EP0460663B1

EP0460663B1 - Kraftspeicherantrieb für Feuerwehrschnellauftore oder dergleichen

Info

Publication number: EP0460663B1
Application number: EP91109278A
Authority: EP
Inventors: Thomas J. Dipl.-Ing. Hörmann
Original assignee: Hoermann Genk NV
Current assignee: Hoermann Genk NV
Priority date: 1990-06-06
Filing date: 1991-06-06
Publication date: 1995-05-10
Anticipated expiration: 2011-06-06
Also published as: DE4118633A1; DK0460663T3; ES2072481T3; EP0460663A1; ATE122430T1; DE59105417D1; DE4118633C2

Description

Die Erfindung betrifft das schnelle Öffnen mehrflügeliger, insbesondere vierflügeliger, Feuerwehrschnellauftore. Diese Flügel sind - am Beispiel eines vierflügeligen Tores - um etwa vertikal verlaufende Achsen miteinander gelenkig verbunden bzw. in den etwa vertikalen Seitenbereichen der Zargen angelenkt, im übrigen laufen die zur Mitte der zu verschließenden Toröffnung hin gelegenen Torflügel im Bereich ihrer Stirnkanten in deckenseitigen Laufschienen. Diese Tore müssen im Einsatzfall auch ohne intakte Energieversorgungssysteme, z.B. das Elektroversorgungsnetz, arbeiten und sind daher mit Kraftspeichern auszurüsten.
Als Kraftspeicher könnten Gasfedern verwendet werden, um die Torflügel schnell zu öffnen. Gasfedern haben jedoch insoweit zwei Nachteile, als sie sich zum einen hinsichtlich ihres Arbeitsdruckes nicht einstellen lassen und zum anderen hinsichtlich der von ihnen ausgehenden Kraft- bzw. Arbeits-Charakteristik temperaturabhängig sind.
Aus der GB-A-899 079 ist bereits ein Schnellauftor der in Rede stehenden Art bekannt, das schnell und von netzartigen Energieversorgungen unabhängig unter der Einwirkung von einem oder mehreren Kraftspeichern zu öffnen ist, der bzw. deren jeder eine Teleskoprohreinrichtung mit gegen die Kraft einer hinsichtlich ihrer Spannung einstellbaren Schraubendruckfeder ineinander verschiebbaren Teleskopteilen und eine Stoßabsorptionseinrichtung aufweist sowie mit einer Verriegelungseinrichtung versehen ist, die von Hand in die Entriegelungsstellung überführbar ist. Dieses bekannte Schnellauftor bzw. deren Kraftspeicher ist mit einer Stoßabsorptionseinrichtung unter Verwendung einer axial kurzen Schraubenfeder versehen. Eine solche Feder fängt zwar die Härte des Stoßes bei beschleunigt in die Offenstellung überführtem Tor ab, die dabei von der Feder aufgenommene Energie wird aber nur zu einem ganz geringen Teil in Formänderungsarbeit und damit Energieentzug umgesetzt.
Die Aufgabe der Erfindung ist die Nachteile des Stands der Technik zu vermeiden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der kraftspeicher einen Stoßdämpfer aufweist, der einen Schlitz in dem äußeren der Teleskopteile durchgreifend an dem inneren Teleskopteil befestigt ist und dessen Mitnehmer, dermit dem flexiblen Anschlag des Stoßdämpfers zusammenarbeitet, an dem äußeren Teleskopteil festgelegt ist.
Durch die Verwendung eines Stoßdämpfers wird die bei Auftreffen des Torblattes in der Öffnungslage erhebliche kinetische Energie kaum gespeichert, sondern in Verlustenergie umgesetzt, wie das bei Stoßdämpfern allgemein bekannt ist. Dieser Stoßdämpfer ist außerhalb der Teleskoprohreinrichtung angeordnet und gleichwohl mit dieser zu einer Baueinheit integriert, wobei sichergestellt ist, daß die Betätigung des Stoßdämpfers exakt in der Verschieberichtung der Teleskopteile zueinander liegt, in der die aufzunehmende kinetische Energie des Tores auftritt.
In bevorzugter Ausführung kann zwischen das Betätigungsteil für den Stoßdämpfer und diesem ein Aufschlagdämpfer eingesetzt sein, der unmittelbare Haltestoßbelastungen auf den Stoßdämpfer vermeidet.
Die hier abgehandelten Feuerwehrtore müssen nämlich sehr schnell geöffnet werden können, so daß erhebliche kinetische Energien frei werden, die bei Erreichen der Öffnungslage des Torblattes stoßgedämpft abgefangen werden müssen.
Grundsätzlich sind zwei bevorzugte Lösungen anzugeben, nämlich

1. Die Teleskoprohreinrichtung ist einen Endes an der Innenseite eines zargenseitigen Torflügels angeschlossen, während das andere Ende dieser Teleskoprohreinrichtung an einem Ausleger drehbar gehalten ist, der von der Laufschiene oder Zarge aus ins Innere der Gerätehalle hineinragt. Auf diese Weise erhält man einen Hebelarm, der den zargenseitig angelenkten Torflügel nach außen hin schiebt, wenn dieser entsprechend freigegeben ist. An diesem Torflügel hängt dann ggfs. der weitere, zur Tormitte hin befindliche Torflügel, der in einer deckenseitigen Laufschiene geführt ist. Die Stoßdämpfung erfolgt derart, daß außenseitig ein Stoßdämpfer vorgesehen ist, der mit einem an dem äußeren Torflügel bzw. demjenigen, der zur Mitte des Tores hin schließend wirksam wird, angreift. Dieser Ausleger kann dabei als Verlängerung oder im Bereich der Laufrolle angeordnet sein, die in die Laufschiene eingreift. Aufgrund der Anordnung dieses Anschlages ist dessen Weg in Richtung der Laufschiene vorbestimmt, so daß der stoßdämpfer auf diese Bewegungsrichtung hin exakt ausgerichtet werden kann, indem man ihn ebenfalls an der Zarge festlegt und seinen Arbeitshub in Laufrollen-Versetzrichtung anordnet.
2. Eine andere Lösung der Aufgabe sieht vor, das eine Ende der Teleskoprohreinrichtung, an der Laufschiene oder Zarge festzulegen, während das andere Ende auf einen nach innen hin vorstehenden Ausleger des Türblattes gerichtet ist, insbesondere derart angeordnet, daß der Ausleger um die zargenseitige Gelenkachse des zargenseitigen Torflügels verschwenken kann. Hier könnte man ebenfalls die Stoßdämpferanordnung wählen, wie sie bei der vorstehend geschilderten Lösung vorgesehen ist, man hat jedoch hier auch die Möglichkeit, den Stoßdämpfer am inneren Rohr der Teleskoprohreinrichtung festzulegen und das äußere Rohr mit einem Schlitz zu versehen, so daß es sich gegenüber der Halterung des Stoßdämpfers verschieben kann, wie dies die zugehörige Zeichnung erkennen läßt. Dann wird nämlich ein Mitnehmer auf dem äußeren Teleskoprohr angeordnet, der mit einem flexiblen Anschlag des Stoßdämpfers zusammenarbeitet. Auf diese Weise wird die Beaufschlagung des Stoßdämpfers immer in dessen genauer Arbeitsrichtung vorgesehen. Im übrigen kann man diese Lösung auch im Zusammenhang mit der vorstehend geschilderten Anordnung der Teleskoprohreinrichtung verwenden.

Allgemein ist zur Lösung der Aufgabe folgendes festzuhalten: Die Kennlinie einer Gasfeder ist nicht linear, und zwar dergestalt, daß man zur Einspeicherung der Kraft, was im Zuge des Schließvorganges des Torblattes von Hand geschieht, verhältnismäßig hohe Drücke bzw. Kräfte bei Überführen in die Endoffenlage aufgewandt werden müssen. Demgegenüber ist die Kennlinie einer normalen Druckfeder annähernd linear, weshalb das Einspeichern der Kraft in eine solche Feder leichter zu bewerkstelligen ist, mit der Folge, daß das Torblatt sich leichter in die Schließstellung überführen läßt. Will man die Kräfte bei einer Gasfeder beeinflussen, so muß man in verhältnismäßig aufwendiger und komplizierter Ausgestaltung variable Hebelarme vorsehen. Bei einer Teleskoprohrfeder läßt sich dagegen die Federspannung selbst durch entsprechende Verstellung - beispielsweise mittels einer Kontermutterfestlegung - einstellen, so daß

a) die Feder individuell einstellbar ist und
b) das Teleskoprohrfederelement für verschiedene Tore verwendet werden kann. Hierzu ist festzuhalten, daß die Torflügelbreiten beispielsweise Zwischen 95 cm und 125 cm variieren. Die Betätigung solch unterschiedlich breiter Torflügelelemente ist mit ein und derselben Gasfeder nicht beherrschbar. Die Einstellbarkeit der Teleskoprohrfeder ermöglicht dagegen die Verwendung ein und desselben Elementes für diese unterschiedlichen Torflügelabmessungen.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß ein solches Teleskoprohrfederelement auch bei bereits installierten Toren nachträglich eingesetzt werden kann, gerade weil die Einstellbarkeit der Federkraft gegeben ist.
Weil Feuerwehrhallentüren der hier in Rede stehenden Art wegen Ausfall ansonsten, beispielweise netzabhängig, gespeiste Antriebe von Hand bedienbar sein müssen, lassen sich hand- bzw. seilbetätigte Fallen vorsehen, die gegen den Federdruck des Kraftspeichers standhalten. Anders ausgedrückt gelangen diese Tore in ihre Schließlage unter Betätigen eines Schnepperverschlusses hinein, wobei der Riegel eines solchen Schnepperverschlusses von Hand per Seil betätigbar ist. Diese Voraussetzungen ermöglichen die Anordnung der gesamten Torbetätigungseinrichtung im Bereich der oberen Laufrollenschiene, dergestalt also, daß sie von durchfahrenden Fahrzeugen nicht erreicht wird.
Die beiden Zeichnungsfiguren zeigen den Aufbau eines erfindungsgemäß ausgebildeten Kraftspeichers nebst Stoßdämpfer in integrierter Bauweise

Bezugszeichenliste

1: Kraftspeicher
2: Teleskoprohreinrichtung
3: Druckfeder
4: Teleskopteil (äußeres Rohr)
4': äußeres Rohr ungeschlitzt
5: Teleskopteil (inneres Rohr)
7: Stoßdämpfer
8: Schlitz
9: Mitnehmer
10: Aufschlagdämpfer
11: Federeinstellung

Claims

Schnellauftor, insbesondere in mehrflügeliger Ausgestaltung, für Feuerwehr-Gerätehallen oder dgl., das schnell und von netzartigen Energieversorgungen unabhängig unter der Einwirkung von einem oder mehreren Kraftspeichern (1) zu öffnen ist, der bzw. deren jeder eine Teleskoprohreinrichtung (2) mit gegen die Kraft einer hinsichtlich ihrer Spannung einstellbaren Druckfeder (3) - insbesondere Schraubendruckfeder - ineinander verschiebbaren Teleskopteilen (4, 5) aufweist
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kraftspeicher (1) einen Stoßdämpfer (7) aufweist, der einen Schlitz (8) in dem äußeren der Teleskopteile (4) durchgreifend an dem inneren Teleskopteil (5) befestigt ist und dessen Mitnehmer (9), der mit einem flexiblen Anschlag des Stoßdämpfers (7) zusammenarbeitet, an dem äußeren Teleskopteil (4) festgelegt ist.
Schnellauftor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Stoßdämpfer (7) und dessen Mitnehmer (9) ein Aufschlagdämpfer (10) eingesetzt ist.
Schnellauftor nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Teleskoprohreinrichtung (2) einen Endes an der Innenseite eines zargenseitigen Torflügels und anderen Endes an einem Ausleger drehbar gehalten ist, der von der Laufschiene oder Zarge aus ins Innere der Gerätehalle hineinragend ausgebildet ist.
Schnellauftor nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Teleskoprohreinrichtung (2) einen Endes an der Laufschiene oder Zarge angeordnet und anderen Endes auf einen nach innen hin vorstehenden Ausleger des Torblattes gerichtet ist, insbesondere derart angeordnet, daß der Ausleger um die zargenseitige Gelenkachse des zargenseitigen Torflügels verschwenkbar ist.