DE849641C

DE849641C - Walzenmuehle

Info

Publication number: DE849641C
Application number: DEP19670A
Authority: DE
Inventors: Felix Vogt
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1948-10-26
Filing date: 1948-10-26
Publication date: 1952-09-18

Description

Walzenmühle

Die Erfindung betrittt eine Walzenmühle, vor-

wiegend kleinerer Bauart für Salben u. dgl.

Eine solche Walzenmühle besteht gewöhnlich aus

drei in einer Ebene liegenden Walzen, die mit ver-

schiedenen Geschwindigkeiten rotieren. Um die

Mühle auf eine gewünschte Feinheit des Mahlgutes

einstellen zu können, sind die äußeren Walzen nicht

fest, sondern beweglich gelagert, wobei die An-

stellung für jedes Lager gesondert durch eine Stell-

schraube erfolgen inulite. Diese Anstellung war

umständlich und zeitraubend. Sodann war die ge-

nau parallele Lage der Walzenachsen nicht immer

gewährleistet, was sich für die Walzenlager und

den Zahnräderantrieb nachteilig auswirkte. Der

Antrieb konnte nicht an der äußeren, am schnell-

sten laufenden Walze eingeführt werden, sondern

es mußte die unverstellbare, mit mittlerer Ge-

schwindigkeit laufende Walze angetrieben werden,

und man mußte zum Antrieb der schnellsten Walze

wieder ins Schnelle übersetzen.

Es sind bereits Walzenmühlen mit exzentrischer

Lagerung bekannt, bei welchen die Verstellung

über einfache oder gekoppelte Zwischenglieder, wie

Stellspindeln, Heheln und Gestänge, bewirkt wird.

Diese Zwischenglieder verteuern aber nicht nur den

Aufbau, sondern behindern auch die Reinigungs-

möglichkeit bei einem Wechsel des Mahl- bzw.

Mischgutes. Abgesehen hiervon bedingt jedes zu-

sätzliche Verstellglied eine Ungenauigkeit in der

beiderseitigen Zustellung.

Durch die Erfindung werden alle angeführten

!Fachteile vermieden und weitere Vorteile erzielt.

Sie besteht darin, daß die verstellbaren Lager der

beweglichen Walze oder Walzen gemeinsam durch

eine bzw. je eine Exzenterwelle verstellbar sind.

Erfolgt die Lagerung der beweglichen Walze oder

Walzen in exzentrischen Lagerbüchsen, so weisen

diese Lagerbüchsen erfindungsgemäß Schlitze auf,

deren Breite dem Durchmesser der in sie eingrei-

fenden Exzenter entspricht.

In der Zeichnung ist in den Fig. i bis 4 die Aus-

führung einer Walzenmühle mit dem Erfindungs-

gegenstand beispielsweise dargestellt. Die Mühle

enthält drei Walzen 1, 2 und 3. Die beiden äußeren

Walzen sind zwecks Verstellung in exzentrischen

Büchsen 4 gelagert. Gemäß der Erfindung erfolgt

nun das Drehen der Büchsen 4 und somit das An-

stellen der Walzen i und 3 durch Exzenterwellen 5

derartig, daß eine Exzenterwelle 5 jeweils die bei-

den Exzenterbüchsen 4 für eine der Walzen i

oder 3 verstellt. Zu diesem Zweck haben erfindungs-

gemäß die Exzenterbüchsen 4 Schlitze 6, die dem

Exzenterdurchmesser der Exzenterwellen 5 ent-

sprechen. Die Exzenterwellen 5 sind in Lager-

schilden 7 und 8 gelagert, die erfindungsgemäß in

den Bohrungen für die Exzenterbüchsen 4 zentriert

sind. Die Exzenterwellen 5 können durch die

Hebel 9 gedreht und erfindungsgemäß durch die

Schrauben io festgeklemmt werden. Wahlweise

kann erfindungsgemäß die Bewegung ähnlicher

Hebel 12 auch mittelbar über Schraubenspindeln i i

erfolgen, wodurch sich die Feststellschrauben er-

übrigen.

Es ergeben sich folgende Vorteile: Durch einen

einzigen Hebel können die beiden Lager einer

Walze gleichzeitig verstellt werden, wobei die par-

allele Lage der Walzenachsen zueinander genau

gewahrt bleibt.

Diese parallele Lage der Walzenachsen kann

z. B. beim Zusammenbau durch Drehen der Lager-

schilde 7 und 8 justiert werden. Damit können fer-

ner geringfügige, durch Fabrikationstoleranzen

oder später durch einseitigen Verschleiß der Wal-

zen oder Walzenlager mögliche Lageabweichungen

der Mantellinien benachbarter Walzen ausgeglichen

werden:

Die Lagerung der Exzenterwellen 5 kann ferner

durch die Lagerschilde ; und 8 so eingestellt wer-

den, daß der vollständige Walzenschluß erst kurz

vor dem Totpunkt der Exzenter erreicht wird. Die

Breite des Walzenspaltes entspricht dann der ver-

langten Feinheit des Mahlgutes. Indem die Exzen-

terwelle 5 durch die Schraube io festgeklemmt

wird, kann die Einstellung für ein bestimmtes

Mahlgut arretiert werden. Dies ist einfacher und

handlicher als bei den bisherigen Ausführungen.

Dadurch, daß die Schlitze 6 in den Exzenterbüch-

sen 4 den Exzenterdurchmessern der Exzenter-

wellen 5 entsprechen und somit die Walzen i

und 3 auch nach rückwärts arretiert sind, ist ein

Verklemmen der Walzenzapfen oder ein ungleiches

Tragen derselben in ihren Lagern sowie die Rück-

wirkung verschränkter Walzen auf dem Zahnrad-

antrieb ausgeschlossen, so daß es jetzt möglich ist,

den Walzenantrieb bei der am schnellsten laufen-

den Walze i vorzunehmen. Infolgedessen kann man

vom Motor aus mit einem Riemenantrieb und einem

Zahnradvorgelege auskommen. Ein Schnecken-

antrieb, wie er bisher verwendet werden mußte, ist

nicht erforderlich. Durch die erfindungsgemäße

Ausführung werden gegenüber den bisherigen Aus-

führungen die Herstellungskosten wesentlich ge-

senkt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Walzenmühle mit einer oder mehreren gegenüber einer ortsfest gelagerten Walze be- weglich gelagerten Walze, dadurch gekenn- zeichnet, daß die beiden als exzentrische Büch- sen ausgebildeten Lager (4) der beweglichen Walze oder Walzen (1, 3) gemeinsam durch eine bzw. je eine Exzenterwelle (5) verstellbar sind; deren Exzenter unmittelbar in radiale Schlitze (6) der exzentrischen Lagerbüchsen eingreifen. 2. Walzenmühle nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (6) in ihrer Breite dem Durchmesser der in sie eingreifen- den Exzenter entsprechen. 3. Walzenmühle nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Exzen- terwellen (5) in ähnlich den exzentrischen Büchsen (4) ausgebildeten Lagerschilden (7, 8) gelagert sind, die in den Bohrungen des Müh- lengestells für die exzentrischen Lagerbüchsen (4) zentriert sind. 4. Walzenmühle nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Exzen- terwellen (5) durch Handhebel (9) verstellbar und mittels Klemmschrauben (io) feststellbar oder mittels Schraubenspindeln (i i) über den Hebeln (9) entsprechende Hebel (12) zugleich verstell- und feststellbar sind.

Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 524055.