Beschreibung
VIELSCHICHTBAUELEMENT MIT EINER AUSSENKONTAKTIERUNG UND VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG EINES VIELSCHICHTBAUELEMENTS MIT EINER AUSSENKONTAKTIERUNG
Es wird ein Vielschichtbauelement mit einer
Außenkontaktierung sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Vielschichtbauelements mit einer Außenkontaktierung
angegeben. Beispielsweise ist das Bauelement ein Piezoaktor, der zum Betätigen eines Einspritzventils in einem
Kraftfahrzeug eingesetzt werden kann. Alternativ kann das Vielschichtbauelement beispielsweise ein
Vielschichtkondensator oder ein Vielschichtvaristor sein. Ein Piezoaktor in Vielschichtbauweise mit Außenelektroden ist beispielsweise in der DE 10 2009 013 125 AI beschreiben.
Zur Kontaktierung eines Vielschichtbauelements wird
beispielsweise eine Außenkontaktierung des
Vielschichtbauelements mit einer Weiterkontaktierung
verlötet .
Es ist eine zu lösende Aufgabe, ein Vielschichtbauelement mit einer verbesserten Außenkontaktierung sowie ein Verfahren zur Herstellung einer verbesserten Außenkontaktierung eines Vielschichtbauelements anzugeben .
Es wird ein Vielschichtbauelement mit einem Grundkörper angegeben, welcher einen Stapel aus dielektrischen Schichten und internen Elektrodenschichten aufweist. Zudem weist das Vielschichtbauelement eine Außenkontaktierung zur
elektrischen Kontaktierung der internen Elektrodenschichten auf, wobei die Außenkontaktierung eine erste Schicht und eine
zweite Schicht aufweist, und wobei die erste Schicht und die zweite Schicht eingebrannt sind.
Die erste und die zweite Schicht können ein metallisches Material aufweisen oder aus einem metallischen Material bestehen. Die erste Schicht weist vorzugsweise Kupfer auf oder besteht aus Kupfer. Alternativ weist die erste Schicht Silber-Palladium auf oder besteht aus Silber-Palladium. Die zweite Schicht weist vorzugsweise Silber auf oder besteht aus Silber. Alternativ weist die zweite Schicht Silber-Palladium auf oder besteht aus Silber-Palladium.
Vorzugsweise sind die dielektrischen Schichten und die internen Elektrodenschichten entlang einer Stapelrichtung gestapelt. Die Stapelrichtung entspricht vorzugsweise der Längsrichtung des Grundkörpers. Vorzugsweise sind die
dielektrischen Schichten und die internen Elektrodenschichten alternierend übereinander gestapelt. Vorzugsweise enthalten die internen Elektrodenschichten
Kupfer oder bestehen aus Kupfer. Alternativ enthalten die internen Elektrodenschichten Silber-Palladium oder bestehen aus Silber-Palladium Die dielektrischen Schichten können ein piezoelektrisches
Material aufweisen. Beispielsweise können die dielektrischen Schichten ein keramisches Material, insbesondere ein
piezokeramisches Material aufweisen. Zur Herstellung des Grundkörpers können Grünfolien verwendet werden, auf die zur Bildung von internen Elektrodenschichten beispielsweise eine Metallpaste aufgebracht wird. Beispielsweise wird die
Metallpaste in einem Siebdruckverfahren aufgebracht. Die Metallpaste kann Kupfer enthalten. Alternativ kann die
Metallpaste Silber oder Silber-Palladium enthalten. Nach dem Aufbringen der Metallpaste werden die Folien vorzugsweise gestapelt, verpresst und gemeinsam gesintert, sodass ein monolithischer Sinterkörper entsteht. Vorzugsweise wird der Grundkörper des Bauelements durch einen monolithischen
Sinterkörper gebildet, beispielsweise durch einen wie oben beschrieben hergestellten Sinterkörper.
Beispielsweise ist das Vielschichtbauelement als
piezoelektrisches Bauelement, zum Beispiel als Piezoaktor, ausgebildet. Bei einem Piezoaktor dehnen sich beim Anlegen einer Spannung an die internen Elektrodenschichten zwischen den internen Elektrodenschichten angeordnete piezoelektrische Schichten aus, sodass ein Hub des Piezoaktors erzeugt wird. Das Vielschichtbauelement kann auch als ein anderes
Bauelement ausgebildet sein, beispielsweise als
Vielschichtkondensator .
Die Außenkontaktierung dient vorzugsweise zum Anlegen einer Spannung zwischen in Stapelrichtung benachbarten internen
Elektrodenschichten. Beispielsweise sind zwei Außenelektroden auf gegenüberliegenden Außenseiten des Grundkörpers
angeordnet. Vorzugsweise sind die internen
Elektrodenschichten in Stapelrichtung abwechselnd mit einer der Außenelektroden elektrisch verbunden und von der anderen Außenelektrode elektrisch isoliert.
Beispielsweise wird die Elektrodenpaste so aufgebracht, dass die Elektrodenschichten in Stapelrichtung gesehen abwechselnd bis zu einer Außenseite des Stapels reichen und von der gegenüberliegenden Außenseite des Stapels beabstandet sind. Auf diese Weise können die Elektrodenschichten abwechselnd
mit einer der Außenkontaktierungen elektrisch verbunden werden .
Alternativ kann das Vielschichtbauelement ein vollaktives Vielschichtbauelement sein. Bei einem vollaktiven
Vielschichtbauelement erstrecken sich die internen
Elektrodenschichten über den gesamten Querschnitt des
Grundkörpers. Zur abwechselnden Verbindung der internen
Elektrodenschichten mit einer Außenkontaktierung werden die internen Elektrodenschichten auf einer Außenseite
alternierend mit elektrisch isolierendem Material bedeckt. Vorzugsweise sind die internen Elektrodenschichten in
Stapelrichtung abwechselnd mit einer der Außenelektroden elektrisch verbunden und von der anderen Außenelektrode elektrisch isoliert.
Die Außenkontaktierung ist vorzugsweise streifenförmig ausgebildet. Vorzugsweise verläuft die Außenkontaktierung entlang der Stapelrichtung des Grundkörpers. Beispielsweise bedeckt die Außenkontaktierung eine Außenseite des
Grundkörpers nur teilweise. Alternativ kann die
Außenkontaktierung eine Außenseite des Grundkörpers
vollständig bedecken. Die Außenkontaktierung weist eine erste Schicht und eine zweite Schicht auf oder besteht aus einer ersten oder zweiten Schicht. Die erste und die zweite Schicht können ein
metallisches Material aufweisen oder aus einem metallischen Material bestehen. Die erste Schicht kann Kupfer aufweisen oder aus Kupfer bestehen. Alternativ kann die erste Schicht Silber-Palladium aufweisen oder aus Silber-Palladium
bestehen. Die zweite Schicht kann Silber aufweisen oder aus Silber bestehen. Alternativ kann die zweite Schicht Silber-
Palladium aufweisen oder aus Silber-Palladium bestehen.
Beispielsweise weist die Außenkontaktierung eine erste kupferhaltige Schicht und eine zweite silberhaltige Schicht auf oder besteht aus einer ersten kupferhaltigen und einer zweiten silberhaltigen Schicht. Alternativ kann die
Außenkontaktierung eine erste silber-palladium-haltige
Schicht und eine zweite silberhaltige Schicht aufweisen oder aus einer ersten silber-palladium-haltigen Schicht und einer zweiten silberhaltigen Schicht bestehen. Vorzugsweise enthält die erste Schicht ein anderes Material als die zweite
Schicht .
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die erste Schicht mittels Siebdruckverfahren auf einer Außenseite des
Grundkörpers aufgetragen. Die zweite Schicht kann ebenfalls mittels Siebdruckverfahren auf einer Außenseite des
Grundkörpers aufgetragen sein. Durch das Auftragen einer zusätzlichen Siebdruckschicht auf die erste Schicht kann das Auftragen einer Sputterschicht entfallen. Dadurch wird ein kostengünstiges Verfahren zum Aufbringen der
Außenkontaktierung ermöglicht.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die zweite Schicht auf der ersten Schicht angeordnet. Beispielsweise ist die erste Schicht als Grundschicht und die zweite Schicht als
Deckschicht ausgebildet. Beispielsweise ist die erste Schicht vollständig von der zweiten Schicht bedeckt. Alternativ ist die erste Schicht nur teilweise von der zweiten Schicht bedeckt. Vorzugsweise ist die erste Schicht zumindest in einem Bereich von der zweiten Schicht bedeckt, in welchem eine Lötstelle angeordnet ist.
Vorzugsweise ist die erste Schicht hinsichtlich der
Kontaktierung der internen Elektrodenschichten optimiert. Vorzugsweise ist die zweite Schicht hinsichtlich einer guten Lötbarkeit optimiert. Durch das Auftragen einer zweiten, beispielsweise silberhaltigen Schicht auf die erste,
beispielsweise kupferhaltige Schicht kann eine Oxidbildung vermindert werden. Eine solche Oxidbildung tritt häufig bei Kupfer auf. Bei einer verminderten Oxidbildung wird die
Lötbarkeit erleichtert und die Zuverlässigkeit der Lötstelle erhöht. Des Weiteren kann der Einsatz von aktivierenden
Flussmitteln entfallen, welche sich negativ auf die
Zuverlässigkeit der Bauelemente und auf die Standzeiten der Lötanlagen auswirken.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die erste Schicht in direktem Kontakt mit den internen Elektrodenschichten
angeordnet. Beispielsweise ist die erste Schicht direkt auf einer Außenfläche des Grundkörpers angeordnet. Vorzugsweise weist die erste Schicht das gleiche Material auf wie die internen Elektrodenschichten oder besteht aus dem gleichen Material wie die internen Elektrodenschichten. Alternativ können die Materialien der ersten Schicht und der internen Elektrodenschichten unterschiedlich sein. Beispielsweise können die thermischen Eigenschaften der internen
Elektrodenschichten und der ersten Schicht aufeinander angepasst sein.
Vorzugsweise ist eine Weiterkontaktierung zur Kontaktierung der Außenkontaktierung vorhanden. Die Weiterkontaktierung ist beispielsweise als Drahtharfe oder als Metallsieb
ausgebildet .
Vorzugsweise ist die Weiterkontaktierung mit der Außenkontaktierung verlötet. Insbesondere ist die
Weiterkontaktierung mit der zweiten Schicht verlötet. Des Weiteren wird ein Verfahren zur Herstellung eines
Vielschichtbauelements angegeben, wobei auf einem Grundkörper aufweisend einen Stapel aus dielektrischen Schichten und internen Elektrodenschichten eine Außenkontaktierung
aufgetragen wird, wobei zuerst eine erste Schicht aufgetragen wird, und danach eine zweite Schicht aufgetragen wird, und wobei die erste Schicht und die zweite Schicht eingebrannt werden .
Vorzugsweise dient das Verfahren zur Herstellung eines wie oben beschriebenen Vielschichtbauelements.
Vorzugsweise weisen die erste und die zweite Schicht ein unterschiedliches Material auf oder bestehen aus einem unterschiedlichen Material. Beispielsweise weist die erste Schicht Kupfer auf oder besteht aus Kupfer. Alternativ weist die erste Schicht Silber-Palladium auf oder besteht aus Silber-Palladium. Beispielsweise weist die zweite Schicht Silber auf oder besteht aus Silber. Alternativ weist die zweite Schicht Silber-Palladium auf oder besteht aus Silber- Palladium.
Vorzugsweise werden die erste Schicht und die zweite Schicht mittels Siebdruckverfahren aufgetragen. Beispielsweise wird zuerst die erste Schicht aufgetragen und eingebrannt, und danach wird die zweite Schicht aufgetragen und eingebrannt. Alternativ wird zuerst die erste Schicht aufgetragen und danach die zweite Schicht aufgetragen. In
einem weiteren, nachfolgenden Schritt werden die beiden
Schichten eingebrannt.
Im Folgenden werden das Vielschichtbauelement und das
Verfahren zur Herstellung eines Vielschichtbauelements anhand von schematischen und nicht maßstabsgetreuen Figuren
erläutert .
Es zeigen:
Figur 1 eine Seitenansicht eines Vielschichtbauelements, Figur 2 eine Draufsicht auf ein Vielschichtbauelements. Figur 1 zeigt ein Vielschichtbauelement mit einem Grundkörper 1 mit internen Elektrodenschichten 3a, 3b und einer
Außenkontaktierung 4a in einer Seitenansicht. Erste interne Elektrodenschichten 3a und zweite interne Elektrodenschichten 3b sind entlang einer Stapelrichtung S alternierend
angeordnet. Die internen Elektrodenschichten 3b sind in dieser Seitenansicht nicht sichtbar, sie sind jedoch zum besseren Verständnis gestrichelt dargestellt. Die ersten internen Elektrodenschichten 3a erstrecken sich bis zu einer ersten Außenseite 2a des Grundkörpers. Die zweiten internen Elektrodenschichten 3b erstrecken sich bis zu einer zweiten
Außenseite 2b des Grundkörpers. Die Anordnung der Außenseiten 2a und 2b ist aus Figur 2 ersichtlich. Die internen
Elektrodenschichten 3a, 3b weisen beispielsweise Kupfer auf oder bestehen aus Kupfer. Alternativ weisen die internen Elektrodenschichten 3a, 3b Silber oder Silber-Palladium auf oder bestehen aus Silber oder Silber-Palladium.
Die Außenkontaktierung 4a ist auf der Außenseite 2a des Grundkörpers 1 angeordnet. Auf der gegenüberliegenden
Außenseite 2b des Grundkörpers 1 ist eine weitere
Außenkontaktierung 4b angeordnet (siehe Figur 2).
Die erste Außenkontaktierung 4a steht in direktem Kontakt mit den ersten internen Elektrodenschichten 3a. Analog steht die zweite Außenkontaktierung 4b in direktem Kontakt mit den zweiten internen Elektrodenschichten 3b. Durch die
Außenkontaktierungen 4a, 4b sind die internen
Elektrodenschichten 3a, 3b elektrisch kontaktiert. Durch die Außenkontaktierung 4a auf der Außenseite 2a sind die ersten internen Elektrodenschichten 3a kontaktiert. Durch die
Außenkontaktierung 4b auf der Außenseite 2b sind die zweiten internen Elektrodenschichten 3b kontaktiert (nicht
dargestellt) .
Zur elektrischen Kontaktierung der Außenkontaktierung 4a, 4b ist eine Weiterkontaktierung 5 vorgesehen. Die
Weiterkontaktierung 5 ist mit der Außenkontaktierung 4a, 4b verlötet. Die Weiterkontaktierung 5 ist beispielsweise ein leitender Draht. Alternativ kann die Weiterkontaktierung 5 als Drahtharfe oder als Metallsieb ausgebildet sein. Figur 2 zeigt das Vielschichtbauelement aus Figur 1 in einer Draufsicht. Hier ist zu sehen, dass die Außenkontaktierungen 4a, 4b aus jeweils zwei Schichten bestehen. Eine erste, kupferhaltige Schicht 6 ist in direktem Kontakt mit dem
Grundkörper 1, insbesondere mit den internen
Elektrodenschichten 3a, 3b (nicht dargestellt) angeordnet. Eine zweite, silberhaltige Schicht 7 ist auf der
kupferhaltigen Schicht 6 aufgebracht. Beispielsweise weist die kupferhaltige Schicht 6 Kupfer auf oder besteht aus
Kupfer. Beispielsweise weist die silberhaltige Schicht 7 Silber auf oder besteht aus Silber. Eine Weiterkontaktierung 5 (siehe Fig. 1) ist mit der silberhaltigen Schicht 7 verlötet .
Die erste, kupferhaltige Schicht 6 und die zweite,
silberhaltige Schicht 7 sind mittels Siebdruckens aufgetragen und eingebrannt. Beispielsweise wird zuerst die kupferhaltige Schicht 6 aufgetragen und eingebrannt und anschließend wird die silberhaltige Schicht 7 aufgetragen und eingebrannt.
Alternativ werden die kupferhaltige Schicht 6 und die
silberhaltige Schicht 7 nacheinander aufgetragen und
anschließend zusammen eingebrannt.
Bezugs zeichen
1 Grundkörper
2a erste Außenseite
2b zweite Außenseite
3a erste interne Elektrodenschicht
3b zweite interne Elektrodenschicht
4a erste Außenkontaktierung
4b zweite Außenkontaktierung
5 Weiterkontaktierung
6 erste Schicht
7 zweite Schicht
S Stapelrichtung