Bandschleifgerät
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Die Erfindung betrifft ein Bandschleifgerät gemäss Oberbegriff des Anspruches 1.
Bandschleifgerät der eingangs genannten Art sind mehrfach bekannt, so beispielsweise aus der CH-PS 668 212. Solche Bandschleifgeräte sind relativ kompliziert und dementsprechend ihr Einsatz sehr aufwendig, da sie spezielle Träger sowie diesen zugeordnete Führungsvorrichtungen erfordern, um die Kontaktrolle entsprechend dem Profil der zu schleifenden Fläche zu führen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Bandschleifgerät der eingangs genannten Art zu schaffen, welches einen einfachen Aufbau aufweist und sich einfacher der Kontur einer zu schleifenden Fläche anpassen lässt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Die schwimmende Lagerung der Kontaktrolle ermöglicht ihre Anpassung an die Kontur der zu schleifenden Fläche, wie beispielsweise der Oberfläche einer bombierten Walze, Innen- und Aussenflachen von Behältern und dergleichen, wobei die Führungsvorrichtungen vereinfacht werden können und dennoch eine hohe Genauigkeit und Oberflächengüte erzielbar ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Bandschleifgerätes sind in den Ansprüchen 2 bis 7 beschrieben.
Für die Ausgestaltung der schwimmenden Lagerung der Kontaktrolle für das Schleifband ergeben sich diverse Möglichkeiten. Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung umschreibt Anspruch 2. Die Schleifgenauigkeit lässt sich durch eine Weiterbildung nach Anspruch 3 verbessern, da dann der Druck der Kontaktrolle bei allen Winkellagen der Kontaktrolle gleichbleibend ist. Besonders vorteilhaft ist eine Weiterbildung nach Anspruch 4, die eine automatische feinregulierbare Zustellung der Bandschleifvorrichtung ermöglicht. Für das Spannen des Schleif- bandes ergeben sich die verschiedensten Ausgestaltungsmöglichkeiten wie Spannrollen und dergleichen. Besonders vorteilhaft und einfach ist eine Ausgestaltung nach Anspruch 5, wodurch ein symmetrischer Aufbau der BandschleifVorrichtung begünstigt wird . Dabei kann die Bandspannvorrichtung im einfachsten Fall durch eine mechanische Federvorrichtung gebildet werden.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des Bandschleifgerätes beschreibt Anspruch 6 , die eine subtile Steuerung des Bandschleifgerätes ermöglicht, so dass beispielsweise Walzen mit nicht zylindrischen Oberflächen über die ganze Länge mit gleichbleibendem Anpressdruck geschliffen werden können. Es ergibt sich ein Bandschleifgerät, das auf die verschiedensten Schleifbedingungen eingestellt werden kann, so dass ein Schleifen mit höchster Genauigkeit möglich ist.
Besonders zweckmässig ist die Ausbildung des Schleifgerätes nach Anspruch 7, die ein verkantetes Ansetzen der Kontaktrolle an der Walze und somit fehlerhafte Schleifmarken verhindert.
Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung werden nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen näher beschrieben, dabei zeigen:
Figur 1 ein an einer Walze angesetztes
Bandschleifgerät in Seitenansicht, in Verschieberichtung;
Figur 2 das Bandschleifgerät der Figur 1 in
Ansicht von oben;
Figur 3 das Gestell des Bandschleifgerätes im Schnitt III-III der Figur 4;
Figur 4 das Gestell des Bandschleifgerätes im Schnitt IV-IV der Figur 3;
Figur 5 das Gestell des Bandschleifgerätes mit einer zusätzlichen Sicherungsvorrichtung im Schnitt V-V der Figur 6;
Figur 6 die Sicherungsvorrichtung gemäss
Figur 5 in Ansicht auf die rechte Seite;
Figur 7 die Bandschleifvorrichtung der Figur
1 im Horizontalschnitt.
Die Figuren 1 und 2 zeigen die Gesamtansicht eines Bandschleifgerätes, welches an einer Schabvorrichtung 2 einer Walze 4, beispielsweise der Walze einer Papiermaschine, angeordnet ist. Das Bandschleifgerät enthält ein Gestell 6 mit Rollen 8, die auf einem Schaber 10 der Schabvorrichtung 2 abgesetzt sind, wobei die Schabvorrichtung 2 in dem von der Walze 4 abgeschwenkten Zustand gezeigt ist. Das Gestell 6 enthält einen Halter 12 mit einer Stützrolle 14, die .seitlich am Träger 16 der Schabvorrichtung 2 abgestützt ist. Am Gestell 6 ist überdies die eigentliche Bandschleifvorrichtung 18 befestigt.
Der Halter 12 weist einen oberen Arm 20 und einen unteren Arm 22 auf, die quer zur Ebene der Rollen 8 am Gestell 6 befestigt sind. Jeder Arm 20,22 ist mit einem doppelten Klemmglied 24 versehen, das jeweils mittels einer Klemmschraube 26 am Arm 20,22 fixiert ist. Am Klemmglied ist ein quer zu den Armen angeordneter Stab 28 befestigt und ebenfalls mittels Klemmschraiiben 30 fixiert. Am unteren Ende des Stabes ist die Stützrolle 14 gelagert, deren Ebene quer zur Ebene der Rollen 8 verläuft. Mit Hilfe der Klemmglieder 24 kann der Stab 28 sowohl in seiner Lage an den Armen 20,22 wie in seiner Höhenlage eingestellt werden. Die Anordnung des Halters 12 ist so getroffen, dass der Stab 28 auf halber Länge des Gestells 6 zwischen den Rollen 8 angeordnet ist. Dadurch ergibt sich eine Dreipunktlagerung, die besonders stabil ist. Ausserdem ermöglicht es diese Halterung, dass die BandschleifVorrichtung 18 wechselweise an den Stirnseiten 32,34 des Gestells 6 befestigt werden kann. Hierzu ist die BandschleifVorrichtung 18 bezüglich der Horizontalebene 36 im wesentlichen spiegelbildlich aufgebaut, so dass durch Wenden der Bandschleifvorrichtung die zugehörige Montageplatte 38 wahlweise an einer der beiden Stirnseite 32,34 des Gestells 6 befestigt werden kann.
Die Figuren 3 und 4 zeigen Einzelheiten des Antriebes der Rollen 8 des Gestells 6. Hierzu enthält das Gestell einen Antriebsmotor 40, der über ein Getriebe 42 und eine Schaltkupplung 44 ein Treibrad 46 für einen Zahnriemen 48 antreibt. Letzterer ist über Zahnräder 50 geführt, die an Wellen 52 befestigt sind, an denen die Rollen 8 angeordnet sind.
Die Figuren 5 und 6 zeigen eine zusätzliche Sicherungsvorrichtung 54 zur Sicherung des Bandschleifgerätes an der Schabvorrichtung 2. Hierzu ist zunächst der Schaber 10 der Schabvorrichtung 2 durch eine L-förmige Schiene 56 in der Schabvorrichtung 2 ersetzt. Die Rollen 8 laufen auf der Schiene 56. Die Sicherungsvorrichtung 54 enthält Sicherungsrollen 58, die den Rollen 8 zugeordnet sind und gegen die Innenseite 60 der L-förmigen Schiene 56 einschwenkbar sind. Hierzu sind die Sicherungsrollen 58 an einer Schwenkachse 62 befestigt, die ihrerseits in Auslegern 64 am Gestell 6 schwenkbar gelagert ist. An der Schwenkachse 62 ist ein Hebel 66 befestigt, der über ein Koppelglied 68 mit einer Gewindespindel 70 verbunden ist. Letztere wirkt mit einer drehbar gelagerten Hülse 72 zusammen, die ein nicht dargestelltes Innengewinde aufweist. Die im Gestell 6 drehbar gelagerte Hülse 72 ist mit einer Handkurbel 74 versehen. Durch Drehen an der Handkurbel 74 können die Sicherungsrollen 58 gegen die Innenseite 60 der L-förmigen Schiene 56 aus- und eingefahren sowie angedrückt werden.
Die Figuren 1, 2 und 7 zeigen die Bandschleifvorrichtung 18 im Detail. Das Schleifband 76 ist über eine schwimmend gelagerte Kontaktrolle 78, dieser beidseits benachbarte, feststehende Führungsrollen 80,82 und eine von einem Antriebsmotor 84 angetriebene Antriebsrolle 86 geführt. Der Antriebsmotor 84 ist auf einem Schlitten 88 angeordnet, der in einem die schwimmende Lagerung 90 der Kontaktrolle 78 enthaltenden Gehäuse 92 angeordnet. Zur Vorspannung des Schleifbandes
dient eine Bandspannvorrichtung 94, die mit dem Schlitten 88 des Antriebsmotors 84 zusammenwirkt und dadurch die Antriebsrolle 86 entgegen der Kontaktrolle 78 vorspannt. Die Bandspannvorrichtung 94 weist ein Kolben/Zylinder-Aggregat 96 auf, welches über Leitungen 98,100 mit einer Fluid- Vorrichtung 102 verbunden ist. Die schwimmende Lagerung 90 der Kontaktrolle 78 enthält im Gehäuse 92 angeordnete Längsführungen 104,106 für eine Achse 108, auf der die Kontaktrolle 78 drehbar gelagert ist. Die Längsführungen 104,106 verlaufen senkrecht zu der zu bearbeitenden Fläche, d.h. radial zur Walze 4. In der Längsführung 104,106 ist die Achse 108 an Kolben/Zylinder-Aggregaten 110,112 nachgiebig abgestützt. Hierzu sind die Druckräume der Kolben/Zylinder-Aggregate über Verbindungsleitungen 114,116 miteinander verbunden. Die Kolben/Zylinder-Aggregate 110,112 sind überdies über Leitungen 118,120 an der Fluid-Vorrichtung 102 angeschlossen. Die Kolben/Zylinder-Aggregate 110,112 dienen gleichzeitig auch zur Zustellung der Kontaktrolle gegen die zu bearbeitende Fläche, d.h. die Walze 4. Eine Richtvorrichtung 122 dient zum Ausrichten der Kontaktrolle beim Zustellen und Aufsetzen der Kontaktrolle 78 an der zu bearbeitenden Fläche um ein einseitiges Aufsetzen und damit Anschleifen der Walze 4 zu vermeiden. Die Richtvorrichtung 122 enthält beidseits der Kontaktrolle 78 angeordnete Gewindestifte 124 (von denen nur einer dargestellt ist) mit einer verschleissfesten Kontaktfläche 126, die bezüglich der Arbeitsstelle des Schleifbandes um wenige Zahntelmillimeter zurückgesetzt ist. Der Gewindestift 124 ist auf einer Schutzabdeckung 128 für die schwimmende Lagerung 90 befestigt, die ihrerseits mit der Achse 108 der Kontaktrolle 78 verbunden ist. Wird die Kontaktrolle 78 ungleichmässig zugestellt, so kommt einer der beiden Gewindestifte 124 mit der Walze 4 in Berührung und bringt die Kontaktrolle 78 in die bezüglich der Walze im wesentlichen ausgerichtete Stellung.
Die Steuerung der Bandschleifvorrichtung über die Fluid- Vorrichtung 102, die vorzugsweise als Druckluftvorrichtung ausgebildet ist, erfolgt in nicht näher dargestellter Weise derart, dass zunächst im Kolben/Zylinder-Aggregat 96 dem Schleifband 76 eine bestimmte Vorspannkraft erteilt wird. Hierzu stützt sich die Kontaktrolle 78 über, die Achse 108 aufden entsprechenden Kolben/Zylinder-Aggregaten 110,112 ab, in denen der notwendige Gegendruck aufgebaut ist. Wird die Kontaktrolle 78 mit Hilfe der Kolben/Zylinder-Aggregate 110,112 gegen die zu bearbeitende Fläche, d.h. die Walze 4 vorgeschoben, so wird das Kolben/Zylinder-Aggregat 96 in dem Masse zurückgefahren, dass die einmal eingestellte Bandspannung gleich bleibt. Beim Schleifen sorgen die Führungsrollen 80,82 für die Stabilisierung des Schleifbandes auf der Kontaktrolle 78, insbesondere auch dann, wenn auf Grund der Kontur der zu bearbeitenden Flächen die Kontaktrolle 78 aufgrund der schwimmenden Lagerung 90 eine von der Grundstellung abweichende Winkellage einnimmt. Aufgrund der schwimmenden Lagerung 90 kann die Kontaktrolle 78 der Kontur einer zu schleifenden Fläche folgen. Dadurch ist es möglich, ohne besondere Massnahmen eine bestehende Fläche nachzuschleifen, insbesondere auszubessern. Die Fluid-Vorrichtung 102 sorgt dafür, dass selbst bei gradliniger Führung der Bandschleif- vorrichtung der Anpressdruck der Kontaktrolle, die beispielsweise einer bombierten Kontur der zu bearbeitenden Fläche folgt, stets konstant gehalten wird.
BEZUGSZEICHENLISTE
Schabvorrichtung
Walze
Gestell
Rolle
Schaber
Halter
Stützrolle
Träger
Bandschleifvorrichtung oberer Arm
unterer Arm
Klemmglied
Klemmschraube
Stab
Klemmschraube
Stirnseite
Stirnseite
Horizontalebene
Montageplatte
Antriebsmotor
Getriebe
Schaltkupplung
Treibrad
Zahnriemen
Zahnrad
Welle
Sicherungsvorrichtung
L-förmige Schiene
Sicherungsrolle
Innenseite
Schwenkachse
Ausleger
Hebel
Koppelglied
Spindel
Hülse
Handkurbel
Schleifband
Kontaktrolle
Führungsrolle
Führungsrolle
Antriebsmotor
Antriebsrolle
Schlitten
schwimmende Lagerung
Gehäuse
Bandspannvorrichtung
Kolben/Zylinder-Aggregat
Leitung
Leitung
Fluid-Vorrichtung
Längsführung
Längsführung
Achse
Kolben/Zylinder-Aggregat
Kolben/Zylinder-Aggregat
Verbindungsleitung
Verbindungsleitung
Leitung
Leitung
Richtvorrichtung
Gewindestift
Kontaktfläche
Schutzabdeckung