DE10155725A1

DE10155725A1 - Schiebetüranlage

Info

Publication number: DE10155725A1
Application number: DE10155725A
Authority: DE
Inventors: Stefan Dais
Original assignee: Geze GmbH
Current assignee: Geze GmbH
Priority date: 2001-11-13
Filing date: 2001-11-13
Publication date: 2003-05-22

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Schiebetüranlage (1) mit zumindest einem angetriebenen Schiebeflügel (11). Eine Antriebsvorrichtung mit einem Hauptantrieb (3) und einem Hilfsantrieb (4) treibt den Schiebeflügel (11) an, wobei im Normalbetrieb der Hauptantrieb (3) und im Notfall und/oder bei Ausfall des Hauptantriebs (3) der Hilfsantrieb (4) den Schiebeflügel antreibt. DOLLAR A Um einen sicheren Betrieb auch im Notfall sicherzustellen und dabei eine konstruktiv einfache Schiebetüranlage zu erhalten, wirken der Hauptantrieb (3) und der Hilfsantrieb (4) über einen gemeinsamen umlaufenden Treibriemen (28) auf den Schiebeflügel (11) ein. Vorteilhafterweise ist vorgesehen, den Hilfsantrieb (4) als hydraulischen Hilfsantrieb (4) auszubilden.

Description

Die Erfindung betrifft eine Schiebetüranlage nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Um Schiebetüranlagen in Fluchtwegen oder als Brandschutztüren einsetzen zu können, müssen diese besondere Anforderungen bezüglich sicherer Notöffnung bzw. Notschließung erfüllen.

Bekannte Fluchtweg- bzw. Brandschutz-Schiebetüranlagen weisen einen herkömmlich gestalteten Hauptantrieb mit einem Antriebsmotor auf, dessen Abtriebswelle über einen umlaufenden, über mindestens zwei Umlenkrollen geführten Treibriemen auf die angetriebenen Schiebeflügel wirkt. Zusätzlich ist für den Notfall bzw. für den Ausfall des Hauptantriebs ein Hilfsantrieb vorhanden, welcher in diesen abnormen Betriebszuständen für eine selbsttätige Öffnung bzw. Schließung der Schiebeflügel sorgt. Der Hilfsantrieb weist hierzu einen mechanischen Energiespeicher auf, welcher beim Schließen bzw. Öffnen des Schiebeflügels geladen wird und seine gespeicherte Energie für die Notöffnung bzw. -schließung des Schiebeflügels zur Verfügung stellt. Hierzu zwei Beispiele:
Die DE 196 51 947 C1 zeigt eine Brandschutztür, die eine Kombination von einer herkömmlichen Drehflügeltür und einer Schiebetür aufweist. Diese Brandschutztür weist einen mechanischen Hilfsantrieb auf, der im Brandfalle die Drehflügeltür in Schließlage bringt und die Schiebetür öffnet. Nachteilig ist hier jedoch die groß bauende und teure Kombination zweier Türsysteme.

Aus der DE 198 11 338 A1 ist eine Schiebetür mit Notöffnungs- bzw. Notschließeinrichtung bekannt, bei der die Schiebetür im Notfall über einen als Gummizug ausgebildeten mechanischen Hilfsantrieb geöffnet bzw. geschlossen wird. Der Gummizug ist mit einem Schlitten verbunden, der im Notfall auf die Rollenwagen der Schiebeflügel prallt, diese mitnimmt und so die Schiebetür schließt. Um einem zu großen Verschleiß wegen des harten Aufpralles des Schlittens vorzubeugen, ist noch zusätzlich eine Reibungsbremse vorgesehen, die den Schlitten bremst. Dies ist eine relativ aufwendige und auch fehleranfällige Konstruktion, zumal der Gummizug gegebenenfalls rasch altern kann und dann die Notöffnungs- bzw. Notschließungsfunktion stark beeinträchtigt sein kann oder ganz ausfallen kann.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schiebetüranlage zu schaffen, die bei konstruktiv einfachem Aufbau einen zuverlässig arbeitenden Notbetrieb aufweist.

Die Erfindung löst die Aufgabe mit einer Schiebetüranlage nach den Merkmalen von Anspruch 1.

Der Hilfsantrieb weist eine Abtriebswelle auf, die mit einer Umlenkrolle des umlaufenden Treibriemens gekoppelt ist.

Die Abtriebswelle des Hilfsantriebs ist in einem Hilfsantriebsgehäuse gelagert und wirkt mit über ein Getriebe mit einem von einem mechanischen Energiespeicher beaufschlagbaren Kolben zusammen, der zwischen zwei mit Fluid gefüllten Gehäusekammern des Hilfsantriebsgehäuses abdichtend geführt ist. Das Getriebe kann als Kombination einer Zahnstange - am Kolben angeordnet - mit einem Ritzel - auf der Abtriebswelle angeordnet - ausgebildet sein; selbstverständlich sind aber auch andere Getriebearten zur Kopplung der Abtriebswelle mit dem Kolben denkbar.

Die Gehäusekammern des Hilfsantriebsgehäuses sind durch mindestens eine Überströmleitung miteinander verbunden, wobei bei einer Bewegung des Kolbens das Fluid von einer Gehäusekammer über die Überströmleitung in die andere Gehäusekammer strömt.

In der Überströmleitung ist ein Ventil angeordnet, welches zur Drosselung des Fluidstroms bis hin zur Unterbrechung desselben ausgebildet ist und in bevorzugten Ausführungsformen als elektrisch ansteuerbares Dreiwegeventil ausgebildet ist.

Die Beaufschlagung des Kolbens mit dem Energiespeicher ist über dieses Ventil steuerbar, wobei bei einer Ventilstellung - bevorzugt bei stromlosem Ventil, was dem Notbetrieb entspricht - eine hydraulische Kopplung des Energiespeichers mit dem Kolben vorliegt. Ist das Ventil im Normalbetrieb dagegen bestromt, so ist durch die Sperrwirkung des Ventils die hydraulische Kopplung des Energiespeichers mit dem Kolben aufgehoben, so dass der Energiespeicher in seinem geladenen Zustand arretiert ist und der Kolben unabhängig davon bewegbar ist, so dass der Hauptantrieb die Schiebetüranlage, ohne zusätzlichen Widerstand des Hilfsantriebs überwinden zu müssen, wie eine herkömmliche Schiebetüranlage automatisch antreiben kann und hierbei der Energiespeicher geladen bleibt.

In bevorzugten Ausführungen ist der Hauptantrieb als nichthemmender Antrieb ausgebildet. Somit ist sichergestellt, dass der in abnormen Betriebszuständen stromlose Hauptantrieb die Funktion des Hilfsantriebs nicht behindert, sondern ohne nennenswerten Widerstand mitläuft.

In abweichenden Ausführungen kann der Hauptantrieb auch als hemmender Antrieb ausgebildet sein. Dann muss jedoch sichergestellt sein, dass der Hauptantrieb in abnormen Betriebszuständen von den Flügeln entkoppelbar ist, beispielsweise über eine zwischengeschaltete elektromagnetische Kupplung.

In bevorzugten Ausführungen entspricht der konstruktiver Aufbau des Hilfsantriebs dem eines herkömmlichen hydraulischen Türschließers. Der Hilfsantrieb kann insbesondere eine einstellbare Dämpfung oder Schließkraft aufweisen, um die Schließgeschwindigkeit bzw. die Schließkraft des Schiebeflügels einzustellen oder den Hilfsantrieb an das Gewicht des Schiebeflügels anzupassen.

Die Antriebsvorrichtung ist über eine Steuereinrichtung ansteuerbar. Die Steuereinrichtung kann mit einer Gefahrenmeldeanlage, z. B. eine Brandmeldeanlage, eine Rettungswegsicherungsanlage oder ein Gebäudeleitsystem, verbunden sein, so dass die Steuereinrichtung die Antriebsvorrichtung im Gefahrenfall zum Bewegen des Schiebeflügels in eine vorzugsweise vorbestimmbare Position ansteuern kann. Insbesondere ist vorgesehen, den Schiebeflügel im Brandfall zu schließen, um eine Ausbreitung des Brandes oder des Rauches zu unterbinden. Der Schiebeflügel bleibt dennoch manuell öffenbar, so dass Personen die Schiebetür manuell öffnen und flüchten können. Der hydraulische Hilfsantrieb kann die stets Tür in Schließrichtung beaufschlagen, so dass der Hilfsantrieb den Schiebeflügel nach dem Passieren der Flüchtenden wieder sicher schließen kann und der Brandherd abgeschottet ist. Somit ist die Schiebetüranlage vorteilhaft als Brandschutztür einsetzbar.

Es ist jedoch auch möglich, den Schiebeflügel im Gefahrenfall zu öffnen, so dass die Schiebetüranlage als Fluchttür einsetzbar ist und eine schnelle behinderungsfreie Flucht ermöglicht.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Figuren beschrieben. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Ansicht der Schiebetüranlage in einer Wandöffnung;
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Schiebetüranlage ohne Abdeckung;
Fig. 3 eine schematische Darstellung des hydraulischen Hilfsantriebs mit geladenem Energiespeicher bei geöffneten Schiebeflügeln;
Fig. 4 eine schematische Darstellung des hydraulischen Hilfsantriebs mit geladenem Energiespeicher bei geschlossenen Schiebeflügeln;
Fig. 5 eine schematische Darstellung des hydraulischen Hilfsantriebs mit entladenem Energiespeicher bei geschlossenen Schiebeflügeln.
Die in Fig. 1 dargestellte Schiebetüranlage 1 ist an einer Wand in einer Türöffnung angeordnet. Die Türöffnung ist zu beiden Seiten durch Festfeldflügel 12 begrenzt. Zwei gegenläufig angetriebene Schiebeflügel 11 verschließen die Türöffnung und sind in einer oben über den Schiebeflügeln 11 angeordneten, sich horizontalen erstreckenden Laufschiene 23 verschiebbar geführt. Die Laufschiene 23 ist in dem oberhalb der Schiebeflügel 11 über die gesamte Breite der Türöffnung verlaufendem Antriebsgehäuse 2 aufgenommen, wie in Fig. 2 dargestellt ist. Das Antriebsgehäuse 2 weist eine Abdeckhaube 21 auf, die den Schiebetürantrieb mechanisch schützt und einen Bauraum bildet zur Aufnahme einzelner Schiebetürkomponenten, wie z. B. Laufschiene 23, Antrieb, Steuereinrichtung 31 sowie diverser Kabelverbindungen. Die Steuereinrichtung 31 steuert den Betriebsablauf der Schiebetüranlage 1 und ist mit externen Komponenten, wie z. B. einer Gebäudeleiteinrichtung und/oder einem Programmschalter zum Vorwählen verschiedener Ablaufprogramme der Schiebetüranlage 1, wie beispielsweise "Sommer-/Winterbetrieb", "Daueroffen", "Dauergeschlossen" oder "Normalbetrieb", ausgebildet. Oberhalb des Antriebsgehäuses 2 ist ein Brandmelder 14 angeordnet, der mit der Steuereinrichtung 31 verbunden ist. Der Brandmelder 14 und die Steuereinrichtung 31 weisen eine Notstromversorgung, vorzugsweise Akku oder Batterie auf, um auch bei Stromausfall weiter funktionsfähig zu sein.
Das Antriebsgehäuse 2 umfasst einen Hauptantrieb 3 mit elektrischem Antriebsmotor 32 sowie einen Hilfsantrieb 4. Der Hauptantrieb 3 ist an einem Ende des Antriebsgehäuses 2 angeordnet und der Hilfsantrieb 4 an dem gegenüberliegenden Ende. Ein umlaufender Treibriemen 28 verbindet den Hauptantrieb 3 mit dem Hilfsantrieb 4. Der Treibriemen 28 ist über zwei Umlenkrollen 26, 27 geführt, wobei der Hauptantrieb 3 die eine Umlenkrolle 27 und der Hilfsantrieb 4 die andere Umlenkrolle 26 antreibt. Der Hauptantrieb 3 weist ein nichthemmendes Getriebe und einen nichthemmenden Antriebsmotor 32 auf. Er ist als nichthemmender Hauptantrieb 3 ausgebildet, so dass er im Falle eines Defektes im Hauptantrieb 3 bei einer Bewegung der Schiebeflügel 11 in Öffnungs- oder Schließrichtung frei mitlaufen kann und der Bewegung nur wenig Widerstand, insbesondere nur Reibungswiderstand entgegensetzt. Auch der Hilfsantrieb 4 ist als nichthemmender Hilfsantrieb 4 ausgebildet, so dass er im Normalbetrieb frei mitlaufen kann und der Bewegung der Schiebeflügel 11 nur wenig Widerstand, insbesondere nur Reibungswiderstand entgegensetzt.
Die Schiebeflügel 11 sind über Rollenwagen 24 in der Laufschiene 23 verschiebbar gelagert. Jeweils ein Rollenwagen 24 eines Schiebeflügels 11 ist über einen Mitnehmer 25 mit einem Trum des Treibriemens 28 verbunden. Dabei ist der erste Schiebeflügel 11 mit dem einen Trum und der zweite Schiebeflügel 11 mit dem anderen Trum des Treibriemens 28 verbunden, um eine gegenläufige Bewegung der Schiebeflügel 11 zu erzielen. Eine Steuereinrichtung 31 ist mit dem Hauptantrieb 3, dem Hilfsantrieb 4, sowie einem mittig in dem Antriebsgehäuse 2 angeordneten Bewegungsmelder 13 zum Steuern des Bewegungsablaufs der Schiebetüranlage 1 verbunden. Die Komponenten des Schiebetürantriebs werden von der abnehmbaren Abdeckhaube 21 abgedeckt, die vorteilhafterweise, wie auch die Laufschiene 23 und das Antriebsgehäuse 2 aus einem ablängbaren Profil, insbesondere Aluminiumprofil oder Kunststoffprofil ausgebildet ist.
Der Bewegungsmelder 13 ist als Passiv-Infrarot-Sensor ausgebildet. Er weist einen kegelförmigen nach vorne gerichteten Erfassungsbereich auf und detektiert das Annähern einer Person an die Schiebetüranlage 1. Bei Normalbetrieb generiert der Bewegungsmelder 13 bei Annäherung einer Person ein Signal zum Öffnen der Schiebeflügel 11 und sendet dieses an die Steuereinrichtung 31, die daraufhin den Hauptantrieb 3 entsprechend einem vorwählbaren Programm ansteuert. Hat die vom Bewegungsmelder 13 erfasste Person die Schiebetüranlage 1 passiert, so schließt die Steuereinrichtung 31 im Normalbetrieb nach einer durch eine einstellbare Zeitsteuerung vorwählbaren Zeitspanne die Schiebeflügel 11 wieder.
Detektiert der mit der Steuereinrichtung 31 verbundene und an der Wand angeordnete Brandmelder 14 einen Brand, so generiert er ein Alarmsignal. Die Steuereinrichtung 31 steuert daraufhin den Hauptantrieb 3 zum Schließen der Schiebeflügel 11 an. Wurde die Schiebetüranlage 1 zuvor, z. B. über einen Programmschalter, auf "Daueröffnen" geschaltet oder befinden sich die Schiebeflügel 11 aus einem anderen Grund in Offenstellung, so werden sie dann unverzüglich in Schließlage gebracht. Normalerweise können die Schiebeflügel 11 mit dem Antriebsmotor 32 des Hauptantriebs 3 in Schließlage gefahren werden. Ist dieser jedoch aufgrund fehlender Stromversorgung oder wegen eines Defektes ausgefallen, so erkennt die Steuereinrichtung 31 dieses und steuert den Hilfsantrieb 4 zum Schließen der Schiebeflügel 11 an. Somit ist Redundanz gegeben und das Schließen der Schiebeflügel 11 auch bei Stromausfall oder Defekt des Hauptantriebes 3 gewährleistet.
Der Hilfsantrieb 4 ist als hydraulischer Hilfsantrieb 4 ausgebildet. Die Fig. 3 bis 5 zeigen den schematischen Aufbau des Hilfsantriebs 4, wie er bei z. B. bei einer Brandschutztür verwendet wird. Hier ist im Notfall ein sicheres Schließen der Tür erforderlich.
Der Hilfsantrieb 4 weist ein zylinderförmiges Hilfsantriebsgehäuse 41 auf, in dem zwei durch eine Trennwand 42 abgetrennte, mit Hydraulikflüssigkeit gefüllte Gehäusekammern 49, 59 angeordnet sind. In den Gehäusekammern 49, 59 sind ein Federkolben 51 und ein weiterer Kolben 45 dicht geführt, so dass jede der Gehäusekammern 49, 59 durch den Federkolben 51 bzw. den weiteren Kolben 45 nochmals in je zwei Gehäusekammern getrennt werden. Die linke Gehäusekammer 59 umfasst einen Energiespeicher 5 und die rechte Gehäusekammer 49 den Arbeitsbereich des Hilfsantriebs 4.
Der Kolben 45 ist mittels einer Dichtung 53 in dem Hilfsantriebsgehäuse 41 dicht geführt und über ein Getriebe mit einer Abtriebswelle 48 verbunden. Diese durchgreift das Hilfsantriebsgehäuse 41 und ist ihrerseits drehfest mit der Umlenkrolle 26 verbunden. Die Abtriebswelle 48 wirkt über ein Ritzel 47, das mit einer Zahnstange 46 kämmt, mit dem Kolben 45 zusammen. Werden die Schiebeflügel 11 bzw. der Treibriemen 28 bewegt, so dreht sich die Abtriebswelle 48, und der Kolben 45 bewegt sich in der Gehäusekammer 49 linear. Die in der Darstellung der Fig. 3 bis 5 linke Stellung des Kolbens 45 entspricht der Schließstellung und die rechte Stellung der Offenstellung der Schiebeflügel 11.
Bei der Bewegung des Kolbens 45 verdrängt dieser Hydraulikflüssigkeit, die über eine Überströmleitung 6 von der vorderen Gehäusekammer 49v in die hintere Gehäusekammer 49h und bei der umgekehrten Bewegung wieder zurück strömt. Die Überströmleitung 6 ist T-förmig aufgebaut und verbindet die Gehäusekammern 49v, 49h, 59h miteinander. Ein elektrisch steuerbares, als Dreiwegeventil ausgebildetes Ventil 61 mit steuerbarem Durchströmungsquerschnitt ist in der Überströmleitung 6 angeordnet und reguliert den Strömungsfluss in dieser. Die Steuereinrichtung 31 ist mit dem Ventil 61 verbunden und steuert dessen Durchfluss entsprechend. Im Normalbetrieb ist das Ventil 61 so gesteuert, dass die Gehäusekammer 49v direkt mit der Gehäusekammer 49h verbunden ist und diese Verbindung eine sehr geringe hydraulische Dämpfung aufweist, so dass die Hydraulikflüssigkeit frei durch die Überströmleitung 6 zwischen den Gehäusekammern 49v, 49h strömen kann. Somit bewegt sich der Kolben 45 im Normalbetrieb beim Öffnen und oder Schließen der Schiebeflügel 11 durch den Hauptantrieb 3 praktisch ohne Widerstand mit.
Der Energiespeicher 5 weist einen in dem Hilfsantriebsgehäuse 41 über eine Dichtung 53 dicht geführten Federkolben 51 auf, der mit zwei Federn 52 zusammenwirkt. Ist der Energiespeicher 5, wie in der Fig. 5 gezeigt, entladen, so wird er bei der nächsten Öffnungsbewegung der Schiebeflügel 11 geladen. In Fig. 5 sind die Federn 52 entspannt und der Kolben befindet sich in der Gehäusekammer 59 in linker Position. Der Kolben 45 befindet sich entsprechend der Schließlage der Schiebeflügel 11 ebenfalls in linker Position. Die Steuereinrichtung 31 steuert das Ventil 61 so, dass die Gehäusekammer 49v mit der Gehäusekammer 59h verbunden ist. Über eine weitere Überströmleitung 62 und ein von der Steuereinrichtung 31 steuerbares Ventil 63 wird die Gehäusekammer 59v mit der Gehäusekammer 49h verbunden. Werden die Schiebeflügel 11 geöffnet, so bewegt sich der Kolben nach rechts. Die Hydraulikflüssigkeit der Gehäusekammer 49v strömt dabei in die Gehäusekammer 59h und verdrängt den Federkolben 51 gegen die Kraft der Federn 52 nach rechts. Über die Überströmleitung 62 strömt dabei die Hydraulikflüssigkeit der Gehäusekammer 59v in die Gehäusekammer 49h. Sind die Schiebeflügel 11 in Offenstellung, befinden sich der Kolben 45 und der Federkolben 51 in rechter Position.
Die Steuereinrichtung 31 trennt nun den Hydraulikkreislauf des Energiespeichers 5 durch Schließen des Ventils 63 uns des Ventils 61 ab. Infolge der inkompressiblen Hydraulikflüssigkeit in der Gehäusekammer 59h kann sich der Kolben nun nicht mehr nach links bewegen und die Federn 52 bleiben gespannt. Der Energiespeicher 5 ist nun geladen und der Kolben 45 kann sich wie oben beschrieben weitgehend widerstandslos bewegen. Der entladene Energiespeicher 5 wird beim Öffnen der Schiebeflügel 11 immer geladen, so dass beim automatischen Öffnen über Hauptantrieb 3 und/oder beim manuellen Öffnen der Schiebeflügel 11 der Energiespeicher 5 geladen wird. Somit ist der Energiespeicher 5 immer geladen, wenn sich die Schiebeflügel 11 in Offenstellung befinden und die Schiebeflügel 11 können immer sicher in Schließlage verbracht werden.
In Fig. 3 ist der geladene Energiespeicher 5 bei geöffneten Schiebeflügeln 11 dargestellt. Bei einem Ausfall des Hauptantriebs 3 steuert die Steuereinrichtung das Ventil 63 und das Ventil 61 so, dass die Gehäusekammer 59h mit der Gehäusekammer 49v und die Gehäusekammer 49h mit der Gehäusekammer 59v verbunden ist. Die Federn 52 drücken den Federkolben 51 nach links, wobei dieser über die Verbindung der Gehäusekammern 59h und 49v den Kolben 45 ebenfalls nach links drückt und somit die Schiebeflügel 11 in Schließlage verbringt. Über das geöffnete Ventil 63 erfolgt der Rückstrom der Hydraulikflüssigkeit von der Gehäusekammer 49h in die Gehäusekammer 59v.
Vertauscht man die Stellung des Kolbens 45 bezüglich Schließlage und Offenlage der Schiebeflügel 11, so ist der in den Fig. 3 bis 5 beschriebe Hilfsantrieb 4 auch für Fluchtwegtüren als Notöffnungsvorrichtung einsetzbar. Hier ist im Notfall eine Verbringung der Schiebeflügel 11 in die Offenlage erforderlich. Die sichere Öffnung der Schiebeflügel 11 wird mit dem beschriebenen Hilfsantrieb 4 durch das Vertauschen der Position des Kolbens 45, z. B. durch einfaches Abändern von Zahnstange 46 und/oder Ritzel 47, erzielt. Liste der Referenzzeichen 1 Schiebetüranlage
2 Antriebsgehäuse
3 Hauptantrieb
4 Hilfsantrieb
5 Energiespeicher
6 Überströmleitung
11 Schiebeflügel
12 Festfeldflügel
13 Bewegungsmelder
14 Brandmelder
21 Abdeckhaube
23 Laufschiene
24 Rollenwagen
25 Mitnehmer
26 Umlenkrolle
27 Umlenkrolle
28 Treibriemen
31 Steuereinrichtung
32 Antriebsmotor
41 Hilfsantriebsgehäuse
42 Trennwand
45 Kolben
46 Zahnstange
47 Ritzel
48 Abtriebswelle
49v Gehäusekammer
49h Gehäusekammer
51 Federkolben
52 Feder
53 Dichtung
59v Gehäusekammer
59h Gehäusekammer
61 Ventil
62 Überströmleitung
63 Ventil

Claims

1. Schiebetüranlage (1) mit mindestens einem Schiebeflügel (11),
mit einer Antriebsvorrichtung zum Antrieb des Schiebeflügels (11),
wobei die Antriebsvorrichtung einen Hauptantrieb (3) und einen Hilfsantrieb (4) aufweist und
wobei im Normalbetrieb ein Antriebsmotor (32) des Hauptantriebs (3) den Schiebeflügel (11) über einen über mindestens zwei Umlenkrollen (26, 27) umlaufend geführten Treibriemen (28) automatisch antreibt und
wobei im Notfall und/oder bei Ausfall des Hauptantriebs (3) der Hilfsantrieb (4) den Schiebeflügel (11) öffnet bzw. schließt, und
wobei der Hilfsantrieb (4) einen mechanischen Energiespeicher (5) aufweist, welcher beim Schließen bzw. Öffnen des Schiebeflügels (11) aufladbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Hilfsantrieb (4) eine Abtriebswelle (48) aufweist, die mit einer Umlenkrolle (26, 27) des umlaufenden Treibriemens (28) gekoppelt ist.

2. Schiebetüranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsantrieb (4) ein Hilfsantriebsgehäuse (41) und einen mit der Abtriebswelle (48) über ein Getriebe zusammenwirkenden Kolben (45) aufweist, welcher von dem Energiespeicher (5) beaufschlagbar ist und zwischen zwei mit Fluid gefüllten Gehäusekammern (49h, 49v) des Hilfsantriebsgehäuses (41) abdichtend geführt ist.

3. Schiebetüranlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäusekammern (49h, 49v) des Hilfsantriebsgehäuses (41) durch mindestens eine Überströmleitung (6) miteinander verbunden sind, wobei bei einer Bewegung des Kolbens (45) das Fluid von einer Gehäusekammer (49h, 49v) über die Überströmleitung (6) in die andere Gehäusekammer (49v, 49h) strömt.

4. Schiebetüranlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in der Überströmleitung (6) ein Ventil (61) angeordnet ist.

5. Schiebetüranlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (61) zum Drosseln des Fluidstroms ausgebildet ist.

6. Schiebetüranlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (61)zum Unterbrechen des Fluidstroms ausgebildet ist.

7. Schiebetüranlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (61) elektrisch ansteuerbar ist.

8. Schiebetüranlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (61) als Dreiwegeventil ausgebildet ist.

9. Schiebetüranlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiespeicher (5) hydraulisch mit dem Kolben (45) koppelbar ist, indem der Energiespeicher (5) über das Ventil (61) von dem Kolben (45) abtrennbar bzw. mit dem Kolben (45) verbindbar ist.

10. Schiebetüranlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Normalbetrieb der Energiespeicher (5) von dem Kolben (45) entkoppelt ist, so dass der Kolben (45) unabhängig von dem geladen arretierten Energiespeicher (5) bewegbar ist.

11. Schiebetüranlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Notfall bzw. bei Ausfall des Hauptantriebs (3) der Energiespeicher (5) mit dem Kolben (45) gekoppelt ist, so dass dieser von dem Energiespeicher (5) beaufschlagt wird.

12. Schiebetüranlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiespeicher (5) permanent mit dem Kolben (45) gekoppelt ist.

13. Schiebetüranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hauptantrieb (3) als nichthemmender Antrieb ausgebildet ist.

14. Schiebetüranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtriebswelle (48) des Hilfsantriebs (4) über ein Getriebe mit der Umlenkrolle (26) verbunden ist.