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Titel
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Dreimesserschneidemaschine für den Buch- oder Broschurenbeschnitt
Anwendungsgebiet der Erfindung Die Erfindung betrifft eine Dreimesserschneidemaschine
für den Kantenbeschnitt von Büchern oder Broschuren mit wenigstens einer aus einem
Schneidtisch, einer Preßeinrichtung, zwei Seitenmesserträgern mit Seitenmessern
und zwei Vorschneidemessern bestehenden Schneidstation. Derartige Dreimesserschneidemaschinen
sind als Zweistationenmaschinen z.B. Trimmautomaten und als Einstationenmaschinen
z.B. Dreimesserschneidemaschine SDY-EZ in Fertigungsstraßen als auch als Einzelmaschinen
im Einsatz.
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Charakterisitik der bekannten technischen Lösungen Beim Kantenbeschnitt
von Büchern oder Broschuren mit Kartoneinbänden reißt der Buchrücken an den Schnittstellen
of ein, vor allem dann, wenn die Rückenbeleimung noch nicht ausreichend getrocknet
ist bzw. wenn der Kartoneinband durch einen speziellen Druckauftrag oder eine Glanzschicht
besonders rißempfindlich ist. so daß an den Schnittstellen der rohe Karton zu sehen
ist.
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Zur Vermeidung dieses Qualitätsmangels an den Büchern bzw.
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Broschuren sind bereits verschiedene Lösungen an Dreimesserschneidemaschinen
mit einer oder zwei Schneidstationen bekannt, die sich aber teils als zu wenig produtkiv
bzw. zu unsicher bei höherem Arbeitstempo und bei mit der Betriebszeit abstumpfendem
Messer erwiesen haben.
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Recht gute Arbeitsergebnisse beim Vorschneiden der Buchrücken wurden
mit einer Dreimesserschneidemaschine gemäß DD, WP 10 47 48 erreicht, bei der an
Jedem Schneidgutrückenanschlag ein schwenkbares Vorschneidemesser angeordnet ist,
das während des Schneidgutanlegens hinter die Anschlagflächen des Schneidgutrückenanschlages
zurücktritt und beim Ausschwenken des Schneidgutrückenanschlages aus der Schneidgutförderbahn
einen der nachfolgenden Schnittlinie entsprechenden Ritz am Buchrücken erzeugt.
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Nachteilig ist bei dieser Dreimesserschneidemaschine, daß eine präzise
Einstellung auf Zehntelmillimeter genauen Abstand, der sich im Schneidzyklus begegnenden
Vorschneide-und Seitenmesser notwendig ist. Bei ungenauer Einstellung bleibt nach
dem Beschnitt die Ritzlinie sichtbar bzw. der zu erzielende Effekt bleibt aus und
der Buch- oder Broschurenrücken reißt ein oder bei der Einstellung eines zu geringen
Spaltes erhöht sich die Kollisionsgefahr der dicht beieinander vorbeigehenden Messerschneiden
der Vorschneide-und Seitenmesser erheblich.
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Mit der Patentanmeldung, Aktenzeichen DD, WP B 26D/246 3176, wurden
diese Mängel durch das Wegschwenken der Vorschneidemesser in Richtung Masohinenmitte
und damit die Kollisionsgefahr zwischen den Vorschneide- und Seitenmessern ausgeschlossen.
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Auf Grund der in der Patentanmeldung dargelegten Lösungsvariante ist
diese Erfindung Jedoch nur an Dreimesserschneidemaschinen realisierbar, bei denen
das Schneidgut mittels einer Einschubeinrichtung unter den Vordermessern hindurch
in die Schneidstation eingeschoben und gegen taktweise bewegbare Schneidgutrückenanschläge
in Schneidposition gebracht wird.
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Bei Zweistationenmaschinen bzw. Schneidemaschinen mit Zangeneinschub
ist die Erfindung nicht anwendbar und somit ein Vorschneiden der Buchrücken nicht
möglich.
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Die in der DE OS 24 24 325 offenbarte Erfindung, bei der das Seitenmesser
aus zwei getrennten in einem bestimmten Winkel zueinander stehenden Teilen besteht,
wobei ein Teil des Messers den Rücken des Buches oder der Broschur durchschneidet,
ist bei Schneidemaschinen, die gegen eine Schneidunterlage schneiden, nicht realisierbar,
da der den Buch- oder Broschurenrücken durchschneidende Teil des Seitenmessers unter
die Schneidgutauflageflachen der beiden Untermesser taucht.
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Ziel der Erfindung Ziel der Erfindung ist es, Dreimesserschneidemaschinen
für den Buch- oder Broschurenbeschnitt mit Vorschneidemessern so zu gestalten, daß
das Einreißen der Buch- oder Broschurenrücken mit Sicherheit vermieden wird. Die
dazu einzusetzenden Mittel mit einem geringen Aufwand herstellbar, von der Bedienungsperson
einfach zu handhaben und universell einsetzbar sind.
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Aufgabe der Erfindung Aufgabe der Erfindung ist es, eine Dreimesserschneidemaschine
für den Buch- oder Broschurenbeschnitt mit einer oder zwei Schneidstationen, die
sowohl in Fertigungsstraßen als auch als Einzelmaschine einsetzbar ist, zu schaffen,
die automatisch wirksam werdende selbsttätige Mittel für das Vorschneiden von Buch-
oder Broschurenrücken aufweist, mit wenig Aufwand herstellbar ist und es nicht zu
Kollisionen der Seitenmesser mit den Vorschneidemessern kommen kann.
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Wesen der Erfindung Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst,
daß den Seitenmesserträgern über eine Führungsschiene eine die Vorschneidemesser
tragende, mit selbsttätig wirkenden Mitteln versehene Vorschneideeinrichtung und
der Führungsschiene sowie der Grundplatte der Vorschneideeinrichtung jeweils eine
Maßskala, die im Wirkzusammenhang mit der Formatgröße und der Einsatzhöhe des zu
schneidenden Buch- oder Broschurenstapels stehen, zugeordnet ist.
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An dem Messer haltenden Hebel ist ein zum Seitenmesser abstandbildendes
Gleitstück welches bei auftretenden Verschleißerscheinungen den Abstand zwischen
den Vorschneidemessern und den Seitenmessern gewährleistet angebracht Bei Dreimesserschneidemaschinen
mit Messerwechselkassetten ist die Führungsschiene mit der Vorschneideeinrichtung
vorzugsweise an der Seitenmesserträgerkassette befestigt.
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Durch die Anwendung der Erfindung ist es möglich, Bücher oder Broschuren
qualitätsgerecht auf Dreimesserschneidemaschinen mit einer oder zwei Schneidstationen
gegen eine Schneidunterlage oder gegen ein Untermesser mit oder ohne automatischer
Zuführeinrichtung zu schneiden. Bei Dreimesserschneidemaschinen mit Messerwechselkassetten
wird der Einstellvorgang noch einfacher, da dieser außerhalb der Maschine erfolgen
kann.
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Ausführungsbeispiel Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
erläutert werden.
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Die zugehörigen Zeichnungen zeigen Fig. 1: die schematische Seitenansicht
einer Dreimesserschneidemaschine mit einer Schneidstation und der Vorschneideeinrichtung
mit Vorschneidemessern, Fig. 2: die schematische Vorderansicht des Seitenmesserträgers
und der Vorschneideeinrichtung in der Lage gemäß Fig. 1.
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Fig. 3: die schematische Seitenansicht einer Schneidstation ohne Vordermesser
mit Vorschneideeinrichtung bei Aufsatz des Vorschneidemessers am Rücken des Buch-
oder Broschurenstapels bei Beginn des Schnittes.
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Fig. 4: die schematische Seitenansicht der Schneidstation ohne Vordermesser
mit Vorschneideeinrichtung während der Durchschnittphase.
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In einer Dreimesserschneidemaschine Fig. 1 wird ein Buch-oder Broschurenstapel
14 auf einen Schneidtisch 8 lagegenau in Schneidposition gebracht, durch eine Preßeinrichtung
15 gegen den Schneidtisch 8 fest gepreßt und durch zwei Seitenmesser 5 und einem
Quermesser 27 beschnitten, die an den mit dem Eintourenantrieb der Maschine in Bewegungsverbindung
stehenden Seitenmesserträgern 1 und dem Quermesserträger 28 befestigt sind.
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An Jedem Seitenmesserträger 1 ist oberhalb der Messeranlage eine Führungsschiene
3 vorgesehen, an der Je eine Vorschneideeinrichtung 4, die entsprechend der Formatgröße
und der Einsatzhöhe des Buch- oder Broschurenstapels 14 nach einer an der Führungsschiene
3 und der Grundplatte 6 vorhandenen Maßskale 2 und 25 eingestellt und befestigt
wird.
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Bei Dreimesserschneidemaschinen mit Messerwechselkassetten wird die
Führungsschiene 3 zur Aufnahme der Vorschneideeinrichtung 4 der zum Seitenmesserträger
1 gehörenden Seitenmesserträgerkassette 30 zugeordnet.
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Die Vorschneideeinrichtung 4 besteht im Ausführungsbeispiel aus einer
Grundplatte 6, einem Achsbolzen 18, einem Hebel 19, einem Hebel 9, einem Achsbolzen
7 und einem auf dem Achsbolzen 11 gelagerten Messerhalter 12, an dem ein Gleitstück
26 und das Vorschneidemesser 13 befestigt sind.
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Der Hebel 19 ist auf dem Achsbolzen 18 schwenkbar gelagert und wird
unter Wirkung der Feder 23 gegen einen auf der Grundplatte 6 angeordneten Anschlag
17 gedrückt. Der Hebel 9 ist an einem Ende mit dem Hebel 19 gelenkig verbunden und
wird durch eine Feder 21, die an den Hebel 19 angreift, gegen den Anschlag 20 gezogen.
Am anderen Ende des Hebels 9 ist der Messerhalter 12 schwenkbar auf dem Achsbolzen
11 gelagert und wird durch die Feder 16, welche am Hebel 9 befestigt ist, gegen
den Anschlag 10 in seiner Wirkung begrenzt.
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Nachfolgend wird die Arbeitsweise der Vorschneideeinrichtung näher
erläutert.
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Das Vorschneidemesser 13 hat die Aufgabe, voreilend die Buchrücken
genau an der Schnittstelle einzuritzen, wo die Schneide der Seitenmesser 5 die Buchrücken
durchdringt.
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Die Spitze der Vorsohneidemesser steht zunächst ca. 5 mm unter der
Schneide des Seitenmesser 5 hervor, der Abstand der Vorschneidemesser 13 zu den
Seitenmessern beträgt 0,1 mm und wird durch das Gleitstück 26 zwangsgeführt.
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Während die Seitenmesser 6 in schräger Bewegungsrichtung den Schneidgutstapel
14 beschneiden, bewegt sich das Vorschneidemesser 13 unter Wirkung der Kraft der
auf den Messerhalter 12 und dem Hebel 19 wirkenden Federn 16 und 23 an der Rüokenpartie
des Buch- oder Broschurenstapels 14 abwärts entlang bis der Messerhalter 12 auf
dem Schneidtisch 8 aufsetzt.
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Der Führungsschiene 3 ist ein feststellbarer Anschlag 21 zugeordnet,
der dazu dient, daß nach einmaliger Formateinstellung, z. B. bei einem Seitenmesserwechsel,
die Vorschneideeinrichtung 4 nicht neu eingestellt werden muß.
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Setzt die Vorschneideeinrichtung 4 bei einer Havarie auf die Preßplatte
der Preßeinrichtung 15 oder auf den Buch-oder Broschurenstapel 14 auf, so wird der
Messerhalter 12 und der Hebel 9 unter der Kraftwirkung der Feder 22 bis zur Unterkante
des Messerträgers 1 zurückgedrängt.
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Nach dem Aufwärtsgang der Seitenmesserträger 1 mit den Seitenmessern
5 liegen der Messerhalter 12 und die Hebel 9 und 19 wieder kraftschlüssig an ihren
zugeordneten Anschlägen 10, 17 und 20 an.