TECHNISCHES GEBIET
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Die Erfindung betrifft eine flache Anzeigeeinrichtung mit einer Zeilenauswahlanordnung zum Auswählen von Elektronen nur für jeweils eine Zeile eines darzustellenden Bildes.
STAND DER TECHNIK
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Elektronen, unter denen durch eine Zeilenauswahlanordnung eine räumliche Auswahl getroffen werden kann, können auf unterschiedliche Art und Weise erzeugt werden. Die üblichste Elektronenquelle wird mit Hilfe von oxidbeschichteten Kathodendrähten realisiert. Es sind aber auch flache Anzeigeeinrichtungen mit Elektronenerzeugung mit Hilfe eines Plasmas oder mit Elektronenerzeugung an Elektrodenspitzen, die einer hohen Spannung unterworfen sind, bekannt. Die Kathoden können flächenhaft, bereichsweise oder zeilenweise erzeugt werden. Eine flächenhafte Erzeugung mit Hilfe von Kathodendrähten ist aus dem Buch "Flat Panel Display and CRTs", van Nostrand Reinhold Company, New York, 1985 bekannt, speziell aus dem dort abgedruckten Beitrag "Flat Cathode Ray Tube Displays" von W. F. Goede, S. 186 und 187. Auswahl von Elektronen aus der flächenhaft erzeugten Elektronenwolke erfolgt durch eine vielschichtige Elektrodenanordnung, wie sie im selben Buch vom selben Autor auf den Seiten 202 - 207 beschrieben ist. In jeder Elektrodenebene erfolgt ein Ausblenden eines vorgegebenen Bereichs, so daß letztendlich nicht eine Zeilen- und Spaltenauswahl erfolgt, sondern eine Punktauswahl. Aus EP 0 250 821 A2 (US-Ser.No. 064,229) ist eine flache Anzeigeeinrichtung bekannt, bei der Elektronen bereichsweise erzeugt werden. Dazu werden immer nur zwei benachbarte von einer Vielzahl in Zeilen richtung verlaufender Heizdrähte auf Emissionspotential geschaltet. Mit Hilfe einer Zeilenauswahlanordnung, die eine Vielzahl von Zeilenelektroden enthält, wird aus dem jeweils aktuell von Elektronen überdeckten Bereich eine Zeile ausgewählt. Aus US 4,227,117 A ist eine flache Anzeigeeinrichtung bekannt, die so betrieben wird, daß von einer Vielzahl von Kathodendrähten immer nur einer nach dem anderen auf Emissionspotential gelegt wird. Durch eine Zuganode werden aus dem jeweils emittierenden Draht Elektronenstrahlen abgezogen, deren Durchmesser in etwa der Höhe einer Zeile entspricht. Die Elektronenstrahlen innerhalb einer Zeile werden mehrfach und alle gleichzeitig abgelenkt, um mehrere Zeilen überdecken zu können.
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Den genannten unterschiedlichen Prinzipien liegt das gemeinsame Bestreben zugrunde, eine flache Anzeigeeinrichtung anzugeben, die möglichst wenig Anschlüsse zum Beeinflussen der Elektronen benötigt und die möglichst gute elektronenoptische Eigenschaften aufweist, d. h. , bei der Elektronenstrahlen durch die Mittel zum Auswählen von Zeilen und Spalten und zur Helligkeitssteuerung möglichst wenig verzerrt werden. Diese Bestrebungen dauern an. Sie liegen auch der Erfindung zugrunde.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Die erfindungsgemäße flache Anzeigeeinrichtung zeichnet sich durch eine Kathoden/Zeilenelektroden-Synchronisierschaltung aus, die Kathodendrähte bereichsweise und Zeilenelektroden bereichsweise ansteuert. Das Zusammenfassen der Zeilenelektroden zu Bereichen spart eine große Anzahl von Anschlüssen ein. Von besonderer Bedeutung ist, daß die Kathodendrähte so in bezug auf ihren gegenseitigen Abstand und den Abstand zur Zeilenauswahlanordnung angeordnet sind und solchen Potentialverhältnissen unterworfen sind, daß die von jeweils mindestens zwei benachbarten emittierenden Kathodendrähten ausgesandten Elektronen in etwa einen Bereich überdecken, dessen Höhe der Höhe einer Zeilenelektrodengruppe entspricht. Dies ermöglicht es, zahlreiche Zeilenelektroden auf Durchlaßpotential zu legen, aber dennoch zu erreichen, daß nur durch eine Zeilenelektrode Elektronen durchtreten, nämlich gerade durch diejenige, die in demjenigen Bereich liegt, den die gerade auf Emissionspotential geschalteten Kathodendrähte mit Elektronen überdecken.
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Die erfindungsgemäße Anzeigeeinrichtung ist demgemäß entsprechend dem Prinzip aus dem oben genannten Buch aufgebaut. Die Bereichsauswahl wird jedoch nicht ausschließlich in Steuerelektrodenschichten vorgenommen, sondern die ohnehin vorhandene Kathodenanordnung wird in die Auswahl mit einbezogen. Dadurch wird eine gesonderte Auswahlelektrodenschicht eingespart. Von Bedeutung dafür, daß die ohnehin vorhandene Kathodenanordnung in die Bereichsauswahl eingebunden werden kann, sind die vorstehend genannten geometrischen und potentialmäßigen Bedingungen. Um diese Bedingungen nicht nur für einen bestimmten Zeitpunkt einzuhalten, arbeitet die genannte Synchronisierschaltung so, daß sie wiederholt zeitlich nacheinander die Zeilenelektroden 1 - m von oben nach unten auf Durchlaßpotential legt und dabei die jeweils anderen Zeilenelektroden auf Sperrpotential legt, und dann, wenn mit einer auf Durchlaß geschalteten Zeilenelektrode eine Höhe erreicht ist, die in etwa der Höhe eines emittierenden Kathodendrahtes entspricht, denjenigen Kathodendraht auf Nicht-Emission schaltet, der innerhalb des Bereichs der Höhe der Zeilenelektrodengruppe noch als oberster emittiert, und die dann denjenigen Kathodendraht auf Emission schaltet, der direkt unter dem bis dahin untersten emittierenden Kathodendraht liegt.
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Von besonderem Vorteil ist es, zur Helligkeitssteuerung Segmentelektroden einzusetzen, die dicht hinter den Kathodendrähten rechtwinklig zu diesen verlaufen. Die Helligkeitssteuerung muß dann nicht an ausgewählten Elektronenstrahlen erfolgen, was sich auf deren Fokussierung auswirkt, sondern es wird die Intensität der erzeugten Elektronenwolke gesteuert, was es entbehrlich macht, auf ausgewählte Elektronenstrahlen zur Helligkeitssteuerung Einfluß zu nehmen.
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In einer praktischen Ausführungsform mit etwa 17 cm Bildschirmhöhe wurden 276 Zeilenelektroden verwendet. Diese wurden in 19 Gruppen untergliedert, so daß statt 276 Zeilenelektrodenanschlüssen nur noch 19 erforderlich waren. Um auf einfache Art und Weise jede 19. Zeilenelektrode kontaktieren zu können, ist es von Vorteil, ein Kontaktierungsbauteil zu verwenden, um das eine vorgegebene Anzahl Leiterbahnen mit einem gegenseitigen Abstand gewickelt sind, der dem Abstand zweier benachbarter Zeilenelektroden oder einem ganzzahligen Vielfachen dieses Abstandes entspricht, und mit einer Steigung, die dem gegenseitigen Abstand der vorgegebenen Anzahl m von Zeilenelektroden in einer Gruppe entspricht. Von besonderem Vorteil ist es, zwei derartige Kontaktierungsbauteile einzusetzen, und zwar jeweils eines entlang der beiden Hochseiten einer Zeilenelektrodenanordnung. Von einem jeweiligen der beiden Kontaktierungsbauteile wird dann immer nur jede zweite Zeilenelektrode auf einer Seite kontaktiert, also auf der einen Seite alle geradzahligen und auf der anderen Seite alle ungeradzahligen Zeilenelektroden.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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- Fig. 1 schematische perspektivische Darstellung der Anordnung von Elektroden in einer flachen Anzeigeeinrichtung;
- Fig. 2a Schaltbild zum Veranschaulichen, wie Kathodendrähte und Zeilenelektroden von einer Kathoden/Zeilenelektroden-Synchronisierschaltung angesteuert werden;
- Fig. 2b fünf zeitversetzte Diagramme zum Veranschaulichen, wie Elektronen durch Zeilenelektroden durchgelassen werden, wenn ein Ansteuern mit Hilfe der Schaltung gemäß Fig. 2a erfolgt;
- Fig. 3 Teildraufsicht auf eine Zeilenelektrodenanordnung;
- Fig. 4 schematische perspektivische Ansicht eines Kontaktierungsbauteiles zum Kontaktieren jeder 19. Zeilenelektrode der Anordnung gemäß Fig. 3;
- Fig. 5 schematische Draufsicht auf eine Zeilenelektrodenanordnung mit einem Kontaktierungsbauteil gemäß Fig. 4 auf einer Seite der Anordnung;
- Fig. 6 Darstellung gemäß Fig. 5, jedoch mit je einem Kontaktierungsbauteil entlang beider Hochseiten einer Zeilenelektrodenanordnung.
WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG
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Fig. 1 zeigt die Funktionsteile einer Ausführungsform einer flachen Anzeigeeinrichtung, ohne Halterungen und ohne eine Wanne, die die Funktionsteile zusammen mit einer Frontscheibe 10 einschließt. Die flache Anzeigeeinrichtung verfügt von hinten nach vorne über eine Grundplatte 11 mit auf dieser aufgebrachten Segmentelektroden 5 in Spaltenrichtung, Kathodendrähten in Zeilenrichtung, Zuganodenelektroden in Spaltenrichtung, Zeilenelektroden in Zeilenrichtung, Spaltenelektroden in Spaltenrichtung und die bereits genannte Frontscheibe 10 mit auf dieser aufgebrachten Leuchtstoffstreifen 12 und einer (nicht dargestellten) Aluminisierung über den Leuchtstoffstreifen, die als Anode dient. In Fig. 1 sind nur wenige Segmentelektroden (S1, S2 und S3) dargestellt, bei einem praktischen Ausführungsbeispiel für eine flache Anzeigeeinrichtung mit einem Schirm einer Höhe von etwa 17 cm und einer Breite von etwa 21 cm sind es jedoch 198 Segmentelektroden, die so dicht wie möglich aneinander auf der isolierenden Grundplatte 11 liegen. In einem Abstand von etwa 0,5 mm vor diesen Segmentelektroden verlaufen die genanten Kathodendrähte, beim praktischen Ausführungsbeispiel 30 Stück, in Fig. 1 jedoch nur 5 Stück K1 - K5. Die Zuganodenebene liegt etwa 2 mm vor der Ebene der Kathoden. Es sind 199 Zuganodenelektroden vorhanden, von denen in Fig. 1 fünf Stück eingezeichnet sind, die mit P0/1, P1/2, P2/3, P3/4 und P4/5 bezeichnet sind. Nur etwa 150 µm vor der Zuganodenebene liegt die Zeilenelektrodenebene. Sie weist 276 Zeilenelektroden auf, von denen in Fig. 1 sechs Stück mit den Bezeichnungen L1 - L6 eingezeichnet sind. Um weitere 150 µm vor der Zeilenelektrodenebene liegt die Spaltenelektrodenebene. Es sind 199 Spaltenelektroden vorhanden, von denen in Fig. 1 fünf dargestellt sind, die die Bezeichnungen C0/1, C1/2, C2/3, C3/4, und C4/5 tragen. Etwa 8 mm vor den Spaltenelektroden liegt die Frontscheibe 10. Sie trägt 388 Tripel von Leuchtstoffstreifen R, G und B, also insgesamt 1164 Streifen.
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Damit ein Kathodendraht Elektronen emittiert, müssen an ihm, den Segmentelektroden und den Zuganodenelektroden entsprechende Potentiale angelegt werden. Bezugspotential für all diese Potentiale sei das Potential eines emittierenden Kathodendrahtes. Das Emissionspotential wird also zu 0 V gesetzt. Ein Kathodendraht emittiert, wenn er ausreichend heiß ist, an all denjenigen Stellen, an denen die Potentiale der Segmentelektroden und der Zugelektroden ausreichend höher liegen als das Emissionspotential. Diese Bedingungen sind bei den in Fig. 1 eingezeichneten Potentialen für den Kathodendraht K4 vor den Segmentelektroden S1 und S3 erfüllt. Dies, weil die Zuganodenelektroden auf + 30 V und die genannten Segmentelektroden auf + 20 bzw + 10 V liegen. Die Segmentelektrode S2 liegt dagegen auf - 10 V, weswegen der Kathodendraht K4 vor ihr keine Elektroden emittiert. Die anderen Kathodendrähte emittieren keine Elektroden, da sie alle auf + 20 V liegen. Daher sind weder die Segmentelektrodenpotentiale ausreichend hoch, noch ist das Zuganodenpotential ausreichend hoch, daß Elektroden emittiert werden können. Die nichtemittierenden Kathodendrähte K1 - K3 und K5 werden beheizt. Dagegen ist für den emittierenden Kathodendraht K4 die Heizung ausgeschaltet, damit aufgrund der Heizspannung kein Potentialabfall entlang seiner Länge auftritt.
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Elektronen, die vom Kathodendraht vor der Segmentelektrode S1 emittiert werden, treten zwischen den Zuganodenelektroden P0/1 und P1/2 hindurch, während Elektroden vom Ort vor der Segmentelektrode S3 zwischen den Zuganodenelektroden P2/3 und P3/4 hindurchtreten. Das jeweils hindurchtretende Elektronenstrahlbündel ist in Spaltenrichtung aufgespreizt, also höher als es der Höhe einer Zeile entspricht. Aus den aufgespreizten Bündeln werden mit Hilfe der Zeilenelektroden Elektronenstrahlen für die Punkte einer einzelnen Zeile ausgesondert. Beim Beispiel gemäß Fig. 1 sind jeweils drittnächste Zeilenelektroden miteinander verbunden, also die Elektroden L1 und L4 miteinander und die Elektroden L2 und L5 miteinander, während für die Elektrode L3 ein eigener Anschluß vorhanden ist, da es an einer drittnächsten Elektrodenzeile fehlt. Beim praktischen Ausführungsbeispiel sind für die genannten 276 Zeilenelektroden 19 Anschlüsse vorhanden, wobei über 10 Anschlüsse jeweils 15 Elektroden und über 9 Anschlüsse jeweils 14 Elektroden kontaktiert werden. Beim dargestellten Beispiel liegen die Zeilenelektroden L1 und L4 auf + 20 V, während die anderen Zeilen elektroden auf - 20 V liegen. Aufgrund dieser Potentialverhältnisse können nur durch Zeilenelektrodenlöcher 13 in den Zeilenelektroden L1 und L4 Elektronen hindurchtreten. Elektronen stehen jedoch nur an den Zeilenelektroden L3, L4 und L5 an. Es gelangen daher nur Elektronen durch die Zeilenelektrode L4 weiter. Dadurch sind ein vorderer Elektronenstrahl 14.v und ein hinterer Elektronenstrahl 14.h gebildet. Der vordere Elektronenstrahl 14.v kommt vom Ort des Kathodendrahtes K4 vor der Segmentelektrode S1 her. Der hintere Elektronenstrahl 14.h kommt dagegen vom Ort des Kathodendrahts K4 vor der Segmentelektrode S3 her. Da die Segmentelektrode S3 auf höherem Potential liegt als die Segmentelektrode S1, ist der hintere Elektronenstrahl 14.h stärker als der vordere 14.v, weswegen die gestrichelte Linie für den hinteren Elektronenstrahl stärker gezeichnet ist als diejenige für den vorderen Strahl.
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Der vordere Elektronenstrahl 14.v tritt zwischen den Spaltenelektroden CO/1 und C1/2 hindurch, während der hintere 14.h zwischen den Spaltenelektroden C2/3 und C3/4 hindurchtritt. Jeweils jede übernächste Spaltenelektrode ist mit demselben Potential verbunden. Im dargestellten Fall erhalten die Spaltenelektroden C0/1 und C2/3 ein Potential von + 60 V, während die Spaltenelektroden C1/2 und C3/4 ein Potential von + 65 V erhalten. Dadurch werden die beiden genannten Elektronenstrahlen etwas nach vorne abgelenkt.
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Durch jeden der Elektronenstrahlen können insgesamt 6 Leuchtstoffstreifen abgetastet werden. So kann ein Elektronenstrahl, der von einem Kathodendraht vor dem vordersten Segment S1 herrührt, jeweils drei Streifen links und rechts von seiner unabgelenkten Lage treffen. Wird er am weitesten nach links, im Bild nach vorne, abgelenkt, trifft er einen Leuchtstoffstreifen R1.1. Wird er etwas weniger nach links abgelenkt, trifft er einen Leuchtstoffstreifen G1.1, und bei noch geringerer Ablen kung nach links einen Leuchtstoffstreifen B1.1. Bei zunehmender Ablenkung nach rechts können Leuchtstoffstreifen R1.2, G1.2 und B1.2 erreicht werden. Entsprechendes gilt für die anderen Elektronenstrahlen. Die Leuchtstoffstreifen ganz rechts (hinten) in Fig. 1 tragen die Indizierungen R3.2, G3.2 bzw. B3.2. Sie werden von Elektronenstrahlen erreicht, die von Kathodendrähten vor dem hintersten Segment S3 herrühren und die dann durch Potentiale an den Spaltenelektroden C2/3 und C3/4 nach rechts abgelenkt werden.
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Für den vorderen Elektronenstrahl 14.v gemäß dem anhand von Fig. 1 erläuterten Beispiel ist angenommen, daß er den Leuchtstoffstreifen G1.1 trifft, während der hintere Elektronenstrahl 14.h den Leuchtstoffstreifen G3.1 trifft.
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Zum Erzeugen eines Bildes wird zunächst der Kathodendraht K1 auf Emissionspotential gelegt und die Segmentelektroden S1 und S3 erhalten Potentiale, die diejenige Helligkeit festlegen, die an den Leuchtstoffstreifen R1.1 und R3.1 erzielt werden soll. Die Zeilenelektrode L1 wird so angesteuert, daß sie Elektronen durchläßt. Dann ist auch die Zeilenelektrode L4 auf Durchlaßpotential, was jedoch nicht stört, da dort Keine Elektronen ankommen. Die Spaltenelektroden werden so angesteuert, daß die genannten Leuchtstoffstreifen getroffen werden. Anschließend werden an die Segmente S1 und S3 die Signale für das grüne Teilbild gelegt und den Spaltenelektroden werden Potentiale zugeführt, die dafür sorgen, daß die Elektronenstrahlen etwas weniger abgelenkt werden als zuvor, damit die grünen Leuchtstoffstreifen getroffen werden. Diese Vorgänge wiederholen sich, bis alle sechs Leuchtstoffstreifen abgetastet sind, die jeweils einem Segment zugeordnet sind. Anschließend werden die Segmente S1 und S3 auf Sperrpotential gelegt und an das mittlere Segment werden nacheinander diejenigen Spannungen gelegt, die erforderlich sind, um die ge wünschte Helligkeit an den mittleren sechs Leuchtstoffstreifen der Reihe nach zu erzielen. Die Leuchtstoffstreifen werden mit Hilfe der Spaltenelektroden abgetastet. Wenn auf diese Art und Weise alle Leuchtstoffstreifen in einer Zeile abgetastet sind, wird der Kathodendraht K1 auf Nichtemissionspotential und der Kathodendraht K2 auf Emissionspotential gelegt. So wiederholen sich die beschriebenen Vorgänge für eine Zeile nach der anderen.
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Das Prinzip der Zeilenauswahl wird nun anhand von Fig. 2 weiter veranschaulicht.
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In Fig. 2a sind 10 Zeilenelektroden L1 - L10 dargestellt, denen fünf Kathodendrähte K1 - K5 zugeordnet sind. Alle Kathodendrähte K1 - K5 sind einzeln an eine Kathoden/Zeilenelektroden-Synchronisierschaltung 15 angeschlossen. Die Zeilenelektroden L1 - L10 sind dagegen gruppenweise angeschlossen, und zwar geordnet in g = 4 Gruppen. Die Gruppe mit der fortlaufenden Nummer G = 1 wie auch die Gruppe mit der fortlaufenden Nummer G = 2 umfaßt n = 3 Zeilen. Die beiden anderen Gruppen mit den fortlaufenden Nummern 3 und 4 umfassen dagegen jeweils m′ = 2 Zeilen. Die geometrischen Abmessungen und die Potentiale sind so gewählt, daß Elektronen vom Kathodendraht K1 nicht durch die dritte Zeilenelektrode L3 gelangen können. Entsprechend können Elektronen vom Kathodendraht K2 nicht durch die erste Zeilenelektrode L1 und die fünfte Zeilenelektrode L5 gelangen. Die Elektronen von einem einzelnen Kathodendraht überdecken also jeweils in etwa eine Höhe, die dem doppelten Abstand zweier Zeilenelektroden entspricht. Da Zeilenelektroden, die zu einer gemeinsamen Gruppe gehören, jeweils um vier Abstände auseinanderliegen, sind zwei emittierenden Kathodendrähte erforderlich, um diesen Bereich zu überdecken.
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Der zeitliche Ablauf im Betrieb der Anordnung gemäß Fig. 2a ist in Fig. 2b dargestellt. Zu einem Anfangszeitpunkt liegen die Kathoden K1 und K2 auf Emissionspotential. Die übrigen Kathodendrähte sind auf Nichtemissionspotential gelegt und sie werden mit Hilfe einer Heizspannung beheizt. Alle Zeilenelektroden in der Gruppe mit der Gruppennummer G = 1 werden mit Durchlaßpotential versorgt, also die Zeilenelektroden L1, L5 und L9. Da die Emission vom zweiten Kathodendraht K2 nicht bis zur Zeilenelektrode L5 reicht, treten nur durch die Zeilenelektrode L1 Elektronen hindurch. Es wird darauf hingewiesen, daß auch durch die Zeilenelektrode L5 noch etwas Elektronen hindurchtreten werden, daß jedoch durch die geometrischen und die potentialmäßigen Verhältnisse dafür gesorgt wird, daß die von diesen Elektronen auf den Leuchtschirm übertragene Leistung so gering gehalten wird, daß die von diesen Elektronen angeregte Zeile nicht sichtbar wird.
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In einem folgenden Zeitpunkt werden alle Zeilenelektroden mit der Gruppennummer G = 2 mit Durchlaßpotential versorgt, also die Zeilenelektroden L2, L6 und L10. An den Ansteuerverhältnissen für die Kathodendrähte ändert sich nichts. Es treten dann durch die Zeilenelektrode L2 Elektronen hindurch, die von den Kathodendrähten K1 und K2 gemeinsam geliefert werden.
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In einem dritten Zeitpunkt wird an alle Zeilenelektroden mit der Gruppennummer G = 3 Durchlaßpotential gelegt. Es sind dies die Zeilenelektroden L3 und L7. Elektronen vom bisher emittierenden Kathodendraht K1 können die Zeilenelektrode L3 nicht mehr erreichen, weswegen der Kathodendraht K1 auf Nichtemissionspotential gelegt wird. Er wird jedoch noch nicht an Heizspannung angelegt. Dieses Vorgehen findet seine Begründung in Verhältnissen, die im dynamischen Fall auftreten, wenn Elektronen von einem einzigen Kathodendraht viele Zeilenelektroden überdecken, wenn schnell geschaltet wird und wenn zeitlich vorübergehend vorhandene Restpotentiale an den Zeilenelektroden und Kathodendrähten dafür sorgen könnten, daß sich aufgrund einer überlagerten Heizspannung doch noch eine unerwünschte Emission einstellt. Wenn der Kathodendraht K1 ausgeschaltet wird, wird der Kathodendraht K3 auf Emissionspotential gelegt. Aus ihm gelangen jedoch noch keine Elektronen durch eine der Zeilenelektroden. Vielmehr treten durch die Zeilenelektrode L3 nur Elektronen vom Kathodendraht K2 hindurch.
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In einem vierten Zeitpunkt wird schließlich Durchlaßpotential an alle Zeilenelektroden mit der Gruppennummer G = 4 gelegt. Es sind dies die Zeilenelektroden L4 und L8. Durch die Zeilenelektroden L4 hindurch gelangen Elektronen von den Kathodendrähten K2 und K3 weiter. Die Zeilenelektrode L8 erhält keine Elektronen.
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In einem fünften Zeitpunkt wird in bezug auf die Potentialverhältnisse an den Zeilenelektroden wieder der Zustand gemäß dem ersten Zeitpunkt erreicht. Statt den Kathodendrähten K1 und K2 liegen nun aber die Kathodendrähte K3 und K4 auf Emissionspotential. Dadurch gelangen Elektronen vom Kathodendraht K3 durch die Zeilenelektrode L5 weiter. Der Kathodendraht K2 liegt wieder auf Nichtemissionspotential, wird jedoch noch nicht beheizt.
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Auf die beschriebene Art und Weise wird weiterverfahren, bis dafür gesorgt ist, daß Elektronen durch die unterste Zeilenelektrode L10 hindurchtreten. Dann wiederholen sich die beschriebenen Vorgänge.
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Wieviele Kathoden innerhalb eines Bereichs betrieben werden, dessen Höhe dem Abstand zwischen zwei derselben Gruppe zugehörigen Zeilenelektroden entspricht, hängt von den jeweiligen Gesamtumständen ab, insbesondere den Gesamtabmessungen einer Anzeigeeinrichtung. Von den gesamten Betriebsbedingungen hängt auch ab, ob immer dann, wenn ein oberer Kathodendraht auf Nichtemissionspotential gelegt wird, ein unterer Kathodendraht sogleich mit Emissionspotential versorgt wird, oder ob hierfür einige Zeilentakte abgewartet wird. So ist aus Fig. 2b erkennbar, daß im dritten Takt die Kathode K1 abgeschaltet sein kann, die Kathode K3 aber noch nicht eingeschaltet sein müßte. Eingeschaltet sein muß sie erst im vierten Takt. Es wäre also ohne weiteres eine Verzögerung von einem Takt möglich. Wenn, wie bei praktischen Ausführungsbeispielen, durch die Elektronen von einem einzelnen Kathodendraht viele Zeilenelektroden abgedeckt werden, ist es auch möglich, eine Zeitverzögerung von mehreren Takten zwischen dem Ausschalten eines oberen Kathodendrahtes und dem Einschalten eines unteren Kathodendrahtes abzuwarten. Das Ausschalten eines Kathodendrahtes und das Einschalten eines anderen erfolgt also nicht zwangsläufig zu Zeitpunkten, die genau demjenigen Zeitpunkt entsprechen, zu dem eine Zeilenelektrode auf Durchlaß geschaltet wird, die in Höhe eines emittierenden Kathodendrahtes liegt, sondern die Ein- und Ausschaltzeitpunkte liegen nur im wesentlichen in der Nähe eines solchen Zeitpunktes.
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Das im vorigen beschriebene Prinzip kann auch angewendet werden, wenn zum Erzeugen von Elektronenwolken nicht nur Segmentelektroden, Kathodendrähte und Zuganodenelektroden verwendet werden, sondern auch dann, wenn zusätzliche Elektrodenanordnungen eingesetzt werden, unter Umständen auch ohne Segmentelektroden, wie in EP 0 226 817 A2 (US-Ser.No. ). Die dort angegebene Anordnung benötigt weniger Kathodendrähte als die anhand von Fig. 1 erläuterte, da durch Zusatzelektroden die von einem Kathodendraht erzeugte Elektronenwolke in Zeilenrichtung verschoben werden kann. Es hat sich in der Praxis gezeigt, daß bei einem konkreten Ausführungsbeispiel der oben genannten Dimension durch die Elektronen von einem einzigen Kathodendraht bis zu 30 Zeilen überdeckt werden können. Auch mit einer solchen Kathodenanordnung ist es demgemäß möglich, zu Gruppen zusammengeschaltete Zeilenelektroden zu verwenden. Dies, weil nicht mehr über die gesamte Fläche der Anzeigeeinrichtung Elektronen zur Verfügung gestellt werden, sondern nur innerhalb einer eng begrenzten Fläche. Es reichen dann sehr wenige Zeilenelektrodengruppen aus. Der Abstand zwischen Zeilenelektroden innerhalb derselben Gruppe muß immer etwas größer sein als derjenige Bereich, der von Kathodenstrahlen abgedeckt wird.
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In Fig. 3 ist eine Zeilenelektrodenanordnung dargestellt, wie sie sowohl bei einer Elektronenerzeugung gemäß Fig. 1 wie auch bei einer solchen gemäß der genannten EP 0 226 817 A2 eingesetzt werden kann. Sie verfügt über 276 Zeilenelektroden L mit jeweils 194 Löchern 13. Alle jeweils 19. Elektroden sind miteinander verbunden, wodurch 10 Gruppen mit jeweils 15 untereinander verbundenen Elektroden und 9 Gruppen mit jeweils 14 untereinander verbundenen Elektroden gebildet sind.
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Das Kontaktieren der Zeilenelektrodenanordnung gemäß Fig. 3 erfolgt mit Hilfe eines Kontaktierungsbauteiles 16, wie es in Fig. 4 schematisch dargestellt ist. Es verfügt über einen langgestreckten quaderförmigen Träger 17, um den 19 Leiterbahnen 18 schraubenförmig gewunden sind, von denen der Anschaulichkeit halber jedoch nur zwei dargestellt sind. Die Leiterbahnen können z. B. aufgedampft sein. Jedoch gibt es zweckmäßigere Herstellverfahren, die in einer Parallelanmeldung beschrieben sind. Die Leiterbahnen 18 weisen einen gegenseitigen Abstand auf, der dem gegenseitigen Abstand zweier Zeilenelektroden entspricht. Die Steigung entspricht dem Abstand von 19 Zeilenelektroden. Dieses Kontaktierungsbauteil 16 wird so auf die Zeilenelektrodenanordnung gemäß Fig. 3 aufgesetzt, daß durch die erste Leiterbahn 18.1 die Zeilenelektroden mit den Nummern 1, 20, 39, 58, usw. kontaktiert werden.
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Wird nur ein einziges Kontaktierungsbauteil 16 verwendet, wird es entlang einer Hochseite der Zeilenanordnung gemäß Fig. 3 aufgesetzt oder an diese angesetzt, wie in Fig. 5 schematisch dargestellt. Beim schematischen Bild gemäß Fig. 5 enthält jede Gruppe vier Zeilenelektroden. Von den zugehörigen vier Leiterbahnen ist beim Kontaktierungsbauteil 16 in Fig. 5 jede erste verstärkt gezeichnet. Die vier Leiterbahnen werden bei der Ausführung gemäß Fig. 5 über vier möglichst weit voneinander entfernte Anschlüsse 19.1 - 19.4 kontaktiert. Die Anschlüsse können aber auch unmittelbar nebeneinander liegen, wenn dies für die Kontaktherstellung im Gesamtbauteil günstiger ist.
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Bei der Anordnung gemäß Fig. 6 sind zwei Kontaktierungsbauteile 16.1 und 16.2 für ungeradzahlige bzw. geradzahlige Zeilenelektroden vorhanden. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß jedes Kontaktierungsbauteil nur die Hälfte an Leiterbahnen enthalten muß, wie sie beim Kontaktierungsbauteil 16 gemäß Fig. 5 erforderlich sind. Dadurch können die Leiterbahnen zumindest in denjenigen Bereichen, in denen sie die Zeilenelektroden nicht kontaktieren, relativ breit gehalten werden, was den Leitungswiderstand herabsetzt. Dadurch ist gewährleistet, daß allen Zeilenelektroden dasselbe Potential mit demselben Zeitverhalten zugeführt wird.