Die Erfindung betrifft einen Flachmeißel nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Derartige Flachmeißel kommen bei der Bearbeitung von Gestein,
insbesondere Mauergestein zu Einsatz, um beispielsweise
Durchbrüche, Kanäle und Schlitze herzustellen. Aus dem Stand
der Technik sind Flachmeißel bekannt, deren Hauptschneide
quer zu einer Meißellängsachse angeordnet ist und einen
geradlinigen Verlauf aufweist (siehe Fig. 1). Derartige
Flachmeißel neigen dazu während der Bearbeitung des Gesteins
bzw. beim erneuten Ansetzen, längs des Verlaufs der
Hauptschneide aus der gewünschten Position wegzuwandern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Flachmeißel
zu entwickeln, der eine geringe Tendenz besitzt, aus einer
vorgegebenen Position seitlich, längs der Schneidkante
auszuwandern. Weiterhin ist es Aufgabe einem seitlichen
Verklemmen des Flachmeißels im zu bearbeitenden Gestein
entgegenzuwirken.
Die Aufgabe wird in Verbindung mit dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. In den Unteransprüchen sind
vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen angegeben.
Der erfindungsgemäße Flachmeißel weist eine Hauptschneide
und/oder eine als Seitenschneide ausgebildete Seitenfläche
auf, welche einen konkaven und/oder konvexen und/oder
geknickten Verlauf besitzen. Durch den sichel- bzw.
keilförmigen Verlauf der Hauptschneide greift diese bei
nahezu jeder Oberflächenform des zu bearbeitenden Materials
zunächst annähernd punktförmig an diesem an und zentriert
sich hierdurch in der vorgegebenen Position. Dies wirkt einem
Auswandern bzw. Abrutschen des Meißels aus der anvisierten
Arbeitsposition entgegen. Im Bereich der Seitenflächen ist
durch die Ausbildung von Seitenschneiden mit einem
vorspringenden bzw. zurückspringenden Verlauf der
Schneidkanten ein vollflächiger Kontakt der Seitenschneiden
vermieden. Dies führt beim tiefen Eindringen zur Vermeidung
von großflächiger Reibung mit dem zu bearbeitenden Material
und erlaubt ein leichteres, erneutes Ausrichten des Meißels
auf die gewünschte Arbeitsrichtung. Durch die verringerte
Reibung steht ein größerer Teil der eingeleiteten Energie für
das Vordringen des Meißels in das zu bearbeitende Material
zur Verfügung.
Unter einem Flachmeißel ist ein Meißel mit einer länglichen
Schneidkante zu verstehen, die im Wesentlichen senkrecht zu
einer Meißellängsachse bzw. quer zu einer Schlagrichtung
verläuft.
Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung des
Erfindungsgegenstandes geht wenigstens eine Seitenschneide in
die Hauptschneide über. Hierdurch ist ein schneidenfreier
Bereich vermieden, an dem es zu Verklemmungen des Meißels mit
dem zu bearbeitenden Material kommen kann. Außerdem
stabilisieren sich die Schneiden gegenseitig.
Eine vorteilhafte Ausbildung des Erfindungsgegenstandes sieht
vor, die Schneidkanten der Hauptschneide und der
Seitenschneide in einer gemeinsamen Ebene anzuordnen.
Hierdurch ist eine Querbelastung der Schneiden bzw.
Schneidkanten beim Vordringen bzw. Herausziehen des
Flachmeißels aus dem Material weitgehend vermieden.
Durch eine im Querschnitt giebelförmige Ausführung der
Hauptschneide und/oder Seitenschneide ist der Flachmeißel für
die verschiedensten Anwendungsfälle und Ansetzwinkel
geeignet.
Mittels einer rampenförmigen Ausbildung der Hauptschneide
und/oder Seitenschneide ist es möglich, besonders spitze
Schneiden zu realisieren, die ein senkrechtes Eindringen in
das zu bearbeitende Material begünstigen. Weiterhin erlauben
derartig ausgebildete Schneiden ein besonders flaches
Ansetzen des Meißels an das zu bearbeitende Material.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden in der Zeichnung
anhand von schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen
beschrieben. Bei den Figuren handelt es sich teilweise um
CAD-Darstellungen, in welchen die Meißel durch
Gitternetzlinien dargestellt sind. Hierbei werden auch
verdeckte Kanten als durchgezogene Linien dargestellt.
Hierbei zeigt:
- Figur 1
- eine Seitenansicht eines aus dem Stand
der Technik bekannten Meißels,
- Figur 2
- eine Teilansicht eines erfindungsgemäßen
Meißels,
- Figur 3
- eine Draufsicht auf den in Figur 2
dargestellten Meißel,
- Figur 4
- eine Seitenansicht von rechts des in
Figur 2 dargestellten Meißels,
- Figur 5
- eine Draufsicht auf den in Figur 4
dargestellten Meißel
- Figur 6
- eine Teilansicht eines zweiten Meißels,
- Figur 7
- eine Draufsicht auf den in Figur 6
dargestellten Meißel,
- Figur 8
- eine Seitenansicht von rechts des in
Figur 6 dargestellten Meißels,
- Figur 9
- eine Draufsicht auf den in Figur 8
dargestellten Meißel,
- Figur 10
- eine Teilansicht eines dritten Meißels,
- Figur 11
- eine Draufsicht auf den in Figur 10
dargestellten Meißel,
- Figur 12
- eine Seitenansicht von rechts des in
Figur 10 dargestellten Meißel,
- Figur 13
- eine Draufsicht auf den in Figur 12
dargestellten Meißel und
- Figur 14
- eine Seitenansicht einer rampenförmigen
Schneide.
In Figur 1 ist ein aus dem Stand der Technik bekannter Meißel
1' dargestellt, der als Flachmeißel 2 ausgeführt ist und sich
im Wesentlichen aus einem Meißelkopf 3, einem Meißelschaft 4
und einem Einspannschaft 5 bzw. Einsteckende zusammensetzt.
Bei dem Einspannschaft 5 handelt es sich um einen sogenannten
SDS-Plus-Einspannschaft 6, der zur Ankopplung an
kraftangetriebene Bohr- und Meißelhämmer dient. Derartige
Meißel werden auch als Einsteckmeißel bezeichnet. Am
Meißelkopf 3 ist senkrecht zu einer Meißellängsachse x eine
Hauptschneide 7 angeordnet, welche über eine vordere
Schneidfläche 8 und eine hintere Schneidfläche 9 in eine
vordere Schlagfläche 10 und eine hintere Schlagfläche 11
übergeht. Seitenflächen 12, 13 des Meißelkopfes 3 verbinden
die Schlagflächen 10, 11. In einem Übergangsbereich 19 geht
der Meißelkopf 3 in den Meißelschaft 4 über.
Figur 2 zeigt eine Teilansicht eines erfindungsgemäßen
Meißels 1, der als Flachmeißel 2 ausgeführt ist. Vom
Flachmeißel 2 sind in dieser Ansicht nur ein Meißelkopf 3 und
ein Teil eines Meißelschafts 4 dargestellt. Der Meißelkopf 3
weist eine Hauptschneide 7 mit einer durch
aufeinandertreffende Schneidflächen 8, 9 gebildeten
Schneidkante 20 auf. An die Schneidflächen 8, 9 schließen
sich Schlagflächen 10, 11 an, welche in einem
Übergangsbereich 19 in den Meißelschaft 4 übergehen. Die
Schneidkante 20 verläuft konkav zu einem nicht dargestellten
Einspannschaft. Die Hauptschneide 7 bildet eine Art Sichel
24, welche in Spitzen 25 endet und in einem Tiefpunkt 26 von
einer Meißellängsachse x geschnitten wird. Entlang von
Trennkanten 21 geht die Hauptschneide 7 in Seitenschneiden
14, 15 mit Schneidkanten 17, 18 über, welche ebenfalls konkav
ausgebildet sind und zu der Meißellängsachse x hin
durchgebogen verlaufen.
Figur 3 zeigt eine Draufsicht auf den in Figur 2
dargestellten Flachmeißel. In Figur 4 ist dieser in einer
Seitenansicht von rechts dargestellt. Schneidflächen 16 einer
Seitenschneide 14 gabeln sich in Richtung eines nicht
dargestellten Einspannschafts auf. Eine Schneidkante 17 der
Seitenschneide 14 teilt sich somit in einem unteren Bereich
27 in zwei Schneidkanten 17a, 17b. Die Schneidkante 17 und
die Hauptschneide 20 liegen in einer gemeinsamen Ebene E.
Figur 5 zeigt eine Draufsicht auf den in Figur 4
dargestellten Flachmeißel.
Figur 6 zeigt eine Teilansicht eines zweiten Meißels 1 bzw.
Flachmeißels 2, von dem nur ein Meißelkopf 3 und ein Teil des
Meißelschafts 4 dargestellt sind. In Analogie zu dem in Figur
2 dargestellten Flachmeißel verläuft eine Hauptschneide 7
bzw. deren Schneidkante 20 konkav und bildet eine Art Sichel
24. Die Sichel 24 ist symmetrisch zu einer Längsmittelachse x
des Flachmeißels 2 ausgerichtet und läuft in Seitenflächen
12, 13 aus. Die Hauptschneide 7 endet in Spitzen 25. An den
Seitenflächen 12, 13 sind keine Seitenschneiden ausgebildet.
Figur 7 zeigt eine Draufsicht auf den in Figur 6
dargestellten Flachmeißel 2. Der Flachmeißel 2 besitzt einen
Meißelschaft 4 mit einem kreisförmigen Querschnitt A.
Figur 8 zeigt eine Seitenansicht von rechts auf den in Figur
6 dargestellten Flachmeißel 2. Figur 9 zeigt eine Draufsicht
auf den in Figur 8 dargestellten Flachmeißel 2.
Figur 10 zeigt eine Teilansicht eines Meißels 1 bzw.
Flachmeißels 2, von dem ein Meißelkopf 3 und ein Teil des
Meißelschafts 4 dargestellt sind. Eine Hauptschneide 7 bzw.
deren Schneidkante 20 sind v-förmig ausgeführt.
Schneidflächen 8, 9 der Hauptschneide 7 sind längs einer
Meißellängsachse x durch eine Trennkante 28 in
Teilschneidflächen 29 getrennt. Am Übergang der Hauptschneide
7 zu Seitenflächen 12, 13 sind Spitzen 25 gebildet.
Figur 11 zeigt eine Draufsicht auf den in Figur 10
dargestellten Flachmeißel. Figur 12 zeigt eine Seitenansicht
von rechts auf den in Figur 10 dargestellten Flachmeißel 2.
Figur 13 zeigt eine Draufsicht auf den in Figur 12
dargestellten Flachmeißel 2.
Figur 14 zeigt eine Hauptschneide 7 eines nicht weiter
dargestellten Flachmeißels 2. Die Hauptschneide 7 ist im
Querschnitt bzw. von der Seite gesehen als Rampe 24
ausgebildet und weist eine parallel zu einer Meißellängsachse
x verlaufende Schneidfläche 9 und eine schräg zu dieser
verlaufende Seitenfläche 8 auf. Gemäß einer nicht
dargestellten Ausführungsvariante ist es auch vorgesehen, die
Seitenschneiden rampenförmig auszubilden.
Die Erfindung ist nicht auf dargestellte oder beschriebene
Ausführungsbeispiele beschränkt. Sie umfasst vielmehr
Weiterbildungen der Erfindung im Rahmen der
Schutzrechtsansprüche.
Bezugszeichenliste:
- 1
- Meißel
- 1'
- Meißel (Stand der Technik)
- 2
- Flachmeißel
- 3
- Meißelkopf
- 4
- Meißelschaft
- 5
- Einspannschaft
- 6
- SDS-Plus-Einspannschaft
- 7
- Hauptschneide
- 8
- vordere Schneidfläche
- 9
- hintere Schneidfläche
- 10
- vordere Schlagfläche
- 11
- hintere Schlagfläche
- 12
- rechte Seitenfläche
- 13
- linke Seitenfläche
- 14
- rechte Seitenschneide
- 15
- linke Seitenschneide
- 16
- Schneidfläche von 14, 15
- 17
- Schneidkante
- 17a
- Schneidkante
- 17b
- Schneidkante
- 18
- Schneidkante
- 19
- Übergangsbereich
- 20
- Schneidkante
- 21
- Trennkante
- 22
- Giebel
- 23
- Giebelfläche
- 24
- Rampe