Die Erfindung betrifft eine Biegeeinrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
Es sind als Biegemaschinen ausgebildete Biegeeinrichtungen bekannt,
mit denen Bleche gebogen werden können. Diese Biegemaschinen
haben ein Biegewerkzeug mit einem oberen und unteren
Biegebalken. Zwischen einander gegenüberliegenden Spannwerkzeugen
wird das Blech eingespannt. Ein über die Spannwerkzeuge
überstehender Randabschnitt des Bleches kann mit einem von oben
oder unten an das Blech heranfahrbaren Biegebalken umgebogen
werden. Soll das Blech mit Abstand von seinem Rand einen Falz
aufweisen, muß dieser umständlich angebracht werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung dieser Art
so auszubilden, daß mit ihr auf einfache, kostengünstige Weise an
Blechteilen Falzungen vorgenommen werden können, die mit Abstand
vom Rand des Blechteiles liegen.
Diese Aufgabe wird bei einer Biegeeinrichtung der gattungsbildenden
Art erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Biegeeinrichtung kann mit herkömmlichen
Biegemaschinen verbunden oder auch unabhängig von diesen verwendet
werden. Das Biegeteil oder die Blechtafel kann zunächst in
der Biegemaschine gebogen werden. Anschließend wird ein vorgebogener
Blechabschnitt zwischen die beiden Biegewangen gebracht.
Durch Verschwenken der einen Biegewange werden zwei Schenkel
des vorgebogenen Blechabschnittes zwischen den Biegewangen zusammengedrückt,
wodurch der Falz gebildet wird. Er kann mit Abstand
vom Rand des Blechteiles durch einen einfachen Schwenkvorgang
der einen Biegewange hergestellt werden.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand mehrerer in den Zeichnungen
dargestellter Ausführungsbeispiele näher beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- in schematischer Darstellung eine erfindungsgemäße
Biegeeinrichtung mit an einem Schlitten angeordneten
Biegewangen, die benachbart zu einer andeutungsweise
dargestellten Biegemaschine liegen,
- Fig. 2
- die Biegewangen gemäß Fig. 1 in vergrößerter Darstellung,
wobei die obere Biegewange schwenkbar an der
unteren Biegewange gelagert ist,
- Fig. 3
- eine Darstellung entsprechend Fig. 2, jedoch mit gegenüber
der Anordnung gemäß Fig. 2 spiegelsymmetrischer
Ausbildung,
- Fig. 4
- einen Teil der Biegewangen gemäß Fig. 2,
- Fig. 5
- eine Ansicht in Richtung des Pfeiles V in Fig. 1,
- Fig. 6
- eine Ansicht in Pfeilrichtung VI in Fig. 1 auf die untere
Biegewange,
- Fig. 6a
- in perspektivischer und vereinfachter Darstellung die gelenkige
Verbindung zwischen der oberen und der unteren
Biegewange der erfindungsgemäßen Einrichtung,
- Fig. 7
- die Biegewange gemäß Fig. 2 in einer um 90° verschwenkten
Lage, in der die Biegewange annähernd vertikal
verläuft,
- Fig. 8
- zwei spiegelsymmetrisch zueinander angeordnete Biegewerkzeuge
mit jeweils zwei Biegewangen entsprechend
Fig. 2,
- Fig. 9
- in schematischer Darstellung die erfindungsgemäße Einrichtung
entsprechend Fig. 1 bzw. Fig. 2 vor dem Biegevorgang,
- Fig. 9a
- das mit der erfindungsgemäßen Einrichtung fertig gebogene
Blechteil,
- Fig. 10
- in schematischer Darstellung die erfindungsgemäße Einrichtung
nach Fig. 2 vor dem Biegevorgang,
- Fig. 10a
- das mit der Biegeeinrichtung gemäß Fig. 10 gebogene
Blech,
- Fig. 11
- in schematischer Darstellung die erfindungsgemäße Einrichtung
gemäß Fig. 7 vor dem Biegevorgang,
- Fig. 11a
- das mit der Biegeeinrichtung gemäß Fig. 11 gebogene
Blechteil,
- Fig. 12
- in schematischer Darstellung einen weiteren Biegevorgang
entsprechend Fig. 9,
- Fig. 12a
- das gemäß dem Biegevorgang nach Fig. 12 gebogene
Blechteil,
- Fig. 12b
- das Blech gemäß Fig. 12a, das mit einer bekannten Biegemaschine
erneut gebogen ist,
- Fig. 13, Fig. 13a und Fig. 13b
- Abbildungen gemäß den Fig. 12, 12a und 12b, jedoch
unter Einsatz einer Einrichtung gemäß Fig. 3.
Die in Fig. 1 dargestellte Biegeeinrichtung 1 ist an einer Biegemaschine
zum Biegen von Blechtafeln vorgesehen. Von der Biegemaschine
sind in Fig. 1 lediglich ein unteres und ein oberes Spannwerkzeug
2 und 3 dargestellt. Die Biegemaschine ist in bekannter Weise
ausgebildet und wird darum nicht näher erläutert.
Die Biegeeinrichtung 1 hat ein Bett 4 mit einer Führung 4a, auf der
ein Träger 5 der Biegeeinrichtung 1 verfahrbar ist. Der Träger 5 weist
zwei seitliche, mit Abstand voneinander liegende Wangen auf, von
denen in Fig. 1 nur eine Wange 5' dargestellt ist und die durch einen
Querträger miteinander verbunden sind, der sich senkrecht zur Verfahrrichtung
F des Trägers 5 erstreckt. Mit Abstand von der Führung
4a ist am Träger 5 ein höhenverstellbar Schlitten 6 gelagert, der
senkrecht zur Verfahrrichtung F motorisch verstellbar ist. Auf ihm
sind zwei Biegewangen 7, 8 eines Biegewerkzeuges angeordnet, mit
dem ein in der Biegemaschine 2, 3 stumpfwinklig bzw. V-förmig gebogener
Abschnitt 9 (Fig. 4) einer Blechtafel 41 so gebogen werden
kann, daß ein Falz (Fig. 9 bis 13 und 9a bis 13a) gebildet wird, bei
dem die beiden Schenkel des Falzes aneinander liegen.
Am Träger 5 ist ein Motor 11 untergebracht, dessen nach unten ragende
Welle 12 ein Zahn- oder Riemenrad 13 trägt, das über eine
Kette oder einen Riemen 14 mit einem weiteren Zahn- oder Riemenrad
15 antriebsverbunden ist. Es sitzt drehfest auf dem unteren Ende
einer vertikalen Spindel 16, die am Träger 5 drehbar gelagert ist und
auf der eine Spindelmutter 17 sitzt. Sie ist am Schlitten 6 befestigt.
Es können anstelle des einen Stellantriebes auch zwei Stellantriebe
zur Höhenverstellung des Schlittens 6 vorgesehen sein, die sich nahe
den beiden Wangen 5' des Trägers 5 befinden. Durch Einschalten
des Motors 11 wird über den Antrieb 12 bis 15 die Spindel 16 gedreht,
wodurch über die Spindelmutter 17 der Schlitten 6 je nach
Drehrichtung der Spindel 6 in Richtung des Pfeiles P, P' nach oben
bzw. unten verfahren wird.
Die untere Biegewange 7 ist am Schlitten 6 befestigt, während die
obere Biegewange 8 auf der unteren Biegewange 7 schwenkbar gelagert
ist. Die beiden Biegewangen 7, 8 erstrecken sich senkrecht zur
Verfahrrichtung F und zur Verstellrichtung P, P' im Bereich zwischen
den Wangen 5' des Trägers 5. Die obere Biegewange 8 ist um eine
gedachte Achse S schwenkbar, die im Bereich unterhalb des Biegebereiches
des Biegewerkzeuges 7, 8 liegt. Zur Verschwenkung der
oberen Biegewange 8 ist an dem von den Spannwerkzeugen 2, 3 der
Biegemaschine abgewandten Rand 21 ein Schwenkantrieb 20 vorgesehen,
mit dem die obere Biegewange 8 aus ihrer in Fig. 1 dargestellten
Ausgangslage zur Herstellung eines Falzes um die Achse S
gegen die untere Biegewange 7 verschwenkt werden kann.
Der Schwenkantrieb ist auf einem Ansatz 19 der unteren Biegewange
7 gelagert und weist längs des Ansatzes 19 mit Abstand nebeneinander
angeordnete Hydraulik- bzw. Druckzylinder 20 auf (Fig. 6), deren
Kolben 18 am Längsträger 21 der Biegewange 8 angelenkt sind. Zur
Anlenkung der Kolben 18 ist die obere Biegewange 8 an ihrem
Längsrand 21 mit einer Anlenkleiste 21' versehen. Die Zylinder 20
haben vorteilhaft nur geringe Abstände voneinander, so daß wegen
der zwischen benachbarten Zylindern 20 vorhandenen kurzen Biegelängen
nur eine geringe Durchbiegung des Biegebalkens 7 auch
unter hohen Belastungen auftritt. Die Biegewange 7 kann dadurch
sehr schlank und raumsparend ausgebildet sein. Sie kann insbesondere
große Länge haben, ohne daß eine unzulässig hohe Durchbiegung
der Biegewange 7 auch bei schlanker Ausbildung zu befürchten
ist.
Die Biegewange 8 hat im wesentlichen trapezförmigen Querschnitt
mit einem V-förmig vorspringenden, der Biegemaschine 2, 3 zugewandten
vorderen Rand 22, auf dem eine Biegeleiste 23 befestigt ist
(Fig. 1 und 2).
Die untere Biegewange 7 hat annähernd rechteckigen Querschnitt mit
dem leistenartig von den Spannwerkzeugen 2, 3 weg gerichteten Ansatz
19, dessen Oberseite an einen schräg nach oben und in Richtung
auf die Spannwerkzeuge 2, 3 verlaufenden Rand 24 anschließt.
Die Biegewange 7 trägt an ihrer der Biegemaschine zugewandten
Stirnfläche 26 eine Biegeleiste 27, auf der ein Schenkel 34 (Fig. 4)
eines V-förmigen Biegeabschnittes 36 des zu biegenden Blechteiles
41 während des Biegevorganges aufliegt. Die Biegeleiste 27 hat
rechteckigen Querschnitt, während die andere Biegeleiste 23 im wesentlichen
trapezförmigen Querschnitt hat. Mit ihrer unteren Seitenfläche
28 liegt die obere Biegeleiste 23 unter Zwischenlage des Falzes
auf einer oberen Schmalseite 29 der Biegeleiste 27 auf, wenn die
beiden Biegewangen 7, 8 geschlossen sind. Unterhalb der Leiste 27
weist die Biegewange 7 einen von den Spannwerkzeugen 2, 3 aus
nach unten und hinten verlaufenden schrägen Wandabschnitt 30 auf.
Wie die Fig. 4, 5 und 6 zeigen, ist die Biegewange 8 um die durch die
Biegewange 7 verlaufende gedachte Achse S schwenkbar angeordnet.
Die Achse S liegt etwa in halber Breite zwischen der Unterseite
33 und der der oberen Biegewange 8 zugewandten Oberseite 31. Die
Schwenkachse S liegt in der der Biegemaschine 2, 3 zugewandten
Hälfte der unteren Biegewange 7.
Die Schwenkachse S ist so gelegt, daß während des Falzvorganges
zwischen der Leiste 23 und dem Blechabschnitt 9, der an der Leiste
23 anliegt, keine Relativverschiebung stattfindet. Dadurch werden
Kratzer, Riefen und dergleichen auf dem Blechabschnitt 9 zuverlässig
vermieden. Fig. 4 zeigt die obere Biegewange 8 vor dem Falzvorgang
in der Ausgangsstellung. Die zwischen der Seitenfläche 28 und der
spitzwinkelig hierzu verlaufenden Stirnseite 56 liegende Kante 23'
bewegt sich beim Falzvorgang längs eines Kreisbogens 57 um die
Schwenkachse S, bis sie am Ende des Falzvorganges an der Stelle
23'' liegt. Die Schwenkachse S ist so gelegt, daß sie auf der Winkelhalbierenden
W zwischen dem Ausgangs- und Endpunkt 23' und 23''
liegt. Diese Lage der Schwenkachse S hat nicht nur den Vorteil, daß
Kratzer, Riefen und dergleichen vermieden werden, sondern daß der
wirksame Hebelarm beim Falzvorgang konstant ist und damit eine
konstante Biege- bzw. Druckkraft auftritt.
Wie die Fig. 5, 6 und 6a zeigen, weist die schwenkbare Biegewange
8 in ihrer Längsrichtung mehrere mit Abstand hintereinander liegende
quaderförmige Lagerteile 37 auf, die über die Unterseite 38 der Biegewange
vorstehen und in Vertiefungen 58 in der Oberseite 31 der
unteren Biegewange 7 ragen (Fig. 6a). Die Schmalseiten 40 der
hochkant stehenden Lagerteile 37 verlaufen in Längsrichtung der
Biegewange 8. Die Lagerteile 37 sind vorteilhaft lösbar an der oberen
Biegewange 8 befestigt, so daß sie bei Bedarf einfach ausgewechselt
werden können. Innerhalb der Vertiefungen 58 werden die Lagerteile
37 von Achsen 39 durchsetzt, die in Öffnungen in den Seitenwänden
der Vertiefungen 58 ragen und in ihnen drehfest befestigt sind. Die
Achsen 39 erstrecken sich in Längsrichtung der unteren Biegewange
7 und senkrecht zu den Breitseiten der Lagerteile 37, die drehbar auf
den Achsen 39 sitzen. Die Breite der Vertiefungen 58 entspricht der
Dicke der Lagerteile 37, so daß sie auf den Achsen 39 nicht verschoben
werden können. Senkrecht zur Achse 39 ist die jeweilige Vertiefung
58 länger als das jeweilige Lagerteil 37, so daß die Biegewange
8 die für den Falzvorgang erforderliche Schwenkbewegung ausführen
kann. Die Mittellinien der fluchtend zueinander liegenden Achsen 39
bilden die Schwenkachse S.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 3 unterscheidet sich von der zuvor
beschriebenen Ausführungsform nur dadurch, daß die schwenkbare
Biegewange 8a unterhalb der fest angeordneten Biegewange 7a
liegt. Dementsprechend liegt die Schwenkachse S im Bereich oberhalb
der Biegewange 8a. Im übrigen entspricht dieses Biegewerkzeug
dem Biegewerkzeug gemäß Fig. 1.
Fig. 7 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Biegewangen 7b, 8b
an beiden Enden mit jeweils einem (nicht dargestellten) Drehträger,
wie einem Drehteller, verbunden sind. Die beiden Drehträger sind am
Schlitten 6 um eine parallel zur Schwenkachse S liegende Achse
drehbar. In Fig. 7 sind mit ausgezogenen und gestrichelten Linien
zwei unterschiedliche Lagen der Biegewangen 7b, 8b dargestellt. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel fällt die Drehachse der Drehträger
mit der Schwenkachse S zusammen. Zum Drehen der Drehträger ist
der Schlitten 6 (Fig. 1) mit einem (nicht dargestellten) Drehantrieb
versehen. Mit ihm können die Biegewangen 7b, 8b vorteilhaft in jede
gewünschte Drehlage gebracht werden. Es ist selbstverständlich
möglich, den Drehantrieb auch so auszubilden, daß nur bestimmte
Winkellagen der Biegewangen 7b, 8b eingestellt werden können.
Auch diese Ausführungsform ist im übrigen gleich ausgebildet wie die
gemäß Fig. 1.
Die Biegeeinrichtung nach Fig. 8 besteht aus zwei gleichen Biegewangen
7c, 8c und 7c', 8c', die jeweils entsprechend der Ausführungsform
gem. Fig. 1 ausgebildet, aber spiegelsymmetrisch zueinander
angeordnet sind. Hierbei sind die feststehenden Biegewangen
7c, 7c' fest miteinander verbunden, während die schwenkbaren Biegewangen
8c, 8c' unten bzw. oben am Werkzeug angeordnet sind. Im
übrigen sind diese Biegewangen 7c, 7c' und 8c, 8c' gleich ausgebildet
wie die Biegewangen 7 und 8 gemäß Fig. 1. Auch dieses Werkzeug
kann entsprechend dem Werkzeug gemäß Fig. 7 mittels Drehträgern
in unterschiedliche Drehlagen verstellbar sein.
Die Fig. 9 bis 13 zeigen jeweils verschiedene Biegevorgänge, die mit
den zuvor beschriebenen Biegewerkzeugen durchführbar sind.
Fig. 9 zeigt einen in einer herkömmlichen Biegemaschine gebogenen
Randabschnitt 42 einer Blechtafel 41, die zwischen den Spannwerkzeugen
2 und 3 der Biegemaschine eingespannt ist. Die Blechtafel 41
wird nach dem Biegevorgang in Richtung auf die Biegeeinrichtung mit
den Biegewangen 7, 8 transportiert. Hierfür wird die Transporteinrichtung
der Biegemaschine herangezogen. In der in Fig. 9 dargestellten
Lage wird die Blechtafel 41 im unverformten Bereich für den
nachfolgenden Falzvorgang mit den Spannwerkzeugen 2, 3 eingespannt.
Der Randabschnitt 42 hat einen U-förmigen Endabschnitt 43,
44, 35 mit dem Quersteg 44 und den rechtwinklig zu ihm liegenden
Schenkeln 35, 43. Der Schenkel 35 bildet den einen Schenkel des V-förmigen
Biegeabschnittes 36 gemäß Fig. 4. Die beschriebenen Biegeabschnitte
sind in der Biegemaschine hergestellt worden.
Nunmehr wird mit der Biegeeinrichtung der V-förmige Biegeabschnitt
36 zu einem Falz 46 gebogen, bei dem der Biegeschenkel 35 auf
dem Schenkel 34 (Fig. 9a) aufliegt.
Die Biegewange 8 ist zunächst zurückgeschwenkt, so daß der V-förmige
Biegeabschnitt 36 in einen Spalt 45 zwischen den beiden
Biegewangen 7, 8 ragt. Da die Biegeeinrichtung mit dem Träger 5
gegen die Biegemaschine verfahren werden kann, lassen sich die
Biegewangen 7, 8 einfach und genau in ihre Arbeitslage verstellen.
Mit dem Schlitten 6 ist zudem eine genaue Höhenausrichtung der
Biegewangen 7, 8 relativ zum Biegeabschnitt 36 sichergestellt. Die
Biegewangen 7, 8 werden so eingestellt, daß die Biegekante 23' der
Biegeleiste 23 an einer Kante 46 zwischen dem Quersteg 44 und
dem Schenkel 35 des Randabschnittes 42 anliegt. Da die Stirnseite
56 und die Seitenfläche 28 der Biegeleiste 23 spitzwinklig zueinander
liegen, haben der Quersteg 44 und der Schenkel 35 des Randabschnittes
42 Abstand von der Stirnseite 56 und der Seitenfläche 28
der Biegeleiste 23. Da die Biegeleiste 23 auf dem entsprechend ausgebildeten
Stirnbereich der Biegewange 8 aufgesetzt ist, steht die
Biegeleiste 23 über die entsprechenden spitzwinklig zueinander liegenden
Seiten 22, 38 der Biegewange 8 vor. Dadurch wird ein freier
Raum für den Endschenkel 43 des Randabschnittes 42 gebildet. Zusätzlich
ist es möglich, an der Stirnseite 22 der Biegewange 8 benachbart
zur Biegeleiste 23 einen zurückgesetzten Bereich vorzusehen,
so daß der Endschenkel 43 während des Falzvorganges nicht
mit der Biegewange 8 in Berührung kommt.
Während des Falzvorganges liegt die Biegetafel 41 bzw. der V-förmige
Biegeabschnitt 36 mit dem Schenkel 35 auf der ebenen
Oberseite 29 der Biegeleiste 27 der Biegewange 7 auf. Die obere
Biegewange 8 wird nunmehr in Richtung des Pfeiles 48 entgegen
dem Uhrzeigersinn geschwenkt. Hierzu werden alle Zylinder 20
gleichzeitig betätigt. Durch die ausfahrenden Kolben 18 wird die Biegewange
8 um die Achse S verschwenkt. Hierbei schwenken die Lagerteile
37 um die Lagerachsen 39 in Richtung auf die Biegewange 7.
Durch die Biegeleiste 23 wird der obere Schenkel 35 des Biegeabschnittes
36 nach unten in die in Fig. 9a dargestellte Lage gebogen,
in der er auf dem unteren Schenkel 34 aufliegt.
Das Biegewerkzeug 7, 8 dient bei dem beschriebenen Biegevorgang
als Falzzange, mit der solche Falze 46 auf einfache Weise mit Abstand
vom freien Rand der Blechtafel 41 einwandfrei gebildet werden
können. An den Falz 46 schließt der Randabschnitt 42 bzw. sein
Quersteg 44 senkrecht nach oben an.
Der Biegevorgang gemäß Fig. 10 unterscheidet sich nur dadurch von
dem zuvor beschriebenen Biegevorgang, daß der Randabschnitt 42'
mit seinem V-förmigen Biegeabschnitt 36' nach unten weist. Entsprechend
wird zum Falzen des Abschnittes 36' das Biegewerkzeug 7a,
8a gemäß Fig. 8 eingesetzt. Im übrigen erfolgt der Falzvorgang entsprechend
dem zuvor beschriebenen Vorgang, wobei die unten liegende
Biegewange 8a um die Achse S gegen die oben liegende Biegewange
7a schwenkt. Dabei entsteht der Falz 46', von dem der
Randabschnitt 42' bzw. sein Quersteg 44' senkrecht nach unten absteht.
Beim Falzvorgang nach den Fig. 9 und 10 liegt der Falz 46, 46' in der
Blechtafelebene. Die Fig. 11 und 11a zeigen die Möglichkeit, den
Falz 46'' so an der Blechtafel 41'' anzubringen, daß er senkrecht zu
ihr liegt. Die Biegewangen 7b, 8b werden in diesem Fall mittels der
Drehträger in die in Fig. 7 mit ausgezogenen Linien dargestellte Lage
gedreht.
Zum Falzen des V-förmigen Biegeabschnittes 36'' wird die Biegewange
8b um die Achse S der Biegewange 7b entgegen dem Uhrzeigersinn
verschwenkt, wodurch der Schenkel 35'' gegen den Schenkel
34'' gedrückt wird. Wie bei den zuvor beschriebenen Falzvorgängen
werden die Schenkel 34'', 35'' zwischen den Biegeleisten 23, 27 zusammengedrückt.
Im Unterschied zu den vorigen Ausführungsbeispielen
schließt an den Falz 46'' ein L-förmiger Randabschnitt 42''
an. Der Falz 46'' schließt rechtwinklig an die Blechtafel 41'' an.
Schließlich sind in den Fig. 12, 12a und 12b sowie 13, 13a und 13b
zwei weitere Falzmöglichkeiten zur Ausbildung von Blechtafelrändern
dargestellt, bei denen die Falze Abstand von der Blechtafelebene haben.
Bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 12, 12a, 12b ist der Randabschnitt
49 der Blechtafel 54 mit der Biegemaschine 2, 3 so gebogen,
daß zunächst ein L-förmiger Endabschnitt 50 gebildet wird, der
über den V-förmig gebogenen Biegeabschnitt 51 in einen geraden
Abschnitt 53 übergeht, der rechtwinklig an den unverformten Bereich
der Blechtafel 54 anschließt. Der Abschnitt 53 erstreckt sich von der
Blechtafel 54 aus senkrecht nach oben, so daß der V-förmige Biegeabschnitt
51 mit Abstand oberhalb der Blechtafelebene liegt. Mit den
beiden Biegewangen 7, 8 werden die beiden Schenkel des Biegeabschnittes
51 in der beschriebenen Weise zum Falz 46''' zusammengedrückt.
Nach dem Falzen entsteht ein Randprofil 49', wie es in Fig.
12a dargestellt ist.
Nach dem Öffnen des Biegewerkzeuges 7, 8 wird die Biegeeinrichtung
zurückgefahren, so daß das Randprofil 49' frei liegt. Nunmehr
kann in derselben oder einer anderen Biegemaschine in herkömmlicher
Weise ein weiterer Biegevorgang durchgeführt werden. Hierzu
wird ein Abschnitt 55 der Blechtafel 54 senkrecht nach oben gebogen.
Der Falz 46''' liegt dadurch nicht mehr parallel, sondern senkrecht
zur Blechtafelebene (Fig. 12b).
Entsprechend wird bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 13, 13a
und 13b verfahren; mit dem Unterschied, daß der Randabschnitt 49a
spiegelbildlich zu dem gemäß Fig. 12 nach unten gebogen ist. Zum
Falzen des V-förmigen Biegeabschnittes 51a wird das Biegewerkzeug
7a, 8a gemäß den Fig. 3 bzw. 10 verwendet, mit dem nach dem
Falzen das Randprofil 49a' gebildet wird. Auch dieser Randabschnitt
49a' kann in einem weiteren Biegevorgang auf einer herkömmlichen
Biegemaschine gebogen werden, so daß der Falz 46'''' senkrecht zur
Blechtafelebene liegt. An die Blechtafel 54a schließt rechtwinklig
nach unten der ebene Abschnitt 55a an.
Die beschriebenen Biegeeinrichtungen gemäß den Fig. 1 bis 13 bzw.
ihre Biegewerkzeuge 7, 8, 7a, 8a, 7b, 8b, 7c, 8c, 7c', 8c' eignen sich
zur Verwendung bei einer herkömmlichen Biegemaschine. Die Biegeeinrichtungen
können jederzeit problemlos an einer Biegemaschine
nachgerüstet werden. Es ist auch möglich, die Biegeeinrichtungen als
eigenständige Maschinen zu verwenden, so daß sie auch für sich
zum Falzen von Rändern von Blechtafeln oder dergleichen eingesetzt
werden.
Bei den dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispielen ist
jeweils nur ein Falz hergestellt worden. Da die Biegewangen mittels
des Trägers 5 und des Schlittens 6 in Horizontal- und Vertikalrichtung
verstellt werden können, ist es möglich, an einer Blechtafel mit einem
Abstand von deren freiem Rand auch zwei und mehr Falze anzubringen.