Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Leuchtschrifteffektes oder
eines leuchtenden Bildes im Dunkeln.
Bei Feierlichkeiten und besonderen Anlässen, wie Jubiläen, Stadtfesten, aber auch
bei abendlichen Kulturveranstaltungen ist es nicht unüblich, als Krönung des Abends
ein Feuerwerk zu entzünden. Je nach Art der Veranstaltung ist es dabei erwünscht,
ein Firmenlogo oder das Motto des Abends im Dunkeln sichtbar zu machen, ohne den
Effekt des Feuerwerks etwa durch Anstrahlen eines Schildes oder eines Transparents
mit dem betreffenden Schriftzug zu beeinträchtigen. Das Logo oder die Schrift soll
daher während der Dauer des Feuerwerks nicht nur reflektieren, sondern möglichst
selbst leuchten und dadurch im Dunkeln sichtbar sein. Insbesondere bei Feuerwerken
mit hochsteigenden Effekten im Außenbereich ist es darüber hinaus besonders erwünscht,
die Leuchtschrift nicht bodennah, sondern etliche Meter über dem Boden vor
dem dunklen Nachthimmel sichtbar zu machen.
Solch ein während des Abbrennens eines Feuerwerks selbst leuchtender Schriftzug
wurde bislang dadurch hergestellt, daß eine Anzahl von kleineren Feuerwerksartikeln
in eine schwer entflammbar ausgerüstete Holzplatte in eigens dafür hergestellte Bohrungen
eingesteckt und dort zu gegebener Zeit entzündet wird. Dies führt im Ergebnis
zu einem aus brennenden Punkten zusammengesetzten, leuchtenden Schriftzug.
Problematisch ist dabei jedoch die beim Abbrennen herunterfallende Schlacke mit
Temperaturen bis 1000 °C. Außerdem muß die Holzplatte zur Halterung der Feuerwerksartikel
eine Dicke von üblicherweise mindestens 8 mm aufweisen, so daß schon
alleine das Gewicht einer solchen bekannten Vorrichtung ein Sicherheitsrisiko darstellt,
wenn die Leuchtschrift mehrere Meter über dem Boden eingesetzt werden soll
und nicht mittels garantiert unlösbarer Verbindungen an beispielsweise einem Gebäude
oder einem Kran befestigt ist.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung daher die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Leuchtschrifteffektes oder eines
leuchtenden Bildes im Dunkeln zu schaffen, die ohne angestrahlt zu werden und ohne
Sicherheitsrisiken durch Schlacke- oder Rauchentwicklung einen selbst leuchtenden
Schriftzug oder ein entsprechendes Bild erzeugt, der bzw. das vorzugsweise
während des Abbrennens eines Feuerwerks für das Publikum sichtbar ist.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des beigefügten
Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Ansprüchen 2 bis 18 niedergelegt.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung umfaßt also eine von Luft durchströmbare oder
aus textilem Material hergestellte Trägerfläche, ein zur Aufhängung der Trägerfläche
dienendes und dessen Oberkante stabilisierendes Versteifungselement sowie graphische
Elemente, insbesondere Buchstaben, aus einem nachleuchtenden (phosphoreszierenden)
Material, die an der Trägerfläche befestigbar sind.
Das nachleuchtende bzw. phosphoreszierende Material kann mit Licht gleichsam aufgeladen
werden: Zunächst muß das phosphoreszierende Material mit Licht relativ
hoher Intensität bestrahlt werden. Hierdurch gelangen die Elektronen der Phosphoreszenz-Zentren
in einen angeregten Zustand, in welchem sie zunächst verbleiben.
Innerhalb von einigen Minuten kehren diese Elektronen dann unter Emission von Licht
charakteristischer Wellenlänge in ihren Grundzustand zurück, was bedeutet, daß das
für die graphischen Elemente der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendete Material
einige Minuten ohne Einwirkung von außen in einer materialtypischen Farbe selbst
leuchtet.
Die Befestigung der nachleuchtenden graphischen Elemente an der Trägerfläche
ermöglicht, daß der leuchtende Schriftzug nach dessen Bestrahlung mit Licht einfach
durch Anhängen des Versteifungselements der Trägerfläche an einen Kran oder, vorzugsweise,
mittels heliumgefüllter Ballons in den Nachthimmel gezogen werden kann,
wo der Leuchtschrifteffekt wirkt, ohne das sonstige Spektakel durch Blendungseffekte
zu stören oder eine Gefahr für die Zuschauer zu bilden. Die Trägerfläche kann hierbei
sehr dünn und leicht ausgebildet sein, solange sie den darauf befestigbaren graphischen
Elementen genügend Halt bietet.
Selbstverständlich kann die erfindungsgemäße Vorrichtung wegen deren Gefahrlosigkeit
auch vorteilhaft im Innenbereich eingesetzt werden, um spezielle Effekte zu erzielen.
Die vorteilhafte Kombination mit einem Feuerwerk ist nicht zwingend.
Besondere Vorteile bietet die Erfindung, wenn die Trägerfläche aus einem netzartigen
Gewebe besteht. Dieses ist besonders leicht, kann ohne größere Widerstände von
Luft durchströmt werden, was die auf die Vorrichtung gegebenenfalls einwirkende
Windlast verringert, und bietet dennoch genügend Widerstandsfähigkeit, um die graphischen
Elemente zu halten.
Zweckmäßigerweise ist dieses netzartige Gewebe so ausgebildet, daß dessen Eigensteifigkeit
derart in Relation zu seinem Luftwiderstand steht, daß ein Umbiegen
oder Abknicken der Trägerfläche durch Wind mit Windgeschwindigkeiten bis zu ca. 5
m/s auszuschließen ist. Dies kann durch entsprechende Dimensionierung der Maschenweite
im Verhältnis zur Faserdicke und zur Fasersteifigkeit des Gewebematerials
erreicht werden.
Ein besonders bevorzugtes Material für die Trägerfläche, das diese Vorgaben erfüllen
kann, ist ein Fiberglasgewebe, das wegen des optischen Effekts vorzugsweise grau
oder schwarz eingefärbt ist, und bevorzugt eine moskitonetzartige Struktur aufweist.
Um die Widerstandsfähigkeit und Stabilität insbesondere gegen Windlasten zu erhöhen,
kann die Trägerfläche an ihrer Unterkante mit Beschwerungen, beispielsweise
einer Reihe von Gewichten oder einem Bleiband versehen sein.
Alternativ zum netzartigen Gewebe kann die Trägerfläche im Rahmen der Erfindung
selbstverständlich auch als Gerüst oder als Tragrahmen ausgeführt sein, auf dem die
graphischen Elemente befestigt oder aufgespannt werden. Auch eine solche, an sich
nicht "flächige" Konstruktion einer Trägerfläche ist von der Erfindung umfaßt.
Bevorzugterweise sind die graphischen Elemente aus einer handelsüblichen, beispielsweise
in U-Bahn-Schächten verwendeten, nachleuchtenden Folie hergestellt,
die beispielsweise phosphoreszierende Pigmente auf Zinksulfidbasis enthält. Eine
solche Folie ist leicht, eignet sich also besonders für die Verwendung mit netzartigen
Geweben als Trägerfläche, und sie kann vor allem auf einfache Weise geschnitten
werden, so daß die gewünschten graphischen Elemente sogar noch vor Ort hergestellt
werden können. Nachleuchtende Folien gibt es wahlweise auch in selbstklebender
Ausführung, was deren Handhabung weiter vereinfacht.
Während die aus einer phosphoreszierenden Folie hergestellten graphischen Elemente
auf die Vorderseite eines netzartigen Gewebes aufgebracht werden, kann es
vorteilhaft sein, wenn auf die Rückseite des netzartigen Gewebes gleichzeitig Gegenstücke
der graphischen Elemente aufgebracht und durch dessen Maschenöffnungen
hindurch mit den graphischen Elementen verbunden werden. Wie unmittelbar einleuchtet,
wird der Halt der graphischen Elemente am netzartigen Gewebe hierdurch
stark verbessert, da es dann nicht mehr nur auf die relativ kleinen Verbindungsflächen
zwischen den Netzstengeln und der phosphoreszierenden Folie ankommt.
Diese Gegenstücke können rein als relativ kleine Befestigungselemente ausgebildet
sein, vorteilhafterweise sind sie jedoch jeweils der Form der graphischen Elemente
angepaßt.
Das erfindungsgemäße Versteifungselement ist vorzugsweise ein Spannrahmenprofil,
das aus Gewichtsgründen bevorzugt aus Aluminium gefertigt ist.
Das Spannrahmenprofil weist bevorzugt einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt
mit einem zusätzlich angeformten, zur Bildung einer Längsnut abgekanteten
Halteprofil auf. Der hierdurch gebildete Vierkantrahmen mit zusätzlich versteifender
Abkantung des Halteprofils besitzt eine außerordentlich hohe Stabilität gegen Durchbiegungen.
Das Halteprofil hat den weiteren Vorteil, daß eine als netzartiges Gewebe
ausgebildete Trägerfläche besonders einfach am Spannrahmenprofil festgelegt werden
kann: Das netzartige Gewebe wird einfach mittels eines elastischen und passend
in die Längsnut des Spannrahmenprofils einsetzbaren Befestigungsstrangs, der beispielsweise
ein Schlauch aus Weich-PVC sein kann, in die Längsnut geklemmt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann besonders einfach dadurch auf eine Höhe
von mehreren Metern über dem Boden verbracht werden, indem ein oder mehrere
Ballons, die vorzugsweise aus Latex bestehen und mit Helium gefüllt sind, beispielsweise
mittels einer zu Dekorationszwecken handelsüblichen Perlonschnur am Versteifungselement
angebracht werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten
Zeichnungen näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Fig. 2
- einen Querschnitt des Versteifungselements;
- Fig. 3
- eine schematische Schnittdarstellung der Trägerfläche mit aufgebrachten
graphischen Elementen;
- Fig. 4
- eine schematische Vorderansicht eines anderen Ausführungsbeispiels der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
Die in Figur 1 in schematischer Vorderansicht dargestellte Vorrichtung zur Erzeugung
eines Leuchtschrifteffektes nach der Erfindung besteht aus einem, ähnlich einem
Moskitonetz ausgebildeten, grauen Fiberglasgewebe als Trägerfläche 1, darauf aufgeklebten
Buchstaben "ART & FIRE" als graphischen Elementen 2, einem an der
Oberkante des Fiberglasgewebes angebrachten Spannrahmenprofil als Versteifungselement
3 und zwei heliumgefüllten Ballons 4 aus Latex, die mittels Perlonschnüren 5
am Spannrahmenprofil befestigt sind.
Das Fiberglasgewebe weist eine quadratische Maschenweite von etwa 1 mm auf,
wobei die Netzstengel etwa 0,1 mm dick sind, und es wird lediglich einlagig verwendet.
Die graphischen Elemente 2 sind aus einer etwa 0,5 mm dicken, selbstklebenden
Folie aus weichmacherhaltigem PVC mit langnachleuchtendem Pigment auf Zinksulfidbasis
ausgeschnitten und auf das Fiberglasgewebe aufgeklebt worden.
Das Spannrahmenprofil besteht aus Aluminium, und es weist einen im wesentlichen
rechteckigen Querschnitt mit einem zusätzlich angeformten, zur Bildung einer Längsnut
6 abgekanteten Halteprofil 7 auf. Das Fiberglasgewebe wurde auf das Spannrahmenprofil
aufgelegt und dann zusammen mit einem elastischen und passend in
die Längsnut 6 des Spannrahmenprofils einsetzbaren Befestigungsstrang 8, der vorliegend
ein Schlauch aus Weich-PVC ist, in die Längsnut 6 geklemmt, um es am
Spannrahmenprofil festzulegen. Diese Verbindung ist durch einfaches Herausziehen
des elastischen Befestigungsstrangs 8 aus der Längsnut 6 wieder lösbar.
Die Verbindung zwischen der durch ein Fiberglasgewebe gebildeten Trägerfläche 1
und dem als Spannrahmenprofil ausgebildeten Versteifungselement 3 wird in Figur 2,
einem Querschnitt des Versteifungselements 3, verdeutlicht: In der durch Abkanten
des Halteprofils 7 gebildeten Längsnut 6 sitzt der elastische Befestigungsstrang 8, der
gleichzeitig das Fiberglasgewebe klemmend in der Längsnut 6 festlegt. Der klemmende
Sitz des Fiberglasgewebes wird durch eine Klemmnase 9 in der Längsnut 6 noch
verbessert.
Wie in Figur 3, einer schematischen Schnittdarstellung der Trägerfläche 1 mit aufgebrachten
graphischen Elementen 2 verdeutlicht, sind auf der Rückseite der Trägerfläche
1 Gegenstücke 10 der graphischen Elemente 2 angeordnet, die aus einer ebenfalls
selbstklebenden Trägerfolie bestehen. Die graphischen Elemente 2 und die Gegenstücke
10 kommen Klebstoff auf Klebstoff durch die Maschen des Fiberglasgewebes
hindurch aufeinander zu liegen, wodurch der Halt der graphischen Elemente 2
und deren Stabilität signifikant erhöht werden.
Figur 4 zeigt eine der Figur 1 entsprechende Darstellung einer anderen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei der aus Stabilitätsgründen eine
Reihe von Gewichten 11 als Beschwerungen für die Trägerfläche 1 an deren Unterkante
befestigt sind.
Bezugszeichenliste
- 1
- Trägerfläche
- 2
- graphische Elemente
- 3
- Versteifungselement
- 4
- Ballon
- 5
- Perlonschnur
- 6
- Längsnut
- 7
- Halteprofil
- 8
- Befestigungsstrang
- 9
- Klemmnase
- 10
- Gegenstück
- 11
- Gewicht