Verwendung eines Silikons als Uherzug für die mit der mensc ¬ lichen Haut in direktem Zontakt stehenden Oberflächen metal¬ lischer Gegenstände
B e s c h r e i b u n g ;
Metallische Gegenstände, die mit der menschlichen Haut in stä digem, direkten Kontakt stehen, wie Modeschmuck (Ohrringe, Ar reifen, Ketten usw.), leiden an dem Mangel, daß diese vielfac - ausgehend von der Kontaktstelle - auf der Haut und/oder im Organismus allergische Reaktionen auslösen.
Immer mehr Menschen reagieren heutzutage nämlich auf unedle Metalle, wie Nickel, Kobalt usw., die einen nicht unwesentlic Anteil von Legierungen metallischer Gegenstände ausmachen, all gisch. Die Folge dieser Reaktionen sind meistens juckende und/ oder nässende Hautausschläge oder aber zumindest brennende, d Aussehen der Haut erheblich beeinträchtigende Hautrötungen. Manchmal können die Reaktionen auch organisch manifest werden und zu Irritationen verschiedener Organe Anlaß geben. Es ist keine Frage, daß insbesondere weibliche Personen unter diesen Reaktionen nicht nur körperlich leiden, sondern auch d Einbußen an Selbstwertgefühl seelisch Schaden nehmen. Will ma die allergischen Reaktionen vermeiden, so muß man weitgehend Modeschmuck verzichten, was aber erfahrungsgemäß äußerst unge getan wird, weil Schmuck vielfach (noch) als etwas begriffen wird, das die individuelle Note einer Persönlichkeit mit zum Ausdruck bringt. Oder aber man muß durch geeignete Maßnahmen hilfe schaffen.
Da im Handel bisher kein wirksamer Schutz vor Allergien angeb wird, bleibt man auf Selbsthilfemaßnahmen angewiesen. Diese Maßnahmen bestehen darin, daß die mit der Haut in direk Kontakt stehenden Oberflächen des Metallschmuckes entweder mi Heftpflasterbeklebt oder aber mit Nagellack bestrichen werden. Letzterer bildet dann nach dem Aufbringen und Trocknen eine d Schutzschicht auf den betreffenden Oberflächen des Metallschrα kes. Die Mängel, die mit der Verwendung eines Heftpflasters v bunden sind, liegen auf der Hand. Auf diese Weise lassen sich
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nämlich im wesentlichen nur größere Oberflächen abdecken; kle nere, wie etwa die von Ringen, Ketten oder dünnen Armreifen, dagegen nicht; zumindest nicht, ohne daß das Heftpflaster von außen sichtbar bleibt. Wenn man bedenkt, daß das Heftpflaster insbesondere bei längerem Gebrauch verschmutzt, so erhellt da raus, daß sich durch diese Maßnahme das anstehende Problem ni zufriedenstellend lösen läßt.
Nagellack andererseits ist auch nicht das, was man sich von i versprochen hat. Dieser enthält nämlich Weichmacher. Die Weic macher sind erforderlich, um dem nach dem Aufbringen und Troc nen des Nagellacks erha-ltenen Überzug die notwendige Elastizi und eine ausreichende Haftfestigkeit auf der Nageloberfläche verleihen. Weichmacher haben aber den Nachteil, daß diese all mählich "ausschwitzen", d.h. sich aus dem Überzug herauslösen Das führt schließlich dazu, daß der Überzug porös wird, nicht mehr auf der Metalloberfläche haftet und schließlich abbröck Die Schutzfunktion eines derartigen Überzuges ist dementspre¬ chend gering.
Es kommt hoch hinzu, daß die Weichmacher manchmal selbst Alle gene sind, die dann auf der Haut entsprechende Reaktionen aus lösen.
Maßnahmen, die geeignet sind, die menschliche Haut bei direkt Kontakt mit den Oberflächen von metallischen Gegenständen wir sam zu schützen, sind genau so wenig bekannt wie Überzüge, di die menschliche Haut bei direktem Kontakt mit den Oberflächen von metallischen Gegenständen wirksam zu schützen vermögen. Es besteht daher kein Zweifel daran, daß ein großes Bedürfnis an derartigen Maßnahmen bzw. Überzügen vorhanden ist. Die Aufgabe der Erfindung besteht somit in der Herstellung von metallischen Gegenständen mit einem wirksamen Schutz vor allergischen Reaktionen des Organismus.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein Silikon als Überzug die mit der menschlichen Haut in direktem Kontakt stehenden
Oberflächen metallischer Gegenstände verwendet wird. Überraschenderweise wurde gefunden, daß das erfindungsgemäß ve wendete Silikon zu metallischen Gegenständen führt, die einen erhaften und wirksamen Schutz vor allergischen Reaktionen auf¬ weisen.
Das Silikon bringt man auf die mit der Haut in direktem Kontak stehenden Oberflächen der metallischen Gegenstände in dünnflüs siger Form auf und läßt den so erhaltenen Überzug an der Luft trocknen. Das Aufbringen des Silikons erfolgt vorteilhaft und bevorzugt mit einem kleinen Pinsel oder mit einer Sprühvorrich tung, wobei das Silikon auf den betreffenden Oberflächen zu ei zusammenhängenden dünnen Schutzfilm- verfließt. Das Aufbringen des Silikonüberzuges erfolgt also auf besonders einfache Weise und gewährleistet dabei dennoch, daß der Überzug bis in die Ecken, über Kanten hinweg und bis in die Windungen der Oberflä hinein sich erstreckt. Der aufgebrachte Silikonüberzug haftet nach der Trocknung fest auf den betreffenden Oberflächen und dieser stellt einen transparenten und undurchlässigen Schutzfi dar.
In einem Artikel aus der Monographie "Principles of cos etics for the dermatalogist" , Herausgeber: Ph. Frost & St.N. Horwitz Verlag: The C.V. Mosby Comp., London 1982, wird auf Seite 182 zur Vermeidung von Nickelallergien vorgeschlagen, in der Nagel lackflasche befindliche, Nickel enthaltende Metallkügelchen, d die Aufgabe haben, den Nagellack in der Flasche flüssig zu hal mit einem KunststoffÜberzug zu versehen.
Es ist zunächst festzustellen, daß hier der Kunststoff zwar au für einen Überzug auf Metalloberflächen verwendet wird, daß di jedoch eine ganz andere Aufgabe hat, indem er nicht vor Allerg durch Metallgegenstände schützen soll, die in direktem Kontakt mit der Haut stehen, sondern die Nägel, Haut usw. vor Allergie bewahren soll, die mit Nickelteilchen in Kontakt kommen, die i Nagellack enthalten sind und von Metallgegenständen herrühren, mit der Haut nicht in direktem Kontakt stehen. Die hierbei auftretenden Probleme sind ganz anders gelagert un
zu beurteilen, als die des vorliegenden Falles.
Bei dem Vorschlag kommt es einzig und allein darauf an, daß de als Überzug verwendete Kunststoff gegenüber den im Nagellack e haltenen Lösungsmitteln beständig ist, nicht dagegen darauf, d der Kunststoff keine allergischen Reaktionen auf der Haut aus¬ löst (was bekanntlich viele Kunststoffe tun) , und zwar einfach deshalb nicht, weil der Kunststoff überhaupt nicht mit der Hau in direkten Kontakt kommt. Die Auswahlkriterien für den Kunst¬ stoff sind somit ganz andere als für den Kunststoff bei der vo liegenden Erfindung.
Außerdem wird der Fachmann, der von diesem Vorschlag erfährt, diesen von vorneherein als unbrauchbar, verwerfen, weil dieser keinen Fortschritt gegenüber der Verwendung von Nagellack dar¬ stellt; denn es treten wiederum die gleichen Mängel auf. um d Kunststoffüberzug eine ausreichende Elastizität und Haftung zu verleihen, sieht sich nämlich der Fachmann bei der Verwirklich des Vorschlages veranlaßt, dem Kunststoff einen Weichmacher be zufügen.. Durch das allmähliche "Ausschwitzen" des Weichmachers aus dem Überzug treten dann aber wieder die gleichen Probleme auf, die weiter oben bereits im Zusammenhang mit dem Nagellack geschildert wurden.
Bei der vorliegenden Erfindung erweist sich als Vorteil, daß d Silikonüberzüge auf den Metalloberflächen sehr gut haften, ob¬ wohl diese keinen Weichmacher enthalten, und daß der für den Überzug verwendete Kunststoff keim Allergen ist.-
Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung:
Auf die Innenfläche eines Armreifens bringt man mit Hilfe eine kleinen Pinsels einen dünnflüssigen Silikonüberzug auf und läß diesen an der Luft trocknen. *
Das für den Überzug verwendete Silikon ist ein Silikonkautschu und zwar ein Dimethylpolysiloxan mit einem Zusatz an pyrogener
Kieselsäure als Füllstoff und einem Oximosilanvernetzungsmitte
Die Dichte des Kautschuks betrug bei 23° C: 1,066 g/ml und die
Viskosität bei 23° C, gemessen in einem Brookfield-Rotations- viskosimeter: 10.000 mPa s.
Der verwendete Silikonkautschuk ist ein im Handel erhältliches Produkt.