrensschritte auf:
Zunächst einmal wird der Kern 1 mit nach oben gerichteter bzw. nach oben offener Ausnehmung 4 gemäß den Darstellungen in den Figuren 1 und 2 positioniert. Gemäß der Darstellung in Fig. 3 taucht die Spanneinrichtung 3 in die Ausnehmung 4 des Sohlen¬ kerns 1 ein, wobei im Falle mehrerer Ausnehmungen 4 auch meh¬ rere Spanneinrichtungen 3 vorgesehen sein können. Im nächsten Schritt findet ein innenseitiges Greifen des Sohlenkerns 1 durch Betätigen der Spanneinrichtung 3 statt und zwar mit vor¬ gebbarem Anpreßdruck. Der in Fig. 3 innenseitig ergriffene Soh¬ lenkern 1 läßt sich - nach Betätigung der Spanneinrichtung 3 - problemlos anheben und in ein der Form des Sohlenkerns 1 ange¬ paßtes Bauteil, nämlich in eine Zylinderlaufbüchse 19, einbrin¬ gen, wobei zwischen der Außenwandung 20 des Sohlenkerns 1 und der Innenwandung 21 der Zylinderlaufbüchse 19 geringfügiges Spiel, zumindest aber kein überhöhter Druck, herrscht.
In einem nächsten Verfahrensschritt wird der Anpreßdruck der Spanneinrichtung 3 bzw. der Spannbacken 2 durch den Spannkeil 7 erhöht, bis der Sohlenkern 1 aufgrund elastischer Verformung gegen die Innenwandung 21 der Zylinderlaufbüchse 19 drückt und zwischen der Außenwandung 20 des Sohlenkerns 1 und der Innen¬ wandung 21 der Zylinderlaufbüchse 19 Reibschluß auftritt. Da¬ nach läßt sich die gesamte Anordnung heben bzw. bewegen und mittels der Spanneinrichtung 3 bzw. eines diese tragenden Mani¬ pulators oder dgl. transportieren und im Anschluß danach bei¬ spielsweise in ein Kernpaket einbauen.
Die Figuren 4 und 5 lassen erkennen, daß die Zylinderlaufbüchse 19 auf einer Lehre 22 positioniert bereitgestellt wird. Wesent¬ lich ist nun, daß der Sohlenkern 1 an seinem oberen Rand 15 eine Auskragung 23 mit einer auf der Unterseite der Auskragung 23 angeordneten Ausnehmung 24 aufweist. Diese Ausnehmung 24
könnte beispielsweise kreiεringförmig ausgebildet, aber auch nur partiell in Form von Teilkreisringen ausgeführt sein.
Gemäß den Darstellungen in den Figuren 4 und 5 ist nun ein die Zylinderlaufbüchse 19 umgebender, im Querschnitt kreisringför¬ miger Wassermantelkern 25 auf der Lehre 22 bereitgestellt, auf den der Sohlenkern 1 mit seiner Auskragung 23 während des Ein¬ schiebens in die Zylinderlaufbüchse 19 aufgesteckt wird. Das zum Eingriff in die Ausnehmung der Auskragung 23 des Sohlen¬ kerns 1 dienende Ende des Wassermantelkernε 25 ist bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel zumindest im Umfeld einer Ausnehmung 4 in Form dreier umfangsmäßig angeordneter Füße 26 ausgebildet. Das zum Eingriff in die Ausnehmung 24 des Sohlenkerns 1 dienende Ende des Wassermantelkerns 25 bzw. die zum Einstecken dienenden Füße 26 werden vor dem Einstecken endseitig mit einem Adhäsionεmittel verεehen. Zur Aufnahme ei¬ ner hinreichenden Menge des in Rede stehenden Adhäsionsmittels werden am freien Ende des Wassermantelkerns 25, nämlich am freien Ende der zum Einstecken dienenden Füße 26, Ausnehmungen bzw. Klebenischen 27 vorgesehen, so daß Adhäsionsmittel bzw. Klebstoff verdrängt werden kann und das Einstecken der Füße 26 in den Sohlenkern 1 nicht behindert ist.
Abschließend sei hervorgehoben, daß das voranstehend lediglich beispielhaft genannte Ausführungεbeispiel die erfindungsgemäße Lehre lediglich erläutert, jedoch nicht auf das Ausführungεbei¬ spiel einschränkt.