DE102019205898A1 - Aufzugsanlage - Google Patents

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DE102019205898A1
DE102019205898A1 DE102019205898.1A DE102019205898A DE102019205898A1 DE 102019205898 A1 DE102019205898 A1 DE 102019205898A1 DE 102019205898 A DE102019205898 A DE 102019205898A DE 102019205898 A1 DE102019205898 A1 DE 102019205898A1
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Richard Thum
Holger Zerelles
Jürgen Frantzheld
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TK Elevator Innovation and Operations GmbH
Original Assignee
ThyssenKrupp AG
ThyssenKrupp Elevator AG
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Abstract

Aufzugsanlage (1), umfassend:zumindest einen Aufzugsschacht (20) und zumindest zwei im Aufzugsschacht definierte unterschiedliche Fahrspuren (2VL, 2VR, 2H),zumindest einen Fahrkorb (5),Führungsschienen (22V, 22B, 22H) zum Führen des Fahrkorbs (5) entlang der Fahrspuren;eine Umsetzeinheit (30) zum Überführen des Fahrkorbs (5) von einer ersten Fahrspur auf eine zweite Fahrspur,einen Linearantrieb mit Statoren (81) und Läufern (82) zum Antrieben des Fahrkorbs (5),wobei die Statoren (81) am Schacht angebracht sind und die Läufer (82) am Fahrkorb angebracht sind,wobei die Läufer an einem Fahrkorb (5) zumindest einen zweiten Läufer (82a) umfassen,dass der zweite Läufer (82b) gegenüber dem Fahrkorb (5) zwischen einer ersten Position undeiner zweiten Position am Fahrkorb beweglich angeordnet ist,wobei in der ersten Position, und wenn der Fahrkorb in der ersten Fahrspur angeordnet ist, eine Bewegung des zweiten Läufers in Seitwärtsrichtung (Q) durch den zweiten Läufer (82b) verhindert ist, undwobei in der zweiten Position, und wenn der Fahrkorb (5) in der ersten Fahrspur angeordnet ist,eine Bewegung des zweiten Läufers (82b) in Seitwärtsrichtung (Q) ermöglicht ist.

Description

  • Technisches Gebiet
  • Die Erfindung betrifft eine Aufzugsanlage.
  • Technischer Hintergrund
  • Die DE 10 2014 220 966 A1 offenbart eine Aufzugsanlage, in der mehrere Fahrkörbe zyklisch in einem Umlaufbetrieb, ähnlich einem Paternoster, betrieben werden. Im Unterschied zum klassischen Paternoster wird jeder Fahrkorb unabhängig von den anderen Fahrkörben angetrieben und kann somit unabhängig von den anderen Fahrkörben an jeder beliebigen Haltestelle anhalten. Umsetzeinheiten sind vorgesehen, um die Fahrkörbe aus einer vertikalen Fahrspur umzusetzen in eine horizontale Fahrspur, um so schließlich die Fahrkörbe zwischen unterschiedlichen vertikalen Fahrspuren umzusetzen. Der Antrieb erfolgt anhand eines Linearantriebs.
  • Die WO 2018/054747 A1 offenbart eine Aufzugsanlage mit einem Linearantrieb. Der Linearantrieb weist Statoren und Läufer auf. Die Läufer sind verschwenkbar, um bedarfsweise aus Sicherheitsgründen einen magnetischen Widerstand im Luftspalt zwischen dem Stator und dem Läufer zu vergrößern.
  • Es ist Aufgabe der vorliegenden Anmeldung, die maximale Antriebsleistung des Linearantriebs einer Aufzugsanlage zu erhöhen, wobei die strukturellen Anpassungen dazu möglichst gering gehalten werden sollen. Es sollen möglichst günstige Komponenten verwendet werden.
  • Offenbarung der Erfindung
  • Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird gelöst durch eine Aufzugsanlage und eine Verfahren nach den Hautpansprüchen; Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der Beschreibung.
  • Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Läufer an einem Fahrkorb zumindest einen zweiten Läufer umfassen. Der zweite Läufer ist gegenüber dem Fahrkorb zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position am Fahrkorb beweglich angeordnet; in der ersten Position, und wenn der Fahrkorb in der ersten Fahrspur angeordnet ist, ist eine Bewegung des zweiten Läufers in Seitwärtsrichtung durch den zweiten Läufer verhindert ist; in der zweiten Position, und wenn der Fahrkorb in der ersten Fahrspur angeordnet ist, ist eine Bewegung des zweiten Läufers in Seitwärtsrichtung ermöglicht.
  • Es kann somit durch das Vorsehen weiterer Läufer an bislang ungeeigneten Stellen die Antriebsleistung erhöht werden. Dies wird dadurch ermöglicht, dass die zumindest ein Läufer zum Umsetzen des Fahrkorbs in eine andere, nicht störende Position am Fahrkorb überführt werden kann. Nun kann der Umsetzvorgang durchgeführt werden; nach dessen Abschluss kann der Läufer wieder in dessen Ursprungsposition (erste Position) überführt werden.
  • Insbesondere ist die Seitwärtsrichtung quer zur Fahrspurrichtung und quer zur Bewegungsrichtung des zweiten Läufers während der Bewegung zwischen der ersten Position und der zweiten Position ausgerichtet.
  • Insbesondere umfassen die Läufer an dem Fahrkorb zumindest einen ersten Läufer, wobei dieser am Fahrkorb positionsstabil angeordnet ist. Anders als die zweiten Läufer ist eine Verlagerung der ersten Statoren nicht erforderlich. In einer alternativen Ausgestaltung ist es aber möglich, dass der Fahrkorb nur zweite, also nur verlagerbare, Läufer umfasst.
  • In einer Ausgestaltung umfasst der Fahrkorb einen Läuferträger, der Läuferträger umfasst wiederum zumindest einen ersten Läuferträgerteil, an dem der zumindest eine erste Läufer angebracht ist, und einen zweiten Läuferträgerteil, an dem der zumindest eine zweite Läufer angebracht sind. Der zweite Läuferträgerteil ist über ein Gelenk bewegbar am Fahrkorb angebracht, insbesondere bewegbar mit dem ersten Läuferträgerteil verbunden. Die Läuferträgerteile dienen zum Befestigen der Läufer am Fahrkorb; der zweite bewegbare Läuferträgerteil stellt dabei die Bewegbarkeit der zweiten Läufer gegenüber dem Fahrkorb bereit.
  • In einer Ausgestaltung umfasst die Umsetzeinheit einen bewegbaren, insbesondere drehbaren oder verschiebbaren, Rahmen, an dem der Fahrkorb während eines Umsetzvorgangs gehalten ist. An der Umsetzeinheit ist eine erste Anzahl von ersten Statoren angebracht, wobei die ersten Statoren während des Umsetzvorgangs mit dem bewegbaren Rahmen bewegt werden.
  • Insbesondere sind dabei an dem Fahrkorb eine zweite Anzahl von Läufern (also die Summe aus erste und zweiten Läufern) angebracht, wobei die zweite Anzahl der Läufer größer ist als die erste Anzahl von ersten Statoren am bewegbaren Rahmen.
  • Bislang definierte die Anzahl von Statoren, die am bewegbaren Rahmen befestigt werden können, die Anzahl der Läufer am Fahrkorb und damit auch die Anzahl von Stator-Läufer-Paaren, die den Antrieb charakterisieren. Durch die Erfindung wird diese limitierende Beziehung nun aufgehoben und es können eine größere Anzahl von Stator-Läufer-Paaren zur Gestaltung des Antriebs herangezogen werden.
  • In einer Ausgestaltung ist eine Parkbremse zum Halten des Fahrkorbs am bewegbaren Rahmen während eines Umsetzvorgangs vorgesehen. Dies ermöglicht insbesondere, dass der Antriebsmotor keine Parkbremsfunktion beim Umsetzen bereitstellen muss.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst die folgenden Verfahrensschritte:
    • Antreiben des Fahrkorbs entlang der ersten Fahrspur, wobei der zweite Läufer in einer ersten Position am Fahrkorb angebracht ist und in Wechselwirkung mit den Statoren eine Antriebskraft bereitstellt,
    • Bewegen des zweiten Läufers von der ersten Position in eine zweite Position am Fahrkorb, Umsetzen des Fahrkorbs von der ersten Fahrspur in eine zweite Fahrspur, insbesondere wobei der zweite Läufer keine Antriebskraft bereit stellt,
    • Bewegen des zweiten Läufers von der zweiten Position in die ersten Position am Fahrkorb Antreiben des Fahrkorbs entlang der zweiten Fahrspur, wobei der zweite Läufer in einer ersten Position am Fahrkorb angebracht ist und in Wechselwirkung mit den Statoren eine Antriebskraft bereitstellt.
  • In einer Ausgestaltung wird der zweite Läufer während des gesamten Umsetzvorgangs in der zweiten Position gehalten und/oder der zweite Läufer wird während des Umsetzvorgangs nicht in die erste Position bewegt.
  • Die Erfindung ist insbesondere anwendbar bei Aufzugsanlagen mit einer Schachthöhe in erster, insbesondere vertikaler, Richtung von zumindest 100m, insbesondere zumindest 200m.
  • Die Erfindung ist insbesondere anwendbar bei Aufzugsanlagen mit einer maximalen Fahrkorbgeschwindigkeit des Fahrkorbs in erster, insbesondere vertikaler, Richtung von zumindest 6 m/s, insbesondere zumindest 8 oder 10 m/s, insbesondere zumindest zwischen 6 und 10 m/s.
  • Unter dem Begriff Gelenk wird insbesondere eine Vorrichtung verstanden, welche ein zweites Teil relativ beweglich zu einem ersten Teil hält. Das Gelenk muss nicht unmittelbar den beiden Teilen befestigt sein, eine mittelbare Verbindung genügt. Die Beweglichkeit umfasst insbesondere translatorische und/oder rotatorische Bewegung. Daraus folgt, dass eine Bewegung nicht zwangsläufig einen Drehanteil umfassen muss.
  • Figurenliste
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigt jeweils schematisch
    • 1 ausschnittsweise eine erfindungsgemäße Aufzugsanlage in perspektivischer Darstellung;
    • 2 eine Querschnittsdarstellung des Linearantriebs 8 der Aufzugsanlage nach in 1 entsprechend der Schnittlinie II-II;
    • 3 den Grundaufbau einer Aufzugsanlage mit Umsetzeinheit in der Drehvariante in Frontalansicht;
    • 4 den Grundaufbau einer Aufzugsanlage mit Umsetzeinheit in der Schiebevariante in Frontalansicht;
    • 5 Details einer Umsetzeinheit und eines Läuferträgers der erfindungsgemäßen Aufzugsanlage in Frontalansicht;
    • 6 Details des Läuferträgers der erfindungsgemäßen Aufzugsanlage in Seitenansicht in einer ersten Ausgestaltung mit Darstellung der Statoren und Läufer;
    • 7 Details des Läuferträgers der erfindungsgemäßen Aufzugsanlage in Seitenansicht in einer zweiten Ausgestaltung ohne Darstellung der Statoren und Läufer.
  • Beschreibung von Ausführungsformen
  • Die 1 und 2 zeigen Teile einer Aufzugsanlage 1. Die Aufzugsanlage 1 umfasst eine Mehrzahl an Fahrspuren 2H, 2VL, 2VR entlang welcher mehrere Fahrkörbe 5 geführt sind.
  • Es sind mehrere, hier beispielhaft zwei, vertikale Fahrspuren 2VL, 2VR in einer ersten Richtung z ausgerichtet, entlang welcher der Fahrkorb 10 zwischen unterschiedlichen Stockwerken verfahrbar ist. Zwischen den beiden vertikalen Fahrschienen 2VL, 2VR sind horizontale Fahrspuren 2H in einer zweiten Richtung y angeordnet, entlang welcher der Fahrkorb 5 jeweils innerhalb eines Stockwerks verfahrbar ist. Ferner verbindet die horizontale Fahrspur 2H die beiden vertikalen Fahrspuren 2VL, 2VR miteinander. Somit dient die horizontale Fahrspur 2H auch zum Überführen des Fahrkorbs 10 zwischen den beiden vertikalen Fahrspuren 2VL, 2VR, um z.B. einen modernen Paternoster-Betrieb auszuführen. Es sind in der Aufzugsanlage 1 noch weitere solcher horizontalen Fahrspuren 2H vorgesehen, welche die beiden vertikalen Fahrschienen miteinander verbinden. Ferner können weitere vertikale Fahrspuren vorgesehen sein, die nicht dargestellt sind.
  • Entlang der Fahrspuren sind Führungsschienen 22V, 22H, 22B zur Führung der Fahrkörbe vorgesehen. Die Fahrkörbe 5 weisen dazu nicht dargestellte Führungsrollen auf.
  • Die Umsetzanordnung 3 umfasst z.B. zwei Umsetzeinheiten 30. Über die Umsetzeinheiten 30 ist jeweils der Fahrkorb 5 überführbar zwischen ersten vertikalen festen Führungsschienen und zweiten horizontalen festen Führungsschiene. Eine Umsetzeinheit weist eine bewegbare Führungsschiene 22B auf, welche im vorliegenden Fall drehbar ist.
  • Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die vertikale Richtung sowie die horizontale Richtung lediglich ein Beispiel für eine erste bzw. zweite Richtung, wie in den Ansprüchen aufgeführt. Sämtliche Führungsschienen sind zumindest mittelbar an einer Schachtwand des Schachts 20 installiert.
  • Angetrieben werden die Fahrkörbe durch einen Linearantrieb 8. Der Linearantrieb 8 umfasst Statoren 81, welche fest im Schacht entlang der Fahrspuren angeordnet sind. Der Linearantrieb 8 umfasst Läufer 82, welche an den Fahrkörben 5 angeordnet sind.
  • Bis hierin entspricht die Aufzugsanlage dem Grunde nach dessen, was in der WO 2015/144781 A1 sowie in den DE10 2016 211 997A1 und DE 10 2015 218 025 A1 beschrieben ist.
  • 2 zeigt Details des Linearantriebs 8 in einer Querschnittsdarstellung entsprechend der Schnittlinie II-II in 1. An dem Fahrkorb 5 ist dabei Läuferträger 83 vorgesehen, der den Stator 81 u-förmig, also von drei Seiten, umgibt. An den beiden gegenüberliegenden Schenkeln 83S ist der Läufer 82 hier in Gestalt zweier Läufermagnete 82M angeordnet.
  • Die 3a und 3b zeigen eine erste Ausgestaltung einer Umsetzeinheit 30 in Frontalansicht. Die Umsetzeinheit weist einen drehbaren Rahmen 31 auf („Drehvariante“), der die bewegbaren Schienen 22B umfasst. Der drehbare Rahmen 31 ist je nach Bedarf bewegbar zwischen einer Ausrichtung in einer ersten oder zweiten Stellung überführbar. Der Fahrkorb 5 wird hierbei von der vertikalen ersten Schiene 22V (als erste Schiene) auf die horizontale Schiene 22H (als zweite Schiene) umgesetzt.
  • Eine zweite Ausgestaltung mit einer abweichender Umsetzeinheit 30 ist in den 4a und 4b gezeigt. Die Umsetzeinheit 30 weist einen verschiebbaren Rahmen 31 auf („Schiebevariante“). Der Fahrkorb wird hierbei von der vertikalen ersten Schiene 22V in der linken Fahrspur 2VL (als erste Schiene) auf die vertikalen Schiene 22V in der rechten Fahrspur 2VR (als zweite Schiene) umgesetzt.
  • Die nachfolgend näher beschriebene Erfindung ist auf beide Varianten der Umsetzeinheiten anwendbar; in der Folge wird die Erfindung stellvertretend für beide Varianten anhand der Drehvariante beschrieben, wobei in der Beschreibung dann stets vom bewegbaren Rahmen gesprochen wird, was daher auch für die Schiebevariante Gültigkeit hat.
  • In der ersten Stellung sind die bewegbaren Schienen 22H mit den ersten festen Führungsschienen 22V (der linken Fahrspur 2VL) ausgerichtet; in der zweiten Stellung sind die bewegbaren Führungsschienen 22B mit den zweiten festen Führungsschienen (22H für die Drehvariante; 22V der Fahrspur 2VR für Schiebevariante) ausgerichtet.
  • Die 3a und 4a zeigen den bewegbaren Rahmen 31 in der ersten Stellung, die 3b und 4b zeigen den Drehrahmen 31 in Übergangsphase zwischen der ersten Stellung und der zweiten Stellung.
  • Zu erkennen sind in den 3a und 3b die Statoren 81. Es wird hierbei nun unterschieden zwischen ersten bewegbaren Statoren 81a, die an dem bewegbaren Rahmen 31 befestigt sind und sich mit diesem bewegen, und zweiten Statoren 81b, welche der Bewegung des bewegbaren Rahmens 31 nicht folgen. Diese zweiten Statoren 81b sind insbesondere unbeweglich im Schacht montiert.
  • Der Fahrkorb ist in den 3a und 3b nicht gezeigt, um die Sicht auf die Umsetzeinheit freizugeben. Gezeigt sind lediglich die Schenkel 83S des Läuferträgers 83. Wenn der Fahrkorb in der Umsetzeinheit angeordnet ist, folgt der der Läuferträger 83 der Bewegung der bewegbaren Rahmens 31, wie 3b und 4b illustriert. Dabei wird der Läuferträger 83 in einer Richtung Q quer zur Spurrichtung F bewegt. Die Spurrichtung F bezieht sich dabei auf diejenige Fahrspur, aus der der Fahrkorb heraus umgesetzt wird; in den 3a und 4a ist dies beispielhaft die Fahrspur 2VL.
  • Aus der Darstellungen der 3b und 4b wird ersichtlich, dass die maximale Länge L des Läuferträgers definiert ist durch die Höhenerstreckung H31 des bewegbaren Rahmens 31, welche hier in etwa übereinstimmt mit einer Längserstreckung L83 des Läuferträgers 83. Dabei kann die Längserstreckung L83 auch etwas größer sein als die Höhenerstreckung H31. Wichtig ist hingegen, dass die Längserstreckung L83 geringer ist als ein Abstand A81b der beiden zweiten Statoren 81b, zwischen denen der bewegbare Rahmen 31 Platz findet, wenn sich der Fahrkorb in der Umsetzeinheit 30 befindet.
  • Diese Bedingung wirkt sich wiederum auf die maximale Antriebsleistung aus. So ist der Linearantrieb im vorliegenden Beispiel darauf begrenzt, dass maximal sechs Statoren mit den zugehörigen Läufern eine Antriebsleistung bereitstellen. Um die Antriebsleistung zu erhöhen sind bei dem vorliegenden Konzept zwei Möglichkeiten denkbar:
    • Erste Möglichkeit: Vergrößern des bewegbaren Rahmens in z-Richtung (Abstand A81b) derart, so dass zumindest ein weiterer erster oder mehrere erste Statoren 81 auf den bewegbaren Rahmen aufgenommen werden können. Dann könnte auch die Längserstreckung L83 des Läuferträgers 83 vergrößert werden. Durch Vergrößerung jeweils um die Länge eines ersten Stators wäre eine Erhöhung der maximalen Antriebsleistung bei Verwendung gleicher Antriebskomponenten in diesem Beispiel um 1/6 = 16,7% möglich. Allerdings ist es aus Platzgründen unerwünscht, den Bewegungsraum der Umsetzeinheit zu vergrößern.
  • Zweite Möglichkeit: Die Komponenten der Antriebseinheit sind allesamt leistungsstärker auszubilden. Dies erzeugt hohe Kosten, da die Statoren über die gesamte Schachthöhe und sämtliche Läufer der Vielzahl an Fahrkörben entsprechend teuer auszubilden sind.
  • Die Erfindung schlägt nun eine dritte Möglichkeit vor, welche anhand der 5 und 6 beschrieben wird. In 6 ist bewegbare Rahmen sowohl als drehbarer Rahmen als auch als verschiebbarer Rahmen eingezeichnet; hieraus ist ersichtlich, dass die Erfindung unabhängig von der Umsetzervariante anwendbar ist.
  • Der Läuferträger 83 ist dabei zumindest zweiteilig, insbesondere dreiteilig ausgebildet. Der Läuferträger 83 weist dabei ersten Läuferträgerteil 83a auf, der in diesem Beispiel weitgehend dem Läuferträger 83 aus der Ausgestaltung nach 3 bzw. 4 entsprechen kann. Der erste Läuferträgerteil 83a ist weitgehend positionsstabil an dem Fahrkorb 5 angeordnet. An diesem ersten Läuferträgerteil 83a sind erste Läufer 82a befestigt, deren Position gegenüber dem Fahrkorb 5 im Betrieb nicht verändert wird. Im vorliegenden Beispiel sind sechs erste Läufer 82a vorgesehen. Wenn der Fahrkorb sich an der Umsetzeinheit befindet, so sind die ersten Läufer 82a in Überdeckung mit den ersten Statoren 81a, die an dem bewegbaren Rahmen 31 angeordnet sind.
  • Zusätzlich zum ersten Läuferträgerteil 83a weist der Läuferträger 83 zumindest ein zweites Läuferträgerteil 83b auf, in diesem Beispiel sind es zwei zweite Läuferträgerteile 83b. Im Folgenden werden die Eigenschaften des zweiten Läuferträgerteils 83b für ein solches Läuferträgerteil beschrieben; dies gilt aber uneingeschränkt auch für zwei zweite Läuferträgerteile 83b. Am zweiten Läuferträgerteil 83b ist jeweils zumindest ein zweiter Läufer 82b angeordnet.
  • Das zweite Läuferträgerteil 83b ist über ein Gelenk 83g, zumindest mittelbar, am Fahrkorb 5 verbunden, insbesondere über das Gelenk 83g mit dem ersten Läuferträgerteil 83a verbunden, welches wiederum fest mit dem Fahrkorb 5 verbunden ist. Das Gelenk 83g ist im Beispiel der 5 und 6 ein Drehgelenk; alternativ kann das Gelenk 83g als ein Schwenkgelenk (wie die 7a und 7b zeigen) oder als eine Mischform aus Schwenkgelenk und Drehgelenk ausgebildet sein. Zudem ist es denkbar, das Gelenk als Schiebestück auszubilden. Der Läuferträgerteil 83b sowie die zweiten Läufer können entsprechend in einer Bewegungsrichtung gegenüber dem Fahrkorb bewegt werden.
  • Die 5, 6a und 7a zeigen den Läuferträger 83 in einem ersten Zustand. In diesem ersten Zustand überlappt der Läuferträger 83 nun den bewegbaren Rahmen 31 und ragt in Spurrichtung F betrachtet über den bewegbaren Rahmen hinaus. Der zweite Läufer 82b in einer ersten Position am Fahrkorb 5 angeordnet, in welcher der zweite Läufer 82b mit einem gegenüberliegenden Stator eine Antriebskraft erzeugen kann. Wenn der Fahrkorb sich an der Umsetzeinheit 31 befindet, so ist der zweite Läufer 82b in Überdeckung mit einem zweiten Stator 81b, der fest im Schacht angeordnet ist. Verglichen mit der Ausgestaltung nach der 2 stehen so in diesem Beispiel vier Stator/Läufer Paare mit einer um 67% erhöhten maximalen Antriebsleistung zur Verfügung. Dies ist insbesondere bei vertikalen Durchfahrten mit hoher Geschwindigkeit nützlich.
  • Eine wesentliche Belastung für die Statoren stellen Anfahrtsvorgänge dar, bei denen der Fahrkorb aus dem Stand heraus beschleunigt wird. Ein individueller Stator muss dabei für eine vergleichsweise lange Zeitspann eine hohe Antriebsleistung bereitstellen, das sich die Kabine zunächst mit keiner Geschwindigkeit und dann mit langsam ansteigender Geschwindigkeit bewegt. Beim Durchfahren einer Kabine mit hoher Geschwindigkeit muss ein einzelner Stator die Antriebsleistung nur für einen vergleichsweise geringen Zeitraum bereit stellen. Einige der Statoren sind dann vergleichsweise lange Zeit mit der Bereitstellung der Antriebsleistung beschäftigt und erhitzen dabei sehr stark. Durch die Vergrößerung der Anzahl der Statoren im Bereich kann diese Belastung insbesondere beim Anfahren auf viele Statoren verteilt werden; die thermische Belastung eines einzelnen Stators kann folglich verhindert werden. Insbesondere wenn ein Anfahrtsvorgang aufgrund eines Fehlerzustandes zunächst scheitert (Z.B. die Feststellbremsen sind nicht freigegeben) kann es zu einer Überhitzung der Statoren kommen; je mehr die Antriebsleistung aber auf eine Vielzahl von Statoren verteilt wird, desto geringer ist die Gefahr der Überhitzung.
  • Die 5b und 6b zeigen den Läuferträger in einem zweiten Zustand. In diesem zweiten Zustand ist der zweite Läuferträgerteil 83b derart verlagert, dass die zweiten Läufer 82b die zweiten Statoren 81b nicht mehr umgreifen und eine Bewegung quer des Läuferträgers 83 in Richtung Q nicht mehr behindern. Der zweite Läufer 82b ist in einer zweiten Position am Fahrkorb 5 angeordnet. Der zweite Zustand wird somit dann eingenommen, wenn mit dem Fahrkorb an der Umsetzeinheit 30 ein Umsetzvorgang durchgeführt werden soll. Da bei einem Umsetzvorgang der Linearantrieb ohne Funktion ist die in dem zweiten Zustand reduzierte Antriebsleistung (relativ zum ersten Zustand) ohne nachteilige Auswirkung.
  • Das Überführen des Läuferträgers zwischen dem ersten und dem zweiten Zustand kann durch einen nicht dargestellten Aktuator, beispielsweise einen Elektromotor, durchgeführt werden.
  • Wenn der Fahrkorb 5 in der Umsetzeinheit 30 angeordnet ist und bevor der Umsetzvorgang beginnt wird der Fahrkorb 5 durch eine Parkbremse 4 gegenüber dem bewegbaren Rahmen 31 fixiert. Die Parkbremse 31 kann eine kraft- oder formschlüssige Bremse sein. Solange der Fahrkorb durch die Parkbremse 31 am bewegbaren Rahmen fixiert ist, wird der Linearantrieb nicht benötigt. Es ist daher auch möglich, dass beim Umsetzen der gesamte Läuferträger mitsamt allen am Fahrkorb 5 angebrachten Läufern 82 in die zweite Position überführt wird. In diesem Fall umfasst Linearantrieb nur zweite Läufer, und keine ersten Läufer.
  • Während einer Horizontalfahrt wird deutlich weniger Antriebsleistung benötigt als während einer Vertikalfahrt nach oben. Insofern es ist in einer Ausgestaltung vorgesehen, dass während der Horizontalfahrt der zweite Läufer 82b in der zweiten Position verbleibt und folglich keine nicht zur Bereitstellung der Antriebsleistung zur Verfügung steht.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Aufzugsanlage
    2H
    horizontale Fahrspur
    2VL, 2VR
    vertikale Fahrspur
    5
    Fahrkorb
    6
    Parkbremse
    20
    Schacht
    22V
    erste feste Führungsschiene vertikal
    22H
    zweite feste Führungsschiene horizontal
    22B
    bewegbare Führungsschiene
    30
    Umsetzeinheit
    31
    bewegbarer Rahmen
    32
    Lager
    5
    Fahrkorb
    8
    Linearantrieb
    81
    Statoren
    81a
    erste Statoren (innerhalb Umsetzer)
    81b
    zweite Statoren (außerhalb Umsetzer)
    82
    Läufer
    82a
    erste feste Läufer
    82b
    zweite bewegbare Läufer
    82M
    Läufermagnete
    83
    Läuferträger
    83a
    erster fester Läuferträgerteil
    83b
    zweiter bewegbarer Läuferträgerteil
    83g
    Gelenk
    83S
    Schenkel des Läuferträgers
    H31v
    Höhenerstreckung des bewegbaren Rahmens 31
    L83
    Längserstreckung des Läuferträgers 83
    A81b
    Abstand der beiden zweiten Statoren 81b
    Q
    Querrichtung
    F
    Spurrichtung
    B
    Bewegungsrichtung
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 102014220966 A1 [0002]
    • WO 2018/054747 A1 [0003]
    • WO 2015/144781 A1 [0027]
    • DE 102016211997 A1 [0027]
    • DE 102015218025 A1 [0027]

Claims (11)

  1. Aufzugsanlage (1), umfassend: zumindest einen Aufzugsschacht (20) und zumindest zwei im Aufzugsschacht definierte unterschiedliche Fahrspuren (2VL, 2VR, 2H), zumindest einen Fahrkorb (5), Führungsschienen (22V, 22B, 22H) zum Führen des Fahrkorbs (5) entlang der Fahrspuren; eine Umsetzeinheit (30) zum Überführen des Fahrkorbs (5) von einer ersten Fahrspur auf eine zweite Fahrspur, einen Linearantrieb mit Statoren (81) und Läufern (82) zum Antrieben des Fahrkorbs (5), wobei die Statoren (81) am Schacht angebracht sind und die Läufer (82) am Fahrkorb angebracht sind, dadurch gekennzeichnet dass die Läufer an einem Fahrkorb (5) zumindest einen zweiten Läufer (82a) umfassen, dass der zweite Läufer (82b) gegenüber dem Fahrkorb (5) zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position am Fahrkorb beweglich angeordnet ist, dass in der ersten Position, und wenn der Fahrkorb in der ersten Fahrspur angeordnet ist, eine Bewegung des zweiten Läufers in Seitwärtsrichtung (Q) durch den zweiten Läufer (82b) verhindert ist, und dass in der zweiten Position, und wenn der Fahrkorb (5) in der ersten Fahrspur angeordnet ist, eine Bewegung des zweiten Läufers (82b) in Seitwärtsrichtung (Q) ermöglicht ist.
  2. Aufzugsanlage (1) nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitwärtsrichtung (Q) - quer zur Fahrspurrichtung (F) und - quer zur Bewegungsrichtung (B) des zweiten Läufers während der Bewegung zwischen der ersten Position und der zweiten Position ausgerichtet ist.
  3. Aufzugsanlage (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Läufer an dem Fahrkorb (5) zumindest einen ersten Läufer (82a) umfassen, dass der erste Läufer (82a) am Fahrkorb (5) positionsstabil angeordnet ist.
  4. Aufzugsanlage (1) nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrkorb einen Läuferträger (83) umfasst, dass der Läuferträger (83) zumindest einen ersten Läuferträgerteil (83a) umfasst, an dem der zumindest eine erste Läufer (82a) angebracht ist, und dass der Läuferträger (83) einen zweiten Läuferträgerteil (83b) umfasst, an dem der zumindest eine zweite Läufer (82b) angebracht sind, und dass der zweite Läuferträgerteil (83b) über ein Gelenk (83g) bewegbar am Fahrkorb (5) angebracht ist, insbesondere bewegbar mit dem ersten Läuferträgerteil (83a) verbunden ist.
  5. Aufzugsanlage (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzeinheit (30) einen bewegbaren, insbesondere drehbaren oder verschiebbaren, Rahmen (31) umfasst, an dem der Fahrkorb (5) während eines Umsetzvorgangs gehalten ist, dass an der Umsetzeinheit (30) eine erste Anzahl von ersten Statoren (82a) angebracht sind, wobei die ersten Statoren (82a) während des Umsetzvorgangs mit dem bewegbaren Rahmen bewegt (31) werden.
  6. Aufzugsanlage (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Fahrkorb (5) eine zweite Anzahl von Läufern (83) angebracht ist, wobei die zweite Anzahl der Läufer (83) größer ist als die erste Anzahl von ersten Statoren (83) am bewegbaren Rahmen (31).
  7. Aufzugsanlage (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Fahrkorb nur zweite Läufer (83b) angebracht sind.
  8. Aufzugsanlage (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch, eine Parkbremse, welche eingerichtet zum Halten des Fahrkorbs am bewegbaren Rahmen während eines Umsetzvorgangs ist.
  9. Verfahren zum Betreiben einer Aufzugsanlage, insbesondere einer Aufzugsanlage nach einem der vorherigen Ansprüche, die Aufzuganlage umfasst: zumindest einen Aufzugsschacht (20) und zumindest zwei im Aufzugsschacht definierte unterschiedliche Fahrspuren (2VL, 2VR, 2H), zumindest einen Fahrkorb (5), Führungsschienen (22V, 22B, 22H) zum Führen des Fahrkorbs (5) entlang der Fahrspuren; eine Umsetzeinheit (30) zum Überführen des Fahrkorbs (5) von einer ersten Fahrspur auf eine zweite Fahrspur, einen Linearantrieb mit Statoren (81) und Läufern (82) zum Antrieben des Fahrkorbs (5), wobei die Statoren (81) im Schacht angebracht sind und die Läufer (82) an dem Fahrkorb angebracht sind, wobei die Läufer an einem Fahrkorb (5) zumindest einen zweiten Läufer (82a) umfassen, das Verfahren umfasst die folgenden Verfahrensschritte: Antreiben des Fahrkorbs entlang der ersten Fahrspur, wobei der zweite Läufer (82b) in einer ersten Position am Fahrkorb (5) angebracht ist und in Wechselwirkung mit den Statoren (81) eine Antriebskraft bereitstellt, Bewegen des zweiten Läufers (82b) von der ersten Position in eine zweite Position am Fahrkorb (5), Umsetzen des Fahrkorbs von der ersten Fahrspur in eine zweite Fahrspur, insbesondere wobei der zweite Läufer (82b) keine Antriebskraft bereit stellt, Bewegen des zweiten Läufers von der zweiten Position in die ersten Position am Fahrkorb (5) Antreiben des Fahrkorbs entlang der zweiten Fahrspur, wobei der zweite Läufer (82b) in einer ersten Position am Fahrkorb (5) angebracht ist und in Wechselwirkung mit den Statoren (81) eine Antriebskraft bereitstellt.
  10. Verfahren nach dem vorherigen Anspruch, wobei der zweite Läufer (82b) während des gesamten Umsetzvorgangs in der zweiten Position gehalten wird und/oder wobei der zweite Läufer (82b) während des Umsetzvorgangs nicht in die erste Position bewegt wird.
  11. Verfahren nach einem der beiden vorherigen Ansprüche, wobei der Fahrkorb (5) während des Umsetzvorgangs durch eine Parkbremse in Position gehalten wird.
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