DE4319445A1

DE4319445A1 - Vorrichtung zum mechanischen Auflösen von zusammenhängenden Kurzfaserschnittbündeln

Info

Publication number: DE4319445A1
Application number: DE19934319445
Authority: DE
Inventors: Dieter Vorbach
Original assignee: Thueringisches Institut fuer Textil und Kunststoff Forschung eV
Current assignee: Thueringisches Institut fuer Textil und Kunststoff Forschung eV
Priority date: 1993-06-11
Filing date: 1993-06-11
Publication date: 1994-12-15

Description

Beschreibung der Erfindung

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum schonenden Auflösen von Faserbündeln in Einzelfasern, indem das aufzulösende Faserbündel in einen turbulenten Gas- oder Flüssigkeitsstrom eingebracht wird, in welchem die Auflösung in Einzelfilamente erfolgt. Diese Vorrichtung eignet sich besonders zum Auflösen und Homogenisieren von kurzen Fasern. Fasern aus unterschiedlichen Stoffen, z. B. Naturfasern, Fasern aus Polymeren oder aus anorganischen Stoffen, werden in vielfältiger Weise in der Industrie und vielen anderen Bereichen eingesetzt.

Diese Fasern werden mittels Schneiden auf bestimmte Längen geschnitten. Hierbei ist es oft wichtig, daß diese Fasern vereinzelt vorliegen und nicht miteinander verklebt sind oder anderweitig aneinander haften.

Naturfasern liegen oft in Faserbündeln vor und auch synthetische Fasern bilden z. B. an den Schnittenden nach dem Faserschneiden Verklebungen aus.

Zum Auflösen dieser Faserbündel werden üblicherweise Verfahren und Vorrichtungen aus der Textilindustrie eingesetzt, bei denen die Faserbündel zwischen Walzen und Kämmen aufgelockert und vereinzelt werden.

Diese Verfahren und Vorrichtungen sind dann nicht geeignet, wenn sehr kurze Fasern von nur einigen Millimetern vereinzelt werden sollen oder wenn die Fasern sehr spröde sind.

Erfindungsgemäß werden die Fasern einer Düse (1) zugeführt, die von Gas oder Flüssigkeit hoher Geschwindigkeit durchströmt wird. Durch eine Querschnittsverringerung in der Düse wird ein Unterdruck erzeugt, der bewirkt, daß in diesem Bereich über einen Zuführungskanal (2) die aufzulösenden Kurzfasern zugeführt werden können.

In dieser Düse erfolgt bereits eine weitgehende Auflösung der Faserbündel. Nach dem Verlassen der Düse werden die Fasern in eine Kammer (3) geblasen und weiter der turbulenten Strömung ausgesetzt. Der Zuführungskanal (4) in diese Kammer ist so gestaltet, daß die Ausströmrichtung ständig geändert wird, damit in dieser Kammer eine dauernde Durchmischung erfolgt und es zu keinen Faseransammlungen in den Ecken kommen kann. Das kann dadurch erreicht werden, daß der Zuführungskanal über einen Antrieb seine Richtung ändert bzw. der Zuführungskanal so flexibel gestaltet wird, daß das ausströmende Medium diesen ständig in Bewegung hält.

Es ist aber auch möglich, die Schnittbündel über die Einfüllöffnung (7) in die Kammer (3) einzubringen.

Zum Druckausgleich zwischen Kammer und Umgebung ist der Boden der Kammer mit einem faserundurchlässigen Sieb (5) ausgestattet. Die Entnahme der Fasern erfolgt über eine Öffnung (6) in der Kammer bzw. durch Entfernen des Kammerbodens.

Durch die Änderung des Strömungswiderstandes im Kammerboden, z. B. durch Änderung des freien Bodenquerschnittes oder durch Veränderung der Austrittsöffnung (6) wird der Faseraustrag über die Austrittsöffnung (6) gesteuert.

Ausführungsbeispiel

Kurzfaserschnittbündel von geröstetem Flachs mit einer Schnittlänge von 4 mm wurden über die Fasereingabeöffnung der Düse zugeführt. Die Düse wurde mit Druckluft von 5_*10⁵ bar betrieben. Die Faserbündel wurden angesaugt, in der Düse weitgehend in Einzelfasern aufgelöst und in die Kammer geblasen. In der Kammer erfolgte durch die starke Turbulenz der Luft eine weitere Aufteilung der Faserbündel. Die Fasern wurden anschließend über den Faseraustrittskanal abgegeben.

Claims

1. Vorrichtung zum mechanischen Auflösen von zusammen hängenden Kurzfaserschnittbündeln, dadurch gekennzeichnet, daß die aufzulösenden Kurzfaserbündel über eine Düse ange saugt werden, in der Düse durch die Gas- oder Flüssigkeits strömung in Einzelfasern aufgeteilt werden und anschließend in eine Kammer geführt werden, in der eine weitere Vereinzelung der Fasern erfolgt.

2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Fasereintrag in die Kammer nicht über die Düse, sondern über eine separate Einfüllöffnung erfolgt.

3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe des Faseraustrages aus der Kammer sowohl durch die Änderung des durchlässigen Bodenquerschnittes als auch durch Änderung des Faseraustrittsquerschnittes erfolgt.