Patrone des Kalibers 6,5 für Langwaffen und Patronenlager dafür
Die Erfindung betrifft eine Patrone für Langwaffen des Kalibers "6,5 mm" der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 umrissenen Gattung und ein dafür geeignetes Patronenlager.
Patronen nach dem etwa der Waffenverordnung zum Waffen¬ gesetz der Bundesrepublik Deutschland in der Fassung vom 01.01.1983 entnehmbaren Stand der Technik weisen generell den Nachteil auf, daß mit ein und derselben Patronenhülse nicht die ganze Bandbreite möglicher Geschosse, insbeson¬ dere leichte Geschosse einerseits und schwere Geschosse andererseits, ohne Einbuße an Präzision und Fluggeschwin¬ digkeit verschossen werden können. Soweit hohe Flugge¬ schwindigkeiten angestrebt werden, bedient man sich groß- volumiger, in der Regel mit langsam brennendem Pulver
gefüllter Patronen. Die übliche, bezogen auf die Längsachse der Hülse vergleichsweise steile Hülsenschulter führt hier¬ bei zu Eintrag von Abbrand sowie nicht gezündetem Pulver in den Lauf und daraus resultierend zu die Präzision der Waffe und die Standzeit des Laufs beeinträchtigender Lauferosion. Die Hülsenform schlägt durch auf die Form des Patronen¬ lagers. Die angesprochenen Nachteile lassen sich dann auch aus den bekannten Patronenlagern herleiten.
Ausgehend vom Stand der Technik liegt der Erfindung in erster Linie das Bedürfnis nach einer Patrone für Lang¬ waffen des Kalibers "6,5 mm" zugrunde, deren Hülse für die ganze Bandbreite der Geschosse dieses Kalibers geeignet ist, wobei die Hülsenform weitergehend dann auch zur Minde¬ rung sowohl des Eigenverschleißes als auch des Waffenver- schleisses beitragen soll.
Dem Bedürfnis wird mit einer gattungsgemäßen Patrone Rech¬ nung getragen, die erfindungsgemäß die dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 entnehmbaren Parameter aufweist. In Analogie wird ein Patronenlager mit aus Patentanspruch 4 entnehmbaren Parametern vorgeschlagen.
Die nahezu zylindrische Ausbildung des Hülsenbereichs zwischen dem Boden und der Schulter der Hülse ermöglicht es, diesen Bereich kürzer auszulegen, dementsprechend dann auch den entsprechenden Bereich des Patronenlagers. Die den Übergang zum Hülsenhals bildende, mit 40° Neigung gegenüber der Hülsenlängsachse vergleichsweise flache Schulter der Hülse erbringt in Verbindung mit dem dementsprechend aus¬ gelegten Patronenlager zum einen eine Reduzierung des Abbrandeintrages in den Lauf und zum anderen eine Erhöhung des Wirkungsgrades der Treibladung. Die Verkürzung der Hülse, zu der dann auch der flache Verlauf des Schulter-
bereichs beiträgt, ermöglicht die Herstellung kürzerer und damit leichterer sowie präziserer Waffen, mit denen das präzise Verschießen sowohl leichter als auch schwerer, der erfindungsgemäßen Hülse nach den jeweiligen Vorgaben zuge¬ ordneter Geschosse möglich ist. Die nahezu zylindrische Ausbildung des Hülsenbereichs zwischen Boden und Schulter der Hülse trägt dann auch zur Entlastung des Verschlusses bei der Schußabgabe bei. Aus der flachen, den Übergang in den Hülsenhals bildenden Schulter resultiert des weiteren eine größere Standzeit der wiederladbaren Hülse.
Bei den Hülsenabmessungen handelt es sich um sogenannte Maximalwerte und bei denen des Patronenlagers um sogenannte Minimalwerte entsprechend der Diktion der Waffenverordnung, womit die Abstimmung der Hülse auf das Patronenlager bzw. die des Patronenlagers auf die Hülse definiert ist. Abwei¬ chungen von den erfindungsgemäßen Maßvorgaben bei der Hülse im Sinne einer Reduzierung und bei den Patronenlager im Sinne einer Vergrößerung im Rahmen der Bearbeitungstoleran¬ zen unter Beachtung der Zielvorstellungen in der Größenord¬ nung von einigen hunderstel Millimetern was die Durchmesser betrifft und einigen zentel Millimetern was die Längen be¬ trifft, fallen unter die Erfindung. Auch das Kaliber 6,5 ist nicht konkret auf 6,5 mm festgelegt. Einsetzbar sind alle bekannten Geschoßvarianten, was Gewicht, Form und Länge betrifft, unter Berücksichtigung dessen, daß der Gesamtlänge der Patrone eine Grenze durch die Länge des Patronenlagers gesetzt ist.
In der Zeichnung ist die Erfindung weitergehend erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die erfindungsgemäße Hülse aufweisende Patrone in Seitenansicht,
Fig. 2 angepaßtes Patronenlager,
letzteres in lediglich schematischer, nicht maßgerechter Darstellung.
Die in Fig. 1 dargestellte Patrone besteht aus der Hülse 11 und dem Geschoß 12. Die Hülse 11 weist ausgehend vom Boden 111 zunächst einen nahezu zylindrischen Bereich 112 auf, der über die Schulter 113 in den Hülsenhals 114 übergeht. Mit 116 ist die Ausziehrille im Hülsenboden 111 bezeichnet. Die im Bereich zwischen Boden 111 und Schulter 113 nahezu zylindrisch ausgebildete Hülse ergibt einen vergleichsweise großen Pulverraum 117, der im übrigen dann auch durch den von der Schulter 113 eingegrenzten Bereich 117' ergänzt wird. Das ermöglicht es, die Hülse kurz auszulegen. Zu dieser kurzen Auslegung der Hülse trägt der sehr flache Verlauf der den Übergang in den Hülsenhals 114 bildenden Schulter 113. Was die Länge des der Hülse 11 zuzuordnenden Geschosses 12 betrifft, ist seine Länge durch das Auflaufen des Geschosses der im Patronenlager befindlichen Patrone gegen die Stirnseite der Felder des Laufes begrenzt, in Grenzen läßt sie sich im Maximalbereich noch durch die Einlagerungstiefe des Geschosses 12 in den Hülsenhals 114 variieren.
Das in Fig. 2 in schematischer Weise dargestellte Patro¬ nenlager 21 weist die den Maximalabmessungen der Patrone 11, 12 nach Fig. 1 Rechnung tragende Minimalabmessungen auf, der dem Verschluß 31 zugewandte Bereich 211 des Pa¬ tronenlagers entsprechend dem Hülsenboden 111 und dem Hülsenbereich 112. Aus der geringfügig größeren Länge des
Hülsenbereichs 111, 112 ergibt sich der gewollte ver- schlußseitige Überstand der Patrone 11, 12, konkret der Hülse 11, über das Patronenlager 21. Der Bereich 212 des Patronenlagers entspricht dem Bereich 113 der Hülse 11, also der Hülsenschulter. An diesen Bereich 212 schließt sich der Bereich 213 des Patronenlagers 21 an, der in seinem Durchmesser auf den Hülsenhals 114 abgestimmt ist. Daran schließt sich der Bereich 214 des Patronenlagers an, in den hinein sich der überstand 121 des Geschosses 12 über die Patronenhülse 11 erstreckt. Dieser Bereich setzt sich zusammen aus einem ersten zylindrischen Teilbereich 214* und einem sich daran anschließenden zweiten Teilbereich 214, der sich verjüngend in den Lauf übergeht. Der Lauf selbst ist mit 41 bezeichnet. Der Übergang vom Bereich 213 in den Bereich 214 des Patronenlagers kann, wie darge¬ stellt, einen konischen Verlauf nehmen, er kann aber auch als Stufe ausgebildet sein.
Die vergleichsweise flachen Schultern 113 der Patronenhülse 11 einerseits und 212 des Patronenlagers 21 andererseits wirken zum einen dem Eintrag von Abbrand in den Lauf 41 entgegen, zum andern tragen sie zur Steigerung des Wir¬ kungsgrades der Treibladung bei. Die nur geringe Konizität des Hülsenbereichs 112 einerseits und des entsprechenden Bereich des Patronenlagers andererseits erbringt im Moment der Zündung der Treibladung eine weitestgehende Fixierung der Hülse 11 in ihre Ausgangslage, woraus eine geringere Belastung des Verschlusses 31 resultiert. Aus der nur geringen Konizität des Hülsenbereichs 112 und flachen Hülsenschulter 113 resultiert weitergehend eine einge¬ schränkte Liderung der Hülse, die Hülse ist deshalb öfter nachladbar.