DEG0015373MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 16. September 1954 Bekanntgemacht am 9. August 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
PATENTANMELDUNG
KLASSE 30h GRUPPE 2ao
INTERNAT. KLASSE A61k
INTERNAT. KLASSE A61k
G 15373 IVa/30 h
Winthrop Dexter Bellamy, Schenectady, N. Y. (V. St. A.)
ist als Erfinder genannt worden
General Electric Company, Schenectady, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter: Dipl.-Ing. M. Licht, Berlin-Steglitz, und Dr. R. Schmidt, Oppenau (Renchtal),
Patentanwälte
Verfahren zur Herstellung eines Dextr ans
Die Priorität der Anmeldung in den V. St. v. Amerika vom 30. September 1953
ist in Anspruch genommen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Dextrans mit einem Molekulargewicht
von 25000 bis 100000 durch Depolymerisation nativen Dextrans, dessen Molekulargewicht
zwischen mehreren Millionen und mehreren hundert Millionen schwankt und das auf bakteriellem
Wege hergestellt werden kann.
c -An sich ist es bekannt, die Riesenmoleküle des
c -An sich ist es bekannt, die Riesenmoleküle des
nativen Dextrans durch eine Depolymerisation abzubauen, doch erfordern diese bekannten Verfahren
/ zahlreiche, recht kostspielige Verfahrensstufen.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die Depolymerisation des nativen Dextrans
auf billigerem Wege durchzuführen, nach dem depolymerisiertes Dextran für die verschiedensten
Zwecke in steigendem Maße verwendet wird. Es dient z. B. zum Verdicken von Flüssigkeiten in der
Kosmetik, als Weichmacher bei Kunststoffen, als Mittel zum Herstellen von Überzügen auf Papier,
ferner bei Mischungen, die man bei Erdölbohrungen verwendet, beim Bedrucken von Stoffen
und bei Nahrungsmitteln. Der wichtigste Verwendungszweck des depolymerisierten Dextrans
dürfte jedoch die Verwendung als Blutersatzmittel sein, wofür ein mittleres Molekulargewicht von
75 000 erwünscht ist.
609 578/451
G 15373 IVa/30 h
Erfindungsgemäß wird dabei, zwecks Depolymerisation, das native Dextran mit Elektronen von
hoher Energie bestrahlt. Die als Blutersatz geeignete Fraktion wird dann in an sich bekannter
Weise abgetrennt.
; - Ein dazu geeignetes Gerät ist aus der USA.-Patentschrift
2 144 518 bekannt. Es erzeugt in einem Rohr einen Elektronenstrahl, der durch eine
Selbstinduktionsspule beschleunigt wird und durch ein mit einer Folie aus rostfreiem Stahl abgedecktes
Fenster mit einer Energie von mindestens 230000 Volt unten aus dem Rohr austritt. Unter
Benutzung eines derartigen Gerätes wird das hochmolekulare native Dextran in einem geschlossenen
Behälter, der am besten aus Polyäthylen besteht, in die Bahn der aus dem Fenster austretenden
Elektronen gebracht. Die Elektronen durchdringen das als Ausgangsstoff verwendete Dextran je nach
Energie der Elektronen mehr oder weniger tief, wobei eine Depolymerisation eintritt. Statt in Behältern
eingeschlossen, kann man das Dextran auch offen auf einem Förderband bestrahlen. Schließlich besteht
noch die Möglichkeit, die mit unbestrahltem Dextran beschickten Kapseln fortlaufend unter dem
Fenster vorbeizubefördern, und zwar mit einer Geschwindigkeit, die zu der für die Depolymerisation
gewünschten Strahlungswirkung führt. Unter Umständen ist es auch erwünscht, das native Dextran
in einer Schutzatmosphäre,,· z. B. Stickstoff, Argon, Helium, Krypton oder Xenon, zu bestrahlen, um
eine Koronabildung zu verhindern.
Es wurde nun festgestellt, daß sich die besten Ergebnisse mit einer Bestrahlungsdosis zwischen
ι o6 und ι o8, vorzugsweise jedoch von etwa
io7 Röntgen erzielen lassen.
Nach einem derartigen bevorzugten Ausführungsbeispiel des Verfahrens enthält die Kapsel dann
etwa 15 g natives Dextran und wird mit ιo7 Röntgen bestrahlt.
Wenn auf diese Weise etwa 2000 g bestrahltes und depolymerisiertes Dextran hergestellt sind,
bleicht man es wie folgt:
2 Teile bestrahltes Dextran mit einem pH-Wert
von 10,2 werden in 50 Teilen Wasser bei 450C
gelöst. Nach 30 Minuten bildet sich eine gelblichbraune Suspension. Durch gelegentliches Schütteln
wird diese gleichförmig. Nach dem Abkühlen wird der pH-Wert mit Normalsalzsäure auf etwas
eingestellt. Dann werden zum Entfärben 2 Teile Holzkohle und 2 Teile einer Filterhilfssubstanz, wie
Kieselgur, hinzugefügt. Diese Mischung wird dann in einen Autoklav gegeben und darin bei
0,175 Atmosphären Überdruck 15 Minuten lang
belassen. Nach dem Abkühlen und Filtrieren wird der pH-Wert der Suspension auf 5 eingestellt. Nach
erneuter Behandlung in dem Autoklav mit einem weiteren Zusatz von Holzkohle und dem Filterhilfsmittel,
wiederum 15 Minuten lang, erhält man ein klares, fast farbloses Erzeugnis. Behandelt man
dieses dann ein drittes Mal im Autoklav bei einem pH-Wert von 6, so erhält man ein farbloses Erzeugnis.
Das mittlere Molekulargewicht des auf,;:4ieSA-¥r„
Weise erhaltenen depolymerisierten Dextrans' b'eLU'rij
trägt nach einem auf der Lichtstreuung beruhenden Meßverfahren 1,9 X io5. Für .die .klinische Verwendung
muß jedoch eine':Dextranfraktion mit einem Molekulargewicht von: 250,00 bis 100 000
oder höher abgetrennt werden. Hierfür können die für diesen Zweck bereits bekannten Verfahren, beispielsweise
die fraktiohiefte.|Fällüng mit niederen,
einwertigen, aliphatischen Alkoholen, wie Methylalkohol, Äthylalkohol, Propanol, Butanol usw., angewandt
werden. Im großen ganzen geht man dabei so vor: Zunächst wird eine erste Fraktion niedergeschlagen,
die hauptsächlich hochmolekulares Dextran oberhalb des klinischen Bereiches enthält.
Diese Fraktion wird dann' entweder dem unbestrahlten
nativen Dextran, wieder beigemischt, oder es wird gesondert bestrahlt. Dann fügt man
weiteres Lösungsmittel hinzu und erhält dadurch eine zweite Fraktion, deren Molekulargewicht annähernd
im klinischen Bereich liegt. Die dritte und letzte Fraktion- besteht schließlich aus niedermolekularem
Dextran. Für die klinische Verwendung behandelt man die zweite Fraktion in der
üblichen Weise, z.B. nach dem von Bixler und seinen Mitarbeitern entwickelten Verfahren, (vgl.. :,
Industrial and Engineering Chemistry, 1953, S. 692 bis 765).
Die Energie der beim Verfahren nach der Erfindung verwendeten Elektronenstrahlen kann von
50000 bis 20 Millionen Volt betragen oder sogar noch höher bemessen sein, je nach der Tiefe, bis
zu der man das native Dextran bestrahlen will. Mangels besonderer Vorkehrungen würden die
Elektronen in dem Raum zwischen dem Fenster
und der Kapsel durch die Luft zum Teil verschluckt werden. Um diesen Energieverlust zu verringern,
kann man in diesen Raum eine Vakuumkammer einsetzen, welche zum Ein- und Austritt
des Elektronenstrahles dünne Fenster hat.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines Dextrans mit einem Molekulargewicht von 25 000 bis
100 000 durch Depolymerisation nativen Dextrans, dadurch gekennzeichnet, daß man das
native Dextran mit Elektronen von hoher Energie bestrahlt und die als Blutersatz geeignete
Fraktion in an sich bekannter Weise abtrennt. '
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch, gekennzeichnet,
daß man von einem nativen Dextran ausgeht, dessen mittleres Molekulargewicht im Bereich von mehreren Millionen his mehreren
hundert Millionen liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder, 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestrahlung mit
io6 bis io8 Röntgeneinheiten durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder. ,3, aa.-durch
gekennzeichnet, daß sich'das native .Dex,- .,L
trän während der Bestrahlung in einer. ^Kapsel
aus Polyäthylen befindet. ... '■
Family
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