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Die
Erfindung betrifft ein Pflegebett nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Für eine optimierte
Funktionsfähigkeit
des Pflegebettes, die sich an den Bedürfnissen des zu Pflegenden
aber auch an den Bedürfnissen
des Pflegepersonals orientiert, ist einerseits eine möglichst tiefe
Absenkung des Grundrahmens und andererseits dessen Anhebung auf
ein relativ hohes Niveau gewünscht.
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Um
dies zu erreichen, sind die beiden sich gegenüberliegenden Betthäupter, jeweils
bestehend aus einem Standelement und einem Tragelement, teleskopartig
ausgebildet, d.h., das Tragelement ist gegenüber dem Standelement höhenverstellbar.
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Hierzu
kommen bislang in ihrer Funktionsweise unterschiedliche Hubeinrichtungen
zum Einsatz.
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So
kann diese beispielsweise aus einem Spindelantrieb bestehen, bei
dem eine über
einen Motor antreibbare Spindel mit einer Spindelmutter in Eingriff
steht, die in dem Tragelement fest positioniert ist.
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Bekannt
ist weiter ein Teleskopantrieb, der ebenfalls über einen Motor betätigbar ist.
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Allen
gemeinsam ist, dass sie ein relativ langes axiales Einbaumaß benötigen, das
die Höhe
vor allem des Tragelementes beeinflusst.
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Da
ein solches Pflegebett üblicherweise
hinsichtlich seiner Gestaltung, d.h. seines Designs, als Möbel angesehen
wird und sich daher insbesondere die Tragelemente als geschlossenflächiges Gebilde darstellen,
die in abgesenkter Stellung das jeweilige Standelement im Sinne
eines Schubers weitgehend umhüllen,
ist die funktionsbedingt hohe Dimensionierung der Betthäupter als
nachteilig anzusehen.
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Dabei
wird dem Benutzer des Pflegebettes, also dem Patienten, eine insoweit
freie Sicht genommen, was naturgemäß die bedarfsgerechte Funktion des
Pflegebettes einschränkt.
Daneben wird auch durch die sozusagen Überdimensionierung der Betthäupter der
Gesamteindruck des Pflegebettes in ästhetischer Hinsicht als nachteilig
empfunden.
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Darüber hinaus
sind die besagten Spindel- bzw. Teleskopantriebe so in den Betthäuptern positioniert,
dass sie etwa mittig angreifen, um so eine zentrale Krafteinleitung
zu gewährleisten.
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So
ergibt sich eine zweiseitige Punktauflage des Grundrahmens bzw.
der daran angeschlossenen Tragelemente, was naturgemäß eine geringe
Belastungsfähigkeit
vor allem in hochgestellter Stellung des Grundrahmens zur Folge
hat. Bei einer außermittigen
Belastung, beispielsweise wenn ein Benutzer auf der Kante einer
auf dem Grundrahmen aufliegenden Matratze sitzt, wird ein auf die
Antriebsspindel oder das Teleskoprohr wirkendes Drehmoment erzeugt,
das unter Umständen
zu einer Deformierung der Spindel bzw. des Teleskoprohres führt und
die gesamte Hubeinrichtung möglicherweise
nicht mehr in dem gewünschten
Maße einsatzfähig ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Pflegebett der gattungsgemäßen Art
so weiterzuentwickeln, dass seine Benutzerfreundlichkeit verbessert
und seine Stabilität
erhöht
wird.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Pflegebett mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Ein
in diesem Sinne ausgebildetes Pflegebett bietet gegenüber einem
solchen nach dem Stand der Technik eine ganze Reihe bemerkenswerter
Vorteile.
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So
ist zunächst
einmal zu nennen, dass das Tragelement relativ niedrig gestaltet
werden kann, so dass seine geschlossene Sichtfläche im Wesentlichen nicht über das
Abmaß eines
Pflegebettes hinausgeht, dessen Betthäupter nicht höhenverstellbar sind.
Naturgemäß ist hierdurch
sowohl eine höhere Akzeptanz
durch den Benutzer eines solchen Pflegebettes gegeben wie auch eine
bezüglich
der Proportionen optimierte Gesamtansicht.
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Rein
funktional erlaubt die Erfindung ein sehr tiefes Absenken des Grundrahmens,
wodurch sich bei der Benutzung des Pflegebettes bzw. für das Pflegepersonal
Vorteile ergeben.
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Die
geringe Bauhöhe
der Betthäupter
ergibt sich im übrigen
auch aus der Anordnung des Antriebsaggregates, vorzugsweise eines
Elektromotors, im bodennahen Bereich des jeweiligen Standelementes,
wobei dieses Antriebsaggregat im Sinne eines Teleskop- oder Spindelantriebs
ausgebildet ist, bei dem die sozusagen Antriebsstange, also das
Teleskoprohr oder die Spindel, im Kreuzungsbereich der beiden Scherenglieder
der Aufstellschere angreift, wenn diese als zweiarmige Aufstellschere
ausgebildet ist.
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Da
die sich kreuzenden Scherenglieder endseitig und mit Abstand in
Führungsschienen
gelagert sind, und zwar einerseits an Führungsschienen des Tragelementes
und andererseits an Führungsschienen
des Standelementes, ergibt sich eine Zweipunktauflage, die zu einer
wesentlich höheren
Stabilität
und damit einer verbesserten Belastbarkeit führt. Bei einer seitlichen Belastung
des Grundrahmens treten somit keine schädlichen Biegemomente auf, so
dass eine entsprechend schlankere Dimensionierung der Gesamtkonstruktion
möglich
ist.
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Rein
funktional für
den Bewegungsablauf bei einer Höhenverstellung
des Grundrahmens ergeben sich insoweit Vorteile, als die Geschwindigkeit,
mit der der Grundrahmen verstellt wird, konstant verläuft, wobei
die Hubgeschwindigkeit gegenüber
den bislang eingesetzten Hubeinrichtungen verdoppelt ist.
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Wie
erwähnt,
greift die Antriebsstange im Kreuzungsbereich der beiden Scherenglieder
an, wobei dieser mittig der beiden Scherenglieder angeordnet ist,
so dass praktisch eine Verdoppelung der Hublänge bzw. eine Halbierung der
Länge der
Antriebsstange möglich
ist.
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Nach
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist ein Stabilisator
in Form eines Haltearmes vorgesehen, der einerseits an einem der
Scherenglieder angelenkt ist und andererseits drehbar, jedoch ortsfest
am Stand- oder Tragelement befestigt ist. Hierdurch ist eine Zentrierung
der Aufstellschere gewährleistet
und zwar sowohl gegenüber
dem Tragelement wie auch gegenüber
dem Antriebsaggregat, so dass die angeschlossene Antriebsstange
gleichmäßig axial
belastet wird.
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Weitere
vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Ein
Ausführungsbeispiel
wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 ein
erfindungsgemäßes Pflegebett
mit verkleideten Betthäuptern
in hochgestellter Stellung, in einer perspektivischen Ansicht
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2 das
Pflegebett mit unverkleideten Betthäuptern in einer abgesenkten
Stellung, gleichfalls perspektivisch dargestellt
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3 das
unverkleidete Pflegebett nach 2 in einer
hochgestellten Stellung
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4 eine
Vorderansicht auf eines der unverkleideten Betthäupter des Pflegebettes
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5 das
unverkleidete Pflegebett in einer weiteren Gebrauchsstellung, ebenfalls
schaubildlich dargestellt
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6 eine
weitere Vorderansicht auf ein unverkleidetes Betthaupt
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7 einen
Schnitt durch das Betthaupt entsprechend der Linie VII-VII in 6
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8 einen
Teilschnitt durch das Betthaupt gemäß der Linie VIII-VIII in 6
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9 einen
vergrößerten Teilausschnitt
des Betthauptes in einer Vorderansicht
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10 eine
Einzelheit des Betthauptes nach 9 in einer
perspektivischen Ansicht.
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In
den Figuren ist ein Pflegebett zu erkennen mit zwei gegenüberliegenden
Betthäuptern 1,
von denen jedes ein Standelement 2 und ein daran höhenverstellbar
angeschlossenes Tragelement 3 aufweist. An den Tragelementen 3 ist
ein Grundrahmen 4 zur Aufnahme eines nicht dargestellten
Liegeteiles befestigt.
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Zur
Höhenverstellung
der Tragelemente 3 ist jeweils eine Hubeinrichtung in Form
einer Aufstellschere 13 vorgesehen, mit einem Antriebsaggregat 5,
das einen elektrischen Motor 6 umfasst, über den eine
in einem zum Antriebsaggregat gehörenden Rohr 7 geführte Antriebsstange 20 derart
betätigbar ist,
dass diese Stange 20 sich in axialer Richtung bewegt.
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In
der 1 ist ein Pflegebett dargestellt, bei dem das
Standelement 2 sichtseitig durch eine Blende 9 und
das Tragelement 3 durch eine Ummantelung 10 geschlossen
ist.
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In
den 2 und 3 ist das Pflegebett in unterschiedlichen
Gebrauchsstellungen dargestellt, wobei in 2 die Tragelemente 3 und
damit der Grundrahmen 4 in einer abgesenkten und in 3 in einer
aufgestellten Position erkennbar sind.
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Wie
erwähnt,
sind zur Höhenverstellung
der Tragelemente 3 diese jeweils mit der Aufstellschere 13 versehen,
die aus zwei im Mittenbereich gelenkig miteinander verbundenen Scherengliedern 14 besteht,
die endseitig mittels angeschlossener Rollen 21 (4)
in Führungsschienen 15, 16 verschiebbar gelagert
sind, wobei der oder die obere Führungsschiene 15 am
Tragelement 3 und die unteren Führungsschienen 16 am
Standelement 2 befestigt sind.
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Im
Verbindungsbereich der beiden Scherenglieder 14 greift über eine
Lasche 17 die Antriebsstange 20 an, so dass sich,
je nach axialer Bewegungsrichtung der Antriebsstange 20,
die Aufstellschere 13 spreizt oder zusammenfährt, bei
gleichzeitigem Hochfahren oder Absenken des Tragelementes 3.
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Um
eine Zentrierung der Aufstellschere 13 in Bezug auf die
Antriebsstange 20 bei jeder Bewegung zu gewährleisten,
ist ein Haltearm 18 vorgesehen, der an einem der beiden
Scherenglieder 14 drehbeweglich gelagert ist und mit seinem
anderen Ende an einem Querholm 19 des Tragelementes 3 angelenkt ist.
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Wie
weiter in den Figuren deutlich erkennbar ist, verbindet der Querholm 19 zwei
parallel und abständig
zueinander verlaufende Führungsrohre 12, die
teleskopartig jeweils auf einem Innenrohr 12' des Standelementes 2 axial
verschiebbar geführt
sind.
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Insbesondere
in den 1 und 9 ist zu erkennen, dass die
Führungsrohre 12 die
Ummantelung 10 des Tragelementes 3 durchtreten
und gemeinsam mit einer daran befestigten, quer dazu verlaufenden
Griffleiste 11 einen Handgriff bilden, durch den die Handhabung
des Pflegebettes, insbesondere dessen Transport erleichtert wird.
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Hierzu
tragen auch Fußrollen 8 bei,
die fest mit den Standelementen 2 verbunden sind und seitlich
in den durch die Blenden 9 begrenzten Innenraum unterhalb
des Grundrahmens 4 ragen. Durch diese Anordnung der Fußrollen 8 ist
eine besonders tiefe Absenkung des Grundrahmens 4 möglich, da das
Standelement 2 entsprechend niedrig, also ohne Rücksicht
auf die Höhe
der Fußrollen 8 bzw.
deren Halterung, positioniert werden kann.
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In
der 5 ist dargestellt, dass auch aufgrund der Anordnung
der Fußrollen 8 eine
Position des Grundrahmens 4 einstellbar ist, in der dieser
in Längsachsrichtung
geneigt verläuft,
so dass entweder eine Kopf- oder Fuß-Tieflage eingenommen wird, wie
dies medizinisch notwendig sein kann.
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Wie
vor allem die 7 sehr deutlich wiedergibt,
sind die Lasche 17 und die Rollen 21 so zueinander
positioniert, dass die Lasche 17 und die Kraftangriffspunkte
der Rollen 21 miteinander fluchten, wodurch Kipp- bzw.
Biegemomente vermieden werden, was einen störungsfreien Betrieb der Aufstellschere 13 gewährleistet.
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In
der 9 ist die Befestigung der Griffleiste 11 an
dem Führungsrohr 12 vergrößert dargestellt.
In Zusammenschau mit der 13 ist zu
erkennen, dass stirnseitig in das Führungsrohr 12 eine
Tragkappe 22 eingesetzt ist, die mit einem Bündchen 23 in dem
Führungsrohr 12 einliegt
und daran beispielsweise durch Verklemmen oder Verschrauben befestigt
ist.
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Hierzu
weist die Tragkappe 22 eine sich in Längsachsrichtung des Führungsrohres 12 erstreckende
Traglasche 24 auf, mit einer Durchgangs- oder Gewindebohrung 26 zur
Aufnahme einer Schraube. Quer zum Verlauf der Traglasche 24 erstreckt
sich ein Auflager 25, auf dem die Griffleiste 11 aufliegt
und das mit der Griffleite 11 durch Verschrauben verbunden
ist.
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Die
Ausführung
der Aufstellschere 13 als zweiarmige Schere ist beispielhaft
zu sehen. Denkbar ist aber auch eine Aufstellschere mit mehr als
den gezeigten zwei Scherengliedern 14.
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Auch
das Antriebsaggregat beschränkt
sich nicht auf den Einsatz eines Elektromotors, sondern kann durchaus
aus einem fußbetätigten Hydraulik- oder
Pneumatikaggregat bestehen.
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- 1
- Betthaupt
- 2
- Standelement
- 3
- Tragelement
- 4
- Grundrahmen
- 5
- Antriebsaggregat
- 6
- Motor
- 7
- Rohr
- 8
- Fußrolle
- 9
- Blende
- 10
- Ummantelung
- 11
- Griffleiste
- 12
- Führungsrohr
- 12'
- Innenrohr
- 13
- Aufstellschere
- 14
- Scherenglied
- 15
- Führungsschiene
- 16
- Führungsschiene
- 17
- Lasche
- 18
- Haltearm
- 19
- Querholm
- 20
- Antriebsstange
- 21
- Rolle
- 22
- Tragkappe
- 23
- Bündchen
- 24
- Traglasche
- 25
- Auflager