EP0076932B1

EP0076932B1 - Wein- und Fruchtpresse

Info

Publication number: EP0076932B1
Application number: EP82108543A
Authority: EP
Inventors: Karl-Heinz Quetsch; Günter Käding
Original assignee: Kvt Maschinenbau und Verfahrenstechnik & Co GmbH
Current assignee: Cessione gunter Kading Ingenieurburo
Priority date: 1981-09-19
Filing date: 1982-09-16
Publication date: 1987-05-27
Also published as: EP0076932A3; DE3137355C2; ATE27428T1; DE3137355A1; EP0076932A2

Description

Die Erfindung betrifft eine Wein- und Fruchtpresse zum Abpressen von Trauben, Obstmaische und anderen mit Flüssigkeit durchsetzten Stoffen.
Die Erfindung geht aus von einem Stand der Technik, wie er in der NL-C-101 977 gegeben ist. Dort ist eine Presse der oben angegebenen Art beschrieben, bei der innerhalb eines gelochten Siebmantels koaxial eine Presseinrichtung angeordnet ist, die aus einem im Querschnitt dreistrahligen Stern besteht, der mit einem elastischen Schlauch überzogen ist. In das Innere des Schlauches ist ein Druckmittel einbringbar, das den elastischen Schlauch, d.h. die Membrane, nach außen aufweitet und dabei das Pressgut gegen den Siebmantel drückt.
Zur Verwendung in der Praxis ist eine Presse, z.B. für Weintrauben, nach diesem Stand der Technik jedoch weitgehend ungeeignet. Die Presse ist mit ihrer Mittelachse vertikal angeordnet, was ein Beschicken und Entleeren der zwischen den drei Flügeln ausgebildeten Presskammern über Gebühr erschwert und außerdem das jeweils nötige Auflockern und Krümeln der Maische unmöglich macht.
Der Siebmantel besitzt auch keinerlei Öffnungen, durch welche hindurch ein Zugang zu den Presskammern gegeben wäre Ferner sind Presseinrichtung und Siebmantel nicht relativ zueinander verdrehbar, und es ist auch keinerlei Abstreifvorrichtung vorgesehen, um etwa innen am Siebmantel haftendes, ausgepresstes Gut abstreifen zu können.
Dies ist ein besonders wesentlicher Nachteil, da man Obst und vor allem Weintrauben, nicht einfach einmal gegen die Wand pressen kann. Es muß vielmehr das Preßgut immer wieder aufgelockert und zerkrümelt werden, um dann wieder neu gepreßt zu werden. Dieser Vorgang muß innerhalb einer Charge bis zu 30mal wiederholt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, alle diese Nachteile zu überwinden und eine Presse anzugeben, die in der Praxis wesentlich besser verwendbar ist.
Diese Aufgabe ist durch eine Presse gelöst, welche die in Anspruche 1 angegebenen Merkmale aufweist.
Wesentliche Merkmale der erfundenen Presse sind, daß die gesamte Presse mit ihrer Achse horizontal angeordnet ist, daß ferner die Presseinrichtung und der Siebmantel relativ zueinander drehbar sind, und daß der Siebmantel mit einer Einfüllöffnung versehen ist. Außerdem ist an mindestens einem der Flügel eine Abstreifvorrichtung angebracht.
Der besondere Vorteil der erfundenen Presse gegenüber der Presse nach dem Stand der Technik ist die leichte Zugänglichkeit der einzelnen Kammern durch die Einfüllöffnung hindurch. Diese ist zu Reinigungszwecken unbedingt erforderlich. Es wird damit erreicht, daß sämtliche Innenräume und Flächen zugänglich, d.h. durch Personal begehbar sind. Da es sich um lebensmittelverarbeitende Maschinen handelt und die Verhinderung von Mikrobakterien eine grundsätzliche Voraussetzung darstellt, ist diese unbedingt erforderlich. Diese Zugänglichkeit ist nur gewährleistet, wenn - gemäß dem einen Erfindungsmerkmal - die Presseinrichtung und der Siebmantel relativ zueinander drehbar sind.
Durch die an mindestens einem Flügel angebrachte Abstreifvorrichtung wird durch die sich drehenden Flügel der Presseinrichtung eine sehr gute Krümelung erreicht. Diese Krümelung erfordert auch keinerlei Aufwand im Sinne der Unfallverhügungsvorschriften der Berufsgenossenschaft, da die Krümelung nicht durch die rotierende Trommel erfolgen muß, sondern durch Drehung des Flügels im geschlossenen und stehenden System geschieht.
Ferner kann die erfundene Presse mit einfachen Mitteln für vollautomatische Arbeitsweise ausgerüstet werden.
In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Die Figur zeigt den Querschnitt des Behälters mit der 3-Flügel-Pressmembrane. Der Behälter ist als zylinderförmiger Siebmantel 1 auf der Achse 4 eines Maschinengestelles gelagert. Auf dieser Achse ist auch der 3-Flügler bzw. das Sternkreuz 2 gelagert. Die Lagerung erfolgt in der Weise, daß eine Drehung von Siebmantel und 3-Flügler unabhängig voneinander möglich ist. Hierbei kann die Drehung von Siebmantel und 3-Flügler sowohol synchron wie auch asynchron erfolgen; auch ist Gegenlauf möglich.
Die freien Enden des 3-Flüglers bzw. Sternkreuzes 2 sind mit einer elastischen Pressmembrane 3 verbunden. Beispielsweise kann diese Pressmembrane aus einem Gummischlauch bestehen, der über den 3-Flügler gezogen ist, und der jeweils auf der Stirnseite der Flügel festgemacht ist. Es wäre allerdings auch vorstellbar, daß der Gummischlauch auf den Flügelstirnseiten nur lose aufliegt.
Die Befüllung des Behälters erfolgt über eine Einfüllöffnung 8, die als Mannloch oder Tür ausgebildet ist.
Hierbei ist über ein Vakuumgebläse die elastische Pressmembrane 3 auf den 3-Flügler aufgezogen. Über einen Drucklufterzeuger wird Druckluft 6 in genügender Menge zwischen 3-Flügler 2 und elastische Pressmembrane 3 gebracht. Hierbei zeigt die strichliniierte Linie 3a die aufgeblähte elastische Pressmembrane. Diese Pressmembrane 3a drückt die Maische 5 oder einen anderen mit Flüssigkeit durchsetzten Stoff an die durchlässige Wand des Siebmantels 1.
Dabei sind zwei Ausführungsvarianten der Presse möglich. Erstens kann, wie in der Zeichnung dargestellt, mittels Siebbehälter mit freiem Auslauf in eine entsprechende Saftwanne 9 gesiebt werden. Es kann aber auch ein Behälter mit Doppelwandung verwendet werden, d.h. innen der Siebmantel und außen ein geschlossener Zylinder, in den gesiebt wird, um eine geringere Oxydation des Saftes zu erreichen.
Durch die Schnelligkeit der Pressung und Saftgewinnung gegenüber den bekannten Pressen, tritt eine Oxydation aber beim eigentlichen Pressvorgang kaum auf. Eine Presse mit Doppelmantel ist somit nur als Sonderausführung anzusehen. Da der Presskuchen dünner ist und schon bei der ersten Pressung mehr Saft abläuft, ist eine so häufige Krümelung wie bei Tankpressen, nicht erforderlich. Die Krümelvorrichtung 7 ist ein auf dem 3-Flügler montierter Abstreifer. Die Krümelung erfolgt über den 3-Flügler 2. Hierbei dreht sich dieser um seine Achse 4, während der Siebmantel 1 arretiert ist. Lediglich zum Entleeren der Maschine, d.h. zum Tresteraustrag wird der Siebmantel 1 um 180° gedreht, so daß die Einfüllöffnung 8 nach unten zeigt. Bei einer anderen Ausführungsform könnte der Siebmantel 1 mit einer zweiten Tür versehen sein.

Claims

1. Wein- und Fruchtpresse mit einem Behälter in Zylinderform oder einer ähnlichen Form zum Auspressen von Trauben, Obstmaische oder anderen mit Flüssigkeit durchsetzten Stoffen, mit einer im Inneren des Behälters angebrachten Presseinrichtung, die aus einer im Querschnitt sternförmigen, mehrflügeligen Flügeleinrichtung besteht, die sich im Inneren des als Siebmantel ausgebildeten Behälters koaxial zu diesem in axialer Richtung erstreckt, wobei zwischen den einzelnen Flügeln der Flügeleinrichtung je eine bewegliche, elastische Membrane angeordnet ist und Leitungen und Ventile zur Zuführung eines Druckmittels, wie z.B. Druckluft, Wasser oder dgl. zwischen die Flügel der Flügeleinrichtung und die elastische Membrane vorgesehen sind und das Druckmittel die Membrane zur Wand des Siebmantels hin drückt, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse der koaxialen Flügeleinrichtung (2) und des Siebmantels (1) etwa horizontal angeordnet sind und der Siebmantel (1) und die Flügeleinrichtung (2) um diese gemeinsame Achse (4) gemeinsam und relativ zueinander drehbar sind, daß ferner der Siebmantel (1) mit einer Einfüllöffnung (8) zur Beschickung bzw. Entleerung der Presskammern versehen ist, und daß die Leitungen und Ventile zur Zuführung des Druckmittels in der Weise ausgebildet sind, daß wahlweise sowohl alle Zwischenräume zwischen den Flügeln der Flügeleinrichtung (2) und der Membrane (3) gemeinsam oder auch jeder Zwischenraum einzeln mit dem Druckmittel beaufschlagbar sind.

2. Wein- und Fruchtpresse nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende mindestens eines Flügels der Flügeleinrichtung (2) ein als Krümelvorrichtung (7) dienender Abstreifer angeordnet ist.