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Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt vormals Roessler
6000 Frankfurt am Main, Veissfrauenstrasse 9
Kristallines Zeolithpulver des Typs A
Die Erfindung betrifft ein kristallines Zeolithpulver des
TypsA mit der Zusammensetzung 1,0 + 0,2 M0/ 0 : Al_0 :-
1,85 + 0,5 SiO · y HO, wobei M ein Metallkation, η seine
Wertigkeit und y ein Wert bis zu 6 bedeuten, mit 50 Gew.—$
unter höchstens 5,9 ,um liegenden Teilchen, das Verfahren
zur Herstellung des kristallinen Zeolithpulvers mittels
hydrothermaler Kirstallisation einer Alkali-Aluminat-Silikat-Mischung,
sowie die Verwendung in Wasch-, Spül- und Reinigungsmitteln. ,
Zeolithisches Molekularsieb mit ihren besonderen Eigenschaften für Ionenaustausch und Adsorption sind schon seit langem
bekannt. Ihre Synthese beruht darauf, dass eine wässrige Synthesemischung mit den Komponenten a Na_ Ox b Α1_0 χ c
SiOp auf Temperaturen zwischen 50 und 3OO C erhitzt wird«
Je nach Zusammensetzung der Ausgangsmischung, Reaktionstemperatur
und Reaktionszeit werden verschieden strukturierte
Verbindungen der allgemeinen Formel Na Al Si 0„/ %. η H0O
& . to χ χ y 2(x4-y)
erhalten, die aufgrund ihrer Röntgenspektren unterscheidbar sind. Dabei kann Natrium durch andere ein- oder zweiwertige
Metallkationen ersetzt werden.
Für die Anwendung als Adsorptionsmittel, Katalysatorträger
oder Ionenaustauscher werden die Molekularsiebe mit einem geeigneten Bindemittel in Formkörper überführt. Die Herstellung
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.-der Formkörper "bedeutet e5_aen gießen technischen Aufwand
"bei gleichzeitiger Verringerung der Wirkung infolge des
Bindemittelanteils. Auch wird durch die langen Diffusionswege Λdie Reaktionsgeschwindigkeit stark verlangsamt, was z.B. die
Trocknung organischer Flüssigkeiten umständlich macht.
Es ist de shall) sinnvoll, "bei manchen Anwendungen pulverförmiges
Molekularsieb' einzusetzen.. . . . -
3Jen bekannten Herstellungsverfahren (z.B. DT-PS 1 028* 017)
-.1st gemeinsam, daß "bei" der Molekularsieb-Synthese Kristalle
erhalten werden, deren mittlerer Durchmesser oberhalb ca. 2 yum liegt, wobei ein erheblicher Anteil, üblicherweise
zwischen 3 bis 12 Gew.-^, ein über 45 /um liegendes Grens-.
körn aufweist. Man bezeichnet diesen Anteil als Grit,
welcher nach DIlI 53580 durch nasse Siebung nach liocker
ermittelt wird. Bei einem für dieses Verfahren typischen .
Produkt läßt sich ermitteln, daß ca. 25 Gew.-fo Teilchen "unter
3.0 /um Durchmesser haben, 50 Gew.-^ haben einen Teilchenöurchmesser
von 13 /um. (D*V. Breck, Zeolite Molekular Sieves
S« 388, JoIm V/iley + Sons, JTew York,- London, Sydney, Toronto,
.1974). " - ' -
• - . 3)er Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
. zu entwickeln, mit dem sichj insbesondere für die Verwendung
als Ionenaustauscher, z.B. zur Wasserenthärtung, vorgesehene
• pulverförmige, seolithische Kolekularsiebe des Typs A ohne
Gritanteil (Partikel <"45 /um) und mit kleineren Korngrößen
cynthetisieren lassen. Die Abwesenheit von Grit sowie eine
kleinere Korngröße ist für die im Hahoen der Erfindung vorgeßehene
Verwendung solcher Molekularsiebe u.a. als Phosphateubstitut in Wasch-, Spül- und reinigungsmitteln unerläßlich.
Vfaech- und Heinigungsvorgänge* insbesondere in Maschinens bedingen
nämlich ein Inschwebebleiben des Molekularsiebs (durch,
geringe Sedimentationsneigung) in der Flotte, um ein restloses
. Ausspülen nach Prozeßablauf zu ermöglichen.
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ORiGIMAL INSPECTED
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- <r
Gegenstand der Erfindung ist ein kristallines Zeolithpulver
des Typs A mit der Zusamraesetzung 1,0 + 0,2 M : Al0O :
2/n * J . 1,85 + 0,5 SiO . y H0O wobei M ein Metallkation, η seine
Wertigkeit und y ein Wert bis zu 6 bedeuten, mit 50 Gew.-^
unter höchstens 5» 9 /um liegenden Teilchen und mit einem
Teilchenspektrum
Fraktion |
Anteil |
I |
25 |
( /um) |
(Gew.-^) |
55 |
3 |
10 bis |
9h
|
5 |
35 bis |
100 |
10 |
80 bis |
15 |
96 bis |
|
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung des erfimumgsgeniässnn Zeolithpulvers durch hydrothermale
Kristallisation einer SiO , Al 0 , Na 0 und Wasser enthaltenden Alkalialvnniriat/Wassex\/Sil.i.kat-Synthi5semischimg
mit einer gegebenenfalls angeschlossenen Temperstufe, wobei
mrsn gegebenenfalls während der Kristallisation bzw» Temperstufo
statt des Rührens Scherkräfte einwirken lassen kann, \^elches
dadurch gekennzeichnet ist, dass man in eine Vorlage aus Wasser
gleichzeitig Natriumaluminatlaiige mit 100 bis 200 g/l Na 0 und
50 bis 150 g/l Al 0, und Alkalls 1.1 ikat lösung unter Rühren bei
einer Temperatur zwischen 30 und 100 C zudosiert, mit Wasser
verdünnt, zu der erhaltenen gelhaltigen SynthesevormisQh.img
der Zusammensetzung SiO /Al0O = :? bis 50, Na O/SiO = 0,2
bis 20 und II O/Na 0 = 4 bis 3°0 weitere Natriumaluminatlauge
der gleichen Zusammensetzung und Wasser bei einer Temperatur zwischen 10 und 100 C unter Rühren hinzugibt und die so erhaltene
Synthesemischung bei einer Temperatur zwischen 20 und 175 C innerhalb von wenigstens 15 Minuten kristallisieren lässt.
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Statt des Rührens kann man in dem erfindungsgomässen Verfahren
Scherkräfte, wozu bekannte Vorrichtungen verwendet werden
können, einwirken lassen. Diese bekannte Massnahme erhöht die
Teilchenfeinheit, ist aber für die Durchführung des erfindungsgemässen
Verfahrens nicht notwendig.
Die durch die Zugabe der Alkalialuminatlauge zu der gellialtigen
Synthesevormisellung entstehende Synthesemischung kann die einzelnen
Komponenten in Molverhältnissen, wie sio bei bekannten Verfahren verwendet werden, enthalten. Solche bekannten Verfahren
werden in der DT-PS 1 O38 017 und der DT-AS 1 095 795
beschrieben.
Bei dem erf indimgsgemässen Verfahren kann man auf die Sj'iithesemischimg·
während des Kristallisierons und während der gegebenenfalls
angeschlossenen Temperstufe Scherkräfte einwirken lassen.
Unter dem Begriff "Scheren" ist jegliche zerkleinernde mechanische
Beanspruchung von in Suspension befindlichen diskreten Teilchen, welche überwiegend auf echter Soherwirkung beruht, v,\\
verstehen. Das Scheren kann diskontinuierlich odor konfcimiLerlieh
durchgeführt werden.
5. -
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Als Schergerät wird ein Turbinenrührer, z.B. der EKATO-ffurbinenrührer
"bevorzugt. Es kann aber auch mit Zahnscheibendissolver,
Oispergatorpuinpe, Kreiselpumpe o.a. geschert
werden. - · . '..-..
\7ährend die Kristallisation im vorliegenden Falle beispielsweise
bei 93° C durchgeführt werden kann, hat es sich als ■vorteilhaft erwiesen, die Temperung bei einer Temperatur
zwischen 85 und 105 C in der Kristallisationsautterlauge
durchzuführen, wobei Tenroerzeiten zwischen 0,2 bis 6.
bevorzugt 0,8 bis 1,0, insbesondere einer Stunde, günstig
Dind« . .
Die Teinperzeit beginnt an dem Punkt, an dem die Kristallisation,
erkennbar an der Entwicklung maximalen Ionenaustauschvermögens,
Erreichung maximaler Röntgenlinienintensität und Erzielung von ca. 22,5 i° V,'asserdampfadsorption, abgeschlossen
ist. .In.der Praxis- wird ein anhand einer Rezeptoptimierung
ermittelter Erfahrungswert zugrundegelegt.
Eine bis zum Ende der Kristallisationsphase einwirkende.
Scherung kann so intensiviert werden, daß der mittlere
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Teilcliendurchmesser auf sehr kleine Werte herabgesetzt werden
kann. Dabei werden die Werte für das Grenzkorn und dessen prozentualer Anteil im Produkt ebenfalls herabgesetzt. Eine
während des Temperschritts durchgeführte Scherung hat jedoch aüsschliesslich Einfluss auf das Grenzkorn und seinen Anteil.
Schliesslich betrifft die Erfindung die Verwendung des erfindungsgemässen,
kristallinen Zeolithpulvers des Typs A, als Ionenaustauscher, z.B. zur Wasserenthärtung, insbesondere als
Phosphatersatz in Wasch-, Spül- und Reinigungsmitteln.
Solch« Waschmittel sind Kombinationen von grenzflächenaktiven
Waschrohstoffen, enthalten ineist aber auch noch andere, vorwiegend
anorganische Zusätze, die zum Y/ascherfolg beitragen
oder für den Herstellungsprozeß und die äußere Produktionsbeschaffenheit notwendig sind. Entsprechend dein jeweiligen
Verwendungszweck ist die .Zusammensetzung der Yiaschmittel
verschieden, insbesondere hängt sie von Faserart, Färbung und Yfaschtenperatur sowie davon ab, ob von Hand, z.B. im
Kessel, in einer Haushalt swas chinas chine oder in einer V/äscherei
gewaschen wird. Die meisten V/aschmittel sind schüttfähige Pulver.
Es gibt daneben aber auch flüssige und pastenförmige
Produkte (siehe Ulimann's Encyklopädie der technischen
Chemie, 3· Auflage Band 18. Urban + Schwärzenberg, München
1967). " ·
Das erfindungsgemässe kristalline Zeolithpulver des Typs A
hat den Vorteil, dass es bereits bei seiner Herstellung grit frei ist und kleinere Teilchen enthält, Bei Verwendung als
Phosphatsubstitut in Wasch- und Reinigungsmitteln lässt es
sich deshalb in den jeweiligen Flotten leicht in der Schwebe. halten, sowie besonders leich aus Wasch- und Reinigungsmaschinen
und deren Beschickung restlos ausspulen.
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ORIGINAL INSPECTED
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Das erfindungsgemässe Verfahren wird nachfolgend anhand von
Beispielen näher erläutert:
Beispiel 1
In einem 2 m umfassenden Trog werden 600 1 Wasser vorgelegt.
Innerhalb von 7»5 Minuten werden gleichzeitig 18O 1 einer Natriumaluminatlauge
von 70°C mit 145 g/l Na 0 und 88 g/l Al 0
und 180 1 einer Wasserglaslösung ( 0= 1,35 kg/l) mit einem Ge
halt von SiO2 = 25,5 $ und Na3O = 7,4 $ und 100 1 Wasser zudosiert,
wobei sich ein Gel in der Synthesevormisehung ausbildet.
Zu dieser gelhaltigen Synthesevormischung werden innerhalb von 60 Minuten 820 1 der gleichen Natriumaluminatlauge und
anschliessend 100 1 Wasser zugegeben. Die erhaltene Synthesemischung wird auf 95 C aufgeheizt und 3 h kristallisieren gelassene
Man erhält einen reinen Zeolith A mit dem folgenden Teilchenspektrum
Fraktion Anteil
( ,um) (Gew.-^)
<3 15
< 5 ho
<10 91
<15 96
Wobei 50 Gew.-^ unter 5,6 /Um liegen.
Die Bestimmung der Teilchengrösse erfolgt mittels Coulter Couuter Messung.
8. -
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Beispiel
2: * .
Perborathaltiges Waschmittel
45»O Gew.-fo Natriumaluminiumsilikat, erhalten nach den) Beispiel
. 1
(6 Stunden bei 90° C getrocknet, Vassergehalt 16,8 Gew.->=)
20,0 Gew.-fo Natriumperborat;
55|O Ge\f*-/o eines Waschmittelpulvers, hergestellt z.B. durch
'Heißtrocknung, der Zusammensetzung:
21,0 Gew.-5'a ABS (Dodecylbenzolsulfonat);
7,5 Gew.-^ äthoxylierter Talgalkohol (1 Mol Talgalkohol
j + 14 Mol Aethylenoxid); -
• 7»2 Gew.-/'i Seife (Natriums al ζ von gesättigten, im wesentlichen
C-, n-Cpp—Fettsäuren);
9,0 Gew.-^ Yfasserglas (Na2O . 3»3 SiO«);
. " 4»5 Gew.-5ί Magnesiumsulfat;
.2,0 Gew.-c/o Carboxymethylcellulose;
0,6 Gew.-^ optischer Aufheller; 9»0 Gew.-ji lösliches Konpiexbildnersalz (z.B.Natriuncitrat,
NTA, EDTA, Natriumtriphosphat, POC usw.); 35,0 Gew.-c/o .Natriumsulfat;
Rest Wasser.
Das Waschmittel wird durch Vermischen der drei pulverförraigen
Bestandteile hergestellt.
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Beispiel? : * ~ " ' ;--- —
Perboratfreies Waschmittel · ■ -
•2|0 Gew.~?o äthoxylierter C-J1ZC-, c-Oxoalkohol
(1 MoI Oxoalkohol + 3 MoI Aethylenoxid); +
5,0 Gew.-io äthoxylierter C11Zc1C-OxOaIkOlIoI
(1 Mol Oxoalkohol + 13 Mol Aethylenoxid); 40,0 Gew.-^ liatriuffialuminiiunsilikat, erhalten nach den^ Bei
spiel - 1 '
(6 Stunden bei 90° C getrocknet, V/assergehalt 16,8
15,0 Gew.-fo Soda;
5fO Gew.-io Natriuincitrat; " -
4,0 Gev.-fo Wasserglas (Na2O . 3,3 SiOp);
1,5 Gew«-/6 Carboxymethylcellulose;
0,2 Gew.--^ optischer Aufheller j
23,0 Gew.-^ Natriumsulfat;
Rest Wasser.
Das Waschmittel wird durch Aufsprühen der Aethoxylierungsprodukte
(nichtionische Tenside) auf die Pulverpartikeln, bestehend aus den übrigen Bestandteilen hergestellt.
'ersetzbar durch Talgalkohol + 5 Mol Aethylenoxid; !'ersetzbar durch Talgalkohol + 14 Mol Aethylenoxid.
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ORIGINAL INSPECTED