Die Erfindung betrifft einen Bandförderer für Fahrmischer nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Bandförderer werden zum Einbringen von Materialien wie Beton, Sand, Split oder
Rollierung von einem Fahrmischer in die Baustelle verwendet. Der Transport vom
Betonwerk bis an die Baustelle muss schnell und wirtschaftlich abgewickelt werden.
Dies wird dadurch erreicht, dass ein handelsüblicher Fahrmischer mit einem entsprechenden
Transportförderer ausgestattet wird. Dieser ist in der Lage, das
Transportgut vom Fahrmischer an einem bestimmten Punkt auf der Baustelle zu
fördern. Es sind bereits Bandförderer bekannt, die aus drei miteinander gelenkig
verbundenen starren Elementen bestehen. Über Kolbenzylinderanordnungen können
die entsprechenden Elemente um die Gelenkstellen gegeneinander verschwenkt
werden. Um diese Bandförderer mit dem Fahrmischer mitführen zu können,
sind die Elemente des Bandförderers in einer Transportstellung so zusammengelegt,
dass sie über die Außenkontur des Fahrzeugs im Frontbereich, also
oberhalb der Fahrerkabine nicht vorstehen. In der Arbeitsstellung nehmen sie eine
vergleichsweise schwach geneigte Stellung ein, so dass das Transportgut über die
Förderbänder transportiert werden kann .
Auch aus der FR-A-2450175 und der EP-A-0424591 ist es bereits bekannt, einzelne
Elemente des Bandförderers teleskopierbar auszuführen, um den Arbeitsradius
des Bandförderers in der Arbeitsstellung zu verbessern.
Aus der EP 0 654 427 B1 ist ein Bandförderer bekanntgeworden, bei dem von den
drei den Bandförderer bildenden Elementen gerade das letzte Element, an welchem
ein Abgabetrichter oder eine Abgaberutscher angeordnet ist, teleskopierbar
ist. Hier wird der Vorteil darin gesehen, dass sich der Bandförderer auf einer Baustelle
auch durch ein schmales Fenster erstrecken kann, das sich auf einer anderen
Höhe als der Fahrmischer befindet, da das Gelenk zwischen dem zweiten und dritten
Element gerade im Bereich der Fensteröffnung angeordnet werden kann. Bei
dieser bekannten Ausführung wird beispielsweise im Fall eines Förderns des
Transportgutes in ein Gebäude bei entsprechendem Verschwenken des letzten
Elements gegenüber dem zweiten Element des Bandförderers ein vergleichsweise
großer Winkel von 30 ° und mehr eingenommen. Es wird hier also ein abrupter Übergang
von der Schräg- zu Horizontalförderung des Transportgutes gebildet. Bei
einer so starken Abknickung des Förderbandes kommt es bei der Förderung von in
üblicher Weise gefördertem Transportgut, wie beispielsweise Beton, zu unerwünschten
Entmischungen. Um dies zu verhindern, muss die Fördergeschwindigkeit
des Bandförderers erheblich reduziert werden.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen gattungsgemäßen Bandförderer nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 derart weiterzubilden, dass die Bandgeschwindigkeit
beim Transport des Transportgutes erhöht werden kann, ohne dass ein
Entmischen des Materials beim Abknickpunkt erfolgt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Kombination der Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst. Demnach wird ein gattungsgemäßer Bandförderer aus vier
Elementen zusammengesetzt von denen das zweite und/oder dritte Element teleskopierbar
ist, während das letzte Element in seiner Länge nicht veränderbar ist.
Aufgrund des Vorsehens der vier Elemente können im Endbereich des Bandförderers
zwei Abknickpunkte geschaffen werden, die einen Übergang von der Schrägzur
Horizontalförderung des Transportgutes wesentlich sanfter gestalten. Dadurch
kann die Bandgeschwindigkeit erhöht werden, ohne dass ein Überspringen von
Material am Abknickpunkt erfolgt. Ein ungewünschtes Entmischen von Beton oder
einem anderen Transportgut wird sicher verhindert. Auch die Laufrollen und Transportbänder
werden im Bereich der hier gebildeten Abknickpunkte geschont.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass auf Wunsch die maximal
mögliche Förderhöhe erhöht werden kann, da sich der letzte Knickpunkt nahe dem
Ende des Bandes befindet. Soweit das zweite und dritte Element teleskopierbar
ausgebildet sind, können beide Teleskope für die maximale Förderhöhe benutzt
werden. Hier wird zwar das vergleichsweise kurz ausgebildete vierte nicht teleskopiebare
Element vergleichsweise stärker abgeknickt. In diesem Sonderfall, in dem
es auf eine hohe Förderhöhe ankommt, kann aber auf Wunsch die Fördergeschwindigkeit
zur Verhinderung des Entmischens des Transportgutes reduziert
werden.
Somit lässt sich durch den erfindungsgemäßen Bandförderer eine höhere Flexibilität
und größere Anwendungsbreite realisieren.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den sich an den
Hauptanspruch anschließenden Unteransprüchen. Demnach wird in der Transportstellung
das erste Element vertikal zum Fahrzeugchassis ausgerichtet, während die
drei folgenden Elemente horizontal zum Fahrzeugchassis ausgerichtet sind. Hierdurch
lässt sich im Vergleich zu der EP 0 654 427 B1 eine schnell in die Arbeitstellung
bringbare Ausführung des Bandförderers realisieren.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass der Bandförderer
auf einer Plattform drehbar aufgenommen ist und dass die Plattform an
das Fahrzeugchassis an oder von diesem abkoppelbar ist.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel. Es zeigen:
- Fig. 1:
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines Fahrmischers mit erfindungsgemäßen
Bandförderer in einer Arbeitsstellung,
- Fig. 2:
- ein Detail des Bandförderers gemäß der Ausführungsvariante nach Fig.
1,
- Fig.3:
- den Fahrmischer mit dem Bandförderer entsprechend Fig. 1 in zwei anderen
Stellungen und
- Fig. 4:
- eine Detaildarstellung der Fig. 3 in vergrößerter Darstellung.
In der Fig. 1 ist mit 10 ein bauüblicher Fahrmischer bezeichnet, bei dem auf einem
Fahrzeugchassis 12 eine Mischvorrichtung 14 mit Mischtrommel aufgebaut ist. An
das Fahrzeugchassis 12 angekoppelt ist eine Plattform 16 auf der ein Bandförderer
18 vertikal verschwenkbar angeordnet ist. Das Schwenksystem ist hier nicht näher
dargestellt. Es besteht im hier dargestellten Ausführungsbeispiel aus einer Kugeldrehverbindung.
Der Schwenkantrieb ermöglicht einen Schwenkbereich von 240°.
Der Bandförderer besteht im wesentlichen aus vier einzelnen Elementen, nämlich
dem ersten Element 20, dem zweiten Element 22, dem dritten Element 23 und dem
letzten und vierten Element 24. Die einzelnen Elemente sind über Kolbenzylinderanordnungen
26, 28, 30 und 32 gegeneinander um Schwenkpunkte 34, 36 und 38
verschwenkbar. Das zweite Element 22 und das dritte Element 23 sind jeweils teleskopierbar,
wie sich aus der Fig. 1, in welcher diese Elemente in austeleskopierter
Stellung dargestellt sind, ergibt. Das zweite Element 22 ist im hier dargestellten
Ausführungsbeispiel ein vier Meter langes Teleskop, während das dritte Element 23
ein ein Meter langes Teleskop ist. Das vierte Element, welches einen Abgabetrichter
40 für das Transportgut, also beispielsweise den Beton, aufweist, ist vergleichsweise
kurz und ist in seiner Länge nicht verstellbar. Auf den Elementen 20, 22, 23
und 24 des Transportförderers 18 sind antreibbare Transportbänder gelagert, über
welche das Transportgut von einer Abgaberutsche 42 des Fahrmischers 10 bis zum
Abgabetrichters 40 am Ende des vierten Elements 24 förderbar ist.
Durch die zwei Schwenk- bzw. Abknickpunkte 36 und 38 im Endbereich des Transportförderers
18 kann der Übergang von der Schräg- zur Horizontalförderung sanft
gestaltet werden. In den Knickpunkten 36 und 38 ist ein Winkel von ca. 15 ° eingestellt.
Hierdurch kann trotz hoher Transportgeschwindigkeit der hier nicht näher
dargestellten Transportbänder das Transportgut schnell gefördert werden, ohne
dass beim Übergang von dem Transportband des Elements 22 auf das Transportband
des Elements 23 bzw. beim Übergang vom Transportband des Elements 23
zum Transportband des letzten Elements 24 eine Entmischung des Transportgutes
stattfindet. In der Fig. 1 ist mit 50 beispielhaft eine Mauer gezeigt, über die hinaus
der Bandförderer 18 das Transportgut an eine gewünschte Stelle auf einer Baustelle
fördert.
In Fig. 2 sind die Längenverhältnisse des vierten Elements 24 des Bandförderers
18 gezeigt. Hier ist die Länge L2 zwischen 1,150 Metern bis zum 2 Metern, während
für den Fall, dass er die Länge L2 1,150 Meter beträgt, die Länge L1 0,85 Meter
beträgt. Das dritte Element 23 ist in der Ausführung, wie sie hier in Fig. 2 dargestellt
ist, austeleskopiert. Das hier nicht näher dargestellte Transportband ist über in
ihrer Konstruktion bekannte und hier auch nicht näher im einzelnen dargestellte
Spannvorrichtungen beim Einziehen des Teleskops unter Spannung gehalten. Das
gleiche gilt für das Transportband des austeleskopierbaren zweiten Elements 22.
Der Winkel α am Schwenkpunkt 36 beträgt in Fig. 2 15 °. In Fig. 2 sind zwei andere
Stellungen des Transportförderers 18 gezeigt. Hier wird deutlich, dass die maximal
mögliche Förderhöhe im Vergleich zu bekannten Transportförderern vergrößert
werden kann, da sich der letzte Abknickpunkt 38 nahe am Ende des Transportbandes
befindet. Hier werden beide teleskopierbaren Elemente 22 und 23 für die maximale
Förderhöhe genutzt. Dafür wird in Kauf genommen, dass der Winkel α (entsprechend
Fig. 4) größer ist - im hier dargestellten Ausführungsbeispiel 30 °. Um
eine Entmischung zu vermeiden wird hier eine langsamere Transportgeschwindigkeit
des Transportgutes gefahren. Dafür kann aber eine Höhendifferenz von Δh von
über einem Meter zusätzlich überwunden werden.
Hierdurch ergibt sich eine sehr flexible Einsatzmöglichkeit für den Bandförderer.