EP3141681B1

EP3141681B1 - Ausstellvorrichtung eines gegen einen rahmen schwenkbaren flügels

Info

Publication number: EP3141681B1
Application number: EP16184194.5A
Authority: EP
Inventors: Stefan Niehues
Original assignee: Aug Winkhaus GmbH and Co KG
Current assignee: Aug Winkhaus GmbH and Co KG
Priority date: 2015-09-14
Filing date: 2016-08-15
Publication date: 2018-10-17
Anticipated expiration: 2036-08-15
Also published as: EP3141681A1; DE102015217539A1; PL3141681T3

Description

Die Erfindung betrifft eine Ausstellvorrichtung eines gegen einen Rahmen schwenkbaren Flügels, mit einem flügelseitigen Beschlagteil und einem rahmenseitigen Beschlagteil, mit einem in einen der Beschlagteile gelagerten und mit dem anderen Beschlagteil über ein Riegelelement verbindbaren Schwenkarm, wobei das Riegelelement zwischen einer Grundstellung, in der ein Formschluss mit dem Schwenkarm getrennt ist, in eine Eingriffsstellung, in der der Formschluss mit dem Schwenkarm erzeugt ist, antreibbar ist und der Schwenkarm bei in Eingriffsstellung befindlichem Riegelelement bei dem Öffnen des Flügels ausschwenkbar gelagert ist und mit einem Fixierelement zur formschlüssigen Verbindung des Schwenkarms mit dem eine Lagerung für den Schwenkarm aufweisenden Beschlagteil, wobei der Schwenkarm ein Langloch zur Führung des Riegelelementes aufweist.
Eine Vorrichtung zur Begrenzung der Ausstellweite einer Tür ist beispielsweise aus der GB 727 588 A bekannt. Bei dieser Vorrichtung ist ein Schwenkarm am Rahmen gelagert und von einem Haken an seinem freien Ende am Rahmen gehalten. Der Schwenkarm hat ein Langloch für einen am Flügel montierten Bolzen. Entfernt man den Bolzen aus dem Langloch des Schwenkarms mittels eines Schiebegliedes lässt sich der Flügel von dem Rahmen entfernen. Die Vorrichtung erfordert sehr viele einzelne, im sichtbaren Bereich am Rahmen und am Flügel zu montierende Bauteile. Eine verdeckte Anordnung des Bolzens und des Hakens ist nicht möglich, da diese Bauteile zur Bedienung zugänglich sein müssen.
Aus der DE 44 038 C ist ein Sicherheitsverschluss für Türen bekannt geworden, bei dem ein Sperrhebel schwenkbar gelagert und mit seinem freien Ende in einer feststehenden Öse verschließbar ist. Ein Riegel lässt sich in ein Langloch des Sperrhebels hineinbewegen und aus diesem herausziehen.
Eine solche Ausstellvorrichtung ist beispielsweise aus der DE 20 2005 000 634 U1 bekannt. Bei dieser Ausstellvorrichtung ermöglicht ein Arm eine gesicherte Stellung des Flügels in einer Offenstellung. Der Arm ist vorzugsweise am Rahmen gelagert. In eine Ausnehmung des Arms greift ein flügelseitiges Verriegelungselement ein.
Weiterhin ist aus der EP 0 919 684 B1 ein Feststeller bekannt mit einem schwenkbaren Arm bekannt. Der Arm hat eine Lagerung auf einer mit dem Rahmen verschraubbaren Platine. Die Platine und der Arm haben Mittel, um den Arm in einer auf die Platine eingeschwenkten Position zu halten. Diese Mittel sind als einfache Anschläge ausgebildet, so dass der Arm jederzeit ausgeschwenkt werden kann.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Ausstellvorrichtung der eingangs genannten Art so weiter zu bilden, dass die Funktion der Begrenzung der Ausstellung des Flügels einfach aktivierbar und deaktivierbar ist.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein Stoppelement in einer vorgesehenen Position in dem Langloch feststellbar ist.
Durch diese Gestaltung ermöglicht die Bewegung des Fixierelementes die wahlweise Freigabe oder Blockierung der Bewegung des Schwenkarms. Bei formschlüssig mit dem Schwenkarm verbundenen Fixierelement ist die Bewegung des Schwenkarms blockiert, und damit die Möglichkeit der Ausstellung des Flügels deaktiviert. Ein weiterer Vorteil der Ausstellvorrichtung besteht darin, dass diese die Möglichkeit eines separat ansteuerbaren Verschlusses ermöglicht. Ist der Schwenkarm gleichzeitig mit dem Riegelelement und dem Fixierelement verbunden, ermöglicht die Ausstellvorrichtung einen Verschluss des Flügels in dem Rahmen. Erst durch das Lösen des Formschlusses des Riegelelementes mit dem Schwenkarm kann der Flügel vollständig von dem Rahmen weggeschwenkt werden. Durch Lösen des Formschlusses des Fixierelementes mit dem Schwenkarm kann der Flügel in die vorgesehene Ausstellstellung gegenüber dem Flügel verschwenkt werden. Weiterhin lässt sich die Ausstellvorrichtung einfach bei bestehenden Fenstern, Fenstertüren oder dergleichen nachrüsten. Die Ausstellvorrichtung gestaltet sich konstruktiv besonders einfach, weil der Schwenkarm ein Langloch zur Führung des Riegelelementes aufweist. Die Ausstellweite des Flügels lässt sich einfach begrenzen, wenn ein Stoppelement in einer vorgesehenen Position in dem Langloch feststellbar ist.
Das Fixierelement vermag gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung hohe Kräfte abzustützen, wenn das eine Beschlagteil eine Führung zur Verschiebung des Fixierelementes zwischen einer den Formschluss mit dem Schwenkarm erzeugenden Stellung und einer den Formschluss mit dem Schwenkarm lösenden Stellung hat.
Die Ausstellvorrichtung gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung konstruktiv besonders einfach, wenn die Führung auf die Lagerung hin gerichtet ist.
Zur weiteren Vereinfachung des konstruktiven Aufbaus der Ausstellvorrichtung trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn das Fixierelement mit einem Vorsprung in eine der Lagerung abgewandten Öffnung des Schwenkarms einführbar ist.
Zur weiteren Vereinfachung der Nutzung der Verriegelungsfunktion der Ausstellvorrichtung trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn das Riegelelement von einem Schloss zwischen der Grundstellung und der Eingriffsstellung antreibbar ist. Vorzugsweise ist das Schloss mit einem Schlüssel bedienbar.
Ein zusätzlich zu montierendes Schloss lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden, wenn die Bewegung des Riegelelementes mit einer Treibstange eines Treibstangenbeschlages gekoppelt ist. Durch diese Gestaltung ermöglicht die Ausstellvorrichtung eine Erzeugung einer Lüftungsstellung bei einer vorgesehenen Stellung der Treibstange.
Das Riegelelement lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ausschließlich in der vorgesehenen Stellung mit dem Schwenkarm verbinden und lösen, wenn der Schwenkarm eine Ausnehmung zur Einführung des Riegelelementes hat und wenn das Riegelelement ein Hakenelement zur Hintergreifung des Schwenkarms in einer Position außerhalb der Ausnehmung hat. Vorzugsweise ist die Ausnehmung ausschließlich an einer Stelle des Schwenkarms angeordnet, die bei im Rahmen liegenden Flügel von dem Riegelelement zugänglich ist. Damit hintergreift das Hakenelement des Riegelelementes den Schwenkarm in der ausgestellten Stellung des Fensters. Diese Gestaltung bietet einen zusätzlichen Schutz gegen ein unberechtigtes Öffnen des Flügels.
Die Ausstellweite lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung in verschiedenen Abstufungen einstellen, wenn der Schwenkarm eine Rasterung für das Stoppelement aufweist. Dies trägt zur Erhöhung des Komforts bei der Bedienung der Ausstellvorrichtung bei.
Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in

Fig. 1: ein Fenster mit einer erfindungsgemäßen Ausstellvorrichtung,
Fig. 2: vergrößert eine Schnittdarstellung durch die Ausstellvorrichtung aus Figur 1,
Fig. 3: eine erste perspektivische Darstellung auf die Ausstellvorrichtung,
Fig. 4: eine zweite perspektivische Darstellung auf die Ausstellvorrichtung.

Figur 1 zeigt ein Fenster mit einem gegen einen Rahmen 1 schwenkbaren Flügel 2 und mit einem Treibstangenbeschlag 3 zur Verriegelung des Flügels 2 in dem Rahmen 1. An dem Flügel 2 ist eine Handhabe 4 zum Antrieb einer verdeckt im Flügel 2 geführten Treibstange des Treibstangenbeschlages 3 angeordnet. Weiterhin hat das Fenster eine Ausstellvorrichtung 5, welche den Flügel 2 in der dargestellten, einen Spalt weit von dem Rahmen 1 weggeschenkten Stellung hält.
Figur 2 zeigt vergrößert die Ausstellvorrichtung 5 aus Figur 1 in einer Schnittdarstellung entlang der Linie II - II. Zur Vereinfachung der Zeichnung sind Bauteile des Rahmens 1 und des Flügels 2 nicht dargestellt. Die Ausstellvorrichtung 5 hat ein rahmenseitiges Beschlagteil 6 und ein flügelseitiges Beschlagteil 7. Das rahmenseitige Beschlagteil 6 hat einen Schwenkarm 8 mit einem Langloch 9. Das flügelseitige Beschlagteil 7 hat ein in dem Langloch 9 geführtes Riegelelement 10 mit einem Hakenelement 11 zur Hintergreifung des Schwenkarms 8. Das Riegelelement 10 lässt sich über ein Schloss 12 zwischen einer dargestellten Eingriffsstellung, in der ein Formschluss mit dem Schwenkarm 8 erzeugt ist, und einer Grundstellung, in der das Riegelelement 10 in das rahmenseitige Beschlagteil 6 zurückgeschwenkt ist, antreiben. Hierzu ist zwischen dem Schloss 12 und dem Riegelelement 10 ein Getriebe 13 angeordnet. Das Schloss 12 lässt sich über einen Schlüssel 14 antreiben. In einer alternativen, nicht dargestellten Ausführungsform kann das Getriebe 13 auch von der mittels der Handhabe 4 verschieblichen Treibstange antreibbar sein. Eine Halteplatte 15 stützt das Schloss am Flügel ab.
Figur 3 zeigt die Ausstellvorrichtung 5 in einer ersten perspektivischen Darstellung von oben auf das rahmenseitige Beschlagteil 6. Das rahmenseitige Beschlagteil 6 hat eine Lagerung 16 für den Schwenkarm 8 und ein längsverschiebliches Fixierelement 17 zur formschlüssigen Verbindung des Schwenkarms 8 mit dem rahmenseitigen Beschlagteil 6. Das Fixierelement 17 ist in einer Führung 18 auf die Lagerung 16 hin verschieblich geführt und befindet sich in einer zurückgezogenen Position, in der die Bewegung des Schwenkarms 8 freigegeben ist. Bei im rahmenseitigen Beschlagteil 6 eingeschwenkten Zustand des Schwenkarms 8 lässt sich das Fixierelement 17 mit einem Vorsprung 19 in eine der Lagerung 16 abgewandten Öffnung 20 des Schwenkarms 8 einführen und damit die Bewegung des Schwenkarms 8 blockieren.
Weiterhin zeigt Figur 3, dass der Schwenkarm 8 eine als Verbreiterung des Langlochs 9 ausgebildete Ausnehmung 21 zur Einführung des Riegelelementes 10 hat. Das Riegelelement 10 lässt sich mit dem Hakenelement 11 ausschließlich durch die Ausnehmung 21 in das Langloch 9 einführen. In der für das Riegelelement 10 zugänglichen Stellung der Ausnehmung 21 ist der Schwenkarm 8 in das rahmenseitige Beschlagteil 6 eingeschwenkt und der in Figur 1 dargestellte Flügel 2 liegt im Rahmen 1.
Figur 4 zeigt eine zweite perspektivische Darstellung der Ausstellvorrichtung 5 in einer Ansicht auf das flügelseitige Beschlagteil 7. Hierbei ist zu erkennen, dass in dem Langloch 9 ein Stoppelement 22 verschieblich angeordnet ist. Die Position des Stoppelementes 22 ist beispielsweise mittels einer nicht dargestellten Rasterung in dem Langloch 9 feststellbar. Hierdurch lässt sich der maximale Weg des Riegelelementes 10 in dem Langloch 9 und damit die maximale Weite, in der der Flügel 2 von dem Rahmen 1 wegschwenkbar ist, begrenzen.
Das rahmenseitige Beschlagteil 6 und das flügelseitige Beschlagteil 7 haben jeweils Schraubbohrungen 23, 24 zur Verschraubung mit dem Rahmen 1 oder dem Flügel 2.
Ausgehend von der in den Figuren 1 bis 4 dargestellten Stellung der Ausstellvorrichtung 5 ist zum vollständigen Öffnen des Flügels 2 zunächst der Flügel 2 in den Rahmen 1 zu drücken. Anschließend kann über das Schloss 12 das Riegelelement 10 in die Grundstellung bewegt und damit von dem Schwenkarm 8 getrennt werden. Erst danach lässt sich der Flügel 2 von dem Rahmen 1 vollständig wegdrehen. Bei geöffnetem Flügel 2 ist das Fixierelement 17 zugänglich und kann mit dem Vorsprung 19 in die Öffnung 20 des Schwenkarms 8 eingeführt werden. Damit wird die Bewegung des Schwenkarms 8 blockiert. Wenn anschließend bei geschlossenem Flügel 2 das Riegelelement 10 über das Schloss 12 in die Eingriffsstellung angetrieben wird, ist ein Formschluss zwischen Riegelelement 10 und Schwenkarm 8 und damit zwischen dem rahmenseitigen Beschlagteil 6 und dem flügelseitigem Beschlagteil 7 erzeugt. Damit ist der Flügel 2 unabhängig von der Stellung der Handhabe 4 und des Treibstangenbeschlages 3 in dem Rahmen 1 verriegelt.

Claims

Ausstellvorrichtung (5) eines gegen einen Rahmen (1) schwenkbaren Flügels (2), mit einem flügelseitigen Beschlagteil (7) und einem rahmenseitigen Beschlagteil (6), mit einem in einen der Beschlagteile (6, 7) gelagerten und mit dem anderen Beschlagteil (7, 6) über ein Riegelelement (10) verbindbaren Schwenkarm (8), wobei das Riegelelement (10) zwischen einer Grundstellung, in der ein Formschluss mit dem Schwenkarm (8) getrennt ist, in eine Eingriffsstellung, in der der Formschluss mit dem Schwenkarm (8) erzeugt ist, antreibbar ist und der Schwenkarm (8) bei in Eingriffsstellung befindlichem Riegelelement (10) bei dem Öffnen des Flügels (2) ausschwenkbar gelagert ist und mit einem Fixierelement (17) zur formschlüssigen Verbindung des Schwenkarms (8) mit dem eine Lagerung (16) für den Schwenkarm (8) aufweisenden Beschlagteil (6), wobei der Schwenkarm (8) ein Langloch (9) zur Führung des Riegelelementes (10) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stoppelement (22) in einer vorgesehenen Position in dem Langloch (9) feststellbar ist.
Ausstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das eine Beschlagteil (6) eine Führung (18) zur Verschiebung des Fixierelementes (17) zwischen einer den Formschluss mit dem Schwenkarm (8) erzeugenden Stellung und einer den Formschluss mit dem Schwenkarm (8) lösenden Stellung hat.
Ausstellvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (18) auf die Lagerung (16) hin gerichtet ist.
Ausstellvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fixierelement (17) mit einem Vorsprung (19) in eine der Lagerung (16) abgewandte Öffnung (20) des Schwenkarms (8) einführbar ist.
Ausstellvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Riegelelement (10) von einem Schloss (12) zwischen der Grundstellung und der Eingriffsstellung antreibbar ist.
Ausstellvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung des Riegelelementes (10) mit einer Treibstange eines Treibstangenbeschlages (3) gekoppelt ist.
Ausstellvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkarm (8) eine Ausnehmung (21) zur Einführung des Riegelelementes (10) hat und dass das Riegelelement (10) ein Hakenelement (11) zur Hintergreifung des Schwenkarms (8) in einer Position außerhalb der Ausnehmung (21) hat.
Ausstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkarm (8) eine Rasterung für das Stoppelement (22) aufweist.