EP2157225A1

EP2157225A1 - Nähvorrichtung

Info

Publication number: EP2157225A1
Application number: EP09010653A
Authority: EP
Inventors: Rainer G. Jaeger
Original assignee: Impuls Apparatebau Jaeger & Sohn GmbH
Current assignee: Impuls Apparatebau Jaeger & Sohn GmbH
Priority date: 2008-08-20
Filing date: 2009-08-19
Publication date: 2010-02-24
Anticipated expiration: 2029-08-19
Also published as: DE102008038571A1; EP2157225B1; ATE529558T1

Abstract

Eine Nähvorrichtung besitzt eine Nähmaschine, die einen Nähkopf aufweist, unter dem eine zu vernähende Stoffbahn mit einer veränderbaren Geschwindigkeit V 2 hindurchführbar ist, und eine neben der Nähmaschine angeordnete Auflage für die Stoffbahn. Dabei ist vorgesehen, dass die Auflage an einem Traggestell ausgebildet ist, das mit einer veränderbaren Geschwindigkeit V 1 relativ zur Nähmaschine verfahrbar ist, wobei die Geschwindigkeiten V 1 und V 2 vorzugsweise miteinander synchronisiert sind.

Description

Die Erfindung betrifft eine Nähvorrichtung mit einer Nähmaschine, die einen Nähkopf aufweist, unter dem eine zu vernähende Stoffbahn mit einer veränderbaren Geschwindigkeit V₂ hindurchführbar ist, und mit einer neben der Nähmaschine angeordneten Auflage für die Stoffbahn.
Nähvorrichtungen der genannten Art sind seit langem bekannt und dienen dazu, die Stoffbahn entweder mit einem weiteren Stoffteil oder beispielsweise unter Bildung eines Umschlages oder eines Saumes mit sich selbst zu vernähen. Der Nähkopf weist eine motorisch angetriebene auf und ab bewegte Nadel auf, die in bekannter Weise einen Nähfaden durch die Stoffbahn treibt. Bei der nähenden Bewegung der Nadel wird gleichzeitig die Stoffbahn unter dem Nähkopf hindurchtransportiert, wobei die Geschwindigkeit der Nadel und entsprechend die Transportgeschwindigkeit der Stoffbahn von dem Benutzer üblicherweise mittels eines Fußpedals variiert werden kann.
Um die auszubildende Naht an der Stoffbahn mit hoher Präzision auszubilden, ist es sinnvoll oder sogar notwendig, dass die Stoffbahn möglichst glatt ausgelegt ist und während des Nähvorgangs keinen übermäßigen Verwerfungen ausgesetzt ist. Zu diesem Zweck ist neben dem Nähkopf eine Auflage für die Stoffbahn ausgebildet. Eine relativ kleine Stoffbahn kann üblicherweise auf der Auflage flach aufgenommen und somit gut vernäht werden. Dies ist jedoch für eine sehr lange Stoffbahn schwierig.
Bei industriellen Näharbeiten müssen viele relativ große Stoffbahnen nacheinander vernäht werden. Es ist zu diesem Zweck bekannt, die Stoffbahnen in einem Stapel aufeinanderzulegen und auf der neben dem Nähkopf ausgebildeten Auflage abzulegen. Der Benutzer vernäht zunächst die obere Stoffbahn des Stapels und schlägt diese dann um, um Zugriff auf die darunterliegende Stoffbahn zu erhalten und diese zu vernähen. Dieses Vorgehen wird so oft wiederholt, bis alle Stoffbahnen des Stapels vernäht sind. Da die Stoffbahnen des Stapels zusammen ein relativ großes Gewicht haben und sich nur schwer handhaben lassen, ist es schwierig, alle Stoffbahnen in gewünschter Ausrichtung unter dem Nähkopf hindurchzuführen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Nähvorrichtung der genannten Art zu schaffen, mit der sich auch große Stoffbahnen in vorbestimmter Ausrichtung unter dem Nähkopf hindurchführen lassen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Nähvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei ist vorgesehen, dass die Auflage, auf der die Stoffbahn oder der Stapel von Stoffbahnen liegt, an einem Traggestell ausgebildet ist, das relativ zur Nähmaschine mit einer veränderbaren Geschwindigkeit V₁ verfahren werden kann. Während des Vernähens der Stoffbahn wird diese nicht nur unter dem Nähkopf hindurchgeführt, sondern gleichzeitig wird durch Verfahren der Auflage die gesamte Stoffbahn in die gleiche Richtung mitbewegt, so dass übermäßige Verwerfungen der Stoffbahn vermieden werden können. Dieses Vorgehen ist insbesondere sinnvoll und hilfreich, wenn die zu vernähende Stoffbahn Teil eines aus vielen übereinander liegenden Stoffbahnen aufgebauten Stapels ist.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Geschwindigkeit V₁ des Traggestells und somit der auf der Auflage liegenden Stoffbahn und die Geschwindigkeit V₂ des Nähkopfes bzw. der Stoffbahn unterhalb des Nähkopfes miteinander synchronisiert sind. Wenn der Benutzer der Nähvorrichtung durch Betätigung beispielsweise der Fußpedale die Geschwindigkeit der Nadel und somit der Stoffbahn am Nähkopf erhöht, erhöht sich in gleicher Weise auch die Geschwindigkeit der Bewegung des Traggestells und somit der darauf aufliegenden Stoffbahn. Eine Unterbrechung des Nähvorgangs und somit ein Anhalten der Bewegung der Nadel führt in gleichartiger Weise zu einem Anhalten des Traggestells. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die auf der Auflage des Traggestells liegende Stoffbahn in gleichbleibender Ausrichtung unter dem Nähkopf hindurchgeführt wird.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Geschwindigkeit V₁, mit der das Traggestell bewegt wird, gleich der Geschwindigkeit V₂ ist, mit der die Stoffbahn unter dem Nähkopf hindurchgeführt wird und die von dem Benutzer eingestellt und verändert werden kann.
Das Traggestell kann mit einem Fahrwerk versehen und mit einem Antriebsmotor ausgerüstet sein, wobei es sich vorzugsweise um einen Servomotor handelt. In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass das Traggestell auf einer Bühne angeordnet ist, die mittels eines Antriebs, beispielsweise mittels eines Servomotors, mit der Geschwindigkeit V₁ verfahren wird. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass die Stoffbahn oder der aus mehreren Stoffbahnen gebildete Stapel auf der Auflage des Traggestells vorbereitet und dann auf die Bühne gefahren werden kann. Zu diesem Zweck kann die Bühne eine Rampe aufweisen, über die das Traggestell auf die Bühne aufschiebbar und von dieser herunterfahrbar ist.
Eine definierte Bewegungsrichtung des Traggestells bzw. der Bühne relativ zu der vorzugsweise ortsfest angeordneten Nähmaschine ist gegeben, wenn die Bühne oder das Traggestell längs einer stationären Führung verfahren werden.
Zur Synchronisation der Geschwindigkeit des Nähkopfes bzw. der Stoffbahn unterhalb des Nähkopfes sowie des Traggestells bzw. der darauf befindlichen Stoffbahn kann eine Steuervorrichtung vorgesehen sein. Die Steuervorrichtung erfasst die Geschwindigkeit V₂ der Stoffbahn am Nähkopf, was entweder durch Erfassung der Stellung der Fußpedale und/oder durch Erfassung der Geschwindigkeit der Nadel geschieht. Auf Grundlage der festgestellten Geschwindigkeit V₂ wird der Antrieb des Traggestells oder der Bühne entsprechend angesteuert, so dass die Geschwindigkeit V₁ der Bühne oder des Traggestells der ermittelten Geschwindigkeit V₂ entspricht.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich, wobei die einzige Figur eine schematische perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Nähvorrichtung zeigt.
Eine Nähvorrichtung 10 umfasst ein ortsfestes Podest 13, auf dem ein Tisch 14 angeordnet ist, auf dessen Oberseite eine Nähmaschine 11 üblicher Bauart befestigt ist. Die Nähmaschine 11 besitzt einen Nähkopf 12, der eine motorisch angetriebene, nicht näher dargestellte Nadel aufweist, die in üblicher Weise auf und ab bewegt wird. Eine zu vernähende Stoffbahn S kann bei Aktivierung der Nähmaschine 11 mit einer Geschwindigkeit V₂ unter dem Nähkopf 12 hindurchgeführt werden, wie es durch den Pfeil M₂ angedeutet ist.
Neben dem Podest 13 ist eine Bühne 21 vorgesehen, auf deren Oberseite 23 ein Traggestell 18 über einen Rampe 22 aufgeschoben werden kann. Das Traggestell 18 umfasst ein Fahrwerk 20 sowie einen oberen Auflagerkörper 19, der eine Auflage 17 für eine oder mehrere Stoffbahnen S bildet.
Die Bühne 21 ist mittels eines nicht dargestelltem Antriebs längs einer Führung motorisch verfahrbar, wie es durch den Doppelpfeil M₁ angedeutet ist, wobei die Bewegungsrichtung M₁ der Bühne 21 und des darauf befindlichen Traggestells 18 parallel zu der Bewegung M₂ der Stoffbahn während des Nähvorgangs ist.
Die Geschwindigkeit der Nadel des Nähkopfes 12 und die damit einhergehende Geschwindigkeit V₂ der Stoffbahn unterhalb des Nähkopfes 12 während des Nähvorganges wird erfasst und über eine Leitung 15 einer Steuervorrichtung 16 zugeleitet, die daraus die für die Bühne 21 geeignete Geschwindigkeit V₁ berechnet und den Antrieb der Bühne 21 entsprechend über eine Leitung 24 ansteuert. Auf diese Weise kann die Bühne 21 mit dem darauf befindlichen Traggestell 18 und der auf der Auflage 17 befindlichen Stoffbahn S während des Nähvorgange mit der gleichen Geschwindigkeit unmittelbar an der Nähmaschine 11 vorbeigefahren werden, die der Geschwindigkeit V₂ entspricht, mit der die Stoffbahn S von dem Benutzer der Nähvorrichtung 10 unter dem Nähkopf 12 hindurchgeführt wird.
Sobald die Stoffbahn S vernäht ist, kehrt die Bühne 21 in die Ausgangsstellung zurück. Der Benutzer kann dann im Falle eines Stapels von Stoffbahnen die obere Stoffbahn umschlagen und die darunter liegende Stoffbahn in gleicher Weise vernähen. Alternativ ist es möglich, das Traggestell 18 über die Rampe 22 von der Bühne 21 herunterzufahren und ein anderes Traggestell mit einer anderen Stoffbahn oder einem anderen Stoffbahn-Stapel auf die Bühne 21 zu schieben und mit dem Vernähen dieser Stoffbahn in genanntem Sinne zu beginnen.

Claims

Nähvorrichtung (10) mit einer Nähmaschine (11), die einen Nähkopf (12) aufweist, unter dem eine zu vernähende Stoffbahn (S) mit einer veränderbaren Geschwindigkeit (V₂) hindurchführbar ist, und mit einer neben der Nähmaschine (11) angeordneten Auflage (17) für die Stoffbahn (S), dadurch gekennzeichnet, dass die Auflage (17) an einem Traggestell (18) ausgebildet ist, das mit einer veränderbaren Geschwindigkeit (V₁) relativ zur Nähmaschine (11) verfahrbar ist.
Nähvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeit V₁ des Traggestells (18) und die Geschwindigkeit V₂ des Nähkopfes (12) miteinander synchronisiert sind.
Nähvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeiten V₁ und V₂ gleich sind.
Nähvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Traggestell (19) ein Fahrwerk (20) aufweist und auf einer Bühne (21) angeordnet ist, die mittels eines Antriebs mit der Geschwindigkeit V₁ verfahrbar ist.
Nähvorrichung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bühne (21) eine Rampe (22) aufweist, über die das Traggestell (19) auf die Bühne (21) aufschiebbar und von dieser herunterfahrbar ist.
Nähvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bühne (21) längs einer Führung verfahrbar ist.
Nähvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuervorrichtung (16) vorgesehen ist, die die Geschwindigkeit V₂ der Stoffbahn (S) am Nähkopf (12) erfasst und den Antrieb der Auflage (17) entsprechend ansteuert.