Die Erfindung betrifft eine kombinierte Stanz- und
Bindemaschine gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Derartige Vorrichtungen sind aus folgenden Schriften
bekannt: EP-A 0 593 395, DE-A 39 19 811, WO 93/09958,
WO 93/22144, US-A 3 763 513, DE-A 23 51 550.
Übliche Binderücken weisen einen sich in
Binderückenlängsrichtung erstreckenden Rückenteil mit
Fingern auf, welche an einer Seite des Rückenteils mit
Abstand voneinander angeordnet sind und sich quer zur
Binderückenlängsrichtung vom Rückenteil wegstrecken und
je eine Schlaufe bilden, welche durch Löcher der zu
bindenden Blätter hindurchführbar ist. Dabei sind der
Rückenteil und die Finger zusammen ein einstückiger
elastischer Körper aus Kunststoff. Die Fingerenden
erstrecken sich mindestens bis so nahe zum Rückenteil,
daß die Blätter nicht auf ihnen unbeabsichtigt
herausrutschen können.
Zum Binden werden die schlaufenförmigen Finger durch
eine Bindevorrichtung aufgespreizt, bis die
ursprünglich schlaufenförmigen Finger teilweise oder
ganz gerade sind und die zu bindenden Blätter durch die
Löcher in den Blättern auf die Finger geschoben werden
können.
Die kombinierten Stanz- und Bindevorrichtungen des
Stands der Technik bestehen aus einer Stanzvorrichtung
und einer an ihr befestigten Bindevorrichtung zum
Stanzen und Binden eines Stapels von Blättern. Zum
Stanzen werden die Blätter in eine Ausnehmung der
Stanzvorrichtung geschoben und ein Betätigungshebel
gedreht, wobei die Drehbewegung in eine
Translationsbewegung der Stanzwerkzeuge gewandelt wird,
wodurch der Blätterstapel gelocht wird.
Zum Spreizen der Schlaufen des Binderückens wird der
Binderücken auf eine Reihe von der Bindevorrichtung
wegragender Stifte derart gesteckt, daß die Stifte
durch die Zwischenräume zwischen den Fingern des
Binderückens ragen und dadurch der Binderücken quer zur
Stiftlängsrichtung an der Bindevorrichtung gehalten
wird.
Die Bindevorrichtungen der kombinierten Stanz- und
Bindevorrichtungen des Stands der Technik haben
außerdem einen Spreizkörper, welcher eine Reihe von
Haken aufweist. Durch Drehen des Betätigungshebels,
durch welchen auch gestanzt wird, werden die Haken
zuerst in Binderückenlängsrichtung und dann quer dazu
derart bewegt, daß sie in die schlaufenförmigen Finger
des Binderückens eingreifen. Durch weiteres Drehen des
Betätigungshebels werden die Haken quer zur Stiftebene
wegbewegt, so daß die schlaufenförmigen Finger des
Binderückens gespreizt werden und die Blätter auf die
Finger des Binderückens geschoben werden können.
Die kombinierten Stanz- und Bindevorrichtungen des
Stands der Technik sind relativ schwer und teuer, weil
sie einen Übersetzungsmechanismus benötigen, welcher
die Rotationsbewegung des Betätigungshebels in
Translationsbewegungen der Haken in
Binderückenlängsrichtung und quer dazu wandelt.
Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden,
eine kombinierte Stanz- und Bindevorrichtung so
auszubilden, daß sie leicht ist, aus wenigen Teilen
besteht, kostengünstig hergestellt werden kann und
einfach zu bedienen ist. Außerdem soll die
Bindevorrichtung auf einfache Weise mit einer
Stanzvorrichtung kombiniert werden können.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Bei einer kombinierten Stanz- und Bindevorrichtung
gemäß der Erfindung sind keine komplexen
Übersetzungsmechanismen nötig, da das Spreizen durch
eine einfache Drehung des Spreizkörpers um eine
Schwenkachse erfolgt. Dadurch kann die Anzahl der Teile
der kombinierten Stanz- und Bindevorrichtung gering
gehalten werden, was sie zum einen leicht und zum
andern kostengünstig herstellbar macht.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines
Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die Zeichnungen
näher beschrieben. Sie zeigen in
- Fig.1
- eine Seitenansicht einer bevorzugten
Ausführungsform einer kombinierten Stanz- und
Bindevorrichtung gemäß der Erfindung in einer
Ausgangsstellung;
- Fig.2
- eine abgebrochene Draufsicht der kombinierten
Stanz- und Bindevorrichtung von Fig.1;
- Fig.3
- eine Vorderansicht der kombinierten Stanz-und
Bindevorrichtung von Fig.1 in einer
Stanzstellung;
- Fig.4
- eine Seitenansicht der kombinierten Stanz- und
Bindevorrichtung von Fig.3 mit einem in die
Bindevorrichtung eingehängten Binderücken;
- Fig.5
- einen Ausschnitt aus der Seitenansicht von Fig.4
mit der Bindevorrichtung in einer Spreizstellung;
- Fig.6
- eine Vorderansicht einer weiteren Ausführungsform
der kombinierten Stanz-und Bindevorrichtung gemäß
der Erfindung in Stanzstellung.
Die in Fig.1 in Seitenansicht dargestellte kombinierte
Stanz- und Bindevorrichtung 1 gemäß der Erfindung dient
zum Stanzen und Binden eines Stapels von Blättern. Die
kombinierte Stanz- und Bindevorrichtung 1 umfaßt eine
Stanzvorrichtung 2, auch "Locher" genannt, und eine an
ihr befestigte Bindevorrichtung 4.
Die Stanzvorrichtung 2 weist eine rechteckige Konsole 6
und einen U-förmigen Stanzbügel 8 auf. Der Stanzbügel 8
besteht aus einem linken Stanzbügelschenkel 10 und
einem rechten Stanzbügelschenkel 12 (nicht gezeigt) der
Länge "a" und einem Stegteil 14, welcher parallel zur
Längsrichtung der Konsole 6 ist, wie Fig.2 zeigt. Von
der Konsoloberfläche ragen drei Lagerböcke 16 in Form
von Vierkantrohren vertikal nach oben, welche in einer
Reihe parallel zur Längsrichtung der Konsole 6 auf
dieser befestigt sind und in welchen eine
Stanzschwenkachse 18 drehbar gelagert ist. Die beiden
Enden der Stanzschwenkachse 18 sind an je einem freien
Ende der beiden Stanzbügelschenkel 10,12 befestigt, so
daß der Stanzbügel 8 um die Lagerböcke 16 schwenkbar
ist, wie Fig.1 und 2 zeigen.
Zum Stanzen muß die Drehbewegung des Stanzbügels 8 in
eine Translationsbewegung von Stanzwerkzeugen 20
umgewandelt werden. Dazu ist bei der bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung eine Kulissenführung 22
vorgesehen.
Die Kulissenführung 22 umfaßt einen Kulissenkörper in
Form einer Rolle 24, deren freie Enden jeweils an einem
Stanzbügelschenkel 10,12 drehbar befestigt sind, wobei
die Rolle 24 parallel zur Stanzschwenkachse 18 ist und
mit einem Abstand "b" von dieser angeordnet ist. Die
Kulissenführung 22 umfaßt außerdem Kulissen 26, in
welchen die Rolle 24 geführt wird. Die Kulissen 26 sind
dadurch gebildet, daß zwei U-Profil-Schienen 28
haubenartig auf einem ersten, zur Rolle 24 parallelen,
Vierkantrohr 30 befestigt sind, wobei die Schenkel der
U-Profil-Schienen 28 die vertikalen Außenwände des
ersten Vierkantrohres 30 umfassen und ohne Abstand an
ihnen anliegen. Zwischen den Stegteilen 32 der beiden
U-Profil-Schienen 28 und der oberen Wand 34 des ersten
Vierkantrohres 30 sind zwei in
Vierkantrohrlängsrichtung offene, sich quer zur
Vierkantrohrlängsrichtung erstreckende längliche
Kammern 26 gebildet, welche die Kulissen der
Kulissenführung sind und durch welche die Rolle 24
hindurch ragt. Dadurch sind die beiden Kulissen 26 an
der am Stanzbügel 8 drehbar gelagerten Rolle 24
eingehängt, wobei die Rolle 24 in den beiden Kulissen
26 abrollen kann.
Die Stanzwerkzeuge sind Stanzmesser 20, welche in
vertikalen Führungsnuten 36 beweglich geführt sind. Die
Führungsnuten 36 sind in einer Längswand 38 eines
zweiten Vierkantrohres 40 quer zu dessen Längsrichtung
angebracht und sind gerade so tief, daß die Stanzmesser
20 in ihnen quer zur Nutenlängsrichtung vollständig
versenkt sind. Ein drittes Vierkantrohr 42, welches
parallel an der mit Führungsnuten 36 versehenen
Längswand 38 des zweiten Vierkantrohrs 40 anliegend
befestigt ist, bewirkt, daß die Stanzmesser 20 nicht
aus den Führungsnuten 36 herausfallen und nur vertikal
frei beweglich sind. Das dritte Vierkantrohr 42 ist
kantenbündig auf einem auf der Konsolenoberfläche
befestigten, sich in Konsollängsrichtung erstreckenden
Streifen 44 befestigt, welcher schmäler ist als die
Bodenlängsseite des dritten Vierkantrohres 42. Dadurch
entsteht eine nutförmige Ausnehmung 46 zwischen der
Konsolenoberfläche und der Bodenfläche des zweiten
Vierkantrohres 40 und eines Teils des dritten
Vierkantrohres 42. Die oberen Enden 48 der Stanzmesser
20 ragen durch einen sich in Vierkantrohrlängsrichtung
erstreckenden durchgehenden Schlitz 50 im Boden des
ersten Vierkantrohres 30 in den Innenraum des ersten
Vierkantrohres 30 hinein, wobei sich die Stanzmesser 20
bis fast an die obere Wand 34 des ersten Vierkantrohres
30 erstrecken. Das erste Vierkantrohr 30 wird an seiner
Rückseite an den vertikalen Anlageflächen der
Lagerböcke 16 und an seiner Vorderseite an
Vertikalführungen 51 gegen axiales Verkanten geführt.
Zum Stanzen werden die zu stanzenden Blätter in einem
Stapel in bekannter Weise in die nutförmige Ausnehmung
46 geschoben und der Stanzbügel 8 an seinem Stegteil 14
nach unten gedrückt, wodurch die an den
Stanzhebelschenkeln 10,12 befestigte Rolle 24 in einer
Kreisbogenbahn um die Stanzschwenkachse 18 geschwenkt
wird. Dabei rollt die Rolle 24 in den beiden Kulissen
26 in horizontaler Richtung ab und übt Druck auf die
obere Wand 34 des ersten Vierkantrohres 30 aus, wobei
dieses mit der Rolle 24 nach unten gedrückt wird. Dabei
legen sich die Stanzmesser 20 mit ihren oberen Enden 48
von innen an die obere Wand 34 des ersten
Vierkantrohres 30 an und werden vertikal nach unten
gedrückt, wobei ihre unteren Enden 52 aus den
Führungsnuten 36 austreten und den Blätterstapel
durchdringen, so daß die Blätter gelocht werden. Die
kombinierte Stanz- und Bindevorrichtung 1 befindet sich
dann in der in Fig.4 gezeigten Stanzstellung.
Die Stanzmesser 20 haben einen rechteckigen
Querschnitt, wobei die unteren Enden 52 jeweils eine
konkav gebogene Schneide 54 aufweisen, wie in Fig.3
gezeigt ist. Durch die konkave Schneidenform dringen
die Schneiden 54 leichter in den Papierstapel ein, da
die Schneiden 54 abschnittsweise eingedrückt werden.
Damit beim Stanzen von dicken Blätterstapeln kein
großer Kraftaufwand notwendig ist, müssen günstige
Hebelverhältnisse gewählt werden. Bei der bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung ist deshalb der Abstand
"b" zwischen der Rolle 24 und der Stanzschwenkachse 18
klein gegenüber der Länge "a" der Stanzbügelschenkel 10
und 12, wie Fig.1 zeigt. Um den Kraftaufwand beim
Stanzen von dicken Blätterstapeln weiter zu reduzieren
sind die Stanzmesser 20 im Abstand zwischen ihren
oberen Enden 48 und ihren unteren Enden 52 so
gestaffelt, daß sich insgesamt nur jeweils ein Drittel
der Stanzmesser 20 zu einem Zeitpunkt im Eingriff
befindet. Dabei bleibt der Abstand zwischen den unteren
Enden 52 der Stanzmesser 20 und den Mitnehmerstiften 58
konstant. Die Längenstaffelung der Stanzmesser 20
erfolgt durch Variation des Abstandes zwischen ihren
oberen Enden 48 und den Mitnehmerstiften 58.
Um nach dem Lochen eine selbsttätige Rückkehr des
Stanzbügels 8 in seine Ausgangslage zu ermöglichen,
sind mehrere Schraubenfedern 56 vorgesehen, welche mit
ihrem einen Ende von innen an der oberen Wand 34 des
ersten Vierkantrohres 30 anliegen und deren anderes
Ende auf den nach oben zeigenden Flächen des zweiten
und dritten Vierkantrohres 40,42 aufliegt, wobei die
Schraubenfedern 56 druckvorgespannt sind. Die
Schraubenfedern 56 ragen dabei durch entsprechende
Bohrungen im Boden des ersten Vierkantrohres 30.
Um die Stanzmesser 20 nach dem Lochen wieder aus dem
Blätterstapel herauszuziehen zu können, ragen durch die
breitere Seitenfläche der Stanzmesser 20
Mitnehmerstifte 58, welche länger sind als der
Bodenschlitz 50 des ersten Vierkantrohres 30 breit ist,
so daß die Mitnehmerstifte 58 von innen an den Boden
des ersten Vierkantrohres 30 anliegen können.
Beim Loslassen des Stanzbügels 8 wird das erste
Vierkantrohr 30 durch die vertikale Expansion der
Schraubenfedern 56 nach oben gedrückt, wobei sich die
Mitnehmerstifte 58 von innen an den Boden des ersten
Vierkantrohres 30 gedrückt werden und dadurch die
Stanzmesser 20 aus dem Blätterstapel nach oben
herausgezogen werden. An den Lagerböcken 16 ist jeweils
ein Höhenanschlag 59 angebracht, der das Ausfedern des
ersten Vierkantrohres 30 an dessen oberer Außenfläche
begrenzt.
Die Bindevorrichtung 4, welche an der Stanzvorrichtung
2 befestigt ist, umfaßt einen L-förmigen Spreizhebel
60, dessen einer Spreizhebelschenkel 62 auf der linken
Seite des linken Stanzbügelschenkels 10 nach oben über
den Stanzbügel 8 hinausragt, wobei das freie Ende
dieses einen Spreizhebelschenkels 62 mit einem
Handknauf 64 versehen ist. Der andere
Spreizhebelschenkel 66 ist in einer Lagerbohrung 68
eines Spreizhebellagerkörpers 70 parallel zur
Stanzschwenkachse 18 drehbar gelagert. Der
Spreizhebellagerkörper 70 ist am linken
Stanzbügelschenkel 10 in Schenkellängsrichtung zwischen
dem Stegteil 14 und der Stanzschwenkachse 18 befestigt
und ragt von diesem nach unten weg, wie Fig.1 und 3
zeigen. Damit ist der Spreizhebel 60 am Stanzbügel 8
drehbar befestigt.
Das freie Ende des anderen Spreizhebelschenkels 66 ragt
in eine stirnseitige Bohrung 72 eines ersten
Vierkantstabes 74 und ist in diesem befestigt, wie in
Fig.2 und 3 gezeigt ist. Dadurch und durch ein in Fig.2
nicht gezeigtes Drehlager im rechten Stanzbügelschenkel
12 ist der erste Vierkantstab 74 relativ zum Stanzbügel
8 zwischen den beiden Stanzbügelschenkeln 10 und 12
drehbar gelagert, wobei die Längsrichtung des ersten
Vierkantstabes 74 parallel zur Stanzschwenkachse 18
ist.
An der zum Stanzbügelstegteil 14 zeigenden Längsseite
des ersten Vierkantstabs 74 ist eine Platte 76
befestigt, welche mit ihrem einen Ende zwischen den
Stanzbügelschenkeln 10 und 12 hindurch nach oben ragt.
Am oberen Ende der Platte 76 ist quer zu dieser ein
erster Spreizkörper 78 befestigt, welcher zum Stegteil
14 des Stanzbügels 8 hin gerichtet ist. Damit ist der
Spreizhebel 60 Über den ersten Vierkantstab 74 und die
Platte 76 drehfest mit dem ersten Spreizkörper 78
verbunden.
Der erste Spreizkörper 78 weist eine Reihe von in
seiner Spreizkörperlängserstreckung sich erstreckenden
ersten Haken 80 auf, wie in Fig.2 gezeigt ist. Die
Hakenebene dieser ersten Haken 80 ist in der
Ausgangstellung parallel zu einer Ebene, in welcher der
Stanzbügel 8 liegt.
Ein zweiter Vierkantstab 82 ist, in Stanzbügelschenkel-Längsrichtung
gesehen, zwischen dem Stegteil 14 des
Stanzbügels 8 und dem ersten Vierkantstab 74 befestigt,
wobei er parallel zum ersten Vierkantstab 74 ist.
Von diesem zweiten Vierkantstab 74 ragt ein zweiter
Spreizkörper 84 nach oben. Der zweite Spreizkörper 84
weist eine Reihe von in seiner
Spreizkörperlängserstreckung sich erstreckenden zweiten
Haken 86 auf. Die Hakenebene der zweiten Haken 86 ist
senkrecht zur Ebene angeordnet, in der der Stanzbügel 8
liegt. Wie Fig.1 zeigt, liegt dadurch in der
Ausgangsstellung die Hakenebene der ersten Haken 80
senkrecht zur Hakenebene der zweiten Haken 86. Die
ersten Haken 80 des ersten Spreizkörpers 78 und die
zweiten Haken 86 des zweiten Spreizkörpers 84 sind
hakenrichtungsgleich und rechtwinklig deckungsgleich
zueinander angeordnet.
Vor dem Spreizen werden die schlaufenförmigen Finger 88
eines Binderückens 90 gleichzeitig in die ersten und
zweiten Haken 80,86 des ersten und zweiten
Spreizkörpers 78,84 einhängt, wie Fig.4 zeigt. Dabei
haben die ersten und zweiten Haken 80,86 einen Abstand
voneinander, welcher kleiner als der
Schlaufendurchmesser ist, so daß der Binderücken 90 mit
Spiel an den ersten und zweiten Haken 80,86 eingehängt
werden kann.
Damit die elastischen, schlaufenförmigen Finger 88 des
Binderückens 90 beim Spreizen nicht von den Haken 80,86
rutschen können, weisen die Hakenenden der ersten Haken
80 eine in ihrer Hakenebene liegende, hakeneinwärts
gegen die Spreizbelastungsrichtung gerichtete Neigung
von etwa 2 Grad auf. Die zweiten Haken 86 weisen
dieselbe gegen die Spreizbelastungsrichtung gerichtete
2 Grad-Neigung senkrecht zu ihrer Hakenebene auf.
Zum Spreizen der Finger 88 des Binderückens 90 wird der
Spreizhebel 60 am Handknauf 64 gefaßt und derart
gedreht, daß der erste Spreizkörper 78 vom zweiten
Spreizkörper 84 weg geschwenkt wird und die
schlaufenförmigen Finger 88 des Binderückens 90
gespreizt werden, wie Fig.5 zeigt. Dabei werden die
ursprünglich schlaufenförmigen Finger 88 durch das
Spreizen teilweise gerade gebogen, so daß die zuvor
gelochten Blätter auf die Enden der Finger 88 geschoben
werden können.
Damit die gespannten Finger 88 ohne Festhalten des
Spreizhebels in einem gespreizten Zustand gehalten
werden können, ist eine bekannte Klemmvorrichtung 92
vorgesehen, durch welche der Spreizhebel 60 gegenüber
dem Stanzbügel 8 in einer beliebigen Winkelstellung
arretiert werden kann. Dazu weist der
Spreizhebellagerkörper 70 einen Schlitz 94 auf, welcher
sich von der Lagerbohrung bis an das freie Ende des
Spreizhebellagerkörpers 70 erstreckt, wodurch der
Spreizhebellagerkörper 70 in zwei
Spreizhebellagerkörper-Wangen 96 und 98 geteilt wird.
Quer durch diesen Schlitz ragt eine Flügel-Klemmschraube
100, welche mit ihrem Schaft durch die
eine Spreizhebellagerkörper-Wange 96 ragt und in die
andere Spreizhebellagerwange 98 eingeschraubt ist.
Durch Festziehen der Flügel-Klemmschraube 100 werden
die beiden Spreizhebellagerkörper-Wangen 96,98
zusammengedrückt, wodurch der Spreizhebel 60 in der
Lagerbohrung festgeklemmt wird und damit arretiert ist.
Nach dem Einlegen der Blätter wird die Flügel-Klemmschraube
100 gelöst und der Spreizhebel 60 in
seine Ausgangslage zurückgedreht. Dabei rollen sich die
Finger 88 des Binderückens 90 aufgrund ihrer
Elastizität wieder schlaufenförmig zusammen und binden
dadurch die von den Fingern 88 gehaltenen Blätter.
Anstatt Haken 86 kann der zweite Spreizkörper 84 in
einer weiteren Ausführungsform, welche in Fig.6 gezeigt
ist, auch Haltestifte 102 aufweisen, welche senkrecht
nach oben ragen und quer zur Spreizkörperlängsrichtung
die ersten Haken 80 des ersten Spreizkörpers 78
überlappen. Vor dem Spreizen wird der Binderücken 90 in
die Bindevorrichtung 4 derart eingelegt, daß die
Haltestifte 102 durch Zwischenräume zwischen den
Fingern 88 des Binderückens 90 ragen und an einem
Rückenteil des Binderückens 90 anliegen und diesen
dadurch beim Spreizen am zweiten Spreizkörper 84
festhalten.
Mit der Bindevorrichtung 4 gemäß der Erfindung können
Binderücken 90 verschiedener Durchmesser und
Ausführungen aufgespreizt und wieder verschlossen
werden.