Stellmechanismus für Walzenmühlen
Die Erfindung betrifft einen Stellmechanismus für Walzenmühlen.
Walzenmühlen oder funktionell ähnlichen Mühlen werden in der Literatur auch als Walzenstuhl, Walzenbrecher, Gutbett-Walzenmühle (auch Rollenpresse), Brecher (Crusher), Rollenbrecher oder Rollenmühle (Roller Mill) bezeichnet.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist bei allen Brechern und Mühlen einsetzbar, welche zumindest eine rotierbare Walze umfassen, welche über einen Antrieb angetrieben wird, wobei die rotierbare Walze mit einer beabstandeten zweiten Walze oder einer Fläche (Brechleiste) einen Mahlspalt bildet, wobei dieser Mahlspalt vom Mahlgut passiert wird und dieses in Abhängigkeit der Breite des Mahlspalts zerkleinert wird.
Bei der Ausführung mit zwei Walzen können beide Walzen angetrieben sein. Das Mahlgut wird der Walzenmühle üblicherweise von oben zugeführt. Die Drehrichtung der einen oder zwei angetriebenen Walzen ist derart, dass das oben anliegende Mahlgut in den Mahlspalt hineinbewegt wird. Bei zwei angetriebenen Walzen weisen diese daher eine entgegengesetzte Drehrichtung auf.
Die Mantelfläche einer Walze kann glatt, mit Ringen, Nocken, Riefen, oder mit „Picks" (Pyramidenzähne) und anderen Strukturen - und dies in verschiedenen Formen und Tiefen versehen sein.
Bei verstellbaren Walzenmühlen nach dem Stand der Technik ist eine Walze ortsfest ausgeführt und die zweite Walze kann verschoben oder geschwenkt werden, um den Abstand der beiden Walzen zueinander zu variieren. Für einige Anwendungsfälle ist es jedoch vorteilhaft, wenn beide Walzen synchron verstellbar sind und beide Walzen aus der Falllinie des Mahlgutes bewegt werden können. Besonders wünschenswert ist diese Möglichkeit bei Geräten zum Partikelstrahlen, wie beispielsweise Trockeneisstrahl- Geräten, da die Trockeneispartikel die Walzenmühle passieren können ohne auf eine der Walze zu treffen, wodurch eine ungewollte Zerkleinerung der Partikel verhindert wird und die Gefahr
eines Verstopfens der Walzenmühle durch die Partikel vermindert wird .
Die JP 4064290 B2 und die DE19955660C1 zeigen jeweils ein umweit- und gesundheitsfreundliches Verfahren zur Bearbeitung von Textilien insbesondere Jeans-Stoff, bei welchem der Stoff mit Trockeneispartikel bestrahlt wird, um den Stoff aufzurauen bzw. zu bleichen. Dabei ist eine Mühle vorgesehen, um die Trockeneispartikel zu einer einheitlichen Größe zu zermahlen. Eine Verstellbarkeit der Mühle, insbesondere eine Verstellbarkeit, welche es erlaubt unzerkleinerte Trockeneispartikel durch die Mühle passieren zu lassen, ist nicht gezeigt.
Die WO 9416861 (AI) zeigt ein Gerät zum Eisstrahlen, dabei wird das Eis durch einen Walzenbrecher zwischen zwei gegenläufigen parallelen Walzen zerkleinert. Der Abstand der Walzen zueinander ist verstellbar indem eine Walze translatorisch zur zweiten, feststehenden Walze bewegt wird. Somit kann eingestellt werden, wie fein das Eis zerkleinert wird.
Die DE 102006000510 (B3) zeigt eine Walzenmühle für ein Trockeneisstrahlgerät. Vor der Walzenmühle ist eine Umschaltklappe angebracht mit der die Trockeneispellets entweder der Walzenmühle mit einer Walze mit veränderbarem Mahlspalt oder einem Beipass zugeführt werden. Das Gerät kann also mit unzerkleinerten oder zerkleinerten Trockeneispellets betriebene werden, diese passieren nicht denselben Weg.
Die WO 2013127986 (AI) zeigt ein verstellbares Mahlwerk, insbesondere zum Mahlen von Trockeneis. Eine Brechleiste ist so zwischen zwei Mahlwalzen angeordnet, sodass sich zwei Mahlspalte ergeben. Diese Mahlspalte sind über die Länge der Walze konstant breit. Dies wird dadurch erreicht, dass die Brechleiste derart in den Zwischenraum zwischen den beiden Mahlwalzen hineinragt, dass sie die Verbindungslinie zwischen den beiden Drehachsen der Mahlwalzen schneidet. Die Brechleiste ist verschiebbar vorgesehen, wobei sie einen Querschnitt aufweist, der quer zur Verschieberichtung nicht konstant ist. Durch eine vertikale Verschiebung der Brechleiste kann der Mahlspalt zwischen den Mahl-
walzen und der Brechleiste zwischen einem Minimal- und einem Maximalwert eingestellt werden. Die Walzen sind ortsfest gelagert.
Die US 2555415 (A) zeigt einen Antriebsmechanismus für eine Walzenmühle, wobei beide Walzen durch ein Zahnrad-Getriebe gekoppelt sind und durch dieses gegengleich angetrieben werden. Dabei ist eine Walze ortsfest angebracht und die zweite Walze kann zur ersten Walzen hinbewegt bzw. von dieser weg bewegt werden, um den Mahlspalt einstellen zu können. Beide Walzen sind je auf einer rotierbaren Welle montiert, welche an einem Ende ein Zahnrad aufweist. Das Zahnrad der ortsfesten Walze ist mit einem ersten Zwischenzahnrad in Eingriff, dieses erste Zwischenzahnrad ist mit einem zweiten Zwischenzahnrad in Eingriff und das zweite Zwischenzahnrad ist mit dem Zahnrad der verstellbaren Walze in Eingriff. Die beiden Zwischenzahnräder sind an ortsfesten Wellen montiert. Das Zahnrad der verstellbaren Walze kann radial um das zweite Zwischenzahnrad hin zur ortsfesten Walze oder von dieser weg geschwenkt werden und ist dazu in einer bogenförmigen Nut geführt .
Wird eine der vier Wellen angetrieben, führt dies dazu, dass die beiden Walzen gegengleich rotieren und so Mahlgut durch den Mahlspalt gepresst wird, wobei der Mahlspalt durch Schwenken der verstellbaren Walze eingestellt werden kann.
Bei der WO2013127986 (AI) und der US 2555415 (A) kann der Mahlspalt stufenlos in gewünschter Breite eingestellt werden. Bei der DE 102006000510 (B3) und der DE 202013100381 (Ul) können die Trockeneispellets wahlweise unterschiedlichen Bearbeitungsschritten unterzogen werden, bzw. wahlweise unzerkleinert verwendet werden, wobei die Pellets durch eine Klappe unterschiedlichen, räumlich getrennten Vorrichtungen zugeführt werden.
Die DE 849641 AI zeigt einen Stellmechanismus für Walzenmühlen, bei der je eine Walze exzentrisch zwischen zwei einzelnen Scheiben angebracht ist. Die beiden Scheiben weisen je eine rechteckige Ausnehmung auf, in denen ein Exzenterwelle passgenau eingesetzt ist. Durch Drehen der Exzenterwelle werden die beiden Scheiben synchron verdreht, mit dem großen Nachteil, dass das
Ausmaß der Verstellbewegung auf die Exzentrizität der Exzenterwelle beschränkt ist. Ein weiterer erheblicher Nachteil besteht darin, dass die rechteckige Öffnung in den Scheiben nur schwer und mit einigem Zusatzaufwand abgedichtet werden kann. Ein weiterer wesentlicher Nachteil besteht darin, dass die Exzenterwelle bei der Verstellbewegung entlang der geraden Flächen der rechteckigen Ausnehmung geschliffen wird, was zur Folge hat, dass die Scheiben und somit die Walzen rasch ein Spiel entwickeln, oder dass die Position der beiden Scheiben zueinander nicht mehr exakt synchron ist, was zu einer Schrägstellung der Wal ze führt .
Bei keiner der genannten Schriften ist es möglich, eine ungehinderte Passage von unzerkleinertem Mahlgut durch die Mühle selbst zu erreichen. Nachteilig ist zudem, dass im Fall von verstellbaren Walzen, bzw. verstellbaren Brecherleisten das Gehäuse der Mühle von einem Langloch durchdrungen ist, was eine Abdichtung der Mühle erschwert.
Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht erstens darin, einen Stellmechanismus für die Walze eines Brechers, bzw. einer Mühle zur Verfügung zu stellen, welcher eine Abdichtung des Gehäuses erleichtert und dabei eine Verstellung des Mahlspalts in einem großen Bereich ermöglicht und zweitens einen Stellmechanismus zu schaffen, welcher es erlaubt bei Brechern oder Mühlen mit zwei Walzen beide Walzen synchron zueinander zur Falllinie des Mahlgutes hin bzw. von dieser weg zu schwenken.
Für das Lösen der ersten Teilaufgabe wird vorgeschlagen, eine Walzenmühle mit verstellbar breitem Mahlspalt vorzusehen, wobei das Gehäuse seitlich nur durch kreisrunde Öffnungen durchdrungen ist. Eine solche Walzenmühle wird dadurch erreicht, dass die Walze exzentrisch zwischen zwei Bereichen einer als Welle ausgebildeten Stellvorrichtung gelagert ist und die Stellvorrichtung seitlich im Gehäuse der Walzenmühle gelagert ist, wobei die Position der Walze durch Rotation der Stellvorrichtung um ihre Achse veränderbar ist.
Für das Lösen der zweiten Teilaufgabe wird vorgeschlagen beide
Walzen einer Mühle bzw. eines Brechers mit dem erfindungsgemäßen Stellmechanismus zu versehen.
Vorteilhaft an einer Walzenmühle mit zwei Walzen mit je einem erfindungsgemäßen Stellmechanismus gegenüber dem Stand der Technik ist , dass
— keine translatorische Bewegung einer Walze erfolgt, wodurch keine linearen Führungen nötig ist,
— beide Walzen synchron zueinander verstellt werden, wodurch beide aus der Falllinie des Mahlgutes bewegbar sind,
— die Achsen der Walzenmühle immer auf einer gemeinsamen Höhe liegen,
— eine hohe Verstellgenauigkeit und Langlebigkeit durch einen geringeren Verschleiß der beweglichen Teile erreicht wird.
Besonders bevorzugt sind die beiden Walzen durch ein Zahnradgetriebe oder einen Riemenantrieb gekoppelt.
Bevorzugt wird die erfindungsgemäße Walzenmühle bzw. -brecher in einem Gerät zum Druckluftstrahlen insbesondere mit Trockeneis (Kohlendioxid in fester Form) eingesetzt. Trockeneisstrahlgeräte werden zur Reinigung oder Bearbeitung von Oberflächen verwendet. Die Reinigungsleistung kann über die Größe der Trockeneispartikel gesteuert werden. Je kleiner die Partikel sind, desto schonender und sparsamer erfolgt die Reinigung. Durch die erfindungsgemäße Walzenmühle ist es möglich beliebig fein zerkleinerte oder unzerkleinerte Trockeneispellets zu verwenden, wobei diese innerhalb der Vorrichtung den selben Weg zurück legen.
Der erfindungsgemäße Stellmechanismus ist gegenüber dem Stand der Technik vorteilhaft, da
— das Gehäuse mit einfachen Mitteln abgedichtet werden kann,
— die Breite des Mahlspalts in einem großen Bereich stufenlos eingestellt werden kann,
— im geöffneten Zustand eine ungewollte Zerkleinerung des Mahlgutes unterbleibt,
— im geöffnetem Zustand die Gefahr einer Verstopfung durch das Mahlgut vermindert wird.
In einer besonders bevorzugten erfindungsgemäßen Ausgestaltung wird vorgeschlagen, eine erfindungsgemäße Walzenmühle vorzusehen, die in Längsrichtung (Axialrichtung) der Walze gesehen zumindest zwei Teilbereiche aufweist, welche einen unterschiedlich breiten Mahlspalt aufweisen.
Bevorzug ist die Breite des Mahlspalts eines Teilbereichs so groß, dass das Mahlgut diesen passiert ohne zerkleinert zu werden. Dies ist jedenfalls gegeben, wenn der Mahlspalt breiter ist als die maximale Erstreckung der Partikel (Körner, Stücke, Pellets) des Mahlgutes.
Bevorzugt ist das Längenverhältnis der Teilbereiche zueinander einstellbar .
Die Erfindung umfasst ein Verfahren zum Trockeneisstrahlen, wobei der Mahlgrad der Trockeneispartikel stufenlos und ohne zeitliche Unterbrechung von fein gemahlen bis hin zu ungemahlenen Trockeneispellets einstellbar ist.
Die Erfindung umfasst zudem ein Verfahren zum Trockeneisstrahlen, bei welchem weniger stark zerkleinerte bis hin zu unzer- kleinerte Trockeneispellets und einstellbar fein zerkleinerte Pellets im Strahl enthalten sind, wobei das Mengenverhältnis der weniger stark zerkleinerte bis hin zu unzerkleinerte Trockeneispellets und der einstellbar fein zerkleinerten Pellets im Strahl einstellbar ist.
Die Erfindung wird an Hand von Zeichnungen veranschaulicht, diese Zeichnungen sind nicht maßstabsgetreue Prinzipskizzen, bei welchen aus Gründen der Übersichtlichkeit Details wie Dichtringe und Lager nicht dargestellt sind. Ebenfalls aus Gründen der Übersichtlichkeit sind alle Bauteile deutlich beabstandet zueinander dargestellt. Da viele Varianten existieren die Erfindung umzusetzen, werden in den Zeichnungen beispielhafte, insbesondere vorteilhafte Möglichkeiten gezeigt.
Fig. 1: zeigt eine erfindungsgemäße Walzenmühle in Schnittansicht von der Seite und von oben in Ausführung nur einer Walze mit geringem Mahlspalt.
Fig. 2: zeigt eine erfindungsgemäße Walzenmühle aus Fig. 1 in einer zweiten Stellung mit maximalem Mahlspalt.
Fig. 3: zeigt eine besonders bevorzugte erfindungsgemäße Walzenmühle mit zwei Walzen mit je einer Stellvorrichtung in Schnittansicht von der Seite und von oben.
Fig. 4: zeigt eine alternative Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Stellvorrichtung in Schnittansicht von oben und in Teilschnittansicht von der Seite.
Fig. 5: die Fig. 5a und 5b zeigen das Schwenkgetriebe der erfindungsgemäßen Walzenmühle in verschiedenen Stellungen in Schnittansicht von der Seite.
Fig. 6: die Fig. 6a und 6b zeigen die erfindungsgemäße Walzenmühle in verschiedenen Stellungen ohne Gehäuse in SD- Ansicht von schräg oben.
Fig. 7: Zeigt ein Trockeneisstrahlgerät mit der erfindungsgemäßen Walzenmühle in seitlicher Schnittansicht.
Fig. 8: zeigt eine bevorzugte erfindungsgemäße Walzenmühle, bei der eine Walze in Achsrichtung verschiebbar ist, in Schnittansicht von der Seite und von oben.
Fig. 9: zeigt die erfindungsgemäße Walzenmühle aus Fig. 8 in einer zweiten Stellung mit breiterem Mahlspalt.
Fig. 10: Die Fig. 10a und 10b zeigen erfindungsgemäße Walzenmühlen mit aktiver Förderung des unzerkleinerten Mahlgutes durch die Walzmühle in Teilschnittansicht von oben.
Fig. 11: Die Fig. 6a und 6b zeigen erfindungsgemäße Ausführungsvarianten der Walzenmühle mit unterschiedlich einstellbaren Mahlspaltbereichen mit nur einer Walze.
Fig. 12: Zeigt ein Trockeneisstrahlgerät mit einer erfindungsgemäßen Walzenmühle mit unterschiedlich einstellbaren Mahlspaltbereichen in seitlicher Schnittansicht.
Fig. 1 und Fig. 2 zeigen das Grundprinzip einer erfindungsgemäßen Walzenmühle. Die Walzenmühle weist zumindest eine Walzen 1 auf, welche als Hohlzylinder ausgeführt ist. Durch die Walze 1 verläuft eine Welle 1.1. Die Drehbewegung der Wellen 1.1 wird, beispielsweise durch Passfedern, auf die Walze 1, übertragen. Welle 1.1 und Walze 1 können auch als ein monolithischer Teil ausgebildet sein.
Zur Bildung des Mahlspalts ist die Walzen 1 parallel zu einer Fläche 3.1 oder einer zweiten Walze 2 in einem Gehäuse 3 angeordnet. In jener Stellung, welche in Fig. 1 gezeigt ist, bilden die Walze 1 und die Fläche 3.1 zwischen sich einen gleichmäßigen, schmalen Mahlspalt, welcher über die gesamte Länge der Walze 1 verläuft. Das Mahlgut gelangt von oben beispielsweise aus der Trichteröffnung eines Vorratsbehälters an die Walze 1. Die Welle 1.1 und somit die Walze 1 rotiert derart, dass das oben anliegende Mahlgut durch die Drehbewegung in den Spalt zwischen Walze 1 und Fläche 3.1 hineinbewegt wird. Das Mahlgut wird dabei in Abhängigkeit der Breite des Mahlspalts zermahlen.
Um die Breite des Mahlspalts einstellen zu können, ist eine Versteilvorrichtung 5 vorgesehen. Die Welle 1.1 der Walze 1 ist in der Stellvorrichtung 5 gelagert. Die Stellvorrichtung 5 ist eine Welle, welche an ihren beiden Enden im Gehäuse 3 gelagert ist. Der Grundkörper der Stellvorrichtung 5 ist durch zwei Scheiben 5.1, 5.3 gebildet, welche durch einen exzentrisch angeordneten Steg 5.2 verbunden sind. Dieser Steg 5.2 verläuft parallel zur Walze 1, deren Welle 1.1 exzentrisch in den beiden Scheiben 5.1, 5.3 der Stellvorrichtung 5 gelagert ist. Der geschwungene, keilförmige Querschnitt des Steges 5.2 dient dazu den Bereich, der zwischen den Scheiben 5.1, 5.3 lieg und nicht durch die Walze 1 belegt ist, teilweise auszufüllen, um einen Durchtritt von Mahlgut hinter der Walze 1 zu verhindern. Die Stellvorrichtung 5 kann aus einem Stück gefertigt sein, oder sich aus mehreren Teilen zusammensetzen. Gleiches gilt für das Gehäuse 3.
Die Scheibe 5.1 ist dabei direkt im Gehäuse gelagert, während an die Scheibe 5.3 ein Wellenabschnitt mit geringerem Durchmesser
anschließt, welcher das Gehäuse 3 durchdringt und in diesem gelagert ist. An diesem Wellenabschnitt der Stellvorrichtung 5 setzt außerhalb des Gehäuses 3 ein Mechanismus an, welcher die Stellvorrichtung 5 um ihre eigene Achse drehen und in beliebiger Position fixieren kann. Ein solcher Mechanismus könnte aus einem Hebel mit Rastfunktion bzw. Klemmfunktion bestehen. Die Drehung und Fixierung der Stellvorrichtung 5 kann auch automatisiert über einen elektromechanischen Antrieb, wie beispielsweise einem Servoantrieb oder Schrittmotor erfolgen.
In Fig. 2 ist die Walzenmühle der Fig. 1 in einer zweiten Stellung gezeigt. Dabei wurde die Stellvorrichtung 5 um die eigene Achse gedreht (im vorliegenden Beispiel um ca. 130°), wodurch die Walzen 1 in Fallrichtung des Mahlgutes gesehen nach unten, hinten bewegt wurde. In der seitlichen Schnittansicht (links in Fig. 2) ist zu erkennen, dass die Walze 1 vollständig aus dem Fallschacht 3.2 des Mahlgutes bewegt wurde. Die Stellvorrichtung kann auch in einer beliebigen Position zwischen den in Fig. 1 und Fig. 3 gezeigten Endpositionen fixiert werden, um den gewünschten Mahlgrad einstellen zu können. In der Endposition, in der der maximale Mahlspalt vorliegt, sind der Steg 3,2 und die Walze 1 bevorzug vollständig aus dem Fallschacht 3.2 geschwenkt, wobei die längere gerade Seitenfläche des keilförmigen, geschwungenen Stegs 3.2 an die Innenwand des Fallschachtes 3.2 bündig anschließt.
Das Gehäuse 3 ist vereinfacht betrachtet eine Quader welcher eine Ausnehmung mit kreisförmigem Querschnitt und eine Ausnehmung mit rechteckigem Querschnitt aufweist. Die Ausnehmung mit kreisförmigem Querschnitt dient zur Aufnahme der Stellvorrichtung 5. Die Ausnehmung mit rechteckigem Querschnitt verläuft in einem Winkel von 90° zur Ausnehmung mit rundem Querschnitt durch den Quader. Die Ausnehmung mit rechteckigem Querschnitt erstreckt sich dabei von oben gesehen zwischen den beiden Scheiben 5.1, 5.3 der Stellvorrichtung 5. Die Ausnehmung mit rechteckigem Querschnitt bildet daher einen durchgängigen Fallschacht 3.2 für
das Mahlgut, in welchen die Walze 1 durch Drehen der Stellvorrichtung 5 wahlweise hineinbewegt werden kann.
Bei Ausführung mit zwei Walzen 1, 2 und zwei Stellvorrichtungen 5 weist das quaderförmige Gehäuse zwei parallele horizontale Ausnehmung mit kreisförmigem Querschnitt zur Aufnahme der beiden Stellvorrichtungen 5 auf. Der vertikale Fallschacht 3.2 verläuft in einem Winkel von 90° zu den beiden Ausnehmung mit kreisförmigem Querschnitt und verbindet diese im Bereich der Walzen 1, 2. Die Ausnehmung mit rechteckigem Querschnitt bildet daher wiederum einen durchgängigen Fallschacht 3.2 für das Mahlgut, in welchen die Walze 1 und Walze 2 durch Drehen deren Stellvorrichtungen 5 wahlweise hineinbewegt werden können.
In der in Fig. 3 gezeigten besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Walzenmühle zwei gegenläufig rotierende Walzen 1, 2 auf, wobei jede Walze 1,2 in einer Stellvorrichtung 5 montiert ist. Jede Stellvorrichtung 5 ist um ihre Achse drehbar, bevorzugt erfolgt die Drehung synchron und gegengleich. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass die Scheiben 5.1, 5.3 beider Stellvorrichtungen mit einer Verzahnung ausgestattet sind, wobei die Verzahnungen der beiden Stellvorrichtungen 5 ineinander greifen. Dadurch wird die Drehbewegung der ersten Stellvorrichtung 5 auf die zweite Stellvorrichtung 5 übertragen. Es kann ausreichend sein die Verzahnung nur an einem Teilumfang der Scheiben 5.1, 5.3 vorzusehen. Dieser Teilumfang einer Stellvorrichtung 5 ist jener, der bei Verstellen des Mahlspalts zwischen den beiden Endpositionen mit der anderen Stellvorrichtung 5 in Berührung kommt .
Wie in Fig. 3 gezeigt weist die Scheibe 5.1 an ihrem dem Gehäuseäußeren zugewandten Ende einen Bereich mit kleinerem Durchmesser auf. In diesem Bereich erfolgt die Lagerung der Scheibe 5.1. Die Welle 1.1 durchdringt die Scheibe 5.1 und steht somit aus dem Gehäuse 3 vor. Gleiches gilt für die Welle 2.1.
Bevorzugt werden beide Wellen 1.1, 2.1 synchron zueinander angetrieben. Da beide Wellen 1.1, 2.1 exzentrischen in der jeweiligen Stellvorrichtung 5 gelagert sind, erfolgt bei Drehung der
Stellvorrichtung 5 ein Verschwenken der Wellen 1.1, 2.1. Aufgrund dieser Schwenkbewegung ist eine spezielle Getriebeanordnung nötig, um die Kopplung des Antriebs der Wellen 1.1, 2.1 zu erreichen. Diese Getriebeanordnung ist in den Fig. 5a und 5b bzw. 6a, 6b gezeigt.
Die Wellen 1.1 und 2.1 sind in jenem Bereich, welcher aus dem Gehäuse 3 vorsteht mit einem Zahnrad 4.1, 4.2 versehen. Die beiden Zahnräder 4.1, 4.2 sind durch zwei dazwischenliegende Zahnräder 4.3, 4.4 gekoppelt, wobei das Zahnrad 4.2 um das anschließende Zwischenzahnrad 4.4 innerhalb des Getriebegehäuses schwenkbar ist. Dieses Getriebe wird fortan als Schwenkgetriebe 4 bezeichnet .
Das Schwenkgetriebe 4 ist in etwa wie in der eingangs zitierten US 2555415 (A) umgesetzt, mit dem Unterschied, dass die gegenständlichen Zahnräder 4.1, 4.2, 4.3, 4.4 dieselbe Größe haben, sodass die beiden Walzen 1, 2 mit derselben Drehzahl rotieren. Natürlich ist es auch möglich ein Übersetzungsverhältnis zwischen den Zahnrädern vorzusehen.
Ein entscheidender Unterschied zur US 2555415 (A) besteht darin, dass das Schwenkgetriebe 4 nicht mit dem Gehäuse 3 der Walzenmühle verbunden ist. Dies ist nötig, da bei der US 2555415 (A) nur eine der Walze verstellbar ist.
Das gegenständliche Schwenkgetriebe 4 folgt der Schwenkbewegung der Welle 1.1. Die Änderung der Distanz zwischen den Wellen 1.1, 2.1 wird durch die Schwenkbewegung des Zahnrades 4.2 um das Zahnrad 4.4 ausgeglichen.
Eine zweite Möglichkeit würde darin bestehen, auch das Zahnrad 4.1 schwenkbar um das Zahnrad 4.3 vorzusehen. Dabei wird bei Drehung der Stellvorrichtungen 5 das Zahnrad 4.1 um das Zahnrad 4.3 geschwenkt und das Zahnrad 4.4 um das Zahnrad 4.3 geschwenkt. In diesem Fall kann das Getriebegehäuse mit dem Gehäuse 3 der Walzenmühle ortsfest verbunden werden. Größe und Position der Zahnräder muss in diesem Fall an den Schwenkradius der Wellen 1.1, 2.1 angepasst werden.
Zum besseren Verständnis werden in den Fig. 6a und 6b die wesentlichen Teile der Vorrichtung ohne Gehäuse 3 dargestellt. An der ersten Stellvorrichtung greift ein Hebel an, mit welchem diese verstellt und in einer beliebigen Position zwischen zwei Endpositionen fixiert werden kann. Die Drehbewegung der ersten Stellvorrichtung 5 wird über eine Verzahnung an den Scheiben 5.1, 5.3 auf die zweite Stellvorrichtung 5 übertragen. Alternativ kann die Übertragung der Drehbewegung über außerhalb des Gehäuses 3 angeordnete Zahnräder 5.4 erfolgen.
In der in Fig. 6a dargestellten Endposition mit minimalem Mahlspalt, weisen die Walzen 1, 2 und somit die Wellen 1.1, 2.1 und weiters die Zahnräder 4.1, 4.2 einen minimalen Abstand zueinander auf .
In der Fig. 6b wurde der Hebel im Urzeigersinn soweit bewegt, bis die Stellvorrichtungen 5 die zweite Endposition mit maximalem Mahlspalt eingenommen haben. Dabei weisen die Walzen 1, 2 und somit die Wellen 1.1, 2.1 und weiters die Zahnräder 4.1, 4.2 einen maximalen Abstand zueinander auf.
Die Fig. 4 zeigt eine andere Variante zum Antrieb der Welle 1.1. Dabei durchdringt die Welle 1.1 nur die Scheibe 5.1 und nicht das Gehäuse 3. Die Scheibe 5.1 ist im Inneren des Gehäuses 3 gelagert und durchdringt dieses nicht. Die Welle 1.1 endet zwischen der Innenwand des Gehäuses 3 und der Scheibe 5.1 und ist an diesem Ende mit einem Zahnrad 4.5 versehen. Das Gehäuse 3 wird durch die Antriebswelle 1.2 durchdrungen, welche zentral in der Scheibe 5.1 gelagert ist. Die Antriebswelle 1.2 weist ein Zahnrad 4.6 auf, welches mit dem Zahnrad 4.5 in Eingriff ist. Bei Drehung der Stellvorrichtung 5 wird das Zahnrad 4.5 um das Zahnrad 4.6 gedreht. Vorteilhaft ist, dass es keine Einschränkung für den Winkelbereich gibt, in welchem die Stellvorrichtung gedreht werden kann, und dass das Gehäuse 3 durch die Welle 1.2 durchdrungen ist, welche gegenüber der Scheibe 5.1 einen geringen Durchmesser aufweist. Zudem erfährt die Welle 1.2 keine Schwenkbewegung, wodurch diese mit einfachen Mitteln ohne schwenkbares Getriebe durch einen Motor angetrieben werden kann.
Bei Ausführung einer Mühle mit zwei Walzen 1, 2 mit der Stellvorrichtung 5 gemäß Fig. 4 können die Antriebswellen 1.2 beider Walzen 1, 2 über ein starres Getriebe oder einem Riemenantrieb anstelle eines Schwenkgetriebes 4 gekoppelt sein. Die Getriebeanordnung der Fig. 4 kann natürlich auch außerhalb des Gehäuses 3, in einem eigenen Getriebegehäuse angeordnet sein.
In Erweiterung der Vorrichtung gemäß Fig. 4 kann parallel zur Walze 1 eine zweite Walze 1 exzentrisch im Bereich zwischen den Scheiben 5.1 und 5.3 vorhanden sein, wobei die Welle 1.1 der zweite Walze 1 ebenso ausgebildet und mit einem Zahnrad 4.5 versehen ist, wie die Welle 1.1 der ersten Walze 1. Dadurch werden beide Walzen 1 über die Antriebswelle 1.2 und deren Zahnrad 4.6 angetrieben. Die Durchmesser der beiden Walzen 1 sind dabei in Summe kleiner als der Durchmesser der Scheiben 5.1, 5.3. Um den Bereich zwischen den beiden Scheiben 5.1, 5.3, welcher nicht durch die Walzen 1 belegt ist, teilweise auszufüllen können zwei Stege 5.2 vorhanden sein, die sich parallel zu den Walzen 1 zwischen den Scheiben 5.1, 5.3 erstrecken. Die Walzen 1 weisen eine unterschiedliche Oberflächenstruktur auf, beispielweise hat eine Walze 1 eine glattere Oberfläche zum feinen Mahlen des Mahlgutes und die zweite Walze 1 hat eine höher strukturierte Oberfläche zum groben Brechen des Mahlgutes. Die zweite Walze 1 könnte dabei auch als Zellenrad ausgebildet sein, welches eine aktive Förderung des Mahlgutes ohne Zerkleinerung ermöglichen würde. Durch diese Erweiterung wird die Stellvorrichtung 5 als „Werkzeugwechsler" ausgebildet, wobei durch Drehung der Stellvorrichtung 5 um 180° zwischen den beiden Walzen 1 umgestellt werden kann. Die Möglichkeit zum Einstellen der Breite des Mahlspalts bleibt für jede Walze 1 erhalten. Die beschrieben Erweiterung kann gemäß den Fig. 1 und 2 gegenüber einer Fläche 3.1 angeordnet sein, oder anstelle einer oder beider Walzen 1, 2 bzw. Stellvorrichtungen 5 in Fig. 3.
Vorteilhaft an sämtlichen Ausführungsvarianten der gegenständlichen Walzenmühle ist, wie bereits eingangs erwähnt, dass das Gehäuse 3 (mit Ausnahme der Öffnungen zum Zuführen des Mahlgutes
und die Öffnung zur Freigabe des zerkleinerten Mahlgutes) nur kreisrunde Öffnungen aufweist, durch welche die Stellvorrichtung 5 verläuft. Das Innere des Gehäuses 3 kann somit an all diesen kreisrunden Öffnungen abgedichtet werden. Schließt wie in Fig. 7 gezeigt an der Oberseite der Walzenmühle ein abgedichteter Vorratsbehälter an und an der Unterseite der Walzenmühle eine druckdichte Schleuse zur Weiterleitung des zermahlenen Mahlgutes so kann, wenn gewünscht, ein in sich geschlossenen System mit einem gegenüber dem Umgebungsdruck höherem oder niedrigerem Innendruck realisiert werden.
Besonders vorteilhaft ist dies bei Geräten zum Partikelstrahlen mit Trockeneis, da Trockeneis bei höherem Druck länger gelagert werden kann. Ein solches Gerät in druckdichter Ausführung um- fasst zumindest einen Vorratsbehälter zur Lagerung der Trockeneispellets ein erfindungsgemäßes Mahlwerk zum Zerkleinern der Trockeneispartikel, eine Schleuse zur Zuführung der zerkleinerten Trockeneispellets in die Druckleitung 9, ein an die Druckleitung 9 angeschlossenen Schlauch und eine Düse (z.B. in Form einer Pistole) für den Austritt der Druckluft und der darin beförderten Trockeneispartikel. Die gegenständliche Mühle ist jedoch auch für Trockeneisstrahlgeräte mit druckfreier Lagerung vorteilhaft, da die Walze 1 bzw. die Walzen 1, 2 aus der Falllinie geschwenkt werden können und so je nach Ausgestaltung den Fallschacht 3.2 völlig oder zumindest großteils freigeben. Zudem verhindert die gut abdichtbare Lagerung der verstellbaren Walze 1 bzw. der verstellbaren Walzen 1, 2 das Eindringen von Feuchtigkeit, welche zu Vereisungen der Mühle, oder Verklumpung der Trockeneispellets führen kann.
Die Pellets haben typischerweise eine Länge von ca. 3-10mm, und einen Durchmesser von 2-4mm. Diese Pellets gelangen durch den Trichter 7 des Vorratsbehälters aufgrund der Schwerkraft in den Fallschacht 3.2 des Gehäuses 3 der Walzenmühle und somit von oben her an die Walze 1, bzw. an die Walzen 1 und 2 und werden durch diese in den Mahlspalt bewegt. In Abhängigkeit der Breite des Mahlspalts können diese Pellets bis zu Partikeln mit einer
Größe von unter 500 pm zerkleinert werden. Ist die Breite des
Mahlspalts größer 5-10 mm, insbesondere ein Vielfaches der maximalen Erstreckung des Mahlgutes, so erfolgt im Wesentlichen keine Zerkleinerung der Pellets in der Walzenmühle. Die in Fig. 8 gezeigte Walzenmühle könnte auch umgekehrt, also auf dem Kopf stehend, zwischen Trichter 7 und der Dosiervorrichtung 8 platziert sein, wenn die beiden Walzen 1, 2 in umgekehrter Drehrichtung angetrieben werden.
Die zermahlenen und oder unzermahlenen Trockeneispellets fallen aufgrund der Schwerkraft durch die Auslassöffnung das Gehäuses 3 der Walzenmühle und gelangen zur Dosiervorrichtung 8 oder direkt in die Druckleitung 9. Dosiervorrichtungen für Trockeneisstrahlgeräte sind nach dem Stand der Technik bekannt. Diese können beispielsweise der US4389820 (A) , der US5109636 (A) , EP1637282 (AI), US6346035 (Bl), US4463736 (A) , US4744181 (A) , EP0971811 (AI) entnommen werden und sind durch Bezugnahme hierin aufgenommen .
Dadurch, dass die erfindungsgemäße Walzenmühle in einem weiten Bereich einstellbar ist, können beliebig fein zermahlene bis un- zermahlene Trockeneispellets geliefert werden, wobei die Gefahr einer Verstopfung der Mühle gegenüber Bauformen nach dem Stand der Technik vermindert ist und eine gute Dichtheit der Mühle erzielt wird. Aus diesen Gründen ist der Einsatz der gegenständlichen Walzenmühle zum Zermahlen von Trockeneispellets besonders wertvoll .
Besonders wertvoll ist die gegenständliche Mühle auch daher, dass durch Einstellung der Mühle ohne Unterbrechung von gemahlenen zu ungemahlenen Trockeneispellets umgeschaltet werden kann.
Eine solche Trockeneismühle ist nach dem Stand der Technik nicht bekannt .
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Trockeneisstrahlen zur Reinigung oder Bearbeitung von Oberflächen, wobei die Partikelgröße des im Strahl enthaltenen Trockeneises stufenlos und kontinuierlich von fein gemahlen bis hin zu ungemahlenen Trockeneispellets einstellbar ist, ist somit neu gegenüber dem Stand der Technik
und vorteilhaft aufgrund der Flexibilität und erweiterten Ersetzbarkeit des Verfahrens, sowie durch die Zeitersparnis beim unterbrechungsfreien Umstellen von gemahlenen auf ungemahlene bzw. weniger fein gemahlene Trockeneispellets. Der Umstand, dass gemahlene und ungemahlene Trockeneispellets denselben Weg durch die Mühle passieren, trägt zu einem einfachen Aufbau des Trockeneisstrahlgeräts bei.
Besonders bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren zum Reinigen oder Bearbeiten von Textilien eingesetzt. Insbesondere zur Schaffung von Oberflächeneffekten bei Textilien wie Jeans ist das erfindungsgemäße Verfahren äußerst vorteilhaft. Durch die rasch einstellbare Größe der Trockeneispartikel bis hin zu un- zerkleinerten Trockeneispellets können viele Effekte wie der „Stone washed"-Effekt , gebleichte Stellen, Muster, abgewetzte Stellen bis hin zu Löchern an einer Bearbeitungsmaschine erfolgen .
Für jeden Effekt oder speziell für die jeweils behandelten Textilien kann mit sehr geringem zeitlichem Aufwand der Mahlgrad der Trockeneispellets verändert werden, sodass sich die optimale Partikelgröße ergibt. Dadurch kann sowohl der Verbrauch an Trockeneis minimiert werden, als auch die Bearbeitungszeit deutlich reduziert werden. Zudem wird die Palette an bearbeitbaren Textilien beispielsweise von sehr empfindlichen bis hin zu sehr robusten Textilien erweitert.
Gegenüber den bekannten Verfahren zur Bearbeitung von Textilien wie in der DE 19955660 Cl, JP 4064290 B2 gezeigt, ist das erfindungsgemäße Verfahren deutlich flexibler, universell einsetzbar, ressourcen- und zeitsparender.
Diese besonderen Vorteile der gegenständlichen Walzenmühle wurden am Beispiel von Trockenstrahlgeräten erläutert. Diese Erläuterung ist nicht einschränkend zu verstehen.
Die gegenständliche Mühle kann zur einstellbaren bzw. zur wahlweisen Zerkleinerung eines jeden Mahlgutes verwendet werden, wie beispielsweise Kalkstein, Mergel, Steine mit Erde, Ton und Schlamm und Fremdkörpern, Gips, Bauxit, Kaolin, Schiefer, Kohle,
Erz, Schlacke, Abfall, Asphaltaufbruch, Abbruchmaterial, Glas,
Keramik, organisches Material, Lebensmittel.
Bei einigen Anwendungsfällen kann es vorteilhaft sein, wenn die Verriegelungsvorrichtung bzw. die Fixiervorrichtung der Stellvorrichtung 5 bei Überschreiten einer gewissen Grenzlast, bzw. Grenzkraft auf die Walzen 1, 2 die Stellvorrichtung 5 frei gibt, sodass die Walzen 1, 2 auseinandergedrückt werden können, um harte Fremdkörper im Mahlgut unzerkleinert passieren zu lassen, bevor diese Schaden an der Mühle anrichten können. Nach der Passage des Fremdkörpers, bzw. nach Wegfallen der Last kehrt die Stellvorrichtung 5 in die zuvor eingestellte Position zurück.
Die Fig 8. bis 11 zeigen die besonders bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Walzenmühle, die in Längsrichtung (Axialrichtung) der Walze gesehen zumindest zwei Teilbereiche aufweist, welche einen unterschiedlich breiten Mahlspalt aufweisen.
Wie in Fig. 8 und 9 zu sehen ist, ist Walze 2 in Achsrichtung entlang der Welle 2.1 verschiebbar.
Im Gehäuse 3 ist eine Aussparung 3.3 vorgesehen, in welche die Walze 2 bei Bedarf teilweise eingeschoben werden kann. Die Aussparung 3.3 weist dabei einen nur geringfügig größeren Durchmesser wie die Walze 2 auf, um den Eintritt von Trockeneispellets in die Aussparung 3.3 zu verhindern. Nach unten hin weist die Aussparung 3.3 eine Verbindung zur Ausgangsöffnung der Walzenmühle auf, damit fein gemahlenes Trockeneis, welches in die Aussparung 3.3 gelangen könnte, abgeführt wird.
In jener Stellung, welche in Fig. 8 gezeigt ist, bilden die beiden Walzen 1, 2 zwischen sich einen gleichmäßigen Mahlspalt, welcher über die gesamte Länge der Walze 1 verläuft. Das Mahlgut gelangt von oben beispielsweise aus der Trichteröffnung eines Vorratsbehälters an die Walzen 1, 2. Die Länge der Trichteröffnung ist dabei nicht länger als die der Walze 1 und die Breite der Öffnung entspricht beispielsweise der Distanz zwischen den beiden Wellen 1.1, 2.1. Die beiden Wellen 1.1, 2.1 und somit die beiden Walzen 1, 2 rotieren gegengleich, wodurch das Mahlgut in
den Mahlspalt hinein bewegt wird. In der Stellung der Fig. 8 wird somit das gesamte Mahlgut zermahlen.
In Fig. 9 ist die Walzenmühle der Fig. 8 in einer zweiten Stellung gezeigt. Dabei ist die Walze 2 entlang der Welle 2.1 in die Aussparung 3.3 hinein verschoben. Die freiwerdende Öffnung 3.4, bzw. die darin verlaufende Welle 2.1 weist bevorzugt einen Mahlspalt zur Walze 1 auf, welcher breiter ist, bevorzugt um ein Vielfaches, als die maximale Erstreckung der Partikel des Mahlgutes. Dadurch ist die Länge des Mahlspalts durch jene Distanz reduziert, mit welcher die Walze 2 in die Aussparung 3.3 hineinverschoben ist. Das Mahlgut kann nun jene Öffnung 3.4, welche durch Verschieben der Rolle 2 frei wurde, passieren ohne zerkleinert zu werden. Durch Steuerung der Distanz, um welche die Rolle 2 verschoben wird und somit durch Steuerung der Länge der Öffnung 3.4, kann das Verhältnis von zermahlenem zu unzermahle- nem Mahlgut, welches von der Walzenmühle geliefert wird eingestellt werden.
Fig. 10a zeigt eine vorteilhafte Ausgestaltung der Walzenmühle der Fig. 8 und 9. Dabei ist jene Stelle der Welle 2.1 die beim Verschieben der Walze 2 frei wird und somit eine Öffnung für die Trockeneispartikel frei gibt, mit einer Struktur versehen, welche einen aktiven Transport des Mahlgutes ermöglicht. Beispielsweise ist diese Struktur als Zellenrad 6 ausgebildet. Die Walze 2 ist dabei in jenem Bereich, welcher mit dem Zellenrad 6 überlappt, hohl ausgeführt, wobei die Öffnung dieses Hohlraums mit einer Platte, welche Ausnehmungen für die Schaufeln des Zellenrads 6 aufweist, verschlossen ist. Dadurch wird erreicht, dass Mahlgut welches sich im Zellenrad 6 befindet, beim Verfahren der Walze 2 in die Position, in der das Zellenrad 6 verschlossen ist, durch die Platte seitlich aus dem Zellenrad 6 geschoben wird, sodass das Mahlgut nicht im Zellenrad 6 eingeschlossen wird. Dazu weist das Gehäuse 3 im Bereich neben dem Zellenrad 6 eine Freistellung auf.
Ein aktiver Transport des Mahlgutes ist vorteilhaft, da die Menge an Mahlgut, welches die Öffnung passiert, in diesem Fall von
der Umdrehungsgeschwindigkeit der Welle 2.1 abhängig ist.
Dadurch wird auch verhindert, dass beim Stoppen der Walzenmühle Mahlgut durch die Schwerkraft durch die Öffnung hindurch fällt. Bei den Ausführungsvarianten ohne aktiven Transport des unzer- rieben Mahlguts kann dies verhindert werden, indem bei oder vor Stoppen des Antriebs die Walze 2 automatisch in jene Position gebracht wird, in der keine Öffnung in der Falllinie des Mahlgutes vorhanden ist, siehe Fig.8. In Abwandlung der Walzenmühle gemäß Fig. 10b ist es auch denkbar, auf einer Welle 2.1 hintereinander eine Walze 2 und ein Zellenrad 6 (gebildet durch Ausnehmungen in der Walze) anzuordnen, wobei Walze 2 und Zellenrad 6 eine Einheit bilden und aus einem Stück gefertigt sein können und gemeinsam entlang der Welle 2.1 verschoben werden können. Anstelle des Zellenrads 6 kann im zweiten Teilbereich auch eine Walze mit kleinerem Durchmesser und/oder anderer Oberflächenbeschaffenheit (Zähne, Noppen...) vorgesehen sein.
Dabei könnte jeder dieser Bereiche (Walze 2 und Zellenrad 6) dieselbe Länge wie die Walze 1 aufweisen. Durch eine beidseitige Freistellung in derselben Länge, eine zur Aufnahme des Zellenrads 6 und die andere zur Aufnahme der Walze 2, kann durch Verschieben von Zellenrad 6 und Walze 2 entlang der Welle 2.1 zwischen einem Betrieb als Mühle und einem Betrieb als Fördervorrichtung für unzerkleinertes Mahlgut umgestellt werden. Beziehungsweise kann ein beliebiges Mischverhältnis von zerkleinertem und unzerkleinertem Mahlgut eingestellt werden.
In den Fig. IIa und IIb sind Verallgemeinerungen gezeigt, bei welchen nur eine angetriebene Walze vorhanden ist. Die zwei oder mehr Teilbereiche mit unterschiedlichem Mahlspalt können durch eine oder mehrere verstellbare Brechleisten, bzw. Brechflächen umgesetzt werden. In Fig. IIa ist eine Brechleiste vorgesehen, welche parallel zur Walze 1 vorgesehen ist und die durch Verschieben in Längsrichtung der Walze 1 einen Bereich freigibt, durch welchen das Mahlgut die Walzenmühle unzerkleinert passieren kann. Die gegenständliche Erfindung kann mit einer Brechleiste realisiert werden, welche in Längsrichtung der Walze 1
verschiebbar ist. Diese Brechleiste könnte auch zwischen zwei
Walzen 1, 2 angeordnet sein.
In Fig. 11 b ist die Walze 1 vereinfacht als nicht verstellbare Walze dargestellt. Es ist festzuhalten, dass eine Walzenmühle die in Längsrichtung (Axialrichtung) der Walze gesehen zumindest zwei Teilbereiche aufweist, welche einen unterschiedlich breiten Mahlspalt aufweisen, wobei das Längenverhältnis der Mahlspalte zueinander einstellbar ist, oder die Breite der Mahlspalte der beiden Bereiche unabhängig voneinander einstellbar ist, neu und vorteilhaft gegenüber dem Stand der Technik ist, auch wenn keine erfindungsgemäße Walze 1 mit Versteilvorrichtung 5 gemäß Anspruch 1 vorhanden ist. Solche Ausgestaltungen sind dadurch erreichbar, dass die in Fig. 8, 9, 10a, 10b erfindungsgemäßen Walzen 1 mit erfindungsgemäßer Versteilvorrichtung 5 ersetzt werden durch Walzen ohne Stellvorrichtung oder herkömmlichen nach dem Stand der Technik bekannten Stellvorrichtungen. Derart ausgeführte Walzenmühle können der österreichischen Patentanmeldung A 50049/2014 entnommen werden, deren Priorität hierin beansprucht wird und deren wesentlichen Inhalte hierin aufgenommen sind und welche hierin durch Referenz aufgenommen ist, so als wenn sie in ihrer Gesamtheit enthalten wäre.
In Fig. IIb ist die Walzenmühle durch zwei Trennplatten in drei beispielsweise unterschiedlich lange Bereiche geteilt. Eine solche Trennplatte verläuft beispielsweise von der Zuführöffnung des Mahlgutes bis zu der Stelle, an der die Walze 1 den geringsten Abstand zu den Brechleisten aufweist, wobei die der Walze 1 zugewandte Seitenfläche der Trennplatte einen konstant kleinen Radialabstand zur Oberfläche der Walze 1 aufweist. Die Trennplatten teilen die Zufuhrseite der Walzenmühle somit in drei Kammern. In jeder dieser Kammern bzw. Teilbereiche ist eine Brechleiste vorgesehen, deren Distanz zur Walze 1 unabhängig voneinander eingestellt werden kann. Dadurch ergeben sich drei Teilbereiche in denen ein unterschiedlich breiter Mahlspalt ausgebildet werden kann. So kann eine Mischung von Mahlgut mit drei verschiedenen Mahlgraden simultan hergestellt werden. Die gegen-
ständliche Erfindung kann mit mehreren unabhängig voneinander verstellbaren Brechleisten realisiert werden. Analog dazu kann die gegenständliche Erfindung auch mit mehreren unabhängig voneinander verstellbaren Walzen 2 realisiert werden.
Die in Fig. IIb gezeigten Trennplatten könnten auch entlang der Längsrichtung der Walze 1 verschiebbar im Gehäuse gelagert sein, um eine Trennung von zwei Teilbereichen mit unterschiedlich breitem Mahlspalt, deren Längenverhältnis zueinander einstellbar ist, im Gehäuse 3 zu ermöglichen.
Die unterschiedlichen beschriebenen Mühlen- bzw. Brechervarianten können, wie bereits zuvor eingehend zur Fig. 7 beschrieben, beschrieben vorteilhaft in Geräten zum Trockeneisstrahlen eingesetzt werden. Anhand der Fig. 12 wird nun ein besonders bevorzugtes erfindungsgemäßes Verfahren zum Trockeneisstrahlen gezeigt, bei welchem die erfindungsgemäße Walzenmühle zumindest zwei Teilbereiche mit unterschiedlich breitem Mahlspalt aufweist, sodass simultan Trockeneispartikel in zwei oder mehr unterschiedlichen Mahlgraden zur Verfügung gestellt werden können.
Ist dabei ein Mahlspalt ausreichend breit, so werden zeitgleich zermahlene und unzermahlene Trockeneispellets geliefert. Unter einem ausreichend breiten Mahlspalt wird insbesondere auch eine Öffnung 3.4 verstanden, welche durch axiale Verschiebung der Walze 2 entlang der Welle 2.1 erreicht wird. Dadurch, dass ein Teil der Trockeneispellets die Öffnung 3.4 unzerkleinert passieren und ein Teil der Trockeneispartikel im Mahlspalt zwischen Walze 1 und Walze 2 zermahlen wird, entsteht eine Mischung aus zwei unterschiedlichen Teilmengen, wobei eine Teilmenge aus zerkleinerten und die andere aus unzerkleinerten Trockeneispellets besteht .
Die gemahlenen und/oder unzermahlenen bzw. weniger fein gemahlenen Trockeneispellets fallen aufgrund der Schwerkraft durch die Auslassöffnung des Gehäuses 3 der Walzenmühle und gelangen zur Dosiervorrichtung 8 oder direkt in die Druckleitung 9.
Das besonders bevorzugte erfindungsgemäße Verfahren zum Trockeneisstrahlen besteht darin, dass die zu reinigende bzw. zu bear-
beitende Fläche simultan mit einer Mischung aus unterschiedlich fein gemahlenen, bzw. aus einer Mischung aus gemahlenen und ungemahlenen Trockeneispellets bestrahlt wird. Eine Teilmenge der Trockeneispellets im Strahl ist also feiner gemahlen als die andere Teilmenge bzw. die anderen Teilmengen.
Bevorzugt werden Trockeneispellets dazu in zwei Teilbereichen der erfindungsgemäßen Walzenmühle mit unterschiedlich breitem Mahlspalt zerkleinert.
Bevorzugt kann dabei die Breite des Mahlspalts zumindest eines der beiden Bereiche eingestellt werden und/oder das Längenverhältnis der beiden Teilbereiche bzw. Mahlspalte zueinander eingestellt werden.
Besonders bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren zum Reinigen oder Bearbeiten von Textilien eingesetzt. Insbesondere zur Schaffung von Oberflächeneffekten bei Textilien wie Jeans ist das erfindungsgemäße Verfahren äußerst vorteilhaft. Durch die in Mischung vorliegenden, unterschiedlich großen Trockeneispartikel können viele Effekte wie der „Stone washed"-Effekt , gebleichte Stellen, Muster, abgewetzte Stellen bis hin zu Löchern an einer Bearbeitungsmaschine erfolgen.
Für jeden Effekt oder speziell für die jeweils behandelten Textilien kann mit sehr geringem zeitlichem Aufwand die Zusammensetzung bzw. der Mahlgrad der Trockeneismischung verändert werden, sodass sich die optimale Partikelzusammensetzung ergibt. Dadurch kann sowohl der Verbrauch an Trockeneis minimiert werden, als auch die Bearbeitungszeit deutlich reduziert werden. Zudem wird die Palette an bearbeitbaren Textilien beispielsweise von sehr empfindlichen bis hin zu sehr robusten Textilien erweitert .
Gegenüber den bekannten Verfahren zur Bearbeitung von Textilien wie in der DE 19955660 Cl, JP 4064290 B2 gezeigt, ist das erfindungsgemäße Verfahren deutlich flexibler, universell einsetzbar, ressourcen- und zeitsparender.