Mobiler Wasserdamm
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft einen mobilen Wasserdamm, insbesondere zum Schutz vor Hochwasser, mit einer flächigen und flexiblen Stauwand, deren eine Längsseite mit Hilfe von Befestigungsmittel mit dem Dammboden verschiebefest verbunden ist und deren andere Längsseite mit Hilfe eines mit der Stauwand verbundenen Schwimmkörpers vom Dammboden beabstandet auf Höhe gehalten wird, wobei der Schwimmkörper über auf der wasserzugewandten Stauwandseite verlaufende Zugmittel mit dem Dammboden beweglich verbunden ist und die Stauwand teilweise entlang des Dammbodens verläuft.
Stand der Technik
Um schnell einen Hochwasserschutz aufbauen zu können, sind mobile Wasserdämme bekannt, die mit Hilfe einer flächigen und flexiblen Stauwand, insbesondere einer Folie, eine Wasserbarriere bilden. Solche folienartige Stauwände sind zwar einfach aufzustellen, haben jedoch den Nachteil, daß Folien keine selbsttragende Konstruktion darstellen, so daß derzeit auf der wasserabgewandten Seite der Stauwand Haltemittel in Form von Gestellen Verwendung finden, an die die hochzuhaltende Längsseite der Stauwand befestigt wird. Die andere Längsseite ist meistens mit dem Dammboden durch geeignete Befestigungsmittel verschiebefest verbunden, so daß sich zwischen Gestell und Dammboden eine Stauwand aufspannt. Von Nachteil bei derartigen Wasserdämmen ist, daß sich je nach Belastung des Wasserdamms Reibstellen zwischen Gestell und Folie bilden können, so
daß mit Beschädigungen der Folie zu rechnen ist. Hinzu kommt, daß die bekannten Gestellkonstruktionen zeitaufwendig aufzustellen, sperrig zu lagern bzw. auch zu transportieren sind.
Außerdem sind im Flußbett verankerte Flutdämme bekannt (GB 2 016 564 A, EP 07 635 A1 und US 4 299 514 A). Diese Dämme sollen eine Ausbreitung von Flutwellen verhindern, in dem diese eine Art Wasserschneide quer durch das Flußbett bilden, wobei die flexible Stauwand und die Zugmittel der Stauwand mit Befestigungsmittel im Flußbett fix montiert sind. Als mobile Dämme sind diese bekannten Flutdämme nicht geeignet.
Darstellung der Erfindung
Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, ausgehend vom eingangs geschilderten Stand der Technik einen mobilen Wasserdamm zu schaffen, der trotz einfacher Handhabung standfest gegenüber Belastungsschwankungen ist. Außerdem soll der Wasserdamm in vergleichsweise kurzer Zeit aufgestellt werden können.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die Zugmittel und der am Dammboden verlaufende Stauwandteil über gemeinsame Befestigungsmittel mit dem Dammboden verschiebefest verbunden sind.
Vorteilhaft ist, wenn die Zugmittel und der am Dammboden verlaufende Stauwandteil über gemeinsame Befestigungsmittel mit dem Dammboden verschiebefest verbunden sind, weil sich damit einfache Montageverhältnisse ergeben. Der Wasserdamm kann so nicht nur in vergleichsweise kurzer Zeit aufgestellt werden sondern ist auch einfache handhabbar, da nur ein gemeinsames Befestigungsmittel zum Aufstellen des Wasserdamms verwendet werden muß. Dies ist gerade bei mobilen Wasserdämmen von Vorteil, weil zum Aufstellen dieser Dämme nur geringe Zeit zur Verfügung steht, diese also nicht fix montiert sind. Der erfindungsgemäße Wasserdamm ist daher besonders flexibel verwendbar.
Die Montageverhältnisse können verbessert werden, wenn die als Erdanker ausgeführten Befestigungsmittel zwischen einer Druckplatte und dem Dammboden die Stauwand und die Zugmittel verschiebefest einspannen.
Ist als Haltemittel ein mit der Stauwand verbundener Schwimmkörper vorgesehen, der über auf der wasserzugewandten Stauwandseite verlaufende Zugmittel mit dem Dammboden beweglich verbunden ist, so ist es auf einfache Weise möglich, auf ein Gestell zum Hochhalten der Stauwand zu verzichten, weil über den Schwimmkörper die Stauwand auf Höhe gebracht werden kann. Der Schwimmkörper zieht nämlich die Stauwand vom Dammboden nach oben, was auch zu einem Aufspannen der Stauwand zwischen Dammboden und Schwimmkörper führt. Somit ist eine Konstruktion geschaffen, die einfach aufzustellen, zu transportieren sowie zu lagern ist. Außerdem kann gegenüber anderen Wasserdämmen mit einer flexiblen Stauwand auf ein Gestell verzichtet werden, womit auf einfache Weise Beschädigungen der Stauwand durch Reibstellen zwischen Gestell und Stauwand ausgeschlossen werden können, was eine hohe Standfestigkeit des Wasserdamms gewährleistet.
Weist die Druckplatte auf der dem Zugmittel zugewandten Schmalseite zumindest teilweise eine Abrundung auf, so kann bei schwankendem Wasserpegel bzw. bei Wellen die Belastungen auf die Befestigungsmittel im Kantenbereich der Druckplatte auf einfache Weise vermindert werden, was die Standfestigkeit des mobilen Wasserdamms zusätzlich verbessert.
Um die mechanischen Belastungen zwischen Stauwand bzw. Schwimmkörper und Zugmittel einstellen zu können, ist die Zugmittellänge einstellbar ausgeführt.
Umfaßt die Stauwand den Schwimmkörper, dann kann ein besonders robuster Wasserdamm geschaffen werden. Der Schwimmkörper ist nämlich so gegenüber Treibgut führendes Hochwasser geschützt in der Stauwand untergebracht. Dies erhöht unter anderem die Stichfestigkeit des Wasserdamms, was insbesondere bei unter Druck stehenden Schwimmkörpern von Vorteil ist. Außerdem können so gängige und damit nicht besonders ausgebildete Schwimmkörper verwendet wer-
- A - den, weil deren Druckkörper keine besondere Stichfestigkeit erfüllen muss. Ist der Schwimmkörper lose von der Stauwand umfaßt, kann dieser einfach auswechselt bzw. auch erneuert werden. Außerdem kann damit ein Ausdrehen des Schwimmkörpers gegenüber der Stauwand ermöglicht werden, so daß bei es bei Belastungen der Stauwand zu keinen für die Stabilität nachteiligen Verwindungen kommen kann.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
In den Figuren 1 , 2 und 3 ist der Erfindungsgegenstand anhand von Ausführungsbeispielen beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen mobilen Wasserdamm gemäß erstem Ausführungsbeispiel,
Fig. 2 eine Schnittansicht. nach N-Il der Fig. 1 und Fig. 3 eine weitere Ausführungsbeispiel in einer Schnittansicht.
Weg zur Ausführung der Erfindung
Gemäß Fig. 1 wird beispielsweise ein mobiler Wasserdamm gezeigt, der eine flächige und flexible Stauwand 1 aufweist. Vorzugsweise ist die Stauwand 1 in Form einer Plane bzw. Matte ausgeführt, wobei diese wasserundurchlässige und flexible Stauwand 1 aus einem Kunststoffwerkstoff und/oder Gewebe bestehen kann. Die Stauwand 1 , insbesondere der am Dammboden verlaufende Stauwandteil, ist mit Hilfe von Befestigungsmittel mit dem Dammboden 2 verschiebefest verbunden. Als Befestigungsmittel sind Erdanker 3 vorgesehen, die die auf dem Dammboden 2 liegende Stauwand 1 durchstoßen. Die andere Längsseite der Stauwand 1 wird mit Hilfe von Haltemittel vom Dammboden beabstandet auf Höhe gehalten, wobei als Haltemittel ein an die Stauwand 1 anschließender wasserdichter Schwimmkörper 4 vorgesehen ist. Schwimmkörper 4 und Stauwand 1 sind vorzugsweise miteinander verschweißt. Der Schwimmkörper 4 bildet einen mit Luft gefüllten Druckkörper 5 aus, was der Fig. 2 besser entnommen werden kann. Über ein Ventil 6 kann der Druckkörper 5 mit Luft beaufschlagt werden. Es ist aber auch vorstellbar andere Schwimmkörper 4 vorzusehen - vorteilhaft bei einem luftbefüll-
ten Schwimmkörper 4 ist seine geringe Abmessung im unbefüllten Zustand. Da der Schwimmkörper 4 ein niedrigeres spezifisches Gewicht als das zu stauende Wasser 7 aufweist, hebt der Schwimmkörper 4 die Stauwand 1 vom Dammboden 2 ab. Damit kann je nach geforderter Stauwandhöhe stets einen Wasserdamm mit ausreichender Höhe gewährleistet werden, ohne ein Gestell zum Hochhalten vorsehen zu müssen. Damit der Schwimmkörper 4 in einer vorgegebenen Schwimmlage gehalten werden kann, sind mehrere Zugmittel 8 vorgesehen. Als Zugmittel 8 können beispielsweise flexible Gurte, Bänder, Riemen und/oder Seile dienen, wobei diese Zugmittel 8 auf der wasserzugewandten Stauwandseite verlaufen und am Schwimmkörper 4 und am Dammboden 2 befestigt sind, so daß sich eine bewegliche Verbindung zwischen Schwimmkörper 4 und Dammboden 2 ergibt. Änderungen im Wasserpegel bzw. auch Belastungsschwankungen auf den Wasserdamm können so auf einfache Weise ausgeglichen werden. Zu erkennen, insbesondere nach Fig. 2 und 3, ist, daß die Zugmittel 8 und der am Dammboden 2 verlaufende Stauwandteil über gemeinsame Befestigungsmittel mit dem Dammboden 2 verschiebefest verbunden sind.
Die Erdanker 3 pressen über Druckplatten 9 die Stauwand 1 und die jeweiligen Zugmittel 8 auf den Dammboden 2, was eine einfache Montagemöglichkeit des mobilen Wasserdamms darstellt. Es ist aber auch vorstellbar, daß die Stauwand 1 und/oder die Zugmittel 8 Befestigungspunkte ausbilden, beispielsweise Ösen mit eingehängten Ketten, über die der Wasserdamm an vorgegebenen Montagepunkten am Dammboden 2 eingehängt bzw. montiert werden kann. Damit kann beispielsweise der Wasserdamm an einer bestehenden Grundfeste, vorzugsweise von Geländern, Schienen oder auch eines Gartenzauns, befestigt werden.
Die Druckplatte 9 weist auf der dem Zugmittel 8 zugewandten Schmalseite eine Rundung 10 auf, um so ein Knicken des Zugmittels 8 zu vermeiden.
Über eine Ratsche 11 ist das Zugmittel 8 in seiner Länge verstellbar, was einen besonders flexibel handhabbaren Wasserdamm schafft.
Danriit mehrere Wasserdämme aneinandergereiht werden können, ist vorstellbar, auf den Stoßkanten Verbindungsmittel und/oder Überlappungsbereiche auszubilden. Außerdem können dadurch an den Wasserdamm anschließende Gegenstände auf einfache Weise wasserdicht angeschlossen werden, was auch eine modulartige Konstruktion schafft.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 unterscheidet sich im wesentlichen gegenüber dem anderen Ausführungsbeispiel dadurch, daß die Stauwand 1 den Schwimmkörper 4 schützend umfaßt, um so die Standfestigkeit der Stauwand 1 zu erhöhen. Der Schwimmkörper 4 kann lose in diese Umfassung der Stauwand 1 eingesetzt sein. Es ist aber auch vorstellbar diesen in dieser Umfassung zu befestigen, beispielsweise mit der Stauwand 1 zu verschweißen.