EP0034569B1

EP0034569B1 - Automatische Aufblasvorrichtung für Taucher-Rettungsweste

Info

Publication number: EP0034569B1
Application number: EP81810048A
Authority: EP
Inventors: Pavel Dipl Ing. Gross; Jaroslav Kohout
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1980-02-19
Filing date: 1981-02-18
Publication date: 1984-07-18
Also published as: DE3164801D1; ES499239A0; EP0034569A3; ES8202305A1; EP0034569A2

Description

Die Erfindung betrifft eine automatische Aufblasvorrichtung für eine Taucher-Rettungsweste.
An das Tauchgerät-Reduzierventil angeschlossene Aufblassysteme für eine Rettungsweste sind bekannt und in der Praxis verbreitet. Die Betätigung erfolgt manuell. Die Weste dient entweder zum Tarrieren des Tauchers und kann in einer Notsituation zu vollem Aufblasen und schnellen Auftauchen Verwendung finden.
Das Aufblasen der Rettungsweste wird durch manuelles Betätigen eines auf den Mitteldruckausgang angeschlossenen Ventils durchgeführt. Das Entleeren der Rettungsweste erfolgt durch das Betätigen des auf den Westen-Faltenschlauch angeschlossenen Ventils.
In einer Notsituation, wo der Taucher handlungsunfähig und zuletzt bewußtlos ist, nützt ihm die manuelle Betätigung nichts. Die Hilfe kommt bei solchen Unfällen meist zu spät.
Es ist daher vorgeschlagen worden, eine Vorrichtung zu schaffen, bei der das Aufblasen der Rettungsweste automatisch stattfindet sobald die regelmäßige Atmung des Tauchers aufhört. Eine nach diesem Prinzip arbeitende automatische Aufblasvorrichtung ist aus der US-PS 4176418 (Scott) bekanntgeworden. Diese Vorrichtung besitzt einen Atmungsfühler, der über Kanäle mit einem Zeitverzögerungselement in Wirkungsverbindung steht. Das Gerät arbeitet rein pneumatisch, dient zugleich als Reduzierventil, ist kompliziert im Aufbau und daher teuer in der Herstellung.
Das zeitverzögerte Aufblasen der Rettungsweste erfolgt mittels eines Hilfskolbens, der eine Überströmöffnung freigibt.
Die Erfindung stellt sich zur Aufgabe, eine einfachere und billigere automatische Aufblasvorrichtung zu schaffen, die als Zusatzgerät an die vorhandene Ausrüstung anschließbar ist.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit Hilfe einer automatischen Aufblasvorrichtung, die die Merkmale des Anspruches 1 aufweist.
Nachfolgend wird anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes näher beschrieben und dessen Wirkungsweise erläutert. Es zeigt

Fig. 1 einen Längsschnitt und
Fig. 2 einen Querschnitt einer automatischen Aufblasvorrichtung für eine Taucher-Rettungsweste längs der Linie A-A in Fig. 1.

Die in der Zeichnung dargestellte automatische Aufblasvorrichtung umfaßt ein Gehäuse 1 für einen Atmungsfühler, ein Gehäuse 2 für ein Zeitverzögerungselement, eine Druckausgleichskammer in Form eines Verbindungsrohres 7 zwischen den Gehäusen 1 und 2 und einen Ventilkopf4.

DerAtmungsfühler

Das Gehäuse 1 ist durch einen Deckel (8) verschlossen, an dem mittels der Überwurfmutter 21 der Atemluft-Druckschlauch 22 angeschlossen ist, der zum Niederdruckausgang der ersten Stufe führt, an dem auch der Lungenautomat angeschlossen ist. Zwischen dem Deckel 8 und dem Gehäuse 1 ist eine ringförmige, elastische Membrane 9 eingeklemmt, die zusammen mit der im Gehäuse 1 hin- und herschiebbaren Anschlagplatte 5 und der mit ihr verbundenen Stange 6 den Atmungsfühler bildet.

Das Zeitverzögerungselement

Das Gehäuse 2 hat eine Bohrung, die durch die beiden Deckelscheiben 10 und 11 verschlossen ist.
Im so gebildeten Zylinder befindet sich der Kolben 3 mit der Rückschlag-Ventilplatte 42 und der Federscheibe 43. Der Kolben 3 ist mit der Stange 6 des Atmungsfühlers verbunden, die abgedichtet durch die beiden Deckelscheiben 10, 11 hindurchgeführt ist. Der Zylinder ist mit einer Flüssigkeit 34 gefüllt und bildet mit dem Kolben ein hydraulisches Zeitverzögerungselement. Als Außendruck abhängige Arretierung gegen vorzeitiges Öffnen des Aufblasventils dient die Zellkautschuk-Scheibe 12, die über eine Platte auf das rechte Ende der Stange 6 drückt.

Der Ventilkopf

Auf dem Gehäuse 1 befindet sich ein Ventilkopf 4. Er ist mittels des Ventilkörpers 14, der in das Gehäuse 1 eingeschraubt ist, befestigt. Im Ventilkörper befindet sich ein kippbares Aufblasventil 15, das durch die konische Spiral-Druckfeder 37 in ihre Schließlage gedrückt wird. In einer, die Wand des Ventilkopfes 14 durchsetzenden Bohrung befindet sich ein Stift 23, der außen mit einem Betätigungsknopf 13 versehen ist. Im Innern des Ventilkopfes ist eine Rückstellfeder 16 und ein Dichtungsring 27 angebracht.
Auf das linke Ende des Ventilkopfes 4 ist ein Schlauch 41 für die Tarrier-Rettungsweste aufgezogen und mittels Bride 32 gesichert. Rechts außen auf dem Ventilkopf 4 befindet sich ein Mundstück 30, das ebenfalls mit einer Bride 31 gesichert ist. Im rechten Teil des Ventilkopfes 4, vor dem Ausgang zum Not-Atem-Mundstück 30 ist ein Ventilteller 17 mit einem Stift 18, einer Rückstellfeder 19 und einem außen angebrachten Betätigungsknopf 20 vorgesehen. Damit kann zwecks Not-Atmung oder zum Tarrieren Luft ausgelassen werden.

Der Betrieb

Im drucklosen Zustand befindet sich die Anschlagplatte 5 links am Anschlag des Deckels 8. Vor dem Tauchbeginn wird der nicht dargestellte Lungenautomat eingeschaltet und Druckluft strömt durch den Druckschlauch 22 und durch den Spalt zwischen der Membrane 9 und der Anschlagplatte 5 in den Raum 33 der automatischen Aufblasvorrichtung. Durch den Druckunterschied zwischen dem Druck im Raum 33 und dem kleineren Druck des Wassers, dem das rechte Ende der Stange 6 ausgesetzt ist, bewegt sich die Stange 6 des Atmungsfühlers langsam nach rechts, gebremst durch die Flüssigkeit 34, welche den Kolben 3 umströmen muß. Wenn aus dem Lungenautomaten nicht geatmet wird, bewegt sich die Stange 6 weiter nach rechts, bis der Kragen der Anschlagplatte 5 das Aufblasventil 15 öffnet. Jetzt strömt Druckluft durch den Ventilkörper 14 in das Ventilgehäuse 4 und von dort durch den Faltenschlauch 41 in die Rettungsweste. Damit die Rettungsweste nur unter Wasser und nicht beim Schnorcheln oder bereits vor dem Eintauchen automatisch aufgeblasen wird, ist rechts im Gehäuse 2 eine auf Außendruck abhängige Arretierung, bestehend aus einer Zellkautschukscheibe 12, eingebaut. Diese wird durch den Wasserdruck in einer Tiefe von 2 bis 3 m so weit zusammengedrückt, daß sie das rechte Ende der Stange 6 nicht mehr berührt, so daß die Anschlagplatte 5 erst dann das Aufblasventil 15 öffnen kann. Wenn der Taucher normal atmet, entstehen im Niederdruckbereich des Lungenautomaten Drucksenkungen. Diese werden durch den Druckschlauch 22 in das Gehäuse 1 weitergeleitet. Bei jeder Drucksenkung wird die Membrane 9 an die Anschlagsplatte 5 wie ein Rückschlagventil spiellos angedrückt, so daß die beiden Teile eine Einheit bilden. Die Drucksenkung wird dann die Bewegung der Anschlagplatte 5 und Stange 6 durch elastisches Ausdehnen des im Verbindungsrohr 7 jetzt dicht eingeschlosenen Luftvolumens 33 bewirken. Diese Bewegung wird bei jedem Einatmen die Stange 6 mit Anschlagsplatte 5 nach links ziehen und das Öffnen des Aufblasventils 15 verunmöglichen, solange der Taucher normal atmet. Hören dagegen die beim normalen Atmen periodisch auftretenden Druckminderungen in der Leitung 22 auf, wird mit Zeitverzögerung das Aufblasventil 15 betätigt.
Die Membrane 9 läßt beim Druckanstieg, z. B. beim Abtauchen Luft in den Raum 33 eintreten, so daß er immer mit Luft gefüllt ist. Der Taucher kann auch nach eigenem Ermessen die Rettungsweste aufblasen durch das Drücken auf den Knopf 13 oder Luft auslassen durch das Drücken auf den Knopf 20 oder notatmen durch das Mundstück30.
Die automatische Aufblasvorrichtung für die Taucher-Rettungsweste gibt dem Taucher zusätzliche Sicherheit gegen Taucherunfälle. Die Ausrüstung ist einfach, verlangt keine spezielle Bedienung und ist in die zur Zeit übliche Taucher-Rettungsweste so integriert, daß der Taucher bei der Handhabung seine bisherigen Gewohnheiten beibehalten kann.

Claims

1. Automatische Aufblasvorrichtung für eine Taucher-Rettungsweste mit einem Atmungsfühler und einem Zeit-Verzögerungselement, die bei längerem Ausbleiben der von der Atmung herrührenden Druckschwankungen in der ersten Stufe des Lungenautomaten ein Aufblasventil (15) öffnet, dadurch gekennzeichnet, daß der Atmungsfühler ein Gehäuse (1) mit einer ringförmigen elastischen Membrane (9) und eine, die Öffnung der Membrane überdeckende, im Gehäuse verschiebbare, Anschlagplatte (5) umfaßt, wobei dieses Gehäuse an einem Ende einer Druckausgleichkammer (7) angeordnet ist, an deren gegenüberliegenden Ende ein Gehäuse (2) mit einem Zeitverzögerungselement (3, 10, 11) angebracht ist, das mittels einer, die Druckausgleichskammer durchsetzenden Verbindungsstange (6) mit der Anschlagplatte (5) verbunden ist, welch Letztgenannte einen Kragen aufweist, der bei längerem Ausbleiben der Atmung das Aufblasventil (15) öffnet.

2. Aufblasvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zeitverzögerungselement einen beidseitig geschlossenen, mit einer Flüssigkeit (34) gefüllten Zylinder mit einem, auf der Verbindungsstange (6) angeordneten Kolben (3) umfaßt, der mit einer federbelasteten Einweg-Ventilplatte (42, 43) versehen ist, wobei die Stange (6) beide Zylinderabdeckungen (10, 11) auf abgedichtete Weise durchsetzt.

3. Aufblasvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß am äußeren, die Zylinderabdeckung (10) durchsetzenden Ende der Stange (6) ein vom Außendruck beaufschlagtes Arretierungselement (12) angebracht ist, das verhindert, daß das Aufblasventil vor dem Tauchen geöffnet wird.

4. Aufblasvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufblasventil (15) in einem mit dem Atmungsfühlergehäuse (1) verbundenen Ventilkopf (4) angeordnet ist, auf dem äußen ein Druckknopf (13, 23) für Handbetätigung des Aufblasventils angebracht ist.

5. Aufblasvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß am Ventilkopf (4) ein von Hand betätigbares Luft-Ablaßventil (17-20) angeordnet ist, das zum Ablassen von Luft aus der Rettungsweste dient.

6. Aufblasvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnung des Luft-Ablaßventils mit einem Mundstück (30, 31) versehen ist.