B A D E L I F T
Die Erfindung bezieht sich auf einen Badelift für be¬ hinderte Personen. Solche Badelifte sind bekannt und werden sowohl in Spitälern als auch bei der Heimpflege gebraucht. Die vorliegende Erfindung bezieht sich ins¬ besondere auf einen transportablen Badelift für die Heim- pf1 ege.
Bei dieser Art Badelifte gibt es solche, die hydraulisch mit dem Wasserdruck aus der Leitung arbeiten und andere die rein mechanisch arbeiten. Die hydraulischen Badelifte, die mit Wasser aus der Leitung arbeiten, versagen oft in einem höheren Stockwerk, weil dann der Druck in der Lei¬ tung zu gering ist. Die mechanisch arbeitenden Badelifte bedingen oft die Hilfe einer zweiten Person. Bei einem mechanischen Badelift, der mit Hilfe von Federkraft ar¬ beitet, ist zu beachten, dass das Gewicht des Benutzers sich beim Senken infolge des Auftriebes verringert, so dass eine Hilfsperson den Badenden nach unten Drücken
muss, wo der Lift verankert werden kann.
Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, einen rein mechanisch arbeitenden Badelift zu schaffen, der keinen der genannten Nachteile aufweist.
Die Erfindung geht dabei aus, von der an sich bekannten
Konstruktion eines Hebetisches, deren Platte mit Hilfe einer Scherenkonstruktion hebbar und senkbar ist. Diese
Konstruktion hat den Nachteil, dass ein Anheben der Platte aus der untersten Lage eine sehr grosse Kraft erfordert.
Ein Badelift muss aber so tief wie möglich absenkbar sein.
Trotzdem sollte der Benutzer selber, ohne fremde Hilfe, im
Stande sein, die Sitzfläche seines Badeliftes mit eigener
Kraft bis etwa zur Höhe des Wannenrandes anzuheben!
Die Erfindung geht daher aus, von einem Badelift ge äss dem Oberbegriff des Patentanspruches 1, der sich erfin- dungsgemäss auszeichnet, durch die im kennzeichnenden Teil genannten Merkmale.
In der beigefügten Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigen:
Figur 1 eine aufgegliederte perspektivische Darstellung eines Badeliftes und
Figur 2 die Torsions-Federstäbe für sich mit einem Teil des Antriebes.
Figur 3 ein Diagramm.
Die Hauptbestandteile des Badeliftes sind ein unterer Rahmen 1, ein oberer Rahmen 2 mit einer durch Strich- Punktlinien angedeutete Sitzplatte P, eine Scherenkon¬ struktion 3, zwei Torsion-Federstäbe 4 und ein Antriebs¬ mechanismus 5.
Beide Rahmen 1, 2 sind aus Profilen zusammengesetzt, wobei der untere Rahmen 1 länger ist als der obere Rahmen 2. Am rückseitigen Endbereich beider Rahmen ist die Scheren¬ konstruktion 3 schwenkbar befestigt. Die am unteren Rahmen schwenkbar befestigten Scherenschenkel 31 sind schmäler ausgebildet als die am oberen Rahmen schwenkbar befestig¬ ten Scherenschenkel 32. Die Scherenschenkel selber sind als Rahmenkonstruktion ausgebildet und in der Mitte schwenkbar um eine Achse 33 miteinander verbunden. Am ver¬ schiebbaren Ende sind beide Scherenschenkel mit Rollen 35 versehen, die in U-Profi 1 stücken 21,11 laufen und eine Verschiebung der Schenkelenden parallel zu den Längsholmen 12,23 der Rahmen 1,2 während einer Höhenverstellung er ögl i chen.
In beiden Längsholme 12 des unteren Rahmens 1 sind Tor¬ sions-Federstäbe 4 untergebracht. An einem Ende sind sie fest mit dem Rahmen verbunden, hier durch ein abge¬ winkeltes Ende 41, welches im Rahmen 1 gehalten ist. Am anderen Ende führen die Federstäbe aus den Holmen 12 heraus und sind abgewinkelt. Diese abgewinkelten Enden bilden den Hebelarm des Torsionsstabes. Mit Hilfe dieses Hebelarmes kann der Torsionsstab um seine Längsachse tor- diert werden, wobei er das Bestreben hat, in seine Aus¬ gangslage zurückzukehren.
Auf den Hebelarm des Torsionstabes selber ist ein Rohr 42 mit festem Sitz geschoben, damit sich der Hebelarm selber während der Belastung nicht verbiegt. Ueber dieses Rohr 42 ist ein zweites Rohr 43 geschoben, welches sich tele¬ skopisch auf dem erstgenannten Rohr 42 verschieben lässt. Diese zweiten Rohre 43 sind bei 44 gelenkig mit dem rückseitigen Ende des oberen Rahmens 2 verbunden. Damit die aus den Teilen 42,43 gebildeten Hebelarme sich kreuzend montiert werden können, wie in der Zeichnung dargestellt ist, ragt der in der Figur linke Hebelarm ein wenig weiter aus dem linken Holm 12 heraus als der rechte Hebelarm aus dem rechten Holm 12. Die Hebelarme 42,43 müssen teleskopisch ausgebildet sein, weil sich deren Länge beim Senken verkürzt und beim Anheben verlängert.
Die derart angeordneten Torsions-Federstäbe haben die für den Badelift günstige Eigenschaft, dass ihre Federkraft, die das Bestreben hat, den oberen Rahmen 2 nach oben zu drücken in der untersten Betriebslage am grössten ist. Ein Anheben mit Hilfe des noch zu beschreibenden Betäti¬ gungsmechanismus wäre ohne die Hilfe der Torsions-Feder¬ stäbe kaum möglich. Es sei noch darauf hingewiesen, dass es von Vorteil ist, die Torsions-Federstäbe so anzuordnen, dass deren Hebelarme an derjenigen Seite liegen und auch dort Kraft ausüben, wo die Scherenkonstruktion gelenkig mit den beiden Rahmen 1,2 verbunden ist. Würden die Kräfte der Torsions-Federstäbe an der anderen Seite angreifen, wo die Schenkel 31,32 der Scherenkonstruktion gleitend ge¬ lagert sind, würde ein Verklemmen eintreten. Der Betätigungsmechanismus 5 besteht im wesentlichen aus einer Schraubspindel 51 (siehe Figur 2), die einenends drehbar, aber axial fest in einem Querbalken 22 zwischen den Längsholmen des oberen Rahmens 2 gelagert ist und einem Block 52, der mit dem oberen Ende der Scheren¬ schenkels 31 verbunden ist. Block 52 ist mit einem Innen¬ gewinde entsprechend dem Gewinde der Spindel versehen. Die Spindel 51 wird mittels eines Schneckengetriebes mit Schnecke 53 und Schneckenrad 54 angetrieben. Die Schnek- kenwelle ist oben mit einem aus dem Lager herausragenden
.Sechskant 55 versehen, auf welches eine Kurbel 56 auf¬ gesteckt werden kann.
Der Badelift ist so leicht wie möglich konstruiert, es sind Aluminiumteile verwendet. Die Torsion-Federstäbe be¬ stehen aus rostfreiem Stahl . Sie sind in der, in den Figuren dargestellten, höchsten Lage der Sitzfläche nur leicht vorgespannt, üben aber in der tiefsten Lage der Sitzfläche eine nach oben gerichtete Kraft von etwa 80 Kilogramm aus. Sie kompensieren daher das Gewicht des Be¬ nutzers mindestens annähernd vollständig. Es ist daher dem Badenden möglich, die Sitzplatte des Liftes ohne fremde Hilfe mittels der Kurbel 56 von der tiefsten Lage wieder bis zum Rand der Badewanne anzuheben.
Die Federkraft und damit die Hebewirkung der Torsions¬ federn nimmt je mehr die Sitzplatte angehoben wird, immer mehr ab. Beim Anheben der Sitzplatte bis zum Rand der Badewanne muss daher immer mehr Kraft an der Kurbel ausge¬ übt werden. Eine erhebliche Verbesserung lässt sich er¬ reichen, wenn man im unteren Rahmen 1 zwischen den Ver¬ bindungsstreben 36,37, welche die unteren Enden der Scherenschenkel 31 ,32 miteinander verbinden, zwei Zug¬ federn 45 anbringt. Zwar nimmt deren Zugkraft gegen das Ende der Hubbewegung ebenfalls ab, es verbleibt aber doch eine restliche Zugkraft, die gegen das Ende der Hubbe-
wegung sehr nützlich ist. Diese Verhältnisse sind im Dia¬ gramm der Figur 3 dargestellt.
Am Ende des Hubes nimmt, die von den Torsi onsfedern er¬ zeugte Kraft fast bis auf Null ab, es bleibt aber eine Restkraft der Zugfedern. Diese ist zwar relativ klein, wobei aber zu bedenken ist, dass die benötigte Kraft zum Heben gemäss dem Hebelgesetz jetzt immer kleiner wird.