-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Ventilkartusche mit einem Kartuschengrundkörper, einer Ventilverstelleinrichtung, die zur Ausführung einer Verstelldrehbewegung drehbeweglich an dem Kartuschengrundkörper gehalten ist und einen aus dem Kartuschengrundkörper vorstehenden Achsstummel aufweist, einem grundkörperseitigen, d.h. mit dem Kartuschengrundkörper verbundenen, Anschlagringteil, das eine Ringöffnung zur drehbeweglichen Durchführung des Achsstummels aufweist, und einem verstelleinrichtungsseitigen, d.h. mit der Ventilverstelleinrichtung verbundenen, Gegenanschlagring, der mit dem grundkörperseitigen Anschlagringteil zur Begrenzung der Verstelldrehbewegung der Ventilverstelleinrichtung zusammenwirkt und drehfest auf den Achsstummel der Ventilverstelleinrichtung montierbar ist. Ventilkartuschen dieser Art werden beispielsweise in sanitären Kaltwasser/Warmwasser-Armaturen eingesetzt, um zugeführtes Kaltwasser mit zugeführtem Warmwasser in einem variabel einstellbaren Verhältnis mischen zu können.
-
Eine Ventilkartusche dieser Art ist in der Offenlegungsschrift
DE 10 2012 201 543 A1 offenbart. Bei dieser bekannten Ventilkartusche bildet das grundkörperseitige Anschlagringteil einen Zwischenanschlag, der am Kartuschengrundkörper oder alternativ an der Ventilverstelleinrichtung verdrehbar gelagert ist und mit einem am Kartuschengrundkörper fest ausgebildeten Anschlag und dem verstelleinrichtungsseitigen Gegenanschlagring so zusammenwirkt, dass sich ein Verstellwinkelbereich erzielen lässt, der größer als ein von einem grundkörperseitig festen Anschlag und dem verstelleinrichtungsseitigen Gegenanschlagring definierter Verstellbereich ist und beispielsweise größer als 360° sein kann.
-
Die Offenlegungsschrift
DE 10 2011 084 837 A1 offenbart eine sanitäre Mischerkartusche, bei der zusätzlich zu einem Verstellanschlagpaar, mit dem die Verstelldrehbewegung der Ventilverstelleinrichtung auf einen definierten Verstellwinkelbereich begrenzt wird, ein abnehmbares Anschlagelement zur weitergehenden Bewegungsbegrenzung der Ventilverstelleinrichtung vorgesehen ist. Wenn die Bewegungsbegrenzung in Richtung einer Geschlossenstellung vorgenommen wird, kann die Mischerkartusche als reine Temperatursteuerungskartusche ohne Geschlossenstellung fungieren. Bei einer in der Offenlegungsschrift
CH 691 134 A5 offenbarten sanitären Mischerkartusche kann die maximale Temperatur des ausfließenden Wassers durch variables Anbringen eines Temperaturbegrenzungsrings in unterschiedlichen Drehlagen begrenzt werden. Eine ähnliche Temperaturbegrenzungsfunktion mittels eines in unterschiedlichen Drehlagen auf eine Ventilverstelleinrichtung aufsetzbaren Anschlagrings ist für ein Einhebel-Mischventil in der Offenlegungsschrift
DE 28 15 990 A1 offenbart.
-
Besonders bei sanitären Anwendungen sind häufig vergleichsweise klein bauende Ventilkartuschen erwünscht. Dementsprechend klein baut dann auch der Achsstummel der Ventilverstelleinrichtung, was es schwieriger macht, die Möglichkeit zu schaffen, den Gegenanschlagring in verschiedenen Montagedrehstellungen zwecks Bereitstellung einer variablen Temperaturbegrenzungsfunktion mit ausreichender Drehfestigkeit am Achsstummel der Ventilverstelleinrichtung montieren zu können und hierfür ein relativ feines Drehwinkelversetzungsmaß für das versetzte Montieren zur Verfügung zu haben, um die Temperaturbegrenzung entsprechend fein verändern zu können.
-
Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung einer Ventilkartusche der eingangs genannten Art zugrunde, mit der sich die oben erwähnten Schwierigkeiten des Standes der Technik ganz oder teilweise beheben lassen und die insbesondere auch bei klein bauendenden Sanitärventilen mit relativ geringem Aufwand eine vergleichsweise feine Temperaturbegrenzungsvariabilität ermöglicht.
-
Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung einer Ventilkartusche mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
-
Bei dieser Ventilkartusche weist das grundkörperseitige Anschlagringteil einen Zahnkranz auf, und am Kartuschengrundkörper ist ein Gegenzahnkranz ausgebildet, der mit diesem Zahnkranz eine Zahnkranzkopplung bildet, mittels der das Anschlagringteil wahlweise in einer von mehreren verschiedenen Drehwinkelstellungen entsprechend einem Zahnteilungsmaß der Zahnkranzkopplung drehfest mit dem Kartuschengrundkörper koppelbar ist, wobei die Zahnkranzkopplung auf einem Radius liegt, der größer als ein Außenradius mindestens desjenigen Achsstummelabschnitts ist, mit dem sich der Achsstummel durch die Ringöffnung des grundkörperseitigen Anschlagringteils hindurch erstreckt.
-
Mit Zahnteilungsmaß ist dabei der Winkelabstand benachbarter Zähne des Zahnkranzes bzw. Gegenzahnkranzes zu verstehen. Dies entspricht dem Drehwinkelabstand, um den das Anschlagringteil in den verschiedenen Drehwinkelstellungen drehfest mit dem Kartuschengrundkörper koppelbar ist. Bei gegebener Zahngröße und insbesondere Zahnbreite nimmt die Winkelbreite jedes Zahns und somit das Zahnteilungsmaß der betreffenden Zahnkranzkopplung mit wachsendem Radius ab. Da erfindungsgemäß die Zahnkranzkopplung des Anschlagringteils mit dem Kartuschengrundkörper außerhalb des Außenradius des Achsstummels der Ventilverstelleinrichtung liegt, lässt sich für die Zahnkranzkopplung ein relativ kleines, feines Zahnteilungsmaß erzielen, das bei gleicher Zahngröße insbesondere kleiner sein kann als eine von einem Zahnkranz auf dem Achsstummel Gebrauch machende Zahnkranzkopplung.
-
Für den Achsstummel kann bei Bedarf zur drehfesten Montage des Gegenanschlagrings und/oder eines Bedienelements, wie z.B. eines Bediengriffs im Fall einer sanitären Armatur, eine Zahnkranzkopplung mit relativ großem Zahnteilungsmaß vorgesehen sein, was eine hohe Drehfestigkeit dieser Kopplung ermöglicht, ohne dass dies die feinere Verstellbarkeit des Anschlagringteils am Kartuschengrundkörper und damit einer zugehörigen Begrenzungsveränderungsfunktion, z.B. einer variablen Temperaturbegrenzung für ein sanitäres Mischventil, beeinträchtigt.
-
In Weiterbildung der Erfindung weist der Achsstummel der Ventilverstelleinrichtung einen Außenzahnkranz auf. Dieser kann z.B. zur drehfesten Kopplung des Gegenanschlagrings und/oder eines Bedienelements für die Ventilkartusche dienen. Dabei ist das Zahnteilungsmaß der Zahnkranzkopplung für die variable drehfeste Anbringung des Anschlagringteils am Kartuschengrundkörper kleiner als ein Zahnteilungsmaß des Außenzahnkranzes des Achsstummels. Dies kombiniert die Möglichkeit, eine feine Verstellbarkeit für den Montagedrehwinkel des Anschlagringteils am Kartuschengrundkörper z.B. für eine variable Mischwasser-Temperaturbegrenzung zur Verfügung zu haben, mit einer hohen Drehfestigkeit für die Montage des Gegenanschlagrings und/oder eines Bedienelements, wie eines Einhebel-Mischergriffs, am Achsstummel der Ventilverstelleinrichtung.
-
In Weiterbildung der Erfindung steht eine Anschlagnase an einem Außenumfang des grundkörperseitigen Anschlagringteils axial und radial nach außen ab, und der Kartuschengrundkörper weist eine sektorförmige Aufnahme für die Anschlagnase auf. Dabei bestimmt eine Winkelausdehnung der sektorförmigen Aufnahme die möglichen verschiedenen Drehwinkelstellungen, in welchen das Anschlagringteil drehfest am Kartuschengrundkörper montiert werden kann. Dies stellt eine konstruktiv vorteilhaft einfache Realisierung dar, wobei die Winkelausdehnung der sektorförmigen Aufnahme so gewählt ist, dass alle verschiedenen Montagewinkelstellungen für das grundkörperseitige Anschlagringteil möglich bleiben, für die im jeweils vorliegenden Anwendungsfall Bedarf besteht. Dies kann insbesondere ein Bereich sein, innerhalb welchem bei einem sanitären Mischventil eine variable Begrenzung der maximalen Mischwassertemperatur gewünscht wird.
-
In Weiterbildung der Erfindung ist der Gegenzahnkranz an einer Stirnseite des Kartuschengrundkörpers ausgebildet, an welcher der Achsstummel der Ventilverstelleinrichtung axial von dem Kartuschengrundkörper vorsteht. Das Anschlagringteil kann bei dieser konstruktiv vorteilhaften Realisierung stirnseitig am Kartuschengrundkörper montiert und wieder abgenommen werden, wobei es mit seiner Ringöffnung über den Achsstummel der Ventilverstelleinrichtung geschoben werden kann.
-
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Hierbei zeigen:
-
1 eine perspektivische Explosionsansicht einer Ventilkartusche mit einem grundkörperseitigen Anschlagringteil mit Außenzahnkranz,
-
2 eine Draufsicht von oben auf die Ventilkartusche von 1,
-
3 eine Schnittansicht längs einer Linie III-III von 1,
-
4 die Ansicht von 1 für eine modifizierte Ventilkartusche mit einem grundkörperseitigen Anschlagringteil mit Innenzahnkranz,
-
5 die Ansicht von 2 für die Kartuschenvariante von 4 und
-
6 die Ansicht von 3 für die Kartuschenvariante von 4.
-
In den 1 bis 3 ist eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ventilkartusche mit ihren hier interessierenden Komponenten gezeigt. Die Ventilkartusche kann beispielsweise bei einer sanitären Kaltwasser/Warmwasser-Armatur eingesetzt werden und umfasst einen Kartuschengrundkörper 1 und eine an diesem zur Ausführung einer Ventilverstellbewegung, bei der es sich um eine Drehbewegung handelt, drehbeweglich gehaltene Ventilverstelleinrichtung. Von der Ventilverstelleinrichtung 2 ist insbesondere ein Achsstummel 3 zu erkennen, der von einer Stirnfläche 4 des Kartuschengrundkörpers 1 axial vorsteht und an seiner Außenmantelfläche einen Außenzahnkranz 5 aufweist. Die Verstelldrehbewegung erfolgt um eine Drehachse 6, die gleichzeitig eine Längsmittenachse der Ventilverstelleinrichtung 2 und des Kartuschengrundkörpers 1 bildet. Auf den Außenzahnkranz 5 kann in einer herkömmlichen Weise ein nicht gezeigtes Griffbedienelement, z.B. ein Einhebel-Mischergriff, drehfest aufgesetzt werden.
-
Zur Begrenzung der Verstelldrehbewegung der Ventilverstelleinrichtung 2 wirkt ein grundkörperseitiges Anschlagringteil 7 mit einem verstelleinrichtungsseitigen Gegenanschlagring 8 zusammen. Das grundkörperseitige Anschlagringteil 7 besitzt eine Ringöffnung 9 zur drehbeweglichen Durchführung des Achsstummels 3. Dazu ist ein Durchmesser der Ringöffnung 9 geeignet größer als ein Außendurchmesser des Achsstummels 3 jedenfalls in dem Abschnitt, in welchem bei der Montage das Anschlagringteil 7 über den Achsstummel 3 geschoben wird. An seinem Außenumfang weist das Anschlagringteil 7 eine radial nach außen und axial, in 1 nach oben, abstehende Anschlagnase 10 auf.
-
Das grundkörperseitige Anschlagringteil 7 ist an seinem Außenumfang mit einem Zahnkranz 11 versehen, im gezeigten Beispiel am gesamten Umfang außerhalb des Bereichs der Anschlagnase 10, in alternativen Ausführungen kann sich der Zahnkranz auch nur über einen vorgebbaren Teil des Ringaußenumfangs außerhalb der Anschlagnase 10 erstrecken. Korrespondierend dazu ist am Kartuschengrundkörper 1 ein Gegenzahnkranz 12 ausgebildet, im gezeigten Ausführungsbeispiel an der Stirnseite 4, an welcher der Achsstummel 3 vorsteht. Der Gegenzahnkranz 12 des Kartuschengrundkörpers 1 bildet zusammen mit dem Zahnkranz 11 des Anschlagringteils 7 eine Zahnkranzkopplung 13, mittels der das Anschlagringteil 7 wahlweise in einer von mehreren verschiedenen Drehwinkelstellungen entsprechend einem Zahnteilungsmaß Z1 der Zahnkranzkopplung 13 drehfest mit dem Kartuschengrundkörper 1 koppelbar ist. Dabei liegt die Zahnkranzkopplung 13 auf einem Radius R1, bezogen auf die Drehachse 6, der größer ist als ein Außenradius R2 des durch die Ringöffnung 9 des Anschlagringteils 7 durchgeführten Achsstummels 3 der Ventilverstelleinrichtung 2. Das Zahnteilungsmaß Z1 der Zahnkranzkopplung 13 ist hierbei kleiner als ein Zahnteilungsmaß Z2 des Außenzahnkranzes 5 des Achsstummels 3.
-
Mit dem Begriff Zahnteilungsmaß ist hierbei der Winkelabstand je zweier benachbarter Zähne des betreffenden Zahnkranzes bzw. der Zahnkranzkopplung gemeint, in 3 veranschaulicht an zwei benachbarten Zähnen 13a, 13b der Zahnkranzkopplung 13 bzw. des sie bildenden Anschlagringteil-Zahnkranzes 11 und des korrespondierenden Kartuschengrundkörper-Gegenzahnkranzes 12 und an zwei benachbarten Zähnen 5a, 5b des Achsstummel-Außenzahnkranzes 5. Da die Zahnkranzkopplung 13 auf einem Radius R1 größer als der Außenradius R2 des Achsstummels 3 im Bereich des montierten Anschlagringteils 7 ist, d.h. die Zahnkranzkopplung 13 radial außerhalb des Achsstummels 3 liegt, kann das Zahnteilungsmaß Z1 der Zahnkranzkopplung 13 auch dann kleiner als das Zahnteilungsmaß Z2 des Achsstummel-Außenzahnkranzes 5 gehalten werden, wenn die sie bildenden Zähne 13a, 13b bzw. 5a, 5b gleich groß sind und insbesondere eine gleiche Breite aufweisen.
-
Der verstelleinrichtungsseitige Gegenanschlagring 8 weist einen Innenzahnkranz 14 korrespondierend zum Außenzahnkranz 5 des Achsstummels 3 auf, so dass der Gegenanschlagring 8 unter Bildung einer drehfesten Zahnkranzkopplung seines Innenzahnkranzes 14 mit dem Außenzahnkranz 5 des Achsstummels 3 auf den Achsstummel 3 aufgesetzt werden kann. Dabei weist der Gegenanschlagring 8 an seinem Innenrand zudem eine Kerbe 16 auf, zu der korrespondierend eine Kerbe 17 am Achsstummel 3 passt, so dass der Gegenanschlagring 8 nur in der Drehwinkellage auf den Achsstummel 3 aufgesteckt werden kann, in welcher die beiden Kerben 16, 17 miteinander fluchten und daher in Eingriff sind. Der montierte Gegenanschlagring 8 ist gegen axiales Lösen vom Achsstummel 3 durch eine Klammer 17 gesichert, die auf eine umlaufende äußere Ringnut des Achsstummels 3 aufgeclipst ist.
-
Am Außenumfang weist der Gegenanschlagring 8 eine radial nach außen abstehende Gegenanschlagnase 18 auf. Das die Verstelldrehbewegung der Ventilverstelleinrichtung 2 begrenzende Zusammenwirken von grundkörperseitigem Anschlagringteil 7 und verstelleinrichtungsseitigem Gegenanschlagring 8 besteht in diesem Ausführungsbeispiel darin, dass beim Verdrehen der Ventilverstelleinrichtung 2 und damit des mit ihr drehfest gekoppelten Gegenanschlagrings 8 dessen Anschlagnase 18 mit einer seiner Seitenflanken in Anschlagkontakt mit einer zugewandten Seitenflanke der Anschlagnase 10 des Anschlagringteils 7 kommt. Dazu steht die Anschlagnase 10 im montierten Zustand der Ventilkartusche aus einer Ebene des Anschlagringteils 7 heraus in eine Ebene des Gegenanschlagrings 8 axial vor, in welcher sich die Anschlagnase 18 befindet bzw. dreht.
-
2 zeigt die Ventilkartusche in einer Lage, in welcher die Ventilverstelleinrichtung 2 ihre Endlage bei Verdrehung im Gegenuhrzeigersinn erreicht hat und hierzu der Gegenanschlagring 8 in dieser Drehrichtung mit seiner Anschlagnase 18 in Anschlagkontakt mit der Anschlagnase 10 des drehfest am Kartuschengrundkörper 1 verbleibenden Anschlagringteils 7 ist. Dazu liegt die in die Ebene des Gegenanschlagrings 8 vorstehende Anschlagnase 10 des Anschlagringteils 7 auf einem Radius, der von der Anschlagnase 18 des Gegenanschlagrings 8 überstrichen wird, d.h. zwischen einem Außenradius des Gegenanschlagrings außerhalb seiner Anschlagnase 18 und einem Außenradius des Gegenanschlagrings 8 im Bereich seiner Anschlagnase 18.
-
Die Zahnkranzkopplung 15 zur drehfesten Anbringung des Gegenanschlagrings 8 an der Ventilverstelleinrichtung 2 besitzt das Zahnteilungsmaß Z2 des Achsstummel-Außenzahnkranzes 5, das somit größer als das Zahnteilungsmaß Z1 der Zahnkranzkopplung 13 von Anschlagringteil 7 und Kartuschengrundkörper 1 ist. Dieses relativ größere Zahnteilungsmaß Z2 trägt zur Erzielung einer erwünscht hohen Drehfestigkeit der Kopplung des Gegenanschlagrings 8 mit dem Achsstummel 3 der Ventilverstelleinrichtung 2 bei, was insbesondere bei einer sehr kompakten Bauausführung der Ventilkartusche von Vorteil ist, die einen entsprechend geringen Außendurchmesser des Achsstummels 3 zur Folge hat. Bei Bedarf können zudem die festigkeitsrelevanten Bauteile der Ventilkartusche aus einem Metallmaterial gefertigt sein, während die übrigen Kartuschenbauteile aus einem Kunststoffmaterial gefertigt sein können. Eine metallische Ausführung kommt insbesondere für den Gegenanschlagring 8 und/oder das Anschlagringteil 7 und/oder den Außenzahnkranz 5 des Achsstummels 3 und/oder den Innenzahnkranz 12 des Kartuschengrundkörpers 1 in Betracht.
-
Bei Einsatz der Ventilkartusche in einer sanitären Kaltwasser/Warmwasser-Armatur entspricht eine Verdrehung der Ventilverstelleinrichtung 2 relativ zum Kartuschengrundkörper 1 im Gegenuhrzeigersinn üblicherweise einer Ventilverstellung in Richtung zunehmenden Warmwasserzuflusses und/oder abnehmenden Kaltwasserzuflusses, d.h. in Richtung einer Erhöhung der Temperatur des Mischwassers. Der oben zu 2 geschilderte Endanschlag für die Ventilverstelleinrichtung 2 in Gegenuhrzeiger-Drehrichtung entspricht daher der Ventilstellung mit maximaler Mischwassertemperatur. Das Zusammenwirken von Anschlagringteil 7 und Gegenanschlagring 8 wirkt folglich in dieser Drehrichtung als Temperaturbegrenzung für das Mischwasser.
-
Erfindungsgemäß ist diese Temperaturbegrenzung dadurch variabel wählbar, dass das Anschlagringteil 7 in mehreren verschiedenen Drehwinkel- bzw. Montagewinkelstellungen drehfest am Kartuschengrundkörper 1 montiert werden kann. Dazu weist der Kartuschengrundkörper 1 am betreffenden Stirnende 4 zusätzlich zu einer ringförmigen Ausnehmung 19 zum Aufnehmen des Anschlagringteils 7 eine sich davon radial nach außen erstreckende, sektorförmige Aufnahme 20 auf, in welcher die am Außenumfang radial und axial abstehende Anschlagnase 10 des Anschlagringteils 7 aufgenommen wird. Dabei steht die Anschlagnase 10 axial aus der Stirnseite 4 des Kartuschengrundkörpers 1 vor, um als Anschlag für die Anschlagnase 18 des Gegenanschlagrings 8 zu fungieren, der auf dem Anschlagringteil 7 und der Stirnseite 4 des Kartuschengrundkörpers 1 drehbeweglich aufsitzt.
-
In der Montagestellung gemäß den 2 und 3 ist das Anschlagringteil 7 in einer Drehstellung am Kartuschengrundkörper 1 montiert, in welcher seine Anschlagnase 10 an einem in Gegenuhrzeigersinn hinteren Teil 20b der sektorförmigen Aufnahme 20 liegt. Dies resultiert in einem maximal in Gegenuhrzeigersinn-Drehrichtung verschobenen Endanschlag der Ventilverstelleinrichtung 2, d.h. bei Einsatz in einer sanitären Mischwasser-Armatur einer relativ hohen maximalen Mischwassertemperatur. Wenn ausgehend hiervon die Verstelldrehbewegung der Ventilverstelleinrichtung 2 in dieser Drehrichtung verkürzt werden soll, um beispielsweise die maximal einstellbare Mischwassertemperatur herabzusetzen, kann das Anschlagringteil 7 in einer gegenüber der Montagestellung der 2 und 3 im Uhrzeigersinn versetzten Montagestellung am Kartuschengrundkörper 1 montiert werden. Dabei definiert die Winkelausdehnung der sektorförmigen Aufnahme 20 den Bereich der möglichen verschiedenen Montagewinkelstellungen für das Anschlagringteil 7. Die niedrigste maximale Mischwassertemperatur wird folglich dadurch eingestellt, dass das Anschlagringteil 7 in einer Drehlage am Kartuschengrundkörper 1 montiert wird, in welcher seine Anschlagnase 10 in einem in Gegenuhrzeigersinn-Drehrichtung vorderen Endbereich 20a der sektorförmigen Aufnahme 20 liegt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt die Winkelausdehnung der sektorförmigen Aufnahme 20 zum Aufnehmen der Anschlagnase 10 des Anschlagringteils 7 zwischen ihrem in Gegenuhrzeigersinn-Drehrichtung vorderen Bereich 20a und hinteren Bereich 20b etwa 50°. Es versteht sich, dass diese Winkelausdehnung je nach Bedarf und Anwendungsfall modifiziert sein kann.
-
Die Feinheit für die Montageverstellbarkeit des Anschlagringteils 7 und damit bei Einsatz in einem sanitären Mischventil die Feinheit der Änderung der maximal einstellbaren Mischwassertemperatur ist durch das Zahnteilungsmaß Z1 der Zahnradkopplung 13 gegeben, mit welcher das Anschlagringteil 7 drehfest am Kartuschengrundkörper 1 gehalten ist. Mit anderen Worten kann das Anschlagringteil 7 jeweils um ein ganzzahliges Vielfaches des Zahnteilungsmaßes Z1, d.h. der Winkelausdehnung je eines der beteiligten Zähne, versetzt montiert werden. Im gezeigten Beispiel beträgt das Zahnteilungsmaß Z1 exemplarisch ungefähr 10°. Der Verstellbereich der Ventilverstelleinrichtung 2 kann somit wahlweise um jeweils 10° verringert oder vergrößert werden. Eine so feine Änderung des Verstellweges der Ventilverstelleinrichtung 2 wäre bei versetztem Montieren des Gegenanschlagrings 8 am Achsstummel 3, selbst wenn selbige unter Wegfall der lagedefinierenden Kerben 16, 17 möglich wäre, nicht erreichbar, da das betreffende Zahnteilungsmaß Z2 größer als das Zahnteilungsmaß Z1 ist. Die Wahl eines kleineren Zahnteilungsmaßes Z2 für die Kopplung des Gegenanschlagrings 8 am Achsstummel 3 könnte die Drehfestigkeit der Ankopplung des Gegenanschlagrings 8 sowie eines Bedienelements an den Achsstummel 3 schwächen.
-
Die 4 bis 6 zeigen eine gegenüber dem Ausführungsbeispiel der 1 bis 3 modifizierte Ventilkartusche, wobei zum besseren Verständnis für identische und funktionell äquivalente Elemente gleiche Bezugszeichen verwendet sind und insoweit auf die obigen Ausführungen zum Ausführungsbeispiel der 1 bis 3 verwiesen werden kann.
-
Die Ventilkartusche der 4 bis 6 unterscheidet sich von derjenigen der 1 bis 3 im Wesentlichen dadurch, dass anstelle des Anschlagringteils 7 ein modifiziertes Anschlagringteil 7‘ verwendet ist, das anstelle eines Außenzahnkranzes einen Innenzahnkranz 11‘ am Rand seiner Ringöffnung 9 aufweist. Korrespondierend dazu ist an einem zugehörigen Absatz 1a des Kartuschengrundkörpers 1 ein Außenzahnkranz 12‘ anstelle des Innenzahnkranzes 12 des Ausführungsbeispiels der 1 bis 3 ausgebildet. In diesem Fall ist die Zahnkranzkopplung 13 zur drehfesten Kopplung des Anschlagringteils 7‘ am Kartuschengrundkörper 1 durch den Innenzahnkranz 11‘ des Anschlagringteils 7‘ und den darin eingreifenden Außenzahnkranz 12‘ des Kartuschengrundkörpers 1 an dessen in 4 oberer Stirnseite 4 gebildet.
-
Als optionale weitere Modifikation erstreckt sich die Anschlagnase 10 des Anschlagringteils 7‘ im Vergleich zur Ausführungsvariante der 1 bis 3 zu einem etwas weiter außen liegenden Radius. Korrespondierend dazu ist die Anschlagnase 18 des Gegenanschlagrings 8 radial nach außen etwas verlängert, und die sektorförmige Aufnahme 20 ist an der Stirnseite 4 bis zum Außenumfang des Kartuschengrundkörpers 1 durchgezogen, während sie bei der Ausführungsvariante der 1 bis 3 radial nach außen vor dem Außenumfang des Kartuschengrundkörpers 1 endet und dadurch berandet bleibt.
-
Im Übrigen gelten für das Ausführungsbeispiel der 4 bis 6 die obigen Ausführungen zum Ausführungsbeispiel der 1 bis 3 in gleicher Weise, worauf verwiesen werden kann.
-
Während oben primär auf die Begrenzung der Verstelldrehbewegung der Ventilverstelleinrichtung 2 im Gegenuhrzeigersinn eingegangen wurde, versteht es sich, dass die gleichen Eigenschaften und Vorteile analog für den anderen Endanschlag in Uhrzeigersinn-Drehrichtung realisierbar sind, wenn und soweit hierfür je nach dem vorliegenden Anwendungsfall Bedarf besteht. Die Ventilkartusche kann in Sanitärventilen, aber auch in Ventilen außerhalb der Sanitärtechnik nutzvolle Verwendung finden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102012201543 A1 [0002]
- DE 102011084837 A1 [0003]
- CH 691134 A5 [0003]
- DE 2815990 A1 [0003]