Die Erfindung betrifft eine Beschickungsvorrichtung zum Beschicken eines Mischers
mit Schüftgütern, z.B. mit mineralischen Zuschlagstoffen.
Beispielsweise zum Herstellen von Beton nach unterschiedlichen Rezepten ist es
bekannt, unterschiedliche Zuschlagstoffe, also beispielsweise Kies unterschiedlicher
Körnung und Sand, in radial zu einem Schrapper angeordneten, durch radiale Wände
voneinander getrennten Fächern zu speichern und mit einem Schrappkübel die
schräg abfallend gelagerten Schüttgüter aufzuziehen und über die Spitze des
Schüttgutkegels abzuschütten, so daß die derart aufgezogenen Schüttgüter auf einen
vor eine Abschlußwand befindlichen Dosiertisch fallen, von dem sie durch Dosieröffnungen,
die mit gesteuerten Verschlußorganen versehen sind, abgezogen
werden können.
Es ist bekannt, unterhalb der Abzugsöffnungen einen auf einer Wiegeeinrichtung
abgestützten Kübel anzuordnen, der die aus den einzelnen Abzugsöffnungen abgezogenen
Zuschlagstoffe aufnimmt. Dabei wird dem Kübel von jedem der Zuschlagstoffe
eine der gewünschten Rezeptur entsprechende Menge zugemessen, die
durch aufeinanderfolgendes Verwiegen des Kübels und entsprechende Steuerung
der Dosiereinrichtungen der Abzugsöffnungen ermittelt wird. Werden in einen Kübel
beispielsweise sechs unterschiedliche Zuschlagstoffe eingefüllt, die durch die Dosiereinrichtungen
von sechs Abzugsöffnungen zugemessen werden, dauert die Befüllung
des Kübels sehr lange, was zu einer beträchtlichen Leistungsverminderung
der Betonbereitungsanlage führt, weil der Zement und das Anmachwasser dem Mischer
sehr schnell zugeführt werden können, so daß die für das Befüllen des Kübels
mit den Zuschlagstoffen und das aufeinanderfolgende Verwiegen Zeiten benötigt
werden, die die Gesamtzeit bis zur Abgabe einer fertig gemischten Charge aus dem
Mischer verlängern.
Bei sogenannten Sternanlagen, bei denen die Schüttgüter bzw. Zuschlagstoffe in
durch radiale Wände voneinander getrennten Boxen gespeichert werden, stellt die
Beschickerwaage einen zeitlichen Engpaß dar, da die einzelnen Zuschlagstoffe
nacheinander in den stehenden Beschicker dosiert werden müssen. Um die Leistung
sogenannter Sternanlagen zu erhöhen, ist es bekannt, eine zusätzlichen Zuschlagdosierstation
vorzusehen, in der die Zuschläge auf Bandwaagen aufgegeben
werden. Die Entleerung erfolgt dann in kurzer Zeit in einen Beschickerkübel. Eine
derartige Anlage mit Bandwaagen wird weiter unten anhand der Fig. 3 näher beschrieben.
Ein Nachteil einer Beschickungsvorrichtung mit Bandwaagen besteht aber
darin, daß die entsprechende Anlage viel Raum beansprucht.
Weiterhin sind Anlagen bekannt, bei denen das von einem Schrappkübel aufgezogene
Material über Dosierklappen in einen Wiegebehälter aufgegeben wird. Von
dem Wiegebehälter werden dann die verwogenen Schüttgüter in einen Aufzugskübels
gegeben, der dann nur der Beförderung des verwogenen Materials in den Mischer
dient. Eine Beschickungsvorrichtung mit einem Wiegebehälter wird weiter unten
anhand der Fig. 4 näher erläutert.
Beschickungsvorrichtungen mit einer Bandwaage bzw. einem Wiegebehälter arbeiten
verhältnismäßig schnell, sie haben aber dafür den Nachteil, daß sie einen höheren
Investitionsaufwand bedingen und entsprechend mehr Platz benötigen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Beschickungsvorrichtung zu schaffen, mit
der sich einerseits die Zeit zum Beschicken eines Mischers mit verschieblichen und
verwogenen Schüttgütern verkürzen läßt und die andererseits nur einen verhältnismäßig
geringen Platzbedarf hat.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Beschickungsvorrichtung zum Beschicken
eines Mischers mit Schüttgütern, z.B. mit mineralischen Zuschlagstoffen,
mit zwei Kübeln, die über zwei parallel zueinander angeordnete Aufzüge durch zwei
Winden zwischen ihrer unteren unter mit gesteuerten Klappen oder Schiebern versehenen
Dosieröffnungen befindlichen Befüllstellung und ihrer oberen Verkippstellung,
aus der sie in einen Mischer entleerbar sind, verfahrbar sind und die in ihrer
Befüllstellung auf jedem zugeordneten Wiegeeinrichtungen abgestützt sind, gelöst.
Durch die erfindungsgemäße Beschickungsvorrichtung läßt sich die Zeit zur Befüllung
der beiden Kübel beträchtlich verkürzen, weil gleichzeitig beide Kübel mit unterschiedlichen
Schüttgütern befüllt werden können, so daß sich die Zeit zum Befüllen
beider Kübel gegenüber der Zeit zum Befüllen nur eines sämtliche Schüttgüter aufnehmenden
Kübels nahezu halbieren läßt.
Da jeder der beiden Kübel kleiner ist als ein die gesamte abgemessene Menge aufnehmender
Kübel, können die Führungen der Aufzugseinrichtungen und die Winden
schwächer ausgelegt werden.
Durch versetzten Anlauf der Windenantriebe zum Aufziehen der Kübel wird der benötigte
Spitzenstrom reduziert.
Durch die getrennte Verwiegung der beiden Kübel durch besondere diesen jeweils
zugeordnete Wiegeeinrichtungen können kleinere Wägezellen verwendet werden,
durch die sich die Dosiergenauigkeit erhöhen läßt.
Sollte einer der beiden Kübel, beispielsweise wegen Störung einer Winde, ausfallen,
kann mit dem anderen Kübel weitergefahren werden und dadurch ein Notbetrieb mit
geringerer Leistung aufrecht erhalten werden.
Zweckmäßigerweise lassen sich die beiden Kübel zum Zwecke des gemeinsamen
Aufziehens miteinander verbinden. Durch eine derartige Verbindung kann eine Absturzsicherung
geschaffen werden, die wirksam wird, wenn eine Winde versagt oder
ein Seil reißt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigt
- Fig. 1
- eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Beschickungsvorrichtung,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Aufzugsbahn der Kübel der Beschickungsvorrichtung
nach Anspruch 1,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht einer Beschickungsvorrichtung mit Bandwaage
und
- Fig. 4
- eine Seitenansicht einer Beschickungsvorrichtung mit Wiegebehälter.
Die Mischvorrichtung mit Beschickungsvorrichtung besteht aus einer Brücke, auf deren
auf Pfosten 1 abgestützten Trägern 2 beispielsweise ein Ringtrogzwangsmischer
3 angeordnet ist, der mit einem trichterförmigen Auslauf versehen ist, über dessen
Auslaufstutzen 4 beispielsweise Fahrmischer befüllt werden können.
Oberhalb des Mischers 3 befindet sich der Auslauftrichter 5 eines Zementsilos, über
den Zement in den Trichter eingegeben werden kann. Weiterhin befindet sich oberhalb
des Mischers 3 eine Leitung 6, über die das Anmachwasser zugeführt wird.
Die Zuschlagstoffe werden in den Mischer durch zwei Kübel 7, 8 eingefüllt, die aus
ihrer unteren Befüllstellung auf einer Führung 9 durch Winden 10, 11 aufgezogen
werden können, wobei gekrümmte Führungen 12 oberhalb des Mischers 3 zum Verkippen
der Kübel 7, 8 vorgesehen sind. In ihrer unteren Stellung befinden sich die
Kübel 7, 8 unterhalb eines Dosiertisches 13, der für jede der durch radiale Wände
abgeteilten Fächer mit einer steuerbaren Dosierklappe 14 versehen ist. Wie aus der
Zeichnung ersichtlich ist, sind jedem der beiden Kübel 7, 8 drei Abzugsöffnungen mit
steuerbaren Dosierklappen 14 zugeordnet.
Jeder der beiden Kübel 7, 8 ist auf einer eigenen Wiegeeinrichtung abgestützt, so
daß aus jeder Abzugsöffnung die für das jeweilige Rezept vorgesehene Menge an
Zuschlagstoffen abgezogen werden kann.
Nach der dosierten Zumessung der einzelnen Zuschlagstoffe zu den Kübeln können
diese über die Winden 10, 11 seitlich versetzt oder auch gleichzeitig, gegebenenfalls
über Kupplung, miteinander aufgezogen und in den Mischer 3 gekippt werden.
Aus Fig. 3 ist eine bekannte Beschickungsvorrichtung mit Bandwaagen ersichtlich,
bei der das durch einen Schrappkübel aufgezogene und über die Spitze der Schüttkegel
abgekippte Material über eine Abzugsklappe 20 auf Bandwaagen 21 aufgegeben
wird, die das verwogene Material in den nur dem Transport dienenden Kübel 22
fördern. Der mit dem verwogenen Material gefüllte Kübel 22 wird dann in der dargestellten
Weise aufgezogen und in den Mischer 23 verkippt. Aus Fig. 3 ist ersichtlich,
daß die Anordnung von Bandwaagen die Anlage beträchtlich verlängert, weil der Kübel
22 nicht unmittelbar unter den Abzugsöffnungen 20 angeordnet werden kann.
Auf Fig. 4 ist eine Beschickungsvorrichtung mit einem Wiegebehälter bekannt. Der
Wiegebehälter 30 ist in einer Grube 31 über Wiegezellen 32 aufgehängt. Das zu
verwiegende Material wird über die Abzugsklappe 34 in den Wiegebehälter 30 aufgegeben.
Der Wiegebehälter 30 ist mit einer Bodenklappe 35 versehen, über die
sich der nur dem Transport dienende Kübel 36 befüllen läßt. Eine Beschickungsvorrichtung
mit Wiegebehälter ist schon deshalb nachteilig, weil sie eine Grube benötigt,
um die Höhe des Materiallagers hinreichend ausnutzen zu können.