EP0567909A1

EP0567909A1 - Verfahren zum Anstellen einer Kammerrakel an eine farbabgebende Walze und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

Info

Publication number: EP0567909A1
Application number: EP93106426A
Authority: EP
Inventors: Georg Schneider; Wolfgang Reder; Dieter Reinhart
Original assignee: Koenig and Bauer Albert AG; Koenig and Bauer AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 1992-04-25
Filing date: 1993-04-21
Publication date: 1993-11-03
Anticipated expiration: 2013-04-21
Also published as: FI931057A; DE4213662A1; FI106107B; FI931057A0; EP0567909B1; JPH0615806A; US5388515A; DE4213662C2; JPH0710595B2; DE59304566D1

Abstract

Bei einem Verfahren zum Anstellen einer Kammerrakel an eine farbabgebende Walze einer Rollenrotationsdruckmaschine besteht die Aufgabe darin, ein ein Verbiegen der Arbeitskante der Rakelblätter zu vermeiden und die Standzeit der Rakelblätter zu erhöhen. Erfindungsgemäß wird die Arbeitsrakel auf einer Kurvenbahn gegen die farbabgebende Walze angestellt, wobei eine Rakelfederung vorgesehen ist, so daß ein Verbiegen der Rakelblätter ausgeschlossen wird. <IMAGE>

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anstellen einer Kammerrakel für ein Farbwerk einer Rollenrotationsdruckmaschine, an eine farbabgebende Walze, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und 4.
Für Kammerrakel ist es bekannt, die Rakelblätter in einen Schlitz einzulegen, um eine schnelle Austauschbarkeit zu gewährleisten. Der Verschleiß der Arbeitsrakel gegenüber der Schließrakel ist größer.
Gemäß DE-OS 25 38 908 ist es bekannt, eine schnell verschleißende Rakel für eine Tiefdruckmaschine federnd anzuordnen. Hierbei wird die Rakel nahezu senkrecht zum Mantel des einzufärbenden Zylinders angestellt. Diese genannte Lösung kann bei einer Kammerrakel mit einem negativen Anstellwinkel von etwa 40^o zur Tangente des Berührungspunktes der Arbeitsrakel mit der Rasterwalze keine Anwendung finden, da sich insbesondere dünne Rakelmesser entsprechend dem Anstelldruck mit ihrer Arbeitskante an die Rasterwalze anlegen bzw. auf Grund der Vorspannung umbiegen und somit den Verschleiß noch erhöhen, sowie die Funktion der Arbeitsrakel an der Rasterwalze nicht gewährleistet ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Erhöhung der Standzeit eines im negativen Winkel anstellbaren Rakelblattes einer Kammerrakel an eine farbführende Walze, z. B. Rasterwalze, zu schaffen, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch das Kennzeichen des Patentanspruches 1 und 4 gelöst.
Bei der Anwendung der Erfindung treten insbesondere folgende Vorteile dadurch auf, daß ein negativ angestelltes Rakelblatt, z. B. die Arbeitsrakel eines zwei Rakelblätter tragenden Rakelbalkens an einem Abstand vom Rakelarbeitspunkt leicht an die farbführende Walze angestellt werden kann und anschließend auf seinem Weg zum Rakelarbeitspunkt gegen eine Kraft in eine Rakelhalterung verschoben werden kann. Dadurch hat man eine größere nachstellbare Rakelbreite, was die Benutzungsdauer der Rakelblätter erhöht. Eine mehrfach größere Standzeit gegenüber herkömmlichen Rakeln wird somit bei diesen negativ angestellten Rakelblättern erzielt. Außerdem wird beim Anstellen der Rakelblätter in einem negativen Winkel ein Verbiegen der oberen Kante, d. h. der Arbeitskante, insbesondere bei dünnen Arbeitsrakeln weitestgehend vermieden, da die Arbeitsrakel um einen großen Betrag, z. B. 4 bis 10 mm, gegen eine Kraft zurückschiebbar sind. Dieser Weg kann als "Nachstell-Reserve" genutzt werden.
Eine federnde Anordnung der Arbeitsrakel sichert ein selbsttätiges Nachführen des Rakelblattes und erhöht somit auch die Standzeit der Rakel, insbesondere der Arbeitsrakel. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß der Rakelverschleiß angezeigt werden kann, so daß jederzeit kontrollierbar ist, wann die Rakelnachstellung beendet ist.
Die Erfindung soll nachstehend an mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. In den dazugehörigen Zeichnungen zeigen:

Fig. 1: die Vorderansicht einer Rasterwalze mit vier darunter angeordneten Kammerrakeln in verschiedenen Stellungen;
Fig. 2: den Schnitt II - II nach Fig. 1;
Fig. 3: den Schnitt III - III nach Fig. 1;
Fig. 4: den Schnitt IV - IV nach Fig. 1;
Fig. 5: die perspektivische Darstellung einer Halterung für die Kammerrakel in Montagestellung;
Fig. 6: die perspektivische Darstellung einer Halterung für die Kammerrakel in Ruhestellung;
Fig. 7: einen Schnitt, der dem Schnitt IV - IV nach Fig. 1 entspricht, jedoch Darstellung der Federung einer Kammerrakel;
Fig. 8: eine Einzelheit nach Fig. 7 mit Darstellung einer zweiten Ausführungsvariante einer nachstellbaren Arbeitsrakel in Ruhestellung;
Fig. 9: die schematische Darstellung des Verlaufes der Arbeitskante einer federnden Arbeitsrakel beim Anstellen an die Rasterwalze;
Fig. 10: einen Schnitt durch den Grundkörper eines Rakelbalkens mit einer weiteren Ausführungsvariante eines federnd gelagerten Rakelbalkens, an eine Rasterwalze angestellt;
Fig. 11: eine Darstellung entsprechend Fig. 10 mit einer weiteren Ausführungsvariante einer Verschleißanzeige.

Gemäß Fig. 1 ist die Vorderansicht einer Rasterwalze 1 gezeigt, die über Achszapfen 2; 3 und Lager 4; 6 an Seitengestellen 7; 8 befestigt ist. Unterhalb der Rasterwalze 1 sind in axialer Richtung nebeneinander vier Kammerrakelbalken 9; 11; 12; 13 angeordnet, von denen sich Rakelbalken 13 in Montagestellung, Rakelbalken 9 und 12 in Arbeitsstellung und Rakelbalken 11 in Ruhestellung befinden.
Die Rakelbalken 9 bis 13 weisen jeweils einen Farbzuführungsstutzen 14 auf, der über eine nicht dargestellte flexible Leitung mit einer nicht dargestellten Farbpumpe und einem Farbvorratsbehälter verbunden ist. Der ebenfalls nicht dargestellte Farbvorratsbehälter kann trichterförmig ausgeführt sein und gleichzeitig als Auffangbehälter für die abgerakelte Farbe dienen.
Die Rakelbalken 9 und 11 werden von einer Halterung 16, und die Rakelbalken 12 und 13 werden von einer Halterung 17 aufgenommen. Die Halterungen 16; 17 sind auf einer Traverse 18 befestigt, die zwischen den Seitengestellen 7; 8 angeordnet ist. Jede Halterung 16; 17 weist vier Klemm- und Anstelleinrichtungen 19; 21 auf, die paarweise den Rakelbalken 9 bis 13 über jeweils Rakelbalkenhalterungen 22; 23 zugeordnet sind.
Gemäß Fig. 2 bis 6 besteht die Klemm- und Anstelleinrichtung 19; 21 jeweils aus einem Körper 24, der zwei abgewinkelte, gabelförmige Enden 26; 27 aufweist.
Zwischen den Enden 26; 27 ist eine Welle 28 angeordnet, die einen Hebel 29 trägt, der an seinem einen Ende einen Kugelgriff 31 und an seinem anderen Ende einen Exzenter 32 aufweist. Der Hebel 29 ist durch eine Bohrung im Exzenter 32 schwenkbar gelagert.
Der Körper 24 ist in einer in axialer Richtung der Rakelbalkenhalterung 22; 23 verlaufenden Paßschraube 33 in einer Sacklochbohrung 34 drehbar gelagert. Die Paßschraube 33 ist von einer Hülse 36 umgeben, deren Außendurchmesser dem Innendurchmesser der Sacklochbohrung 34 entspricht. Die Hülse 36 weist eine an ihrem Umfang verlaufende Ringnut 37 auf, in welche das Ende einer Klemmschraube 38 eingreift.
Zwischen dem Kopf 39 der Paßschraube 33 und der Stirnseite der Hülse 36 sind Tellerfedern 41 angeordnet. Der Körper 24 weist noch eine in axialer Richtung der Paßschraube 23 verlaufende Führungsschiene 42 auf.
Die Rakelbalkenhalterungen 22; 23 besitzen außerdem noch jeweils eine in axialer Richtung der Rakelbalkenhalterungen 22; 23 verlaufende Führungsfläche 43, die jeweils zwei sich quer zur axialen Richtung der Rakelbalkenhalterungen 22; 23 erstreckende Rippen aufweist. Die Rippen 44; 46 besitzen einen keilförmigen Querschnitt und weisen bei gleicher Höhe eine unterschiedliche Breite b 44; b 46 auf, d. h. sie besitzen eine unterschiedliche Steigung S 44; S 46. Dabei gilt: S 44 > S 46.
Der Rakelbalken 9 bis 13 besteht jeweils aus einem zweiteiligen Grundkörper 47; 48, der jeweils in einer Rakelhalterung 49; 51 eine gefederte Arbeitsrakel 52 bzw. eine Schließrakel 53 aufnimmt. Ein Schließblech 54, jeweils an der Stirnseite der Rakelbalken 9 bis 13 angeordnet, schließt die Kammerrakel zu einem oben offenen Behälter, der an die sich in Pfeilrichtung D bewegende Rasterwalze 1 anstellbar ist. Die Arbeitsrakel 52 ist federnd gelagert, wie später noch Arbeitsrakel 68 in Fig. 7 und 8 ausgeführt ist.
Der zweiteilige Grundkörper 47; 48 der Rakelbalken 9 bis 13 besitzt an seiner Unterseite jeweils Füße mit Transportkanten 57; 58, die im Falle der Bewegung des Rakelbalkens in Pfeilrichtung C mit den Rippen 44; 46 in Wirkverbindung kommen. Der Grundkörper 48 besitzt eine Schaltmulde in Form eines Sackloches 59 mit einer einseitig in Richtung Transportkante 58 verlaufenden Senkung oder Abschrägung 61. Die Transportkanten 57; 58 können gebrochen, d. h. abgeschrägt ausgeführt werden und eine gleiche Steigung S 44, S 46 aufweisen, wie die korrespondierenden Rippen 44; 46. In gleicher Höhe und Lage der eben genannten Teile 59; 61 ist in einer Bohrung der Rakelbalken 23 ein gegen die Kraft einer Feder 62 in axialer Richtung der Rakelbalkenhalterung 23 betätigbares Druckstück 63 angeordnet. Dieses Druckstück 63 bekommt bei Betätigung des Rakelbalkens gemäß Fig. 2 in Pfeilrichtung C Kontakt mit einem Mikroschalter 64, der über Kontaktfahnen 66 und Anschlußkabel 67 mit einer nicht dargestellten, elektrischen Steuerung in Verbindung steht, welche die Farbpumpe anschaltet, wenn das Druckstück 63 in der Stellung nach Fig. 4 steht.
Gemäß Fig. 4 ist der Abstand e das Maß der Vorspannung der Tellerfedern 41, mit welchen die Rakelbalken 9 bis 13 eingespannt sind. Die Arbeitsrakel 52 ist in einem Winkel α zur Senkrechten 56 der Tangente T an die Rasterwalze 1 angestellt. Die Senkrechte 56 entspricht dem Radius r der Rasterwalze 1.
Soll nun der gezeigte Rakelbalken 9 aus der Arbeitsstellung gemäß den Fig. 1 und 4 entfernt werden, so sind die Hebel 29 mit den Kugelgriffen 31 in vertikaler Richtung nach unten zu bewegen, so daß diese die Stellung nach Fig. 6 oder Fig. 3 einnehmen. Dadurch hat der Exzenter 32 der Klemm- und Einstelleinrichtung 21 seine Spannwirkung gegen die Kraft der Tellerfedern 41 verloren, und gemäß Fig. 3 ist zwischen der Rakelbalkenhalterung 23 und dem Rakelbalken ein Abstand a eingetreten, in dem die Transportkanten 57; 58 die Rippen 44; 46 verlassen haben und sich wieder auf der Führungsfläche 43 der Rakelbalkenhalterungen 22; 23 befinden. Somit ist das Druckstück 63 nicht in Eingriff mit der Schaltmulde 59, so daß der Mikroschalter 64 die Farbzufuhr abgeschaltet hat.
Soll nun der Rakelbalken in eine Montagestellung nach Fig. 5 gebracht werden, um beispielsweise die Rakel 52 oder 53 auszuwechseln, so werden die Hebel 29 mit den Kugelgriffen 31 seitlich nach außen verschwenkt, siehe auch Stellung des Rakelbalkens 13 in Fig. 1, so daß der Rakelbalken 13 auf den beiden Führungsschienen 42 herausgefahren werden kann, bis dieser gegen die Kugelgriffe 31 anschlägt.
Somit ist nur ein geringer Platzbedarf notwendig, um die Rakelbalken 9 bis 13 gut handhaben zu können.
Soll der Rakelbalken wieder in Ruhestellung oder in Arbeitsstellung gebracht werden, so ist umgekehrt zu verfahren.
Es ist auch möglich, das Spannen des Rakelbalkens durch andere technische Mittel als Tellerfedern und Exzenter vorzunehmen, beispielsweise durch pneumatische Arbeitszylinder. Der Körper 24 wird in seiner Drehbewegung zur waagerechten Stellung des Hebels 29 durch einen Anschlag 70 begrenzt.
Gemäß Fig. 7 entsprechend dem Schnit IV - IV nach Fig. 1 ist ein Rakelbalken 11 dargestellt mit einer Arbeitsrakel 68, welche an ihrer dem Grundkörper 47 zugewandten Seite in einen Kanal 69 ragt, der in axialer Richtung der Rasterwalze 1 verläuft und durch Nuten in der Rakelhalterung 71 und im Grundkörper 47 gebildet wird. In dem Kanal sind mehrere Federn 72 angeordnet, die die Arbeitsrakel 68 mit ihrer Arbeitskante 73 im Arbeitszustand gegen die Rasterwalze 1 drücken. Die Federn können als Spiralfedern oder auch als Blattfedern ausgebildet sein.
Gemäß Fig. 8 wird eine zweite Ausführungsvariante einer nachstellbaren Arbeitsrakel 68 als Einzelheit gezeigt. Die Arbeitsrakel 68 befindet sich in Ruhestellung. Die Arbeitsrakel 68 ragt mit ihrer dem Grundkörper 47 zugewandten Seite in einen Kanal 74 und stößt gegen die Oberseite eines in Pfeilrichtung F in dem Kanal 74 bewegbaren Kolbens 76. Der Kanal 74 weist einen oder mehrere Zuführungskanäle 77 auf, durch welche Öl oder Druckluft als Medium zur Betätigung zugeführt werden kann, so daß der Boden des Kolbens 76 mit einem gleichmäßigen statischen Druck beaufschlagt ist. Der Druck wird durch einen nicht dargestellten Druckerzeuger und mit einem nicht dargestellten, bekannten Druckregler geregelt.
Der Kolben 76 weist an seinem Boden eine Kolbenführung 78 auf, welche zwischen der Rakelhalterung 71 und dem Grundkörper 47 angeordnet ist. Die Kolbenführung 78 ist mit einer Verschleißanzeige 79 versehen, die aus einer elektrischen Spule 81 oder einem induktiven Wegaufnehmer bestehen kann, die ebenfalls zwischen dem Grundkörper 47 und der Rakelhalterung 71 angeordnet ist und deren Kern durch das Ende der Kolbenführung 78 gebildet wird.
Wenn sich die Arbeitskante 73 der Arbeitsrakel 68 soweit abgearbeitet hat, daß der Kolben 76 in Pfeilrichtung F das obere Ende des Kanals 74 erreicht hat - dies sind etwa vier bis zehn Millimeter - dann hat das Ende der ferromagnetischen Kolbenführung 78 die Spule 81 verlassen und der magnetische Fluß verändert sich.
Durch ein daraus resultierendes Signal, beispielsweise auf dem Bildschirm des Maschinenleitstandes, wird die Notwendigkeit des Austausches der verschlissenen Arbeitsrakel angezeigt. Die Verschleißanzeige 79 kann jedoch auch so ausgeführt werden, daß das untere Ende der Kolbenführung 78 aus dem Rakelbalken 11 herausragt und mit einer visuell ablesbaren Skala versehen ist.
Gemäß Fig. 9 wird die schematische und vergrößerte Darstellung des Verlaufes der Arbeitskante 73 einer federnden Arbeitsrakel 68 gezeigt während der Bewegung von der Ruhestellung zur Arbeitsstellung, d. h. zum Anstellen an die Rasterwalze 1.
In der Stellung G wird die Arbeitsrakel 68 in Ruhestellung gemäß den Fig. 3; 7 und 8 gezeigt.
Durch Betätigen der Kugelgriffe 31 in senkrechter Richtung nach oben wird der Rakelbalken 11 mittels der Transportkanten 57; 58 über die keilförmigen Rippen 44; 46 in einer Kurve 82 gemäß Fig. 9 in Stellungen H bis zur Arbeitsstellung N an die Rasterwalze 1 bewegt. Dabei verändert sich der Winkel α der Arbeitsrakel 68 in Bezug auf die Oberfläche der Rasterwalze 1.
In der Stellung L erhält die Arbeitsrakel im Berührungspunkt 83 bzw. Berührungslinie erstmalig Kontakt mit der Oberfläche der Rasterwalze 1. Der Winkel α'' beträgt ca. 90^o zwischen einer Tangente zur Oberfläche der Rasterwalze 1 im Berührungspunkt 83 und der Arbeitsrakel.
Die Endstellung N der Arbeitsrakel 68 in Richtung des tiefsten Punktes 84 der Oberfläche der Rasterwalze 1 entspricht einem Winkel α um ca. 40^o.
Die Zwischenstellung M weist einen Winkel ca. von 60^o bis 70^o auf.
Nach Verlassen des Berührungspunktes bzw. der Linie 83 der Arbeitskante der Arbeitsrakel erfährt die Arbeitsrakel 68 eine Bewegung in Pfeilrichtung P entgegen der Kraft der Feder 72 bzw. des Kolbens 76, bis die Arbeitsstellung N der Arbeitsrakel 68 im Arbeitspunkt N entgegen der Drehrichtung D der Rasterwalze 1 erreicht ist. Dadurch wird sowohl ein Anstellen der Arbeitsrakel 68 an die Rasterwalze 1 ermöglicht, ohne daß sich die Arbeitskante der Arbeitsrakel verbiegt, als auch ein kontinuierliches Nachstellen der Arbeitsrakel 68 infolge natürlichen Verschleißes gesichert. Die Endstellung N der Arbeitsrakel 68 entspricht einer Rakelblatt-Vorratsstellung.
Als besonders günstig hat sich die Kurve 82 erwiesen, welche die Arbeitskante der Arbeitsrakel 68 beim Anstellen bis zum Berührungspunkt 83 bzw. Berührungslinie 83 ausführt. Diese Kurve 82 entspricht dem Ast einer Parabel, deren Symmetrieachse 85 durch den Berührungspunkt 83 bzw. durch die Berührungslinie 83 hindurchgeht und deren Wendepunkt ebenfalls im Berührungspunkt 83 liegt.
Es ist auch möglich, daß die Arbeitsrakel 68 mit ihrer Arbeitskante gemäß Kurve 75 zur Rasterwalze 1 angestellt wird, welche im Berührungspunkt 86 die Rasterwalze 1 linienhaft berührt und anschließend entgegen der Pfeilrichtung D zum Arbeitspunkt 80 in Arbeitsstellung N weiter verfahren wird. Besonders dicke Arbeitsrakel können in dieser Art günstig verfahren werden.
Gemäß der Darstellung nach Fig. 8 ist eine Verschleißanzeige der Arbeitsrakel gewährleistet. Eine derartige Verschleißanzeige kann auch bei der Schließrakel Anwendung finden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante ist es auch möglich, die Grundkörperteile 47; 48 des Rakelbalkens getrennt an die Rasterwalze 1 anzustellen in der Art, daß der Grundkörper 48 mit der Schließrakel 53 an der Rasterwalze 1 verbleibt, d. h. klemmbar ausgeführt wird, und der Grundkörper 48 mit der Arbeitsrakel 52 über eine Kurvenbahn 82 oder 86 an die Rasterwalze 1 anstellbar ist. Dabei kann der Grundkörper 48 mit dem Schließblech 54 verbunden sein. Der Grundkörper 47 kann über Transportkanten, die den bisher gezeigten Transportkanten 57; 58 entsprechen, an den Grundkörper 48 herangefahren und beide Grundkörper 47; 48 können miteinander zu einer Kammerrakel vereinigt werden.
Entsprechend einer weiteren Ausführungsvariante nach Fig. 10 ist die Arbeitsrakel 68 auf einer ersten Seite einer Scheibe 88 abgestützt, die in einem Kanal 74 gegen die Kraft einer Feder 71 in Querrichtung der Arbeitsrakel 68 bewegbar ist. Die zweite Seite der Scheibe 88 ist mit einer Kolbenführung 89 kraftschlüssig verbunden. Die Kolbenführung 89 verläuft ebenfalls in Querrichtung der Arbeitsrakel 68 und ragt aus einem Kanal zwischen der Rakelhalterung 71 und dem Grundkörper 47 heraus. Der genannte herausragende Teil der Kolbenführung 89 weist eine Skala 91 zur Verschleißanzeige auf.
In Fig. 11 ist eine weitere Ausführungsvariante einer Verschleißanzeige einer Arbeitsrakel 68 gezeigt. Hier ist ebenfalls die Arbeitsrakel 68 auf einer Scheibe 88 in einem Kanal 74 gegen die Kraft einer Feder 72 bewegbar. Die Rakelhalterung 71 weist ein Fenster 92 auf, welches mit durchsichtigem Material, z. B. Glas, verkleidet ist. Durch das Fenster 92 kann die Stellung der Scheibe 88 und somit der Verschleißgrad der Arbeitsrakel 68 angezeigt werden.
Der Rakelbalken 9 bis 13 ist in einem Bereich an die Rasterwalze 1 anstellbar, der unterhalb des horizontalen Durchmessers der Rasterwalze 1 liegt.
Unter Füßen mit Transportkanten 57; 58 sind auch Leisten zu verstehen, die sich unterhalb des Rakelbalkens 9 bis 13 befinden und sich maximal über die gesamte Länge des Rakelbalkens 9 bis 13 erstrecken.

Teileliste

1: Rasterwalze
2: Achszapfen (1)
3: Achszapfen (1)
4: Lager
5: -
6: Lager
7: Seitengestell
8: Seitengestell
9: Rakelbalken
10: -
11: Rakelbalken
12: Rakelbalken
13: Rakelbalken
14: Farbzuführungsstutzen
15: -
16: Halterung
17: Halterung
18: Traverse
19: Klemm- und Anstelleinrichtung
20: -
21: Klemm- und Anstelleinrichtung
22: Rakelbalkenhalterung
23: Rakelbalkenhalterung
24: Körper
25: -
26: Ende, gabelförmig (24)
27: Ende, gabelförmig (24)
28: Welle
29: Hebel
30: -
31: Kugelgriff
32: Exzenter
33: Paßschraube
34: Gewindebohrung
35: -
36: Hülse / Lagerbüchse
37: Ringnut
38: Klemmschraube
39: Kopf (33)
40: -
41: Tellerfeder
42: Führungsschiene
43: Führungsfläche
44: Rippe
45: -
46: Rippe
47: Grundkörper (9 bis 13)
48: Grundkörper (9 bis 13)
49: Rakelhalterung (9 bis 13)
50: -
51: Rakelhalterung (9 bis 13)
52: Arbeitsrakel (9 bis 13), federnd
53: Schließrakel (9 bis 13), federnd
54: Schließblech (9 bis 13), federnd
55: -
56: Senkrechte
57: Transportkante (47)
58: Transportkante (48)
59: Sackloch / Schaltmulde
60: -
61: Abschrägung
62: Feder
63: Druckstück
64: Mikroschalter
65: -
66: Kontaktfahnenpaar
67: Kabel
68: Arbeitsrakel, federnd
69: Kanal
70: Anschlag
71: Rakelhalterung
72: Feder
73: Arbeitskante (68)
74: Kanal
75: Kurve
76: Kolben
77: Zuführungskanal
78: Kolbenführung
79: Verschleißanzeige
80: Arbeitspunkt
81: Spule, elektrisch (79) / induktiver Wegaufnehmer
82: Kurve
83: Berührungspunkt
84: Punkt, tiefster
85: Symmetrieachse (82)
86: Berührungspunkt / Berührungslinie
87: -
88: Scheibe
89: Kolbenführung
90: -
91: Skala
92: Fenster
G bis N: Stellung der Arbeitskante der Arbeitsrakel 52; 68
α: Winkel
α': Winkel Stellung M
α'': Winkel Stellung N
β: Winkel
r: Radius
a: Abstand
e: Abstand
b 44: Breite Rippe 44
b 46: Breite Rippe 46
C: Pfeilrichtung
D: Pfeilrichtung
F: Pfeilrichtung
P: Pfeilrichtung
S 44: Steigung Rippe 44
S 46: Steigung Rippe 46
T: Tangente

Claims

Verfahren zum Anstellen eines Rakelblattes an eine farbführende Walze, z. B. Rasterwalze, in einem negativen Anstellwinkel, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein federnd auf einem Rakelbalken (9 bis 13) befestigtes Rakelblatt (52; 68) an die farbführende Walze (1) bewegt wird, bis die Arbeitskante (73) des Rakelblattes (52; 68) an die Mantelfläche der farbführenden Walze (1) in einer von der Arbeitsstellung (80) entfernten Stellung (83; 86) in eine Linienberührung kommt, daß anschließend das Rakelblatt (52; 68) an der Mantelfläche der farbführenden Walze (1) entlang bis zur Arbeitsstellung (80) bewegt wird, wobei das Rakelblatt (52; 68) gegen eine Kraft (P) in eine Rakelblatt-Vorratsstellung (N) zurückgeschoben wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rakelblatt (52; 68) entgegen der Drehrichtung (D) der farbführenden Walze (1) an der Mantelfläche der farbführenden Walze (1) bis zur Arbeitsstellung (80) bewegt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rakelblatt (52; 68) in der Drehrichtung (D) der farbführenden Walze (1) an der Mantelfläche der farbführenden Walze (1) bis zur Arbeitsstellung (80) bewegt wird.
Kammerrakel mit einem Rakelbalken für ein Farbwerk einer Rollenrotationsdruckmaschine, dessen austauschbare Rakelblätter in einem negativen Anstellwinkel zur farbführende Walze in einem Rakelbalken angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitskante (73) zumindest einer federnden Arbeitsrakel (68) beim Anstellen des Rakelbalkens (9 bis 13) an die farbführende Walze (1) die Mantelfläche der farbführenden Walze (1) in einem nahezu senkrechten Winkel (α'') zur Tangente (T) der Berührungslinie (83) auf der farbführende Walze (1) berührt, gegen die Kraft eines Kraftspeichers (72; 76) in Richtung (P) des Rakelbalkens (9 bis 13) zurückgeschoben wird und sich in Richtung des tiefsten Punktes (84) der farbführenden Walze (1) entgegen ihrer Drehrichtung (D) bewegt, bis die Arbeitsstellung (N) der Arbeitsrakel (68) mit einem negativen Anstellwinkel (α) zur Tangente des Berührungspunktes (80) der Arbeitskante (73) der Arbeitsrakel (68) an die farbführende Walze (1) erreicht ist, daß an den Füßen des Rakelbalkens (9 bis 13) Transportkanten (57; 58) vorgesehen sind, die mit Rippen (44; 46) einer Klemm- und Anstelleinrichtung (19; 21) für den Rakelbalken (9 bis 13) in Verbindung stehen.
Kammerrakel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemm- und Anstelleinrichtung (19; 21) einen drehbaren Körper (24) mit zwei abgewinkelten gabelförmigen Enden (26; 27) besitzt, daß der Körper (24) mittels einer in axialer Richtung der Rakelbalkenhalterung (22; 23) befindlichen Paßschraube (33) in der Rakelbalkenhalterung (22; 23) drehbar gelagert ist.
Kammerrakel nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Paßschraube (33) in einer Sacklochbohrung (34) der Rakelbalkenhalterung (22; 23) angeordnet und mit einer Hülse (36) umgeben ist, deren Außendurchmesser der Sacklochbohrung (34) entspricht.
Kammerrakel nach den Ansprüchen 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (36) an ihrem Umfang eine Ringnut (37) aufweist, in welche das Ende einer gestellfesten Klemmschraube (38) eingreift.
Kammerrakel nach den Ansprüchen 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Kopf (39) der Paßschraube (33) und der einen Stirnseite der Hülse (36) Tellerfedern (41) angeordnet sind.
Kammerrakel nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den gabelförmigen Enden (26; 27) eine Welle (28) angeordnet ist, die einen Hebel (29) trägt, der an seinem einen Ende einen Kugelgriff (31) und an seinem anderen Ende einen Exzenter (32) aufweist.
Kammerrakel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (29) durch eine Bohrung im Exzenter (32) schwenkbar auf der Welle (28) gelagert ist.
Kammerrakel nach den Ansprüchen 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Exzenter (32) mit einem Grundkörper (47) des Rakelbalkens (9 bis 13) in Wirkverbindung steht.
Kammerrakel nach den Ansprüchen 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper (24) eine in axialer Richtung der Paßschraube (23) verlaufende Führungsschiene (42) aufweist.
Kammerrakel nach den Ansprüchen 4 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper (24) in seiner Drehbewegung zur waagerechten Stellung des Hebels (29) durch einen Anschlag (68) begrenzt wird.
Kammerrakel nach den Ansprüchen 4 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Grundkörper (48) des Rakelbalkens (9 bis 13) eine Schaltmulde (59) angeordnet ist, die mit einem Druckstück oder Fühler (63) eines Mikroschalters (64) für den Farbumlauf in Wirkverbindung steht.
Kammerrakel nach den Ansprüchen 4 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Rakelbalken (9 bis 13) mittels Betätigung durch pneumatische Arbeitszylinder anstellbar sind.
Kammerrakel nach den Ansprüchen 14 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (44; 46) einen keilförmigen Querschnitt aufweisen, daß die Rippen (44; 46) bei gleicher Höhe eine unterschiedliche Breite (b 44; b 46) besitzen.
Kammerrakel nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die keilförmigen Querschnitte eine unterschiedliche Steigung (S 44; S 46) aufweisen, daß die Steigung (S 44) der ersten Rippe (44) größer ist als die Steigung (S 46) der zweiten Rippe (46).
Kammerrakel nach Anspruch 4 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (47) mit der Arbeitsrakel (68) über eine Kurvenbahn (82; 86) an die farbführende Walze (1) anstellbar ist.
Kammerrakel nach Anspruch 4 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (47) Füße mit Transportkanten (57; 58) aufweist, die mit den Rippen (44; 46) in Wirkverbindung stehen.
Kammerrakel nach Anspruch 4 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß ein Grundkörper (48) mit der Schließrakel (53) an der farbführenden Walze (1) in Arbeitsstellung festklemmbar angeordnet ist.
Kammerrakel nach Anspruch 4 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsrakel (52; 68) eine Verschleißanzeige (79) aufweist.
Kammerrakel nach Anspruch 4 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportkanten (57; 58) abgeschrägt und als Fläche ausgebildet sind.