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Verfahren ZUIEL fortlaufenden Zuführen eines Papierstreifens o. dl.
in eine Einwickelmaschine Die Erfindung betrifft ein Yerfahren - zum fortlaufenden
Zuführen eines Papierstreifens bzw. Streifens aus Verpackungsmaterial in eine Einwickelmaschine,
wobei das vordere Ende des Streifens in den Streifeneingang der Einwickelmaschine
eingegeben wird und die Maschine sodann fortlaufend den Streifen in sich einziehend
ein Verpackungsgut mit dem Streifen umwickelt.
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Bisher liegen die Sinwickelstreifen in Form von Rollen, sog.
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Wickelrollen oder Wickelröllchen vor. Diese Wickelrollen haben eine
Papphülse als Eiern, einen Außendurchmesser ab 300 mm aufwärts, ihre Breite, also
die Streifenbreite beträgt entsprechend der Arbeitsbreite der Einwickelmaschine
etwa ab 40 mm aufwärts.
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Diese Wickelrollen werden auf den Dorn einer am Streifeneingang der
Einwickelmaschine angeordneten Abwickelvorrichtung aufgesteckt und der Streifenanfang
wird in die Maschine eingelegt.
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Die Einwickelmaschine fährt an und erreicht spontan ihre Arbeitsgeschwindigkeit
in der Größenordnung von 'loo bis 200 m pro Minute. Die gesamte Wickelrolle muß
dementsprechend spontan auf diese Geschwindigkeit, bzw. in eine entsprechende Winkelgeschwindigkeit
beschleunigt werden. Hierbei treten naturgemäß ganz enorme Zugkräfte an dem Streifen
auf. Es müssen daher hochfeste Natronkraftpapiere mit einer sehr hohen Dehnung bis
zu loo oder 120 % eingesetzt werden. Diese Dehnung muß einen großen Teil der Zugkräfte
beim Start aufnehmen.
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Beim Stand der Technik, also bei der Zufuhr der Wickeistreife in Rollenform,
sind somit folgende Nachteile bzw. Schwierigkeiten festzustellen: 1. Bei jeder neuen
Wickelrolle und bei jedem zu verpackenden Werkstück, d. h., bei jedem Anfahren der
Einwickelmaschine, muß die Wickelrolle aus dem Ruhezustand in schnelle drehende
Bewegung gebracht werden. Dies geschieht durch den Anzug über den Papierstreifen
selbst. Es sind daher gute und sogar sehr gute Papierqualitäten mit sehr hoher Dehnung
nötig, um ein Abreißen zu verhindern.
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2. Die Abwickelvorrichtung benötigt einen starken Bremsmotor, um die
Wickelrolle nach jedem Einwickelvorgang abzubremsen.
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3. Bedingt durch einen teilweisen Verlust der Kreppung bei der tibertragung
des Anfahrmoments wird die Wicklung und damit die Verpackung des Werkstücks häufig
unregelmäßig.
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4. Bei schnell laufenden Wickelmaschinen und großen Verpakkungsstücken
muß die Wickelrolle trotz großem Durchmesser häufig gewechselt werden. Dies bringt
betriebliche Nachteile innerhalb der Verpackungsstraße mit sich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile im Stand
der Technik zu beseitigen, also eine Vorrichtung der eingangs angegebenen Art zu
schaffen, mit welcher der Verpackungsstreifen zug- und spannungsfrei entnommen und
in die Einwickelmaschine eingeführt wird.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht gemäß der Erfindung darin, daß der
Verpackungsstreifen in Zickzackform gelegt und in bzw an einem Halteorgan eingebracht
bzw. angebracht wird, welches stillstehend vor dem Streifeneingang der Einwickelmaschine
anbringbar ist. Da der Streifen beim Umwickeln fortlaufend von der Zickzackfaltung
entnommen wird, braucht nicht wie bei einer Rolle der gesamte Streifen in Bewegung
gesetzt zu werden, sondern jeweils immer nur das vordere Ende des Streifens.
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Das Gewicht der damit jeweils in Bewegung zu setzenden Streifenlänge
ist minimal. Der Streifen wird also nicht durch Zur beansprucht, es kann billigeres
und nur auf den Verpakkungszweck abgestimmtes Papier verwendet werden, wobei die
für die Verpackung vorgesehene Kreppung voll erhalten bleibt.
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Die gesamte bisherige Abwickelvorrichtung, insbesondere mit dem teueren
Bremsmotor, entfällt.
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Die Wicklung des Werkstücks wird an allen Stellen sehr gleichmäßig.
Die Maschinenspannung kann auf den zum Einwickeln optimalen Wert eingestellt werden.
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In Form der Zickzackfaltung steht der Verpackungsstreifen parktisch
in unbegrenzter Länge zur Verfügung. Der Streifenvorrat in der Easette beträgt ein
Vielfaches einer Wickelrolle. Darüber hinaus kann an das Ende des einen Streifens
der Anfang des nachfolgenden Streifens angeklebt werden.- I Des weiteren wird vorgeschlagen,
daß als Halteorgan eine mit einem Deckel und einem Entnahmeschlitz versehene Kasette
vorgesehen ist, deren lichte innere Breite der Streifenbreite entspricht. In dieser
Kassette ist der Streifen ständig geschützt. Er kann problemlos entnommen und einer
Einwickelmaschine zugeführt werden. Die Kassette dient gleichzeitig als Verpackungsmaterial.
In der Größe der Kassette ist man
praktisch unbegrenzt, ohne weiteres
handlich ist eine Länge von 1 m und eine Höhe von ebenfalls 1 m; die Breite entspricht
der Streifenbreite.
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Der Verpackungsstreifen wird schon bei seiner Herstellung in Zickzackform
in die Kassetten eingebracht, womit eine stabile Verpackung gegeben ist, die sehr
gut zu palletisieren ist.
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Das Kasettenformat kann auf die Größe der Europa-Palette (Europalette)
oder andere Abmessungen abgestimmt werden.
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Die leeren Kasetten können wieder verwendet oder zu anderen Zwecken,
als Schutz auf Paletten oder als relativ feste Zwischenlagen benutzt werden, während
das Verpackungsmaterial für die bisherigen Wickelrollen nicht wiederverwendbar ist.
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Die Kassette kann aus Wellpappe, Vollpappe, aus Karton, Metallblechen,
Kunststoffen und anderem Werkstoff gefertigt sein. Als Material für die Verpackungsstreifen
kommt neben Papier auch Kunststoff oder teiles Material oder auch Metallfolie oder
eine Kombination von Papier, Kunststoff oder Metallfolie in Frage.
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Um den Verpackungsstreifen bzw. die Streifen auf möglichst einfache
Art und Weise in Zickzackform zu legen und dabei gleichzeitig in eine Kassette einzlgebens
wird gemäß der Erfindung des weiteren vorgeschlagen, daß eine breite Papierbahn
in
an sich bekannter Weise in Streifen mit der gewünschten Breite geschnitten wird
und daß man dabei jeden Streifen in eine vor/unter ihm aufgestellte, oben offene
Kassette einlaufen läßt, wobei der Streifen über dem Einlauf hin- und herbewegt
wird.
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Man könnte den Streifen auch einfach ohne Hin- und Herbewe gung einlaufen
lassen, jedoch wird die Füllung der Kassette dann nicht so gut. Jeder Streifen kann
durch eine Führungsrinne von der Schnittstelle zum Einlauf in die Kasette geführt
sein. Die Führungsrinne bzw. das Leitblech kann dabei pendeln8 hin- und herbewegt
werden. Die Pendelbewegung kann durch einen angetriebenen Exzenter mit verstellbarer
Schubstange erzeugt werden.
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Die zu füllenden Kassetten stehen mit ihren Seitenflächen eng aneinander,
in derjenigen Anzahl, in der gleichzeitig Streift geschnitten werden. Sie können
in ihrer Gesamtheit mit einer Haltevorrichtung am Umfallen gehindert werden. Wenn
die Ka setten aus nicht starrem Material bestehen, wird die Einlauföffnung zweckmäßig
durch Spannbügel in konstanter Breite offel lgehalten, damit der Streifen störungsfrei
ein und später wieder auslaufen kann. Die Kassetten werden nach dem Füllen verschlossen,
wobei das Ende des Streifens zur besseren späteren Handhabung außen fixiert werden
kann.
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Zur besseren Füllung der Kasetten können auf- und niedergehende Stößel
vorgesehen sein, wobei diese Stößnur in Zeitabständen in Aktion zu treten brauchen.
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Phn kann aber auch den zickzack-förmig in die Kasette einlaufenden
Streifen jeweils von oben mit einem Druckluftstrahl anblasen, so daß die jeweils
obere Lage von dem Druckluftstrahl flach auf die darunter liegende Lage gedrückt
wird, womit eine gute Füllung der Ka¢tte erreicht wird. Zweckmäßig arbeitet dabei
der Druckluftstrahl intermittierend, so daß auf jede Streifenlage ein Druckluftstoß
gegeben wird; natur7ich kann man auch nur nach einer Reihe von Streifenlagen einen
Druckluftstoß anwenden. Ferner können auch mehrere intermittierende Druckluftdüsen
vorgesehen sein, vorzugsweise im Bereich der Schmalseiten der KaUette.
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Es ist auch möglich, zunächst die ganze Papierbahn in ihrer ursprünglichen
Breite in Zickzackfalten zu legen und den so erhaltenen Papierstapel dann in Scheiben
von der gemnschten Streifenbreite zu zerschneiden. Auch hierbei können zur Verbesserung
der Füllung Druckluftstrahlen angewendet werden.
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Die einzelnen Scheiben bzw. Zickzackstreifen können sogleich in Kasetten
eingegeben werden oder werden auf andere Weise einzeln oder in einer Vielzahl verpackt
zum Verbraucher geliefert, der sie zum Verbrauch in bzw. an einem Halteorgan anordnet.
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Bei den Zickzackstreifen kommt es keinesfalls auf eine gleich bleibende
konstante Länge zwischen je zwei Falten an. Die ein zelnen aufeinanderfolgenden
Faltenschenkel können ohne weiteres ungleich lang sein, sie können einmal kürzer
werden I die Länge der sette, möglich ist aber auch eie grcßcre Länge; die Längen
der einzelnen Schenkel sind also in ziemlich weiten Grenzen veränderbar. Es kommt
nur darauf an, daß die Streifen so gleichmäßig in die Kassetten eingegeben werden,
daß sie sich zugfrei entnehmen lassen. Hierdurch wird die Beschickung der Kassetten
mit Streifen in Zickzackform sehr vereinfacht.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung ist ein Ausführungsbeispiel
anhand der Zeichnung beschrieben: Fig. 1 zeigt schematisch den Vorgang des Einlaufens
eines Streifens aus verpackungsmaterial in Zickzackform in eine erfindungsgemäße
schachtelförmige Kassette.
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Fig. 2 a, 2 b zeigen zwei fertige Kassetten im Schnitt.
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Fig. 3 a, 7 b zeigen schaubildlich die fertigen Kassetten verschlossen.
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Gemäß der Erfindung kommt der Streifen aus Verpackungsmaterial 1 in
Zickzack form zur Anwendung an einer Einwickelmaschine, und zwar wird der Streifen
1 in Zickzackform in eine schachtelförmige Kassette 2 eingegeben bzw. einlaufen
gelassen. Diese Kassette 2 wird sodann vor dem Streifeneingang
einer
Einwickelmaschine - anstelle der herkömmlichen Wickel rollen - angebracht und das
vordere Streifenende in den Steifeneingang eingegeben. Hintereinandergstellt können,
wie Figuren 2 a , 2 b zeigen, hintere und vorderes Streifenende 3 a, 13 miteinander
verbunden werden und somit eine kontinuierliche Streifenzuführ zur Verpackungsmaschine
erreicht werden.
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Wesentlich ist dabei, daß der Streifen in Zickzackform bzw.
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mändernd In der Kassette liegt (Flg. 2a), so daß der Streifen beim
Einwickelvorgang im wesentlichen zugfrei aus der Kassen \>e; ausläuft und in
die Einwickelmaschine eingezogen wird. Dabei kommt es also keinesfalls darauf an,
daß die Zickzackfalten 4.
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genau an den Stirnseiten 3 der Kassette 2 zu liegen kommen, vielmehr
können durchaus auch Falten 5 im Abstand von den Stirnwänden bzw im mittleren Bereich
gelegt sein, wie in Fig. 2 b gezeigt.
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Zur Verbesserung der Faltenlegung sind in der Nähe der Dtirnseiten
Blasluftdüsen 6 (Fig. 1) vorgesehen, die vorzugsweise intermittierend einen Blasluftstrom
bzw. Blasluftstoß im wesentlichen senkrecht auf die jeweils obere Zickzacklage 4a
geben und somit den ganzen Zickzackstapel zusammendrücken.
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Zweckmäßig wird der von einer Schneidvorrichtung 15 koemendc Streifen
1 über der Kassette 2 hin- und herbewegt. hierzu ist in der Figur 3 eine Rutsche
7 vorgesehen, die an ihrem oberen Ende 8 schwenkbar gelagert ist. An der Rutsche
7 greift bei 9 a eine Schubstange bzw. Kurbel stange 9 an, deren anderes Ende an
einem Kurbelzapfen 1o gelagert ist, der auf einer Kur1 belschebe 11 sitzt. Vorzugsweise
ist dabei die Exzentrizität einstellbar.
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Figuren 3 a, b zeigen schematisch die betriebsfertige Kassett An der
einen Stirnseite 3 ist im oberen Bereich ein Auslaufschlitz 12 vorgesehen. An der
anderen Kassette ist der Äuslaufschlitz 12 a etwas unterhalb des Deckels 14 an der
Stirwlseite -3 a vorgesehen. Durch diesen Schlitz 12, 12 a ist das Ende 13 des Streifens
1 nach außen hindurchgeführt und außen auf der Stirnwand 3, 3a festgemacht, insbesondere
festgeklebt.
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Der Deckel der Kassette ist mit 14 bezeichnet.