EP0673212B1 - Schuhverschluss - Google Patents

Description

• Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Schuhverschluß gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
• Ein derartiger Schuhverschluß ist aus der DE-PS 29 00 077 bekannt.
• Dort ist als Untersetzungsgetriebe ein selbstsperrendes Exzentergetriebe vorgesehen. Dabei ist die Seilscheibe direkt am Exzentertriebrad angeordnet und macht beim Spannen und Entspannen des Spannelements die Exzenterbewegung des Exzentertriebrades mit. Hierdurch kommt es zu ungleichförmigen Spann- bzw. Zugbewegungen.
• Mit der vorliegenden Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, den bekannten Schuhverschluß so zu verbessern, daß keine ungleichförmigen Spann- bzw. Zugbewegungen des Spannelements bzw. der Spannelemente mehr auftreten.
• Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale.
• Die vorliegende Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß durch die gesonderte Anordnung der Seilscheibe und durch den Antrieb derselben über den bzw. die Kreisausschnitt(e) der Exzentertriebscheibe eine völlig gleichförmige Drehbewegung entsprechend der Drehung des Drehgliedes erzielt wird. Die gewünschte Untersetzung ergibt sich aus der gewählten Zähnezahl des Zahntriebes. Dadurch ist eine sehr feinstufige Einstellung der Schließkraft dieses erfindungsgemäßen Schuhverschlusses möglich.
• Besonders vorteilhaft ist, daß der Exzentertrieb derart ausgelegt werden kann, daß er - im Gegensatz zu der vorbekannten Lösung - in beiden Richtungen selbstsperrend ist.
• Günstig ist auch, daß zwischen einem der drehbaren Teile und einem festen Gehäuseteil oder einem am Gehäuseteil befestigten oder befestigbaren Teil Rastsprungmittel vorgesehen sind, die in jeder eingestellten Drehstellung sperrend verrasten, deren Sperrwirkung jedoch zur Änderung der Drehstellung durch ein am Drehglied angreifendes Drehmoment überwindbar ist.
• Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind in den weiteren Unteransprüchen angegeben und werden nachfolgend anhand der in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiele näher beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1

die Anordnung der Einzelteile des erfindungsgemäßen Schuhverschlusses nach Art einer Explosionszeichnung und

Fig. 2

den Schuhverschluß nach Anspruch 1 im zusammengebauten Zustand, jeweils von der Seite und im Schnitt gesehen, die

Fig. 3 bis 9

je eine Drauf- bzw. Unteransicht der Einzelteile des Schuhverschlusses gemäß den Fig. 1 und 2;

Fig. 10

eine Ansicht gemäß dem Schnitt I-I der Fig. 2 und

Fig. 11

eine Ansicht gemäß dem Schnitt II-II der Fig. 2.

• Der erfindungsgemäße Schuhverschluß besitzt gemäß den Fig. 1 und 2 ein Gehäuseteil 1, das eine kreisförmige Aussparung 2 zur Aufnahme einer Seilscheibe 3 und des oder der seilartigen Spannelements(e) 3a aufweist. Die Einführung des oder der seilförmigen Spannelements(e) 3a in die Seilscheibe 3 erfolgt über an sich bekannte Zuführungen 3b in der Seilscheibe 3. Die Seilscheibe 3 besitzt eine zentrische Bohrung 4, durch die ein Lagerzapfen 5 einer Achseinheit 6 hindurchgreift und in einer Lagerbohrung 7 des Bodens 8 des Gehäuseteils 1 endet. Die Achse des Lagerzapfens 5 bildet zugleich die Zentralachse 9 des Schuhverschlusses.
• Auf der Seilscheibe 3 liegt eine Exzentertriebscheibe 10. Diese besitzt eine zentrale Lagerbohrung 11, mit der sie auf einem exzentrisch zur Zentralachse 9 angeordneten Exzentertriebzapfen 12 der Achseinheit 6 drehbar gelagert ist. Auf einem zur Drehachse 13 des Exzentertriebzapfens 12 konzentrischen Kreis 14 (Fig. 7) liegt jeweils der Mittelpunkt 15 von mehreren, hier als Ausführungsbeispiel sechs, Kreisausschnitten 16, in die je ein Kupplungsbolzen 17 der Seilscheibe 3 eingreift. Die Winkellage der Kreisausschnitte 16 entspricht derjenigen der Kupplungsbolzen 17. Vorzugsweise sind die Kreisausschnitte 16 jeweils um einen gleichen Winkel, beim Ausführungsbeispiel um 60°, gegeneinander versetzt. Ausreichend wäre grundsätzlich auch ein einziger Kreisausschnitt 16, der mit nur einem Kupplungsbolzen 17 in Wirkverbindung steht.
• Durch Drehen der Achseinheit 6 um die Zentralachse 9 beschreibt die Drehachse 13 des Exzentertriebzapfens 12 eine zur Zentralachse 9 konzentrische Kreisbahn 18 (Fig. 11). Die Mittelpunkte 19 der Kupplungsbolzen 17 liegen auf einem zur Zentralachse 9 konzentrischen Mittelpunktskreis 20 (Fig. 11).
• Die Außenkontur der Exzentertriebscheibe 10 bildet eine Zahnung 21, die mit einer als Gegenzahnung 22 ausgebildeten Innenkontur eines einseitig nach unten abstehenden Kragens 23 einer die Exzentertriebscheibe 10 überdeckenden Scheibe 24 abrollen kann. Die Scheibe 24 besitzt eine Zentralbohrung 25, mit der diese auf der Achseinheit 6 zur Zentralachse 9 konzentrisch drehbar gelagert ist. Die Scheibe 24 besitzt außerdem ein oder mehrere Befestigungsmittel 26, mittels dem bzw. derer sie am Gehäuseteil 1 in einer oder mehreren Drehstellungen unverdrehbar befestigt werden kann. Insoweit wird auf die Figuren 5, 6, 10 und 11 verwiesen.
• Die Scheibe 24 besitzt auf der dem Kragen 23 gegenüberliegenden Seite einen weiteren, nach oben abstehenden Kragen 27. Dieser bildet durch seine Innenkontur einen Rastkranz 28 (siehe Fig. 10), gegen den ein Rastvorsprung 29 einer Rastfeder 30 federnd und rastend anliegt. Die Rastfeder 30 ist ihrerseits mittels Befestigungsaugen 31 an Haltezapfen 32 eines die Scheibe 24 überdeckenden Drehgliedes 33 befestigt. Das Drehglied 33 ist beispielsweise durch eine Schraube 34 mit der Achseinheit 6 verbunden oder besteht mit dieser aus einer baulichen Einheit. Das Drehglied 33 ist noch mit einer vorzugsweise elastischen Abdeckkappe 35 versehen, die bevorzugt als Betätigungsglied des vorliegenden Schuhverschlusses dient.
• Um ein spielfreies Untersetzungsgetriebe zu erhalten, kann der Radius r_K der Kreisausschnitte 16 gleich oder wenigstens annähernd gleich dem Durchmesser D_K der Kreisbahn 18 des Exzentertriebzapfens 12 sein.
• Grundsätzlich ist der Durchmesser D der Kupplungsbolzen 17 innerhalb bestimmter Grenzen frei wählbar, was auch für den Durchmesser D_K der Kreisbahn 18 des Exzentertriebzapfens 12 gilt.
• Es gilt also jeweils die Formel: $${\text{2 x r}}_{\text{K}}{\text{= D + D}}_{\text{K}}\text{,}$$

  

     zuzüglich einem Mindestspiel von etwa 0, 05 mm bis 0,1 mm.
• Dies bedeutet, daß der zweifache Radius r_K der Kreisausschnitte 16 etwa gleich der Summe des Durchmessers D der Kupplungsbolzen 17 und des Durchmessers D_K der Kreisbahn 18 des Exzentertriebzapfens 12 ist.
• Die Höhe H_Z der Gegenzahnung 22 ist wenigstens annähernd gleich der Dicke D_E der Exzentertriebscheibe 10.
• In Fig. 4 ist die Rastfeder 30 mit nur einem Rastvorsprung 29 dargestellt. Es können aber auch zwei oder mehr, bevorzugt gleichmäßig über diesen Federteil verteilte Rastvorsprünge, vorgesehen sein.
• Auch können gegebenenfalls zwei oder mehr seilartige Spannelemente zum Schließen des Schuhes eingesetzt werden.
• Die in beiden Drehrichtungen selbstsperrende Ausgestaltung des Exzentertriebes 6, 10, 17 ist dadurch gegeben, daß die Vertiefungen 28a des Rastkranzes 28 in bezug auf den Rastvorsprung bzw. auf die Rastvorsprünge 29 unabhängig von der Drehrichtung symmetrisch ausgebildet sind. Das für die Überbrückung der Sperrwirkung erforderliche Drehmoment kann durch die Anzahl und das Profil der Vertiefungen 28a und des bzw. der Rastvorsprünge(s) 29 weitestgehend gesteuert werden.
• Der Lagerzapfen 5, der Exzentertriebzapfen 12 und der aus Figur 1 ersichtliche Lagerachsansatz 6.1 sind als Achseinheit 6 ausgebildet. Diese Achseinheit 6 ist mit dem Drehglied 33, 35 fest verbunden oder bildet mit diesem eine bauliche Einheit.

Claims (11)

1. Schuhverschluß, bestehend aus einer in einem Lagerelement (1) drehbar gelagerten Seilscheibe (3) zum Aufwickeln wenigstens eines seilartigen Spannelements (3a) zum Schließen des Schuhes, einem Drehglied (33) zum Betätigen der Seilscheibe (3) und einem Untersetzungsgetriebe zwischen Drehglied (33) und Seilscheibe (3) in Form eines Exzentertriebes, wobei über das Drehglied (33) eine mit der Seilscheibe (3) gekuppelte Exzentertriebscheibe (10) antreibbar ist, die auf einem Exzentertriebzapfen (12) gelagert ist, die am Umfang nach Art einer Zahnung ausgebildet ist, welche mit einer Gegenzahnung einer die Exzentertriebscheibe (10) umgebenden, zentrisch zur Zentralachse (9) des Drehgliedes (33) angeordneten Gehäusewand in Wirkverbindung gebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Seilscheibe (3) als zentrisch zur Zentralachse (9) angeordnete selbständige Einheit ausgebildet ist und die Exzentertriebscheibe (10) parallel zur Seilscheibe (3) verschiebbar gelagert und über den Exzentertriebzapfen (12) in einer zur Seilscheibe (3) parallelen Ebene verschiebbar ist und auf einem zu ihrer Drehachse (13) konzentrischen Kreis (14) einen oder mehrere kreisförmige Ausschnitte (16) aufweist, dessen bzw. deren Mittelpunkt(e) (15) auf dem konzentrischen Kreis (14) liegt bzw. liegen und dessen bzw. deren doppelter Radius (r_K) wenigstens annähernd gleich der Summe des Durchmessers (D) eines an der Seilscheibe (3) angebrachten, in einen kreisförmigen Ausschnitt (16) eingreifenden Kupplungsbolzen (17) und des Durchmessers (D_K) der Kreisbahn (18) des Exzentertriebzapfens (12) ist.
2. Schuhverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Anordnung mehrerer Kreisausschnitte (16) auf der Exzentertriebscheibe (10) je ein in diesen hineinragender Kupplungsbolzen (17) entsprechend der Winkelanordnung des jeweils zugeordneten Kreisausschnittes (16) vorgesehen ist, wobei die Kupplungsbolzen (17) mit ihren Mittelpunkten (19) auf einem zur Zentralachse (9) konzentrischen Mittelpunktskreis (20) angeordnet sind, dessen Radius (R) gleich dem Radius (r) des zum Mittelpunkt (13) des Exzentertriebzapfens (12) konzentrischen Kreises (14) der Mittelpunkte (15) der Kreisausschnitte (16) ist.
3. Schuhverschluß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Exzentertrieb (6, 10, 17) derart ausgelegt ist, daß er in beiden Drehrichtungen selbstsperrend ist.
4. Schuhverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einem der drehbaren Teile (35, 33 bzw. 33, 24) und einem festen Gehäuseteil (1) oder einem am Gehäuseteil (1) befestigten oder befestigbaren Teil (24) Rastsprungmittel (28, 29, 30) vorgesehen sind, die in jeder eingestellten Drehstellung sperrend verrasten, deren Sperrwirkung jedoch zur Änderung der Dreheinstellung durch ein am Drehglied (33, 35) angreifendes Drehmoment überwindbar ist.
5. Schuhverschluß nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Rastsprungmittel (28) des einen Teils (24) durch einen ringförmigen Rastkranz und die Rastsprungmittel (29, 30) des anderen Teils (33 bzw. 35) durch wenigstens einen unter federnder Vorspannung in den Rastkranz eingreifenden Rastvorsprung (29) einer Rastfeder gebildet ist.
6. Schuhverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung eines am Gehäuseteil (1) befestigbaren Teils (24) dieses Teil (24) am oder im Gehäuseteil (1) schwenkbar oder drehbar gelagert und die Befestigung lösbar ausgebildet ist.
7. Schuhverschluß nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das befestigbare Teil (24) aus einer um die Zentralachse (9) drehbar gelagerten Scheibe besteht, die auf der dem Drehglied (33, 35) zugewandten Seite einen Außen- oder Innenrastkranz (28) aufweist, an dem der am Drehglied (35) oder an einem mit diesem verbundenen Teil (33) befestigte oder mit diesem gekuppelte Rastvorsprung (29) federnd rastend anliegt.
8. Schuhverschluß nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Teil bzw. die Scheibe (24) auf der dem Drehglied (35) abgewandten Seite mit einer Gegenzahnung (22) versehen ist und die mit der Zahnung (21) versehene Exzentertriebscheibe (10) in dem durch die Gegenzahnung (22) umschlossenen Raum parallel zum Teil bzw. zur Scheibe (24) verschiebbar und um die durch die Lagerbohrung (25) des Teils bzw. der Scheibe (24) hindurchgreifende Achseinheit (6) drehbar gelagert ist.
9. Schuhverschluß nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe (H_Z) der Gegenzahnung (22) wenigstens annähernd gleich der Dicke (D_E) der Exzentertriebscheibe (10) ist.
10. Schuhverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuseteil (1) topfförmig ausgebildet ist, daß innen auf dem Boden (8) die Seilscheibe (3) gleitend aufliegt und um einen im Gehäuseteil (1) befestigten Lagerzapfen (5) drehbar ist, daß auf der Seilscheibe (3) die Exzentertriebscheibe (10) parallel zu dieser verschiebbar und um den an den Lagerzapfen (5) anschließenden Exzentertriebzapfen (12) drehbar gelagert ist, wobei deren Gegenzahnung (22) mit der Zahnung (21) der auf der Exzentertriebscheibe (10) aufliegenden Scheibe (24) kämmt und die Scheibe (24) um einen konzentrisch zum Lagerzapfen (5) angeordneten, an den Exzentertriebzapfen (12) anschließenden Lagerachsansatz (6.1) drehbar gelagert, jedoch mit dem Gehäuseteil (1) über wenigstens ein Befestigungsmittel (26) unverdrehbar, aber lösbar verbindbar ist, daß über der Scheibe (24) das Drehglied (33, 35) angebracht ist und daß zwischen beiden Teilen die Rastsprungmittel (28, 29, 30) vorgesehen sind.
11. Schuhverschluß nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerzapfen (5), der Exzentertriebzapfen (12) und der Lagerachsansatz (6.1) als Achseinheit (6) ausgebildet und diese Achseinheit (6) mit dem Drehglied (33, 35) fest verbunden ist oder mit diesem eine bauliche Einheit bildet.

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