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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Beschlaganordnung für ein Fenster, das einen Blendrahmen und einen gegenüber dem Blendrahmen beweglichen Flügel aufweist, insbesondere für ein Gebäudefenster, mit einem Ziehgriff, der einen zum Ergreifen durch eine Person ausgebildeten Handhabungsabschnitt aufweist.
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Ziehgriffe dienen dazu, Flügel von Fenstern oder Fenstertüren auf- oder zuzuziehen. Im Gegensatz zu Drehgriffen, die für ein Schalten von Verschluss- oder Steuerelementen drehbar sind, sind Ziehgriffe im Allgemeinen unverdrehbar. Insbesondere kann ein Ziehgriff einen zum Anbringen des Ziehgriffs an einem Flügel des Fensters ausgebildeten Befestigungsabschnitt aufweisen, der gegenüber dem Handhabungsabschnitt unbeweglich ist. Beispielsweise können der Handhabungsabschnitt und der Befestigungsabschnitt an einem einstückigen Griffbauteil ausgebildet sein.
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Es ist im Allgemeinen gewünscht, die Flügel von Fenstern oder Fenstertüren nicht nur öffnen und schließen, sondern auch verriegeln und entriegeln zu können. Das Schalten der entsprechenden Riegelelemente könnte bei einem Fenster, das mit einem Ziehgriff ausgestattet ist, prinzipiell durch einen zusätzlich vorgesehenen Drehgriff erfolgen. Dies ist jedoch nicht nur mit einem unerwünschten Zusatzaufwand verbunden, sondern beeinträchtigt auch das optische Erscheinungsbild des Fensters.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Beschlaganordnung anzugeben, die mit einfachen und unauffälligen Mitteln ein Öffnen und Schließen eines Fensterflügels und zusätzlich das Steuern einer Zusatzfunktion ermöglicht.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch eine Beschlaganordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Die Erfindung sieht vor, dass an dem Ziehgriff wenigstens ein manuell betätigbares Bedienelement und/oder ein zum Detektieren eines bevorstehenden oder stattfindenden Greifens des Handhabungsabschnitts ausgebildeter Sensor angeordnet ist, wobei die Beschlaganordnung einen Signalgeber aufweist, der mit dem wenigstens einen Bedienelement und/oder mit dem Sensor verbunden ist und dazu ausgebildet ist, bei einer manuellen Betätigung des wenigstens einen Bedienelements, insbesondere jeweils, und/oder bei einem durch den Sensor detektierten Greifen des Handhabungsabschnitts ein elektrisches oder elektromagnetisches Bedienelement-Signal und/oder Sensorsignal auszugeben.
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Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine Beschlaganordnung für ein Fenster, das einen Blendrahmen und einen gegenüber dem Blendrahmen beweglichen Flügel aufweist, mit einem am Flügel anzubringenden Ziehgriff, der einen zum Ergreifen durch eine Person ausgebildeten Handhabungsabschnitt aufweist, wobei an dem Ziehgriff wenigstens ein manuell betätigbares Bedienelement und/oder ein zum Detektieren eines bevorstehenden oder stattfindenden Greifens des Handhabungsabschnitts ausgebildeter Sensor angeordnet ist, wobei die Beschlaganordnung einen Signalgeber aufweist, der mit dem wenigstens einen Bedienelement und/oder mit dem Sensor verbunden ist und dazu ausgebildet ist, bei einer manuellen Betätigung des wenigstens einen Bedienelements, insbesondere jeweils, ein elektrisches oder elektromagnetisches Bedienelementsignal und/oder bei einem durch den Sensor detektierten Greifen des Handhabungsabschnitts ein elektrisches oder elektromagnetisches Sensorsignal auszugeben.
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Aufgrund des griffseitig aktivierbaren Signalgebers kann der Ziehgriff nicht nur zum Ziehen am Flügel verwendet werden, sondern auch zum Steuern einer Fensterfunktion wie zum Beispiel einer Verriegelungsfunktion, einer Kippfunktion oder einer Abstellfunktion. Der Ziehgriff einer erfindungsgemäßen Beschlaganordnung weist somit erweiterte Einsatzmöglichkeiten auf. Aufgrund des Sensors weist der Ziehgriff zudem eine gewisse Intelligenz auf, weil eine oder mehrere Fensterfunktionen automatisch bei einem Ergreifen des Ziehgriffs auslösbar sind. Es ist nicht erforderlich, für das Ergreifen des Flügels einerseits und für das Steuern der Fensterfunktionen andererseits unterschiedliche Griffe vorzusehen. Im Gegensatz zu einem Drehgriff, der mechanisch mit einer Treibstangenanordnung zu koppeln ist, kann ein Ziehgriff mit einem Bedienelement und/oder einem Sensor relativ platzsparend und unauffällig gestaltet sein. Außerdem kann ein solcher Ziehgriff an einer beliebigen Stelle des Flügels platziert sein.
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Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Handhabungsabschnitt eine Rückseite aufweist, die derart angeordnet ist, dass sie im montierten Zustand der Beschlaganordnung dem Flügel zugewandt ist, wobei der Sensor an der Rückseite des Handhabungsabschnitts angeordnet ist. Der Sensor ist somit einer an das Fenster herantretenden Person abgewandt positioniert, sodass er von dieser im Allgemeinen nicht bemerkt wird. Das üblicherweise erfolgende Hintergreifen des Handhabungsabschnitts durch die Person kann jedoch von dem Sensor detektiert werden. Es kann also sein, dass das Erzeugen des Sensorsignals dem Bediener des Fensters überhaupt nicht bewusst ist.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Ziehgriff eine Vorderseite aufweist, die derart angeordnet ist, dass sie im montierten Zustand der Beschlaganordnung dem Flügel abgewandt ist, wobei das wenigstens eine Bedienelement an der Vorderseite des Ziehgriffs angeordnet ist. Das wenigstens eine Bedienelement ist somit von einer an das Fenster herantretenden Person leicht erkennbar.
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Das wenigstens eine Bedienfeld kann Teil eines am Ziehgriff angeordneten Bedienfelds sein. Das Bedienfeld kann mehrere Bedienelemente aufweisen, die jeweils mit dem Signalgeber verbunden sind. Der Signalgeber kann ferner dazu ausgebildet sein, unterschiedliche Bedienelement-Signale auszugeben, je nachdem, welches der mehreren Bedienelemente betätigt wurde. Auf diese Weise können unterschiedliche Fensterfunktionen ausgelöst werden. Das Bedienfeld kann in den Ziehgriff integriert sein.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Bedienfeld Teil einer von dem Handhabungsabschnitt separaten Bedieneinheit.
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Die Bedieneinheit kann lösbar mit dem Handhabungsabschnitt koppelbar sein. Somit kann die Bedieneinheit bei Bedarf von dem Ziehgriff abgenommen werden. Beispielsweise kann die Bedieneinheit als Fernbedienung ausgelegt sein. Am Ziehgriff kann in diesem Fall eine Ladestation für die Fernbedienung vorgesehen sein. Die Bedieneinheit kann beispielsweise mittels einer Steck-, Rast- und/oder Klipsverbindung mit dem Handhabungsabschnitt koppelbar sein. Grundsätzlich können der Handhabungsabschnitt und die Bedieneinheit jedoch auch als separat am Flügel zu montierende Bauteile oder Baugruppen ausgebildet sein. Die Bedieneinheit kann bei dieser Ausgestaltung einen eigenständigen zum Anbringen am Flügel ausgebildeten Befestigungsabschnitt aufweisen.
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Eine erfindungsgemäße Beschlaganordnung kann wenigstens eine Funktionseinheit aufweisen, die, insbesondere jeweils, einen zur Befestigung am Flügel oder am Blendrahmen des Fensters ausgebildeten Grundkörper und ein mit dem anderen Element von Flügel und Blendrahmen koppelbares Kopplungselement aufweist, wobei das Kopplungselement mittels eines Antriebssystems motorisch zwischen wenigstens zwei verschiedenen Funktionsstellungen verstellbar ist, wobei das Antriebssystem eine Signalempfangseinheit aufweist und durch den Signalgeber ansteuerbar ist.
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Vorzugsweise ist die Funktionseinheit oder eine der Funktionseinheiten eine Verschlusseinheit, die im montierten Zustand zum lösbaren Fixieren des Flügels am Blendrahmen ausgebildet ist, wobei eine mit dem Signalgeber in Signalverbindung stehende Steuereinrichtung der Funktionseinheit dazu ausgebildet ist, das Kopplungselement bei einem Empfang des Sensorsignals in eine Freigabestellung zu stellen, in welcher es den Flügel nicht am Blendrahmen fixiert. Dies ermöglicht ein sensorgesteuertes, also automatisches Entriegeln des Flügels. Für einen Bediener ist dies insofern besonders angenehm, weil für das Entriegeln kein manueller Kraftaufwand erforderlich ist. Bevorzugt ist die Beschlaganordnung derart ausgebildet, dass das Öffnen und Schließen des Fensters durch das Sensorsignal ausgelöst wird und wenigstens eine Zusatzfunktion oder Komfortfunktion wie zum Beispiel das Herbeiführen einer Lüftungsstellung des Flügels über das Bedienelement-Signal ausgelöst wird. Grundsätzlich kann die Funktionseinheit auch eine Lagereinheit zum seitlichen Abstellen des Flügels vom Blendrahmen oder eine Öffner-/Schließer-Einheit zum automatischen Öffnen und/oder Schließen des Flügels zumindest während einer Automatikphase sein. Es können auch mehrere Funktionseinheiten des gleichen Typs oder unterschiedlicher Typen durch jeweilige Bedienelemente des Bedienfelds angesteuert werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Funktionseinheit oder wenigstens eine der Funktionseinheiten eine Lagereinheit ist, die im montierten Zustand zum drehbaren Lagern des Flügels am Blendrahmen ausgebildet ist, wobei eine mit dem Signalgeber in Signalverbindung stehende Steuereinrichtung der Funktionseinheit dazu ausgebildet ist, das Kopplungselement bei einem Empfang des Bedienelementsignals, insbesondere eines ersten der Bedienelemente, quer zur Blendrahmenebene in eine abgestellte Stellung zu versetzen, wobei insbesondere zwei derartige Funktionseinheiten vorgesehen sind. Hierdurch kann eine gegen Einbruch gesicherte Lüftungsstellung des Flügels herbeigeführt werden.
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Es kann weiter vorgesehen sein, dass die Funktionseinheit oder eine der Funktionseinheiten eine Öffner-/Schließer-Einheit ist, die im montierten Zustand zum selbsttätigen Öffnen und Schließen des Flügels ausgebildet ist, wobei eine mit dem Signalgeber in Signalverbindung stehende Steuereinrichtung der Funktionseinheit dazu ausgebildet ist, das Kopplungselement bei einem Empfang des Bedienelementsignals, insbesondere eines zweiten der Bedienelemente, in eine ausgefahrene Stellung zu bewegen, in welcher es den Flügel teilweise öffnet. Hierdurch kann eine ungesicherte Lüftungsstellung des Flügels herbeigeführt werden.
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Es kann ferner vorgesehen sein, dass die Beschlaganordnung eine zentrale elektronische Steuereinrichtung aufweist, die dazu ausgebildet ist, eine Automatikfunktion auszuführen, die bei Betätigung eines weiteren, insbesondere dritten, der Bedienelemente aktiviert wird, wobei im aktivierten Zustand der Automatikfunktion bei Empfang eines Auslösesignals, insbesondere eines Luftgütesensors, automatisch das jeweilige Kopplungselement der wenigstens einen Lagereinheit in die abgestellte Stellung versetzt oder das Kopplungselement der Öffner-/Schließer-Einheit in die ausgefahrene Stellung bewegt wird. Hierdurch kann ― je nach Anwendung ― automatisch entweder eine gesicherte oder eine ungesicherte Lüftungsstellung des Flügels herbeigeführt werden.
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Der Sensor kann ein kapazitiver, induktiver oder optischer Sensor sein. Solche Sensoren sind in der Lage, ein Ergreifen des Handhabungsabschnitts durch eine Person zu detektieren, ohne dass die Person dies bemerkt.
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Je nach Anwendung kann der Sensor ein Näherungssensor, ein Berührungssensor oder ein Drucksensor sein.
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Das wenigstens eine Bedienelement kann ein zu drückender Knopf oder eine zu drückende Taste oder ein Drehknopf sein. Um die Sichtbarkeit zu erhöhen, kann der Knopf oder die Taste hinterleuchtet sein. Prinzipiell kann das wenigstens eine Bedienelement auch ein Drehknopf, Kipphebel oder dergleichen sein. Bevorzugt sind mehrere, insbesondere drei, Bedienelemente vorgesehen, wobei mehre, insbesondere zwei, insbesondere das erste und das zweite, oder drei insbesondere das erste, das zweite und das dritte, oder alle, Bedienelemente als ein zu drückender Knopf oder eine zu drückende Taste ausgebildet sind, und/oder wenigstens ein, insbesondere ein und/oder das dritte, Bedienelement als ein Drehknopf ausgebildet ist.
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Der Signalgeber kann ein Funksignalgeber sein. Dies ist insofern vorteilhaft, als hierbei eine Ansteuerung beliebig vieler und an beliebigen Stellen angeordneter, entsprechenden Funktionseinheiten zugeordneter Funksignalempfänger möglich ist. Prinzipiell kann der Signalgeber jedoch auch über ein Kabel mit einem zugehörigen Signalempfänger verbunden sein. Vorzugsweise ist der Signalgeber in den Ziehgriff integriert. Dies ermöglicht eine besonders platzsparende Ausführung. Beispielsweise kann der Signalgeber in einer Aufnahme des Ziehgriffs untergebracht sein.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Handhabungsabschnitt länglich, insbesondere leistenförmig, ausgebildet. Ein entsprechendes Fenster weist ein besonders ansprechendes Erscheinungsbild auf. Im montierten Zustand der Beschlaganordnung kann die Längsachse des Handhabungsabschnitts parallel zur Längsachse des zugehörigen Flügelrahmenelements ausgerichtet sein.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist/sind an oder in dem Ziehgriff ein elektrischer Energiespeicher und/oder ein Solarmodul zur Versorgung des an dem Handhabungsabschnitt angeordneten wenigstens einen Bedienelements, des Sensors und/oder des Signalgebers mit elektrischer Energie angeordnet. Ein derart gestalteter Ziehgriff ist autark und benötigt keine externe Energiezufuhr.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie den beigefügten Zeichnungen zu entnehmen.
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Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben.
- Fig. 1
- ist eine Vorderansicht eines Fensters mit einer gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung gestalteten Beschlaganordnung, die einen Ziehgriff aufweist.
- Fig. 2
- ist eine perspektivische Ansicht des Ziehgriffs gemäß Fig. 1 schräg von vorn und oben.
- Fig. 3
- ist eine perspektivische Ansicht des Ziehgriffs gemäß Fig. 1 schräg von hinten.
- Fig. 4
- ist eine perspektivische Ansicht eines Ziehgriffs einer gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung gestalteten Beschlaganordnung.
- Fig. 5
- ist eine perspektivische Ansicht eines Ziehgriffs einer gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung gestalteten Beschlaganordnung.
- Fig. 6
- ist eine perspektivische Ansicht eines Ziehgriffs einer gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfindung gestalteten Beschlaganordnung.
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Die in Fig. 1 gezeigte, gemäß einer Ausführungsform der Erfindung gestaltete Beschlaganordnung 11 umfasst einen Ziehgriff 13, der einen zum Ergreifen durch eine Person ausgebildeten Handhabungsabschnitt 15 aufweist. Wie gezeigt ist der Handhabungsabschnitt 15 als längliche Griffleiste ausgeführt, bei der es sich um ein Druckgussteil handeln kann, beispielsweise ein Aluminium-Druckgussteil. Der Ziehgriff 13 ist derart an einem Flügel 17 eines Fensters 18 angebracht, dass der Handhabungsabschnitt 15 über einen Innenrand 19 des Flügelrahmens 20 des Flügels 17 hinausragt. Der Handhabungsabschnitt 15 kann somit von einem Benutzer ergriffen werden, um den Flügel 17 relativ zum Blendrahmen 21 des Fensters 18 zu bewegen.
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Der Ziehgriff 13 umfasst weiterhin eine Bedieneinheit 25 mit drei in Fig. 2 erkennbaren Bedienelementen 26, 27, 28. Die Bedieneinheit 25 weist wie der Handhabungsabschnitt 15 eine längliche Form auf und ist parallel zu diesem ausgerichtet. Die Bedienelemente 26, 27, 28 sind Teil eines Bedienfelds 30, das durch die ebene Vorderseite 33 eines plattenförmigen Kunststoffteils 35 der Bedieneinheit 25 gebildet ist. Die Bedienelemente 26, 27, 28 sind mit grafischen Symbolen und/oder Beschriftungen versehen und können hinterleuchtet sein, beispielsweise unter Verwendung von Leuchtdioden. Bei der in Fig. 1-3 gezeigten Ausführungsform sind die Bedienelemente 26, 27, 28 als Berührungs- oder Drucktasten ausgeführt. Ein in den Ziehgriff 13 integrierter, in den Figuren nicht dargestellter Funksignalgeber ist mit den Bedienelementen 26, 27, 28 verbunden.
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Wie in Fig. 3 erkennbar ist, befinden sich an der Rückseite 37 des Handhabungsabschnitts 15 drei Sensoren 39, die jeweils zum Detektieren eines bevorstehenden oder stattfindenden Greifens des Handhabungsabschnitts 15 ausgebildet sind. Die Sensoren 39 sind wie die Bedienelemente 26, 27, 28 (Fig. 2) mit dem Funksignalgeber verbunden. Vorzugsweise handelt es sich bei den Sensoren 39 um kapazitive, induktive oder optische Sensoren.
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Der Funksignalgeber ist dazu ausgebildet, bei einem Druck auf die Bedienelemente 26, 27, 28 jeweilige individuelle Bedienelement-Funksignale auszugeben. Weiterhin ist der Funksignalgeber dazu ausgebildet, bei einem durch die Sensoren 39 detektierten Greifen des Handhabungsabschnitts 15 ein Sensor-Funksignal auszugeben.
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Die Beschlaganordnung 11 umfasst mehrere, in
Fig. 1 gestrichelt dargestellte Funktionseinheiten 45, die jeweils eine nicht einzeln gezeigte Signalempfangseinheit zum Empfangen von Signalen des Funksignalgebers, eine mit dieser verbundene Steuereinrichtung und einen durch die Steuereinrichtung steuerbaren Antrieb aufweisen. Solche angetriebenen Funktionseinheiten 45 sind grundsätzlich bekannt, zum Beispiel in Form von Verschlusseinheiten, Lagereinheiten und Öffner-/Schließer-Einheiten, wie sie in der
DE 10 2017 104 405 A1 offenbart sind.
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Die Funktionseinheiten 45 sind dazu ausgebildet, bei einem Empfang eines Bedienelement-Funksignals oder Sensor-Funksignals mittels des Antriebs ein mit dem Flügel 17 gekoppeltes Kopplungselement (nicht dargestellt) von einer ersten Funktionsstellung in eine zweite Funktionsstellung zu stellen. Beispielsweise kann wenigstens eine Funktionseinheit 45 als Verschlusseinheit ausgebildet sein, welche bei Empfang des Sensor-Funksignals ein Kopplungselement in Form eines Verschluss- oder Riegelelements von einer Blockierstellung in eine Freigabestellung stellt, um so eine Fixierung des Flügels 17 am Blendrahmen 21 aufzuheben. Der Flügel 17 wird bei dieser Ausgestaltung automatisch entriegelt, sobald ein Benutzer den Handhabungsabschnitt 15 des Ziehgriffs 13 ergreift. Wenn also ein Benutzer das Fenster 18 öffnen will, muss er lediglich am Ziehgriff 13 ziehen. Das Öffnen und Schließen des Fensters 18 kann daher besonders einfach und intuitiv erfolgen.
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Die räumlich vom Handhabungsabschnitt 15 getrennte Bedieneinheit 25 bietet darüber hinaus die Möglichkeit, durch manuelle Betätigung der Bedienelemente 26, 27, 28 zusätzliche, das heißt über das Ver- und Entriegeln des Flügels 17 hinausgehende Funktionen des Fensters 18 auszulösen. Beispielsweise können mehrere der Funktionseinheiten 45 als abstellbare Lagereinheiten ausgebildet sein, welche bei einem Empfang eines Bedienelement-Funksignals, das auf eine Betätigung des in Fig. 2 oberen Bedienelements 26 zurückgeht, den Flügel 17 um etwa 20 mm vom Blendrahmen 21 abstellen, um eine gegen Einbruch gesicherte Lüftungsstellung des Flügels 17 herbeizuführen.
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Wenigstens eine der Funktionseinheiten 45 könnte als Öffner-/Schließer-Einheit ausgebildet sein, welche bei einem Empfang eines Bedienelementsignals, das auf eine Betätigung des in Fig. 2 mittleren Bedienelements 27 zurückgeht, den Flügel 17 geringfügig, insbesondere um etwa 6 cm, öffnet, um eine ungesicherte Lüftungsstellung des Flügels 17 herbeizuführen.
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Mittels des in Fig. 2 unteren Bedienelements 28 kann eine automatische Lüftungsfunktion aktiviert und deaktiviert werden. Hierbei wird die Luftqualität mittels wenigstens eines nicht dargestellten Luftqualitätssensors überwacht. Sobald die Luftqualität einen Mindestwert unterschreitet, wird eine ― je nach Anwendung gesicherte oder ungesicherte ― Lüftungsstellung des Flügels 17 herbeigeführt.
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Es versteht sich, dass mittels der drei Bedienelemente 26, 27, 28 des Bedienfelds 30 auch andere Funktionen des Fensters 18 aktivierbar sein können. Weiterhin ist darauf hinzuweisen, dass an dem Fenster 18 eine zentrale elektronische Steuereinrichtung angeordnet sein könnte, welche mit dem Funksignalgeber des Ziehgriffs 13 und mit den Signalempfangseinheiten aller vorhandenen Funktionseinheiten 45 kommunizieren kann und für eine Koordination der verschiedenen Signale sorgt.
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Die Bedieneinheit 25 ist bei der in Fig. 1-3 gezeigten Ausführungsform fest mit dem Handhabungsabschnitt 15 verbunden. Sie könnte jedoch auch von dem Handhabungsabschnitt 15 abnehmbar sein, so dass eine Verwendung als Fernbedienung möglich ist. Die Versorgung der Bedieneinheit 25 und des Funksignalgebers mit elektrischer Energie kann durch einen Akkumulator erfolgen, der in dem Ziehgriff 13 untergebracht ist.
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Die in Fig. 4 dargestellte Ausführungsform eines Ziehgriffs 53 ist ähnlich gestaltet wie der zuvor beschriebene Ziehgriff 13 und weist insbesondere ebenfalls einen Handhabungsabschnitt 55 mit Sensoren (nicht sichtbar) sowie eine Bedieneinheit 85 mit drei Bedienelementen 26, 27, 58 auf. Das im Bild untere Bedienelement 58 ist hier jedoch als Drehknopf ausgeführt und dazu vorgesehen, die automatische Lüftungsfunktion durch Drehen ein- und auszuschalten. Im Gegensatz zum Ziehgriff 13 gemäß Fig. 1-3 sind die Oberflächen des Handhabungsabschnitts 55 und der Bedieneinheit 85 bei dem Ziehgriff 53 gemäß Fig. 4 farblich und strukturell einheitlich gestaltet. Sie können eine Holzoptik aufweisen oder durch gebürstete Metallflächen gebildet sein.
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Bei der in Fig. 5 gezeigten Ausführungsform eines Ziehgriffs 63 sind der Handhabungsabschnitt 65 und die Bedieneinheit 95 zu einem einheitlichen leistenförmigen Bauteil zusammengefasst. Das Bedienfeld 30 ist wie gezeigt zentral an der Vorderseite dieses Bauteils angeordnet.
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Fig. 6 zeigt einen alternativen Ziehgriff 73 einer erfindungsgemäßen Beschlaganordnung, der durch einen gekrümmten Stab 76 mit einem freien Ende 77 gebildet ist. An einem dem freien Ende 77 abgewandten Befestigungsabschnitt 79 ist das Bedienfeld 90 angeordnet. Der untere Abschnitt des Stabs 76 bildet den Handhabungsabschnitt 75.
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Es versteht sich, dass vielfältige weitere Ausgestaltungsmöglichkeiten für einen intelligenten Ziehgriff mit Bedienmöglichkeit möglich sind.
Bezugszeichenliste
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- 11
- Beschlaganordnung
- 13
- Ziehgriff
- 15
- Handhabungsabschnitt
- 17
- Flügel
- 18
- Fenster
- 19
- Innenrand
- 20
- Flügelrahmen
- 21
- Blendrahmen
- 25
- Bedieneinheit
- 26
- Bedienelement
- 27
- Bedienelement
- 28
- Bedienelement
- 30
- Bedienfeld
- 33
- Vorderseite
- 35
- Kunststoffteil
- 37
- Rückseite
- 39
- Sensor
- 45
- Funktionseinheit
- 53
- Ziehgriff
- 55
- Handhabungsabschnitt
- 58
- Bedienelement
- 63
- Ziehgriff
- 65
- Handhabungsabschnitt
- 73
- Ziehgriff
- 75
- Handhabungsabschnitt
- 76
- Stab
- 77
- freies Ende
- 79
- Befestigungsabschnitt
- 85
- Bedieneinheit
- 90
- Bedienfeld
- 95
- Bedieneinheit