EP0764581A1

EP0764581A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Gebinden aus mehreren Einzelpackungen

Info

Publication number: EP0764581A1
Application number: EP96114936A
Authority: EP
Inventors: Jan Hageman
Original assignee: B HAGEMANN GmbH AND Co
Current assignee: B HAGEMANN GmbH AND Co
Priority date: 1995-09-20
Filing date: 1996-09-18
Publication date: 1997-03-26
Also published as: DE19534817A1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Gebinden (1) aus mehreren Einzelpackungen (2), die im wesentlichen senkrechte Seitenwände haben und zu einer Stammanordnung (3) zusammenstellbar sind, die eine ebene Standfläche mit einer im wesentlichen geschlossenen, umlaufenden Kante aufweist. Das Verfahren besteht aus folgenden Verfahrensschritten: mehrere Einzelpackungen werden zu einer Stammanordnung (3) zusammengestellt, so daß sie eine ebene Standfläche (5) mit einer im wesentlichen geschlossenen, umlaufenden Kante ergeben; die Stammanordnung wird derartig auf die Seite gelegt, daß die Standfläche (5) vertikal ausgerichtet ist; die Stammanordnung wird in eine Wickelstation (6) eingeführt, in der die untere Kante der Stammanordnung von einer umlaufenden Folienspule mit einer Stretchfolie (8) umwickelt wird derart, daß sich die Stretchfolie wenigstens zu einem Fünftel bis zu einem Drittel über die Höhe der Stammanordnung und mit einer Unterwicklung von 25 % bis 75 % der Folienbreite in die Ebene der Standfläche erstreckt. die umwickelte Stammanordnung wird wieder aufgerichtet. Die Stammanordnung wird durch einen Folien-Ringbahn-Wickler (7) geführt. <IMAGE>

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Gebinden aus mehreren Einzelpackungen, die im wesentlichen senkrechte Seitenwände haben und zu einer Stammanordnung zusammenstellbar sind, die eine ebene Standfläche mit einer im wesentlichen geschlossenen, umlaufenden Kante aufweist.
Ein solches Verfahren ist bekannt aus der DE 36 06 826 C2. Im Stand der Technik wird beschrieben, wie eine solche Stammanordnung mit Stretchfolie umwickelt werden kann, so daß sich ein nach unten über die Mantelfläche überstehender Folienbereich (Unterwicklung) und ein weiterer Folienbereich um den unteren Rand der Unterseite der Stammanordnung ausbilden kann. Dabei ergibt sich die Form einer Banderole, die folien- und zeitsparend ist und zum Zusammenhalt ausreichend ist. Eine Entnahme von Einzelstücken ist dabei möglich, ohne daß das Gebinde mit einem Werkzeug geöffnet werden muß.
Nachteilig bei dem bekannten Verfahren ist, daß hierzu eine spezielle Wickelstation erforderlich ist, bei der ein Wickelarm um eine vertikale Achse drehbar gelagert ist und eine Auflageplatte vorhanden ist, die das Gebinde trägt.
Es stellt sich die Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung von Gebinden aus mehreren Einzelpackungen anzugeben, bei dem an sich bekannte Wickelstationen einsetzbar sind und bei dem die Vorteile der Stretchfolie besonders zum Tragen kommen.
Diese Aufgabe wird gelöst bei einem Verfahren zur Herstellung von Gebinden, das folgende Verfahrensschritte umfaßt:

mehrere Einzelpackungen werden zu einer Stammanordnung zusammengestellt, so daß sie eine ebene Standfläche mit einer im wesentlichen geschlossenen, umlaufenden Kante ergeben;
die Stammanordnung wird derartig auf die Seite gelegt, daß die Standfläche vertikal ausgerichtet ist;
die Stammanordnung wird in eine Wickelstation eingeführt, in der die untere Kante der Stammanordnung von einer umlaufenden Folienspule mit einer Stretchfolie umwickelt wird derart, daß sich die Stretchfolie wenigstens zu einem Fünftel bis zu einem Drittel über die Höhe der Stammanordnung und mit einer Unterwicklung von 25 % bis 75 % der Folienbreite in die Ebene der Standfläche erstreckt;
anschließend wird die Stammanordnung wieder aufgegerichtet.

Dabei wird von an sich bekannten Umwickelstationen gebrauch gemacht, wie sie beispielsweise in der Europäischen Patentschrift 152 960 B1 dargestellt sind. Unter Stretchfolien werden solche verstanden, die beispielsweise aus PVA-Copolymeren, Polypropylen oder PVC bestehen, so wie sie in der genannten EP 152 960 B1 beschrieben sind (vgl. Spalte 9 unten). Derartige Folien werden, teilweise unter anderen Warenzeichen, auch auf dem deutschen Markt angeboten und sind dem Fachmann bekannt. Sie haben die Eigenschaft, daß sie sehr hoch streckbar sind während des Wickelprozesses und sich nach Aufheben der Spannung wieder zurückziehen und ihre Länge verkleinern und diese Stretchwirkung auch über längere Zeit beibehalten. Es ist damit möglich, ohne die Verwendung von Pappen oder Pappstreifen Verpackungen herzustellen, die zumindest als Zwischenverpackungen dienen können. Als Verpackungsgut eignen sich beispielsweise verpackter Kaffee, Waschpulver, Körnerfutter und dergleichen, wie sie üblicherweise in Kartonverpackungen angeboten werden.
Durch die Umwicklung der Stammanordnung mit einem vertikal ausgerichteten Wickler, wobei während des Wickelns die Stammanordnung nicht mehr bewegt wird, ist eine definierte und einfache Herstellung einer solchen Verpackung möglich.
Hierzu wird vorzugsweise ein Wickler mit einer Folien-Ringbahn verwendet. Die Stammanordnung sollte vorzugsweise eine Quaderform haben. Es sei aber nicht ausgeschlossen, daß auch Sechsecksformen oder runde Formen gewickelt werden, wenn entsprechende Einzelpackungen sich in eine derartige Stammanordnung legen lassen. Es sollte darauf geachtet werden, daß eine feste und im wesentlichen unverrückbare und schwer quetschbare Form der Stammanordnung gewählt wird. Es ist aber nicht erforderlich, daß die Stammanordnung aus praktisch unzerdrückbaren Quaderpackungen besteht, sondern je nach Andruck und Spannung der Stretchfolie lassen sich vorzugsweise auch Kartonverpackungen der vorgenannten Art umwickeln.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens umfaßt

einen ersten Förderer, auf dem die Einzelpackungen in Form einer Stammanordnung förderbar sind und der kurz vor einer Wickelstation endet,
eine Wickelstation, in der die Stammanordnung stillstehend in einer Position mit vertikal ausgerichteter Standfläche mit einer Stretchfolie umwickelbar ist,
und einen Abförderer, der die umwickelten Gebinde aufnimmt und abfördert.

Weitere Merkmale sind in weiteren Unteransprüchen angesprochen.
Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt. Die Figuren der Zeichnung zeigen

Figur 1 eine Vorrichtung in perspektivischer Ansicht
Figur 2 zwei Darstellungen eines umwickelten Gebindes
Figur 3 eine zweite Ausführungsform mit zwei Umwicklungen des Gebindes
Figur 4 eine weitere Ausführungsform des Gebindes,

In Fig. 1 ist dargestellt eine Vorrichtung, in der Gebinde 1 aus mehreren Einzelpackungen herstellbar sind, die im wesentlichen senkrechte Seitenwände haben und zu einer Stammanordnung 3 zusammenstellbar sind. Eine solche Stammanordnung wird auf einen ersten Förderer 4 aufgelegt, auf den die Einzelpackungen in Form der Stammanordnung 3, also lose zusammengestellt, förderbar sind. Der erste Förderer 4 endet kurz vor einer Wickelstation und erlaubt es, die Stammanordnung praktisch erschütterungsfrei in die Wickelstation 3 einzugehen. Der Förderbereich des ersten Förderers und der Wickelstation ist seitlich von zwei verstellbaren Leitblechen 14 begrenzt. Zwischen den Leitblechen 14 gleiten die Quaderpackungen der Stammanordnung hindurch. Die Leitbleche enden im Bereich ihres vorderen Endes in einer Zunge 14', die leicht nach inenn gekrümmt ist. Die Stammanordnung endet mit ihrer Standfläche bündig mit den freien Enden der Zuge 14'.
In der Wickelstation 3 wird die Stammanordnung mit ihrer ebenen Standfläche so ausgerichtet, daß die Standfläche vertikal liegt und so weit ragt, daß sie frei umwickelt werden kann. Sie ragt demnach hinein in die Wickelbahn eines Folien-Ringbahn-Wicklers 7, der mit einer Vorratsrolle 11 ausgestattet ist und die Folie über eine entsprechend einstellbare Spannung (Einstellrollen 12) auf das untere Ende der Stammanordnung wickelt. Die Zunge 14' ragen dabei ebenfalls in den Wicklungsbereich und werden mit umwickelt.
Dabei erfolgt die Umwicklung mit der Stretchfolie 8 derart, daß sich die Stretchfolie wenigstens zu 1/5 bis zu 1/3 über die Höhe der Stammanordnung und mit einer Unterwicklung von 25 bis 75 % der Folienbreite in die Ebene der Standfläche 5 erstreckt. Die vorgenannten Werte haben sich als optimal für eine derartige Wickel- und Verpackungstechnik erwiesen. Nach dem Umwickeln wird mit Hilfe eines Stoßförderers (nicht dargestellt) die umwickelte Packung in Richtung eines Abförderers 10 gestoßen, wobei sich die Stretchfolie auch von den Zungen abschiebt. Die Packungen werden vom Abförderer abgenommen und wieder in die normale Standposition gestellt, wie dies aus Figur 4 erkennbar ist. Man hat damit ein Gebinde 1 mit einer Wicklung 9, wobei ohne Verwendung von Pappstreifen, Unterlegtafeln und dergleichen, ein ausreichender Halt gegeben ist. Es ist ein Gebinde schaffen, das beispielsweise in Discountläden sofort in die Regale einstellbar ist.
Figur 3 zeigt ein Gebinde 1', bei dem der Wickelvorgang wiederholt worden ist. Dabei entsteht ein Wickel 9 und 9'.
Weiterhin zeigt Figur 4 eine Ausführungsform, bei der ein Aufreißfaden 20 zwischen zwei Packungsreihen vorgesehen ist, der das Öffnen des Gebindes zusätzlich erleichtert.
Die Stammanordnung sollte vorzugsweise eine Quaderform haben, um übliche Quaderpackungen aufwickeln zu können. Es sei aber nicht ausgeschlossen, daß beispielsweise auch Kunststoff-Flaschen zu Gebinden derartiger Form zusammengestellt werden. Wesentlich ist, daß in der auf die Seite gelegten Formation die Stammanordnung förder- und umwickelbar bleibt.

Claims

Verfahren zur Herstellung von Gebinden (1) aus mehreren Einzelpackungen (2), die im wesentlichen senkrechte Seitenwände haben und zu einer Stammanordnung (3) zusammenstellbar sind, die eine ebene Standfläche mit einer im wesentlichen geschlossenen, umlaufenden Kante aufweist, mit folgenden Verfahrensschritten:
- mehrere Einzelpackungen werden zu einer Stammanordnung (3) zusammengestellt, so daß sie eine ebene Standfläche (5) mit einer im wesentlichen geschlossenen, umlaufenden Kante ergeben;

- die Stammanordnung wird derartig auf die Seite gelegt, daß die Standfläche (5) vertikal ausgerichtet ist;

- die Stammanordnung wird in eine Wickelstation (6) eingeführt, in der die untere Kante der Stammanordnung von einer umlaufenden Folienspule mit einer Stretchfolie (8) umwickelt wird derart, daß sich die Stretchfolie wenigstens zu einem Fünftel bis zu einem Drittel über die Höhe der Stammanordnung und mit einer Unterwicklung von 25 % bis 75 % der Folienbreite in die Ebene der Standfläche erstreckt;

- die umwickelte Stammanordnung wird wieder aufgerichtet.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stammanordnung durch einen Folien-Ringbahn-Wickler (7) geführt wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stammanordnung (3) Quaderform hat.
Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stammanordnung aus hochkant gestellten Quaderpackungen (2), letztere vorzugsweise aus Karton, besteht.
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
- einen ersten Förderer (4), auf dem die Einzelpackungen (2) in Form einer Stammanordnung (3) förderbar sind und der kurz vor einer Wickelstation endet,

- durch eine Wickelstation, in der die Stammanordnung stillstehend in einer Position mit vertikal ausgerichteter Standfläche mit einer Stretchfolie umwickelbar ist,

- und mit einem Abförderer, der die umwickelten Gebinde aufnimmt und abfördert.
Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Förderbreich des ersten Förderers und der Wickelstation von zwei Leitblechen (14) begrenzt ist, deren vorderen Enden unmittelbar oder im Wickelbereich enden.
Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitbleche sich im vorderen Endbereich verjüngen, insbesondere in eine Zunge (14') auslaufen.
Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitbleche abstandsverstellbar sind.