Verfahren zur Herstellung von feinstteiligen zeolithischen Alkali- metalialuminiimisilicaten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von feinst¬ teiligen Alkalimetallaluminiumsilicaten, insbesondere von Zeolithen vom Typ A, vom Typ P sowie vom Faujasit-Typ (X und Y).
Derartige Alkalimetallaluminiumsilicate finden beispielsweise Ver¬ wendung als Builderstoffe für Wasch-, Spul- und Reinigungsmittel, als Molekularsiebe, Katalysatoren und Sorbentien sowie als Zusatz zu keramischen Fritten und Glasuren.
Zwei wichtige Kriterien für den Einsatz von Zeolithen in Wasch-, Spul- und Reinigungsmitteln, aber auch als Zusatz zu keramischen Fritten oder Glasuren, sind die mittlere Teilchengröße (angegeben als d5Q- ert) und die Breite des Teilchengrößenverteilungsspek- tru s. Der dso-Wert gibt an, daß 50 Gewichts% der vermessenen Probe aus Teilchen bestehen, die kleiner sind als der angegebene Wert. Die Meßmethoden zur Ermittlung des dsQ-Werts sind sehr unter¬ schiedlich, die nach den unterschiedlichen Methoden erhaltenen Meßwerte nicht einfach untereinander zu vergleichen. Im Rahmen der Erfindung wird bei der Angabe des dso-Werts von Lichtbeugungs- und Lichtstreunethoden ausgegangen. Dieses Verfahren ist beispielsweise in H. Wachemig, Sprechsaal, Band 121, Nr. 3, 1988, Seiten 213 bis 215, beschrieben.
Ein weiteres wichtiges Kriterium für den Einsatz von Zeolithen in ^asch-, Spül- und Reinigungsmitteln ist das Kationenaustauschver¬ mögen, speziell das Austauschvermögen gegenüber Calciumionen. Die
entsprechenden Werte wurden durch Versetzen einer Calciumchlorid- lösung mit dem entsprechenden Zeolithen, Filtration und komplexo- metrischer Titration der restlichen, in der Lösung vorhandenen
Calciu ionen ermittelt.
Es sind bereits verschiedene Verfahren zur Herstellung feinst¬ teiliger Zeolithe vom Typ A bekannt.
Die DE-A-29 51 192 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Zeolith A von kleiner und einheitlicher Teilchengröße. Zur Steue¬ rung der Teilchengröße dienen folgende Regelgrößen:
1) das stöchiometrische Verhältnis Siθ2 Al2θ3,
2) das stöchiometrische Verhältnis H2θ/Na2θ,
3) die Kristallisationszeit des amorphen Alumosilicatgels bei ge¬ gebener Temperatur,
4) das stöchiometrische Verhältnis Na2θ/Al2θ3 und
5) die Konzentration an AI2O3.
Durch Erhöhung der Feststoffkonzentration einerseits und durch Vergrößerung des Verhältnisses Na2θ/Al2θ3 im Reaktionsansatz ande¬ rerseits, d.h. in den Lösungen, die nach ihrer Vereinigung ein amorphes Alumosilicatgel erzeugen, wird die Teilchengröße des nach Kristallisation gebildeten Zeoliths verringert. Dieses Verfahren hat seine natürlichen Grenzen: Wird beispielsweise die Feststoff- konzentration zu stark erhöht, weitet sich das Kornspektrum auf. Ist das Verhältnis Na2θ/Al2θ3 zu groß, ist die Zeit zwischen voll¬ ständigem Umsatz zu Zeolith 4A und der darauf folgenden Umwandlung zu Hydroxysodalith sehr kurz, so daß die zur Weiterverarbeitung der Zeolithsuspension notwendige Zeit unterschritten wird.
Aus der DE-A-27 04 310 ist es bekannt, bei der Herstellung von Alkali etallaluminiumsilicaten nach dem Vermischen der Reaktions¬ komponenten unter starkem Rühren wenigstens so lange weiter stark
zu rühren, bis das Viskositätsmaximum überschritten oder das Vis¬ kositätsmaximum gegebenenfalls noch nicht vollständig erreicht worden ist, worauf man die Suspensionen wenigstens einmal re- cyclierend durch eine Zerkleinerungsvorrichtung führt und dann ge¬ gebenenfalls bis zur Kristallisation bei erhöhter Temperatur hält.
Aus der DE-A-27 34 296 ist bekannt, bei der Herstellung von fein- teiligen Natriumaluminiumsilicaten nach dem raschen Durchmischen der wäßrigen Natriumaluminatlösung mit der wäßrigen Natriums licatlösung die erhaltene Suspension kurze Zeit unter Rühren bei dieser Temperatur zu belassen, bevor bei erhöhter Tem¬ peratur der Kristallisationsschritt durchgeführt wird.
Aus der DE-A-30 11 834 ist ein Verfahren zur Herstellung feinst- teiliger zeolithischer Natriumaluminiumsilicate bekannt, bei dem während einer diskontinuierlichen Kristallisation Wasserdampf ein¬ geleitet und gleichzeitig mit mehrstufigen Rührwerken hoher Scher¬ wirkung gerührt wird.
Aus der DE-A-2941 636 ist ebenfalls ein Verfahren zur kontinuier¬ lichen Herstellung feinstteiliger zeolithischer Natriumaluminium¬ silicate bekannt, bei dem Suspensionen des röntgenamorphen Natriumaluminiumsilicats kontinuierlich einen stufig wirkenden und/oder stufig ausgeführten Kristallisationsreaktor mit wenigstens 20 Stufen durchströmen, wobei die Suspensionen bei einer Temperatur von 80 bis 100 °C so lange im Reaktor gehalten werden, bis der Kristallisationsgrad des zeolithisehen Natriumaluminiumsilicats wenigstens 80 % der theoretisch erzielbaren Kristallinität erreicht hat.
In den DE-A-26 51 419, 26 51 420, 26 51 436, 26 51 437, 26 51 445 und 26 51 485 werden Verfahren zur Herstellung feinteiliger
kristalliner Zeolithpulver vom Typ A beschrieben, wobei durch stufenweises Vermischen der Reaktionskomponenten über einen län¬ geren Zeitraum die Ausfällung des primär gebildeten Natriumalu- miniumsilicatGels verzögert wird. Das erhaltene Gel wird anschlie¬ ßend bei einer Temperatur, die höher liegt als der Temperaturbe¬ reich der Fällung, kristallisiert. Diese Verfahrensführung bedingt vergleichsweise niedrige Raum/Zeit-Ausbeuten.
In den DE-A-30 07 044, 30 07 080, 30 07 087 und 30 07 123 werden ähnliche Verfahren beschrieben, bei denen die Reaktionskomponenten gleichfalls in mehreren Teilschritten miteinander vermischt und zwischenzeitlich Formier- bzw. Reifezeiten eingehalten werden. Auch hierbei erfolgt die Kristallisation nachträglich bei höherer Tem¬ peratur. Die mittleren Teilchengrößen der erhaltenen kristallinen Zeolithe betragen hierbei bis zu 9 μm. Im übrigen sei hierzu auf das nachfolgende Vergleichsbeispiel 9 verwiesen.
Für Zeolithe vom Faujasit-Typ sind ebenfalls Verfahren zur Her¬ stellung besonders feinstteiliger Produkte bekannt.
In der US-A-3 516 786 wird ein Verfahren beschrieben, das durch Zusätze von 0,1 bis 20 % eines organischen Lösungsmittels, wie Me¬ thanol oder Dimethylsulfoxid, zu einem Alumosilicatgel vor der Kristallisation besonders kleine Teilchen hervorbringt. Die Aufar¬ beitung der Prozeßlaugen bedingt wegen der Giftigkeit der genannten Lösungsmittel besondere Vorkehrungen.
Vom Zeolith P sind mehrere strukturell unterschiedliche Varianten bekannt, die sich vor allem durch die Symmetrie des Kristallgitters unterscheiden. Für Anwendungen in Wasch-, Spül- und Reinigungsmit¬ teln werden allgemein P-Zeolithe des Typs Pc (auch als Pl, Bl be¬ schrieben, kubische Form) und des Typs P (auch als P2 beschrieben,
tetragonale Form) sowie deren Mischkristalle oder Gemische aus den beiden Formen bevorzugt. Das Si : AI-Verhältnis liegt zwischen 1,3 : 1 und 0,9 : 1 bei einem Calciumbindevermögen zwischen 130 und 165 mg CaO pro g wasserfreies Alumosilicat.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein Verfahren zur Herstellung feinstteiliger zeolithischer Alkalimetallaluminium- silicate, insbesondere von Zeolithen vom Typ A, vom Typ P sowie vom Faujasit-Typ (Zeolithe X und Y), zu entwickeln, welches die ge¬ nannten Zeolithe in besonders feinstteiliger Form, mit besonders engem Teilchengrößenverteilungsspektrum und besonders hohem Cal¬ ciumbindevermögen erzeugt, wobei der Verfahrensablauf eine hohe Raum/Zeit-Ausbeute ermöglicht.
Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Herstellung von feinstte 1igen zeolithischen Alkali etallaluminiumsilicaten der allgemeinen Formel (I)
x Mβ2θ • A1203 • y S θ • z H2O (I)
in der
Me Natrium und/oder Kalium, x eine Zahl im Bereich von 0,8 bis 1,3, y eine Zahl im Bereich von 1,3 bis 10 und z eine Zahl im Bereich von 0 bis 6 bedeuten, durch Vermischen der Reaktionskomponenten wassergelöstes Alkali- metalIsilicat und wassergelöstes Alkalimetallaluminat in Gegenwart einer stöchiometrisch überschüssigen Menge an wassergelöstem Al- kalimetallhydroxid, anschließendem Altern des erhaltenen Gels und
Kristallisation, dadurch gekennzeichnet, daß man
(a) die Reaktionskomponenten bei einer Temperatur im Bereich von 20 bis 70 °C im Verlauf von weniger als 10 Minuten unter starkem Rühren miteinander vermischt, wobei man entweder mindestens eine der beiden Reaktionskomponenten im Unterschuß, bezogen auf die stöchiometrisch erforderliche Menge, oder beide Reaktions¬ komponenten in der stöchiometrisch erforderlichen Menge ein¬ setzt,
(b) das Reaktionsgemisch anschließend für eine Dauer im Bereich von 5 bis 40 Minuten bei der gemäß Schritt (a) eingestellten Tem¬ peratur unter Rühren beläßt,
(c) im Anschluß an den Alterungsschritt (b) das Reaktionsgemisch im Verlauf von 5 bis 30 Minuten auf eine Temperatur im Bereich von mehr als 70 °C bis zum Siedepunkt des Reaktionsgemisches unter Rühren erhitzt,
(d) das erhaltene amorphe Alkalimetallaluminiumsilicat-Gel bei der gemäß Schritt (c) eingestellten Temperatur während einer Dauer von mindestens 10 Minuten kristallisieren läßt,
(e) wobei man dem Reaktionsgemisch während des Kristallisations¬ schrittes (d) 2 bis 50 Mol-% mindestens einer der beiden Reak¬ tionskomponenten, bezogen auf die bereits im Schritt (a) je¬ weils eingesetzte Menge der Reaktionskomponenten, entweder zum Ausgleich des stöch ometr sehen Unterschusses oder als stöchio etrischer Oberschuß zufügt.
Die vorstehende allgemeine Formel (I) umfaßt eine Vielzahl von Substanzen, die sich in ihrer chemischen Zusammensetzung zwar oft nur geringfügig, bezüglich ihrer Struktur und Eigenschaften jedoch erheblich unterscheiden. Zur Identifizierung derartiger Zeolithe wird neben der chemischen Zusammensetzung bei kristallinen Typen im allgemeinen das Röntgenbeugungsdiagramm herangezogen. Von tech¬ nischem Interesse sind hier insbesondere Zeolithe vom Typ A, vom Typ P sowie vom Faujasit-Typ.
Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung betrifft die Herstellung der vorgenannten, speziellen Zeolith-Typen. Diese Zeolith-Typen sind dadurch gekennzeichnet, daß in der allgemeinen Formel (I) y eine Zahl
- im Bereich von 1,35 bis 2,35 für Zeolithe vom Typ A,
- im Bereich von 1,85 bis 3 für Zeolithe vom Typ P und
- im Bereich von 2,5 bis 10 für Zeolithe vom Faujasit-Typ bedeutet.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, zeo- lithische Alkalimetallaluminiumsilicate, insbesondere die vorste¬ hend genannten speziellen Zeolithe, in besonders feinstteiliger Form und mit besonders engem TeilchengrδßenVerteilungsspektrum herzustellen. Dementsprechend ist gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform das erfindungsgemäße Verfahren dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die mittlere Teilchengröße, jeweils angegeben als d50-Wert, der gewonnenen kristallinene Zeolithe
- für Zeolithe vom Typ A kleiner als 4 μ ,
- für Zeolithe vom Typ P kleiner als 2 μm und
- für Zeolithe vom Faujasit-Typ kleiner als 6 μm beträgt. Ferner zeichnen sich die nach dem erfindungsgemäßen Ver¬ fahren hergestellten Zeolithe durch ein sehr hohes Kationenaus- tauschveπnögen - entsprechend einem hohen Calciumbindevermögen - aus.
Ein weiterer vorteilhafter Effekt des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu sehen, daß die nach Abtrennung der gebildeten, kri¬ stallinen Zeolithe verbleibenden Mutterlaugen - je nach Verfah¬ rensführung - einen sehr geringen Gehalt an Siθ2 oder AI2O3 auf¬ weisen. Dies erweist sich insbesondere dann als vorteilhaft, wenn derartige Mutterlaugen entweder zur Herstellung von Aluminatlauge als Edukt für die Synthese von Zeolithen, oder zur Herstellung von
Wasserglaslösuπgen (Hydrothermalsynthese) als Edukt für die Syn¬ these von Zeolithen im Kreislaufverfahren verwendet werden sollen. Das in der Mutterlauge enthaltene Siθ2 oder AI2O3 reagiert nämlich ansonsten entweder mit dem gebildeten Aluminat oder mit dem gebil¬ deten Silicat zu Hydroxysodalith, der bisher keiner wirtschaft¬ lichen Verwendung zugeführt werden konnte.
Gemäß der vorstehend angeführten allgemeinen Formel (I) besteht das Alkalimetall-Kation in den erfindungsgemäß herzustellenden zeolithischen Alkalimetallaluminiumsilicaten aus Natrium oder Ka¬ lium, wobei diese beiden Kationen auch im Gemisch vorliegen können. Wenngleich in den nachstehenden Ausführungen und in den Beispielen ausschließlich von Natrium als Alkalimetallkation die Rede ist, so beziehen sich diese Ausführungen in gleicher Weise auch auf Kalium als Alkalimetallkation. In beiden Fällen ist ein gutes Kationen- austauschveπnögen, insbesondere gegenüber Calcium-Kationen, ge¬ währleistet. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist jedoch - vorwiegend aus Kostengründen - Natrium als Alkalimetallkation be¬ vorzugt. Sofern beide Alkalimetallkationen im Gemisch vorliegen, ist es erfindungsgemäß bevorzugt, daß Natrium im Überschuß, d.h. mehr als 50 Mol-*, in den gebildeten Zeolithen als Alkalimetall¬ kation vorhanden ist. Dementsprechend ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erf ndungsgemäßen Verfahrens dadurch gekenn¬ zeichnet, daß das Alkalimetallkation des Alkalimetallsilicats und/oder des Alkalimetallaluminats, die als Reaktionskomponenten eingesetzt werden, ausgewählt ist aus Natrium und Kalium, mit der Maßgabe, daß wenigstens 50 Mol-% der Alkalimetallkationen im zeolithischen Alkalimetallaluminiumsilicat Natriumkationen sind.
Unter den wesentlichen Merkmalen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist insbesondere das vorstehend unter (e) , geschilderte Merkmal hervorzuheben, wonach mindestens eine der beiden
Reaktionskomponenten - AlkalimetalIsilicat und Alkalimetallaluminat
- während des Kristallisationsschrittes dem Reaktionsgemisch zuge¬ setzt werden. Dieses "Nachdosieren" während des Kristallisations¬ schrittes hat - neben den anderen erfindungsweseπtliehen Merkmalen
- einen entscheidenden Einfluß auf die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielbaren positiven Effekte, die sich inbesondere in der nur geringen mittleren Teilchengröße der erhaltenen kristal¬ linen Zeolithe wiederspiegelt. Dabei ist es für das erfindungsgemäße Verfahren nicht von Bedeutung, ob beim Vermischen der Reaktionskomponenten miteinander gemäß Schritt (a) zunächst mit einem stöchiometrisehen Unterschuß einer der beiden Reaktionskom¬ ponenten gearbeitet und die fehlende Menge dieser Reaktionskompo¬ nente, bezogen auf die stöchiometrisch erforderliche Menge, erst während des Kristallisationsschrittes nachdosiert wird oder ob beim Fällungsschritt (a) die beiden Reaktionskomponenten entsprechend der stöchiometrisch erforderlichen Menge eingesetzt und mindestens eine der Reaktionskomponenten während des Kristallisationsschrittes im stöchiometr sehen Oberschuß nachdosiert wird.
Wie bereits gesagt, ist die Kombination der vorstehend aufgeli¬ steten Merkmale (a) bis (b) für das erfindungsgemäße Verfahren von wesentlicher Bedeutung. Nachstehend werden daher die erfindungs¬ wesentlichen Merkmale einzeln betrachtet:
Der Verfahrensschritt (a) betrifft das Vermischen der Reaktions¬ komponenten. Er kann auch als "Fällungsschritt" bezeichnet werden, da hierbei das primär gebildete, amorphe Alkalimetallaluminium- silicatGel ausfällt. Von erfindungswesentlicher Bedeutung sind hierbei zwei Parameter, nämlich einmal die Dauer des Fällungs¬ schrittes bzw. die Dauer des Vermischens der Reaktionskomponenten sowie die Temperatur, welche die wäßrigen Lösungen der Reaktions¬ komponenten bzw. das gebildete Reaktionsgmisch aufweisen. Das
Vermischen der Reaktionskomponenten soll möglichst schnell erfol¬ gen, d.h. im Verlauf von weniger als 10 Minuten. Erfindungsgemäß ist es hierbei bevorzugt, daß die Dauer des Vermischens der Reak¬ tionskomponenten weniger als 5 Minuten betragen soll. Die Angabe eines unteren Grenzwertes bezüglich der Dauer des Vermischens ist nicht sinnvoll, da dies primär von der Menge der zu vermischenden Reaktionskomponenten abhängt. Die Temperatur der Reaktionskompo¬ nenten bzw. des gebildeten Reaktionsgemisches soll erfindungsgemäß im Bereich von 20 bis 70 CC liegen. Erfindungsgemäß bevorzugt ist hierbei ein Temperaturbereich von 40 bis 65 °C, wobei sich dieser Temperaturbereich insbesondere auf die Herstellung von Zeolith vom Typ A bezieht. Generell gilt, daß die Temperatur beim Vermischen auf den jewe ls gewünschten Zeolith-Typ abzustellen ist. So kann die Fälltemperatur beim Schritt (a) für die Herstellung von Zeolith vom Faujasit-Typ beispielsweise bei 20 βC und für die Herstellung von Zeolith vom Typ P beispielsweise bei 70 °C liegen.
Die Menge der beim Fällungsschritt (a) jeweils einzusetzenden Re¬ aktionskomponenten, d.h. die Ansatzstöchiometrie, richtet sich primär nach der Zeolith-Art, die beim erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden soll. Mit anderen Worten heißt dies, daß die jeweilige Ansatzstöchiometrie für den Fachmann leicht aus der vor¬ stehenden allgemeinen Formel (I) für den jeweiligen Zeolith-Typ errechenbar ist. Beispielhaft seien nachstehend Werte der Ansatz¬ stöchiometrie für die erfindungsgemäß bevorzugt herzustellenden Zeolith-Typen angegeben:
- Zeolith A: 4,2 Na20 : AI2O3 : 2 Si02 : 100 H20,
- Faujasit (Zeolith X): 4,56 Na2θ : AI2O3 : 3 S θ2 : 223 H20,
- Zeolith P: 4,32 Nβ2θ : AI2O3 : 2,3 Siθ2 : 182 H2O. Erfindungsgemäß sollen die beiden Reaktionskomponenten - wasser¬ gelöstes AlkalimetalIsilicat und wassergelδstes Alkalimetallalu¬ minat - in Gegenwart einer stöchiometrisch überschüssigen Menge an
wassergelöstem Alkalimetallhydroxid miteinander vermischt werden. Die vorstehend angegebenen Werte zur Ansatzstöchiometrie bezüglich der erfindunsgemäß bevorzugten Zeolith-Typen schließen diesen Überschuß an Alkalimetallhydroxid - hier in Form von Na2θ - bereits ein. Im allgemeinen sollte dieser Alkali-Überschuß, bezogen auf Na2θ, 4 bis 5 Mol Na2θ auf 1 Mol A^ bzw. 2 Mol SiÜ2 betragen.
Wie vorstehend bereits ausgeführt, ist es im Sinne des erfindungs¬ gemäßen Verfahrens nicht von Bedeutung, ob eine der beiden Reak¬ tionskomponenten im Unterschuß, bezogen auf die stöchiometrisch erforderliche Menge, oder beide Reaktionskomponenten in der stöchiometrisch erforderlichen Menge eingesetzt werden, wobei hier natürlich das Nachdosieren der jeweiligen Reaktionskomponenten während des Kristallisationsschrittes zu berücksichtigen ist. Prinzipiell kann im Sinne der vorliegenden Erfindung beim Vermi¬ schen der Reaktionskomponenten gemäß Schritt (A) sowohl die Alu- minat- als auch die Sil kat-Komponente - zusammen mit der wäßrigen Alkalimetallhydroxid-Lösung - vorgelegt und die jeweils andere Komponente zugefügt werden. Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist es jedoch bevorzugt, daß man beim Vermischen der Reaktionskompo¬ nenten gemäß Schritt (a) Alkalimetallsilicat in der stöchiometrisch erforderlichen Menge vorlegt und Alkalimetallaluminat entweder in stöchiometrischem Unterschuß oder aber in der stöchiometrisch er¬ forderl chen Menge zufügt, wobei dann in Schritt (d), d.h. während der Kristallisation, Alkalimetallaluminat nachdosiert wird. Diese Verfahrensweise erweist sich im Hinblick auf ein möglichst enges Teilchengrößenspektrum der gewonnenen Zeolith-Kristalle und eine möglichst geringe mittlere Teilchengröße derselben als vorteilhaft.
Das Vermischen der Reaktionskomponenten sollte unter "starkem Rüh¬ ren" der wäßrigen lösungen erfolgen, um eine gute Vermischung der Lösungen zu gewährleisten. Der Begriff "starkes Rühren" ist mithin
dahingehend auszulegen, daß ein gründliches und vollständiges Ver¬ mischen der wäßrigen Lösungen beim Fällungsschritt (a) resultiert.
Der Schritt (b) läßt sich als "Formieren" oder "Altern", bezogen auf das beim Fällungsschritt (a) primär gebildete amorphe Gel, de¬ finieren. Wesentlich sind auch hierbei zwei Parameter, nämlich die Dauer dieses Alterungsschrittes und die Temperatur des Reaktions¬ gemisches. Die Dauer des Alterungsschrittes soll erfindungsgemäß im Bereich von 5 bis 40 Minuten, vorzugsweise im Bereich von 10 bis 30 Minuten, liegen. Die Temperatur des Reaktionsgemisches wird hierbei gleich derjenigen gehalten, die auch für den Fällungsschritt (a) jeweils gewählt wurde. Die Auswahl einer zu kurzen Formierzeit kann die Bildung von Zeolithen mit einer zu großen mittleren Teilchen¬ größe bedingen; eine zu lange Formierzeit ist andererseits im Hin¬ blick auf die erfindungsgemäß angestrebte hohe Raum/Zeit-Ausbeute unerwünscht. Während des Schrittes (b) sollte das Reaktionsgemisch gleichfalls unter Rühren in Bewegung gehalten werden.
Im Anschluß an den Alterungsschritt (b) wird das Reaktionsgemisch im Verlaufe von 5 bis 30 Minuten, vorzugsweise im Verlauf von 5 bis 20 Minuten, von der beim Schritt (b) gewählten Temperatur auf die gewünschte Kristallisationstemperatur unter Rühren erhitzt. Die Kristallisationstemperatur liegt erfindungsgemäß im Temperaturbe¬ reich von mehr als 70 °C bis hin zum Siedepunkt des jeweiligen Re¬ aktionsgemisches, wobei hier - in Abhängigkeit vom jeweils ange¬ strebten Zeolith-Typ - Kristallisationstemperaturen im Bereich von 80 bis 100 °C, vorzugsweise im Bereich von 80 bis 90 °C, bevorzugt sind. Auch die Dauer des Aufheizens gemäß Schritt (c) ist abhängig vom jeweils angestrebten Zeolith-Typ. So kann beispielsweise für die Herstellung von Zeolith A die Dauer des Aufheizens relativ kurz sein, beispielsweise 5 Minuten, wohingegen für Zeolithe vom
Faujasit-Typ eine längere Dauer des Aufheizens, beispielsweise 20 Minuten, von Vorteil ist.
Mit Erreichen der Kristallisationstemperatur beginnt die Kristal¬ lisation des primär gebildeten amorphen Alkalimetallaluminiumsili- cat-Gels gemäß Kristallisationsschritt (d). Die Dauer dieses Kri¬ stallisationsschrittes sollte keinesfalls 10 Minuten unterschrei¬ ten. Die maximale Dauer des Kristallisationsschrittes ist hingegen von jeweilig angestrebten Zeolith-Typ abhängig. Für die einzelnen Zeolith-Typen können hier beispielsweise die folgenden Richtwerte angegeben werden: Zeolith A: maximal 8 Stunden, Zeolithe vom Faujasit-Typ: maximal 2 Tage, Zeolith P: maximal 3 Tage. Generell gilt hier, daß die Kristallisation vorteilhafterweise in dem Zeit¬ punkt unterbrochen wird, in dem der angestrebte Zeolith sein maxi¬ males Calciumbindevermögen erreicht hat. Die Bestimmung des CalciumbindeVermögens wird nachträglich noch im einzelnen erörtert. Vom jeweils angestrebten Zeolith-Typ ist es ferner abhängig, ob das Reaktionsgemisch während der Kristallisation gerührt wird oder nicht. Bei der Herstellung von Zeolithen vom Typ A bzw. vom Typ P ist im allgemeinen ein Rühren während der Kristallisation von Vor¬ teil, wohingegen bei der Herstellung von Zeolithen vom Faujasit-Typ ein Rühren des Reaktionsgemisches während der Kristallisation vor¬ teilhafterweise unterbleibt.
Der erfindungsgeraäße Schritt (e) betrifft das "Nachdosieren" einer der beiden Reaktionskomponenten während des Kristallisations¬ schrittes. Erfindungsgemäß werden hierbei 2 bis 50 Mol-%, vorzugs¬ weise 5 bis 30 Mol-%, mindestens einer der beiden Reaktionskompo¬ nenten, bezogen auf die bereits im Fällungsschritt (a) jeweils eingesetzte Menge der Reaktionskomponenten, dem Reaktionsgemisch während des Kristallisationsschrittes zugesetzt. In Abhängigkeit von der im Fällungsschritt (a) eingesetzten Menge der jeweiligen
Reaktionskomponenten dient dieses Nachdosieren entweder zum Aus¬ gleich des stöchiometrischen Unterschusses, sofern im Schritt (a) die jeweilige Reaktionskomponente im stöchiometrischen Unterschuß eingesetzt worden ist. Andererseits kann dieses Nachdosieren aber erfindungsgemäß auch im stöchiometrischen Überschuß erfolgen, so¬ fern die Reaktionskomponenten im Fällungsschritt (a) bereits in der stöchiometrisch erforderlichen Menge miteinander vermischt worden sind. Im Sinne der vorliegenden Erfindung kann sowohl die Silicat-Komponente als auch die Aluminat-Ko ponente gemäß Schritt (d) dem Reaktionsgemisch während der Kristallisation zugefügt wer¬ den. Ferner ist es grundsätzlich auch möglich, beide Reaktionskom¬ ponenten gemäß Schritt (e) nachzudosieren, wobei hier gleichfalls die vorstehend angegebenen Mengen in Mol-% zu berücksichtigen sind. Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, daß - wie vorstehend bereits ausgeführt - die Silicat-Komponente beim Fäl¬ lungsschritt (a) in der stöchiometrisch erforderlichen Menge vor¬ gelegt und die Aluminat-Komponente in Schritt (e) - entweder zum Ausgleich des stöchiometrischen Unterschusses oder als stöchiome¬ trischer Öberschuß - zugefügt wird. Die Nachdosierung der Aluminat-Komponenten führt insbesondere bei der Herstellung von Zeolithen vom Typ A zu sehr geringen mittleren Teilchengrößen. Demgemäß ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens dadurch gekennzeichnet, daß die er¬ haltenen kristallinen Zeolithe vom Typ A eine mittlere Teilchen¬ größe von weniger als 3 μm, angegeben als dso-Wert, aufweisen.
Der Zeitpunkt des Nachdosierens einer der beiden Reaktionskompo¬ nenten während der Kristallisation kann sich generell auf die ge¬ samte Dauer der Kristallisation erstrecken, wobei man vorteilhaft¬ erweise nicht unmittelbar nach Beginn des Kristallisationsschrittes mit dem Nachdosieren beginnt. Der optimale Zeitpunkt des Nachdosierens liegt erfindungsgemäß im Bereich von 25 bis 75 % der
insgesamt erforderlichen Kristallisationszeit, wobei auch dies vom jeweilig angestrebten Zeolith-Typ abhängt.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich prinzipiell sowohl dis¬ kontinuierlich als auch kontinuierlich durchführen, wobei hierzu auf die für die Zeolith-Herstellung im Stand der Technik bereits ausführlich beschriebenen Reaktionsaggregate, beispielsweise offene oder geschlossene Reaktionsbehälter, Rührkesselkaskaden, Rührko¬ lonnen oder Rohrreaktoren, verwiesen wird.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Zeolithe lassen sich beispielsweise als Molekularsiebe, Katalysatoren, Sorbentien oder als Zusatz zu keramischen Fritten und Glasuren verwenden. Im Hinblick auf die besonders geringen mittleren Teil¬ chengrößen und das sehr hohe Kationenaustauschvermögen werden die gewonnenen Zeolithe, insbesondere Zeolithe vom Typ A, als Builderstoffe für Wasch-, Spül- und Reinigungsmittel eingesetzt.
Bestimmung der Kennzahlen
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Zeolithpro- ben wurden durch die folgenden Untersuchungen charakterisiert:
1) Bestimmung der Zusammensetzung der "Mutterlauge"
2) Glühverlust der getrockneten Zeolithpulver
3) Calciumbindevermögen (CaBV)
4) Tei chengrößenVerteilung (TGV)
5) Röntgenbeugungsanalyse (RBA)
Zu 1:
Nach beendeter Kristallisation wird das Filtrat, das bei der Ab¬ trennung des Zeoliths vom Reaktionsgemisch verbleibt, aufgefangen und mit Hilfe des Titro-Processors 636 der Fa. Metrohm titriert.
Man bestimmt damit den prozentualen Restgehalt an AI2O3, NaOH und S θ2 in der Lösung.
Zu 2:
Ca. 0,5g der bei 110βC getrockneten Zeolith-Probe werden auf der Analysenwaage in vorher bis zur Gewichtskonstanz geglühte Porzel¬ lantiegel eingewogen und 1 h bei 800°C im Muffelofen geglüht. Der Gewichtsverlust gibt Aufschluß über den Gehalt an Aktivsubstanz (AS) (= Gew.-% Glührückstand) in der jewe ligen Probe.
Zu 3:
Die im Umlufttrockenschrank bei 110°C getrocknete Probe wird, be¬ zogen auf den ermittelten Glühverlust, so eingewogen, daß die Ein¬ waage 200 mg der Aktivsubstanz entpricht. Zu der Einwaage werden nun 200 ml einer CaCl2-Lösung, die 30°d entspricht, zugegeben, und 10 Minuten bei Raumtemperatur bei einer Rührgeschwindigkeit von 400 U/Min. gerührt. Sofort anschließend werden die Proben über eine Glasfilternutsche, welche zusätzlich mit einem Glasfaserfilter versehen wird, klar filtriert.
Zu 100 ml des Filtrats werden eine Indikator-Puffertablette der Fa. Merck zur Bestimmung der Wasserhärte und 5 ml ca. 35 Gew.-% ger Ammoniaklösung zugegeben. Mit einer n/28 KomplexonR Lösung (1 ml = 1 mg CaO) wird dann bis zum Farbumschlag von rot nach grün ti¬ triert. Der Gehalt der eingesetzten CaCl2-Lösung (30 °d) wird zuvor durch gleiche Titration (ohne Zugabe der Testsubstanz) bestimmt und entspricht dem "Blindwert" (BW).
(BW - Verbrauch) x 2
Berechnung: = mg CaO / g AS
Einwaage in g AS
Zu 4 :
Die Teilchengrößenverteilung (TGV) wurde mit dem Gerät Sympatec HelosR der Fa. Sympatec bestimmt, und gibt Aufschluß über die Größe der gebildeten Kristalle. Vermessen wurde jeweils eine feuchte Probe des Zeolith-Filterkuchens, ausgewaschen (pH 10), und eine trockene Probe (Trocknung des Feststoffs bei 110°C im Umlufttrok- kenschrank). Die TGV wird in μm angegeben.
Der angegebene Wert "dso" bedeutet dabei, daß 50 Gew.-% der ver¬ messenen Teilchen einen kleineren Durchmesser als der genannte Wert in μm besitzen. Für die Werte "dgo", dgo" und djoo S1^ das Ent¬ sprechende. Unter "dj^x" versteht man die Teilchengröße, für die gerade kein Partikel mehr nachgewiesen werden kann, d.h. alle Par¬ tikel sind kleiner als der angegebene Wert.
Die Kennzahl "% > 10,5 μm" bedeutet beispielsweise einen entspre¬ chenden Anteil an Probenmaterial, der eine Teilchengröße oberhalb 10,5 μm besitzt.
Zu 5:
Die Röntgenbeugungsanalyse (RBA) wurde mit dem Diffraktometer D 500 der Fa. Siemens durchgeführt und ist ein Maßstab für die Kristal¬ linitat der synthetisierten Produkte.
Beispiele
Für die nachstehenden Beispiele wurden jeweils die folgenden wä߬ rigen Lösungen als Reaktionskomponenten eingesetzt:
- Wäßrige Natriumsilicatlösung mit einem Gehalt von 26,9 Gew.-% Siθ2 und 8 Gew.- Na2θ, 34,9 Gew.-% Gesamtfeststoff, Molver¬ hältnis Siθ2.*Na2θ * 3,46:1 (Natronwasserglas 37/40 der Henkel KGaA).
- Wäßrige Natriumaluminatlösung mit einem Gehalt von 11,35 Gew.-%
AI2O3 und 13,5 Gew.-% Na2θ.
- Wäßrige Natronlauge, 25 Gew.-%ig.
Die jeweiligen Einsatzmengen ergeben sich aus der in den einzelnen Beispielen angegebenen Ansatzstöchiometrie sowie den erläuternden Angaben hierzu.
Beispiel 1
Herstellung von Zeolith NaA, Silicat-Nachdosierung
Ansatzstöchiometrie: 4,2 Nβ2θ : AI2O3 : 2 S1O2 : 100 H2O
Vorgelegt wurden die wäßrige Natriumsilicatlösung und die wäßrige Natronlauge. Die Natriumaluminatlösung wurde unter Rühren zu diesen Lösungen hinzugefügt. Anschließend wurde das ausgefällte Natrium- aluminiumsilicat-Gel unter Rühren bei der Temperatur des Fällungs¬ schrittes (= Vermischen) belassen (= Altern, Formieren), dann auf Kristallisationstemperatur erhitzt und bei dieser Temperatur zur Kristallisation gebracht.
Ansatz (la) - siehe die Tabellen - dient als Vergleich, hierbei wurde die gesamte stöchiometrisch erforderliche Menge an Natrium- silicat vorgelegt. Bei allen anderen Ansätzen (lb) bis (lg) wurde die Natriumsilicatlösung nur in stöchiometrischem Unterschuß, be¬ zogen auf die gemäß Ansatzstöchiometrie erforderliche Gesamtmenge
an Silicat, vorgelegt und die jeweils verbliebene Restmenge erst im Verlauf des Kristallisationsschrittes zugegeben.
Bei allen Ansätzen wurden die folgenden Parameter konstant gehal¬ ten:
Zugabezeit der Aluminatlösung: 2 Minuten (= Dauer des Vermischens), Fälltemperatur: 60 °C (β Temperatur während des Vermischens), Formierdauer: 10 Minuten,
Dauer des Aufheizens auf Kristallisationstemperatur: 5 Minuten, Kristallisationstemperatur: 85 βC, Dauer der Kristallisation: 60 Minuten, unter Rühren.
Tabelle I zeigt die jeweils während der Kristallisation zugegebene Menge an Silicat in Prozent, bezogen auf 100 H der stöchiometrisch erforderlichen Gesamtmenge, sowie den Zeitpunkt des Nachdosierens, bezogen auf den Zeitpunkt, an dem die Kristallisationstemperatur erreicht war.
Tabelle II zeigt die Kennzahlen der aus diesen Ansätzen resultie¬ renden Zeolithe vom Typ NaA. Ein Absinken der mittleren Teilchen¬ größe der Zeolithe - bedingt durch die Silicat-Nachdosierung - ist hieraus ersichtlich.
Tabelle III zeigt die Zusammensetzung der bei den Ansätzen resul¬ tierenden Mutterlaugen bezüglich des Gehaltes an S1O2 und AI2O3. Hieraus ist zu ersehen, daß der Al2θ3-Gehalt der Mutterlaugen auf weniger als die Hälfte des Ansatzes (la) absinkt.
Tabelle I
Ansatz-Nr. Menge Silicat nachdosiert Zugabezeitpunkt
la* 0 % 0 min lb 5 % 15 min lc 10 % 5 min ld 10 % 10 min le 10 % 15 min lf 10 % 20 min ig 10 % 25 min
* Vergleichsbeispiel
Tabelle II
Ansatz-Nr. CaBV d50 [Mm] dmax [μm] Kristallinität
la* 161 4,70 32,5 hoch, NaA lb 161 3,93 28,6 hoch, NaA lc 162 3,71 28,2 hoch, NaA ld 165 3,78 26,5 hoch, NaA le 164 3,96 23,5 hoch, NaA lf 163 3,68 17,3 hoch, NaA ig 163 3,67 23,5 hoch, NaA
* Vergleichsbeispiel
Tabelle III
Ansatz-Nr. Gehalt Siθ2 Gehalt AI2O3
[Gew.-%] [Gew.-%]
la* 0,28 0,38 lb 0,31 0,29 lc 0,27 0,26 ld 0,28 0,24 le 0,26 0,19 lf 0,28 0,18 ig 0,28 0,16
* Vergleichsbe-ispiel
Beispiel 2
Herstellung von Zeolith NaA, Silicat-Nachdosierung
Die Ansätze dieses Beispiels zeigen, daß das Prinzip der Silicat- Nachdosierung während des Kristallisatioπsschrittes auch dann zu positiven Effekten führt, wenn man von der Ansatzstöchiometrie ge¬ mäß Beispiel 1 insgesamt abweicht. Bei diesen Ansätzen wurde näm¬ lich Natriumsilicatlösung in stöchiomerischem Oberschuß, bezogen auf die gemäß Ansatzstöchiometrie nach Beispiel 1 erforderliche Gesamtmenge an Silicat, im Verlauf des Kristallisationsschrittes zugegeben.
Bei allen Ansätzen erfolgte die Fällung - Vermischen der Reakti¬ onskomponenten - gemäß der in Beispiel 1 angegebenen Ansatzstö¬ chiometrie, wobei hier jedoch die insgesamt erforderliche Menge an Silicat bereits bei der Fällung eingesetzt wurde. Während des Kri¬ stallisationsschrittes wurde jeweils Natriumsilicatlösung in stöchiometrischem Überschuß, bezogen auf die gemäß
Ansatzstöchiometrie erforderliche Gesamtmenge an Silicat, zugege¬ ben, so daß am Ende der Kristallisation das molare Verhältnis Al2θ3:Siθ2 bei Werten von kleiner als 1:2 lag.
Alle übrigen Parameter wurden analog den Angaben in Beispiel 1 konstant gehalten.
Tabelle IV zeigt die während der Kristallisation zugegebene über¬ schüssige Menge an Silicat in Prozent, bezogen auf 100 % der stö¬ chiometrisch erforderlichen Gesamtmenge, sowie den Zugabezeitpunkt nach Beginn der Kristallisation.
Die Aussagen der Tabellen V und VI - bezüglich Kennzahlen und Mut¬ terlaugen - entsprechen denjenigen der Tabellen II und III. Hieraus ist ersichtlich, daß auch bei Nachdosieren eines Silicat-Über- schusses sowohl die mittlere Teilchengrδße der Zeolithe als auch der Al θ3-Gehalt der Mutterlaugen abnehmen.
Tabelle IV
Ansatz-Nr. Menge Silicat- Zugabezeitpunkt
Überschuß, nachdosiert
2a 5 % 15 min.
2b 5 % 25 min.
2c 5 % 35 min.
2d 10 % 15 min.
Tabelle V
Ansatz-Nr. CaBV δo [μm] dmax [μm] Kristallinität
2a 162 3,89 17,4 hoch, NaA
2b 161 3,34 17,4 hoch, NaA
2c 163 3,06 17,4 hoch, NaA
2d 162 3,74 17,4 hoch, NaA
Tabelle VI
Ansatz-Nr. Gehalt Siθ2 Gehalt AI2O3
[Gew.-%] [Gew.-%]
2a 0,38 0,17
2b 0,42 0,14
2c 0,42 0,17
2d 0,19 0,10
Beispiel 3
Herstelllung von Zeolith NaX (Faujasit), Silicat-Nachdosierung
Ansatzstöchiometrie: 4,56 Nβ2θ : AI2O3 : 3 S θ2 : 223 H2O
Es wurde analog den Angaben in Beipsiel 1 gearbeitet. Ansatz (3a) dient wiederum als Vergleich; bei den Ansätzen (3b) und (3c) wurde die Natriumsilicatlösung gleichfalls nur in stöchiometrischem Un¬ terschuß, bezogen auf die gemäß Ansatzstöchiometrie erforderliche Gesamtmenge an Silicat, vorgelegt und die verbliebenen Restmengen erst im Verlauf des Kristallisationsschrittes zugegeben. Die er¬ haltenen kristallinen Zeolithe wurde anschließend durch Filtration
von der Mutterlauge abgetrennt, mit demineral siertem Wasser auf pH 11 gewaschen und bei 110 CC getrocknet.
Bei allen Ansätzen wurden die folgenden Parameter konstant gehal¬ ten:
Zugabe der Aluminatlösung: 2 Minuten, Fälltemperatur: 20 °C, Formierdauer: 10 Minuten,
Dauer des Aufheizens auf Kristallisationstemperatur: 20 Minuten, Kristallisationstemperatur: 80 °C, Dauer der Kristallisation: 24 Stunden, ohne Rühren.
Tabelle VII zeigt die jeweils während der Kristallisation - unter intensivem Durchmischen für die Dauer von 1 Minute - zugegebene Menge an Silicat in Prozent, bezogen auf 100 % der stöchiometrisch erforderlichen Gesamtmenge, sowie den Zugabezeitpunkt nach Beginn der Kristallisation.
Tabelle VIII zeigt die Kennzahlen der erhaltenen Zeolithe vom Typ NaX sowie den Gehalt der Mutterlaugen an SiÖ2 und Al2θ3 (jeweils in Gew.-V).
Tabelle > VII
Ansatz- Nr. Menge Silicat, Zugabezeitpunkt nachdosiert
3a* 0 % 0
3b 10 * 2 Stunden
3c 10 % 6 Stunden
Vergleichsbeispiel
Tabelle VIII
Ansatz- CaBV dso [μm] dmax [μm] Kristallinität Mutterlaugen Nr. % Siθ2 % AI2O3
3a* 114 8,35 103 hoch, NaX 0,40 0,38
3b 123 4,77 51 hoch, NaX 0,90 0,16
3c 122 4,35 36 hoch, NaX 1,02 0,18
*Vergleichsbeiispiel
Beispiel 4
Herstellung von Zeolithen des P-Typs, Silicat-Nachdosierung
Ansatzstöchiometrie: 4,32 Na2θ : AI2O3 : 2,3 S θ2 : 182 H2O
Die Durchführung der Ansätze dieses Beispiels erfolgte analog den Angaben im vorstehenden Beispiel 3.
Bei allen Ansätzen wurden die folgenden Parameter konstant gehal¬ ten.
Zugabezeit der Aluminatlösung: 2 Minuten, Fälltemperatur: 70 βC, Formierdauer: 10 Minuten,
Dauer des Aufheizens auf Kristallisationstemperatur: 10 Minuten, Kristallisationstemperatur: 90 °C, Dauer der Kristallisation: 6 Stunden, unter Rühren.
Die Angaben in den Tabellen IX und X entsprechen sinngemäß denje¬ nigen der Tabellen VII und VIII.
Tabelle! IX
Ansatz- Nr. Menge Silicat, Zugabezeitpunkt nachdosiert
4a* 0 % 0
4b 10 % 1,5 Stunden
4c 10 % 5 Stunden
* Vergleichsbeispiel
Tabelle X
Ansatz- CaBV ά$o [μm] dmax [μm] Kristallinität Mutterlaugen Nr. % Siθ2 % AI2O3
4a* 120 2,00 12,5 hoch, Pc + pt 0,86 0,43
4b 132 1,39 5 hoch, Pc + pt 1,25 0,23
4c 137 1,73 5 hoch, Pc + Pt 1,19 o,19
Vergleichsbeispiel
Beispiel 5
Herstellung von Zeolith NaA, Aluminat-Nachdosierung
Ansatzstöchiometrie: 4,2 Nβ2θ : AI2O3 : 2 S1O2 : 100 H20
Durchführung der Ansätze analog Beispiel 1 mit dem Unterschied, daß in Beispiel 5 - zusammen mit der wäßrigen Natronlauge - die wäßrige Natriumsilicatlösung in der stöchiometrisch erforderlichen Menge vorgelegt wurde. Stattdessen wurde in Beispiel 5 - Ansätze (5b) bis (5p) - die wäßrige Natriumaluminatlösung während des Fällungs¬ schrittes nur in stöchiometrischem Unterschuß, bezogen auf die ge¬ mäß Ansatzstöchiometrie erforderliche Gesamtmenge an Aluminat,
zugegeben und die jewe ls verbliebene Restmenge erst im Verlauf des Kristallisationsschrittes nachdosiert. Ansatz (5a) dient auch hier wieder als Vergleich, d.h. es wurde die gesamte stöchiometrisch erforderliche Menge an Natriumaluminat bereits während des Fäl¬ lungsschrittes zugegeben.
Bei allen Ansätzen wurden die folgenden Parameter konstant gehal¬ ten:
Zugabezeitpunkt der ersten Menge an Aluminatlauge beim Fällungs¬ schritt: 2 Minuten (« Dauer des Vermischens), Fälltemperatur: 60 βC, Formierdauer: 10 Minuten,
Dauer des Aufheizens auf Kristallisationstemperatur: 5 Minuten, Kristallisationstemperatur: 85 °C, Dauer der Kristallisation: 60 Minuten, unter Rühren.
Tabelle XI zeigt die jeweils während der Kristallisation zugegebene Menge an Aluminat in Prozent, bezogen auf 100 % der stöchiometrisch erforderlichen Gesamtmenge, sowie den Zeitpunkt des Nachdosierens, bezogen auf den Zeitpunkt, an dem die Kristallisationstemperatur erreicht war.
Tabelle XII zeigt die Kennzahlen der aus diesen Ansätzen resultie¬ renden Zeolithe vom Typ NaA. Ein Absinken der mittleren Teilchen¬ größe der Zeolithe - bedingt durch die Aluminat-Nachdosierung - ist hieraus ersichtlich.
Tabelle XIII zeigt die Zusammensetzung der bei den Ansätzen resul¬ tierenden Mutterlaugen bezüglich des Gehaltes an Siθ2 und AI O3. Hieraus ist zu ersehen, daß der Siθ2~Gehalt der Mutterlaugen im Vergleich zu Ansatz (la) starJc absinkt.
Tabelle XI
Ansatz-Nr. Menge Aluminat, Zugabezeitpunkt nachdosiert
5a* 0 % 0 min
5b 30 % jeweils 10 % nach 10, 20 und 30 min
5c 10 % 10 min
5d 10 % 15 min
5e 10 % 20 min
5f 10 % 23 min
5g 10 % 26 min
5h 10 * 30 min
5i 10 * 34 min
5k 20 * 20 min
51 30 % 20 min
5m 15 % 20 min
5n 5 * 20 min
5o 5 % 27 min
5p 5 * 33 min
* Vergleichsbeispiel
Tabelle XII
Ansatz-Nr. CaBV ax [μm] Kristallinität
5a* 161 4,08 32,5 hoch, NaA
5b 158 3,28 28,6 hoch, NaA
5c 169 3,49 33,5 hoch, NaA
5d 172 2,85 33,0 hoch, NaA
5e 167 3,15 28,2 hoch, NaA
5f 166 3,08 26,5 hoch, NaA
5g 164 2,96 23,5 hoch, NaA
5h 172 2,88 17,3 hoch, NaA
5i 168 3,27 23,5 hoch, NaA
5k 168 3,66 23,5 hoch, NaA
51 169 3,43 17,4 hoch, NaA
5m 167 3,89 27,5 hoch, NaA
5n 168 3,81 17,4 hoch, NaA
5o 167 2,90 17,4 hoch, NaA
5p 166 3,21 17,4 hoch, NaA * Vergleichsbeispiel
Tabelle XIII
Ansatz-Nr. Gehalt Siθ2 Gehalt A1203
[Gew.-%] [Gew.-%]
5a* 0,36 0,29
5b 0,12 0,45
5c 0,37 0,15
5d 0,25 0,16
5e 0,22 0,17
5f 0,18 0,24
5g 0,16 0,24
5h 0,16 0,28
5i 0,15 0,33
5k 0,20 0,30
51 0,20 0,30
5m 0.19 0,28
5n 0,19 0,29
5o 0,16 0,33
5p 0,14 0,36
* Vergleichsbeiispiel
Beispiel 6
Herstellung von Zeolith NaA, Aluminat-Nachdosierung
Analog zu Beispiel 2 zeigen die Ansätze des Beispiels 6, daß das Prinzip der Aluminat-Nachdosierung während des Kristallisations¬ schrittes auch dann zu positiven Effekten führt, wenn man von der Ansatzstöchiometrie gemäß Beispiel 5 insgesamt abweicht. Bei den Ansätzen des Beispiels 6 wurde nämlich Natriumaluminatlösung in stöchiometrischem Oberschuß, bezogen auf die gemäß Ansatzstöchio¬ metrie nach Beispiel 5 erforderliche Gesamtmenge an Aluminat, im
Verlauf des Kristallisationsschrittes zugegeben. Bei allen Ansätzen erfolgte die Fällung - Vermischen der Reaktionskomponenten - gemäß der in Beispiel 5 angegebenen Ansatzstöchiometrie, wobei hier je¬ doch die insgesamt erforderliche Menge an Aluminat bereits bei der Fällung eingesetzt wurde. Während des Kristallisationsschrittes wurde jeweils Natriumaluminatlösung im stöchiometrischen Überschuß, bezogen auf die gemäß Ansatzstöchiometrie erforderliche Gesamtmenge an Aluminat, zugegeben, so daß am Ende der Kristallisation das mo¬ lare Verhältnis AI2O3 : Siθ2 bei Werten von größer als 1 : 2 lag.
Alle übrigen Parameter wurden analog den Angaben in Beispiel 5 konstant gehalten.
Tabelle XIV zeigt die während der Kristallisation zugegebene über¬ schüssige Menge an Aluminat in Prozent, bezogen auf 100 % der stöchiometrisch erforderlichen Gesamtmenge, sowie den Zugabezeit¬ punkt nach Beginn der Kristallisation.
Die Aussagen der Tabellen XI und XVI - bezüglich Kennzahlen und Mutterlaugen - entsprechen denjenigen der Tabellen XII und XIII. Hieraus ist ersichtlich, daß auch bei Nachdosieren eines Aluminat- Überschusses sowohl die mittlere Teilchengröße der Zeolithe als auch der Siθ2-Gehalt der Mutterlaugen abnehmen.
Tabel le XIV
Ansatz-Nr. Menge Aluminat-Uberschuß , Zugabezeitpunkt nachdosiert
6a 3 % 20 min
6b 4 % 15 min
6c 4 % 20 min
6d 4 % 25 min
6e 4 % 30 min
6f 5 % 15 min
6g 5 % 20 min h 5 % 27 min i 5 % 35 min k 6 % 20 min 1 7 % 20 min m 8,5 % 20 min n 10 % 20 min
Tabelle XV
Ansatz-Nr. CaBV dso [μm] dmax [μm] Kristallinität
6a 168 3,39 17,4 hoch, NaA
6b 171 3,04 17,4 hoch, NaA
6c 168 3,01 17,4 hoch, NaA
6d 171 2,96 17,4 hoch, NaA
6e 169 2,96 17,4 hoch, NaA
6f 168 2,97 17,4 hoch, NaA g 169 3,72 20,6 hoch, NaA h 171 2,78 17,4 hoch, NaA i 168 2.71 17,4 hoch, NaA k 167 3.21 17,4 hoch, NaA 1 169 2,61 17,4 hoch, NaA m 172 2.99 17,4 hoch, NaA n 181 2,77 17,4 hoch, NaA
Tabelle XVI
Ansatz-Nr. Gehalt Siθ2 Gehalt A^
[Gew.-%] [Gew.-%]
6a 0,18 0,26
6b 0,22 0,26
6c 0,19 0,26
6d 0,16 0,28
6e 0,15 0,32
6f 0,16 0,29
6g 0,15 0,32
6h 0,15 0,34
6i 0,13 0,36
6k 0,14 0,34
61 0,13 0,36
6m 0,12 0,41
6n 0,11 0,43
Beispiel 7
Herstellung von Zeolith NaX (Faujasit), Aluminat-Nachdosierung
Ansatzstöchiometrie: 4,56 Na2θ : AI2O3 : 3 S1O2 : 223 H θ
Durchführung der Ansätze analog den Angaben in Beispiel 5. Ansatz (7a) dient als Vergleich; bei den Ansätzen (7b) und (7c) wurde die Natriumaluminatlösung gleichfalls nur in stöchiometrischem Unter¬ schuß, bezogen auf die gemäß Ansatzstöchiometrie erforderliche Ge¬ samtmenge an Aluminat, während des Fällungsschrittes zugegeben und die verbliebenen Restmengen erst im Verlauf des Kristallisations¬ schrittes nachdosiert. Die erhaltenen kristallinen Zeolithe wurden anschließend durch Filtration von der Mutterlauge abgetrennt, mit
demineralisiertem Wasser auf pH 11 gewaschen und bei 110 °C ge¬ trocknet.
Bei allen Ansätzen wurden die folgenden Parameter konstant gehal¬ ten:
Zugabezeit der ersten Menge an Aluminatlauge beim Fällungsschritt: 2 Minuten (= Dauer des Vermischens), Fälltemperatur: 20 °C, Formierdauer: 10 Minuten,
Dauer des Aufheizens auf Kristallisationstemperatur: 20 Minuten, Kristallisationstemperatur: 80 °C, Dauer der Kristallisation: 24 Stunden, ohne Rühren.
Tabelle XVII zeigt die jeweils während der Kristallisation - unter intensivem Durchmischen für die Dauer von 1 Minute - zugegebene Menge an Aluminat in Prozent, bezogen auf 100 % der stöchiometrisch erforderlichen Gesamtmenge, sowie den Zugabezeitpunkt nach Beginn der Kristallisation.
Tabelle XVIII zeigt die Kennzahlen der erhaltenen Zeolithe vom Typ NaX sowie den Gehalt der Mutterlaugen an S1O2 und AI2O3 (jeweils in Gew.-%).
Tabelle XVII
Ansatz-Nr. Menge Aluminat, Zugabezeitpunkt nachdosiert
7a* 0 % 0
7b 10 % 2 Stunden
7c 10 % 6 Stunden
"Vergleichsbeispiel
Tabelle XVIII
Ansatz- CaBV dso [μm] d^x [μm] Kristallinität Mutterlaugen Nr. %Siθ2 %A1203
7a* 114 8,35 103 hoch, NaX 1,02 0,18
7b 123 5,52 51 hoch, NaX 0,62 0,23
7c 121 5.23 36 hoch, NaX 0,15 0,15
* Vergleichsbeispiel
Beispiel 8
Herstellung von Zeolithen des P-Typs, Aluminat-Nachdosierung
Ansatzstöchiometrie: 4,32 Nβ2θ : AI2O3 : 2,3 Siθ2 : 182 H2O
Die Durchführung der Ansätze dieses Beispiels erfolgte analog den Angaben im vorstehenden Beispiel 7.
Bei allen Ansätzen wurden die folgenden Parameter konstant gehal¬ ten:
Zugabezeit der ersten Menge an Aluminatlauge beim Fällungsschritt: 2 Minuten,
Fälltemperatur: 70 °C,
Formierdauer: 10 Minuten,
Dauer des Aufheizens auf Kristallisationstemperatur: 10 Minuten,
Kristallisationstemperatur: 90 °C,
Dauer der Kristallisation: 6 Stunden, unter Rühren.
Die Angaben der Tabellen XIX und XX entsprechen sinngemäß denjeni¬ gen der Tabellen XVII und XVIII.
Tabelle . XIX
Ansatz¬ Nr. Menge Aluminat, Zugabezeitpunkt nachdosiert
es* 0 % 0
8b 10 % 1,5 Stunden
8c 10 % 5 Stunden
Vergleichsbeispiel
Tabelle XX
Ansatz- CaBV O$Q [μm] dmax [μm] Kristallinität Mutterlaugen Nr. %Siθ2 %Al2θ3
8a* 111 2,74 12,5 hoch, Pc + pt 1,86 0,03
8b 147 1.42 5 hoch, Pc + Pt 1,45 0,03
8c 148 1,19 3,7 hoch, Pc + Pt 1,39 0,03
* Vergleichsbeispiel
Veroleichsbeispiel 9
Herstellung von Zeolith NaA, analog DE-A-3007 123
Ansatzstöchiometrie: 4,2 a2θ : A12Ü3 : 2 Siθ2 : 100 H2O
Vorgelegt wurden 2 1 Wasser. Bei einer Temperatur von 60 °C wurden im Verlauf von 10 Minuten unter starkem Rühren gleichzeitig 2 1 Natriumaluminatlösung (188,5 g/1 Nβ2θ und 85 g/1 AI2O3) und 2,8 1 Natriumsilicatlösung (104 g/1 Na2θ und 356 g/1 Siθ2) hinzugefügt. Das Reaktionsgemisch wurde bei der sich einstellenden Temperatur von 62 °C für 30 Minuten unter Rühren belassen. Anschließend wurden bei der gleichen Temperatur im Verlauf von 2 Stunden weitere 8 1 Natriumaluminatlösung der vorstehend genannten Zusammensetzung und nachfolgend im Verlauf von 10 Minuten weitere 1,1 1 Natriumsilicatlösung der vorstehend genannten Zusammensetzung nachdosiert. Das Reaktionsgemisch wurde dann auf 82 °C erhitzt und bei dieser Temperatur für 2 Stunden unter Rühren belassen. Während dieses Kristallisationsschrittes wurden zu unterschiedlichen Zeiten Proben des erhaltenen Produktes entnommen und charakterisiert.
Tabelle XXI zeigt die Kennzahlen der erhaltenen Produkte in Abhän¬ gigkeit von der Zeit der Probenentnahmen nach Erreichen der Kri¬ stallisationstemperatur. Hieraus ist ersichtlich, daß die Kristal¬ lisa ion erst bei der erhöhten Temperatur erfolgt, da nach beende¬ ter Zugabe der letzten Teilmenge der Reaktionskomponenten Natriumsilicat nur ein amorphes Produkt vorliegt. Für die Ausbil¬ dung von kristallinem Material ist ein Nachrühren des Reaktionsge¬ misches über einen längeren Zeitraum unabdingbar.
Tabelle XXI
Proben- Zeit CaBV d(m) Kristallinität
Nr. [min] [g CaO/g AS] [μm] (Röntgenbeugung)
9a 0 42 28 amorph
9b 30 44 27 amorph
9c 60 68 22 gering
9d 120 162 8,2 hoch