Aufzugsystem
Beschreibung Die vorliegende Erfindung betrifft ein Aufzugsystem mit einem in einem Aufzugschacht verfahrbaren Fahrkorb, wobei der Fahrkorb ein Chassiselement umfasst, wobei in dem Aufzugschacht wenigstens eine Schiene angeordnet ist und das Aufzugsystem wenigstens einen Linearmotor mit jeweils einem Primärteil und jeweils einem Sekundärteil umfasst.
Stand der Technik
Linearmotoren werden zur Erzeugung von linearen Bewegungen verwendet.
Linearmotoren können sich konzeptionell als ein in einer Ebene abgewickelter Rotationsmotor vorgestellt werden. Ein Linearmotor umfasst ein Primärteil und ein Sekundärteil. Ein derartiges Primärteil ist mit einem Stator eines
Rotationsmotors vergleichbar und kann beispielsweise als eine stromdurchflossene Spule ausgebildet sein. Ein derartiges Sekundärteil bzw.
Reaktionsteil ist mit einem Läufer bzw. Rotor eines Rotationsmotors vergleichbar und kann beispielsweise als ein Magnet, z.B. ein Permanentmagnet oder ein
Elektromagnet, ausgebildet sein.
Entweder ist das Primärteil oder das Sekundärteil als ein stationäres Element ausgebildet. Das andere Element des Linearantriebs ist beweglich ausgebildet und kann entlang des stationären Elements verfahren werden. Bei einem Langstator- Linearantrieb ist das Primärteil stationär ausgebildet.
Linearantriebe können auch als Antriebe für Aufzugsysteme zum Verfahren von Fahrkörben in einem Aufzugschacht verwendet werden. Beispielsweise kann der Fahrkorb in derartigen Fällen über ein Tragseil und über eine Rollenkonstruktion
mit einem Gegengewicht verbunden sein. An dem Gegengewicht ist ein bewegliches Element des Linearantriebs angeordnet und in dem Aufzugschacht ist ein entsprechendes stationäres Element des Linearantriebs angeordnet. Derartige Aufzugsysteme weisen jedoch dieselben Nachteile auf, wie Aufzugsysteme, in welchen ein Fahrkorb mittels herkömmlicher Treibscheibenantriebe in einem Aufzugschacht verfahrbar ist. Derartige Fahrkörbe, die mittels Tragseilen verfahren werden bzw. die an Tragseilen aufgehängt sind, geraten bei Tragseillängen von ca. 500 m an konstruktive Grenzen. Tragseile können bei derartigen Längen in Schwingungen bzw. in Bewegung geraten, wobei sie an den Aufzugschacht bzw. an das Gebäude schlagen, was zu Problemen für die Statik des Gebäudes führen kann. Durch Verwendung seilloser Aufzugsysteme mit Linearantrieb können diese Nachteile überwunden werden.
Wünschenswert ist daher eine einfache, insbesondere auch möglichst gewichtssparende Konstruktion eines mit Linearantrieb angetriebenen Aufzugssystems. Offenbarung der Erfindung
Erfindungsgemäß werden ein Aufzugsystem sowie ein Antrieb für ein Aufzugsystem mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der nachfolgenden Beschreibung.
Ein erfindungsgemäßes Aufzugsystem weist einen in einem Aufzugschacht verfahrbaren Fahrkorb auf. In dem Aufzugschacht ist wenigstens eine (sich insbesondere vertikal erstreckende) Schiene angeordnet. Der Fahrkorb umfasst
ein Chassis bzw. ein Chassiselement. Insbesondere umfasst der Fahrkorb eine Kabine, an welchem das Chassiselement angeordnet ist.
Ein erfindungsgemäßer Antrieb zum Verfahren des Fahrkorbs in dem Aufzugschacht ist als ein Linearmotor ausgebildet. Das Aufzugsystem umfasst wenigstens einen derartigen Linearmotor. Ein derartiger Linearmotor umfasst ein Primärteil und ein Sekundärteil. Dieses Primärteil entspricht insbesondere einem Stator eines Rotationsmotors. Dieses Sekundärteil bzw. Reaktionsteil entspricht insbesondere einem Läufer bzw. Rotor eines Rotationsmotors.
Das Primärteil des wenigstens einen Linearmotors ist an der wenigstens einen Schiene angeordnet und das Sekundärteil des wenigstens einen Linearmotors an dem Chassiselement. Unter dem Begriff "angeordnet" ist in diesem Zusammenhang einerseits zu verstehen, dass Primärteil und Schiene bzw. Sekundärteil und Chassiselement unterschiedliche Elemente sein können. Das Primärteil bzw. das Sekundärteil kann in diesem Fall konstruktiv an der Schiene bzw. dem Chassiselement angebracht bzw. befestigt werden. Andererseits soll unter dem Begriff "angeordnet" auch zu verstehen sein, dass Primärteil und Schiene bzw. dass Sekundärteil und Chassiselement jeweils als ein einziges, nicht trennbares Element ausgebildet sind. Das Primärteil und die Schiene (bzw. das Sekundärteil und das Chassiselement) sind in diesem Fall als eine einstückige Konstruktion ausgebildet. Auf diese Weise kann insbesondere das Sekundärteil des Linearmotors maximal in das Chassiselement integriert werden. An dem Chassiselement können insbesondere unterschiedliche Sekundärteile von mehreren unterschiedlichen Linearmotoren zweckmäßig angeordnet sein. Unterschiedliche Primärteile von unterschiedlichen Linearmotoren können jeweils an unterschiedlichen Schienen des Aufzugsystems angeordnet sein. An einer Schiene können jedoch auch unterschiedliche Primärteile von unterschiedlichen Linearmotoren angeordnet sein.
Es sei darauf hingewiesen, dass die folgende Beschreibung insbesondere auf "einen" bzw. auf "den" Linearmotor und auf "eine" bzw. auf "die" Schiene gerichtet ist. Die nachfolgenden Ausführungen gelten in analoger Weise für mehrere derartiger Linearmotoren und mehrere Schienen.
Das Sekundärteil des wenigstens einen Linearmotors umschließt bzw. umrandet bzw. umgibt bzw. umfasst das Primärteil des wenigstens einen Linearmotors zumindest teilweise. Einzelne Elemente des Sekundärteils sind insbesondere derart an dem Chassiselement angeordnet, dass sie um entsprechende Elemente des Primärteils herum angeordnet sind.
Der Linearmotor ist insbesondere als ein Langstator-Linearmotor ausgebildet. Primärteil und Sekundärteil wechselwirken miteinander, wodurch der Fahrkorb verfahren wird. Insbesondere umfasst das Primärteil wenigstens eine (stromdurchflossene) Spule, insbesondere wenigstens eine Kupferspule. Weiter insbesondere umfasst das Sekundärteil wenigstens einen Magneten, beispielsweise wenigstens einen Permanentmagneten und/oder wenigstens einen Elektromagneten. Durch den Stromfluss durch eine derartige stromdurchflossene Spule wird insbesondere die Bewegung des Fahrkorbs in dem Aufzugschacht gesteuert.
Vorteile der Erfindung Die Elemente des Linearmotors sind erfindungsgemäß an der Schiene und an dem Fahrkorb bzw. an dessen Chassiselement selbst angeordnet. Die Schiene und das Chassiselement sind insbesondere ohnehin in dem Aufzugschacht vorhanden und zum Verfahren des Fahrkorbs vorgesehen. Erfindungsgemäß fungieren die Schiene und das Chassiselement zusätzlich als Halterung für den Linearmotor.
Insbesondere fungiert das Chassiselement als eine Aufhängung des Fahrkorbs. Der Fahrkorb ist insbesondere in Leichtbauweise gefertigt. Somit können die Belastungen, welche an dieser Aufhängung des Fahrkorbs wirken, möglichst gering gehalten werden. Der Fahrkorb umfasst insbesondere eine Kabine. Das Chassiselement ist weiter insbesondere an der Kabine angeordnet.
Weiter insbesondere ist an dem Chassiselement eine Sicherheitsvorrichtung bzw. Fangvorrichtung zur Absturzsicherung des Fahrkorbs angeordnet. Diese Sicherheitsvorrichtung wird beispielsweise von einem Geschwindigkeitsbegrenzer ausgelöst, sobald eine Geschwindigkeit des Fahrkorbs einen Grenzwert überschreitet. Ein derartiger Geschwindigkeitsbegrenzer ist insbesondere als ein elektronisches System ausgebildet. Der Geschwindigkeitsbegrenzer wertet insbesondere Sensordaten aus, um die Geschwindigkeit des Fahrkorbs zu bestimmen. Überschreitet die Geschwindigkeit des Fahrkorbs den Grenzwert, steuert der Geschwindigkeitsbegrenzer Aktoren an, um die Sicherheitsvorrichtung bzw. die Fangvorrichtung auszulösen.
Gemäß der Erfindung ist es nicht notwendig, Elemente des Linearmotors an anderen Elementen des Aufzugsystems als der Schiene und dem Fahrkorb bzw. dem Chassiselement anzuordnen. Das Aufzugsystem ist insbesondere als ein maschinenraumloses Aufzugsystem ausgebildet. Große, schwere und teure Antriebe, beispielsweise Treibscheibenantriebe, können durch die Erfindung eingespart werden. Ein Raumbedarf bzw. Platzanforderungen sowie eine Gewichtsbelastung des Antriebs und des gesamten Aufzugsystems können reduziert werden.
Das Aufzugsystem ist insbesondere ohne Gegengewichte und weiter insbesondere ohne Tragseile ausgebildet. Durch die Erfindung können diese Elemente eines Aufzugsystems eingespart werden. Der Fahrkorb wird demgemäß insbesondere seillos, also insbesondere ohne Tragseile, verfahren. Durch dieses seillose
Verfahren des Fahrkorbs ergeben sich erhebliche Vorteil gegenüber Fahrkörben, die mittels Tragseilen verfahren werden. Derartige Fahrkörbe, die mittels Tragseilen verfahren werden bzw. die an Tragseilen aufgehängt sind, geraten bei Tragseillängen von ca. 500 m an konstruktive Grenzen: Tragseile können bei derartigen Längen in Schwingungen bzw. in Bewegung geraten, wobei sie an den Aufzugschacht bzw. an das Gebäude schlagen, was zu Problemen für die Statik des Gebäudes führen kann. Durch das Verwenden eines Linearmotors und das seillose Verfahren des Fahrkorbs können diese Nachteile überwunden werden. Der Fahrkorb kann somit auch problemlos über Gebäudehöhen von über 500 m verfahren werden.
Bereits bestehende herkömmliche Aufzugsysteme können auf einfache unkomplizierte Weise nachgerüstet werden. Schiene und Chassiselement sind insbesondere ohnehin in einem herkömmlichen Aufzugschacht vorhanden. Das Sekundärteil kann auf einfache Weise an dem Chassiselement angeordnet bzw. befestigt werden, das Primärteil auf einfache Weise an der Schiene. Neue, nicht bereits bestehende Aufzugsysteme können auf einfache Weise erfindungsgemäß konstruiert bzw. hergestellt werden. Schienen mit integriertem Primärteil und Chassiselemente mit integriertem Sekundärelement können durch zweckmäßige Fertigungsverfahren als einstückige Konstruktionen hergestellt werden.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Sekundärteil des wenigstens einen Linearmotors ein U-förmiges Trageelement, beispielsweise ein U-Profil. Insbesondere ist das Sekundärteil über dieses U-förmige Trageelement an dem Chassiselement befestigt. Dieses Trageelement umfasst insbesondere zwei parallel zueinander angeordnete Schenkel und ein senkrecht zu diesen Schenkeln angeordnete Tragestruktur. Insbesondere ist das Sekundärteil über diese Tragestruktur an dem Chassiselement befestigt oder einstückig mit diesem verbunden.
Durch diese U-Form des Trageelements kann das Sekundärteil das Primärteil zumindest teilweise umschließen. Das Primärteil ist insbesondere derart an der Schiene angeordnet, dass es zumindest teilweise in dieses U-förmige Trageelement hineinragt. Weiter insbesondere ist das Primärteil derart an der Schiene angeordnet, dass es zumindest teilweise zwischen den zwei parallel zueinander angeordnete Schenkeln angeordnet ist.
Bevorzugt umfasst das Sekundärteil zwei parallel zueinander angeordnete Magnetelemente. Diese Magnetelemente sind insbesondere derart an dem Sekundärteil angeordnet, dass diese jeweils neben dem Primärteil verlaufen. Das Primärteil wird somit insbesondere zumindest teilweise durch diese Magnetelemente des Sekundärteils umschlossen bzw. umgeben.
Weiter bevorzugt sind die zwei Magnetelemente an dem U-förmigen Trageelement des Sekundärteils angeordnet. Insbesondere ist jedes der zwei Magnetelemente an jeweils einem der zwei parallel zueinander angeordneten Schenkel des Trageelements angeordnet, insbesondere an den jeweiligen Innenseiten der Schenkel. Vorzugsweise umfassen die zwei Magnetelemente jeweils wenigstens zwei in Längsrichtung des Trageelements (bzw. in Längsrichtung des Aufzugschachts) angeordnete Magnete. Insbesondere sind diese Magnete jeweils als Permanentmagnete und/oder Elektromagnete ausgebildet. Ein derartiges Magnetelement ist somit insbesondere eine Anordnung aus mehreren einzelnen Magneten.
Vorteilhafterweise ist das Sekundärteil des wenigstens einen Linearmotors zumindest teilweise aus Aluminium und/oder einem Faserverbundwerkstoff, insbesondere aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (carbonfaserverstärkter Kunststoff, CFK) ausgebildet. Insbesondere ist das Sekundärteil somit aus einem
Leichtbauwerkstoff ausgebildet. Das Sekundärteil ist insbesondere in Leichtbauweise gefertigt. Das Gewicht des Linearmotors, insbesondere des Sekundärteils des Linearmotors kann somit so gering wie möglich gehalten werden. Belastungen, welche an der Aufhängung des Fahrkorbs wirken, werden möglichst gering gehalten. Insbesondere sind der Fahrkorb und/oder das Chassiselement ebenfalls aus einem derartigen Leichtbauwerkstoff gefertigt.
Insbesondere ist das U-förmige Trageelement des Sekundärteils aus einem derartigen Leichtbauwerkstoff ausgebildet. In diesem Fall ist es zweckmäßig, die Magnetelemente des Sekundärteils nicht direkt auf dem Trageelement anzuordnen, sondern ein ferromagnetisches Material (z.B. Stahl) bzw. eine Schicht aus einem derartigen ferromagnetischen Material zwischen dem Trageelement und dem Magnetelement anzuordnen. Ein derartiges ferromagnetisches Material wird zumeist für einen ausreichenden magnetischen Fluss benötigt. Ein derartiges ferromagnetisches Material, insbesondere Stahl, ist zumeist mit einer hohen Gewichtsbelastung für den Fahrkorb verbunden. Durch die Konstruktion des U- förmigen Trageelements aus dem Leichtbauwerkstoff und der vergleichsweise dünnen Schicht aus ferromagnetischem Material kann diese Gewichtsbelastung so gering wie möglich gehalten werden.
Insbesondere ist das Sekundärteil, weiter insbesondere das U-förmige Trageelement durch das Fertigungsverfahren der Extrusion gefertigt. Der Leichtbauwerkstoff wird bei diesem Fertigungsverfahren durch eine formgebende Öffnung gepresst bzw. gezogen. Auf diese Weise kann das U-förmige Trageelement als U-Profil in zweckmäßiger Länge auf kostengünstige und einfache Weise gefertigt werden. Weiter insbesondere ist das Chassiselement mit integriertem Sekundärteil bzw. mit integriertem U-förmigem Trageelement durch das Fertigungsverfahren der Extrusion gefertigt.
Vorzugsweise umfasst das Aufzugsystem wenigstens zwei Linearmotoren mit jeweils einem Primärteil und jeweils einem Sekundärteil. Die Sekundärteile von zwei Linearmotoren sind vorzugsweise (unmittelbar) nebeneinander angeordnet. Insbesondere sind die U-förmigen Trageelemente dieser nebeneinander angeordneten Sekundärteile (unmittelbar) nebeneinander angeordnet. Insbesondere bilden zwei unmittelbar nebeneinander angeordnete U-förmige Trageelemente zweier Sekundärteile ein W-förmiges (oder Doppel-U-förmiges) Element. Von einem derartigen W-förmigen Element kann insbesondere ein Biegemoment besonders gut aufgenommen werden.
Die Primärteile dieser zwei (unmittelbar) nebeneinander angeordneten
Linearmotoren sind insbesondere an einer Schiene nebeneinander angeordnet. Alternativ können diese zwei Primärteile auch an zwei unterschiedlichen Schienen angeordnet sein, welche nebeneinander angeordnet sind.
Vorteilhafterweise weisen die nebeneinander angeordneten Sekundärteile einen gemeinsamen Mittelsteg auf. Insbesondere sind die zwei unmittelbar nebeneinander angeordneten U-förmigen Trageelemente, welche ein W-förmiges Element bilden, über einen derartigen gemeinsamen Mittelsteg bzw. ein gemeinsames Verbindungselement miteinander verbunden. Ein derartiger gemeinsamer Mittelsteg ist insbesondere als gemeinsamer Schenkel der beiden nebeneinander angeordneten U-förmigen Trageelemente ausgebildet.
Ein derartiger Mittelsteg ist insbesondere aus ferromagnetischem Material (z.B. Stahl) ausgebildet. An den beiden Seitenflächen des Mittelstegs ist insbesondere jeweils ein Magnetelement der beiden nebeneinander angeordneten Sekundärteile der zwei Linearmotoren angeordnet. Dieses ferromagnetische Material wird insbesondere für den magnetischen Fluss dieser beiden Magnetelemente genutzt. Somit kann ferromagnetisches Material eingespart werden und eine Gewichtsbelastung kann so gering wie möglich gehalten werden.
Gemäß einer ersten bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Chassislemenet als ein Rahmenelement ausgebildet, welches die Kabine des Fahrkorbs zumindest teilweise umrandet bzw. umgibt. Das Rahmenelement muss dabei nicht notwendigerweise in sich geschlossen sein, sondern kann insbesondere auch Öffnungen enthalten, beispielsweis an einer Ober- und/oder Unterseite des Fahrkorbs. Das Rahmenelement kann auch in sich geschlossen ausgebildet sein und die Kabine komplett umranden bzw. umgeben. Insbesondere ist das Chassislemenet als ein Fangrahmen des Fahrkorbs ausgebildet.
Vorteilhafterweise ist das Sekundärteil des wenigstens einen Linearmotors an einem vertikalen Seitenteil bzw. an einem sich vertikal erstreckenden Seitenteil des Rahmenelements angeordnet. Dieses vertikale Seitenteil des Rahmenelements ist insbesondere an einer vertikalen Seitenfläche der Kabine angeordnet. Als vertikale Seitenflächen sind dabei diejenigen sich vertikal erstreckenden Flächen der Kabine zu verstehen, welche an eine Vorderseite der Kabine, also an eine Fläche der Kabine mit einer Kabinentür, angrenzen. Das Sekundärteil des Linearmotors ist demgemäß insbesondere an einer der vertikalen Seitenflächen der Kabine bzw. des Fahrkorbs angeordnet.
Bevorzugt umfasst das Aufzugsystem zwei Linearmotoren mit jeweils einem Primärteil und jeweils einem Sekundärteil. Die Sekundärteile der zwei Linearmotoren sind bevorzugt an gegenüberliegenden vertikalen Seitenteilen des Rahmenelements angeordnet. Somit ist insbesondere an jeder der beiden vertikalen Seitenflächen der Kabine bzw. des Fahrkorbs jeweils ein Sekundärteil eines der beiden Linearmotoren angeordnet. Insbesondere sind in diesem Fall zwei Schienen in dem Aufzugschacht angeordnet. An jeder dieser zwei Schienen ist insbesondere jeweils ein Primärteil eines der zwei Linearmotoren angeordnet.
Das Aufzugsystem kann auch mehr als zwei Linearmotoren umfassen. In diesem Fall können an den vertikalen Seitenteilen des Rahmenelements jeweils auch mehrere Sekundärteile angeordnet sein. Insbesondere können an den vertikalen Seitenteilen auch Sekundärteile unmittelbar nebeneinander angeordnet sein und ein W-förmiges Element gemäß obiger Beschreibung bilden.
Gemäß einer zweiten bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Chassislemenet als ein Rucksackelement ausgebildet, welches an einer Rückseite der Kabine angeordnet ist. Als Rückseite der Kabine ist insbesondere eine sich vertikal erstreckende Fläche der Kabine zu verstehen, welche der Vorderseite der Kabine, also der Fläche der Kabine mit der Kabinentür, gegenüberliegt. Das Chassiselement fungiert dabei insbesondere als eine Aufhängung des Fahrkorbs, die Aufhängung des Fahrkorbs ist in diesem Fall insbesondere als eine Rucksackaufhängung ausgebildet.
Vorzugsweise umfasst das Aufzugsystem wenigstens zwei Linearmotoren mit jeweils einem Primärteil und jeweils einem Sekundärteil. Die Sekundärteile der wenigstens zwei Linearmotoren sind vorzugsweise nebeneinander an dem Rucksackelement angeordnet. Insbesondere ist in diesem Fall eine Schiene in dem Aufzugschacht angeordnet. An dieser Schiene sind insbesondere die Primärteile der wenigstens zwei Linearmotoren nebeneinander angeordnet. Alternativ können auch mehrere Schienen nebeneinander angeordnet sein. An jeder dieser mehreren Schienen kann insbesondere jeweils ein Primärteil eines der wenigstens zwei Linearmotoren angeordnet sein.
Insbesondere sind in diesem Fall die U-förmigen Trageelemente der Sekundärteile der wenigstens zwei Linearmotoren nebeneinander an dem Rucksackelement angeordnet. Insbesondere bilden zwei derartige U-förmige Trageelemente von zwei Sekundärteilen von zwei Linearmotoren ein W-förmiges Element gemäß obiger Beschreibung.
Ein derartiges Chassiselement, welches als Rahmenelement bzw. Rucksackelement ausgebildet ist, ist zumeist ohnehin in dem Aufzugsystem vorhanden. Für den Linearmotor müssen somit keine zusätzlichen Elemente in dem Aufzugsystem installiert werden, an welchen der Linearmotor angeordnet wird.
Vorteilhafterweise ist die wenigstens eine Schiene als wenigstens eine Führungsschiene ausgebildet ist. Insbesondere sind an dem Fahrkorb entsprechende Führungsrollen angeordnet. Derartige Führungsschienen sind zumeist ohnehin in dem Aufzugsystem vorhanden und in unmittelbarer Nähe zu dem Chassiselement angeordnet. Somit bietet es sich besonders an, das Primärteil des Linearmotors an einer Führungsschiene anzuordnen. Die Schienen fungieren somit sowohl als Antrieb als auch als Führung für den Fahrkorb. Für den Linearmotor müssen somit keine zusätzlichen Elemente in dem Aufzugsystem installiert werden, an welchen der Linearmotor angeordnet wird.
Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass es prinzipiell auch denkbar ist, den Linearmotor als einen Kurzstator-Linearmotor auszubilden. In diesem Fall ist das Primärteil, insbesondere eine stromdurchflossene Spule, an dem Chassiselement angeordnet und das Sekundärteil an der Schiene.
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung. Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben. Figurenbeschreibung zeigt schematisch eine bevorzugte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Aufzugsystems in einer perspektivischen Ansicht. zeigt ein Chassiselement eines Fahrkorbs gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Aufzugsystems in einer perspektivischen Ansicht. Figur 3 zeigt schematisch ein Sekundärelement einer bevorzugten
Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Antriebs in einer perspektivischen Ansicht. zeigt schematisch eine bevorzugte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Aufzugsystems in einer Draufsicht. zeigt schematisch eine bevorzugte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Aufzugsystems in einer perspektivischen Ansicht. zeigt schematisch eine bevorzugte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Aufzugsystems in einer Draufsicht.
Figur 7 zeigt schematisch eine bevorzugte Ausgestaltung
erfindungsgemäßen Aufzugsystems in einer Draufsicht.
Identische Bezugszeichen in den Figuren beschreiben baugleiche Elemente und werden nicht jedes Mal gesondert erläutert. In Figur 1 ist eine bevorzugte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Aufzugsystems schematisch dargestellt und mit 100 bezeichnet. Ein Fahrkorb 110 ist in einem Aufzugschacht 101 verfahrbar. Der Fahrkorb 110 umfasst eine Kabine 111 und ein Chassiselement 120. In Figur 1 ist das Aufzugsystem 100 mit einer ersten bevorzugten Ausgestaltung 120 eines derartigen Chassiselements schematisch dargestellt. Das Chassiselement 120 gemäß Figur 1 ist als ein Rahmenelement bzw. ein Fangrahmen des Fahrkorbs
110 ausgebildet. Das Rahmenelement 120 umrandet in diesem Beispiel die Kabine
111 des Fahrkorbs 110.
Ein erstes vertikales Seitenteil 120a des Rahmenelements 120 ist an einer ersten vertikalen Seitenfläche lila der Kabine 111 angeordnet. Ein zweites vertikales Seitenteil 120b des Rahmenelements 120 ist an einer zweiten vertikalen Seitenfläche 111b der Kabine 111 angeordnet. Diese linke und rechte vertikale Seitenfläche lila und 111b grenzen an eine Vorderseite 111c der Kabine 111 an, also an eine Fläche der Kabine mit einer Kabinentür 112.
In dem Aufzugschacht 101 sind weiterhin eine erste Schiene 102a und eine zweite Schiene 102b angeordnet. Diese erste und zweite Schiene 102a und 102b sind als Führungsschienen für den Fahrkorb 110 ausgebildet. Das erste vertikale Seitenteil 120a des Rahmenelements 120 ist in unmittelbarer Nähe zu der ersten Schiene 102a angeordnet, das zweite vertikale Seitenteil 120b des Rahmenelements 120 ist in unmittelbarer Nähe zu der zweiten Schiene 102b angeordnet.
Zum Verfahren des Fahrkorbs 110 in dem Aufzugschacht 101 ist eine bevorzugte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Antriebs vorgesehen. Der Antrieb ist als ein Linearmotor ausgebildet, insbesondere als ein Langstator-Linearmotor. Im Beispiel von Figur 1 umfasst das Aufzugsystem 100 zwei derartige Linearmotoren 400. Ein Primärteil 410 eines ersten Linearmotors 400 ist an der ersten Schiene 102a angeordnet. Ein Sekundärteil 300 des ersten Linearmotors 400 ist an dem ersten Seitenteil 120a des Rahmenelements 120 angeordnet. Ein Primärteil 410 des zweiten Linearmotors 400 ist an der zweiten Schiene 102b angeordnet. Ein Sekundärteil 300 des zweiten Linearmotors 400 ist an dem zweiten Seitenteil 120a des Rahmenelements 120 angeordnet.
In Figur 2 ist das als Rahmenelement ausgebildete Chassiselement 120 gemäß Figur 1 schematisch in einer perspektivischen Ansicht dargestellt.
In Figur 3 ist das Sekundärteil 300 einer bevorzugten Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Antriebs 400 gemäß Figur 1 schematisch in einer perspektivischen Ansicht dargestellt. Das Sekundärteil 300 umfasst ein U-förmiges Trageelement 310. Das U-förmige Trageelement 310 umfasst zwei parallel zueinander angeordnete Schenkel 311 und 312 und ein senkrecht zu diesen Schenkeln angeordnete Tragestruktur 313. Über diese Tragestruktur 313 kann das Sekundärteil 310 an dem Chassiselement 120 des Fahrkorbs 110 befestigt werden.
Dieses U-förmige Trageelement 310 ist insbesondere aus einem kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (carbonfaserverstärkter Kunststoff, CFK) ausgebildet. Ein derartiges U-förmiges Trageelement 310 kann insbesondere durch das Fertigungsverfahren der Extrusion als U-Profil gefertigt werden.
Auf den Innenseiten der beiden parallel zueinander angeordneten Schenkeln 311 und 312 ist jeweils eine Schicht 320 aus einem ferromagnetischen Material, beispielsweise Stahl, aufgebracht. Auf dieser Schicht 320 ist jeweils auf den Schenkeln 311 und 312 ein Magnetelement 330 angeordnet. Die Magnetelemente 330 sind somit ebenfalls parallel zueinander angeordnet. Jedes Magnetelement 330 umfasst jeweils mehrere in Längsrichtung des Trageelements 310 übereinander angeordnete Magnete 331, beispielsweise Permanentmagnete (nur für Schenkel 311 im Detail gezeigt).
In Figur 4 ist das Aufzugsystem 100 gemäß Figur 1 schematisch in einer Draufsicht dargestellt. Wie in Figur 4 zu erkennen ist, sind an der erste Schiene 102a und an der zweiten Schiene 102b jeweils das Primärteil 410 eines der Linearmotoren 400 angeordnet. Die Primärteile 410 sind jeweils als Kupferspulen ausgebildet.
Die Magnetelemente 330 der jeweiligen Sekundärteile 300 der Linearmotoren sind seitlich neben diesen Primärteilen 410 angeordnet. Somit umschließt das Sekundärteil 300 des Linearmotors 400 das jeweilige Primärteil 410 des jeweiligen Linearmotors 400.
In Figur 5 ist eine weitere bevorzugte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Aufzugsystems analog zu Figur 1 schematisch dargestellt und mit 200 bezeichnet. Ein Fahr korb 210 ist in einem Aufzugschacht 201 verfahrbar. Der Fahrkorb 210 umfasst eine Kabine 211 und ein Chassiselement 220.
In Figur 5 ist das Aufzugsystem 200 mit einer zweiten bevorzugten Ausgestaltung 220 eines derartigen Chassiselements schematisch dargestellt. Das Chassiselement 220 ist als ein Rucksackelement ausgebildet. Das Rucksackelement 220 ist an einer Rückseite 211d der Kabine 211 angeordnet. Die Rückseite 211d der Kabine ist eine sich vertikal erstreckende Fläche der Kabine 211, welche einer Vorderseite 211c der Kabine, also einer Fläche der Kabine 211 mit einer Kabinentür 212, gegenüberliegt. In dem Aufzugschacht 201 ist weiterhin eine Schiene 202 angeordnet. Diese Schiene 202 ist als Führungsschienen für den Fahrkorb 210 ausgebildet. Das Rucksackelement 220 ist in unmittelbarer Nähe zu der Schiene 202 angeordnet.
Zum Verfahren des Fahrkorbs 210 in dem Aufzugschacht 201 ist eine bevorzugte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Linearmotors analog zu Figur 1 bzw. Figur 3 vorgesehen.
Auch im Beispiel von Figur 5 umfasst das Aufzugsystem 200 zwei derartige Linearmotoren 400. Ein Primärteil 410 eines ersten Linearmotors 400 und ein Primärteil 410 eines zweiten Linearmotors 400 sind nebeneinander an der Schiene 202 angeordnet. Ein Sekundärteil 300 des ersten Linearmotors 400 und ein Sekundärteil 300 des zweiten Linearmotors 400 sind nebeneinander an dem Rucksackelement 220 angeordnet. In Figur 6 ist das Aufzugsystem 200 gemäß Figur 5 schematisch in einer Draufsicht dargestellt. Wie in Figur 6 zu erkennen ist, sind die Primärteile 410 des ersten und des zweiten Linearmotors 400 in einem bestimmten Abstand nebeneinander an der Schiene 202 angeordnet und die Sekundärteile 300 des ersten und zweiten Linearmotors 400 sind in einem bestimmten Abstand nebeneinander an dem Rucksackelement 220 angeordnet.
In Figur 7 ist das Aufzugsystem 200 gemäß Figur 5 schematisch in einer Draufsicht dargestellt, analog zu Figur 6. Die beiden Sekundärteile 300 der beiden Linearmotoren 400 sind in diesem Beispiel gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung unmittelbar nebeneinander an dem Rucksackelement 220 angeordnet.
Die beiden U-förmigen Trageelemente 310 der beiden Linearmotoren 400 bilden dabei ein W-förmiges oder Doppel-U-förmiges Element 340. Die aneinander angrenzenden Schenkel der beiden U-förmigen Trageelemente 310 der beiden Linearmotoren 400 sind in diesem Beispiel als ein gemeinsamer Schenkel bzw. als ein gemeinsamer Mittelsteg 341 ausgebildet. Insbesondere ist dieser gemeinsame Mittelsteg 341 aus ferromagnetischem Material, beispielsweise Stahl, gefertigt.
Bezugszeichenliste
100 Aufzugsystem
101 Aufzugschacht
102a erste Schiene, Führungsschiene
102b zweite Schiene, Führungsschiene
110 Fahrkorb
111 Kabine
lila erste vertikale Seitenfläche
111b zweite vertikale Seitenfläche
111c Vorderseite
112 Kabinentür
120 Chassiselement, Rahmenelement
120a erstes vertikales Seitenteil
120b zweites vertikales Seitenteil
200 Aufzugsystem
201 Aufzugschacht
210 Fahrkorb
211 Kabine
211c Vorderseite
211d Rückseite
212 Kabinentür
220 Chassiselement, Rucksackelement
300 Sekundärteil des Linearmotors
310 U-förmiges Trageelement
311 Schenkel
312 Schenkel
313 Tragestruktur
Schicht aus ferromagnetischem Material Magnetelement
Magnet, Permanentmagnet
W-förmiges Element
gemeinsamer Mittelsteg
Linearmotor
Primärteil des Linearmotors