EP0084779B1

EP0084779B1 - Spundwandbohlen und aus diesen zusammengesetzte Spundwände

Info

Publication number: EP0084779B1
Application number: EP83100092A
Authority: EP
Inventors: Dietrich Willuhn
Original assignee: Kloeckner Werke AG
Current assignee: Kloeckner Werke AG
Priority date: 1982-01-21
Filing date: 1983-01-07
Publication date: 1985-05-08
Also published as: DK22683D0; DK150908C; DK22683A; DE3205568C1; DK150908B; EP0084779A1; NO830182L

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Spundwandbohle, die im Querschnitt aus einem geschlossenen, viereckigen Hohlprofil besteht, welches mit einem Flansch versehen ist, der eine Verlängerung eines Wandteiles des Hohlprofils ist und an seinem Ende einen hakenförmigen Ansatz trägt, der an einer benachbarten Spundwandbohle anliegt, welche gleichartig aufgebaut ist.
Derartige Spundwandbohlen sowie aus solchen gleichartig aufgebauten Spundwandbohlen bestehende Spundwände sind im Stand der Technik bekannt.
Es sind Spundwandbohlen bekannt, die aus einem geschlossenen viereckigen Hohlprofil bestehen, welches vier Flansche aufweist, die eine Verlängerung der beiden Außenwände des Hohlprofils sind und einen hakenförmigen Ansatz aufweisen, der mit einem entsprechenden Haken der benachbarten Spundwandbohle zusammenwirkt und mit diesem eine Art Spundwandbohlenschloß bildet (FR-PS 769 697, US-PS 2 099 542). Gemäß der GB-PS 208 022 sowie der FR-OS 2194 290 sind die Flansche nur auf der einen Seite des Hohlprofils als Verlängerung der beiden Außenwände des Hohlprofils ausgebildet, während die Flansche auf der anderen Seite nach innen versetzt angeordnet sind.
Aus derartigen Spundwandbohlen zusammengesetzte Spundwände weisen jedoch den Nachteil auf, daß geschlossene Spundwandbohlen mit Kammern abwechseln, die keine einstükkigen Hohlkörper bilden und außerdem das genaue Zusammenwirken von je vier Paar Haken erfordern, was sowohl für die Herstellung als auch für die Montage zu erheblichen Kosten und Problemen führt und außerdem eine hohe Genauigkeit der beiden Vorgänge erfordert.
Ferner ist aus der FR-OS 2 083 998 eine Spundwandbohle bekannt, bei der die einzelnen Elemente durch Falze miteinander verbunden sind. Eine derartige Spundwand, die aus Blechteilen zusammengesetzt ist, weist jedoch nur eine geringe Steifigkeit auf, so daß diese also bei Auftreten größerer Kräfte sowie bei tiefgehenden Spundwänden nicht einsetzbar sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine wesentliche Verbesserung der Spundwände auch für tiefgehende Häfen zu schaffen, bei denen die Spundwand in der Lage ist, große Kräfte aufzunehmen und einen sicheren Verbund zwischen den Spundwandbohlen mit einfachen Mitteln zu bewirken.
Die Erfindung löst die Aufgabe dadurch, daß sich der Flansch der Spundwandbohle entlang der Wand der benachbarten Spundwandbohle erstreckt, die der mit dem Flansch versehenen Wand des benachbarten Hohlprofils gegenüberliegt, und daß der am Flansch befindliche Haken der ersten Spundwandbohle das Hohlprofil der benachbarten Spundwandbohle zumindest bereichsweise umfaßt.
Weiterbildungen der Spundwandbohle nach Patentanspruch 1 und daraus gebildeter Spundwände sind in den Ansprüchen 2 bis 10 beschrieben.
Die erfindungsgemäße Spundwandbohle ermöglicht die Bildung der Spundwand aus einer geschlossenen Hohlprofilfolge und hat daher eine erhebliche Festigkeit. Die Spundwandbohle mit den hakenförmigen Ansätzen ist einfach herzustellen und weist eine große Robustheit auf, die sich sowohl während des Einbaus als auch in der fertig eingesetzten Spundwand günstig auswirkt. Auch das Einrammen der Spundwandbohlen ist infolge der Robustheit der Hohlprofile relativ einfach.
Die Erfindung ist anhand der Figuren veranschaulicht.

Fig. 1 veranschaulicht eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Spundwandbohle im Querschnitt und im Verbund innerhalb einer Spundwand;
Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform der Spundwandbohle, die entsprechend der Anordnung in Fig. 1 eingebaut ist;
Fig. 3 stellt eine Spundwand dar, bei welcher quadratische und parallelogrammförmige Bohlen zusammengesetzt sind;
Fig. 4 veranschaulicht eine Spundwand mit Richtungsänderung, bei der an den Stoßstellen der abgewinkelten Spundwandbohle trapezförmige Spundwandbohlen vorgesehen sind;
Fig. 5 zeigt die Ausführung einer abgewinkelten Spundwand unter Verwendung parallelogrammförmiger Spundwandbohlen.

Gemäß den Fig. 1 und 2 werden aus rechteckigen, einteiligen Hohlprofilen bestehende Spundwandbohlen zum Aufbau einer Spundwand verwendet. An die Hohlprofile schließen sich Flansche 2 an, an deren Ende die Haken 3 vorgesehen sind. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 besteht der Haken 3 aus einer senk. rechten Abbiegung des Flansches 2, bei der Ausführungsform der Fig. 2 besteht der hakenförmige Ansatz aus zwei Teilen, von denen das Teil 3' senkrecht nach innen und das Teil 3" parallel versetzt zum Flansch 2 vorgesehen sind.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 besteht die Spundwand aus Spundwandbohlen 1b mit abgewinkeltem Flansch 2 von quadratischem und Spundwandbohlen 1a von parallelogrammförmigem Querschnitt. Die Spundwandbohlen 1a von parallelogrammförmigem Querschnitt sind in den abgewinkelten Bereichen der Spundwand eingesetzt. An der Stoßtstelle der beiden parallelogrammförmigen Wandteile befindet sich wieder eine quadratische Spundwandbohle 1b. Der Verlauf der Flansche 2 und Haken 3 ist schematisch dargestellt. Zwischen den Spundwandbohlen 1, 1a sind aus Gründen der übersichtlichen Darstellung Zwischenräume vorgese. hen.
Fig. 4 veranschaulicht eine der Fig. 3 im Verlauf entsprechende Spundwand. Hierbei werden jedoch zum Aufbau nur quadratische Spundwandbohlen 1 verwendet, wobei an den Abwinkelungen trapezförmige Spundwandbohlen 1c eingesetzt sind.
Die Neigung der nicht parallelen Seitenpaare der Spundwandbohlen 1c zueinander legt dabei die Relativneigung der Spundwandteile zueinander fest.
Bei der Spundwand gemäß Fig. 5 werden nur Spundwandbohlen 1a aus parallelogrammförmigen Hohlkörpern verwendet, wobei alle Seiten der Parallelogramme gleich groß sind, also rautenförmige Querschnitte vorliegen.

Claims

1. Spundwandbohle, die im Querschnitt aus einem geschlossenen, viereckigen Hohlprofil besteht, welches mit einem Flansch (2) versehen ist, der eine Verlängerung eines Wandteiles des Hohlprofils ist und an seinem Ende einen hakenförmigen Ansatz (3) trägt, der an einer benachbarten Spundwandbohle anliegt, welche gleichartig aufgebaut ist, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Flansch (2) der Spundwandbohle (1) entlang der Wand der benachbarten Spundwandbohle (1) erstreckt, die der mit dem Flansch (2) versehenen Wand des benachbarten Hohlprofils gegenüberliegt, und daß der am Flansch (2) befindliche Haken (3) der ersten Spundwandbohle (1) das Hohlprofil der benachbarten Spundwandbohle (1) zumindest bereichsweise umfaßt.

2 Spundwandbohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Haken (3) aus einem vom Flansch (2) am Flanschende abgewinkelten Teil (3') und einem weiteren Teil (3") besteht, das parallel versetzt zum Flansch (2) auf der dem Teil (3') abgewandten Seite des Flansches (2) verläuft.

3. Spundwandbohle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlprofil der Spundwandbohle (1b) als Rechteckrohr ausgebildet ist und die Haken (3) rechtwinklig zum zugehörigen Flansch (2) verlaufen.

4. Spundwandbohle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlprofil der Spundwandbohle (1a) parallelogrammförmig ist.

5. Spundwandbohle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlprofil der Spundwandbohle (1c) trapezförmig ist.

6. Spundwandbohle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlprofil der Spundwandbohle (1) quadratisch ist.

7. Spundwand aus Spundwandbohlen nach einem der Ansprüche 1 bis 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Richtungsänderung im Verlauf einer geradlinigen Spundwand in den geradlinigen Bereichen rechteckförmige Spundwandbohlen (1 b), in den geneigten Bereichen parallelogrammförmige Spundwandbohlen (1a) angeordnet sind.

8. Spundwand aus Spundwandbohlen nach einem der Ansprüche 1 bis 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Richtungsänderung einer Spundwand aus Spundwandbohlen (1a) von parallelogrammförmigem Querschnitt die Spundwandbohlen (1a) der beiden winkelmäßig zueinander versetzten Spundwandteile in bezug auf die Stoßstelle spiegelbildlich zueinander verlaufen.

9. Spundwand aus Spundwandbohlen nach einem der Ansprüche 1 bis 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der Stoßstelle zweier umgekehrt zueinander geneigter Bereiche aus parallelogrammförmigen Spundwandbohlen (1a) eine rechteckförmige Spundwandbohle (1 b) vorgesehen ist, wobei die Flansche (2) und Haken (3) an den parallelogrammförmigen Spundwandbohlen (1a) und den dazu benachbarten rechteckförmigen Spundwandbohlen (1b) entsprechend dem Verlauf der ganz oder teilweise umfaßten Seiten des Nachbarprofils abgewinkelt sind.

10. Spundwand aus Spundwandbohlen nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und 5, 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der Abwinkelungsstelle zweier unter einem Winkel verlaufender Wandteile aus rechteckförmigen Spundwandbohlen (1b) eine trapezförmige Spundwandbohle (1c) eingesetzt ist.