Die Erfindung betrifft eine automatische Schiebedrehtür, die als ein- oder
zweiflügelige Tür dort eingesetzt wird, wo geringe Platzverhältnisse vor
handen sind. Dabei werden die Türflügel jeweils am oberen und am unte
ren Rand durch einen drehgelenkigen Arm gelagert und getragen, wobei
die Verbindung zwischen Arm und Türflügel drehgelenkig in einem Ab
stand von einem Drehpunkt erfolgt und der Abstand einem Teilmaß der
Flügelbreite entspricht. Der Drehpunkt befindet sich jeweils am äußeren
Rand der Türflügel nahe der Nebenschließkante, die dem Türrahmen und
damit der tragenden Konstruktion am nächsten liegt. Am oberen Rand
jedes Türflügels erfolgt eine drehgelenkige Anbindung an eine Vorrich
tung, die durch einen gradlinigen Bewegungsablauf quer zur Durch
gangsbreite die Türflügel zu öffnen und zu schließen vermag.
Darüber hinaus ist es bekannt, die der Führung der Türflügel dienenden
oberen bzw. unteren Arme zusätzlich zu einer Versteifung des Türflügels
sowie zu einer Justierung des Türflügels heranzuziehen, wobei die beiden
Arme eines Türflügels mittels einer, einen Abstand A zwischen den Armen
überbrückenden, längenveränderlichen Stütze, zu einer starren Einheit
verbunden sind.
Aufgrund nationaler Bestimmungen sind in praktisch allen Ländern der
Erde insbesondere in öffentlichen Gebäuden, bei Bahnhöfen, Kaufhäu
sern, Sitzungssälen oder dergleichen, Türen so zu konstruieren, daß sie
sowohl von beispielsweise Rollstuhlfahrern, Menschen mit Kinderwagen
und Behinderten ohne fremde Hilfe benutzt werden können. Andererseits
müssen die Türen sich auch im Falle der Gefahr schnell, sicher und pro
blemlos weit öffnen lassen, um den in den Räumen befindlichen Men
schen einen Fluchtweg zu verschaffen. Hierfür kommen nur automatisch
arbeitende Türen in Frage. Bisherige Schiebedrehtüren sind aber nicht
geeignet, um Flucht- und Rettungswege automatisch zu öffnen oder im
Rahmen des vorbeugenden Brandschutzes automatisch zu schließen.
Die US 3 247 617 offenbart eine automatische Schiebedrehtür, die in zwei
Richtungen begehbar ist. Dabei sind die vorhandenen Drehflügel jeweils
im oberen und unteren Bereich durch drehgelenkige Arme gelagert, wobei
die ihrerseits an einem die beiden Türflügel einrahmenden Rahmen ange
lenkt sind. Die Türflügel drehen sich gleichzeitig in dem Rahmen und ver
schieben sich dabei jedoch in entgegengesetzter Richtung, so daß die
Tür eine kombinierte Dreh- und Gleitbewegung ausführt. Angetrieben
werden die Türflügel jeweils über einen Laufwagen, der mittels einer
Spindel angetrieben wird. Durch diese feste und formschlüssige Kopplung
zwischen Türflügel und Antrieb ist bei einem Stromausfall ein Verschwen
ken einer solchen Tür weder von Hand noch durch einen andersartigen
Mechanismus möglich. Eine solche Tür läßt sich nicht für den Rauch-
oder Brandschutz oder in Flucht- und Rettungswegen einsetzen, da im
Bedarfsfall keine Türbewegung möglich ist.
Eine Tür, insbesondere eine zweiflügelige Tür, wird in der DE 28 05 973 A1
beschrieben. Bei dieser Tür werden die Türflügel im oberen und unte
ren Bereich jeweils durch einen drehgelenkigen Schwenkarm gelagert.
Dabei soll diese Tür dort eingesetzt werden können, wo der Schwenkbe
reich und damit der benötigte Platzbedarf im Durchgangsbereich der Tür
verringert ist. Die Schwenkarme schwenken bei der Öffnungsbewegung
eines jeden Türflügels dessen vertikal verlaufende Nebenschließkante zur
einen Seite des Türdurchganges, während die im mittleren Bereich der
Türöffnung vertikal verlaufende Hauptschließkante zur anderen Seite des
Türdurchganges aufschwenkt wird. Im Bodenbereich befindet sich eine
Konstruktion mit einer Abdeckung, die durch eine Schlitz unterbrochen ist.
Im Notfall kann diese Tür ausschließlich von Hand aufgedrückt werden,
jedoch muß dieser Druck auf den Türflügel nahezu an der Vorderkante
des Türflügels aufgebracht werden, weil hier die Kraft zum Öffnen des
Türflügels am geringsten ist. Würde man in der Mitte des Türblattes ge
gen die Glasscheibe drücken, so muß man aufgrund des geringen Hebel
armes eine sehr große Kraft aufbringen. Dieses ist jedoch gerade für Kin
der bzw. ältere oder behinderte Menschen nicht erkennbar, bzw. sie sind
nicht in der Lage, im Panikfall die Tür zu öffnen und damit den Flucht- und
Rettungsweg freizugeben.
Eine zweiflügelige Tür, die in Flucht- und Rettungswegen eingesetzt wer
den kann, ist der EP 0 554 438 B1 zu entnehmen. An dem äußern Rand
des Türflügels, der dem Türrahmen und damit der tragenden Konstruktion
am nächsten liegt, ist eine senkrechte Drehachse vorhanden, an der ent
weder durch übereinstimmende Lagerung bzw. durch eine vertikal ange
ordnete Stange ein Verschwenken und gleichzeitig ein Verschieben des
Türflügels möglich ist. Auf die Stange wirken die Antriebsmittel der auto
matischen Tür ein, die eine wahlweise Schubbewegung nach außen oder
zur Innenseite des Türflügels ermöglichen, bzw. die Durchführung einer
Öffnungs- und Schließbewegung gestatten. Dabei ist eine Führung vor
handen, die verschiebbar in einem Bodenschlitz angeordnet ist, der einen
kreisbogenförmigen Verlauf hat und sich über 90° erstreckt. Um die Tür
auch in Flucht- und Rettungswegen einsetzen zu können, sind Mittel vor
handen, die eine Öffnungsbewegung der Tür aufgrund eines Druckes auf
die Innenseite der Türblätter im Gefahrenfall erlauben und somit eine Öff
nung der Türflügel durchführbar ist. Hierzu sind an jedem Türflügel ge
sonderte Mittel vorhanden, die eine lösbare Verbindung beinhalten. Als
lösbare Verbindung kann beispielsweise ein Dauermagnet eingesetzt
werden.
Aus der FR 13 74 224 ist eine automatische, zweiflügelige Schiebetür,
insbesondere für Flucht- und Rettungswege bekannt, deren beide Flügel
je einen schwenkbaren Flügelteil aufweisen, der an einen nicht schwenk
baren Flügelteil anlenkt und an diesem einrastend gehalten ist. Im Notfall
bei unterbrochener Stromversorgung lassen sich durch einen Druck ge
gen die Mitte der Schiebetür von innen die schwenkbaren Flügelteile nach
außen öffnen. Die andern beiden Flügeltürteile fahren nicht zurück und
der freigegebene Durchlass ist unter Umständen so klein, daß die in Pa
nik anstürzenden Menschen verletzt oder gar zu Tode gebracht werden.
Eine gattungsfremde Schiebetür mit mindestens einem Flügel, die mit ei
nem Hilfsantrieb versehen ist, ist der DE 40 14 727 A1 zu entnehmen.
Beim normalem Schließen der Tür wird dem Hilfsantrieb Energie zuge
führt und darin gespeichert. Diese Energie wird bei Stromausfall
(Netzausfall) und/oder gleichzeitiger Unterbrechung des normalen An
triebs in der Form wirksam in dem sich die Tür dadurch öffnet. Vorzugsweise
ist dieser Hilfsantrieb ein Gummielement, das im geschlossenen
Zustand der Tür gespannt ist und sich bei Stromausfall und damit gleich
zeitiger Losstellung einer Kupplung zwischen Antriebsmotor und Betäti
gungseinrichtung zusammenzieht und damit die Tür öffnet.
Aus dem Stand der Technik ist keine automatische Schiebedrehtür be
kannt, dessen Antriebskonzept für den Einsatz in Flucht- und Rettungs
wegen oder für den vorbeugenden Brandschutz geeignet ist. Im Rahmen
des vorbeugenden Brandschutzes ist eine zuverlässige Schließung und
Abdichtung der Tür erforderlich, um eine wirksame Abtrennung von ge
fährdeten Bereichen eines Gebäudes und damit einer Eindämmung der
Gefahrenstelle zu ermöglichen. Der Befehl zur Aktivierung der selbst
schließenden Funktion erfolgt durch einen Rauchmelder oder durch die
Brandzentrale des Gebäudes.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine automatische Schiebe
drehtür zu schaffen, die in
Flucht- und Rettungswegen oder im Rahmen des vorbeugenden Brand
schutzes verwendbar und kostengünstig herzustellen ist. Dabei muß die
Tür innerhalb eines Flucht- und Rettungsweges bei Ausfall der Stromver
sorgung selbstöffnend bzw. innerhalb des vorbeugenden Brandschutzes
selbstschließend ausgelegt sein.
Gelöst wird diese Aufgabe mit den im Anspruch 1 angegebenden
Merkmalen. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes des
Anspruches 1 sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die automatische Schiebedrehtür nach Anspruch 1 weist einen Hilfsan
trieb auf, dem bei normalem Betrieb der Tür Energie zugeführt wird, die
darin gespeichert und die im Bedarfsfall bei gleichzeitiger Entkupplung
des normalen Antriebes wirksam wird. Durch, diese Maßnahme wird ver
mieden, daß die gesamte Antriebseinheit doppelt ausgeführt werden muß.
Das erfindungsgemäße Antriebskonzept ist außerdem für den Einsatz in
Flucht- und Rettungswegen oder alternativ mit geringfügigen Modifizie
rungen auch für den vorbeugenden Brandschutz geeignet.
Zur Unterbrechung bzw. Entkupplung des normalen Antriebes der Schie
bedrehtür ist zwischen dem Antrieb und dem Antriebsmittel der Türflügel
eine schaltbare Kupplung vorgesehen, die bei Stromlosstellung den An
triebsmotor von dem Antriebsmittel trennt. Vorzugsweise wird eine elek
tromagnetische Kupplung eingesetzt, die zwischen einem Getriebe an
dem Antriebsmotor und einer Umlenkrolle des Antriebsmittels angeordnet
ist. Der Hilfsantrieb wirkt dann über die Anbindung der Türflügel an das
Antriebsmittel, wobei der Hilfsantrieb beispielsweise in Form eines Gum
miseiles oder einer Feder die Türflügel der Schiebedrehtür im stromlosen
Zustand automatisch je nach Anwendungsfall öffnet oder schließt. Da z. B.
bei zweiflügeligen Schiebedrehtüren der Gleichlauf der Türflügel durch
Kupplung über das beiden gemeinsame Antriebsmittel erfolgt, braucht der
Hilfsantrieb nur mit einem Türflügel bzw. mit dem Antriebsmittel an einer
geeigneten Stelle verbunden sein. Als Antriebsmittel kann z. B. ein Zahn
riemen verwendet werden.
Der Antriebsmotor mit Getriebe treibt eine Umlenkrolle in Form einer
Zahnriemenscheibe über die elektromagnetische Kupplung an. Bei einflü
geligen Türen ist der Antrieb analog. Wird die Netzeinspeisung innerhalb
oder außerhalb des Netzteiles aus irgendwelchen Gründen unterbrochen,
was beispielsweise in Verbindung mit Alarmvorrichtungen z. B. im Rah
men des vorbeugenden Brandschutzes geschehen kann, oder fällt die
Stromversorgung aus, wird die elektromagnetische Kupplung stromlos, so
daß die Verbindung von dem Antriebsmotor über das Getriebe zur Zahn
riemenscheibe unterbrochen ist. Die Blockierung der Türflügel durch das
Getriebe entfällt, so daß der gespannte Hilfsantrieb die gespeicherte
Energie freigibt und die jetzt freilaufenden, nicht durch das Getriebe
blockierten Türflügel bewegt. Es ist keine physische Berührung der Tür
flügel durch den Menschen erforderlich, damit die Schiebedrehtür sich
öffnet/schließt.
Die Schiebedrehtür, deren Türflügel jeweils am oberen oder unteren Rand
durch einen drehgelenkigen Arm gelagert und getragen werden, ist so
ausgebildet, daß die Verbindung zwischen Arm und Türflügel in einem
Abstand von der Nebenschließkante in einem Drehpunkt erfolgt, der etwa
ein Drittel von dem äußeren Rand des jeweiligen Türflügels und damit von
dem Türrahmen entfernt liegt. Ferner ist am oberen Rand der Türflügel
eine drehgelenkige Anbindung an eine Vorrichtung vorgesehen, die durch
eine geradlinige Bewegung und zwar in Richtung der geschlossenen Tür
flügel die Türflügel zu öffnen und zu schließen vermag. Diese Vorrich
tung, die bei ein- oder zweiflügeligen Schiebedrehtüren eingesetzt wer
den kann, besteht dabei im wesentlichen aus dem umgelenkten An
triebsmittel, das über den Antriebsmotor aktiviert wird. Das umlaufende
Antriebsmittel kann dabei ein Riemen, vorzugsweise ein Zahnriemen oder
ein geführtes Seil sein. Es ist auch denkbar, eine Kette einzusetzen. Da
für sind jeweils an den Enden Umlenkrollen oder Räder vorhanden, die
auf einer Seite mit dem Antriebsmotor und einem dazwischen geschalte
ten Getriebe verbunden sind. Die Anbindung des umlaufenden Antriebs
motors zum Antrieb z. B. einer zweiflügeligen Tür geschieht dabei in der
Form, daß an jedem zweier paralleler Trums des Antriebsmittels ein Tür
flügel angeschlossen wird. Dabei wird die Verbindung Trum zum Türflügel
durch einen Arm oder ein Gestänge hergestellt, der/das drehgelenkig je
weils an den Türflügeloberkanten befestigt ist. Die Anlenkung geschieht in
einem Abstand von etwa zwei Dritteln der Türflügelbreite, gesehen von
der Nebenschließkante.
Der Hilfsantrieb erfolgt über jede geeignete Speichereinrichtung, wie bei
spielsweise mechanische, elektrische, hydraulische oder pneumatische
Speicher. Denkbar sind hier jegliche Arten von Akkumulatoren, Konterpa
keten oder mechanischen Federn. Auch Zylinder- oder Kolbeneinrichtun
gen mit entsprechendem Gestänge und einem Druckspeicher mit einem
entsprechenden Druckmittel, welche entweder konventionell als Tür
schließer oder entgegen ihrer ursprünglichen Funktion türöffnend einge
setzt werden, sind möglich. Diese Elemente geben eine ausreichende
Sicherheit für die Funktion der Schiebedrehtür im Bedarfsfall.
Des weiteren kann der Hilfsantrieb auch durch ein elastisches Gummiseil
gebildet werden, daß einmal mit dem Kämpfer der Schiebedrehtür und
zum anderen mit dem Antriebsmittel bzw. mit den Türflügeln verbunden
ist. Zur Erlangung der erforderlichen Speicherkapazität wird das Gummie
lement über eine weitere Umlenkrolle geführt, so daß sich eine Länge
ergibt, die für das Öffnen/Schließen der Tür die erforderliche Energiespeicherung
gewährleistet. Durch die Wahl der Stärke und der Elastizität
des Gummielementes kann eine entsprechende Anpassung erfolgen. Das
elastische Gummielement kann auch durch ein geeignetes anderes ela
stisches Element ersetzt werden (z. B. Kunststoff). Die Verwendung des
Gummielementes ist eine einfache und zweckmäßige Lösung im erfin
dungsgemäßen Sinne. Es wird sichergestellt, daß keine aufwendige
Konstruktion für eine doppelt ausgelegte Antriebseinheit notwendig wird.
Der Hilfsantrieb arbeitet falls notwendig rein mechanisch und stellt eine
preiswerte Alternative zu einer aufwendigen Antriebseinrichtung dar. Dar
über hinaus lassen sich aufgrund der Vielfalt der möglichen Speicherein
richtungen an die jeweiligen Gegebenheiten angepaßte Lösungen erstel
len. Das Konzept für den Hilfsantrieb ist denkbar einfach und sowohl für
den Einsatz in Flucht- und Rettungswegen als auch für den vorbeugen
den Brandschutz geeignet. Es ist lediglich eine simple konstruktive An
passung notwendig, um die freiwerdende Energie des Hilfsantriebes ge
mäß der funktionsgerechten Bewegungsrichtung an die Türflügel zu
übertragen. Die Wirkbewegung des Hilfsantriebes ist nur umzukehren.
Dies geschieht in einfacher Weise durch den Wechsel des Anbindungs
punktes an dem Antriebsmittel von dem oben zum unteren Trum oder um
gekehrt. Des weiteren ist es auch möglich, die Bewegungsrichtung des
Hilfsantriebes zu ändern bzw. in anderer Richtung auszunutzen. Denkbar
ist z. B. der Wechsel zwischen einer Druckfeder und einer Zugfeder oder
die Umpolung eines Akkumulators.
Die Erfindung kann sowohl bei gerahmten als auch bei nicht gerahmten
Türflügeln eingesetzt werden. Die einzelnen Türflügel der Schiebedrehtür
können aus geeigneten durchsichtigen und/oder undurchsichtigen Mate
rialien bestehen, beispielsweise Metalle, Glas, Gips, Holz oder Kunststoff.
Um die erfindungsgemäße Schiebedrehtür im vorbeugenden Brandschutz
einsetzen zu können, müssen alle Kanten der Türflügel mit Dichtvorrich
tungen ausgestattet sein, damit unter Anlage an die umgebenden Peri
pherieeinrichtungen eine wirkungsvolle Sperre entsteht.
Eine derartige Schiebedrehtür kann vorzugsweise bei geringem Platzbe
darf eingesetzt werden, da keine Ausnehmungen für das seitliche Verfahren
des oder der Türflügel von der geschlossenen Stellung in die offene
Stellung benötigt werden. Aufgrund der prinzipiellen Konstruktion der
Verbindung zwischen Arm und Türflügeln und des erfindungsgemäßen
einfachen Antriebskonzeptes kann die vorbeschriebene Schiebedrehtür
auch nachträglich und ohne große bauliche Änderungen für die Realisie
rung von Brandschutzmaßnahmen bzw. von Fluchtwegen eingesetzt wer
den.
Die beiden Arme eines Türflügels sind mittels einer den Abstand zwi
schen den Armen überbrückenden, längenveränderlichen Stütze zu einer
starren Einheit verbunden. Durch die zwischen dem oberen und dem un
teren Arm eines Türflügels angeordnete Stütze werden die Arme unter
einander und damit die Türflügel selbst ausgesteift, wobei die Längenver
änderlichkeit der Stütze eine Abstandsveränderung der beiden Arme zu
einander und damit eine Justierung des Türflügels in vertikaler Richtung
ermöglicht. Im Gegensatz zu der zweiflügeligen Tür nach der EP 0 554 438 B1
ist dabei die Stütze undrehbar sowohl mit dem oberen als auch
mit dem unteren Arm verbunden. Sie ist praktisch als starres Zwi
schenglied mittelbarer Bestandteil des Türflügels.
Da jeder Arm zwei gegeneinander abgewinkelte, miteinander formschlüs
sig verbundene Teilarme unterschiedlicher Länge aufweist, wird mit der
Erfindung vorgeschlagen, die Stütze zwischen den kürzeren Teilarmen
eines Türflügels anzuordnen. Sofern der kürzere Teilarm gleichzeitig das
Anschlußgelenk zur drehbaren Verbindung mit dem Türrahmen aufweist,
kann die Stütze innerhalb eines im Schwenkbereich der Arme offenen
Türrahmenprofils angeordnet werden, das heißt in einer geschützten und
den freien Durchgang der Tür nicht behindernden Position.
Zur Justierung der beiden Arme eines Türflügels zueinander und damit
zum Zweck der Justierung des Türflügels selbst wird vorgeschlagen, die
Stütze als Teleskopstütze auszubilden, wobei die Ausgestaltung der Er
findung zwei mit je einem Arm lösbar oder unlösbar verbundene Stützfüße
und eine die Stützfüße überbrückende Mittelsäule aufweisen kann.
Die Ausführung der Stütze ist grundsätzlich beliebig, die Mittelsäule kann
aus einem vollwandigem Material bestehen und mit ihren freien Enden in
topfartige Ausnehmungen der Stützfüße eintauchen oder bevorzugt als im
Querschnitt beliebiges Rohr ausgebildet sein, wobei die Mittelsäule axial
verschieblich an den Stützfüßen geführt und mittels Klemmschloß an die
sen festlegbar ist. Die Verbindung des Stützfusses mit einem Arm kann
ebenfalls beliebig ausgestaltet sein, hier ist sowohl eine Schraubverbin
dung als auch eine Verschweißung möglich; als vorteilhaft hat sich jedoch
die längenveränderliche Ausgestaltung der Stütze erwiesen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: Eine schematische Darstellung einer zweiflügeligen
Schiebedrehtür.
Fig. 2: Ein Detail aus Fig. 1 (Verbindung Arm-Türflügel).
Fig. 3: Eine Draufsicht auf die Schiebedrehtür gemäß Fig. 1 mit
geschlossenen Türflügeln.
Fig. 4: Eine teilweise Draufsicht auf die Schiebedrehtür gemäß
Fig. 1 mit einem geöffneten Türflügel.
Fig. 5: Eine schematische Seitenansicht einer Schiebedrehtür.
Fig. 6: Den Schnitt nach der Linie II-II nach Fig. 5.
Das in der Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel einer automatischen
Schiebedrehtür ist in der Funktion innerhalb von Flucht- und Rettungswe
gen wiedergegeben worden. Die Verwendung im Rahmen des vorbeu
genden Brandschutzes ist ebenfalls möglich, wobei dann die Wirkbewe
gung eines Hilfsantriebes 7 auf die Schiebedrehtür umgekehrt ist.
Die automatische Betätigung zweier Türflügel 12 und 13 erfolgt über ein
Antriebsmittel 4, das über einen Antriebsmotor 1 in Bewegung versetzt
wird. Das Antriebsmittel 4 kann z. B. ein Zahnriemen sein, der über eine
entsprechende Umlenkrolle 2 läuft und dort umgelenkt wird. Die Um
lenkrolle 2 ist als Zahnriemenscheibe ausgebildet und wird unter Zwischenschaltung
eines Getriebes (nicht dargestellt) und einer elektroma
gnetischen Kupplung 34 von dem Antriebsmotor 1 angetrieben. Der
Zahnriemen 4 ist ein endloser Riemen und ist mit den Türflügeln 12 und
13 in an sich bekannter Weise verbunden. Er läuft an dem zum Antriebs
motor 1 gegenüberliegenden Ende unter Bildung eines oberen Trums 5
und eines unteren Trums 6 um eine weitere Umlenkrolle 3. Dabei wird
jeweils an einem der Trums 5, 6 eine Anlenkung 8, 9 vorgenommen, so
daß die Türflügel 12, 13 zwangsgeführt sind. In Verwirklichung der Erfin
dung ist, wie insbesondere aus Fig. 1 hervorgeht, der für den Flucht und
Rettungsweg notwendige Hilfsantrieb 7 vorgesehen, der in der Lage ist,
im stromlosen Zustand der Kupplung 34, das heißt, bei Trennung des An
triebsmotor 1 von der Zahnriemenscheibe 2, die Türflügel 12 und 13 au
tomatisch in die Offenstellung zu bringen. Im Ausführungsbeispiel ist als
Hilfsantrieb 7 ein elastisches Gummielement vorgesehen, das mit der
Anlenkung 9 des Türflügels 13 verbunden ist. Das Gummielement 7 läuft
dann über eine weitere Umlenkrolle 35 und oberhalb der Türflügel 12, 13
zurück zu einem Befestigungspunkt 36 am ortsfesten Kämpfer 37.
Die beiden Türflügel 12 und 13 werden im unteren Bereich durch Trag-
und Dreharme 20 und 22 getragen und im oberen Bereich durch
Dreharme 14 und 15 gelagert. Die Trag- und Dreharme 14, 15, 20 und 22
sind so ausgestaltet, daß es sich hierbei jeweils um einen winkeligen Arm
handelt, der aus einem ersten kurzen Teilarm 33 und einem sich daran
anschließenden längeren Teilarm 32 besteht. Der kurze Teilarm 33 steht
dabei etwa in einem Winkel von 90 Grad zu dem längeren Teilarm 32.
Die Trag- und Dreharme 14, 20 und 22 sind gleich ausgestattet, wobei die
freien Enden des kurzen Teilarmes 33 über Drehpunkte 19, 23 und 25,
die sich an einem Türrahmen 27 außerhalb der Fluchtachse der Türflügel
12 und 13 befinden, drehbar gelagert sind. Die freien Enden der langen
Teilarme 32 sind etwa in einer Entfernung von einem Drittel der Breite der
Türflügel 12, 13, gerechnet von Nebenschließkanten 38 und 39 der
Türflügel 12 und 13, an Drehpunkten 18, 21 und 24 mit den Türflügeln 12
und 13 drehgelenkig verbunden.
Es ist jedoch auch denkbar, einen modifizierten Arm und zwar wie er im
Detail 1 und in den Fig. 3 und 4 dargestellt ist, im oberen Bereich der
Türflügel 12 und 13 einzusetzen. Dieser Dreharm 15 besteht ebenfalls
aus einem winkeligen Arm, dessen Teilarm 32 wesentlich länger ist als
der Teilarm 33. Das freie Ende des langen Teilarmes 32 ist allerdings
über einen Drehpunkt 16, der sich an dem Türrahmen 27 außerhalb der
Fluchtachse des Türflügels 12 befindet, drehbar gelagert. Das freie Ende
des kurzen Teilarmes 33 ist hierbei etwa in einem Drittel, gerechnet von
der Nebenschließkante 38 des Türflügels 12, an einem Drehpunkt 17 mit
dem Türflügel 12 drehgelenkig verbunden.
Die Drehpunkte 17 und 18 an den Türflügeln 12 und 13 fluchten mit den
unterhalb der Türflügel 12 und 13 angebrachten Drehpunkten 21, 24 der
Trag- und Dreharme 20 und 22. Dabei bilden sich Drehachsen 30, 31 je
weils zwischen den Drehpunkten 17, 24 und 18, 21. Um diese Drehach
sen 30, 31 drehen die Türflügel 12, 13. Die Trag- und Dreharme 20 und
22 sind analog den Drehpunkten 16 und 19 über weitere Drehpunkte 23
und 25 an dem Türrahmen 27 drehgelenkig angelenkt. Die Anlenkung der
Dreharme 14 und 15 und der Trag- und Dreharme 20 und 22 an die Tür
flügel 12, 13 erfolgt etwa in einem Drittel von den Nebenschließkanten 38,
39 aus, während die Anlenkung 8, 9 der Türflügel 12, 13 an den Zahnrie
men 4 etwa in einem Abstand von zwei Dritteln von den Nebenschließ
kanten 38, 39, das heißt von dem Türrahmen 27 entfernt, erfolgt. Dabei
besteht die Anlenkung 8, 9 im wesentlichen aus einem Drehgelenk, das
an den Flügelanlenkungen 10, 11 der Türflügel 12, 13 angelenkt ist.
Exemplarisch wird der Bewegungsablauf des Türflügels 12 anhand der
Fig. 3 und 4 verdeutlicht. Während in der Fig. 3 die Türflügel 12 und
13 geschlossen sind, ist in der Fig. 4 der Türflügel 12 im geöffneten Zu
stand wiedergegeben. Dabei liegt der Türflügel 12 im geöffneten Zustand
quer zum Zahnriemen 4 und fluchtet quasi mit der als 26 wiedergebenen
Wand und dem Türrahmen 27. Über den Arm 15 ist der Türflügel 12 in
dem Drehpunkt 17 mit dem ortsfesten Drehpunkt 16 verbunden. Der
Drehpunkt 17 führt durch die Zwangsführung des Armes 15 eine Bewe
gung aus, die auf einem Viertelkreis liegt. Durch diese Zwangsführung
wird der hintere Teil des Flügels 12 in den Raum hineingezogen, so daß
die Nebenschließkante 38 sich von dem Türrahmen 27 in einer ellipsen
förmigen Bewegung entfernt. Durch die Verbindung des Türflügels 12
über den Drehpunkt 11 mit dem unteren Trum 6 des Zahnriemens 4 fährt
dieser Drehpunkt 11 auf den Türrahmen 27 zu. Neben der bereits be
schriebenen Nebenschließkante 38 führt die am äußeren Ende liegende
Hauptschließkante 40, die im geschlossenen Zustand mit der zweiten
Hauptschließkante 41 des zweiten Türflügels 13 zusammentrifft, ebenfalls
eine elliptische Bewegung aus.
Im normalen Betrieb wird die Schiebedrehtür durch nicht dargestellte Re
gel- und Überwachungsgeräte betätigt, in dem der Antriebsmotor 1 ent
sprechend mit Energie versorgt wird. Die Schiebedrehtür öffnet und
schließt sich vermittels des Antriebsmotors 1, der den Zahnriemen 4 ein
mal so antreibt, daß sich die Türflügel 12 und 13 öffnen und einmal so,
daß sich die Türflügel 12 und 13 schließen. Da das Gummielement 7 mit
dem einem Ende am Kämpfer 37 befestigt ist, das heißt an einem festen
Punkt 36 und mit seinem anderen Ende an einer Anlenkung 9 des Türflü
gels 13, wird das Gummielement 7 jedesmal, wenn sich die Türflügel 12
und 13 schließen, gespannt, das heißt es wird Energie gespeichert. Diese
Energie wird freigesetzt, wenn die Bestromung der elektromagnetischen
Kupplung 34 unterbrochen wird, was zur Folge hat, daß die Kupplung 34
zwischen dem Antriebsmotor 1 und der Zahnriemenscheibe 2 entkuppelt.
Die Zahnriemenscheibe 2 ist mit dem Antriebsmotor 1 nicht mehr kraft
schlüssig verbunden. Deshalb kann das gespannte Gummielement 7 sich
zusammenziehen und die Schiebedrehtür öffnen. Da die Türflügel 12, 13
über das Antriebsmittel 4 miteinander verbunden sind, wirkt die Kraft des
Gummielementes 7 auf beide Türflügel 12, 13 und öffnet diese.
Wie oben bereits dargestellt, erfolgt ein Öffnen der Türflügel 12, 13 immer
dann, wenn die Spannnungszufuhr grundsätzlich ausfällt. Die Schaltung
der Schiebedrehtür kann auch so erfolgen, daß die Stromzufuhr zu ihr
auch dann unterbrochen ist, wenn vorher Alarm ausgelöst worden ist oder
eine ähnliche Not- oder Gefahrensituation eintritt. Dieser Anwendungsbe
reich wird durch geeignete Steuergeräte geschaltet.
In den Fig. 5 und 6 ist eine Schiebedrehtür gezeigt, die sich beson
ders für den Einsatz in Flucht- und Rettungswegen oder für den vorbeu
genden Brandschutz eignet, da deren Türflügel 50 zusätzlich versteift
sind.
Die Schiebedrehtür 1 besitzt einen (in den Fig. 5 und 6 um 90 Grad
verdreht dargestellten) mit 50 bezeichneten und in den Fig. 5 und 6
nur angedeuteten Türflügel, der in einem oberen Arm 51 und in einem
unteren Arm 52 drehbar gelagert ist. An einem Türrahmen 55 sind der
obere Arm 51 und der untere Arm 52 in Drehpunkten 53 und 56 schwenk
beweglich gelagert, wobei das untere Lager 64 in der Fig. 6 andeu
tungsweise dargestellt ist. Aus der Fig. 6 ist ferner ersichtlich, daß die
Arme 51 bzw. 52 jeweils einen längeren Teilarm 57 und einen kürzeren
Teilarm 58 aufweisen.
Der mit A bezeichnete Abstand zwischen den Armen 51 und 52 wird im
Ausführungsbeispiel durch eine im Bereich des kürzeren Teilarmes 58
angeordnete Stütze 56 überbrückt, die als Rohr ausgebildet ist. Die
Stütze 56 besitzt einen im Bereich des oberen Armes 51 mit diesem mit
tels einer Schraubverbindung 65 fest verbundenen Stützfuß 59 sowie ei
nen weiteren im Bereich des unteren Armes 52 mittels einer Schraubver
bindung 66 fest verbundenen Stützfuß 60. Beide Stützfüße 59 und 60
können vorteilhaft mit den Armen 51 und 52 verschweißt sein. Die Stütz
füße 59 und 60 sind von einer Mittelsäule 61 überfaßt, die mittels Klemm
schrauben 62 an den Stützfüßen 59 und 60 festlegbar ist. Zur vertikalen
Justierung des Türflügels und damit zu einer Veränderung des Abstandes
A der beiden Arme 51 und 52 gegeneinander ist im Ausführungsbeispiel
in der Mittelsäule 56 ein Langloch 63 vorgesehen. Fig. 6 läßt ferner er
kennen, daß die Stütze 56 im Bereich des kürzeren Teilarmes 58 so an
geordnet ist, daß sie sich geschützt in dem vom Türrahmen 55 umschlos
senen Profil befindet und beim Öffungsvorgang des Türflügels 50 den
freien Durchgang nicht behindert.
Bezugszeichen
1
Antriebsmotor
2
Umlenkrolle, Zahnriemenscheibe
3
Umlenkrolle
4
Antriebsmittel, Zahnriemen
5
oberer Trum
6
unterer Trum
7
Hilfsantrieb, Gummiseil
8
Anlenkung
9
Anlenkung
10
Flügelanlenkung
11
Flügelanlenkung
12
Türflügel
13
Türflügel
14
Dreharm
15
Dreharm
16
Drehpunkt oberer Arm
17
Drehpunkt und Anlenkung am Flügel
18
Drehpunkt und Anlenkung am Flügel
19
Drehpunkt Arm
20
Trag- und Dreharm
21
Drehpunkt des unteren Armes am Flügel
22
Trag- und Dreharm
23
Drehpunkt
24
Drehpunkt des unteren Armes am Flügel
25
Drehpunkt
26
Wand
27
Türrahmen
28
Arm
29
Arm
30
Drehachse
31
Drehachse
32
langer Teilarm
33
kurzer Teilarm
34
elektromagnetische Kupplung
35
Umlenkrolle
36
Befestigungspunkt
37
Kämpfer
38
Nebenschließkante
39
Nebenschließkante
40
Hauptschließkante
41
Hauptschließkante
50
Türflügel
51
oberer Arm
52
unterer Arm
53
Drehpunkt
54
Drehpunkt
55
Türrahmen
56
Stütze
57
längerer Teilarm
58
kürzerer Teilarm
59
Stützfuß
60
Stützfuß
61
Mittelsäule
62
Klemmschrauben
63
Langloch
64
unteres Lager
65
Schraubverbindung
66
Schraubverbindung
A Abstand