Maschine zum automatischen -Einziehen von Kettfäden
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Maschine zum automa¬ tischen Einziehen von Kettfäden in das Geschirr einer Webma¬ schine aus einer Kettfadenschicht, mit einer ein Trennorgan aufweisenden Einrichtung zum Abteilen der einzelnen Kettfäden der Kettfadenschicht, und mit einer Einrichtung zur Präsenta¬ tion der abgeteilten Kettfäden an ein Einziehorgan.
Bei der in der US-A-3 681 825 beschriebenen Einziehmaschine USTER DELTA .(USTER - eingetragenes Warenzeichen der Zellweger Uster AG) erfolgt die Präsentation der abgeteilten Kettfäden dadurch, dass diese zuerst in der Ebene der Kettfadenschicht seitlich ausgelenkt und dann durch ein in Kettfadenlängsrich¬ tung hubverstellbares, fingerartiges Organ in eine Position gedrückt werden, in welcher die Uebernahme durch das Einzieh¬ organ erfolgt. Der Faden ist dabei an seinem abgeschnittenen oberen Ende von einer Klemme gehalten und ist während der Prä¬ sentation zwischen seinem unteren, von einer Klemmschiene des Einziehrahmens, und seinem oberen, von der genannten Klemme gehaltenen, Ende gespannt, und das fingerartige Organ drückt seitlich gegen den gespannten Faden und gleitet an diesem entlang.
Sobald das durch einen Haken gebildete Einziehorgan den ihm präsentierten Faden erfasst hat, öffnet sich die obere Klemme, und der Faden fällt unkontrolliert nach unten und wird gleich¬ zeitig eingezogen, wobei der Einzug als sogenannter "Schlau¬ feneinzug" erfolgt.
Diese bekannte Art der Fadenpräsentation ist aus mehreren Gründen verbesserungsbedürftig. Einmal ist die Positionierung des Fadens in der Uebernahmeposition durch das am Faden ent¬ langgleitende fingerartige Organ nicht sehr fadenschonend und kann eventuell zum Bruch des Fadens führen. Dann kann sich der unkontrolliert nach unten fallende Faden verfangen, was eben¬ falls zu einer Störung führen würde. Da selbstverständlich nicht mehrere Fäden gleichzeitig nach unten fallen können, ist schliesslich die Einziehfreguenz und damit die Arbeitsge¬ schwindigkeit der Einziehmaschine begrenzt.
Durch die Erfindung soll nun eine Einrichtung zur Fadenpräsen¬ tation angegeben werden, welche den Faden möglichst schonend behandelt und eine volle Kontrolle des Fadens gewährleistet. Ausserdem soll eine höhere Einziehfrequenz ermöglicht werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsge äss dadurch gelöst, dass die Einrichtung zur Präsentation der Kettfäden eine antreibbare Transportklemme zum gesteuerten Transport des abgetrennten Fadenendes an eine Position für "die Uebernahme durch das Ein-
ziehorgan sowie erste Mittel zur Kontrolle des Fadens während des Transportvorgangs aufweist.
Im Unterschied zur bekannten Präsentationseinrichtung fällt nun der Faden nach dem Abtrennen nicht frei nach unten, son¬ dern wird von der Transportklemme positiv nach unten trans¬ portiert. Da er dabei über seine ganze Länge voll unter Kon¬ trolle ist, ist jede Störung durch ein Verfangen des Fadens ausgeschlossen. Die Verwendung der Transportklemme eröffnet die Möglichkeit, mehrere Fäden gleichzeitig gestaffelt an die Uebergabeposition zu transportieren und dadurch die Einzieh¬ frequenz zu erhöhen.
Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Ein¬ richtung ist gekennzeichnet durch an . der Uebernahmeposition angeordnete, gesteuerte Positioniermittel für den Faden im Be¬ reich seines abgetrennten Endes und durch zweite Mittel zur Kontrolle des Fadens während des Einzugs.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei- spiels und der Zeichnungen näher erläutert; es zeigt: Fig. 1 eine perspektivische Gesamtdarstellung einer erfin¬ dungsgemässen Einziehmaschine, Fig. 2, 3 eine Darstellung der Fadenpräsehtationseinrichtung der Einziehmaschine von Fig. 1 in. zwei Ansichten; und Fig. 4 ein Detail von Fig. 3b.
Gemäss Figur 1 besteht die Einziehmaschine aus einem Grundge- εtell 1 und aus verschiedenen in diesem angeordneten Baugrup¬ pen, welche jede ein Funktionsmodul darstellen. Vor dem Grund¬ gestell 1 ist ein Kettbaumwagen 2 mit einem auf diesem ange¬ ordneten Kettbaum 3 zu erkennen. Der Kettbaumwagen 2 ist über den Kettbaum 3 mit einer nachfolgend als Hebevorrichtung 4 be¬ zeichneten Einrichtung zur Aufnahme und Halterung eines Ein¬ ziehrahmens 5 gekuppelt, auf welchem die Kettfäden KF aufge¬ spannt sind. Dieses Aufspannen erfolgt vor dem eigentlichen Einziehen und an einem von der Einziehmaschine getrennten Ort, wobei der Einziehrahmen 5 am unteren Ende der Hebevorrichtung 4 in unmittelbarer Nähe zum Kettbaum 3 positioniert ist. Für das Einziehen wird der Kettbaumwagen 2 mit Kettbaum 3 und Hebevorrichtung 4 an die sogenannte Aufrüstseite der Einzieh¬ maschine gefahren und der Einziehrahmen 5 wird von der Hebe¬ vorrichtung 4 nach oben gehoben und in das Grundgestell 1 ein¬ gehängt, wo er dann die dargestellte Lage einnimmt. Das Ein¬ hängen des Rahmens 5 erfolgt in eine am vorderen oberen Längs¬ träger 6 des Grundgestells 1 gelagerte Transporteinrichtung (nicht dargestellt).
Beim Einziehprozess werden der Rahmen 5 und die Hebevorrich¬ tung 4 mit dem Kettbaumwagen 2 und dem Kettbaum 3 in Längs¬ richtung des Trägers 6 von links nach rechts verschoben. Bei dieser Verschiebung werden die Kettfäden KF an einer Faden¬ trennstufe FT vorbeigeführt, welche eine Einrichtung zum Ab-
teilen der Kettfäden und zum Abschneiden der abgeteilten Kett¬ fäden KF sowie eine Einrichtung PR zur Präsentation der abge¬ schnittenen Kettfäden an eine Einziehnadel 7 aufweist, welch letztere Bestandteil des sogenannten Einziehmoduls bildet. Für das Abteilen der Kettfäden kann beispielsweise die in der Web- kettenknüpfmaschine USTER TOPMATIC verwendete Abteileinrich¬ tung eingesetzt werden.
Neben der Einziehnadel 7 ist ein Bildschirmgerät 8 zu erken¬ nen, welches zu einer Bedienungsstation gehört und zur Anzeige von Maschinenfunktionen und Maschinenfehlfunktionen und zur Dateneingabe dient. Die Bedienungsstation, die Teil eines so¬ genannten Programmiermoduls bildet, enthält auch eine Eingabe¬ stufe für die manuelle Eingabe gewisser Funktionen, wie bei¬ spielsweise Kriechgang, Start/Stop, Repetition von Vorgängen, und dergleichen. Die Steuerung der Einziehmaschine erfolgt durch ein einen Steuerrechner enthaltendes Steuermodul, wel¬ ches in einem Steuerkasten 9 angeordnet ist. Dieser Steuerka¬ sten enthält neben dem Steuerrechner für jedes sogenannte Hauptmodul einen Modulrechner, wobei die einzelnen Modulrech¬ ner vom Steuerrechner gesteuert und überwacht sind. Die Haupt¬ module der Einziehmaschine sind neben den schon erwähnten Modulen Einzugsmodul, Garnmodul, Steuermodul und Programmier¬ modul, noch das Litzen-, das Lamellen- und das Blattmodul.
Die Fadentrennstufe FT, welche der Einziehnadel 7 die einzu¬ ziehenden Kettfäden KF präsentiert, und die Bewegungsbahn der JEinziehnadel 7, welche vertikal zur Ebene der aufgespannten Kettfäden KF verläuft, bestimmen eine Ebene im Bereich einer Teil des Grundgestells bildenden Stütze 10, welche die schon erwähnte Aufrüstseite von der sogenannten Abrüstseite der Ein¬ ziehmaschine trennt. An der Aufrüstseite werden die Kettfäden und die einzelnen Elemente, in welche die Kettfäden einzuzie¬ hen sind, zugeführt, und an der Abrüstseite kann das sogenann¬ te Geschirr (Litzen, Lamellen und Blatt) mit den eingezogenen Kettfäden entnommen werden.
Wenn alle Kettfäden KF eingezogen sind und der Rahmen 5 leer ist, befindet sich der letztere zusammen mit der Hebevorrich¬ tung 4, dem Kettbaumwagen 2 und dem Kettbaum 3 auf der Abrüst¬ seite und kann vom Grundgestell 1 abgenommen werden.
Unmittelbar hinter der Ebene der Kettfäden KF sind die Kettfa¬ denwächterlamellen LA angeordnet, hinter diesen die Weblitzen LI und noch weiter hinten das Webblatt. Die Lamellen LA werden in Handmagazinen aufgestapelt, und die vollen Handmagazine werden in geneigt angeordnete Zuführschienen 11 gehängt, auf denen sie nach rechts, zur Einziehnadel 7 hin, transportiert werden. Dort werden sie separiert und in die Einzugsposition gebracht. Nach erfolgtem Einzug gelangen die Lamellen LA auf Lamellentragschienen 12 auf die Abrüstseite.
Die Litzen LI werden auf Schienen 13 aufgereiht und auf diesen zu einer Separierstufe verschoben. Dann werden die Litzen LI einzeln in ihre Einziehposition gebracht und nach erfolgtem Einzug auf die entsprechenden Webschäfte 14 auf der Abrüstsei¬ te verteilt. Das Webblatt wird ebenfalls schrittweise an der Einziehnadel 7 vorbeibewegt, wobei die entsprechende Blatt¬ lücke für den Einzug geöffnet wird. Nach dem Einzug befindet sich das Blatt ebenfalls auf der Abrüstseite. Rechts neben den Webschäften 14 ist ein Teil des Webblatts WB zu erkennen» Diese Darstellung ist rein illustrativ zu verstehen, weil sich das Webblatt bei der dargestellten Position des Rahmens 5 selbstverständlich auf der Aufrüstseite befindet.
Wie der Figur weiter entnommen werden kann, ist auf der Ab¬ rüstseite ein sogenannter Geschirrwagen 15 vorgesehen. Dieser wird zusammen mit den darauf befestigten Lamellentragschienen 12, Webschäften 14 und einer Halterung für das Webblatt in das Grundgestell 1 in die dargestellte Position eingeschoben und trägt nach dem Einziehen das Geschirr mit den eingezogenen Kettfäden KF. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich die Hebevor¬ richtung 4 und der Kettbaumwagen 2 mit dem Kettbaum 3 unmit¬ telbar vor dem Geschirrwagen 15. Nun wird mittels der Hebevor¬ richtung 4 das Geschirr vom Geschirrwagen 15 auf den Kettbaum¬ wagen 2 umgeladen, der dann den Kettbaum 3 und das eingezogene . Geschirr trägt und an die betreffende Webmaschine oder in ein Zwischenlager gefahren werden kann.
Die einzelnen Hauptmodule der Einziehmaschine setzen sich aus Teilmodulen zusammen, welche jeweils für bestimmte Funktionen vorgesehen sind.. Dieser modulartige Aufbau ist aber nicht Ge¬ genstand der vorliegenden Erfindung. Es wird in diesem Zusam¬ menhang auf die CH-Patentanmeldung Nr. 3633/89 verwiesen. Nachfolgend soll nun das die abgeteilten Kettfäden der Ein¬ ziehnadel 7 präsentierende Teilmodul PR beschrieben werden, welches Teil des Garnmoduls bildet.
Das gesamte Garnmodul besteht im wesentlichen aus der Hebevor¬ richtung 4, dem Kettbaumwagen 2, dem Einziehrahmen 5 mit sei¬ ner Transporteinrichtung und der Fadentrennstufe FT, von wel¬ cher die Prasentiereinrichtung PR einen Teil bildet. Dieses Teilmodul ist in den Fig. 2a und 2b in Seitenansicht, bezogen auf Fig. 1 von links her gesehen, dargestellt, in den Fig. 3a und 3b in Rückansicht, in Richtung des Pfeiles III von Fig. 2b. Die Fig. 2a und 3a sind unten und die Fig. 2b und 3b oben je mit einer strichpunktierten Linie abgeschlossen und sind an diesen Abschlusslinien aneinandergereiht zu denken.
Darstellungsgemäss umfasst die Prasentiereinrichtung PR im wesentlichen eine längliche, am Grundgestell 1 (Fig. 1) befe¬ stigte Basisplatte 16, auf welcher erste Rollen 17 zur Führung und zum Antrieb eines von oben bis etwa zur Mitte der Basis¬ platte 16 reichenden Führungsriemens 18, zweite Rollen 19 zur Führung und zum Antrieb eines über die Gesamtlänge der Basis-
•platte 16 reichenden Transportriemens 20, und eine sich im An- schluss an den Führungsriemen 18 nach unten erstreckende Fa¬ denhaltevorrichtung 21 angeordnet sind. Ausserdem ist eine im Bereich des unteren Umlenkpunktes des Transportriemens 20 an¬ geordnete Fadenpositionierstufe vorgesehen, welche in Fig. 4 dargestellt und in den Fig. 2b und 3b durch ein mit Doppel¬ strichen eingezeichnetes Fadenstück F symbolisiert ist.
Wie den Fig. 3a und 3 b zu entnehmen ist, ist an der von den Riemen 18 und 20, welche jeweils Zahnriemen sind, abgewandten Seite der Basiεplatte 16 ein Motor 22 befestigt, welcher über einen weiteren Riemen eine Welle 23 antreibt, auf welcher zu beiden Seiten der Basisplatte 16 je eine Rolle 19 bzw. 24 ge¬ lagert ist. Die in Fig. 3b rechte Rolle 19 ist die Antriebs¬ rolle für den Transportriemen 20, die linke Rolle 24 treibt einen Zahnriemen 25 an, welcher über eine Rolle 26 (Fig. 3a) die als Antrieb für den Führungsriemen 18 dienende untere Rol¬ le 17 antreibt. Zumindest die Antriebsrollen sind als Zahnrie¬ menräder ausgebildet.
Durch den beschriebenen Antriebsmechanismus ist sicherge¬ stellt, dass Transport- und Führungsriemen 20 bzw. 18 in einem konstanten Geschwindigkeitsverhäl.tnis angetrieben sind. Im Verlauf der Bahn der beiden Riemen 18 und 20 sind mehrere Rie¬ menführungen angeordnet. Mit dem Bezugszeichen 27 ist eine Führungsschiene in der Art einer Auflage und mit 28 eine rin-
nenartige Führung mit seitlich vorstehenden Rändern für den Führungsriemen 18 bezeichnet. Das Bezugszeichen 29 bezeichnet eine rinnenartige Führung und das Bezugszeichen 30 eine eben¬ falls rinnenartige Führungsschiene für den Transportriemen 20.
Der Führungsriemen 18 ist im Uhrzeigersinn und der Transport¬ riemen 20 ist im Gegenuhrzeigersinn angetrieben, so dass also die beiden Riemen im Bereich der Führungsschienen 27 und 30 gleichsinnig von oben nach unten laufen. Entlang des Trans¬ portriemens 20 sind in regelmässigen Abständen federnde Trans¬ portklemmen 31 angeordnet, von denen in Fig. 2a nur drei ein¬ gezeichnet sind. Der gegenseitige Abstand der Transportklemmen 31 beträgt 130 mm, entsprechend beträgt die gesamte Länge der Basisplatte 16 etwas mehr als 1 Meter. Entlang des Führungs¬ riemens 18 sind mit der halben Teilung der Transportklemmen 31, also in Abständen von 65 mm, Umlenkhaken 32 angeordnet, von denen in Fig. 2a nur fünf eingezeichnet sind. Wie man durch Nachmessen ermitteln kann, laufen mit dem Transportrie¬ men 20 und mit dem Führungsriemen 18 immer gleichzeitig acht Tranεportklemmen 31 bzw. Umlenkhaken 32 von oben nach unten.
Wenn ein Kettfaden abgeteilt ist, ist er so wie vor dem Abtei¬ len zwischen einer oberen und einer unteren Klemmschiene des Einziehrahmens 5 (Fig. 1) gespannt "und wird in dieser Lage im Bereich der oberen Klemmschiene den Umlenkhaken 32 angeboten, deren Bewegungsbahn er kreuzt. Der Faden wird im Bereich der
oberen Klemmschiene von einer nicht dargestellten Trennvor¬ richtung gehalten, geschnitten und mit dem oberen Ende des unteren Teils über den Umlenkhaken 32 gelegt und in die geöff¬ nete Transportklemme 31 eingelegt; diese Position ist in Fig. 2a oben dargestellt. Anschliessend schliesst die Transport¬ klemme 31 und klemmt den Faden fest. In diesem Moment stehen beide Riemen 18 und 20 still. Anschliessend werden Transport¬ klemme 31 und Umlenkhaken 32 nach unten bewegt, wobei der Fa¬ den von der unteren Klemmschiene des Einziehrahmens 5 (Fig. 1) über den Umlenkhaken 32 zur Transportklemme 31 gespannt ist. Damit nun der Faden während seines Transports gespannt bleibt, läuft die Transportklemme 31 doppelt so schnell wie der Um¬ lenkhaken 32, oder mit anderen Worten, der Transportriemen 20 ist doppelt so schnell angetrieben wie der Führungsriemen 18.
Sobald der nächste Umlenkhaken 32 den nächsten abgeteilten Faden erfasst, wiederholt sich der beschriebene Vorgang, so dass also gleichzeitig immer acht Fäden von oben nach unten transportiert werden können, und zwar gestaffelt und intermit¬ tierend. Sobald eine Transportklemme 31 im Bereich der An¬ triebsrolle 19 in Fig. 2b unten links anlangt, was genau zu einem Zeitpunkt des Stillstands des Transportriemens 20 er¬ folgt, wird der Faden an die in Fig. 4 dargestellte Positio¬ nierstufe übergeben, wobei, die Transportklemme 31 durch einen Pneumatikstössel 33 geöffnet wird. Dann übernimmt die Einzieh¬ nadel 7 (Fig. 1) den Faden.
Zum Zeitpunkt der Uebernahme durch die Einziehnadel 7 muss der Faden mit Sicherheit von seinem Umlenkhaken 32 freigegeben sein, da ja der Einzug mit einer mehrfach höheren Geschwindig¬ keit erfolgt als der Transport durch die Transportklemmen 31. Nach der Freigabe durch den Umlenkhaken 32 erfolgt die Kon¬ trolle des Fadens durch die Fadenhaltevorrichtung 21. Diese ist die Fortsetzung der Führungsschiene 30 und sie ist in der Art eines Führungskanals oder' Führungsschachts ausgebildet. Die dem Betrachter zugewandte Vorderfront dieses Kanals ist durch eine Leiste 34 bis auf einen Schlitz abgedeckt. Diese Leiste ist an ihrer Innenseite mit einem Borstenband 35 ver¬ sehen, dessen Borsten sich bis zu einer den Führungskanal seitlich abschliessenden Wand 36 erstrecken. Am oberen Ende des Führungskanals ist eine bügelartige Fadenführung 37 vor¬ gesehen, durch die der Faden vom Umlenkhaken 32 in die Faden¬ haltevorrichtung 21 geführt wird. In dieser gleitet der Faden bei seinem Herausziehen zwischen der Wand 36 und den an dieser anliegenden Borsten, welche beide zusammen wie eine Fadenbrem¬ se wirken. Dadurch ist der Faden auch in dieser Phase stets gespannt und gerät niemals ausser Kontrolle. Im Bereich des unteren Endes der Wand 36 ist eine fensterartige Ausnehmung 44 zur Ueberwachung der Fadenbewegung durch einen Sensor vorgese¬ hen.
Fig. 4 zeigt eine Ansicht der Positionierstufe, in welcher der Faden für die Uebernahme durch die Einziehnadel 7 (Fig. 1)
positioniert wird. Die Figur ist ein vergrösserter Ausschnitt von Fig. 3b, wobei der besseren Uebersichtlichkeit halber der Pneumatikstössel 33 zur Oeffnung der Transportklemmen 31 weg¬ gelassen ist. Man erkennt in der Figur das untere Ende der Ba¬ sisplatte 16 und die Welle 23 mit- den Rollen 24 und 19. Am Um¬ fang der Rolle 19 ist ein Klemmelement 31' eingezeichnet, durch welches die Transportklemmen 31 (Fig. 2a) am Transport¬ riemen 20 befestigt sind.
Im Abstand von der Basisplatte 16 ist über erste Distanzstifte 38 eine erste Trägerplatte 39 gehalten, auf welcher über zwei¬ te Distanzstifte 40 eine zweite Trägerplatte 41 montiert ist. Die erste Trägerplatte 39 dient ausserdem als Anschlag für einen ersten, in der Basisplatte 16 gelagerten, pneumatischen Klemmstössel 42, dessen Stirnfläche im Ruhezustand im Niveau der rechten Stirnfläche der Rolle 19 liegt, und welcher bei seiner Aktivierung nach rechts gegen die erste Trägerplatte 39 bewegt wird bis er in seiner dargestellten Aktivposition an dieser anliegt. In der zweiten Trägerplatte 41 ist ein zweiter pneumatischer Klemmstössel 43 gelagert, der bei seiner Akti¬ vierung aus seiner dargestellten Ruheposition nach links gegen die Rolle 19 bewegt wird und an deren benachbarter Stirnfläche zum Anschlag kommt.
Wie "ein Vergleich der Figuren 3b und 4 zeigt, ist der Faden in der Position F, in der er der Positionsstufe angeboten wird,
relativ schwach geneigt und wird dann durch die Klemmstössel 42 und 43 in die in Fig. 4 -eingezeichnete Uebernahmeposition F' gebracht, in der er in der Bahn der schematisch eingezeich¬ neten Einziehnadel 7 gebracht und von deren hakenförmigem Maul erfasst und in diesem festgeklemmt wird.
Wie schon erwähnt wurde, erfolgt sowohl die Oeffnung der Transportklemmen 31 zur Freigabe des Fadens als auch deren Schliessung bei der Fadenübernahme bei Stillstand des Trans¬ portriemens 20. Während des Einzugs durch die Einziehnadel 7 gelangt die nächste Transportklemme 31 an den Pneumatikstössel 33 und es wird ein nächster Faden übernommen, und so weiter. Da gleichzeitig acht Fäden die Prasentiereinrichtung PR durch¬ laufen, steht dafür für einen Faden das Achtfache der Einzugs¬ dauer zur Verfügung, so dass auch bei hoher Einzugsfrequenz eine sichere Fadenpräsentation gewährleistet ist.