DE19544482C2 - Verfahren und Werkzeug zum Entschichten mit Brennstoffrückständen beschichteter Rohre der Heizflächen einer Kesselfeuerung - Google Patents
Verfahren und Werkzeug zum Entschichten mit Brennstoffrückständen beschichteter Rohre der Heizflächen einer KesselfeuerungInfo
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Description
Kesselfeuerungen, beispielsweise mit Braunkohlestaub gefeuerte
Großkesselanlagen für Elektrizität erzeugende Kraftwerke,
weisen umfangreiche Rohrheizflächen mit unterschiedlichen
Rohrdurchmessern in horizontaler und vertikaler Anordnung zu
Rohrwänden oder Rohrreihen, sogenannten Rohrregistern oder
Schotten auf. Die Rohrabstände in den Schotten können zwischen
30 und 120 mm betragen, die Schottenabstände zwischen 30 und
650 mm. Bei einigen Großkesselanlagen wie beispielsweise
Zwangsdurchlauf-Dampferzeugern für überkritische
Dampferzeugung sind in den Rauchgaszügen Rohrwände mit
abstandslos einander in der Wandfläche anliegenden
Dampferzeugungsrohren üblich.
Innerhalb der Feuerung umströmen Rauchgase die Rohre oder
Rohrheizflächen und lagern dabei auf den Rohren, Tragrohren,
Halterungen und Verklammerungen Brennstoffrückstände in Form
von Schlacken an. Diese können auf den Rohren zu harten
Krusten anwachsen und den Wärmeübergang von den Rauchgasen zu
den Dampferzeugungsrohren erheblich reduzieren und damit den
Wirkungsrad der Dampfkesselanlage stark beeinträchtigen. Der
Anfall von Brennstoffrückständen, deren Härte und Haftung an
den Rohren sind je nach Brennstoff und Feuerungsparametern
sehr unterschiedlich.
Es deutet sich jedoch an, daß aufgrund einer längeren
Betriebszeit, der sogenannten "Reisezeit" eines Kessels,
beispielsweise zwischen 3 und 4 Jahren, und mit der Tendenz
zur Erreichung höherer Verbrennungstemperaturen zwecks
Minimierung von NOX-Werten, eine immer stärkere Verhärtung der
Brennstoffrückstände bis hin zu gesinterten Schlacken
entsteht. Die anwachsende Beschichtung der Rohrheizflächen mit
Brennstoffrückständen macht deshalb eine intermittierende
Reinigung durch Entschichten der Heizflächenrohre von Zeit zu
Zeit unverzichtbar.
Der Stand der Technik hat in der Praxis ein Verfahren zum
Entschichten herausgebildet, bei welchem ein schlagstarker
Lufthammer mit einem Gewicht von ca. 4-8 kg mit aufgesetztem
Messingwerkzeug, dem sogenannten Döpper, verwendet wird.
Dieser Döpper ist ein zylinderförmiges Werkstück mit einer dem
Rohrdurchmesser in etwa entsprechenden Auskehlung am vorderen
Ende. Zur Abreinigung eines Rohres wird dieser Döpper in einem
Winkel von 90° punktuell über die Verschmutzung auf dem Rohr
entlanggeführt. Durch intensive Schlag- und Schwingungsenergie
löst sich dabei eine leichthaftende Schlacke. Dieses Verfahren
ist jedoch nur vorteilhaft und wirtschaftlich anwendbar für
ein zeitsparendes, großvolumiges Lösen leicht haftender
Schlackenrückstände, die im wesentlichen durch energisches
Rütteln von den Rohrflächen ablösbar sind.
Bei stark anhaftenden und harten Schlacken verliert der
Messingdöpper nach kurzer Arbeitszeit seine Form, läßt sich
dann nur noch schlecht führen und ergibt eine erheblich
begrenzte und sehr zeitraubende Reinigungswirkung. Darüber
hinaus ergeben sich weitere erhebliche Nachteile:
- - je enger die Abstände der Rohre in den Schotten bzw. in den Rohrregistern untereinander, wie beispielsweise bei ECO-Heizflächen sind, um so schwieriger wird es, den Döpper noch wirkungsvoll zu führen;
- - durch die dann zum Ausgleich gelegentlich angewandte erhöhte Schlagenergie werden häufig Verklammerungen und/oder Halterungen beschädigt;
- - das intensive Verschleißverhalten der Döpperprofilierung führt zum Abrutschen vom Rohr und dadurch in den beengten Räumen der Kesselanlage zu erhöhter Unfall- und Absturzgefahr;
- - darüberhinaus wird eine anschließende Wasserhochdruck reinigung der Heizflächen erforderlich, weil noch ein großer Anteil von Schlacken, insbesondere von festhaftenden Krusten, auf den Rohren verbleibt.
Für die Entschichtung von Verbrennungsrückständen, die sich
innen in Kaminen bilden, beispielsweise bei der Verbrennung
von Holz, wird in der US-PS 4 498 212 ein Schaber vorgeschla
gen, der innerhalb des Kaminrohres mit Hilfe eines Laufrades
an der Innenwand des Kamines entlanggeführt wird und der bei
seiner Vorwärtsbewegung die Verbrennungsrückstände abschabt.
Für die Entgratung von Schweißnähten von durch Schweifen
zusammengefügter Werkstücke, beispielsweise geschweißter
Kunststoffprofile wird in der DE 25 42 893 A1 vorgeschlagen,
Schneideisen an Tragkörpern mit einem Schlagstößel zu befesti
gen, an dem ein elektrisch oder pneumatisch betriebenes
Schlagwerkzeug angekuppelt ist, wobei die erzeugte Schnitt
kraft S stets parallel zur Bearbeitungsfläche verläuft, um
eine einwandfreie glatte Oberfläche nach der Entgratung herzu
stellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Werkzeug zum
Entschichten von mit Brennstoffrückständen beschichteten
Rohren der Heizflächen einer Kesselfeuerung sowie ein Ent
schichtungsverfahren anzugeben, welche die vorgenannten Nach
teile und Schwierigkeiten vermeiden, die gleichermaßen beim
Abreinigen von leicht haftenden Schlackenrückständen ebenso
wie bei stark anhaftenden und harten Schlacken mit hoher
Entschichtungswirksamkeit einsetzbar ist, Beschädigung von
Rohren, Verklammerungen und Halterungen vermeidet und auch bei
ECO-Heizflächen wirkungsvoll anwendbar ist, eine anschließende
Wasserhochdruckreinigung nach Möglichkeit erübrigt und bei
einfacher Ausführung eine lange Standzeit für ein ungestörtes
unfallfreies Arbeiten bei unterschiedlichen Dampfkesselbauwei
sen ermöglicht.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit einem Entschichtungswerk
zeug der im Oberbegriff von Anspruch 1 genannten Art mit den
im Kennzeichnungsteil beschriebenen Merkmalen.
Mit großem Vorteil wird mit der Vorrichtung nach der Erfindung
die Schicht der Brennstoffrückstände bzw. der Schlacken
abgeschält, ohne daß Rohroberflächen, Verklammerungen oder
Halterungen beschädigt werden.
Dies wird dadurch erreicht, daß das Entschichtungswerkzeug im
Zusammenwirken entweder direkt mit dem Hammer oder unter
Zwischenschaltung beliebiger Verlängerungsstangen unter
fortgesetzter Schlagwirkung des Hammers in einer
Winkelstellung zwischen 30° und 75° auf den abzureinigenden
Rohren bzw. Schlackenschichten geführt wird. Dabei durchdringt
anfangs das Entschichtungswerkzeug mit vergleichsweise
steilerer Anstellung die Schicht der Rückstände und
zertrümmert sie, wobei harte und festhaftende Anbackungen
schnell durchdrungen werden. Nach Erreichen der Rohroberfläche
mit dem Werkzeug wird dann der Anstellwinkel geändert und die
Führung des Entschichtungswerkzeugs mit vergleichsweise
flacherer Anstellung unter abschälender Wirkung zwischen der
Schicht und dem Rohr fortgesetzt.
Hierbei wird das Werkzeug zum anfänglichen Zertrümmern einer
das Rohr verkrustenden
Schicht mit einem Winkel zwischen 60° und 75° und zum
fortgesetzten Abschälen der Schicht entlang der Oberfläche des
Rohres in einem Winkel zwischen 30° und 45° zum Verlauf des
Rohres geführt wird.
Dabei ist ferner mit Vorteil vorgesehen, daß das Entschichten
mit relativ hochfrequenten Schlägen zwischen 2000 und
3500/min durchgeführt wird.
Ein Entschichtungswerkzeug, umfassend zum form- und
kraftschlüssigen Anschluß an einen mechanischen Hammer mit
oder ohne Verlängerungsstange ein mit einer bevorzugt
konischen Aufsteckbohrung ausgebildetes Anschlußende und ein
damit verbundenes Arbeitsende ist erfindungsgemäß so
ausgebildet,
- - daß das Arbeitsende zwei im flachen Winkel unter Ausbildung einer dazwischenliegenden stumpfen Schneide mit konkaver Kontur von einem Übergangsbereich ausgehende divergierende Flügel aufweist, und
- - daß der Übergangsbereich in einer durch die Mittelachse des Werkzeugs verlaufenden und die Flügel schneidenden Ebene eine konkave Krümmung mit einem Radius hat, der mindestens gleich oder größer als der Krümmungsradius der Oberfläche eines zu entschichtenden Rohres ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind entsprechend
den Unteransprüchen vorgesehen. Weitere Einzelheiten, Merkmale
und Vorteile der Erfindung ergeben sich auch aus der
nachstehenden Erläuterung eines in den Zeichnungen schematisch
dargestellten Ausführungsbeispieles.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Entschichtungswerkzeug in Seitenansicht im
Ansatz an ein zu entschichtendes Kesselrohr,
Fig. 2 einen Schnitt durch das Werkzeug entlang der Ebene
y-y in Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht auf das Entschichtungswerkzeug,
Fig. 4 eine Prinzipdarstellung eines Entschichtungs
vorganges mit in unterschiedlichen Winkeln
angestelltem Entschichtungswerkzeug, in
teilweise geschnittener Seitenansicht.
Das aus der Zusammenschau der Fig. 1 bis 3 erkennbare
Entschichtungswerkzeug (1) umfaßt zum form- und
kraftschlüssigen Anschluß an einen mechanischen Hammer mit
oder ohne Verlängerungsstange ein mit einer bevorzugt
konischen Aufnahmebohrung (11) ausgebildetes Anschlußende (2)
und ein damit verbundendes Arbeitsende (3), das für die
besonderen Verhältnisse der Entschichtungsarbeit
erfindungsgemäß ausgebildet ist. Diese Ausbildung besteht
darin,
- - daß das Arbeitsende (3) zwei im flachen Winkel (Gamma) unter Ausbildung einer dazwischenliegenden stumpfen Schneide (4)
- - mit konkaver Kontur von einem Übergangsbereich (5) ausgehende divergierende Flügel (6, 7) aufweist, und
- - daß der Übergangsbereich (5) in einer durch die Mittelachse des Werkzeugs (1) verlaufenden und die Flügel (6, 7) schneidenden Ebene (x-x) eine konkave Krümmung mit einem Radius (R₂) hat, der mindestens gleich oder größer als der Krümmungsradius (R₁) der Oberfläche eines zu entschichtenden Rohres (15) ist.
Mit großem Vorteil wird durch die konkave Form des
Arbeitsendes (3) am Entschichtungswerkzeug (1) ein sicheres
Einführen in die horizontalen und/oder vertikalen Teilungen
der Rohranordnungen sowie ein Entlangführen auf den
Oberflächen der einzelnen Rohre ermöglicht und ein Abrutschen
vom Rohr (15), wie dies beim bekannten Döpper in der Praxis
oft vorkam, durch die Anordnung und Ausbildung der seitlichen
Flügel (6, 7) vermieden.
Durch seine Ausbildung nach Art eines stumpfen Meißels sucht
sich das Entschichtungswerkzeug (1) in Verbindung mit der
Handhabung entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren
anfangs schnell den Kontakt mit dem Rohr, selbst durch harte
Verkrustungen und Schlackenschichten (10), und ermöglicht so
ein leichtes Eindringen auch in völlig verschlackte Schotten
und Rohrregister. Dadurch wird fallweise auch in tiefen
Schotten selbst im hinteren Bereich entsprechend der
schematischen Darstellung nach Fig. 4 eine gute
Reinigungswirkung durch Abschälen harter Schichten (20)
erzielt, ohne die Schotten spreizen zu müssen und ohne
schädliches Durchrütteln der Rohre (1) und ihrer Halterungen.
Unabhängig von Schlackenhärte und -haftung wird infolge
Zusammenwirken der erfindungsgemäßen Formgebung des
Entschichtungswerkzeuges (1) und seiner Führung nach dem dafür
in besonderer Weise erfindungsgemäß vorgesehenen Verfahren
eine optimale Reinigungswirkung erzielt. Je größer dabei
Materialhärte und -haftung sind, um so günstiger wird das
Zeit-/Leistungsverhältnis pro Quadratmeter Rohrfläche im
Vergleich zur herkömmlichen Methode. Durch die besonders
wirkungsvolle Trocken-Reinigung kann in vielen Fällen auf eine
anschließende Wasserhochdruckreinigung verzichtet werden.
Sollte dennoch eine anschließende Wasserhochdruckreinigung
durchgeführt werden, so kann sich diese nur noch auf ein
"Hochdruckspülen" beschränken. Durch die dabei geringer
anfallenden Schlackenrestmengen wird das Abwasser
vergleichsweise schwach belastet und eine anschließende
Einleitung nach vorhergehender Klärung problemlos möglich
gemacht. Auch wird der Wasserverbrauch beim nachträglichen
Hochdruckspülen um ein Vielfaches reduziert.
Ein sehr wesentlicher Vorteil zugunsten der Gesundheit der die
Arbeit durchführenden Personen ergibt sich weiterhin durch
bedeutend geringeren Staubanfall. Dieser wird durch das
Abschälen wesentlich minimiert. Weil bei hochfrequenter
Schlagfolge die Intensität der einzelnen Schlagimpulse infolge
der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des
Entschichtungswerkzeuges (1) und des erfindungsgemäßen
Arbeitsverfahrens vergleichsweise verringert werden kann,
können fallweise wesentlich leichtere Lufthämmer oder ggf.
auch bevorzugt hydraulisch betreibbare Hämmer verwendet
werden. Dies hat den Vorteil, daß staubaufwirbelnde Abluft der
Lufthämmer vermieden wird. Der geringere Staubanfall
entspricht einem dringenden Bedürfnis zum Schutz der
Gesundheit der zu Entschichtungsarbeiten eingesetzten Personen
und ist somit ein weiterer wesentlicher Vorteil sowohl des
erfindungsgemäßen Verfahrens als auch der erfindungsgemäßen
Ausbildung des Entschichtungswerkzeuges (1). In Verbindung mit
der Verhinderung des Abrutschens vom Rohr infolge der
erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Entschichtungswerkzeuges
(1) mit den seitlichen Flügeln (6, 7) wird die
Arbeitssicherheit während der Kesselreinigung insgesamt
bedeutend erhöht. Dadurch, daß für den Arbeiter vor Ort eine
große Arbeitserleichterung geschaffen wird, kann mit gleichem
Arbeitsaufwand ein wesentlich höherer Abreinigungseffekt
erzielt werden.
Ermöglicht wird diese erhöhte Arbeitsleistung dadurch, daß die
stumpfe Schneide (4), wie dies besonders deutlich aus der
Fig. 2 hervorgeht, in einer sie quer durchdringenden Ebene
(y-y) in Form eines schmalen Sattels (8) mit abgerundeten
Kanten (9, 10) ausgebildet ist. Bevorzugt weist der
Übergangsbereich (4) in der Schnittebene (y-y) die Form eines
Paraboloids auf (Fig. 1). Infolge Abrundung der stumpfen
Schneide (4) mit dem schmalen Sattel (8) und abgerundeten
Kanten (9, 10) wird eine Beschädigung des Rohres (15)
vermieden, wobei andererseits eine hervorragende
Abschälwirkung im Ansatz des Werkzeugs (1) im Winkel (Beta)
gemäß Fig. 4 zwischen der Schlackenschicht (20) und dem Rohr
(15) erzielt wird (Fig. 4).
Eine sehr kostengünstige Ausführung des
Entschichtungswerkzeuges (1) kann dadurch erreicht werden, daß
das Anschlußende (2) ein aus Stahl von relativ geringer
Festigkeit wie St 37-52 bestehendes Teil und das Arbeitsende
(3) aus einem insbesondere vergüteten, gehärteten
Werkzeugstahl bestehendes Teil ist und beide Teile durch
Schweißung verbunden sind. Es kann aber auch von der Maßnahme
Gebrauch gemacht sein, daß das Entschichtungswerkzeug (1)
einstückig aus hochwertigem Werkzeugstahl besteht. Es kann
aber auch zumindest dessen Arbeitsende (3) aus hochwertigen
Werkstoffen wie Titan oder Edelstahl bestehen, wobei der
Werkstoff Titan wegen seines geringen spezifischen Gewichts
die Handhabung wesentlich erleichtert.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des
Entschichtungswerkzeugs ist es zum Antrieb mit einem leichten
Lufthammer oder einem Hydraulikhammer verbindbar, wobei das
hierfür vorgesehene Anschlußende (2) als möglichst schlanker
Schenkel mit der bevorzugt konischen Aufnahmebohrung (11)
ausgebildet ist. Damit wird eine bessere Beweglichkeit des
Werkzeugs beim Schälen zwischen engstehenden Rohren (15)
erreicht. Die Werkzeugverbindung kann allerdings auch in
beliebig anderer Weise erfolgen, beispielsweise als
Bajonettverschluß ausgestaltet sein.
Die Erfindung ist unkompliziert, ergibt gegenüber der bisher
üblichen Praxis ein wesentlich leistungsfähigeres Arbeiten mit
intensiver Abreinigungswirkung bei reduziertem Staubanfall und
erhöhter Arbeitssicherheit und erfüllt somit in optimaler
Weise die eingangs gestellte Aufgabe.
Claims (9)
1. Entschichtungswerkzeug für ein mechanisch betätigtes
Schlagwerkzeug zum Reinigen der Außenseite von Rauchgasrohren
einer Feuerung, wobei das Arbeitsende (3) des Entschichtungs
werkzeugs (1) zwei im flachen Winkel (Gamma) unter Ausbildung
einer dazwischenliegenden stumpfen Schneide (4) von einem
Übergangsbereich (5) ausgehende divergierende Flügel (6, 7)
aufweist, und der Übergangsbereich (5) in einer durch die
Mittelachse des Werkzeugs verlaufenden und die Flügel (6, 7)
schneidenden Ebene (x-x) eine konkave Krümmung mit einem
Radius (R₂) hat, der mindestens gleich oder größer als der
Krümmungsradius (R₁) der Oberfläche eines zu entschichtenden
Rohres (15) ist.
2. Entschichtungswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die stumpfe Schneide (4) in einer sie quer
durchdringenden Ebene (y-y) in Form eines schmalen Sattels (8)
mit abgerundeten Kanten (9, 10) ausgebildet ist.
3. Entschichtungswerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der übergangsbereich (4) in der Schnitt
ebene (x-x) die Form eines Paraboloids aufweist.
4. Entschichtungswerkzeug nach einem oder mehreren der Ansprü
che 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlußende (2)
ein aus Stahl von relativ geringer Festigkeit wie St 37-52
bestehendes Teil und das Arbeitsende (3) aus einem insbesonde
re vergüteten, gehärteten Werkzeugstahl bestehendes Teil ist
und beide Teile durch Schweißung verbunden sind.
5. Entschichtungswerkzeug nach einem oder mehreren der Ansprü
che 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es einstückig aus
hochwertigem Werkzeugstahl besteht.
6. Entschichtungswerkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß zumindest dessen Arbeitsende (3) aus hochwerti
gen Werkstoffen wie Titan oder Edelstahl besteht.
7. Entschichtungswerkzeug nach einem oder mehreren der Ansprü
che 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es zum Antrieb mit
einem leichten Lufthammer oder einem Hydraulikhammer verbind
bar und das hierfür vorgesehene Anschlußende (2) als schlanker
Schenkel mit bevorzugt konischer Aufnahmebohrung (11) ausge
bildet ist.
8. Verfahren zum Entschichten von mit Brennstoffrückständen
beschichteten bzw. verkrusteten Außenflächen von Rauchgasroh
ren (15) einer Feuerung mit einem Entschichtungswerkzeug nach
einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß
- a) das Entschichtungswerkzeug (1) unter fortgesetzter Schlag wirkung durch einen mit dem Entschichtungswerkzeug (1) be stückten mechanischen Hammer innerhalb eines Winkelstellungs-Bereiches relativ zum Verlauf des Rohres (15) zwischen 30° und 75° zunächst zum anfänglichen Zertrümmern einer das Rohr (15) verkrusteten Schicht (20) in einem Winkel (Alpha) zwischen 60° und 75° angesetzt wird und
- b) beim Erreichen der Oberfläche des Rohres (15) mit dem Entschichtungswerkzeug (1) das Entschichtungswerkzeug (1) zum fortgesetzten Abschälen der Schicht (20) entlang der Oberflä che des Rohres (15) in einem Winkel (Beta) zwischen 30° und 45° in Arbeitsrichtung an der Oberfläche des Rohres (15) geführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
Entschichten mit relativ hochfrequenten Schlägen zwischen 2000
und 3500/min durchgeführt wird.
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Also Published As
| Publication number | Publication date |
|---|---|
| DE19544482A1 (de) | 1997-06-05 |
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