DE102008040897A1

DE102008040897A1 - Treibstangenbeschlag für ein Fenster oder für eine Fenstertür eines Gebäudes und Verfahren zum Ansteuern eines Treibstangenbeschlages für ein Fenster oder für eine Fenstertür eines Gebäudes

Info

Publication number: DE102008040897A1
Application number: DE102008040897A
Authority: DE
Inventors: Walter Hövel; Torsten Lukas; Andreas Wichmann
Original assignee: Aug Winkhaus GmbH and Co KG
Current assignee: Aug Winkhaus GmbH and Co KG
Priority date: 2008-07-31
Filing date: 2008-07-31
Publication date: 2010-02-04

Abstract

Bei einem Treibstangenbeschlag (3) für ein Fenster oder für eine Fenstertür eines Gebäudes hat eine Handhabe (7) ein Sensorelement (10). Das Sensorelement (10) liefert elektrische Signale beim Greifen oder bei der Näherung einer menschlichen Hand an eine Steuereinheit (12). Die Steuereinheit (12) steuert einen motorischen Antrieb (8) zur Verriegelung des Anzugs eines Flügels (2) gegen einen Rahmen (1) an. Damit kann der Treibstangenbeschlag (3) von Hand mit besonders geringen Kräften entriegelt werden.

Description

Die Erfindung betrifft einen Treibstangenbeschlag für ein Fenster oder für eine Fenstertür eines Gebäudes, mit einem von einer Handhabe antreibbaren Treibstangenbeschlag und mit einem motorischen Antrieb zur Verstellung einer Baugruppe des Treibstangenbeschlages oder des gesamten Treibstangenbeschlages, und mit einer elektronischen Steuereinheit zur Ansteuerung des motorischen Antriebs. Verfahren zum Ansteuern eines Treibstangenbeschlages für ein Fenster oder für eine Fenstertür eines Gebäudes, bei dem ein Treibstangenbeschlag von einer Handhabe antreibbar ist und eine Baugruppe des Treibstangenbeschlages oder der gesamte Treibstangenbeschlag von einem motorischen Antrieb verstellbar ist, wobei eine elektronische Steuereinheit den motorischen Antrieb ansteuert.
Treibstangenbeschläge für ein Fenster und eine Fenstertür mit einem motorischen Antrieb und einer Handhabe sind in vielfältigen Ausführungen aus der Praxis bekannt. Meist wird der motorische Antrieb mittels auf dem Flügel angeordneten Schaltern betätigt. Durch Knopfdruck lässt sich der Treibstangenbeschlag wahlweise in die Schließstellung oder in eine Offenstellung bewegen. Dabei kann die Offenstellung wahlweise eine Kippstellung und/oder eine Drehstellung sein. Der motorische Antrieb weist meist einen Freibereich auf, so dass der Treibstangenbeschlag auch ausschließlich mittels der Handhabe ohne Mitnahme des motorischen Antriebs verstellt werden kann. Weiterhin sind Baugruppen zur Bewegung eines Flügels gegenüber einem Rahmen des Fensters oder der Fenstertür bekannt.
Nachteilig bei dem Treibstangenbeschlag und dem Verfahren zum Ansteuern des Treibstangenbeschlages ist, dass sich das Öffnen und Schließen des Fensters oder der Fenstertür durch einen Benutzer sehr aufwändig gestaltet. Zudem muss der Benutzer auswählen, ob er den Treibstangenbeschlag entweder ausschließlich über die Handhabe oder ausschließlich über den motorischen Antrieb verstellt.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Treibstangenbeschlag der eingangs genannten Art so weiter zu bilden, dass er besonders einfach bedient werden kann. Weiterhin soll ein Verfahren der eingangs genannten Art so weiter gebildet werden, dass es eine besonders einfache Bedienung des Treibstangenbeschlages ermöglicht.
Das erstgenannte Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Handhabe ein Sensorelement zur Erfassung einer sich nähernden oder die Handhabe ergreifenden Hand aufweist, dass das Sensorelement mit der elektronischen Steuereinheit verbunden ist und dass die Steuereinheit zur Ansteuerung des motorischen Antriebs in Abhängigkeit von Signalen des Sensorelementes ausgebildet ist.
Durch diese Gestaltung benötigt der erfindungsgemäße Treibstangenbeschlag keine manuell zu betätigenden Schalter zum Ansteuern des elektromotorischen Antriebs. Bereits ein Griff auf die Handhabe ermöglicht die Ansteuerung des motorischen Antriebs durch die Steuereinheit. Durch diese Gestaltung ist der erfindungsgemäße Treibstangenbeschlag besonders einfach zu bedienen. Die Ansteuerung bei Signalen des Sensorelements kann eine Bestromung des motorischen Antriebs, aber auch ein Unterlassen der Bestromung des motorischen Antriebs bedeu ten. Der motorische Antrieb kann wahlweise einen Elektromagneten oder einen Elektromotor aufweisen. Es kann auch ein hydraulischer oder pneumatischer Antrieb sein.
Ein Kraftaufwand beim Öffnen oder Schließen des Fensters oder der Fenstertür lässt sich gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders gering halten, wenn die Baugruppe des Treibstangenbeschlages als eine einen Flügel gegen einen Rahmen des Fensters oder der Fenstertür anziehende Anzugseinrichtung ausgebildet ist und wenn die Steuereinheit in Schließstellung des Treibstangenbeschlages zur Verringerung des Anzugs des Flügels bei erfassten Signalen des Sensorelements ausgebildet ist. Durch diese Gestaltung wird beim Entriegeln des Fensters oder der Fenstertür der größte Teil des Kraftaufwandes, nämlich das Lösen des Anzugs des Flügels, von dem motorischen Antrieb bewältigt. Anschließend lässt sich mit geringem Kraftaufwand der Treibstangenbeschlag durch Antrieb der Handhabe von Hand in die entriegelte Stellung bewegen. Umgekehrt wird beim Schließen des Fensters oder der Fenstertür vorzugsweise der motorische Antrieb mit dem Lösen der Hand von der Handhabe angesteuert, um den Flügel gegen den Rahmen zu ziehen.
Zur weiteren Vereinfachung der Bedienung des Treibstangenbeschlages tragen gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ein weiteres Sensorelement zur Erfassung der Bewegungsrichtung der Handhabe oder der Treibstange und die Unterstützung der Verstellung des Treibstangenbeschlages durch den motorischen Antrieb bei. Der motorische Antrieb unterstützt damit die von der Handhabe in den Treibstangenbeschlag eingeleiteten Kräfte. Hierdurch gestaltet sich die Betätigung des Treibstangenbeschlages mittels der Handhabe besonders komfortabel.
Der erfindungsgemäße Treibstangenbeschlag weist besonders vielseitige Möglichkeiten zur Ansteuerung auf, wenn die Steuereinheit ein Zeitglied zur Erzeugung einer vorgesehenen Zeitspanne zwischen den Signalen des Sensorelementes und der Ansteuerung des motorischen Antriebs aufweist. Hierdurch ist es beispielsweise möglich, den Anzug des Flügels gegen den Rahmen nach einer vorgesehenen Zeitspanne wieder aufzubauen, wenn die Handhabe bei geschlossenem Fenster berührt, aber nicht verstellt wird. Auch kann beim Schließen des Fensters eine vorgesehene Zeitspanne verstreichen, bevor der Flügel gegen den Rahmen gezogen wird, nachdem die Handhabe losgelassen wird.
Das Sensorelement könnte den Druck an der Handhabe erfassen. Zur weiteren Erhöhung des Komforts trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn das Sensorelement als kapazitiver oder induktiver Sensor ausgebildet ist. Solche kapazitiven Sensoren sind beispielsweise von Lampensteuerungen bekannt und sind im Gegensatz zu Drucksensoren kostengünstig herzustellen und weisen eine hohe Stabilität auf. Weiterhin liefern solche kapazitiven oder induktiven Sensoren zuverlässig zu erkennende Signale bei einer Berührung oder Näherung einer menschlichen Hand.
Das zweitgenante Problem, nämlich die Weiterbildung des Verfahrens der eingangs genannten Art, so dass der Treibstangenbeschlag besonders einfach zu bedienen ist, wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Berührung oder Näherung der Handhabe durch eine Hand von einem Sensorelement erfasst wird und dass die Steuereinheit in Abhängigkeit von den Signalen des Sensorelementes den motorischen Antrieb ansteuert.
Durch diese Gestaltung wird nach der Berührung oder Näherung einer Hand an die Handhabe der motorische Antrieb für den Treibstangenbeschlag angesteuert. Der motorische Antrieb kann dabei die Bewegung der Handhabe unterstützen oder einen Anzug des Flügels gegen den Rahmen verringern oder erhöhen. Selbstverständlich kann die Ansteuerung des motorischen Antriebs von weiteren Faktoren, wie eine verstrichene Zeit nach Berührung der Handhabe abhängig sein.
Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips sind zwei davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
1 schematisch ein Fenster mit einem erfindungsgemäßen Treibstangenbeschlag,
2 schematisch einen Schaltplan zur Ansteuerung eines motorischen Antriebs des erfindungsgemäßen Treibstangenbeschlages aus 1,
3 einen Verschluss des erfindungsgemäßen Treibstangenbeschlages aus 1,
4 einen Schaltplan einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
1 zeigt ein Fenster eines Gebäudes mit einem gegen einen Rahmen 1 schwenkbaren Flügel 2. Der Flügel 2 lässt sich mittels eines Treibstangenbeschlages 3 gegenüber dem Rahmen 1 verriegeln oder in einer entriegelten Stellung von dem Rahmen 1 entfernen. Bei dem Treibstangenbeschlag 3 handelt es sich um einen so genannten Dreh-Kipp-Beschlag, so dass sich der Flügel 2 in einer um eine vertikale Achse 4 von dem Rahmen 1 weg drehen oder um eine horizontale Achse 5 von dem Rahmen 1 weg kippen lässt.
Zur Verstellung einer Treibstange 6 des Treibstangenbeschlages 3 ist eine Handhabe 7 vorgesehen. Weiterhin hat der Treibstangenbeschlag 3 einen motorischen Antrieb 8. Der Treibstangenbeschlag 3 weist mehrere Verschlüsse 9 auf, von denen stellvertretend einer dargestellt ist.
2 zeigt einen Schaltplan zur Ansteuerung des motorischen Antriebs 8 des Treibstangenbeschlages 3 aus 1. Hierbei ist zu erkennen, dass mit dem motorischen Antrieb 8 ebenfalls die Treibstange 6 des Treibstangenbeschlages 3 verstellt werden kann. Die Handhabe 7 weist ein Sensorelement 10 zur Erfassung einer Berührung oder eines Näherns einer menschlichen Hand auf. Weiterhin weist der Treibstangenbeschlag 3 ein zweites Sensorelement 11 zur Erfassung der Bewegung und der Stellung der Treibstange 6 des Treibstangenbeschlages 3 auf. Eine Steuereinheit 12 ist mit dem Sensorelement 10 der Handhabe 7, dem zweiten Sensorelement 11 und dem motorischen Antrieb 8 verbunden. Die Steuereinheit 12 hat zudem ein Zeitglied 17.
3 zeigt vergrößert den Verschluss 9 des Treibstangenbeschlages 3 aus 1 mit einem am Rahmen 1 aus 1 befestigten Schließblech 13 und einer auf der Treibstange 6 befestigten Schließzapfen 14. Das Schließblech 13 weist eine Öffnung 15 auf, durch die der Schließzapfen 14 in das Schließblech 13 eingeführt oder von diesem entfernt werden kann. Diese Stellung des Schließzapfens 14, in der der Flügel 2 von dem Rahmen 1 entfernt oder gegen diesen gedrückt werden kann, ist in der Zeichnung mit 0 gekennzeichnet. Weiterhin hat das Schließblech 13 eine Anzugsschräge 16. Wird der Schließzapfen 14 von der in der Zeichnung mit I gekennzeichneten Stellung entlang der Anzugsschräge 16 in die mit II gekennzeichnete Stellung bewegt, wird der Flügel 2 gegen den Rahmen 1 gezogen und damit die Kraft, mit der der Flügel 2 gegen den Rahmen 1 angezogen wird, erhöht. Umgekehrt kann die Anzugskraft verringert werden, wenn der Schließzapfen 14 von der mit II gekennzeichneten Stellung in die mit I gekennzeichnete Stellung bewegt wird.
Die Steuereinheit 12 vermag bei geschlossenem Fenster den motorischen Antrieb 8 zu bestromen, so dass die Treibstange 6 von der in Figur mit II gekennzeichneten Stellung in die mit I gekennzeichnete Stellung angetrieben wird. Anschließend lässt sich das Fenster durch einen weiteren Antrieb der Treibstange 6 mittels der Handhabe 7 mit besonders geringem Aufwand vollständig entriegeln und öffnen. Wird das Fenster jedoch nicht über die Handhabe 7 entriegelt, kann nach einer von dem Zeitglied 17 vorgegebenen Zeitspanne der motorische Antrieb 8 wieder bestromt und der Treibstangenbeschlag 3 wieder in die verriegelte Stellung bewegt werden. Im umgekehrten Fall kann beim Schließen des Fensters und Verstellen des Treibstangenbeschlages 3 über die Handhabe 7 in die mit I gekennzeichnete Stellung der motorische Antrieb 8 bestromt werden und der Treibstangenbeschlag 3 von der mit I gekennzeichneten Stellung in die mit II gekennzeichnete Stellung verstellt werden.
4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Schaltplans zum Ansteuern des Treibstangenbeschlages 3 aus 1. Dieser Schaltplan unterscheidet sich von dem aus 2 dadurch, dass der motorische Antrieb 8 zum Ansteuern einer Baugruppe 18 ausgebildet ist und die Treibstange 6 des Treibstangenbeschlages 3 ausschließlich über die Handhabe 7 verstellt wird. Die Handhabe 7 hat ein Sensorelement 19, welches bei einem Greifen oder Nähern einer menschlichen Hand Signale an eine Steuereinheit 20 liefert. Die Steuereinheit 20 steuert in Abhängigkeit von den Signalen des Sensorelementes 19 und in Abhängigkeit von den Vorgaben eines Zeitgliedes 21 den motorischen Antrieb 8 für die motorische Baugruppe 18 an. Ein Verschluss 9' des Treibstangenbeschlages 3 hat ein Schließblech 22 ohne die in 2 beschriebene Anzugsschräge 16. Ein Schließzapfen 23 des Verschlusses 9' ist mit der Treibstange 6 verbunden. Die Baugruppe 18 ist als Anzugseinrichtung ausgebildet und ermöglicht bei einer Bestromung des motorischen Antriebs 8 einen Anzug des Flügels 2 gegen den Rahmen 1. Wenn sich das Fenster aus 1 in Schließstellung befindet und die Handhabe 7 gegriffen wird, verringert der motorische Antrieb 8 den Anzug und damit die Vorspannung des Flügels 2 gegen den Rahmen 1. Anschließend kann der Treibstangenbeschlag 3 mit besonders geringem Kraftaufwand von Hand über die Handhabe 7 verstellt werden.

Claims

Treibstangenbeschlag für ein Fenster oder für eine Fenstertür eines Gebäudes, mit einem von einer Handhabe antreibbaren Treibstangenbeschlag und mit einem motorischen Antrieb zur Verstellung einer Baugruppe des Treibstangenbeschlages oder des gesamten Treibstangenbeschlages, und mit einer elektronischen Steuereinheit zur Ansteuerung des motorischen Antriebs, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabe (7) ein Sensorelement (11, 19) zur Erfassung einer sich nähernden oder die Handhabe (7) ergreifenden Hand aufweist, dass das Sensorelement (11, 19) mit der elektronischen Steuereinheit (12, 20) verbunden ist und dass die Steuereinheit (12, 20) zur Ansteuerung des motorischen Antriebs (8) in Abhängigkeit von Signalen des Sensorelementes (11, 19) ausgebildet ist.
Treibstangenbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Baugruppe (18) des Treibstangenbeschlages (3) als eine einen Flügel (2) gegen einen Rahmen (1) des Fensters oder der Fenstertür anziehende Anzugseinrichtung ausgebildet ist und dass die Steuereinheit (20) in Schließstellung des Treibstangenbeschlages (3) zur Verringerung des Anzugs des Flügels (2) bei erfassten Signalen des Sensorelements (19) ausgebildet ist.
Treibstangenbeschlag nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch ein weiteres Sensorelement (11) zur Erfassung der Bewegungsrichtung der Handhabe (7) oder der Treibstange (6) und durch die Unterstützung der Verstellung des Treibstangenbeschlages (3) durch den motorischen Antrieb (8).
Treibstangenbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (12, 20) ein Zeitglied (17, 21) zur Erzeugung einer vorgesehenen Zeitspanne zwischen den Signalen des Sensorelementes (10, 19) und der Ansteuerung des motorischen Antriebs (8) aufweist.
Treibstangenbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sensorelement (10, 11, 19) als kapazitiver oder induktiver Sensor ausgebildet ist.
Verfahren zum Ansteuern eines Treibstangenbeschlages für ein Fenster oder für eine Fenstertür eines Gebäudes, bei dem ein Treibstangenbeschlag von einer Handhabe antreibbar ist und eine Baugruppe des Treibstangenbeschlages oder der gesamte Treibstangenbeschlag von einem motorischen Antrieb verstellbar ist, wobei eine elektronische Steuereinheit den motorischen Antrieb ansteuert, dadurch gekennzeichnet, dass die Berührung oder Näherung der Handhabe durch eine Hand von einem Sensorelement erfasst wird und dass die Steuereinheit in Abhängigkeit von den Signalen des Sensorelementes den motorischen Antrieb ansteuert.