Fotografische Porträt-Aufnahmevorrichtung
Be schre ibung:
Die Erfindung betrifft eine fotografische Porträt-Aufnahmevor¬ richtung, mit einer Kamera und einem im Strahlengang zwischen Kameraobjektiv und dem Aufnahmeobjektiv angeordneten halbdurch- lässigen Spiegel.
Eine derartige Aufnahmevorrichtung ist sowohl aus der GB-A-
628 219 als auch GB-A-532 455 bekannt. Diese Auf ahmevorrich- tungen sind jedoch nicht für eine Selbstbedienung ausgelegt; vielmehr muß die Kamera vor jeder Aufnahme von einer Bedie¬ nungsperson auf das Aufnahmeobjekt eingestellt werden. Des weiteren sieht sich der zu Porträtierende in dem der Kamera zugeordneten Spiegel nur seitenverkehrt. Mangels einer vom Porträtierenden bedienbaren Kamera-Fernlöseeinrichtung besteht für diesen schließlich auch nicht die Möglichkeit, das eigene Aussehen zum Auslösezeitpunkt zu überwachen.
In der FR-A-1 007 112 ist eine fotografische Porträt-Aufnahme¬ vorrichtung beschrieben, die eine Kamera sowie einen zwischen dem Kameraobjektiv und dem Aufnahmeo ekt angeordneten Spiegel umfaßt, welcher im Bereich des Kameraobjektivs eine Öffnung aufweist. Der Spiegel, in dem sich der zu Porträtierende vor und während der Aufnahme betrachten kann, ist also durch die dem Kameraobjektiv zugeordnete Öffnung unterbrochen. Dies wird von einem zu Porträtierenden als äußerst störend empfunden. Des weiteren sind keine Umlenkspiegel vorgesehen, so daß das aufge- nommene Bild seitenverkehrt ist. Das gleiche gilt für die Por¬ trät-Aufnahmevorrichtung nach der GB-A-17 092. Zusätzlich ist jedoch bei der Aufnahmevorrichtung nach der FR-A-1 007 112 noch eine vom Porträtierenden bedienbare Ka era-Fernlöseein- richtung vorgesehen, so daß der zu Porträtierende selbst be- stimmen kann, wann die Aufnahme erfolgt.
Die Aufnahmevorrichtungen nach dem Stand der Technik liefern also jeweils nur ein seitenverkehrtes Bild, da dem Kameraobjek¬ tiv jeweils nur ein dem Auf ahmeobjekt bzw. dem zu Porträtie- renden zugekehrter Spiegel vorgelagert ist. Des weiteren be¬ darf es beim Stand der Technik entweder einer Manipulation der Kamera oder einer entsprechenden Verlagerung des Aufnahmeob¬ jektes bzw. des zu Porträtierenden, um die gewünschte Aufnahme innerhalb vorgegebener Bildgrenzen zu erhalten. Um dafür eine gesonderte Bedienungsperson zu vermeiden, sowie dies in der
GB-A-532 455 vorgeschlagen ist, wird dem zu Porträtierenden in der Regel ein Drehschemel angeboten, dessen Sitzhöhe durch ent¬ sprechendes Drehen nach unten oder oben verlagert werden kann. Bei dieser, in der Praxis bislang ausschließlich verwendeten Ausführungs orm muß der zu Porträtierende sehr häufig mehrmals aufstehen, um die Sitzhöhe nachzuregulieren, bis sich z. B. die Augen des zu Porträtierenden auf Höhe einer vorgegeben Markierungslinie befinden, um dieses lästige Aufstehen und Nie¬ dersetzen zu vermeiden, wird sehr häufig versucht, die erfor- deriiche Augenhöhe durch Recken oder Krümmen des Oberkörpers zu erreichen mit der Folge, daß dann ein gelockerter Gesichts-
ausdruck verlorengeht. Dementsprechend verärgert sind die Be¬ nutzer der herkömmlichen Fotoautomaten über den auf dem Bild festgehaltenen Gesichtsausdruck. Dieser ist sehr häufig auch deshalb verfälscht, weil der zu Porträtierende das eigene Aus- sehen zum Auslösezeitpunkt nicht überwachen kann. Der Grund dafür liegt darin, daß bei den herkömmlichen Fotoautomaten die Auslösung der Kamera zeitlich verzögert zum Drücken eines entsprechenden Bedienungsknopfes oder dergleichen erfolgt.
Schließlich ist es bei den bekannten Porträt-Aufnahmevorrich- tungen auch äußerst schwierig, das Aufnahmeobjekt, z. B. den Kopf des Benutzers, innerhalb des gewünschten Bildes zu zentrieren, d. h. nicht nur hinsichtlich der Höhe, sondern auch zur Seite hin auszurichten.
Zur Lösung der genannten Probleme ist in der PCT/EP87/00530 vorgeschlagen, zwischen dem Aufnahmeobjekt und dem dem Kamera¬ objektiv vorgeordneten halbdurchlässigen Spiegel eine gerade Anzahl von Umlenkspiegeln anzuordnen, wobei die Umlenkspiegel als Schwenkspiegel ausgebildet sind. Des weiteren weist der halbdurchlässige Spiegel ein durch eine Markierung begrenztes Sichtfeld auf. Schließlich ist noch eine vom Porträtierenden bedienbare Kamera-Fernlöseeinrichtung vorgesehen.
Dadurch, daß der der Kamera zugeordnete halbdurchlässige Spie¬ gel ein durch eine Markierung begrenztes Sichtfeld aufweist, und dadurch, daß die Umlenkspiegel als Schwenkspiegel ausge¬ bildet sind, ist es für d.en Benutzer der vorgeschlagenen Por¬ trät-Aufnahmevorrichtung möglich, ohne Manipulation an der Kamera oder der Sitzgelegenheit ein zentriertes Bild zu er¬ halten. Es braucht lediglich ein Umlenkspiegel entsprechend verschwenkt zu werden. Gleichzeitig hat die Anordnung einer geraden Anzahl von Umlenkspiegeln zwischen dem zu Porträtie¬ renden und dem der Kamera zugeordneten, halbdurchlässigen Spie- gel den Vorteil, daß der Strahlengang entsprechend gefaltet wird mit der Folge, daß der Abstand zwischen Kamera und dem zu
Porträtierenden entsprechend reduziert ist, so daß auf klein¬ stem Raum der notwendige Objektabstand sichergestellt ist. Die gerade Anzahl der Umlenkspiegel gewährleistet des weiteren ein für den Betrachter gewohntes, nicht seitenverkehrtes Spiegel¬ bild. Schließlich ist durch die vom zu Porträtierenden bedien¬ bare Kamera-Fernlöseeinrichtung sichergestellt, daß er sein Aussehen im Zeitpunkt der Aufnahme überwachen kann. Die Auslö¬ sung der Kamera erfolgt also dann, wenn der zu Porträtierende sein Spiegelbild innerhalb der Sichtfeld-Markierung in ge¬ wünschter Weise zentriert hat. Die Aufnahme entspricht exakt dem Spiegelbild innerhalb der Sichtfeld-Markierung.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die in der PCT/EP87/00530 vorgeschlagene Porträt-Aufnahmevorrich- tung konstruktiv und handhabungstechnisch zusätzlich zu ver¬ bessern.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Dementsprechend genügt es nach der erfindungsgemäßen Weiterbildung, daß nur einer der geraden Anzahl von Umlenkspiegel als Schwenkspiegel ausgebil¬ det ist, um die oben genannten Vorteile zu erzielen. Vorzugs¬ weise ist der dem Auf ahmeobjekt bzw. dem zu Porträtierenden nächstgelegene Umlenkspiegel als Schwenkspiegel ausgebildet. Genauso gut kann jedoch auch der der Kamera nächstgelegene Umlenkspiegel ein Schwenkspiegel sein. Letztlich hängt dies vom Raumangebot für die Schwenkspiegel-Konstruktion innerhalb der Aufnahmevorrichtung ab.
Konstruktiv ist es vorteilhaft, den halbdurchlässigen Spiegel im Strahlengang zwischen den beiden Umlenkspiegeln anzuord¬ nen. Des weiteren ist dadurch der Einblick in den Kameraobjek¬ tiv-Raum der Auf ahmevorrichtung von außen her gut abgedeckt.
Grundsätzlich genügt es, wenn der dem Aufnahmeobjekt bzw. dem zu Porträtierenden nächstgelegene ümlenkspiegel um eine hori-
zontale Achse verschwenkbar ist. Mit dieser Konstruktion kann - wie oben ausgeführt - die Sitzhohenverstellung für den zu Porträtierenden vermieden werden. Zur seitlichen Justierung des Aufnahmeobjekts innerhalb der Sichtfeldmarkierung kann es noch von Vorteil sein, wenn der dem Aufnahmeobjekt nachstgelegene Umlenkspiegel auch noch um eine vertikale Achse verschwenkbar, insbesondere universalgelenkig, gelagert ist.
Grundsätzlich ist es auch möglich, den einen Umlenkspiegel um eine horizontale Achse und den anderen Umlenkspiegel um eine vertikale Achse verschwenkbar zu lagern. Damit ist sowohl eine Höhen- als auch SeitenJustierung des Aufnahmeobjekts innerhalb der Sichtfeldmarkierung möglich; jedoch handhabungstechnisch sowie konstruktiv ist diese Losung weniger vorteilhaft.
Eine besonders einfache Konstruktion für den Schwenkspiegel- mechanismus zeichnet sich dadurch aus, daß der verschwenkbar gelagerte Umlenkspiegel über einen Hebelmechanismus mit einem Betätigungselement, insbesondere in Form eines drehbar gelager- ten Betätigungsknopfes, verbunden ist, der im Bedienungsbereich des Aufnahmeobjektes, d. h. der sich selbst porträtierenden Person, angeordnet ist. Der Hebelmechanismus ist vorzugsweise als einfacher Kurbeltrieb ausgebildet.
Um die Handhabung der Vorrichtung zusatzlich zu erleichtern, ist das dem verschwenkbar gelagerten Umlenkspiegel zugeordnete Betatigungselement vorzugsweise mit der Kamera-Fernloseemrich- tung zu einer gemeinsamen Baueinheit zusammengefaßt, insbeson¬ dere in Form eines drehbar gelagerten Handgriffs mit Auslose- knöpf, welcher mechanisch mit dem Kamera-Auslosemechanismus wirkverbunden ist (Auslosedraht) . Sofern es sich um einen uni¬ versalgelenkig gelagerten Umlenkspiegel handelt, ist vorzugs¬ weise das zugeordnete Betatigungselement mit oder ohne Kamera- Fernioseemrichtung ebenfalls universalgelenkig, d. h. nach Art eines sogenannten " oy stick 's" gelagert .
Üblicherweise werden Kameras mit einer manuell betätigbaren oder motorisch angetriebenen Kamera-Aufzugseinrichtung verwen¬ det, die dann vorteilhafterweise mit einem elektronischen oder mechanischen Zählwerk- und/oder einem Münz- oder Chipmecha- nismus gekoppelt ist, derart, daß der Kamera-Aufzugsmechanis- mus erst nach Einwurf einer Münze oder eines Chips freigegeben wird. Das Zählwerk kann selbstverständlich auch mit der Kamera- Auslöseeinrichtung gekoppelt sein.
öm eine bessere Lichtausbeute und damit höhere Bildqualität zu erhalten, sind die Umlenkspiegel vorzugsweise jeweils oberflächenverspiegelt.
Des weiteren sind zu diesem Zweck der Kamera bzw. der Filmkas- sette Einrichtungen gemäß den Ansprüchen 10 und/oder 11 zuge¬ ordnet. Durch diese Maßnahmen soll erreicht werden, daß der Film stets eine bevorzugte konstante Temperatur besitzt. Es hat sich nämlich gezeigt, daß die Bildqualität mit der Film¬ temperatur stark schwankt, vor allem bei Verwendung von soge- nannten Selbstentwicklungs-Filmen.
Von besonderer Bedeutung, und zwar unabhängig von den vorbe¬ schriebenen Maßnahmen, sind die lichttechnischen Merkmale der Ansprüche 12 ff, die eine besonders gute und gleichmäßige Aus- leuchtung des Aufnahmeraumes und damit des Aufnahmeobjekts ge¬ währleisten, ohne daß das Aufnahmeobjekt bzw. der zu Porträ¬ tierende übermäßig geblendet wird.
Schließlich seien noch die Merkmaie nach den Ansprüchen 17 ff hervorgehoben, die "ebenfalls eine gute Ausleuchtung sowie einen einfachen Austausch des dem Aufnahmeob ekt zugeordne¬ ten Hintergrunds gewährleisten.
Sofern die Aufnahmevorrichtung eine auf Rollen oder dgi. ver- fahrbare Kabine umfaßt, ist die Sitzgelegenheit, insbesondere ein Hocker, vorzugsweise an der Kabine fixierbar, insbesondere
mit einem Bein durch eine an der Innenseite der Kabine angeord¬ nete Öse oder dgl. hindurchgeführt, so daß eine vorbestimmte räumliche Zuordnung der Sitzgelegenheit bzw. des Hockers zu dem dem Benutzer nächstgelegenen Umlenkspiegel sichergestellt ist. Gleichzeitig ist dadurch gewährleistet, daß beim Niedersitzen auf dem Hocker die Kabine auf dem Boden nicht mehr verfahren werden kann. Sie wird durch den Hocker samt Benutzer festgehal¬ ten. Sofern die Kabine erfahren oder gereinigt werden soll, braucht der Hocker lediglich nach oben aus der Halteöse herausgezogen und entfernt zu werden. Insofern handelt es sich um eine handhabungstechnisch einfache Konstruktion.
Nachstehend wird eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Aufnahmevorrichtung anhand der beigefügten Zeichnung näher er- läutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine innerhalb einer einen Aufnahmeraum definierenden Kabine angeordnete Aufnahmevorrichtung gemäß Erfindung in perspektivischer Ansicht, wobei ein Teil der Kabi- nenwände weggebrochen ist;
Fig. 2 eine prinzipielle Darstellung der erfindungsgemäßen Auf ahmevorrichtung in Ansicht von oben;
Fig. 3 die Aufnahmevorrichtung gemäß der Erfindung innerhalb einer den Aufnahmeraum definierenden Kabine (mit unter¬ brochener Linie dargestellt) in Draufsicht, wobei die obere Abdeckung unter Freilegung der lichttechnischen Einrichtungen entfernt ist;
Fig. 4 die Aufnahmevorrichtung gemäß Fig. 3 in Vorderansicht, wobei die vordere Abdeckung entfernt ist unter Frei¬ legung sowohl der lichttechnischen als auch spiegel- und kameratechnischen Einrichtungen; und
Fig. 5 den Schwenkspiegelmechanismus (Kurbeltrieb) in schema- tischer Seitenansicht und vergrößertem Maßstab.
Wie die Fig. 1 bis 4 erkennen lassen, umfaßt die dargestellte Ausführungsform einer Auf ahmevorrichtung eine Kamera 1 , zwei Umlenkspiegel 5, 6 sowie einen im Strahlengang zwischen diesen beiden Umlenkspiegeln angeordneten halbdurchlässigen Spiegel 2, wobei der halbdurchlässige Spiegel 2 sich senkrecht zum Strah¬ lengang zwischen den beiden Umlenkspiegeln 5 und 6 erstreckt. Des weiteren ist der halbdurchlässige Spiegel 2 so angeordnet, daß er dem Auf ahmeobjekt hinsichtlich des Strahlengangs durch das Objektiv 3 (Vierfach-Objektiv) der Kamera zugekehrt ist. Der halbdurchlässige Spiegel 2 vermittelt dem zu Porträtie¬ renden, der sich in einem durch eine Kabine 7 vorgegebenen Aufenthaltsbereich, insbesondere auf einem Hocker 4 sitzend, befindet, ein ununterbrochenes Spiegelbild. Mit Hilfe der bei¬ den Umlenkspiegel 5 und 6 kann unter Einhaltung eines gewünsch- ten, entlang des Strahlenganges 9 gemessenen Abstandes zwischen dem Aufnahmeobjekt und der Kamera 1 ein beliebig kleiner Ab¬ stand zwischen dem Aufenthaltsbereich des zu Porträtierenden und der Kamera 1 gewählt werden, so daß die von den Begren¬ zungswänden der Kabine 7 umschlossene Grundfläche 8 minimiert werden kann. Der dem Porträtierenden nächstgelegene Umlenk¬ spiegel 6 ist als Schwenkspiegel ausgebildet, so daß der über¬ tragene Ausschnitt des Aufnahmeobjekts verändert und einge¬ stellt werden kann, ohne daß die Kamera 1 oder das Aufnahme¬ objekt verlagert werden muß, d. h. ohne Sitzhöhenverstellung und gegebenenfalls auch ohne seitliches Verrücken. Konkret ist der Umlenkspiegel 6 um eine horizontale Achse verschwenkbar ge¬ lagert, wobei die Schwenkachse mit der Bezugsziffer 10 angedeu¬ tet ist. Die Verschwenkung des Umlenkspiegels 6 um die Schwenk¬ achse 10 ist in Fig. 4 mit einem Doppelpfeil 31 gekennzeichnet.
Die genannte Schwenkspiegelanordnung einschließlich Kamera ist innerhalb eines die Aufnahmevorrichtung 30 definierenden Ka¬ stens mit Vorder- und Rückwand, Bodenwand, Deckel und zwei Seitenwänden, wobei in der Vorderwand eine Öffnung 32 vorge- sehen ist, innerhalb der der dem Aufnahmeobjekt nächstgelegene Umlenkspiegel 6 positioniert ist, und zwar so, daß er sich mit
einer Seite aus der Öffnung herauserstrecken kann (s. insbeson¬ dere Fig. 3) . Des weiteren sind an der Vorderwand unterhalb des Umlenkspiegels 6 ein mit dem Schwenkspiegel-Mechanismus wirk¬ verbundener Betätigungsknopf 13, eine mit dem Kamera-Auslöse¬ mechanismus wirkverbundene Fernauslöse (11 , 14), eine manuell betätigbare Kamera-Aufzugseinrichtung (15) sowie ein dieser zugeordneter Zähler (16) angeordnet, und zwar ergono isch im Verhältnis zu einer auf dem Hocker 4 sitzenden Person posi¬ tioniert. Oberhalb der Spiegelanordnung sind hinter einer transparenten und oberflächenstrukturierten Glas- oder Kunst¬ stoffscheibe 19 drei Blitzlichtlampen 20, 21 und 22 nebenein¬ ander angeordnet, von denen die in den Fig. 3 und 4 linke als "Masterblitz" und die anderen als Folgeblitze wirksam sind, wobei zur Auslösung letzterer entsprechend zugeordnete Foto- zellen dienen. Diese sind vorzugsweise integrale Bestandteile der beiden Blitzlichtlampen 21 und 22. Die Blitzlichtlampen sind, wie die Fig. 3 und 4 ebenfalls erkennen lassen, jeweils schräg zur vorgeordneten Glas- oder Kunststoffscheibe 19 ge¬ richtet, wobei sie in Vertikalebene mit einer in dieser Ebene liegenden, sich parallel zur vorgeordneten Glas- oder Kunst¬ stoffscheibe 19 erstreckenden Horizontallime folgende Winkel einschließen:
Masterblitz 20: e.^ 250 - 35°, insbesondere 30°; mittlerer Folgeblitz 21 : ß = 3° - 10°, insbesondere etwa 5°; und äußerer Folgeblitz 22: T = 15" - 25°, insbesondere etwa 20°.
Die entsprechenden Winkel sind in Fig. 4 gezeigt.
Die Winkel der Blitzlichtlampen 20, 21 , 22, d e sie m Horizon¬ talebene mit einer in dieser Ebene liegenden und sich parallel zur vorgeordneten Glas- oder Kunststoffscheibe 19 erstrek- kenden Linie einschließen, sind wie folgt: Masterblitz 20: H = 40° - 50°, insbesondere etwa 45°; mittlerer Folgeblitz 21 : ß. = 15° - 25°, insbesondere etwa 20°; und äußerer Folgeblitz 22: γ„π = 15° - 25°, insbesondere etwa 20°.
Diese Winkel sind in Fig. 3 dargestellt. Durch die räumliche Anordnung und Ausrichtung der Blitzlichtlampen 20, 21 und 22 sowie deren Anordnung hinter einer transparenten und oberflä¬ chenstrukturierten Glas- oder Kunststoffscheibe wird eine gleichmäßige Ausleuchtung des Aufnahmeobjekts innerhalb des durch die Kabine 7 definierten Aufnahmeraums von vorne und der Seite erreicht. Gleichzeitig ist Blindfreiheit garantiert. Durch die Oberflächenstruktur der Scheibe 19 erhält man eine besonders gute Streuung des Blitzlichtes. Zum Zwecke der bes- seren Reinigung der Vorrichtung ist die Scheibe 19 vorzugswei¬ se innenseitig oberflächenstrukturiert, wie Fig. 3 erkennen läßt.
Unterhalb der Blitzlichtlampen 20, 21 und 22 ist noch eine Leuchtstoffröhre 33 vorgesehen, die während der Betriebszeit als Beleuchtung des Aufnahmeraumes innerhalb der Kabine 7 dient.
Die Kabine 7 umfaßt vier Seitenwände, wobei die eine Seiten- wand eine Zugangsöffnung 34 aufweist, die zum Zwecke der Auf¬ nahme mittels eines nichtdargestellten Vorhanges verschlie߬ bar ist, sowie eine Deckwand 26 (s. Fig. 1 ) . Bodenseitig de¬ finiert die Kabine 7 eine Grundfläche 8, wobei sie bei .der dar¬ gestellten Ausführungsform bodenseitig offen ist. Grundsätzlich ist es auch denkbar, die Grundfläche 8 durch einen gesonderten Boden zu definieren. Im vorliegenden Fall ist die Kabine 7 auch noch auf Rollen 25 verfahrbar.
Um die Ausleuchtung des Auf-nahmeob ekts während der Aufnahme zusätzlich zu verbessern, und zwar insbesondere von hinten und oben, ist an der der Aufnahmevorrichtung 30 gegenüberliegenden Seite der Kabine 7, und zwar diametral zu dem Aufnahmeobjekt nächstgelegenen Umlenkspiegel 6 im Bereich der oberen Kabinen¬ ecke ein weiterer Folgeblitz 27 angeordnet, der schräg nach oben und von der Spiegelanordnung bzw. dem Umlenkspiegel 6 weg¬ gerichtet ist. Die Ausleuchtung des Aufnahmeobjekts von oben
und hinten erfolgt indirekt durch Reflexion des Blitzlichtes an der Kabinendecke 26 sowie den angestrahlten Kabinenseitenwän- den . Die Auslösung des Folgeblitzes 27 erfolgt in gleicher Wei¬ se wie die Auslösung der Folgeblitze 21 , 22, d. h. durch eine dem Folgeblitz 27 zugeordnete Fotozelle, die vom Masterblitz 20 aktiviert wird.
Hinter dem Aufenthaltsbereich des Benutzers bzw. hinter dem Hocker 4 ist im entsprechenden Eckbereich der Kabine 7 ein gewölbter, vorzugsweise austauschbarer Hintergrund 24 befe¬ stigt. Dieser Hintergrund begünstigt durch entsprechende Re¬ flexion die Ausleuchtung des Aufnahmeobjekts von hinten, und zwar in einer absolut blendfreien Weise. Der Hintergrund 24 kann beliebig farbig ausgebildet sein oder auch Städte-, Land- schafts- oder dgl. Motive umfassen. Vorzugsweise ist der Hin¬ tergrund 24 aus transparentem Material, insbesondere einer Kunststoffplatte bzw. -folie, hergestellt, die nach Auslösen der Kamera 1 und damit des Masterblitzes 20 durch einen nach oben zur Kabinendecke 26 hin gerichteten Folgeblitz 25 hinter- leuchtet wird. Der Folgeblitz 25 arbeitet in gleicher Weise wie die vorbeschriebenen Folgeblitze.
Wie bereits oben dargelegt, ist an der der Aufnahmevorrichtung 30 gegenüberliegenden Kabinenwand innenseitig ein Hocker 4 positionierbar, insbesondere mit einem Bein 28 durch eine an der entsprechenden Kabinenwand angeordnete Öse 29 oder dgl. hindurchgeführt. Dadurch wird eine vorbestimmte räumliche Zu¬ ordnung des Hockers 4 zu dem dem Benutzer nächstgelegenen Um¬ lenkspiegel 6 sichergestellt. Die Zuordnung des Hockers 4 er- folgt so, daß der Benutzer im Bereich optimaler Tiefenschärfe sitzt. Um zu vermeiden, daß der Benutzer sich bei der Aufnahme trotzdem zu weit nach vorne beugt, d. h. dem nächstgelegenen Umlenkspiegel 6 zu nahe kommt, kann noch eine Lichtschranke 35 vorgesehen sein (Fig. 3), die einen Lichtgeber und einen diametral dazu angeordneten Lichtempfänger umfaßt. Wird der
Lichtstrahl zwischen Lichtgeber und Lichtempfänger durch z. B.
den Kopf des Benutzers unterbrochen, kann z. B. die Kameraaus¬ lösung unterbrochen werden oder eine besondere Anzeige auf¬ leuchten, die dem Benutzer zu erkennen gibt, daß er seinen Kopf etwas nach hinten bewegen muß, d. h. vom Umlenkspiegel 6 weg.
Selbstverständlich befindet sich die Aufnahmevorrichtung 30, insbesondere deren Spiegelanordnung innerhalb der Kabine 7 in einer solchen Höhe, daß der dem Benutzer nächstgelegene Umlenk¬ spiegel 6 etwa auf Augenhöhe desselben liegt, wenn sich der Be¬ nutzer in Sitzstellung befindet, nämlich auf dem innerhalb der Kabine 7 bereitgestellten Hocker 4 oder dgl. konstanter Höhe sitzt. Der um die horizontale Achse 10 verschwenkbare Umlenk¬ spiegel 6 ermöglicht es, daß der Hocker 4 nicht höhenverstell¬ bar ausgebildet sein muß, sowie dies bei den herkömmlichen Fotoautomaten üblich ist. Die Justierung des Bildes innerhalb eines vorgegebenen Lichtfeldes erfolgt ausschließlich durch entsprechendes Verschwenken des Umlenkspiegels 6 mittels des Betätigungsknopfes 13.
wie die Figuren 4 und 5 erkennen lassen, ist der schwenkbar gelagerte Umlenkspiegel 6 über einen Hebelmechanismus 13, nämlich Kurbeltrieb, mit dem drehbar gelagerten Betätigungs¬ knopf 13 verbunden, der im Bedienungsbereich des Aufnahmeob¬ jekts, nämlich an der Frontseite der Auf ahmevorrichtung ange- ordnet ist. Konkret ist der Betätigungsknopf 13 mit einer hin¬ ter der Vorderwand 36 des die Aufnahmevorrichtung 30 definie¬ renden Kastens angeordneten Scheibe 37 verbunden. Am äußeren Umfang dieser Scheibe 37 ist ein Verbindungsstab 38 angelenkt. Das diametrale Ende des Verbindungsstabes 38 ist mit dem einen Ende eines um eine horizontale Achse verschwenkbar gelagerten Doppelhebels 39 verbunden. Das andere Ende des Doppelhebels 39 ist an eine Trägerplatte 40 für den Umlenkspiegel 6 ange¬ schlossen. Dementsprechend wird durch die horizontale Schwenk¬ achse des Doppelhebels 39 die horizontale Schwenkachse 10 des Umlenkspiegels 6 definiert. Die in Fig. 5 mit dem Doppelpfeil 41 angedeutete Drehbewegung des Betätigungsknopfes 13 wird in
eine mit dem Doppelpfeil 42 angedeutete Hin- und Herbewegung des Verbindungsstabes 38 sowie schließlich in eine mit dem Doppelpfeil 43 angedeutete Schwenkbewegung des Umlenkspiegels 6 um die horizontale Achse 10 umgesetzt.
Das Übersetzungsverhältnis zwischen Betätigungsknopf 13 und Schwenkspiegel 6 kann durch Änderung des radialen Abstandes der Anlenkung des Verbindungsstabes 38 an der Kurbelscheibe 37 verändert werden. Der Verbindungsstab 38 kann des weiteren längenverstellbar ausgebildet sein. Insofern handelt es sich jedoch um an sich bekannte Maßnahmen, die jedoch nicht im Zu¬ sammenhang mit der beschriebenen Aufnahmevorrichtung bekannt sind.
Von besonderer Bedeutung ist noch, daß der Kamera 1 , insbeson¬ dere der Filmkassette 17 derselben (s. Fig. 4) eine thermostat¬ gesteuerte Heizeinrichtung 18, insbesondere in Form eines elektrischen Folienwiderstandes, zugeordnet ist, durch die bzw. den eine bevorzugte konstante Filmtemperatur unabhängig von unterschiedlich niedrigeren Umgebungstemperaturen gewährlei¬ stet ist. Die selbstentwickelnden Filme gewährleisten eine optimale Qualität bei einer Temperatur von etwa 24°C.
Sofern die Vorrichtung in permanent wärmeren (mehr als 24°C Umgebungstemperatur) Gegenden eingesetzt werden soll, oder wenn eine regelrechte Klimatisierung der Filmkassette 17 gewünscht wird, kann noch eine thermostatgesteuerte Kühleinrichtung vor¬ gesehen sein, insbesondere in Form von sogenannten Peltier- Elementen, durch die in wärmerer Umgebung eine bevorzugte niedrigere, ebenfalls konstante Filmtemperatur gewährleistet ist. Die Heiz- und/oder Kühleinrichtung befindet sich vorzugs¬ weise im seitlich zugänglichen Filmschacht 44 in unmittelbarer Nähe der Filmkassette 17. In Fig. 54 ist die Kamera-Aufzugseinrichtung der Kamera 1 noch mit der Bezugsziffer 45 angedeutet. Schließlich kann der Fig. 4 entnommen werden, daß die Kamera 1 derart innerhalb der Vorrichtung befestigt is-, daß das Kamera-
objektiv, welches vorzugsweise eine Vierfach-Objektiv ist, nach oben und gegen einen starr angeordneten Umlenkspiegel 5 gerich¬ tet ist. Die Befestigung des Umlenkspiegels 5 erfolgt innerhalb eines Befestigungsschuhs 46 mit dem unteren Rand des U lenk- spiegeis 5 entsprechendem Aufnahmeschlitz, innerhalb dieses Aufnahmeschlitzes wird der randseitig eingesteckte Spiegel 5 mittels einer oder mehrerer Klemmschrauben fixiert.
Die Sichtfeldmarkierung 12 auf dem halbdurchlässigen Spiegel 2 wird durch eine farbige Umrandung, vorzugsweise rechteckförmige Umrandung gebildet, die im Umlenkspiegel 6 sichtbar ist und innerhalb der dann der Benutzer seinen Kopf positionieren muß.
Wie bereits eingangs dargelegt, sind die Umlenkspiegel 5, 6 jeweils oberflächenverspiegelt.
Schließlich kann vor den Umlenkspiegel 6 noch eine transpa¬ rente Schutzhaube angeordnet sein, um ein Verstauben oder Spu¬ ren hinterlassendes Berühren des Umlenkspiegels 6 zu vermei- den. Die Schutzhaube muß aus einem entspiegeltem Glas herge¬ stellt sein, um die dadurch bedingten Lichtverluste zu redu¬ zieren.
Schließlich kann noch, wie Fig. 3 erkennen läßt, dem Umlenk- speigei 6 ein Kantenschutz 47 zugeordnet sein, und zwar dem über die Vorderseite des die Auf ahmevorrichtung 30 begrenzen¬ den Kastens vorstehenden Spiegelrand.
Ferner ist unterhalb der Aufnahmevorrichtung 30 noch eine Ab- lagefläche 48 angeordnet, die sich von der Aufnahmevorrichtung 30 unterhalb des Bereichs des Betätigungsknopfes 13 sowie der Fernausläse 11 , 14 seitlich nach hinten erstreckt unter Frei¬ lassung eines ausreichend großen Aufnahmebereiches .
Bei der dargestellten Ausfuhrungsform umfaßt die Ka era-Fern- löseeinrichtung einen Handgriff 11 mit Auslöseknopf 14, welcher
so angeordnet ist, daß die Auslösung durch den Daumen erfolgen kann. Wie bereits eingangs dargelegt, kann die Handhabung er¬ heblich erleichtert werden, wenn der Betätigungsknopf 13 und die Kamera-Fernlöseeinrichtung 11 , 14 zu einer gemeinsamen Baueinheit zusammengefaßt sind, insbesondere in Form eines drehbar gelagerten Handgriffs mit Auslöseknopf 14. Dies ist insbesondere deshalb unproblematisch, da der Auslöseknopf 14 mit dem Kamera-Auslösemechanismus in an sich bekannter Weise über einen flexiblen Draht verbunden ist.
Innenseitig ist die Kabine in weißer Farbe gehalten, vorzugs¬ weise matt-weiß, um Spiegelungen zu vermeiden. Diese Farbge¬ bung fördert die gute Ausleuchtung des Aufnahmeobjektes bei der Aufnahme .
Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
BEZUGSZEICHENLISTE
Kamera 37 Kurbelscheibe halbdurchlässiger Spiegel 38 Verbindungsstab Kameraobjektiv 39 Doppelhebel Hocker (Aufenthaltsbereich) 40 Trägerplatte Umlenkspiegel 41 Doppelpfeil Umlenkspiegel 42 Doppelpfeil Aufnahmekabine 43 Doppelpfeil Grundfläche 44 Filmschacht Strahlengang 45 Kamera-Aufzugseinrichtung Spiegel-Schwenkachse 46 Befestigungsschuh für Umlenkspiegel Fernlöseeinrichtung (Handgriff)
47 Kanten- bzw. Randschutz Markierung des Sichtfeldes 48 Ablagefläche Hebelmechanismus bzw. Kurbeltrieb Fernlöseknopf Kameraaufzugsknopf Zählwerk Filmkassette Film-Heizeinrichtung transparente Scheibe Masterblitz Folgeblitz Folgeblitz Rollen Hintergrund Folgeblitz Decke der Kabine 7 Folgeblitz Hockerbeine Öse Aufnahmevorrichtung Doppelpfeil Öffnung Leuchtstoffröhre Zugangsöffnung Lichtschranke Vorderwand