Die Erfindung bezieht sich auf eine wasserdichte Dehnfugenkonstruktion in
Bauwerken für Strassenfahrzeuge, mit zwei eine Bauwerksfuge seitlich begrenzenden
Bauwerksteilen, einer darin verankerten metallischen Unterkonstruktion
mit einer Auflagefläche für eine fixierbare Dehnungsmatte aus elastischem
Material zur Überbrückung der Bauwerksfuge, welche Dehnungsmatte mit der
Verschleissschicht der Fahrbahn oberflächenbündig ist. Weiter betrifft die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung und die Verwendung einer
Dehnfugenkonstruktion
Die wesentliche Aufgabe einer Dehnfugenkonstruktion für Bauwerke bzw. deren
Fahrbahn besteht im Ausgleich physikalisch bedingter Bewegungen, beispielsweise
eines Bruckenüberbaus.
Temperaturschwankungen, Kriechen und Schwinden bei Spann- und Stahlbetonüberbauten
sowie Verkehrslasten sind die hauptsächlichen Ursachen für
regelmässig auftretende, jedoch berechenbare Verschiebungen an Brückenbauwerken.
Die auftretenden Längenänderungen müssen von der Dehnfugenkonstruktion
zuverlässig aufgenommen und ausgeglichen werden.
Eine Dehnfugenkonstruktion muss in der Lage sein, ausser der Hauptbewegung
in Langsrichtung auch noch auftretende Querverschiebungen und Verdrehungen
bezüglich aller drei Raumachsen aufnehmen zu können.
Weitere wesentliche Anforderungen an eine Dehnfugenkonstruktion sind die
Dichtheit gegen Wasser und Schmutz, die Dämpfung von Geräuschen, die
einfache Zugänglichkeit bei Wartungsarbeiten und eine lange Lebensdauer aller
Einzelkomponenten und ihrer Gesamtheit.
Die Dehnungsmatten bilden mit der Verschleissschicht des Belages eine praktisch
ebene, fugenfreie Fläche. Dadurch ist auch mit schweren Fahrzeugen ein
stossfreies und nahezu geräuschloses Überfahren der Dehnfugenkonstruktion
gewährleistet. Die üblichen Dehnfugenkonstruktionen sind ausserdem wasserdicht
und dank der Fugenlosigkeit schmutzabweisend. Sie bilden nicht nur für
Fahrzeuge, sondern auch für Fussgänger und Radfahrer eine hohe Verkehrssicherheit.
Die Dehnungsmatten sind als massive Profile aus vulkanisiertem Gummi oder
einem entsprechendem Kunststoff mit vergleichbaren Eigenschaften ausgebildet.
Die Anforderungen an Dehnungsmatten sind in verschiedenster Hinsicht
sehr hoch, sie müssen beispielsweise zugfest sein, einen geringen Abrieb haben,
insbesondere gegen Salzwasser und Oel chemisch resistent und bruchresistent
sein.
In der DE 4104401 C1 wird eine Dehnfugenkonstruktion beschrieben, welche
beidseits einer Bauwerksfuge, ein metallisches Tragprofil und ein elastisches
Brückenprofil umfasst. Das elastische Brückenprofil, wie hier die Dehnungsmatte
genannt wird, ist an den Tragprofilen anklemmbar Zu diesem Zweck ist
jedem Tragprofil ein L-förmiger Längssteg und ein rechteckförmiger Längssteg
mit Fixierleisten zugeordnet. Das System von Fixierleisten dient insbesondere
der Wasserabdichtung. Dies ist zweifelsohne von Vorteil, die Adaptionsfähigkeit
der Dehnfugenkonstruktion bezüglich des Fahbahnniveaus bleibt jedoch gering.
Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, eine Dehnfugenkonstruktion der eingangs
genannten Art und ein Verfahren zu deren Herstellung zu schaffen, die
bei einer Fahrbahnsanierung mit möglichst geringem Material- und Arbeitsaufwand
adaptiert werden können.
Bezüglich der Vorrichtung wird die Aufgabe erfindungsgemäss dadurch gelöst,
dass die Dehnfugenkonstruktion beidseits der Bauwerksfuge eine jederzeit höhenverstellbare
Trägerplatte für die Dehnungsmatte umfasst. Spezielle und
weiterführende Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand von abhängigen
Patentansprüchen.
Eine höhenverstellbare Trägerplatte gemäss der vorliegenden Erfindung hat
zwei wesentliche Vorteile:
- Das Niveau der Dehnungsmatte und deren Klemmleisten kann exakt auf
das Niveau der Verschleissschicht eines Bauwerkes einjustiert werden.
- Bei einer späteren Belagssanierung kann das Niveau der Dehnungsmatte
und deren Klemmleisten jederzeit, auch nach Jahrzehnten, auf das Niveau
der neuen Verschleissschicht angepasst werden, ohne dass die Dehnfugenkonstruktion
herausgespitzt und ersetzt werden muss.
Das Einjustieren der Dehnungsmatte und deren Klemmleisten beschränkt sich
nicht auf die Längsrichtung der Fahrbahn, dies kann nach einer bevorzugten
Ausführungsform auch in Querrichtung, also allseitig, erfolgen. Weiter kann das
Niveau der Dehnungsmatte und deren Klemmleisten angepasst werden, wenn
das Niveau der Verschleissschicht beidseits der Bauwerksfuge nicht exakt
gleich ist. Die Höhe der Trägerplatte kann grundsätzlich mit allen bekannten
Mitteln eingestellt werden, am zweckmässigsten hat sich jedoch der Einsatz
von Hubspindeln erwiesen, wobei im Minimum drei, vorzugsweise in Form eines
gleichseitigen oder gleichschenkligen Dreiecks plazierte Hubspindeln erforderlich
sind. Je nach statischen Erfordernissen oder örtlichen Gegebenheiten
wird die Anzahl der eingesetzten Hubspindeln objektbezogen festgelegt.
Sowohl die Unterkonstruktion, als auch die Trägerplatten und die Klemmleisten
bestehen vorzugsweise aus handelsüblichen Baustählen.
Die Dehnungsmatte besteht ebenfalls aus an sich bekanntem Material und ist
als Flachprofil mit längslaufenden Hohlräumen ausgebildet Vulkanisierter Kautschuk
und Elastomere mit den eingangs erwähnten Eigenschaften werden
auch erfindungsgemäss eingesetzt.
Bezüglich des Verfahrens zum Herstellen einer Dehnfugenkonstruktion der eingangs
genannten Art wird die Aufgabe erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass
beidseits der Bauwerksfuge
- im Bauwerk eine entlang des obersten Bereichs der Bauwerksfuge verlaufende
Aussparung vorgesehen oder ausgebrochen, die Kopfbolzen der Unterkonstruktion
mit der in diese Aussparung hineinragenden Bauwerksarmierung
verschweisst und die Unterkonstruktion einbetoniert wird,
- die Kontermuttern positioniert werden und die Trägerplatte aufgelegt wird,
- die Bauwerksfuge mit einem Überfahrblech abgedeckt, die Isolation eingebracht
und der Fahrbahnbelag auf die definitive Höhe eingebaut wird,
- der Fahrbahnbelag im Bereich der Dehnfugenkonstruktion ausgeschnitten
und samt Überfahrblech entfernt wird,
- die Trägerplatte durch Drehen der Kontermuttern einjustiert und die Kopfschrauben
zur satten Auflage der Trägerplatte auf den Kontermuttern angezogen
werden,
- der Vergussmörtel durch die Injektionsöffnung eingebracht und die U-förmige
Wasserrinne montiert wird,
- die Kopfschrauben nach dem Aushärten des Mörtels vorgespannt werden,
die Dehnungsmatte und die Klemmleiste durch drehmomentkontrolliertes
Vorspannen von versenkten Kopfschrauben montiert werden und der Bitumenverguss
eingebracht wird
Spezielle und weiterführende Ausführungsformen des Verfahrens sind Gegenstand
von abhängigen Patentansprüchen.
Mit dem erfindungsgemässen Verfahren wird der Fahrbahnbelag vorerst auf die
definitive Höhe eingebracht und dann im Bereich der Dehnfugenkonstruktion
wieder ausgeschnitten. So können die Vorteile der höhenverstellbaren Trägerplatte
voll ausgenützt werden, das Niveau der Dehnungsmatte mit den Klemmleisten
kann höhenmässig angepasst werden. Durch individuelle Bedienung der
Kontermuttern in der Trägerplatte kann die Dehnungsmatte mit den Klemmleisten
auch individuell auf ein nicht horizontales Niveau einjustiert und allseitig
angepasst werden.
Die Verschleissschicht von Fahrbahnen muss erfahrungsgemass periodisch
saniert bzw. ersetzt werden, wobei um eine neue Verschleissschicht aufgestockt
wird. Danach liegt die Dehnungsmatte mit den Klemmleisten auf einem
zu tiefen Niveau. Nach dem bekannten Stand der Technik muss die ganze
Dehnfugenkonstruktion herausgespitzt und durch eine neue ersetzt werden.
Nach einer Weiterentwicklung der vorliegenden Erfindung werden die Kopfschrauben
in der Klemmleiste entfernt und diese zusammen mit der Dehnungsmatte
demontiert Dabei werden die Kopfschrauben der Trägerplatte freigelegt
und können ebenfalls entfernt oder so weit gelockert werden, dass die
Trägerplatte im erforderlichen Mass angehoben bzw. abgesenkt werden kann.
Nach dem Positionieren der Tragerplatte auf das Niveau der neuen Verschleissschicht
des Fahrbahnbelages wird Vergussmörtel unter die Trägerplatte
injiziert und nach dem Aushärten des Vergussmörtels die Kopfschrauben der
Trägerplatte vorgespannt. Dann werden die mit der Verschleissschicht der
Fahrbahn oberflächenbundigen Dehnungsmatte und Klemmleisten montiert,
indem die Kopfschrauben der Klemmleiste vorgespannt werden. Abschliessend
wird der Bitumenverguss ausgeführt.
Zweckmässig wird die angehobene Trägerplatte auf vorgefertigte, justierte Distanzhalter
abgesenkt und dann der Vergussmörtel injiziert. Die Distanzhalter
können standfeste Stützen, Kalibrierplättchen und/oder um die Schrauben gelegte
Unterlagsscheiben, auch mit einem Einlegeschlitz, sein. Nach dem Aushärten
des Verbundmörtels sitzen die Distanzhalter fest und sind verloren.
Nach einer weiteren bevorzugten Verfahrensvariante werden die Kopfschrauben
der Klemmleisten und der Trägerplatte vollständig entfernt, die Trägerplatte
vollständig abgehoben und auf jeder Hubspindel eine neue Kontermutter positioniert
und nach den entsprechenden, vorstehend beschriebenen Verfahrensschritten
justiert. Das Injizieren des Vergussmörtels und die weiteren Verfahrensschritte
erfolgen ebenfalls wie vorstehend beschrieben.
Wie aus der Beschreibungseinleitung hervorgeht, wird eine erfindungsgemässe
Dehnfugenkonstruktion in erster Linie für Strassenbrücken aus Beton verwendet.
Sie findet jedoch auch in anderen Bauwerken Anwendung, insbesondere
bei Bodenelementen von grossen Parkdecks und dgl. Weiter kann die Dehnfugenkonstruktion
auch für Brücken aus Holz oder Stahl eingesetzt werden
Die Erfindung wird anhand von der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen,
welche auch Gegenstand von abhängigen Patentansprüchen
sind, näher erläutert. Es zeigen schematisch in teilweisem Längsschnitt
- Fig. 1 Bauphase 1, Einbau Unterkonstruktion,
- Fig 2 Bauphase 2, Belagseinbau,
- Fig. 3 Bauphase 3, Ausschneiden Belag,
- Fig. 4 Bauphase 4, Einjustieren Trägerplatte,
- Fig. 5 Bauphase 5, Stabilisieren und Abdichten,
- Fig 6 Bauphase 6, Einbau Dehnungsmatte,
- Fig. 7 spätere Belagsanpassung,
- Fig. 8 ein Detail VIII von Fig 1, und
- Fig. 9 eine Variante im Bereich von VIII.
Fig. 1 zeigt ein durch eine Bauwerksfuge 10 getrenntes Bauwerk 12, vorliegend
eine Strassenbrücke. Die Bauwerksfugen 10 verlaufen rechtwinklig zur Fahrbahn
in Querrichtung. Bedingt durch Temperaturänderungen des Baukörpers
vergrössert sich die Bauwerksfuge 10 bei Kalte und verkleinert sich bei Hitze.
Die Bauwerksfuge 10 liegt beispielsweise bei etwa 1 ‰ der Bauwerkslänge
und gewährt dadurch den dazu notwendigen Spielraum
Bei einem neuen Bauwerk 12 wird in einer ersten Bauphase im obersten Bereich
der Bauwerksfuge 10 eine im Querschnitt rechtwinklige Aussparung für
eine stahlerne Unterkonstruktion 14 beidseits der Bauwerksfuge 10 ausgeformt,
in der beim Betonieren die fliessfähige Masse entsprechend zurückgehalten
wird Die Armierungseisen 16 werden für eine kraftschlüssige Verankerung zwischen
Bauwerk 12 und Unterkonstruktion 14 eingesetzt.
Die Unterkonstruktion 14, welche im wesentlichen aus einer Grundplatte 18,
Seitenwänden 20, einer mit der fugenfernen, verstärkten Seitenwand 20 verschweissten
Stützplatte 22, Gewindebolzen 30 und der Verankerung dienenden
Kopfbolzen 24 besteht, mit den ebenfalls aus Baustahl bestehenden Armierungseisen
16 verschweisst. Die Stützplatte 22 der Unterkonstruktionen 14
verläuft im wesentlichen oberflächenbündig mit dem Bauwerk 12.
In Richtung der Bauwerksfuge 10 ist die Grundplatte 18 derart mit einem Winkelprofil
26 verschweisst, dass dieses innenseitig an der durch das Bauwerk 12
gebildeten Bauwerksfuge 10 anliegt. Nach dem Verschweissen der Kopfbolzen
24 mit den Armierungseisen 16 wird die Aussparung mit Beton 28 gefüllt, nach
dem Aushärten sind die Kopfbolzen 24 und damit die ganze Unterkonstruktion
14 fest im Bauwerk 12 verankert. In Fig. 1 und den folgenden nicht dargestellt
ist, dass die Gewindebolzen 30 auch direkt im Beton des Bauwerks 12 verankert
oder mit Kopfbolzen 24 verbunden sein können.
Die mit der Grundplatte 18 verschweissten Gewindebolzen 30 haben zweckmässig
ein sich über die ganze Länge erstreckendes Innen- und Aussengewinde.
Jeder Gewindebolzen 30 hat eine aufgeschraubte Kontermutter 32, welche
der Auflage einer Trägerplatte 34 mit einer Auflagefläche 36 für eine in Fig.
1 nicht dargestellte Dehnmatte aufweist. Die Kontermuttern 32 sind so positioniert,
dass die später aufgesetzte Dehnungsmatte auf der Trägerplatte 34 oberflächenbündig
mit der Verschleissschicht des Belags ist
In der Trägerplatte 34 sind Bohrungen für die Gewindebolzen 30 stufenförmig
zu einer Aussparung 38 für eine sich tief in die Gewindebolzen 30 hineinerstreckende
Kopfschraube 40 mit einem vorliegend sechskantförmigen Kopfteil 42
mit Unterlagsscheibe 44 erweitert. Die Kopfschrauben 40 sind leicht angezogen,
die Trägerplatte 34 liegt satt auf allen Kontermuttern 32
Fugenseitig ist die Trägerplatte 34 mit einem vertikalen Abschalblech 46 verschweisst,
beim Heben oder Senken der Trägerplatte 34 gleitet dieses entlang
der Grundplatte 18 und dem Winkelprofil 26. Weiter ist aus der Trägerplatte 34
eine Injektionsöffnung 48 ausgespart, durch welche in einer späteren Bauphase
Vergussmörtel eingefüllt wird.
Nach einer Variante wird die Unterkonstruktion erst nach der Montage der Trägerplatte
34 einbetoniert.
In Fig. 1 und allen weiteren Figuren ist die Längsaxe E der Bauwerksfuge 10
vorzugsweise Symmetrieebene für die beidseits angeordnete Unterkonstruktion
14.
In der folgenden, in Fig 2 dargestellten zweiten Bauphase wird die Bauwerksfuge
10 mit einem sich über einen Teil der Trägerplatte 34 erstreckenden
Überfahrblech 50 abgedeckt, welches durch ein rechteckiges Rohrprofil 52 verstärkt
ist und mit wenigstens einem Zentrierzapfen 64 in Position gehalten wird.
Auf der Betonoberfläche des Bauwerks 12 wird eine sich über die betonierte
Aussparung für die Unterkonstruktion und die Stützplatte 22 erstreckende Isolation
54 aufgebracht. Diese Feuchtigkeitssperre ist etwa 3 bis 6 mm dick und
wird in der Regel als Folie aufgebracht In ebenfalls an sich bekannter Weise
wird dann eine Tragschicht 56 von in der Regel 40 bis 50 mm Dicke aufgebracht,
welche mit der Auflagefläche 36 der Trägerplatte 34 etwa oberflächenbündig
ist Eine weitere Belagsschicht überdeckt die Tragschicht 56 und den
nicht vom Überfahrblech 50 bedeckten Bereich der Trägerplatte 34, wodurch
auch die freien Aussparungen 38 und die Injektionsöffnung 48 abgedeckt sind
Schliesslich wird die Verschleissschicht 60, in der Regel aus Bitumen, auf das
definitive Niveau eingebracht. Diese Verschleissschicht 60 erstreckt sich auch
über den ganzen Bereich der Dehnfugenkonstruktion 62, welcher durch die
Aussparungen im Bauwerk 12 begrenzt ist. Auch die Verschleissschicht 60
weist in der Regel eine Dicke von 40 bis 50 mm auf
In der anschliessenden Bauphase 3 gemäss Fig. 3 wird der Belag, d. h die
Tragschicht 56 und die Verschleissschicht 60, ausgeschnitten und zusammen
mit dem Überfahrblech 50 (Fig. 2) entfernt. Die Bauwerksfuge 10 und die Trägerplatten
34 beidseits der Bauwerksfuge 10 liegen nun wieder frei, die Kopfteile
42 der Kopfschrauben 40 können betätigt, die Injektionsöffnung 48 benutzt
werden
In der weiteren Bauphase 4 gemäss Fig 4 wird die Trägerplatte 34 gegenuber
Fig. 3 deutlich abgesenkt, mit anderen Worten liegt sie auf einem tieferen Niveau
auf den Kontermuttern 32 als in Fig 3 gezeigt Die Kontermuttern 32 sind
so justiert, dass die vorgesehene Dehnungsmatte 72 und deren Klemmleisten
76 oberflächenbündig mit der Verschleissschicht 60 des Fahrbahnbelags werden
(Fig. 6). Nach dem Justieren der Kontermuttern 32 werden die in die Gewindebolzen
30 eingeführten Kopfschrauben 40 mit einem Kopfteil 42 leicht
angezogen, damit die Trägerplatte 34 satt auf den Kontermuttern 32 aufliegt.
Der Hohlraum zwischen der Trägerplatte 34 und der Grundplatte 18 ist fugennah
durch das Abschalblech 46, fugenfern durch die Seitenwand 20 verschlossen.
Die beiden bisher zur Betätigung der Kontermuttern 32 offenen Seiten des
Hohlraums werden verschalt.
Nun kann im nächsten Arbeitsschritt, gemäss Fig. 5 fur Bauphase 5 dargestellt,
mit einem nicht gezeigten Pumpaggregat zementöser Vergussmörtel 68 über
die Injektionsöffnungen 48 in den Zwischenraum von Trägerplatte 34 und
Grundplatte 18 gefüllt werden, was mit einem Pfeil 66 angedeutet ist. Der
formfüllende zementöse Vergussmortel 68 härtet aus und stabilisiert damit die
Trägerplatte 34 für volle Tragkraft in der später aufgebrachten Fahrbahn
Weiter wird im unteren Bereich der Bauwerksfuge 10 eine Wasserrinne 70,
vorliegend eine Hipalonfolie, U-förmig umgebogen und beidseits der Bauwerksfuge
10 an den Winkelprofilen 26 befestigt. Über den derart gebildeten
Kanal wird allenfalls durchtretende Flüssigkeit seitlich der Fahrbahn abgeleitet.
Die Wasserrinne 70 wird deshalb in Fugenlängsrichtung bevorzugt mit etwas
Gefälle montiert. Das Montieren der flexiblen, wasserdichten Kunststofffolie 70
kann beispielsweise durch Kleben erfolgen.
Nach dem Aushärten des Vergussmörtels 68 wird in einer sechsten und letzten
Bauphase gemäss Fig. 6 eine profilierte Dehnungsmatte 72 mit längslaufenden,
im Querschnitt kreis- oder halbkreisförmigen Kanälen, auf die Auflagefläche 36
der Trägerplatten 34 gelegt, bezüglich der Längsaxe E der Bauwerksfuge 10
spiegelsymmetrisch. Anschliessend werden die die Trägerplatte 34 durchgreifenden
Kopfschrauben 40 mit einem Drehmomentschlüssel vorgespannt. Zwei
seitliche, parallel zur Dehnungsmatte 72 verlaufende Klemmleisten 76 haben je
eine die Matte übergreifende Klemmnase 78. Die Klemmleisten 76 werden mit
diese durchgreifenden Kopfschrauben 80 mit einem Sechskantkopf 82, welcher
in einer Aussparung 84 versenkt ist, befestigt. In der Trägerplatte 34 sind entsprechende
Bohrungen oder Sacklöcher mit Innengewinde ausgespart. In
Längsrichtung der Bauwerksfuge 10 betrachtet sind die Kopfschrauben 40 der
Trägerplatte 34 und die Kopfschrauben 80 der Klemmleisten 76 gegeneinander
versetzt, vorzugsweise mit gleichem Abstand alternierend.
Beim Anziehen der Kopfschrauben 80 mit einem sechskantförmigen Kopfteil 82
der Klemmleisten 76 wird die Dehnungsmatte 72 durch die Klemmnasen 78
zusammengedrückt und fixiert. Unterhalb einer Klemmnase 78 ist jeweils ein
mit dieser zusammenwirkender, parallel längslaufender Rund- oder Halbrundeisenstab
86 befestigt, was ein optimales Abdichten gegen eindringende Feuchtigkeit
gewährleistet.
Nach dem Vorspannen der Kopfschrauben 80 der Klemmleisten 76 wird die
verbleibende Nut zwischen den Klemmleisten und dem Belag der Fahrbahn
bzw. der Seitenwand 20 mit Bitumen 88 oberflächenbündig vergossen.
In der Ausführungsform gemäss Fig 7 ist eine Belagsanpassung vorgenommen
worden. Die Dicke der Verschleissschicht 60 der Fahrbahn ist um Δd, beispielsweise
von 40 auf 50 mm, erhöht. Damit die Bauwerksfugenkonstruktion
62 als Ganzes oberflächenbündig bleibt, muss die Dehnungsmatte 72 mit den
Klemmleisten 76 um denselben Betrag Δd höher gelegt werden.
Nach dem Stand der Technik würde das bedeuten, dass die ganze Dehnfugenkonstruktion
62 herausgespitzt und neu verlegt werden müsste Erfindungsgemäss
müssen lediglich die Kopfschrauben 80 der Klemmleisten 76 gelöst, die
Bitumeneinlage 88 wenigstens teilweise entfernt und die Dehnungsmatte 72 mit
den Klemmleisten 76 demontiert werden. Nun liegen auch die Kopfschrauben
40 der Trägerplatte 34 frei, nach dem Lösen oder Entfernen dieser Schrauben
kann auch die Trägerplatte 34 mit einem geeigneten Hebezeug angehoben
werden. Nach dem Einlegen von geeigneten Distanzhaltern 90, beispielsweise
in Form von Kalibrierplättchen und/oder Unterlagsscheiben, wird die Trägerplatte
34 auf diese abgesenkt. Die Trägerplatte 34 ist nun so einjustiert, dass
die Dehnungsmatte 72 mit den Klemmleisten 76 nach dem Einlegen und Befestigen
mit der Verschleissschicht 60 des Fahrbahnbelages oberflächenbündig
ist
Alle ubngen Verfahrensschritte erfolgen wie in den vorhergehenden Figuren 1
bis 6 beschrieben, insbesondere wird der Zwischenraum 92 zwischen positionierter
Trägerplatte 34 und ausgehärteter zementöser Vergussmörtelschicht 68
durch Einfüllen von flüssigem Verguss- oder Injektionsmörtel durch die Injektionsöffnung
48 gefüllt.
Aus der Figurenbeschreibung, insbesondere aus Fig. 7, geht deutlich hervor,
wie drastisch Belagsanpassungen im Bereich von Dehnfugenkonstruktionen 62
erfindungsgemäss vereinfacht werden können. Statt dass die ganze Dehnfugenkonstruktion
62 aufwendig und mühsam herausgespitzt und ersetzt werden
muss, kann mit extrem niedrigem Aufwand und ohne Herausbrechen relevanter
Teile eine perfekte Anpassung erreicht werden.
Fig. 8 zeigt ein Detail der Fig. 1 bis 7 bezüglich der Niveaueinstellung der Trägerplatte
34. Auf der Grundplatte 18 ist ein hülsenförmiger Gewindebolzen 30
mit selbsthemmendem Innen- 29 und Aussengewinde 31 im rechten Winkel
abkragend verschweisst Die Kontermutter 32 wird auf eine vorausbestimmte
Höhe gedreht, die Trägerplatte 34 aufgelegt, die Kopfschraube 40 mit Kopfteil
42 in das Innengewinde 29 des Gewindebolzens 30 gedreht und satt angezogen.
Die Aussparung 38 erlaubt ein problemloses Ansetzen aller gängigen
Werkzeuge.
Eine Variante gemäss Fig. 9 zeigt einen Gewindebolzen 30 ohne Bohrung mit
Innengewinde. Die Grundplatte 18 weist eine Bohrung mit Innengewinde 94 auf,
in welche das Aussengewinde 31 des Gewindebolzens 30 gedreht ist. Dieser
wird auf einer vorausbestimmten Höhe selbsthemmend positioniert. Nach dem
Auffüllen mit Vergussmortel (68 in Fig. 5) ist die Selbsthemmung dauerhaft.
Unterhalb der Grundplatte 18 ragt der Gewindebolzen 30 in einen Freiraum
100, welcher durch eine Hülse bzw. einen Becher 98 gebildet wird.
Entsprechend Fig. 8 wird eine Kontermutter 32 positioniert, eine Mutter 102 auf
den Gewindebolzen 30 gedreht und mit einem die Aussparung 38 nutzenden
Werkzeug satt angezogen.