TITEL
BEDIENTAFEL FÜR EINE WERKZEUGMASCHINE
TECHNISCHES GEBIET
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bedientafel für eine Werkzeugmaschine, insbesondere für eine Verzahnmaschine, und eine damit ausgestattete Werkzeugmaschine.
STAND DER TECHNIK
Zur Steuerung von Werkzeugmaschinen ist es üblich, an der Werkzeugmaschine eine Bedientafel vorzusehen. Diese weist häufig in einem oberen Bereich ein Display auf, das als Touch-Display ausgestaltet sein kann. In einem unteren Bereich der Bedientafel ist häufig ein separates Feld mit einer Vielzahl von Bedienelementen angeordnet, z.B. Einzeltasten, Tastenfelder, Joysticks, Drehknöpfe, ein Schlüsselschalter, ein Notstopptaster usw. Die Bedienelemente dienen dazu, die Maschine für eine bestimmte Bearbeitungsaufgabe einzurichten und die Bearbeitung anschliessend zu steuern.
Je nach Anwendung kann es erwünscht sein, die Bedientafel beweglich, insbesondere schwenkbar und/oder höhenverstellbar, an der Werkzeugmaschine anzuordnen. Es ist zudem wünschenswert, das Bedienkonzept der Bedientafel so auszugestalten, dass bestimmte Vorgänge nicht versehentlich ausgelöst werden können, insbesondere sicherheitsrelevante Vorgänge.
Für Wartungszwecke ist es wünschenswert, dass eine separate alphanumerische Tastatur zur Verfügung gestellt wird, die nonnale Texteingaben ermöglicht. Eine solche Tastatur ist im normalen Betrieb aber überflüssig oder sogar störend. In EP 0 525 531 A2 wurde daher vorgeschlagen, eine Tastatur vorzusehen, die in ein Steuerpult einschiebbar ist. Hierfür wird allerdings verhältnismässig viel Platz benötigt.
Für Wartungszwecke ist es zudem wünschenswert, das Innere der Bedientafel leicht zugänglich zu machen. Allerdings sind das Display und das Feld mit den Bedienelementen nicht immer in einer gemeinsamen Ebene angeordnet, sondern es ist auch bekannt, das Feld mit den Bedienelementen zum Display hin geneigt anzuordnen, um die Ergonomie zu verbessern. Beispiele sind in DE 88 09 861 Ul und EP 0 722 131 A2 angegeben. In diesem Fall ist es mit gewissen Herausforderungen verbunden, einen einfachen Zugang zum Inneren der Bedientafel zu schaffen.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
In einem ersten Aspekt ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Bedientafel zur Verfügung zu stellen, die es ermöglicht, die Bedientafel besonders ergonomisch gegenüber der Werkzeugmaschine zu bewegen, insbesondere zu verschwenken und/oder in der Höhe zu verstellen.
Diese Aufgabe wird durch eine Bedientafel nach Anspruch 1 gelöst. Weitere Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Es wird also eine Bedientafel für eine Werkzeugmaschine, insbesondere für eine Verzahnmaschine, angegeben. Diese weist auf:
ein Gehäuse, das ein Gehäuseinneres begrenzt und eine Gehäusevorderseite, eine Gehäuserückseite, zwei seitliche Gehäuseränder, einen unteren Gehäuserand und einen oberen Gehäuserand definiert;
ein Display, das an der Gehäusevorderseite angeordnet ist; und
ein Bedienelementefeld, das ebenfalls an der Gehäusevorderseite angeordnet ist, mit Bedienelementen für die Werkzeugmaschine.
Die Gehäuserückseite weist im Bereich der seitlichen Gehäuseränder beidseitig Einbuchtungen auf. Das Gehäuse weist im Bereich der Einbuchtungen eine reduzierte Dicke (Tiefe) von vorzugsweise 50 bis 70 mm auf, um ein seitliches Umgreifen des Gehäuses mit den Händen des Anwenders zu erleichtern.
Häufig wird im Gehäuseinneren der Bedientafel so viel Raum benötigt, dass die erforderliche Gehäusedicke (gemessen zwischen der Gehäusevorderseite und der Gehäuserückseite) so gross ist, dass das Gehäuse ein ergonomisches Umgreifen nicht mehr ermöglichen würde. Durch die Einbuchtungen in der Gehäuserückseite ermöglicht die vorliegende Erfindung ein ergonomisches Umgreifen, ohne das zur Verfügung stehende Volumen im Gehäuseinneren zu limitieren. In einem zwischen den Einbuchtungen gelegenen Bereich kann das Gehäuse eine beliebige Dicke aufweisen. Insbesondere kann das Gehäuse in diesem Bereich um mehr als 30 mm, mehr als 50 mm oder sogar mehr als 70 mm dicker (tiefer) sein als im Bereich der Einbuchtungen.
Die Bedientafel kann mindestens ein weiteres Bedienelement, insbesondere mindestens eine Taste, aufweisen, welche in einer der Einbuchtungen angeordnet sind. Vorzugsweise weist dieses weitere Bedienelement in eine dem Bedienelementefeld entgegengesetzte Richtung, d.h. nach hinten. Vorzugsweise ist in jeder der Einbuchtungen mindestens ein solches weiteres Bedienelement vorhanden. Beim weiteren Bedienelement kann es sich z.B. um eine Zustimmungstaste für die Zweihandbedienung oder eine Höhenverstellungstaste handeln. Durch die Anordnung in den Einbuchtungen können diese weiteren Bedienelemente ergonomisch erreicht werden. Auch kann durch die rückseitige Anordnung eine Zweihandbetätigung besonders manipulationssicher erzwungen werden. Ferner wird eine zufällige Betätigung der weiteren Bedienelemente verhindert.
Die Bedientafel kann eine Halterung zur Befestigung an der Werkzeugmaschine aufweisen. Die Befestigung kann insbesondere über einen Haltearm oder eine Haltesäule erfolgen. Die Halterung ist vorzugsweise in einem zwischen den Einbuchtungen gelegenen Bereich an der Gehäuserückseite angeordnet und definiert eine vertikale Befestigungsachse. Die Halterung ist bevorzugt so ausgebildet, dass die Bedientafel um die vertikale Befestigungsachse schwenkbar ist. Dazu kann die Halterung ein Schwenklager aufweisen, welches eine Schwenkbewegung der Bedientafel um die vertikale Befestigungsachse ermöglicht. Das Schwenklager ist vorzugsweise so angeordnet, dass die Schwenkachse das Gehäuse nirgends schneidet. Auf diese Weise wird es erleichtert, die Bedientafel wahlweise hängend oder aufliegend an der Werkzeugmaschine anzubringen.
Um die Ergonomie zu verbessern, ist das Display vorzugsweise gegenüber der vertikalen
Befestigungsachse nach oben hin geneigt, bevorzugt um einen Neigungswinkel von 5° bis 15° relativ zur Vertikalen. Das Bedienelementefeld ist vorzugsweise unterhalb des Displays angeordnet und gegenüber der vertikalen Befestigungsachse vorzugsweise um einen grösseren Winkel als das Display nach oben hin geneigt, insbesondere um einen Neigungswinkel von 25° bis 35°. Der Winkel zwischen den Ebenen des Displays und des Bedienelementefelds beträgt vorzugsweise 10° bis 30°, insbesondere 15° bis 25°.
An der Gehäuserückseite kann mindestens ein Steckergehäuse (insbesondere eine Buchse) für eine elektrische Steckverbindung vorgesehen sein, wobei das Steckergehäuse vorzugsweise seitlich versetzt zur vertikalen Befestigungsachse angeordnet ist. Diese Anordnung bietet einen Schutz gegen mechanische Beschädigung oder versehentliches Herausreissen eines Steckers aus dem Steckergehäuse.
In einem zweiten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Bedientafel zur Verfügung, die es ermöglicht, bei Bedarf eine alphanumerische Tastatur an der Bedientafel aufzulegen, ohne dass die dazu benötigten Auflageelemente im normalen Betrieb stören.
Dazu weist die Bedientafel mindestens eine Auflage, vorzugsweise zwei Auflagen für eine alphanumerische Tastatur auf. Die Auflagen können als Arme ausgebildet sein. Sie sind im Bereich des unteren Gehäuserandes angeordnet und zwischen einer ausgeklappten Stellung und einer eingeklappten Stellung horizontal (d.h. um eine vertikal oder zumindest nahezu vertikal verlaufende Achse) verschwenkbar. Dabei steht die jeweilige Auflage in der ausgeklappten Stellung derart über die Gehäusevorderseite hinaus nach vorne vor, dass die Tastatur auf sie auflegbar ist. In der eingeklappten Stellung steht die Auflage dagegen vorzugsweise nicht über die Gehäusevorderseite hinaus nach vorne vor. Dadurch kann der Anwender die Bedientafel näher zu sich heranziehen und damit die Eingabedistanzen verringern und die Ergonomie verbessern. Bei beengten Platzverhältnissen um die Maschine können sich zudem Anwender und Dritte besser bewegen.
Um die jeweilige Auflage in der ausgeklappten Stellung und in der eingeklappten Stellung klemmend zu fixieren, kann die Bedientafel mindestens einen Drehknopf umfassen, der im Bereich des unteren Gehäuserandes angeordnet ist. Die Auflage weist vorzugsweise mindestens auf ihrer Oberseite eine Antirutschbeschichtung auf, z.B. aus synthetischem
Gummi.
Um die Bedientafel einhändig verstellen zu können, kann diese im Bereich des unteren Gehäuserandes einen horizontalen Griff aufweisen. Der Griff kann insbesondere in an sich bekannter Weise als Bügel ausgebildet sein, der mit seinen beiden Enden mit der Gehäusevorderseite verbunden ist. Damit der Griff nicht in Kollision mit der Auflage für die Tastatur gerät, ist der Griff vorzugsweise derart an der Gehäusevorderseite im Bereich des unteren Gehäuserandes angeordnet, dass die Auflage unterhalb des Griffes zwischen der ausgeklappten Stellung und der eingeklappten Stellung verschwenkbar ist.
Um die Tastatur bei Nichtgebrauch verstauen zu können, kann die Bedientafel einen Zubehörbehälter aufweisen, welcher an der Gehäuserückseite angeordnet und für die Aufnahme der Tastatur ausgebildet ist. Im einfachsten Fall bildet der Zubehörbehälter eine Ausbuchtung. Er kann aber auch komplexer aufgebaut sein und insbesondere zu fünf Seiten hin geschlossen sein. Um die Tastatur zu entnehmen, kann der Zubehörbehälter eine seitliche Zugangsöffnung aufweisen. Diese kann offen oder durch einen geeigneten Deckel verschliessbar sein.
Die Bedientafel kann entsprechend auch eine alphanumerische Tastatur umfassen, die wahlweise im Zubehörbehälter aufnehmbar oder auf den ausgeklappten Auflagen auflegbar ist.
Wenn die Gehäuserückseite beidseitig Einbuchtungen im Bereich der seitlichen Gehäuseränder aufweist, wie dies vorstehend beschrieben wurde, ist es von Vorteil, wenn der Zubehörbehälter in einem zwischen den Einbuchtungen gelegenen Bereich der Gehäuserückseite angeordnet ist.
In einem dritten Aspekt ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Bedientafel zur Verfügung zu stellen, deren Innenraum für Wartungszwecke besonders gut zugänglich ist.
Dazu weist die Bedientafel auf:
ein Gehäuse, das einen unteren Gehäuserand definiert;
ein Display; und
ein Bedienelementefeld mit Bedienelementen für die Werkzeugmaschine.
Das Gehäuse umfasst ein Gehäusebasisteil und ein Gehäusevorderteil, die gemeinsam ein Gehäuseinneres begrenzen. Das Display und das Bedienelementefeld sind am Gehäusevorderteil befestigt. Das Gehäusevorderteil ist im Bereich des unteren Gehäuserandes über mindestens ein Scharnier schwenkbar mit dem Gehäusebasisteil verbunden, um das Gehäuse Vorderteil um eine horizontale Achse zwischen einer Schliessstellung und einer Öffnungsstellung gegenüber dem Gehäusebasisteil zu verschwenken.
Auf diese Weise wird das Gehäuseinnere auf eine besonders einfache und ergonomische Weise für Wartungsarbeiten zugänglich. Indem das Gehäusevorderteil mitsamt dem Display und dem Bedienelementefeld nach vorne ausgeklappt wird, werden die Schnittstellen dieser Teile sowie weiterer am Gehäusevorderteil befestigter Komponenten leicht sichtbar und erreichbar. Fremdstoffe wie Betriebsflüssigkeiten und Späne können in der Öffnungsstellung vom abgeklappten Gehäusevorderteil abtropfen bzw. abfallen, ohne in das Gehäuseinnere zu gelangen.
Bevorzugt ist das Scharnier, das das Gehäusevorderteil schwenkbar mit dem Gehäusebasisteil verbindet, als Gehrungsscharnier ausgebildet. Vorzugsweise sind zwei Gehrungsscharniere vorhanden, die das Gehäusevorderteil und das Gehäusebasisteil verbinden. Der Einsatz von Gehrungsscharnieren ermöglicht es, dass sich in der Schliessstellung sämtliche Scharnierteile im Gehäuseinneren befinden und von aussen nicht sichtbar sind. Dies verringert die Gefahr von Beschädigungen und ermöglicht zudem eine ästhetisch ansprechende Gestaltung. Der Einsatz von Gehrungsschamieren ermöglicht zudem eine verbesserte Dichtigkeit zwischen dem Gehäusebasisteil und dem
Gehäusevorderteil.
Um den maximalen Öffnungswinkel zwischen dem Gehäusevorderteil und dem
Gehäusebasisteil zu begrenzen, weist die Bedientafel vorzugsweise mindestens einen Klappenhalter auf, der zwischen dem Gehäusebasisteil und dem Gehäusevorderteil angeordnet ist. Vorzugsweise sind zwei Klappenhalter vorhanden, die sich
gegenüberliegend im Bereich der beiden seitlichen Gehäuseränder im Gehäuseinneren angeordnet sind. Der maximale Öffnungswinkel beträgt vorzugsweise 50 bis 70°.
Die vorgeschlagene Art der Verbindung des Gehäusevorderteils mit dem Gehäusebasisteil ist dann von besonderem Vorteil, wenn das Bedienelementefeld gegenüber dem Display geneigt ist. Insbesondere ist es in ergonomischer Hinsicht von Vorteil, wenn das Bedienelementefeld unterhalb des Displays angeordnet ist und zum Display hin geneigt ist, bevorzugt um einen Winkel von 10° bis 30°, insbesondere 15° bis 25°. In diesem Fall ist z.B. eine alternativ denkbare Ausgestaltung des Gehäusevorderteils als Tür, die um eine vertikale Achse verschwenkbar ist, mit konstruktiven Nachteilen verbunden, die durch die vorgeschlagene Art der Verbindung vermieden werden.
Um ein Eindringen von Fremdstoffen zu verhindern, kann die Bedientafel eine Dichtung aufweisen, die in der Schliessstellung zwischen dem Gehäusebasisteil und dem Gehäusevorderteil wirksam ist. Sie kann vollständig oder zumindest teilweise umlaufend ausgebildet sein.
Vorzugsweise verläuft die Dichtung vollständig im Gehäuseinneren, so dass sie in der Schliessstellung von aussen nicht sichtbar und vor Beschädigungen geschützt ist. Dazu ist es von Vorteil, wenn im Gehäuseinneren ein Profil angeordnet ist, das die Dichtung trägt, derart, dass die Dichtung im Gehäuseinneren beabstandet zu einer Mantelwand des Gehäuses verläuft. Bevorzugt ist das Profil dazu am Gehäusebasisteil befestigt, insbesondere an dessen Mantelwand. Das Profil leitet Fremdstoffe, die durch den Spalt zwischen Gehäusevorderteil und Gehäusebasisteil eindringen, derart ab, dass sie an der Gehäuseunterseite wieder austreten können.
Um das Gehäusevorderteil in der Schliessstellung am Gehäusebasisteil zu fixieren, kann die Bedientafel mindestens einen Gehäuseverschluss aufweisen. Vorzugsweise kommt hierbei ein Vorreiber zum Einsatz, der mittels eines Betätigungselements verschwenkbar ist. Als Vorreiber wird ein Gehäuseverschluss bezeichnet, der im Gehäuseinneren einen schwenkbaren Schliesshebel aufweist. Der Schliesshebel wird durch eine Schwenkbewegung in Eingriff bzw. ausser Eingriff mit einem entsprechenden Gegenstück gebracht. Der Schliesshebel und das Gegenstück können dabei so ausgestaltet sein, dass
das Gehäusevorderteil beim Herstellen des Eingriffs zunehmend in Richtung des Gehäusebasisteils gepresst wird. Beispielsweise kann das Gegenstück eine schiefe Ebene aufweisen, auf der der Schliesshebel gleitet, oder umgekehrt. Dadurch erfolgt eine Vorspannung der umlaufenden Dichtung. Das Betätigungselement ist vorzugsweise so ausgebildet, dass es nur durch autorisiertes Personal betätigt werden kann. Es ist von Vorteil, wenn das Betätigungselement aussenseitig an der dem Gehäusevorderteil abgewandten Rückseite des Gehäusebasisteils angeordnet ist, wo es optimal vor Beschädigungen geschützt ist.
Die verschiedenen Aspekte der Erfindung können jeweils einzeln umgesetzt oder beliebig miteinander kombiniert werden.
Die Erfindung stellt des Weiteren eine Werkzeugmaschine, insbesondere eine Verzahnmaschine, mit einer Bedientafel der vorstehend genannten Art zur Verfügung.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnungen beschrieben, die lediglich zur Erläuterung dienen und nicht einschränkend auszulegen sind. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Bedientafel mit Tastatur auf ausgeklappten Auflagearmen;
Fig. 2 eine Rückansicht der Bedientafel der Fig. 1 mit eingeklappten
Auflagearmen;
Fig. 3 eine perspektivische Rückansicht der Bedientafel der Fig. 1 mit Tastatur auf den ausgeklappten Auflagearmen;
Fig. 4 eine perspektivische Rückansicht der Bedientafel der Fig. 1 mit eingeklappten Auflagearmen und aufgeklappter Vorderseite;
Fig. 5 eine Seitenansicht der Bedientafel der Fig. 1 mit eingeklappten
Auflagearmen und schematisch dargestelltem Tragarm an einer W erkzeugmaschine;
Fig. 6 eine Seitenansicht der Bedientafel der Fig. 1 mit eingeklappten
Auflagearmen, aufgeklappter Vorderseite und schematisch dargestelltem alternativem Tragarm an einer Werkzeugmaschine;
Fig. 7 eine vergrösserte Ansicht des Bereichs Al der Fig. 5;
Fig. 8 eine vergrösserte Ansicht des Bereichs A2 der Fig. 6;
Fig. 9 eine Funktionsskizze eines Gehrungsschamiers in geschlossenem Zustand;
und
Fig. 10 eine Funktionsskizze des Gehrungsschamiers in teilweise geöffnetem
Zustand mit Öffnungswinkel d.
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
In den Figuren 1 bis 6 ist in verschiedenen Ansichten eine Bedientafel gemäss einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Wie aus der Fig. 1 erkennbar ist, weist die Bedientafel ein Gehäuse 1 auf, das eine Gehäusevorderseite 32, eine Gehäuserückseite 33, einen linken Gehäuserand 34, einen rechten Gehäuserand 35, einen unteren Gehäuserand 36 und einen oberen Gehäuserand 37 definiert. An der Gehäusevorderseite 32 ist ein Display 19 in Form eines Touchdisplays angeordnet. Unterhalb des Displays 19 sind ein Bedienelementefeld 20 und ein Zusatz- Bedienelementefeld 21 angeordnet. Die Bedienelementefelder 20, 21 enthalten eine Vielzahl von Bedienelementen, damnter verschiedene Einzeltasten, ein Tastenfeld, Drehknöpfe, ein Schlüsselschalter und ein Joystick. Mittels eines bügelförmigen Griffs 6 ist die Bedientafel gegenüber einer nicht dargestellten Werkzeugmaschine verschwenkbar und ggfs höhenverstellbar.
Die Bedienelementefelder 20, 21 befinden sich in einer gemeinsamen Ebene. Sowohl die Ebene des Displays 19 als auch die Ebene der Bedienelementefelder 20, 21 sind gegenüber der Vertikalen nach oben hin geneigt. Dabei verläuft die Ebene der Bedienelementefelder 20, 21 stärker zur Vertikalen geneigt als die Ebene des Displays 19. Der Neigungswinkel e zwischen diesen Ebenen beträgt im vorliegenden Beispiel 20° (siehe Fig. 5).
Die gesamte Gehäusevorderseite 32 weist keine Vertiefungen auf. Dadurch können Fremdstoffe wie Betriebsflüssigkeiten oder Späne abfliessen bzw. abfallen und können
sich nicht ansammeln.
Wie in der Fig. 2 erkennbar ist, ist an der Gehäuserückseite 33 eine Halterung 4 angeordnet, um die Bedientafel hängend oder aufliegend an einem Tragarm zu montieren (siehe schematisch dargestellte Tragarme 42, 42‘ in Figuren 5 und 6). Die Halterung 4 definiert eine vertikale Befestigungsachse V. Die Bedientafel ist gegenüber dem Tragarm 42, 42‘ um die vertikale Befestigungsachse V horizontal schwenkbar. Dazu weist die Halterung 4 ein an sich bekanntes Schwenklager auf. Ebenfalls an der Gehäuserückseite 33 befinden sich mehrere Steckergehäuse 7 zum Anschluss von elektrischen Kabeln. Die Steckergehäuse 7 sind seitlich versetzt zur Befestigungsachse V angeordnet. Im Betrieb befinden sich die Steckergehäuse und die damit verbundenen Kabel in einem nicht begehbaren Bereich zwischen der Werkzeugmaschine und dem Gehäuse 1 der Bedientafel. Dadurch werden Gefährdungen durch Abreissen oder Streifen der Kabel stark gemindert, und die Bautiefe des Gehäuses der Bedientafel kann klein gehalten werden.
Wie man besonders gut in der Fig. 3 erkennt, weist das Gehäuse auf seiner Rückseite beidseitig Einbuchtungen 5 auf. Im Bereich dieser Einbuchtungen 5 ist die Dicke (Bautiefe) des Gehäuses gegenüber den angrenzenden Bereichen reduziert. Die Dicke im Bereich der Einbuchtungen ist so gewählt, dass das Gehäuse in diesem Bereich leicht von der Hand eines Anwenders umgriffen werden kann, z.B. um die Bedientafel zu verschwenken oder in der Höhe zu verstellen. Diese Dicke B (siehe Fig. 5) beträgt vorzugsweise 50 bis 70 mm. Auch die Breite der Einbuchtungen in der Querrichtung beträgt vorzugsweise mindestens 50 mm, damit der Anwender die Bedientafel sicher ergreifen kann. Zwischen den Einbuchtungen steht das Gehäuse in der Dickenrichtung im vorliegenden Beispiel um bis zu 80 mm über.
In jeder der beiden Einbuchtungen 5 ist jeweils mindestens eine Bedientaste 18 angeordnet. Diese kann z.B. zur Steuerung eines Verstellantriebs zur Höhenverstellung dienen. Stattdessen oder zusätzlich kann es sich z.B. auch um eine Zustimmungstaste handeln, die simultan mit einer weiteren Taste, z.B. in einem der Bedienelementefelder 20, 21, gedrückt werden muss, um einen bestimmten Vorgang auszuwählen. Auf diese Weise kann eine Zweihandbetätigung erzwungen werden. Durch die Einbuchtungen 5 können die Bedientasten 18 besonders ergonomisch erreicht werden. Eine versehentliche Betätigung
der Bedientasten 18 ist nahezu ausgeschlossen.
Wie man insbesondere der Fig. 4 entnehmen kann, umfasst das Gehäuse zwei Teile, nämlich ein Gehäusebasisteil 2 und ein Gehäusevorderteil 3, die gemeinsam mit dem Display 19 und den Bedienelementefeldern 20, 21 das Gehäuseinnere begrenzen Das Gehäusevorderteil 3 bildet einen Rahmen, an dem das Display 19 und die Bedienelementefelder 20, 21 montiert sind. Das Gehäusevorderteil 3 ist gegenüber dem Gehäusebasisteil 2 um eine im Bereich des unteren Gehäuserands verlaufende, horizontale Achse von der geschlossenen Stellung der Fig. 3 in die geöffnete Stellung der Fig. 4 verschwenkbar, um einen Zugang zum Gehäuseinneren 31 zu schaffen. Der maximale Öffnungswinkel wird durch beidseitig angebrachte Klappenhalter 9 begrenzt.
In der geschlossenen Stellung der Fig. 3 wird das Gehäusevorderteil 3 mit Gehäuseverschlüssen 10 am Gehäusebasisteil 2 fixiert. Die Gehäuseverschlüsse sind als Hebelverschlüsse (Vorreiber) ausge fuhrt. Jeder Gehäuseverschluss umfasst dazu ein drehbares Betätigungselement, das aussenseitig auf der Rückseite des Gehäusebasisteils angeordnet ist, und einen damit starr verbunden, innenseitig angeordneten Verschlusshebel. Durch Drehung des Betätigungselement kann der Verschlusshebel in Eingriff oder ausser Eingriff mit einem Haltearm 11 gebracht werden, der sich vom Gehäusevorderteil 3 in den Gehäuseinnenraum 31 hinein erstreckt (siehe Fig. 4). Die Betätigungselemente sind so ausgestaltet, dass sie nur mit Hilfe von speziellen Hilfsmitteln (z.B. einem Schlüssel oder einem speziell ausgebildeten Biteinsatz) betätigt werden können, so dass nur autorisiertes Servicepersonal das Gehäuse öffnen kann.
An der Gehäuseunterseite sind zwei Auflagearme 13 für eine Tastatur 15 montiert. Die Auflagearme können zwischen einer ausgeklappten Stellung (siehe Fig. 3) und einer eingeklappten Stellung (siehe Fig. 4) horizontal verschwenkt werden. Sowohl in der ausgeklappten als auch in der eingeklappten Stellung kann jeder Auflagearm 13 mit einem Drehknopf durch Klemmung fixiert werden. Der Drehknopf kann beispielsweise starr mit einer Schraube verbunden sein, die in die Gehäuseunterseite einschraubbar ist, um die Klemmwirkung herzustellen, oder eine Mutter bilden, die auf eine kurze Gewindestange aufschraubbar ist, wobei die Gewindestange starr an der Gehäuseunterseite fixiert ist. In der ausgeklappten Stellung der Fig. 3 stehen die Auflagearme 13 horizontal über die
Gehäusevorderseite hinaus vor und erlauben es dadurch, die Tastatur 15 aufzulegen. Mindestens auf ihrer Oberseite können die Auflagearme dazu mit einer Antirutschbeschichtung, z.B. aus synthetischem Gummi, versehen sein. In der eingeklappten Stellung der Fig. 4 stehen die Auflagearme 13 dagegen nicht nach vorne vor und beanspruchen insofern keinen zusätzlichen Raum zwischen dem Gehäuse 1 der Bedientafel und dem Anwender. Der Anwender kann dadurch die Bedientafel näher an sich heranziehen, und es besteht keine Gefahr, mit der Kleidung an einem der Auflagearme hängenzubleiben.
Die Tastatur kann z.B. über eine USB-Schnittstelle mit der Bedientafel verbunden werden. Um die Tastatur 15 bei Nichtgebrauch sicher zu verstauen, weist die Bedientafel auf ihrer Rückseite einen Zubehörbehälter 12 auf. Dieser ist genügend gross, um die Tastatur 15 und ggfs weitere Zubehörteile oder ein Servicebuch aufzunehmen. Der Zubehörbehälter ist zur Seite hin offen, um die Tastatur 15 zu entnehmen. Optional kann ein nicht dargestellter Deckel vorgesehen sein, um den Zubehörbehälter zu verschliessen und dadurch seinen Inhalt vor Verschmutzung durch Betriebsflüssigkeiten oder Späne zu schützen.
In der Fig. 5 ist schematisch die Anbringung der Bedientafel an einer Werkzeugmaschine illustriert. Im vorliegenden Beispiel hängt die Bedientafel mit ihrer Halterung 4 an einem nur stark schematisch dargestellten Tragarm 42, der an einer ebenfalls nur stark schematisch dargestellten Werkzeugmaschine 41 angebracht ist. Die Bedientafel ist über das schon erwähnte Schwenklager um die vertikale Befestigungsachse V schwenkbar. Die Ebene des Displays ist um einen ersten Neigungswinkel ß von vorzugsweise 5 bis 15° gegenüber der vertikalen Befestigungsachse V nach oben geneigt. Die Ebene der Bedienelementefelder 20, 21 ist um einen zweiten Neigungswinkel g von vorzugsweise 25° bis 35° gegenüber der vertikalen Befestigungsachse V nach oben geneigt. Der Neigungswinkel e zwischen Display 19 und Bedienelementefeld 20 beträgt vorzugsweise 10° bis 30°. Diese Neigungswinkel gewährleisten eine besonders ergonomische Dateneingabe und Datenwahrnehmung nach DIN-EN 1005-4:2005+Al :2008.
In der Fig. 6 ist die Bedientafel nochmals im geöffneten Zustand dargestellt. Man erkennt hier besonders gut, wie die Klappenhalter 9 den Öffnungswinkel a des Gehäusevorderteils gegenüber dem Gehäusebasisteil begrenzen. Der maximale Öffnungswinkel a beträgt
vorzugweise 50 bis 70°. Zudem ist in der Fig. 6 schematisch illustriert, wie die Bedientafel alternativ aufliegend auf einem Tragarm 42‘montiert werden kann. Auch in diesem Fall ist die Bedientafel um die vertikale Befestigungsachse V schwenkbar.
Wie besonders gut aus der Fig. 7 erkennbar ist, weist die Bedientafel eine teilweise umlaufende Dichtung 24 auf, die mit einer umlaufenden Dichtauflage 25 zusammenwirkt. Die Dichtung 24 ist auf ein Profil 23 aufgesteckt, das derart geformt und an der Mantelwand 22 des Gehäusebasisteils 2 befestigt ist, dass die Dichtung 24 im Gehäuseinneren in einem vorgegebenen Abstand zur Mantelwand 22 verläuft. Die Dichtauflage 25 ist innenseitig am Gehäusevorderteil angebracht. Auf diese Weise ist die Dichtung vor Beschädigungen geschützt. Fremdstoffe können im Bereich zwischen dem Profil 23 und der Mantelwand 22 nach unten abfliessen. Im Bereich der nachstehend beschriebenen Gehrungsscharniere 8 ist die Dichtung 24 unterbrochen. In diesem Bereich sind jedoch zusätzliche, nicht zeichnerisch dargestellte Dichtelemente vorhanden, um insgesamt eine durchgehende Abdichtung des Gehäuseinneren sicherzustellen.
Wie man besonders gut aus der Fig. 8 erkennt, erfolgt die schwenkbare Verbindung zwischen dem Gehäusevorderteil und dem Gehäusebasisteil mit sogenannten Gehrungsscharnieren 8. Gehrungsscharniere werden häufig im Möbelbau eingesetzt, um eine Tür, die auf Gehrung mit einer Wange eines Möbelstücks abschliesst, öffnen und schliessen zu können. Ein Gehrungsscharnier ermöglicht eine Schwenkbewegung um eine virtuelle Schwenkachse, die ausserhalb des Möbelstücks verläuft, obwohl alle Teile des Gehrungsscharniers im Inneren des Möbelstücks angeordnet sind.
In den Figuren 9 und 10 wird der Aufbau eines Gehrungsschamiers erläutert, das hier allgemein zur Verbindung eines beweglichen Teiles 44 mit einem feststehenden Teil 43 dient. Das an sich bekannte Gehrungsscharnier weist sieben parallele Achsen 51 bis 57 auf, die über vier Arme 61 bis 64 miteinander verbunden sind. Die erste und zweite Achse 51, 52 befinden sich versetzt zueinander an dem feststehenden Teil 43. Der erste Arm 61 ist um die erste Achse 51 schwenkbar, der zweite Arm 62 um die zweite Achse 52. Die dritte und vierte Achse 53, 54 befinden sich versetzt zueinander an dem beweglichen Teil 44. Der dritte Arm 63 ist um die dritte Achse 53 schwenkbar, der vierte Arm 64 um die vierte Achse 54. Der erste und der vierte Arm 61, 64 sind an ihren freien Enden über die fünfte
Achse 55 verbunden. Der zweite und dritte Arm 63, 64 sind an ihren freien Enden über die sechste Achse 56 verbunden. Der zweite und vierte Arm 62, 64 kreuzen sich. Sie sind in ihrem Kreuzungsbereich über die siebte Achse 57 verbunden. Durch diese Konstruktion resultiert eine Zwangsführung des beweglichen Teils gegenüber dem feststehenden Teil, die zu einer Schwenkbewegung des beweglichen Teils um eine virtuelle Schwenkachse führt.
Die Kombination von Gehrungsscharnieren und Klappenhaltem ermöglicht ein Abschwenken des Gehäusevorderteils 3 für den Servicezugang in eine sichere Endlage. Das Aufklappen gewährt einen ergonomischen Servicezugang und den Blick auf die Schnittstellen der Einbaukomponenten. Fremdstoffe können immer noch abtropfen bzw. abfallen, ohne in den Innenraum zu gelangen. Die Gehrungsscharniere ermöglichen eine schwenkbare Befestigung des Gehäusevorderteils ohne sichtbare Befestigungsmittel, wodurch ein höherer Manipulationsschutz und eine höhere Dichtigkeit erreicht werden können.
BEZUGSZEICHENLISTE Gehäuse
Gehäusebasisteil
Gehäuse Vorderteil
Halterung
Einbuchtung
Griff
Steckergehäuse
Gehrungsscharnier
Klappenhalter
Gehäuseverschluss
Haltearm
Zubehörbehälter
Ausklappbarer Auflagearm
Drehknopf
Tastatur
Bedientasten
Display
Bedienelementefeld
Zusatz-Bedienelementefeld
Mantelwand
Profil
Dichtung
Dichtauflage
Gehäuseinneres
Gehäuse vorder seite
Gehäuserückseite
linker seitlicher Gehäuserand
rechter seitlicher Gehäuserand
unterer Gehäuserand
oberer Gehäuserand
Werkzeugmaschine
42 Tragarm
43 feststehendes Teil
44 bewegliches Teil
51-57 Achsen
61 -64 Arme e Neigungswinkel zwischen Display und Bedienelementefeldem ß Neigungswinkel des Displays zur Vertikalen
g Neigungswinkel der Bedienelementefelder zur Vertikalen a Öffnungswinkel des Gehäuses
d Öffnungswinkel des Gehrungsscharniers
A1, A2 Bereich
B Dicke
V vertikale Befestigungsachse