EP0234216B1

EP0234216B1 - Papierschneidemaschine mit einer Rückenanpressvorrichtung

Info

Publication number: EP0234216B1
Application number: EP87100375A
Authority: EP
Inventors: Gerd Peters
Original assignee: H Wohlenberg GmbH and Co KG
Current assignee: H Wohlenberg GmbH and Co KG
Priority date: 1986-02-25
Filing date: 1987-01-14
Publication date: 1990-12-27
Anticipated expiration: 2007-01-14
Also published as: DE3766974D1; DE8604962U1; EP0234216A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Papierschneidemaschine zum Schneiden von Büchern, Katalogen, Broschüren, usw. mit einer Rückenanpressvorrichtung, die sich mit der Druckfläche einer Druckplatte gegen den Rücken des Schneidguts abstützt.
Beim Beschneiden von Büchern oder dergleichen mit einer Papierschneidemaschine - meistens mit einer sogenannten Dreimesserschneidemaschine - treten in der Praxis häufig dadurch Mängel an den Buchrücken auf, daß diese an den beiden seitlichen Schneidkanten aufreißen. Derartige Buchrücken wirken optisch störend und erfordern unter Umständen eine Nachbearbeitung. In ungünstigen Fällen können solche mangelhaften Buchrücken sogar zu Ausschuß führen.
Die Ursachen für das Einreißen oder Ausfasern am Buchrücken sind unter anderem auf ein Abstumpfen der Seitenmesser und auf das Nachfedem des Buchstapels beim Beginn des Schnittes zurückzuführen. Aufgrund des noch frischen Leimes und der damit verbundenen mangelnden Bindekraft kann es zu einer Verschiebung bzw. Hohlwölbung des Buchrückens vor dem Schnitt kommen, wodurch das nachteilige Einreißen am Buchrücken im Bereich der Schneidkante begünstigt wird.
Um die beschriebenen Mängel zu beseitigen, ist durch das DE-GM 7 020 975 schon eine Papierschneidemaschine der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung bekannt geworden.
Wesentlicher Bestandteil dieser Papierschneidemaschine ist eine Rückenanpressvorrichtung, die an einem beim Schneidvorgang bewegten Teil, insbesondere am Messerhalter, befestigt ist. Bei der Abwärtsbewegung des Messers für den Schneidvorgang gelangt eine Druckplatte mit ihrer Druckfläche kurz vor dem Schneiden zur Abstützung an dem Buchrücken, der dadurch eine zusätzliche Abstützung erfährt, so daß das Schneidgut in diesem Bereich nicht mehr ausweichen oder nachfedern kann.
Zwar führt die bekannte Papierschneidemaschine mit der genannten Rückenanpressvorrichtung schon zu einer deutlichen Verbesserung der Qualität des Schneidguts, allerdings hat sich in der Praxis gezeigt, daß auch bei Verwendung der Rückenanpressvorrichtung immer wieder ein Aufreißen des Buchrückens nahe der Schneidkante auftritt. Die eingangs beschriebenen Mängel lassen sich mit der bekannten Papierschneidemaschine also nur teilweise beseitigen. Den zunehmend hohen Qualitätsanforderungen kann demgegenüber immer noch nicht nachgekommen werden.
Durch das Dokument DD-A1 218 309 ist eine Dreimesserschneidemaschine bekannt, bei welcher ein Schneidgutrückenanschlag aus einem Tragarm und einer ein Vorschneidemesser tragenden Verstelleinrichtung vorgesehen sind. Die Verstelleinrichtung bringt die Vorschneidemesser aus der Flucht der Seitenmesser, so daß die Vorschneidemesser während der Kreuzung mit den Seitenmessern einen zwischen der Arbeitsstellung und der Ruhestellung gebildeten Abstand aufweisen.
Dadurch sollen bei Dreimessermaschinen die Einstellzeiten verkürzt und die Funktionssicherheit erhöht werden. Der Schneidgutrückenanschlag dient als Anschlag, gegen den der zu schneidende Schneidgutstapel angelegt und ausgerichtet wird. Nach dem Ausrichten wird der Schneidgutrückenanschlag wieder entfernt. Während des Schneidvorganges selbst liegt der bekannte Schneidgutrückenanschlag also nicht mehr an dem Schneidgutstapel an, dessen Rücken während des Schneidvorganges frei ist. Deshalb läßt sich der bekannte Schneidgutrückenanschlag auch nicht mit der weiter oben beschriebenen Rückenanpreßvorrichtung vergleichen, und insgesamt ist die vorbekannte Dreimesserschneidemaschine nicht geeignet, die anfangs beschriebenen Mängel zu beseitigen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Papierschneidemaschine der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art zu schaffen und so zu verbessern, daß es möglich ist, das Schneidgut weitgehend frei von Mängeln am Buchrücken herzustellen.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale.
Bei der Erfindung ist die Druckfläche der Druckplatte also nicht mehr vollständig eben ausgebildet. Sie besitzt vielmehr in unmittelbarer Nähe der Schneidkante einen vorzugsweise spitzen Vorsprung, so daß hier ein erhöhter Druck bei der Abstützung der Druckplatte gegen den Buchrücken ausgeübt wird.
Im Bereich des spitzen Vorsprunges ist der Druck auf den Buchrücken so groß, daß dieser sogar teilweise über seine Stärke eingeritzt bzw. eingeschnitten werden kann. Überraschend hat sich in Versuchen herausgestellt, daß dadurch die Gefahr des Einreißens des Buchrückens im Bereich der Schneidkante praktisch vollständig vermieden werden kann.
Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung ist die Druckfläche der Druckplatte so ausgebildet, daß die Druckfläche kontinuierlich in den erwähnten hervorragenden spitzen Vorsprung einmündet, welcher eine Art Ritzmesser bildet.
Es ist aber auch möglich, neben der eigentlichen eben verlaufenden Druckfläche ein separates Ritzmesser anzuordnen, dessen Spitze sich über die Ebene der Druckfläche hinaus erstreckt. In jedem Fall wird in unmittelbarer Nähe der Schneidkante durch den spitzen Vorsprung ein erhöhter Druck auf den Buchrücken ausgeübt, mit der Folge, daß ein Ausreißen praktisch nicht mehr auftreten kann.
Anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung nachfolgend näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Teil-Seitenansicht einer Papierschneidemaschine mit einem Seitenmesser und einer Rückenanpressvorrichtung,
Fig. 2 eine Draufsicht zur Verdeutlichung des Profils der Druckfläche der Druckplatte der Rückenanpressvorrichtung, und
Fig. 3 eine schematische Draufsicht einer anderen Ausführungsform einer Druckplatte der Rückenanpressvorrichtung.

Die zeichnerisch in Fig. 1 nur teilweise dargestellte Papierschneidemaschine - Dreimesserschneidemaschine - besitzt einen Schneidtisch 10, auf welchem sich das Schneidgut 12 in Form eines Stapels von 4 Büchern befindet.
Der Schneidvorgang wird mit zwei Seitenmessern und einem Vordermesser vorgenommen, wobei in Fig. 1 nur das eine Seitenmesser 14 dargestellt ist. Zur Führung des Seitenmessers 14 dient ein Messerbalken 16.
An jedem Seitenmesser 14 ist eine Rückenanpressvorrichtung 18 befestigt, die ein Gehäuse 20 zur Führung eines Stößels 22 umfaßt. An ihrem dem Gehäuse 20 abgewandten Ende ist an dem Stößel 22 ein Träger 24 angeordnet, welcher eine Druckplatte 26 trägt.
Das Beschneiden des Schneidguts 12 kann im Schwingschnitt erfolgen, d. h. der Messerbalken 16 mit dem daran befestigten Seitenmesser 14 führt während des in Richtung des die Schnittbewegung andeutenden Pfeiles B eine kleine Drehung im Uhrzeigersinn durch. Das in der Ausgangsstellung schräg stehende Seitenmesser 14 vollzieht also eine geringe Schwingbewegung und die Messerschneide nimmt am Ende des Arbeitshubes die in Fig. 1 gestrichelt gezeigte parallele Lage zum Schneidtisch 10 ein.
Auf dem letzten Teil des Arbeitshubes, kurz bevor das Seitenmesser 14 auf das Schneidgut 12 auftrifft, stützt sich die Druckplatte 26 mit ihrer Druckfläche 28 an die Rücken der den Schneidgutstapel bildenden Bücher ab. Die Rückenanpressvorrichtung 18 ist in der Weise angeordnet, daß sich die Druckplatte 26 dicht in unmittelbarer Nähe neben dem Seitenmesser 14 bewegt.
Innerhalb des Gehäuses 20 befindet sich eine hier nicht dargestellte Feder, und entgegen der Kraft dieser Feder drückt die Druckplatte 26 mit ihrer Druckfläche 28 bei der Schnittbewegung des Pfeiles B gegen die Buchrücken.
Wie in Fig. 2 zu erkennen ist, besitzt die Druckfläche 28 an ihrer Außenkante, in unmittelbarer Nähe der Schneidkante 34, einen spitzen Vorsprung 30. Wenn sich die Druckplatte 26 an den Buchrücken des Schneidguts 12 abstützt, erzeugt daher der Vorsprung 30 einen höheren Druck auf die Buchrücken als die übrige Druckfläche 28.
Dies führt dazu, daß der Vorsprung 30 teilweise in den Querschnitt der Buchrücken eindrückt bzw. einritzt, weshalb man den spitzen Vorsprung 30 auch als ein Ritzmesser bezeichnen kann.
Der gegenüber der übrigen Druckfläche 28 erhöhte Druck durch den Vorsprung 30 bewirkt, daß während des Schneidvorganges durch das Seitenmesser 14 ein Ausreißen der Buchrücken praktisch vollständig verhindert ist.
Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform wird der spitze Vorsprung 30 durch ein seitlich der Druckplatte 26 angeordnetes Ritzmesser 32 gebildet, welches zusätzlich zur eigentlichen Druckplatte 26 vorgesehen und an dieser befestigt ist.

Claims

1. Papierschneidemaschine zum Schneiden von Büchern, Katalogen, Broschüren, usw., mit einer Rückenanpressvorrichtung (18), die sich mit der Druckfläche (28) einer Druckplatte (26) gegen den Rücken des Schneidguts (12) abstützt, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfläche (28) einen sich längs ihres Außenrandes erstreckenden schmalen Vorsprung (30) besitzt.

2. Papierschneidemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der schmale Vorsprung als ein spitzer Vorsprung (30) ausgebildet ist.

3. Papierschneidemaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfläche (28) der Druckplatte (26) in den Vorsprung (30) einmündet.

4. Papierschneidemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (30) durch ein am Außenrand der Druckplatte (26) befindliches Ritzmesser (32) gebildet ist.

5. Papierschneidemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß der spitze Vorsprung (30) etwa 0,3 mm-1,0 mm aus der Ebene der Druckfläche (28) hervorragt.