DE19955660C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung der Oberfläche von Textilien - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung der Oberfläche von TextilienInfo
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Abstract
Dargestellt und beschrieben sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Behandlung der Oberfläche von Textilien, wobei die Oberfläche mit einem Partikelstrahl behandelt wird. Eine Nachbehandlung oder Säuberung der vom Partikelstrahl behandelten Oberfläche wird dadurch zuverlässig vermieden, daß der Partikelstrahl (16) aus Partikeln eines kalten, erstarrten Fluids besteht. Dazu weist die beanspruchte Vorrichtung eine Partikelstrahlerzeugungseinrichtung (6) mit angeschlossener Fördereinrichtung (9) auf, die die Partikel aus kaltem, erstarrtem Fluid in einen Gasstrahl der Partikelstrahlerzeugungseinrichtung (6) einbringt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung der
Oberfläche von Textilien mit
einem Partikelstrahl und eine Vorrichtung
zur Behandlung der Oberfläche von Textilien mit einer
Partikelstahlerzeugungseinrichtung, deren Partikelstrahl
auf die Oberfläche der Textilien gerichtet ist.
Derartige Verfahren und Vorrichtungen werden eingesetzt,
um die Oberflächenstruktur von Textilien zu verändern. So
kann beispielsweise durch die Behandlung der Oberfläche
mit einem Partikelstrahl die normalerweise glatte,
glänzende Oberfläche von Kunststofftextilien aufgerauht
werden, so daß sich die Kunststofftextilien wie
Naturfasertextilien anfühlen und auch ein mit
Naturfasertextilien vergleichbares Aussehen haben.
Aus der EP 0 291 026 A2 ist ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Herstellung matter und rauher flächen-,
band- oder fadenförmiger Polymererzeugnisse bekannt, bei
denen die Oberfläche dieser Erzeugnisse mit einem
Partikelstrahl behandelt wird. Der eingesetzte
Partikelstrahl besteht aus einem Gas- oder
Flüssigkeitsstrom, der feine Partikel aus organischen
oder anorganischen Feststoffen, beispielsweise Sand-,
Korund-, Glas- oder Metallpartikel, fördert. Bei der
bekannten Vorrichtung wird der Partikelstrahl zur
Behandlung der Oberfläche der Textilien senkrecht auf die
Oberfläche der Textilien gerichtet.
Es hat sich gezeigt, daß einzelne Partikel des
Partikelstrahls nach der Behandlung an der Oberfläche der
Textilien festgehalten werden, so daß eine sorgfältige
Säuberung der Textilien vor einer Weiterverarbeitung der
Textilien notwendig ist, um diese hängengebliebenen
Partikel zu entfernen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, das bekannte
Verfahren bzw. die bekannte Vorrichtung zur Behandlung
der Oberfläche von Textilien so auszugestalten oder
weiterzubilden, daß eine Nachbehandlung der behandelten
Textilien nicht mehr notwendig ist.
Diese Aufgabe wird verfahrensmäßig dadurch gelöst, daß
der Partikelstrahl aus Partikeln eines kalten, erstarrten
Fluids besteht.
Vorrichtungsmäßig wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß
die Vorrichtung eine an die
Partikelstrahlerzeugungseinrichtung angeschlossene
Fördereinrichtung aufweist, die die Partikel aus kaltem,
erstarrtem Fluid in den Gasstrahl der
Partikelerzeugungseinrichtung einbringt.
Dadurch, daß beim erfindungsgemäßen Verfahren und der
erfindungsgemäßen Vorrichtung ein Partikelstrahl aus
Partikeln eines kalten, erstarrten Fluids zur Behandlung
der Oberfläche von Textilien verwendet wird, können die
Partikel nach der Behandlung der Oberfläche
rückstandsfrei verdampfen. Das aus dem Stand der Technik
bekannte Problem, daß Partikel an der Oberfläche der
Textilien hängenbleiben, ist bei der Verwendung von
Partikeln aus kaltem, erstarrtem Fluid nicht mehr
gegeben.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in weiterer
Ausgestaltung der Erfindung auf besonders einfache Weise
durchgeführt werden, wenn als Partikelstrahl ein
Gasstrahl, insbesondere ein Luftstrahl, verwendet wird,
in dem die Partikel gefördert werden. So kann zur
Erzeugung des Partikelstrahls beispielsweise die
Umgebungsluft verwendet werden.
Die gute Verfügbarkeit von Kohlendioxid oder Wasser,
insbesondere auch die gute Verfügbarkeit von Partikeln
aus kaltem, erstarrten Kohlendioxid oder Wasser, führt zu
niedrigen Betriebskosten für das erfindungsgemäße
Verfahren, wenn die Partikel aus diesen Fluiden oder
einer entsprechenden Mischung daraus bestehen.
Die Erprobung des erfindungsgemäßen Verfahrens hat
gezeigt, daß besonders gute Ergebnisse für die Behandlung
der Oberfläche von Textilien erzielt werden können, wenn
der Partikelstrahl in einem flachen Winkel zur Oberfläche
gerichtet wird. In diesem Fall wird das Risiko
verringert, daß der Partikelstrahl die Oberfläche
durchlöchert.
Durch die "schräge" Ausrichtung des Partikelstrahls kann
eine Vielzahl von Oberflächeneffekten erzeugt werden, so
z. B. ein "Stone-Wash"-Effekt bei Jeans-Denim, eine
weichige, flauschige Oberfläche bei Baumwolle und die
Erzeugung neuer, modischer Mustereffekte durch
Verlegung/Verschiebung von Kette- und/oder Schuß bei
textilen Flächengebilden mit glatter Oberfläche, wie auch
die Erzeugung von moiré-ähnlichen Mustern auf
Flächengebilden mit glatter Oberfläche.
Nach einer weiteren Lehre der Erfindung werden zur
Erzeugung dieser Oberflächeneffekte die Geschwindigkeit,
der Druck und/oder der Auftreffwinkel des Partikel- oder
Gasstrahls in Abhängigkeit der gewünschten
Oberflächenstruktur eingestellt.
Für eine besonders homogene Oberflächenbehandlung der
Textilien ist es zweckmäßig, die Größe der Partikel vor
dem Einbringen in den Gasstrahl zu vergleichmäßigen.
Eine besonders zweckmäßige Ausführung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung ist gegeben, wenn die
Fördereinrichtung eine Förderschnecke aufweist. Bei der
Förderung von Partikeln aus kaltem, erstarrtem Fluid, die
in einen Gasstrahl zur Erzeugung eines Partikelstrahls
eingebracht werden, hat es sich gezeigt, daß die Partikel
durch eine Förderschnecke besonders einfach und schonend
gefördert werden können.
Alternativ kann auch eine Zellradschleuse verwendet
werden.
Zur Vergleichmäßigung der Partikel vor dem Einbringen in
den Partikelstrahl kann gemäß einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung auch ein Mahlwerk verwendet
werden, das einen Teil der Fördereinrichtung bildet.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher
erläutert. Die einzige Figur dieser Zeichnung zeigt eine
teilweise geschnittene Seitenansicht der schematisch
dargestellten Vorrichtung.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 weist Umlenkrollen 2,
3 auf, zwischen denen das zu behandelnde Textil 4
gespannt wird. Ferner weist die Vorrichtung 1 eine Kammer
5 auf, in der die Oberfläche des Textils 4 behandelt
wird. An die Kammer 5 ist eine
Partikelstrahlerzeugungseinrichtung 6 angeschlossen, die
ein Mischrohr 7 und ein Gebläse 8 aufweist. An das
Mischrohr 7 ist eine Fördereinrichtung 9 angeschlossen.
Die Fördereinrichtung 9 besteht aus einer Förderschnecke
10, einem Mahlwerk 11, einer die Förderschnecke 10 mit
dem Mahlwerk 11 verbindenden Leitung 12 und einem das
Mahlwerk 11 mit dem Mischrohr 7 verbindenden Schlauch 13.
Die Kammer 5 weist an ihrem unteren Ende einen Konus 14
auf, der sich zu einem mit ihm verbundenen Behälter 15
hin verjüngt.
Das Textil 4 wird durch Spannrollen 17 gestrafft.
Nachfolgend wird die Funktionsweise der Vorrichtung 1
erläutert.
Die Oberfläche des Textils 4 wird in der Kammer 5 durch
den im Mischrohr 7 erzeugten Partikelstrahl 16 behandelt,
in dem der Partikelstrahl 16 in einem flachen Winkel zu
der Oberfläche auf diese auftrifft. Durch die in dem
Partikelstrahl 16 befindlichen Partikel wird dabei die
Oberfläche des Textils 4 aufgerauht. Nach dem Auftreffen
auf die Oberfläche des Textils 4 fallen die Partikel des
Partikelstrahls 16 in der Kammer 5 aufgrund ihres
Eigengewichts nach unten und werden durch den Konus 14 in
den Behälter 15 geleitet. Insbesondere Partikel aus CO2
lösen sich jedoch bereits schon während der Behandlung
des Textils 4 buchstäblich in Luft auf. Die restlichen
Partikel verdampfen dann spätestens im Behälter 15.
Der Partikelstrahl 16 wird im Mischrohr 7 auf folgende
Weise erzeugt:
Die in den Partikelstrahl 16 einzubringenden Partikel
werden über die Förderschnecke 10 aus einem nicht
dargestellten Partikelvorratsbehälter entnommen. Über die
Leitung 12 werden diese Partikel in das Mahlwerk 11
eingeführt, in dem die Partikelgröße durch das Mahlen
vergleichmäßigt wird. Nach der Vergleichmäßigung der
Partikelgröße im Mahlwerk 11 werden die Partikel über den
Schlauch 13 seitlich dem Mischrohr 7 zugeführt. Im
Mischrohr 7 besteht ein durch das Gebläse 8 erzeugter
Gasstrahl. Dieser Gasstrahl beschleunigt die aus dem
Schlauch 13 in das Mischrohr 7 eingebrachten Partikel und
bildet somit den Partikelstrahl 16, der am Ende des
Mischrohrs 7 in die Kammer 5 austritt.
Claims (11)
1. Verfahren zur Behandlung der Oberfläche von Textilien
mit einem Partikelstrahl,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Partikelstrahl (16) aus Partikeln eines kalten,
erstarrten Fluids besteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Partikel in einem Gasstrahl
gefördert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Fluid Kohlendioxid und/oder Wasser ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Partikelstrahl (16) in einem flachen Winkel zur
Oberfläche des Textils (4) gerichtet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Geschwindigkeit, der Druck und/oder der
Auftreffwinkel des Partikel- oder Gasstrahls in
Abhängigkeit der gewünschten Oberflächenstruktur
eingestellt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Größe der Partikel vor dem Einbringen in den
Gasstrahl vergleichmäßigt wird.
7. Vorrichtung zur Behandlung der Oberfläche von
Textilien mit einer Partikelstrahlerzeugungseinrichtung,
deren Partikelstrahl auf die Oberfläche der Textilien
gerichtet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
sie eine an die Partikelstrahlerzeugungseinrichtung (6)
angeschlossene Fördereinrichtung (9) aufweist, die die
Partikel aus kaltem, erstarrtem Fluid in einen Gasstrahl
der Partikelstrahlerzeugungseinrichtung (6) einbringt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Partikelstrahlerzeugungseinrichtung (6) so angeordnet
ist, daß der Partikelstrahl (16) in einem flachen Winkel
auf das Textil auftrifft.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Fördereinrichtung (9) eine Förderschnecke (10)
aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Fördereinrichtung (9) eine Zellradschleuse aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Fördereinrichtung (1) ein Mahlwerk (11) aufweist.
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