Durchlaufeinrichtung für die Behandlung von Leder und ähnlichen Materialien.
Die Erfindung betrifft eine Durchlaufeinrichtung für die Behandlung von Leder und ähnlichen Materialien, insbesondere eine Druck-, Färbe-, Bügel- oder Abwelkeinrichtung, mit einer Durchlaufbahn, die sich durch mindestens eine Walzenanordnung, insbesondere ein Walzenpaar erstreckt. Solche Durchlauf¬ einrichtungen finden in der Gerberei und in der Lederbearbeitung vielfältige und breite Anwendung. Dabei werden oftmals Transport-, Saug-, Druckausgleichsbänder oder ähnliche geschlossen umlaufende, flexible Elemente längs der Durchlaufbahn zwischen den Oberflächen des ausgangsseitigen Walzenpaares oder auch gegebenenfalls vorgeschalteter Walzenpaare geführt.
Im Ausgangsbereich der Walzenanordnung haftet der austretende Kantenbereich der Lederstücke mehr oder weniger an einer Walzenoberfläche oder an der Oberfläche eines durch das betref¬ fende Walzenpaar geführten Umlaufbandes. Im folgenden wird in diesem Zusammenhεuig der Einfachheit halber durchweg nur von einer entsprechenden Walzenoberfläche gesprochen.
Hier besteht allgemein das Problem, den austretenden Kanten¬ bereich der Lederstücke von der Walzenoberfläche, an der das
Leder anhaftet, rasch und zuverlässig abzulösen, so dass keine Behinderung des DurchlaufVorganges und keine Beschädigung des Leders auftritt. Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung von Durchlaufeinrichtungen der eingangs genannten Art, die ein solches Ablösen des Leders vom Walzenausgang im kontinuierlichen Betrieb ermöglichen.
Die erfindungsgemässen Einrichtungen zur Lösung dieser Aufgabe sind bestimmt durch den Gegenstand des Anspruchs 1 bzw. 18. Diese Anspruchsgegenstände stellen zwei Lösungsvarianten dar, die grundsätzlich unabhängig voneinander, gegebenenfalls aber mit besonderen Vorteilen auch in sinngemässen Kombinationen anwendbar sind. Sie beruhen auf einer gemeinsamen Erfindungsidee. Diese besteht u.a. darin, dass innerhalb der Lederfläche - ausser allenfalls im engeren Bereich der Austrittskante - während des über die Länge des Lederstückes fortschreitenden Austritts¬ vorganges mindestens die empfindliche Narbenseite des Leders von einer Relativbewegung gegenüber Maschinenelementen, d.h. von einem unerwünschten Gleit- oder Reibangriff, freigehalten und damit vor Beschädigung geschützt wird. Dies ist von besonderer Bedeutung bei im Durchlauf arbeitenden Färbe- und Druckmaschinen, da hier die soeben mit Farbe versehene Narben- oder Aussenseite des Leders noch berührungsempfindlich ist. Sowohl das Abziehen des Leders durch angetriebene Greifmittel wie auch das Ablösen mittels Druckluftstrahlen trägt diesen Arbeitsbedngungen optimal Rechnung. Dabei ist die erstgenannte Variante besonders für Leder
mit einer sich schwer von der Walze ablösende Oberflächen geeignet.
Die Erfindung wird weiter anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert.
Die Figuren 1 und 2 zeigen in Seitenansicht bzw. Draufsicht eine als erfindungsgemässe Durchlaufeinrichtung ausgebildete Leder- Färbemaschine mit einer sich in Richtung gemäss Pfeil Pl durch eine Walzenanordnung (10) erstreckenden Durchlaufbahn für Leder¬ stücke L. Die Walzenanordnung 10 umfasst eine obenliegende Farbwalze 11 mit Farbwanne 12 und eine untenliegende Gegendruck- und Transportwalze 13, über die ein Zuführband TA geführt ist. Letzteres bildet in seinem Obertrum eine Auflagefläche AF für die zuzuführenden Lederstücke. Im Zustand gemäss Fig.l hat die Vorderkante K eines Lederstückes den Ausgangsseite der Walzen¬ anordnung erreicht. Hier sind Greifmittel 20 für die Abnahme der austretenden Lederstücke angeordnet. Diese Greifmittel 20 sind in Durchlaufrichtung beweglich angeordnet sowie mit im Sinne einer Abziehbewegung der Lederstücke wirkenden Antriebsmitteln 70 verbunden. Wie aus Fig.l ersichtlich, erstreckt sich Im Anschluss an den Ausgangsbereich der Walzenanordnung ein tieferliegend angeordnetes Ausgabe-Transportband TB in Richtung Pl bis zum ausgabeseitigen Maschinenende.
Im Betrieb wird die austretende Lederkante K durch die Greif¬ mittel von der Transportoberfläche, an der das Leder mehr oder weniger stark anhaftet, d.h. im allgemeinen von der Oberfläche der Farbwalze, abgelöst und erfasst. Sodann werden die Antriebs¬ mittel 70 aktiviert, und die Greifmittel 20 ziehem die Lederkante im Gleichlauf zur Austrittsgeschwindigkeit des Leders am Ausgang der Walzenanordnung unter fortschreitender Ablösung des Leders von der Transport- bzw. Walzenoberfläche in Richtung Pl bis in eine vorgegebene Endposition, z.B. bis in den Bereich des ausgabeseitigen Maschinenendes. Dabei sinkt der mittlere Bereich der Länge des Lederstückes auf das Transportband TB ab, das im Gleichlauf mit den Antriebsmitteln 70 angetrieben wird. Das noch farbfeuchte und empfindliche Leder wird somit schonend und faltenfrei ausgebreitet zur Abnahme bereitgestellt.
Die Greifmittel umfassen im Beispiel vier über die Arbeitsbreite der Walzenanordnung 10 verteilt angeordnete Greifer 22, die den Kantenbereich K der austretenden Lederstücke erfassen. Wie aus Fig.2 hervorgeht, ist innerhalb der Antriebsmittel 70 jedem Greifer eine gesondert aktivierbare Abzieh-Antriebsvorrichtung 71, 72, 73 bzw. 74 in Form eines Druckluftzylinders vorgesehen, der sich im wesentlichen über die nutzbare Länge des Transport¬ bandes TB erstreckt.
Ein solcher Druckluftzylinder, z.B. 71, ist von handelsüblicher Konstruktion und in Fig.3 in einem Teil-Längsschnitt dargestellt.
Demzufolge ist ein doppeltwirkender Kolben 80 in einem zylindrischen Mantel 81 gelagert, der mit einem achsparallel durchgehenden Mantelschlitz 82 versehen. Die Druckräume 80a, 80b zu beiden Seiten des Kolbens sind mittels eines über die Länge des Mantelschlitzes 82 durchgehenden, weichelastischen und seinerseits längsgeschlitzten Dichtgliedes 83 gegen den Aussen- raum sowie gegeneinander mittels eines am Kolben befestigten Dichtschiebers 84 abgedichtet. Solche Längsschlitz- Bewegungsdichtungen für Kolben-Zylinderanordnungen sind allgemein bekannt und bedürfen hier keiner besonderen Erläuterung. Ein abgewinkeltes Tragglied 85 und ein Kupplungsglied 86 verbinden den Greifer 22 mit dem Kolben 80. Durch wechselseitige Druckbeaufschlagung des Kolbens ergibt sich eine reversierende Arbeitsweise, nämlich zum einen die bereits erläuterte Abziehbewegung der einzelnen Greifer längs des Transportbandes TB gemäss Pfeil Pl und zum anderen eine gegen¬ sinnige Rück1aufbewegung gemäss Pfeil Pia.
Es versteht sich, dass gegebenenfalls für eine Mehrzahl von Greifern eine gemeinsame Abzieh-Antriebsvorrichtung vorgesehen werden kann.
Erfindungswesentlich ist in diesem Zusammenhang, dass in der aus Fig.2 ersichtlichen Weise wenigstens ein Greifer 22 oder wenigstens eine Greifergruppe in Richtung P2 quer zur Durchlauf¬ richtung Pl innerhalb der Arbeitsbreite der Walzenanordnung 10
verstellbar angeordnet ist. Im Beispiel sind die beiden äusseren Greifer jeweils zusammen mit ihren Antriebsvorrichtungen 71 bzw. 74 zu einer querverstellbaren Baueinheit zusammeng'efasst.
Hierzu sind die betreffenden Druckluftzylinder voneinander unabhängig innerhalb eines rahmenförmigen Gestellteils 30 an Laufschienen 31 verschiebbar gelagert und mit je einer zugeordneten, selektiv aktivierbaren Quereinstellvorrichtung 32 bzw. 34 in Form eines Druckluftzylinders gekuppelt. Ferner ist eine Quersteuereinrichtung 40 mit einer Programmsteuerung vor¬ gesehen, die für jede QuereinstellVorrichtung 32, 34 eine Mehrzahl von vorgegebenen und wahlweise aktivierbaren Querlage¬ einstellungen 1 bis 4 bzw. 5 bis 8 innerhalb der Arbeitsbreite der Walzenanordnung aufweist. Die QuerSteuereinrichtung 40 ist als traversenartige Baugruppe mit obenliegenden Querstellungs- Wahltasten 42 ausgebildet und bedienungsgerecht oberhalb der Lederauflagefläche AF angeordnet.
Auf diese Weise kann die Verteilung der Angriffsstellen der Abziehkräfte längs der austretenden Lederkante unterschiedlichen Umrissformen und Beschaffenheiten der zu bearbeitenden Lederstücke angepasst werden. Es versteht sich, dass gegebenen¬ falls eine grössere Anzahl von Greifern vorgesehen und auch vorteilhaft je für sich oder gruppenweise querverstellbar ausgeführt werden kann.
Wie aus Fig.3 ersichtlich, sind an dem Druckluftzylinder mehrere Stellungsdetektoren STO, STW, STZ und STE angeordnet, die bestimmten Stellungen des Kolbens 80 - d.h. also auch der zugehörigen Greifmittel 20 - längs ihrer Bewegungsbahn zugeordne
sind und vom Kolben 80 zur Abgabe eines Steuersignals - im Beispiel eines dualen Logiksignals mit dem Wert 1 - aktiviert werden, wenn die Längsmitte des Kolbens die strichpunktiert angedeutete Schaltstellung des betreffenden Detektors erreicht. Für die Stellungsdetektoren kommen z.B. induktive Näherungs¬ schalter üblicher Art in Betracht, wobei der Kolben in handels¬ üblicher Weise mit einem in seiner Längsmitte angeordneten Steuermagneten (nicht dargestellt) versehen ist. Die Detektoren STO, STW, STZ, STE sind bezüglich der Greifmittel 20 einer Anfangsstellung am Walzenausgang bzw. einer Wartestellung bzw. einer Zwischenstellung bzw. einer Endstellung. Diese Detektoren, insbesondere STZ und STE, können vorteilhaft längs der Bewegungs¬ bahn des Greifers verstellbar angeordnet werden. Diese Detektor¬ anordnung dient der noch zu erläuternden Steuerung der Vorlauf¬ bzw. Abziehbewegung und der Rück1aufbewegung.
Fig.4 zeigt in grösserem Massstab einen Ausschnitt aus Fig.l mit dem Walzenausgangsbereich und einem in der Anfangsstellung STO befindlichen Greifer 22 (der Klarheit halber werden die Greifer- Bewegungsstellungen mit den Bezugszeichen STO, STW, STZ bzw. STE der entsprechenden Stellungsdetektoren bezeichnet, da der
unveränderliche Längsversatz zwischen Greifer und Kolben- Längsmitte unwesentlich ist). Hieraus ist der zangenartige Aufbau des Greifers 22 mit zwischen einer Offenstellung und einer (strichpunktierten) Schliessstellung umsteuerbaren, klauenartigen Greifgliedern 23, 24 erkennbar. Die Greifglieder haben einen als Abstreifer 25 ausgebildeten Spitzenbereich, der in der gezeigten Offenstellung der Greifglieder sowie in der Anfangsstellung STO des Greifers, d.h. in der Ausgangslage für die GreifOperation, in unmittelbarer Nähe einer zugeordneten Transportoberfläche TO der Walzen 11, 13 (bzw. des hier nicht dargestellten Auflegebandes TA) angeordnet sind. Der beim Austreten im allgemeinen an einer der Transportbzw. Walzenoberflächen anhaftende Lederkantenbereich wird somit jedenfalls durch einen der Abstreifer 25 sicher abgelöst und gelangt in den Raum zwischen den geöffneten Greifgliedern 23, 24. Dieser Zustand in in Fig.3 in ausgezogenen Linien dargestellt.
Jeder Greifer ist mit einem Detektor LD versehen, der den Eintritt des Lederkantenbereiches in den Raum zwischen den geöffneten Greifgliedern feststellt und deren sofortiges Schliessen auslöst. Für unproblematische Anwendungsfälle, z.B. steiferes Leder oder unkomplizierte Konturen der austretenden Lederkante, kann der Bauaufwand u.U. vermindert werden, indem nur für einzelne Greifer, im Extremfall sogar nur für einen Greifer, ein Lederanwesenheitsdetektor vorgesehen wird.
Im Beispiel ist ein optoelektronischer Detektor mit einem Lichtemitter LDl und einem Lichtsensor LD2 vorgesehen. Der strichpunktiert angedeutete Abtast-Strahlengang S verläuft vom Emitter LDl zu einer ersten Spiegelfläche SPl, die an der innere Stirnseite des entsprechend lichtdurchlässig ausgebildeten
Greifgliedes 23 angeordnet ist, von dort durch den Greifer¬ innenraum sowie das ebenfalls lichtdurchlässig ausgebildete Greifglied 24 zu einer innerhalb desselben angeordneten zweiten Spiegelfläche SP2 und weiter zum Sensor LD2. Am Greifer ist eine - hier nur schematisch angedeutete - Speise- und Steuereinheit 60 angeordnet, die in an sich üblicher Weise über Leitungen 61 die Energieversorgung des Emitters und die Verarbeitung der Ausgangs¬ signale des Sensors bewirkt. Eine ebenfalls nur schematisch strichliert angedeutete Stellvorrichtung 50 an sich üblicher Art mit geeignetem Stellmotor erhält in Abhängigkeit von einer Lederanwesenheitsdetektion im Greifer von der Speise- und Steuereinheit 60 einen Stellimpuls und bewirkt das Schliessen der Greifglieder gemäss Pfeilen P3. Die Greifer-Schliessstellung ist in Fig.4 strichpunktiert angedeutet. Wie noch näher erläutert wird, löst die Lederanwesenheitsdetektion mit kurzer Verzögerung, die ein sicheres Festhalten der Lederkante gewährleistet, den Vorlauf des Greifers gemäss Pfeil Pl aus.
Die bisher beschriebene Lederanwesenheitsdetektion ist den einzelnen Greifern bzw. Greifergruppen zugeordnet. Darüberhinaus
ist in der aus den Figuren 2 und 4 ersichtlichen Weise eine Detektionseinrichtung GD vorhanden, die sich auf die gesamte Breite des Walzenausgangsbereiches - oder einen Teil derselben - erstreckt und diesen Gesamtbereich auf Materialanwesenheit bzw. Freiheit von austretendem Material überwacht. Diese Einrichtung umfasst im Beispiel eine sich über die Arbeitsbreite erstreckende Reihe von oberhalb der Austrittsebene angeordneten Lichtemittern GDI mit zugehörigen Sensoren GD2, die unterhalb dieser Ebene angeordnet sind. Der jeweilige Abtaststrahlengang s durchgreift also die Materialebene. Die Abstände und die Lage der jeweils aus Emitter und Sensor bestehenden Abtasteinheiten sind so gewählt, dass sich eine ausreichend stetige Materialerfassung ergibt. Insbesondere kann dadurch auch erreicht werden, dass die Abaststrahlen an den in ihrer Anfangsstellung befindlichen Greifern 22 vorbeigehen. Die Steuerung des Bewegungsablaufes kann jedoch im allgemeinen unschwer so gestaltet werden, dass selbst eine Abdeckung von Abtaststrahlen durch die Greifer nicht stört, weil diese nur in der Anfangsstellung stattfinden kann. Wie in Fig.4 angedeutet, werden die Sensorausgangssignale der Abtast¬ einheiten, nämlich eine logische 1 für Marerialanwesenheit, in einer NOR-Logik GL zusammengefasst. Deren Ausgangssignal X mit dem Wert 1 bedeutet also "Walzenausgangsbereich ist materialfrei" .
Nun wird der Steuerungsablauf anhand des Logik-Systemdiagramms in Fig.5 erläutert.
Die hier insgesamt schematisch angedeuteten Antriebssteuermittel
100 umassen Steuerkanäle 101 bis 104, die den Antriebsvorrich¬ tungen 71 bis 74 zugeordnet sind. Die bereits erwähnte Logik GL liefert ihr Signal X sowie das invertierte Signal X' in einen Verteiler VT, an den die Steuerkanäle 101 bis 104 angeschlossen sind. Der Steuerkanal 71 ist im Prinzipaufbau wiedergegeben, die übrigen sind gleichartig aufgebaut und nur durch ihre Bezugs¬ zeichen am Verteiler VT angedeutet. Im folgenden wird der Kanal
101 mit den zugehörigen Funktionsgruppen beschrieben, für die übrigen Kanäle gilt Entsprechendes.
Die Antriebsvorrichtung 71 ist als Funktionsblock mit alternativ ansteuerbaren und in üblicher Weise (nicht dargestellt) gegen¬ einander verriegelten Steuereingängen V für "Vorlauf" (Abzieh¬ richtung) und R für "Rücklauf" angedeutet. Die Greifersteuer¬ mittel 60 und Greiferstellmittel 50 sind ebenfalls als Funktions- blocke angedeutet. Sie sind miteinander verbunden durch Steuer¬ eingänge ZO mit der jeweils dem Signalwert logisch 1 zugeordneten Funktion "Greifer öffnen" sowie ZS für "Greifer schliessen". Die Greifersteuermittel 60 beinhalten einen dem betreffenden Greifer lokal zugeordneten Lederanwesenheitsdetektor LD, der wie bereits erwähnt im Falle der Materialanwesenheit im Greiferinnenraum ein Steuersignal mit dem Wert logisch 1 liefert.
In der dargestellten Schaltung sind Biflops (Flip-Flops) FFO, FFl und FF2 als Signalspeicherglieder enthalten, die im Ausgangs-
zustand ihren durch "a" angedeuteten, bevorzugten Schaltzustand einnehmen. Wie im Schaltungsbild gekennzeichnet, handelt es sic um Biflops, die nur auf positive Eingangssignale, ansprechen. Di übrigen Elemente werden in der Fubnktionsbeschreibung erwähnt.
Die Einrichtung befinde sich im Ausgangszustand gemäss Figuren und 4, wobei die Lederkante K (insoweit abweichend von der Darstellung in Fig.4) zunächst den Walzenausgang noch nicht verlassen habe. Nun trete ein Lederkantenabschnitt in den betreffenden Greiferinnenraum, so dass LD aktiviert und folglic FFO gesetzt, also ZS mit 1 aktiviert und der Greifer über seine Stellmittel 50 geschlossen wird. Mit sicherheitsbedingter Verzögerung durch ein Zeitglied tl wird hierdurch weiterhin im Steuerkanal 101 FFl gesetzt und die Antriebsvorrichtung mit Steuersignal 1 am Eingang V zum Beginn des Vorlaufes aktiviert.
In der Ausgangsstellung hatte der Stellungsgeber STO den vorangehenden Greifer-Rücklauf durch Abgabe eines Blockier¬ signals 1 über ein AND-Sperrgatter (invertierender Eingang) AI am Eingang R beendet. Der vorlaufende Greifer verlässt nun STO, und Eingang R wird zur Vorbereitung des folgenden Rücklauf freigegeben, jedoch wegen des im zurückgesetzten Zustand verbleibenden FF2 noch nicht aktiviert. Ferner liefert GL nun d Signal X'=l für "Walzenausgangsbereich nicht lederfrei", so lan sich der rückwärtige Bereich des durchlaufenden Lederstückes no im Walzenbereich befindet.
Sofern ein im Beispiel vorgesehener Zwischenstellungsgeber STZ durch Offenstellung eines zugehörigen Wahlschalters WS deaktiviert ist und sofern das Signal X=0 besteht, läuft der Greifer in seine Endstellung, und der Stellungsgeber STE beendet über ein OR-Gatter 01 durch Rücksetzen von FFl den Vorlauf. Gleichzeitig werden auch FFO und FF2 zurückgesetzt, d.h. einerseits der Greifer geöffnet und andererseits der Rücklauf de Greifers ausgelöst, und zwar durch Aktivierung von R über das inzwischen von STO freigebene Gatter AI. Im Falle der Aktivierun von STZ geschieht infolge des über WS und 01 gegebenen Signal¬ weges Gleiches schon bei Erreichen der Zwischenstellung.
Infolge des von VT über 01 zu FFO, FFl und FF2 gegebenen Signalweges erfolgen Greiferöffnung, Beendigung des Vorlaufes und Auslösen des Rücklaufes im Beispiel aber auch dann, wenn vor dem Eintreffen des Greifers in der Zwischen- bzw. Endstellung die rückwärtige Lederkante bereits den Walzenausgang verläset und damit über GD und GL das Signal X=l erzeugt. In diesem Fall werden also bei vollendetem Durchlauf eines Lederstückes sogleich alle Greifer geöffnet und in ihre Anfangslage zurückgeführt. Damit wird gegebenenfalls eine beachtliche Einsparung an Verfahrenszeit erreicht.
Weiterhin ist Vorsorge für den Fall getroffen, dass im Falle der Vorlaufbeendigung und Rücklaufauslösung durch den aktivierten Zwischenstellungsgeber STZ das Lederstück den Walzenausgang noch
nicht verlassen hat, das Einlaufen eines Greifers in seine Anfangsstellung als eine Kollision mit dem noch dort befindlichen Leder zur Folge hätte. In diesem Fall besteht während des zunächst wie vorher ablaufenden Greifer-Rücklaufes noch das Signal X'=l, welches ein den Ausgang des Wartestellungsgebers ST steuerndes AND-Gatter A2 vorbereitet hält. Wenn nun der Greifer STW erreicht, so blockiert STW den Rücklauf über A2 sowie ein weiteres OR-Gatter 02 durch Rücksetzen von FF2. Der Greifer verharrt also zunächst in der Wartestellung und kann nicht mit dem noch im Walzenausgangsbereich befindlichen Leder kollidieren. Ein solcher Betriebszustand in in Fig.6 dargestellt. Das mit einem grossen Teil seiner Fläche auf dem Transportband TB liegende Lederstück wird trotz des Fortfalls der Abziehkräfte an seiner Vorderkante vom Transportband mitgeführt und verlässt schliesslich auch mit seinem rückwärtigen Ende den Walzen¬ ausgangsbereich, worauf GD und GL wieder das Signal X=l liefern. Die entsprechende positive Signalfanke setzt nun über 01 wieder FF2 und löst die Fortsetzung des Rücklaufes aus. Der bei STO eintreffende Greifer blockiert nun aus Sicherheitsgründen über A unmittelbar über R den Rücklauf und setzt ausserdem FF2 zurück. Damit ist die gesamte Einrichtung wieder in ihrem Ausgangs¬ zustand.
Fig.7 zeigt ein anderes Erfindungsbeispiel einer Leder- Färbemaschine in einer Frontansicht einer Walzenanordnung, die im wesentlichen dem ersten Beispiel entspricht. Die Blickrichtung dieser Ansicht ist horizontal gegen den Ausgangsbereich der Walzenanordnung. Fig.8 zeigt eine Seitenansicht des Walzen¬ ausgangsbereiches entsprechend Fig.2 des ersten Beispiels. Bei der vorliegenden Asuführung ist anstelle von mechanischen Abstreifelementen eine sich über die Arbeitsbreite des Walzen¬ ausganges erstreckende Druckluft-Düsenanordnung DSA vorgesehen ist. Im übrigen sind Elemente, die dem vorangehenden Beispiel entsprechen, soweit zum Verständnis erforderlich mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Wie aus Fig.8 ersichtlich, sind die einzelnen Düsen in unmittelbarer Nähe zur Oberfläche der Walze 11 angeordnet und gegen die hier anhaftende Lederkante K gerichtet. Es wird zweckmässig mit Druckluftstössen gearbeitet, die mittels Detektionsvorrichtungen ähnlich dem ersten Beispiel in Abhängig¬ keit vom Eintreffen der Lederkante auszulösen sind. Dadurch wird wesentlich an Druckluft eingespart. Wie weiterhin in Fig.8 strichpunktiert angedeutet, fällt die abgelöste Lederkante unter Schwerkraft auf das Transportband TB und wird von diesem ohne Greifer mitgeführt. Es versteht sich jedoch, dass gegebenenfalls auch hier Greifer ähnlich wie im ersten Beispiel vorgesehen werden können.
In den Figuren 9 bis 14 ist eine weitere Ausführung einer erfindungsgemässen Durchlaufeinrichtung dargestellt, und zwar
wiederum an einer Durchlauf-Lederdruckmaschine als Beispiel eine Arbeitsstation AST. Das Leder wird auch hier beim eigentlichen Druckvorgang durch eine Gegenwalze W2 mit Zuförderband ZFB gegen die Farbwalze gepresst und haftet infolge der noch flüssigen Farbe relativ fest an der Oberfläche der Walze Wl. An der Aus¬ gangsseite des Walzenpaares ist daher eine Abzugswalze W3 mit am Walzenumfang rasterförmig verteilt angeordneten Greifmittein GR vorgesehen, die das Leder zwangsläufig abheben. Die trockene Seite Leders liegt dann auf der Walze W3 und gleitet von dieser auf ein Abförderband AFB. Die Walzen Wl und W3 sind durch ein Koppelgetriebe KTR an sich bekannter Art, vorzugsweise mit verstellbarem UeberSetzungsverhältnis, entsprechend ihren Umfangsgeschwindigkeiten synchronisiert. Gegebenenfalls kann so eine passende Differenz der Walzenumfangsgeschwindigkeiten eingestellt werden, z.B. eine leichte Voreilung der Abzugswalze.
Fig.10 zeigt die Uebergabestelle zwischen den Walzen Wl und W3 i grösserem Massstab. Wie hier schematisch angedeutet, sind die Greifmittel mit Stech- oder Kerborganen SK versehen, die zwischen einem Aktivzustand mit Angriff am Leder und einem Inaktivzustand mit Freigabe des Leders verstellbar ausgebildet sind. Für die Aktivierung und Inaktivierung der Stech- oder Kerborgane SK ist eine mit dem Lederdurchlauf bzw. der Walzen¬ drehung synchronisierte Stelleinrichtung STE vorgesehen. Diese bewirkt durch Kopplung mit der Walze W3, dass die Verstellung de Stech- oder Kerborgane SK zwischen Aktiv- und Inaktivzustand mit dem Vorbeilaufen derselben an der Uebergabestelle UST synchronisiert ist.
Die rasterför ige Verteilung der Stech- oder Kerborgane auf der Oberfläche der Walze W3 ist im einzelnen aus Fig.11 und 12 erkennbar. Im Sinne einer über die Lederbreite gleichmässigen Trennung des Leders von der Farbwalze ist vorgesehen, dass die jeweils in einer sich im wesentlichen in Walzenlängsrichtung erstreckenden Reihe angeordneten Stech- oder Kerborgane SK gemeinsam zwischen Aktiv- und Inaktivzustand verstellbar sind.
In Fig.13 und 14 ist in grösserem Massstab eine Baueinheit BEH mit einem jeweils einem Stech- oder Kerborgan SK im Inaktiv¬ zustand ZI bzw. Aktivzustand ZA dargestellt. Im Beispiel sind di Stech- oder Kerborgane SK nadeiförmig ausgebildet, und für die jeweils in einer sich im wesentlichen in Walzenlängsrichtung erstreckenden Reihe angeordneten Stech- oder Kerborgane ist eine gemeinsame, vorzugsweise fluidische UmstellVorrichtung UVR für die Aktivierung und Inaktivierung vorgesehen ist. Die Stech¬ oder Kerborgane sind Im Beispiel zwischen Aktiv- und Inaktiv¬ zustand verschiebbar in je einer Führungshülse FHL gelagert und mittels einer Rückstellfeder RFD in Richtung auf einen ihrer Wirkzustände vorgespannt, vorzugsweise in Richtung auf den Inaktivzustand. Es kommt gegebenenfalls mit Vorteil auch eine entsprechende Schwenklagerung in Betracht.
Die gemeinsame fluidische UmstellVorrichtung UVR umfasst mindestens ein auf die Stech- oder Kerborgane im Sinne einer Verschwenkung einwirkendes, mit Druckfluid beaufschlagbares und entlastbares Schlauch- oder Balgelement SBE. Dieses ist für jeweils eine Reihe von Stech- oder Kerborganen in fluchtenden Tragrohren TRR geführt, die in formangepassten, Längsnuten des Walzenmantels befestigt sind und die Baueinheiten BEH einer Reihe miteinander verbinden. Distanzrohe DST bewirken die Lagesicherung der Baueinheiten.
Die vorteilhaft als einfache, ausreichend flexible Schläuche ausgebildeten Elemente SBE sind über an sich bekannte und daher nicht näher dargestellte, fluidische Steuermittel an eine Druckfluidquelle angeschlossen. Diese Steuermittel umfassen für jede Reihe von Stech- oder Kerborganen ein selektiv aktivierbares Steuerventil an sich bekannter Art. Beim Passieren der Uebergabe¬ stelle wird das Element SBE der betreffenden Reihe z.B. durch eine mit der Welle der Walze W3 zusammenwirkende Steuernocken¬ anordnung an sich üblicher Art, die in der bereits erwähnten Synchron-Stelleinrichtung STE enthalten ist, mit Druckfluid beaufschlagt und dadurch expandiert. Somit werden die Stech- oder Kerborgane der Reihe gleichzeitig gegen die Wirkung der Rück-
stellfeder RFD in ihren Aktivzustand überführt und in die unempfindliche Rück- bzw. Fleischseite des Leders eingedrückt. Mit der weiteren Walzendrehung wird das Leder dann in eine zum Umfang der Walze 3 tangentiale Richtung umelenkt und damit von der Farbwalze Wl getrennt. Unmittelbar danach wird das Schlauch¬ oder Balgelement SBE durch die Synchronsteuerung entlastet, und die Stech- oder Kerborgane' geben das Leder unter Rückkehr in den Inaktivzustand frei.
Es versteht sich, dass für die Steuerung grundsätzlich alle geeigneten und an sich bekannten mechanischen, fluidischen oder elektromagnetischen Ventilanordnungen verwendet werden können. Vorzugsweise kann ein pneumatisches Antriebssystem für die Verstellung der Stech- oder Kerborgane zum Einsatz kommen, jedoch sind entsprechende hydraulische Systeme ebenfalls je nach Einsatzbedingungen von Vorteil.
Von besonderem Vorteil ist im Falle eines pneumatischen Systems eine Ausbildung in der Weise, dass der hohle Walzenkörper über eine Drehkupplung mit einer DruckluftZuführung verbunden ist und als Druckspeicher dient.