DE19710936A1 - Zweikübelaufzug - Google Patents
ZweikübelaufzugInfo
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- Preparation Of Clay, And Manufacture Of Mixtures Containing Clay Or Cement (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Beschickung von diskontinuierlich arbei
tenden Anlagen, insbesondere Betonmischanlagen.
Beton wird überwiegend in stationären Betonmischanlagen hergestellt /1/ (Abb. 1)
und dann zur Einbaustelle transportiert (Transportbeton). Dabei dominieren für den
Transport des Betons Transportbetonmischer, die entsprechend der Empfehlung der
DIN 1045 /2/ auch als selbständige Mischer agieren können.
Für fahrzeuggemischten Beton wäre nach Empfehlung der DIN 1045 allein nur das
Befüllen des Transportmischers mit dosierten Zuschlägen notwendig, wenn diese
danach mindestens 50 Umdrehungen im Transportmischer gemischt werden. Übli
che Transportmischer besitzen bereits eine ausreichend gute Mischwirkung. /3/
Transportbetonmischer mit Gegenspirale (Gegenstrommischer), Fahrmischer mit
zusätzlicher Mischwendel oder Turbomischer, z. B. das System Reich Vibro L + M
2000 /4/ verfügen über eine deutlich verbessere Mischwirkung. /5/
Für diese Transportbetonmischer ist ein Dosierwerk, z. B. eine Betonmischanlage
ohne Mischvorgang, ausreichend, da die vorhandene Mischwirkung eine qualitative
Betonherstellung schon bei kurzen Fahrstrecken gewährleistet.
Die auf dem Markt angebotenen Betonmischanlagen verkörpern in ihren Ausführun
gen einen hohen Stand der Technik. Alle Mischanlagen sind so ausgelegt, daß sie
die Empfehlungen der DIN 1045 mit einer Mindestmischzeit von 30 s für werkge
mischten Beton erfüllen. Dabei erfolgt die Betonherstellung in zwei Abschnitten, die
auch als Haupt- und Nebenspiel bezeichnet werden können.
Das Hauptspiel umfaßt alle Vorgänge die direkt mit dem Mischer zusammenhängen.
Das sind das Einfüllen der Zuschlagstoffe, des Wassers und des Zementes in den
Mischer, das Mischen aller Komponenten und das Entleeren des Mischers.
Das Nebenspiel beinhaltet die Vorgänge Zuschlagstoffe dosieren, Zuschlagstoffe
mittels Beschicker zum Mischer befördern (meist im Kübelaufzug), Einfüllen der Zu
schlagstoffe in den Mischer und Beschicker zur Zuschlagdosierung herabfahren.
Der zeitliche Ablauf aller Vorgänge kann dabei in einem Spielzeitdiagramm an
schaulich dargestellt werden; Abb. 2 und 3.
Es ist zu beachten, daß das Haupt- und Nebenspiel bei vielen Mischanlagen durch
den Beschicker bestimmt wird. Deutliche Reduzierungen von Zeitanteilen im Mi
scherspiel sind nicht ohne Änderung des Beschickungsmechanismus möglich. Durch
eine Verkürzung der Mischzeit muß der Mischer bei vielen ausgeführten Anlagen auf
den Beschicker warten (Abb. 3). Es entsteht eine Zwangspause im Hauptspiel.
Zusammengefaßt ergeben sich folgende Probleme:
- - Wollte man bei zur Zeit verfügbaren Betonmischanlagen kürzer Mischen als es von der geltenden Norm empfohlen wird, oder
- - wollte man nur dosieren und in Transportbetonmischern mischen,
dann erlauben die vorhandenen Beschickungsmechanismen keine deutliche Kapa
zitätssteigerung der Mischanlage, da ihre technischen Möglichkeiten, insbesondere
die Aufzugsgeschwindigkeit, zur Zeit begrenzt sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, die es ermöglicht,
Mischanlagen, insbesondere Betonmischanlagen, unter Beibehaltung der anderen
technische Anlagenbestandteile als Dosierwerk zu betreiben.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruch 1 ge
löst.
- - Der Zweikübelaufzug gestattet deutlich kürzere Prozeßzeiten in der Mischanlage.
- - Das Vorhandensein eines Zweikübelaufzuges ermöglicht den Betrieb einer Mischanlage als Dosierwerk.
- - Die Mischeinrichtung der Mischanlage kann die Aufgabe des Vormischens über nehmen. Vor allem in Betonmischanlagen können dadurch die dosierten Zu schlagstoffe mit dem Zement und dem Wasser kurz angemischt werden, um so die Zementstaubentwicklung beim Einfüllen der Zuschlagstoffe in den Transport betonmischer zu reduzieren. Der eigentliche Mischvorgang findet dann im Beton mischfahrzeug statt.
- - Allein durch das zeitliche Verweilen der dosierten Zuschlagstoffe im Mischer un terscheiden sich die Funktionen Dosierwerkbetrieb oder Mischanlagenbetrieb. Ei ne Funktionsänderung ist daher ständig möglich.
- - Im Dosierwerkbetrieb ist die Kapazität der Mischanlage deutlich erhöht gegenüber dem normalen Mischbetrieb.
Beispiel entsprechend den Spielzeitdiagrammen Abb. 7
- - Insbesondere bei hochsommerlichen Temperaturen kann durch den Mischbeginn während des Transportes (Wasser wird erst während der Fahrt im Transportbe tonmischer zugegeben) die zur Verfügung stehende Einbauzeit für den Beton verlängert werden.
- - Die Verwendung einer Austragvorrichtung für den Frischbeton /6/ gestattet Mischanlagenbetrieb unter Einhaltung der Mindestmischdauer von 30 s und Aus nutzung der durch den Zweikübelaufzug gegebenen Vorteile. (Abb. 7)
- - Der Zweikübelaufzug benötigt keine erhöhte Antriebsleistung gegenüber dem klassischen Kübelaufzug.
- - Die Investitionskosten sind deutlich geringer als z. B. bei einem Stetigförderer, der auch einen Dosierwerkbetrieb mit annähernd gleichen technischen Parametern ermöglichen würde.
- - Der Verschleiß der Transportkübel durch das Schüttgut ist gering.
- - Im Gegensatz zu einem Stetigförderer ist die Transport- und Entleerzeit der do sierten Zuschläge für eine Charge gering. Zwischensilos, z. B. vor dem Mischer; für das kurzzeitige Aufnehmen der dosierten Zuschlagstoffe werden nicht benö tigt.
Der Zweikübelaufzug verfügt über zwei Aufzugskübel, die abwechselnd die dosier
ten Zuschlagstoffe aufnehmen und zum Mischer befördern. Der eine Aufzugskübel
wirkt dabei wie z. B. das Gegengewicht eines Treibscheibenaufzuges und bewegt
sich dadurch immer in die entgegengesetzte Richtung des anderen Aufzugkübels.
Der Dosiervorgang der Zuschlagstoffe beginnt, wenn der andere Aufzugskübel in
der obersten Position, zum Einfüllen der Zuschlagstoffe in den Mischer, angekom
men ist. Die bisherige Zwangspause zwischen zwei Dosiervorgängen, bestehend
aus den Zeitanteilen Beschicker auf, Beschicker entleeren, Beschicker ab, wird da
durch auf den Zeitanteil Beschicker auf gleich Beschicker ab reduziert und damit um
mehr als die Hälfte verkürzt werden. Der Aufzugkübel, der die Zuschlagstoffe in den
Mischer füllt, verweilt solange in dieser Position, bis der Aufzugkübel, der die do
sierten Zuschlagstoffe aufnimmt, gefüllt ist. Das Spielzeitdiagramm (Abb. 7 und 8)
stellt diesen Ablauf übersichtlich da.
Der Zweikübelaufzug kann je nach Bauart der projektierten Anlage verschieden
ausgeführt sein. Die Entleerung der Kübel erfolgt durch eine Bodenklappe, eine
Entleerung durch Kippen ist auch möglich. Beispielhaft seien hier zwei Ausführungs
varianten eines Zweikübelaufzuges als Beschickeraufzug einer Mischanlage darge
stellt.
Für das Dosieren der Zuschlagstoffe dient eine separate Zuschlagwaage (3) oder
ein Wiegeband. Auch die direkte Nutzung der Aufzugskübel als Wägegefäß ist mög
lich. Die Zuschlagwaage wird durch Bodenentleerung in den Aufzugskübel, das
Wiegeband direkt in die Aufzugskübel (1, 2) entleert. Die Aufzugskübel bewegen
sich abwechselnd zwischen der unteren und der oberen Position. Die Aufzugsschie
nen (4, 5), für jeden Kübel separate Schienen, werden weitestgehend parallel zu
einander angeordnet, so daß die Kübel aneinander vorbeigeführt werden. Der An
trieb der beiden Kübel kann durch klassische Seilantriebe (einzeln oder kombiniert)
mit versetzter Seilführung (6) oder durch Kettentrieb erfolgen.
Die Aufzugskübel (1, 2) werden durch die Zuschlagstoffwaage (3) befüllt. Eine zu
sätzliche Schurre (4) an der Zuschlagstoffwaage sichert das wechselseitige Füllen
der Aufzugskübel. Die Aufzugskübel bewegen sich in parallelverlaufenden, direkt
nebeneinanderliegenden Aufzugsschienen (5). Am oberen Endpunkt der Aufzugs
bahn befindet sich eine weitere Schurre (6), die das sichere Befüllen des Mischers
ermöglicht. Der Antrieb der beiden Aufzugskübel erfolgt hier durch einen Seiltrieb,
wobei durch die gemeinsame Windenwelle (7) der jeweils abwärtsbewegte Kübel mit
seinem Kübelgewicht die Aufwärtsbewegung des anderen Kübels unterstützt.
Weitere Varianten ergeben sich durch unterschiedliche Anordnung der Aufzugs
schienen, je nach Platzverhältnissen, die beispielhaft in Abb. 6 dargestellt sind.
/1/ Wollenick, K.; Simon, S.; Automatisierung und Robotereinsatz im Bauwesen - eine
Studie; BMT Baumaschine+Bautechnik; Bauverlag Wiesbaden; Nr. 5/95,
S. 75-81.
/2/ DIN 1045; Ausgabe 7/88, Beuth-Verlag.
/3/ N.N.; Neue Schwerpunkte beim Einsatz von Betonfahrmischern; BMT
Baumaschine+Bautechnik, Bauverlag Wiesbaden; Nr. 10/96, S. 5.
/4/ Firmenschrift; Reich Vibro; Reich Baumaschinen GmbH; Nersingen 1995.
/5/ Riker, R.; Maschinentechnik im Betonbau; Ernst und Sohn Verlag Berlin;
1. Ablage 1996; S. 169-170, S. 275-277.
/6/ Neuschütz, D.; Austragsysteme für Mischernachbehälter; Schüttgut;
Trans Tech Publications Clausthal-Zellerfeld; Jahrgang 1 (1995);
Nr. 1; S. 119-124.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Befördern von Schüttgütern, dadurch gekennzeichnet, daß als
Transportmittel kübelförmige Behältnisse verwendet werden und mindestens zwei
Behältnisse am Transport der Schüttgüter beteiligt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kübel entlang
ihrer Bewegungsbahn geführt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kübel in ge
trennten Schienenpaaren geführt werden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kübel in überwie
gend getrennten Schienenpaaren geführt werden, die Schienenenden gemeinsam
ausgeführt sind.
5. Vorrichtung nach einem der oberen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kübel durch Seiltrieb oder Hülltrieb angetrieben werden.
6. Vorrichtung nach einem der oberen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kübel durch einen gemeinsamen Antrieb bewegt werden.
7. Vorrichtung nach einem der oberen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Kübel durch einen separaten Antrieb bewegt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19710936A DE19710936A1 (de) | 1997-03-15 | 1997-03-15 | Zweikübelaufzug |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19710936A DE19710936A1 (de) | 1997-03-15 | 1997-03-15 | Zweikübelaufzug |
Publications (1)
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DE19710936A1 true DE19710936A1 (de) | 1998-09-17 |
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ID=7823591
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19710936A Withdrawn DE19710936A1 (de) | 1997-03-15 | 1997-03-15 | Zweikübelaufzug |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19710936A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0873835A2 (de) * | 1996-11-22 | 1998-10-28 | Liebherr-Mischtechnik GmbH | Beschickungsvorrichtung zum Beschicken eines Mischers mit Schüttgütern |
EP2441728A1 (de) * | 2010-10-15 | 2012-04-18 | Mauro Service Impianti Srl | Mischstation und Verfahren zur Herstellung eines Konglomerats, insbesondere zur Herstellung von Beton- ou Bitumenkonglomeraten |
IT201700027964A1 (it) * | 2017-03-14 | 2018-09-14 | Zanelli S R L | Dispositivo dosatore |
EP4302866A1 (de) * | 2022-07-04 | 2024-01-10 | Liebherr-Mischtechnik GmbH | Mischanlage |
-
1997
- 1997-03-15 DE DE19710936A patent/DE19710936A1/de not_active Withdrawn
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0873835A2 (de) * | 1996-11-22 | 1998-10-28 | Liebherr-Mischtechnik GmbH | Beschickungsvorrichtung zum Beschicken eines Mischers mit Schüttgütern |
EP0873835A3 (de) * | 1996-11-22 | 2000-06-14 | Liebherr-Mischtechnik GmbH | Beschickungsvorrichtung zum Beschicken eines Mischers mit Schüttgütern |
EP2441728A1 (de) * | 2010-10-15 | 2012-04-18 | Mauro Service Impianti Srl | Mischstation und Verfahren zur Herstellung eines Konglomerats, insbesondere zur Herstellung von Beton- ou Bitumenkonglomeraten |
IT201700027964A1 (it) * | 2017-03-14 | 2018-09-14 | Zanelli S R L | Dispositivo dosatore |
EP3375512A1 (de) * | 2017-03-14 | 2018-09-19 | Zanelli S.R.L. | Dosiervorrichtung |
EP4302866A1 (de) * | 2022-07-04 | 2024-01-10 | Liebherr-Mischtechnik GmbH | Mischanlage |
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