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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Schneiden einer
elastischen Stofflage, insbesondere einer Gardine.
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Das
Schneiden von elastischen Stofflagen, wie insbesondere Gardinen,
findet nach dem Stand der Technik, durch Positionieren (in der Regel
senkrechtes Aufhängen)
und anschließendes
auf das gewünschte
Maß Abschneiden
des Stoffs statt. Bei Gardinen geschieht dies insbesondere, um die
Gardinen auf die richtige Länge
zu bringen. Anschließend
kann die zugeschnittene Gardine zur weiteren Bearbeitung zu einer
Vorrichtung gebracht werden, zum Beispiel zur Fertigbearbeitung
der Schnittkante mit Hilfe einer Heft-, Näh- oder anderen Bearbeitung.
Nach dem Schneiden und Abführen
einer ersten Gardine kann der Arbeitsplatz für eine folgende Gardine freigemacht
werden, die einer selben Schneidbearbeitung unterzogen wird. Vor
Beginn jeder Schneidbearbeitung muss die Maßlänge eingestellt werden, worauf die
Gardine abgeschnitten wird. Der Stoff wird auf diese Weise in nachfolgenden
Bearbeitungsschritten ("Batches") verarbeitet. Ein
Nachteil der bestehenden Arbeitsweisen ist, dass diese arbeitsintensiv sind.
Auch können
im Bearbeitungsergebnis relativ große Schwankungen auftreten.
Es wird deutlich sein, dass diese Arbeitsweise, wie sie insbesordere für das Schneiden
von Gardinenstoff beschrieben wird, auch zum Schneiden von anderen
Werkstoffen angewendet werden kann.
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Die
amerikanische Patentschrift
US
5 704 304 beschreibt eine Schneide- und Nähvorrichtung, die
besonders für
Gardinen geeignet ist. Diese Vorrichtung umfasst ein rotierendes
Messer für
eine Schneidbearbeitung und eine Nähmaschine für eine Nähbearbeitung. Ein zu bearbeitendes
Stück Stoff wird
gespannt und in bezug auf das Messer und die Nähmaschine für die Bearbeitung intermittierend
verschoben.
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Die
vorliegende Erfindung hat zum Ziel eine Vorrichtung zu schaffen,
womit auf weniger arbeitsintensive Weise als nach dem Stand der
Technik elastische Stofflagen bearbeitet werden können.
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Die
Vorrichtung schafft hierzu eine Vorrichtung zum Schneiden einer
elastischen Stofflage, insbesondere einer Gardine, nach Anspruch
1. Die Bügel-
und Plättmittel können eine
Dampfvorrichtung zur Dampfbehandelung der Stofflage umfassen. Auch
können
die Bügelmittel
gewöhnlich
mindestens eine Pressvorrichtung zum Glattbügeln der Stofflage umfassen.
Die Pressvorrichtung kann zum Beispiel aus einer mit der Fördervorrichtung
zusammenarbeitenden Walze bestehen. Diese bevorzugte Ausführung ist
besonders bei der Bearbeitung von Textilien erwünscht. Das Bügeln kann
zugleich das Vor-Einlaufen der Stofflage bewirken, wodurch die Gefahr von
Abweichungen und Verformungen während
der weiteren Bearbeitungsschritte verringert wird. Wegen der genannten
Gründe
ist es von Vorteil, wenn die Bügelmittel
in der Transportrichtung der Stofflage vor den Schneidemitteln angeordnet
werden. Die Schneidbearbeitung wird während der Verschiebung der
Stofflage durchgeführt.
Die Vorschubgeschwindigkeit während
der Schneidbearbeitung wird auf diese Weise durch die Geschwindigkeit,
mit der die Fördervorrichtung
die Stofflage verschiebt, mitbestimmt. Durch die Kombination von
Verschieben und Schneiden in der Vorrichtung wird ermöglicht,
den Schneidevorgang schneller, weniger arbeitsintensiv und mit größerer Reproduzierbarkeit
auszuführen.
Außerdem
ist es möglich,
eine Partie Gardinen durch die Vorrichtung zu führen und diese kontinuierlich
zu schneiden, anstelle einer stückweisen
Schneidbearbeitung. Es wird deutlich sein, dass eine kontinuierliche
Schneidbearbeitung relativ wirksam ist und außerdem zu einem gleichmäßigeren
Ergebnis führt. Vorzugsweise
sind die Schneidemittel während
der Schneidbearbeitung im Wesentlichen stationär aufgestellt, während die
Stofflage entlang der Schneidemittel geführt wird. Dies hat den Vorteil,
dass die Schneidbearbeitung mit großer Präzision wiederholt werden kann,
besonders im Vergleich zu einem diskontinuierlichen Bearbeitungsprozess
mit einer stationären
Stofflage und einem bewegenden Schneidelement. Die Vorrichtung eignet
sich für
alle schneidbaren elastischen Stofflagen, wobei die Schneidemittel
an die vorliegenden Gegebenheiten angepasst werden können. Insbesondere
ist die Vorrichtung für textile
und andere Gewebe geeignet. Die Vorrichtung kann zum Beispiel bei
der Herstellung von Gardinen angewendet werden, insbesondere zum
Abschneiden von Gardinen auf die gewünschte Länge und/oder Breite. Vorzugsweise
umfasst die Vorrichtung zugleich eine Synchronisationsvorrichtung
zum Synchronisieren der Bearbeitungseinheiten (zum Beispiel der
Bügelvorrichtung,
Schneidevorrichtung, Nähvorrichtung
und/oder der Fördervorrichtung).
Auf diese Weise werden eine optimale Logistik und Zweckmäßigkeit
der Bearbeitungen gewährleistet. Eine
derartige Ansteuerungseinheit ist zum Beispiel ein Mikroprozessor,
vorzugsweise gleichzeitig gekoppelt an Sensoren und/oder Messvorrichtungen
für die
Kontrolle des Bearbeitungsprozesses.
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Vorzugsweise
ist die Fördervorrichtung
für eine
hauptsächlich
horizontale Verschiebung der Stofflage eingerichtet. Eine horizontale
Verschiebung besitzt den Vorteil, dass der verschobene Stoff stabil positioniert
werden kann, wodurch die Beherrschbarkeit des Bearbeitungsprozesses
verbessert wird. Vorzugsweise umfasst die Vorrichtung gleichzeitig eine
die Schneidemittel und die Fördervorrichtung verbindende
Tragstruktur. Eine Tragstruktur ermöglicht, die Position der Schneidemittel
und der Fördervorrichtung
zueinander auf stabile Weise zu fixieren. Die Fördervorrichtung kann mehrere
miteinander gekoppelte Fördereinheiten
umfassen, wobei die Geschwindigkeiten der verschiedenen Fördereinheiten mit
Hilfe einer Synchronisationseinheit synchronisiert werden. Auf diese
Weise wird die Kraftbelastung über
die verschiedenen Fördereinheiten
verteilt, so dass die Gefahr einer Überbelastung verkleinert wird. Die
verschiedenen Fördereinheiten
können
zum Beispiel mit Hilfe aufeinander anschließender Förderbänder gebildet werden.
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In
einer bevorzugten Ausführung
kann die Position der Schneidemittel bezogen auf die Fördervorrichtung
eingestellt werden. Vorzugsweise kann die Position der Schneidemittel
zumindest in der Richtung senkrecht zur Schneiderichtung eingestellt werden,
um so das Schneidemaß zu
bestimmen. Auf diese Weise kann das Schneidemaß genau und reproduzierbar
eingestellt werden. Die Schneiderichtung kommt im Wesentlichen überein mit
der Richtung, in der die Stofflage durch die Fördervorrichtung entlang der
Schneidemittel verschoben wird. Vorzugsweise kann ein bestimmter
Einstellwert der Schneidemittelposition gesichert werden, so dass
die Schneidehöhe
während
des Schneideprozesses gleich bleibt.
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Es
ist außerdem
von Vorteil, wenn die Schneidemittel ein rotierendes Schneidelement
umfassen, das zum Beispiel mit Motorkraft angetrieben wird. Ein
derartiges Schneidelement kann aus einem kreisförmigen Messer bestehen, das
durch Rotation die Stofflage schneidet. Die Vorschubgeschwindigkeit
der Schneide des Schneidelements ist während der Schneidbearbeitung
vorzugsweise größer als
die Verschiebegeschwindigkeit der Stofflage. Zur besseren Beherrschbarkeit
ist es zugleich vorteilhaft, wenn die Schneidfläche des Schneidelements im
Wesentlichen parallel zur Verschieberichtung der Stofflage liegt.
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In
noch einer anderen bevorzugten Ausführung umfassen die Angriffsmittel
ein endloses Förderband.
Das endlose Förderband
kann einen gleichmäßigen Durchsatz
der Stofflage bewirken. Das Förderband
ist vorzugsweise mit einer relativ rauen oder profilierten Oberfläche für den Angriff
an der Stofflage versehen. Daneben ist es vorteilhaft, wenn die
Angriffsmittel zugleich mindestens ein mit der Förderstrecke zusammenarbeitendes
Druckelement zum Andrücken
der Stofflage auf dem Förderband
umfassen, zur Verbesserung des Angriffs des Förderbands auf der Stofflage.
Das Druckelement kann zum Beispiel aus einer Andruckrolle oder einem
Klemmstreifen bestehen. Ein derartiger Klemmstreifen kann zum Beispiel über einen
Teil des Förderbands
intermittierend mit dem Förderband
mitbewegen, wobei durch das Festklemmen der Stofflage zwischen dem Klemmstreifen
und dem Förderband
die Stofflage mitgenommen wird.
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Es
ist vorteilhaft, wenn die Fördervorrichtung für eine im
Wesentlichen lineare Verschiebung der Stofflage eingerichtet ist.
Eine lineare Verschiebung ist relativ einfach zu realisieren und
trägt zu
einer stabilen und reproduzierbaren Bearbeitung der Stofflage bei.
Wenn die Schneidemittel während
der Verschiebung der Stofflage in einer bestimmten Position bezogen
auf die Fördervorrichtung
gehalten werden, resultiert die lineare Verschiebung in lineares
Schneiden der Stofflage.
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Vorzugsweise
umfasst die Vorrichtung gleichzeitig Führungsmittel, die mit der Fördervorrichtung
zusammenarbeiten. Die Führungsmittel
sind angeordnet, um die Verschiebung der Stofflage entlang der Schneidemittel
zu stabilisieren und zu kontrollieren. Die Führungsmittel können zum
Beispiel unterstützende
Elemente wie eine Stützfläche zur Unterstützung der
Stofflage während
der Verschiebung umfassen. Auch kann an Führungsränder zur seitlichen Steuerung
der Stofflage während
der Verschiebung gedacht werden. Vorzugsweise haben die Führungsmittel
für eine
minimale Reibung mit der Stofflage während der Verschiebung eine
relativ glatte Oberfläche.
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Es
ist vorteilhaft, wenn die Vorrichtung zugleich mit Spannmitteln
zum Spannen der Stofflage versehen ist, die mit der Fördervorrichtung
zusammenarbeiten. Das Spannen der Stofflage bewirkt eine verbesserte
Genauigkeit der Positionierung. Die Spannmittel können zum
Beispiel mindestens eine einzelne Spannrolle und/oder Klemmstreifen
umfassen. Die Spannmittel können
in der Fördervorrichtung
integriert sein. Auch ist es möglich,
Spannmittel bei einer Materialzufuhr zu verwenden, wobei die Spannmittel
auf einer Stofflage angreifen, um die Stofflage in die Vorrichtung
zu bringen. Die Spannmittel können
zum Beispiel pneumatisch, hydraulisch oder elektrisch ausgeführt werden.
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Es
ist vorteilhaft, wenn die Vorrichtung zugleich mit Heftmitteln zum
Heften der Stofflage versehen ist. Die Heftmittel können nach
dem Stand der Technik bekannte Vorrichtungen zur Bearbeitung von Stofflagen
umfassen, insbesondere textile Stofflagen, wie Vorrichtungen für Nähbearbeitungen,
wie Steppen, Umlegen und/oder Blindsäumen. Auch können die
Heftmittel für
andere Heftmethoden als Nähen
eingerichtet sein, wie Kleben und Verschmelzen. Es ist vorteilhaft,
wenn die Position der Heftmittel wenigstens in der Richtung senkrecht
zur Schneiderichtung eingestellt werden kann, um so die Stofflage
in einer gewünschten
Höhe bearbeiten
zu können.
Es ist gewöhnlich
wünschenswert,
eine zu bearbeitende Seite einer Stofflage erst auf Maß zu schneiden,
bevor eine Heftbearbeitung durchgeführt wird. Aus diesem Grund
ist es vorteilhaft, wenn die Heftmittel in der Transportrichtung
der Stofflage hinter den Schneidemitteln aufgestellt werden.
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Es
ist vorteilhaft, wenn die verschiedenen Funktionseinheiten, wie
Bügelmittel,
Schneidemittel oder Heftmittel in der Vorrichtung nach Belieben
getrennt aktiviert und deaktiviert werden können, wodurch eine größere Flexibilität in der
Anwendung erreicht wird. Beispielweise können Bügelmittel oder irgendwelche
andere der obengenannten möglichen Funktionseinheiten
nicht bei jeder Anwendung nötig oder
erwünscht
sein, so dass die Möglichkeit
sie auszuschalten, nützlich
sein kann.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun weiter unter Bezugnahme auf die nicht-limitierten
Ausführungsbeispiele
in den folgenden Figuren erläutert. Hierin
zeigt:
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1 eine
Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß der Erfindung und
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2 eine
Draufsicht einer Vorrichtung gemäß der Erfindung.
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1 zeigt
eine Seitenansicht einer Vorrichtung 1 gemäß der Erfindung
zum Schneiden einer elastischen Stofflage 2. Die elastische
Stofflage 2 wird von einer Rolle 3 über eine
leitende Zufuhrfläche 4 oder
auf irgendeine andere Weise zugeführt. Die Anfuhrfläche 4 schließt an eine
endlose Fördervorrichtung 5 an,
die mit einer profilierten Oberfläche versehen ist; die an der
Unterseite der elastischen Stofflage 2 angreift. Die Fördervorrichtung 5 wird
in der Richtung der Pfeile A bewegt und zieht die Stofflage 2 über einen
relativ glatten Arbeitstisch (nicht abgebildet), der sich neben
der Fördervorrichtung 5 in
der Breite der Stofflage 3 erstreckt. Von der Oberseite
greift ein Klemmstreifen 6 an der Stofflage 2 auf eine
Weise an, dass diese über
die gesamte Breite der Stofflage 2 Kontakt macht. Zwei
Klemmstreifen 6 sind mit zwei parallelen Antriebsbändern 7 verbunden
und werden mit derselben Geschwindigkeit wie die Fördervorrichtung 5 in
Richtung des Pfeils B bewegt. Die Fördervorrichtung 5 führt in Zusammenarbeit
mit einem Klemmstreifen 6 die Stofflage 2 entlang
einem Bügelmodul 8,
das aus einer Dampfvorrichtung 9 und einer Walze 10 zum
Glattbügeln
der Stofflage 2 besteht. Anschließend wird die Stofflage 2 durch
ein rotierendes Messer 11, das mit einem im Arbeitstisch
versenkten Schneidefuß 12 zusammenarbeitet,
geschnitten. Danach wird die Stofflage 2 entlang einer
stationären
Nähmaschine 13 und
einer über
die Breite des Arbeitstisches verschiebbaren und einstellbaren Nähmaschine 14 für eine eingestellte
Nähbearbeitung,
zum Beispiel Blindsäumen, geführt. Über der
Länge des
Arbeitstisches sind einige mit der Fördervorrichtung 5 zusammenarbeitende Spannräder 15 aufgestellt,
womit die Stofflage 2 gespannt wird, so dass die verschiedenen
Bearbeitungsschritte auf kontrollierte Weise ausgeführt werden
können.
Es wird deutlich sein, dass durch Integrieren der verschiedenen
Bearbeitungsschritte in der Vorrichtung 1 das Auf-Länge-Bringen
einer elastischen Stofflage 2 im Vergleich zu der bekannten
Arbeitsweise, wobei Stofflagen für
jeden Bearbeitungsschritt auf eine andere Maschine übergebracht
werden müssen,
weniger arbeitsintensiv ist. Außerdem hat
das Endergebnis eine verbesserte Reproduzierbarkeit.
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2 zeigt
eine Draufsicht von einer Vorrichtung 20 gemäß der Erfindung,
die mit der Vorrichtung 1 aus 1 vergleichbar
ist. Die Vorrichtung umfasst einen relativ glatten Arbeitstisch 21,
worüber
elastische Stofflagen (nicht abgebildet) geführt werden können. Hierbei
wird die Verschiebung durch das Angreifen einer relativ rauen Oberfläche einer
endlosen Fördervorrichtung 22 auf
die Stofflage realisiert. Die Fördervorrichtung 22 arbeitet
mit einem Schiebestreifen 23 zusammen, welcher intermittierend
die Stofflage in die Richtung der Walze 24 weiterschiebt. Walze 24 ist
Teil einer Bügelvorrichtung,
die zugleich eine Dampfvorrichtung (nicht abgebildet) umfasst. Anschließend wird
die Stofflage entlang einem rotierenden Messer 26 geführt, das
in der Breite der Vorrichtung 20 über einen Querbalken 25 verschoben werden
kann, wobei ein Streifen von der Stofflage geschnitten wird. Für einen
optimalen Schneideprozess wird die Stofflage von zwei senkrecht
zur Schneiderichtung des Messers 26 aufgestellten Reihen
Rollen 27, 28 gespannt, so dass die Stofflage
in der Position, in der das Messer ansetzt, gespannt wird. Danach
wird die Stofflage an der zur Fördervorrichtung 22 ausgerichteten
Seite durch die stationäre
Nähmaschine 29 bearbeitet,
die auf die Stofflage zum Beispiel einen Saum steppen kann. Anschließend wird die
Stofflage entlang einer in der Richtung senkrecht zur Förderrichtung
der Fördervorrichtung 5 verschiebbaren
Nähmaschine 30 verschoben,
die beispielweise auf den vom Förderband 22 abgekehrten Teilen
der Stofflage eine Nähbearbeitung
durchführen
kann. Nachdem die obengenannten Bearbeitungsschritte innerhalb dieses
einzelnen Arbeitsgangs abgeschlossen sind, wird die Stofflage schließlich durch
die Fördervorrichtung 22 über einen Führungsbalken 31 der
Vorrichtung 20 abgeführt.